Staatenlosigkeit und der Friedensprozess in Libyen
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Staatenlosigkeit und der Friedensprozess in Libyen DOI-Kurzanalysen Ausgabe Dezember 2021 Kronenstraße 1 • D - 10117 Berlin • Tel.: +49 (0)30 - 206410-21 • Fax: +49 (0)30 - 206410-29 www.deutsche-orient-stiftung.de • www.deutsches-orient-institut.de • doi@deutsches-orient-institut.de
DOI-Kurzanalysen Fragmentierte Sicherheit und Staatenlosigkeit in Libyen Der Weg in Richtung Frieden I. Einleitung staatlichen Gewaltmonopols ein Macht- vakuum, das rivalisierende Milizenkartelle, Im Juni dieses Jahres fand die zweite Runde kriminelle Banden und Warlords bereit- der Berliner Libyen-Konferenz statt. Mit dem willig füllten.6 Aller Widrigkeiten zum Berliner Prozess unterstützt die Bundes- Trotz kam es Anfang des Jahres unter Ver- regierung die Beilegung des innerlybischen mittlung der UN zur Einigung über eine Bürgerkrieges und moderiert die Friedens- neue Übergangsregierung.7 verhandlungen zwischen lokalen, nationalen und internationalen Akteuren.1 Bundes- Die Vielzahl nichtstaatlicher Gewaltakteure außenminister Heiko Maas zeigte sich in erschwert den innerlibyschen Friedens- seiner Eröffnungsrede bewusst optimistisch prozess. Insbesondere die von Staatenlosig- und illustrierte bereits verbuchte Erfolge: keit betroffenen indigenen Minderheiten „Noch vor knapp zwei Jahren drohte Libyen Libyens fürchten um ihre Existenz. Ihre Ein- in einer Spirale aus Chaos und Gewalt zu ver- bindung in die Staats- und Institutionen- sinken. Kriegerische Auseinandersetzungen bildung sowie nationale Wahlen wird sich auf- einer Vielzahl konkurrierender Milizen waren grund fehlenden Vertrauens als besonders an der Tagesordnung, das Land gespalten“.2 schwierig gestalten. Tatsächlich handelt es Das Land ist jedoch noch nicht befriedet und sich bei den indigenen Minderheiten um ein umfassender politischer Friedensprozess nomadische Gruppen, mit transnationalen weiterhin notwendig. Höchste Zeit also einen Identitätszugehörigkeiten8 und einer kom- genaueren Blick auf die aktuelle Lage in dem plexen Vernetzung über weite Teile Nord- nordafrikanischen Land zu werfen. afrikas. Die indigene Bevölkerung9 wird auf 265.000 bis 1.116.500 geschätzt.10 Selbst Auf die anfängliche Demokratieeuphorie 2011 die konservativere Schätzung macht also folgte in Libyen bislang keine substanzielle einen Anteil von 3,5 % an der libyschen Transition. Stattdessen zerfiel das Land Gesamtbevölkerung aus. Die Inklusion immer weiter in wechselnde und wider- indigener Gruppen sollte schon aufgrund ihrer sprüchliche Einflusssphären sowie zwei numerischen Größe, umso mehr noch wegen Parallelregierungen.3 Letztere werden von ihrer zentralen Konfliktbeteiligung maß- konfligierenden Drittstaaten und lokalen geblicher Baustein im Berliner Prozess Milizen gestützt, die eigenen Motiven und werden. Nur ein inklusiver Friedensprozess Allianzen verpflichtet sind.4 Zwei reziproke kann die Sicherheit und Stabilität in der Groß- Effekte begünstigten die Machtkonsolidierung region positiv beeinflussen. der Milizen: Zum einen wurden sie 2011 in die staatlichen Sicherheitsstrukturen (Innen- und Der folgende Artikel skizziert zunächst die Verteidigungsministerium) eingegliedert. Es Historie der Ethnisierung und Politisierung folgte ein Konkurrenzkampf um verfügbare sozialer Gruppenzugehörigkeiten in Libyen. finanzielle Ressourcen im Sicherheitsapparat Das daran anschließende Kapitel stellt die und ein Machtzuwachs derer, die sich Positionierung der indigenen Milizen in der entsprechend durchsetzen konnten.5 Zum libyschen Sicherheitsarchitektur dar. In den anderen hinterließ die Fragmentierung des beiden Folgekapiteln werden grundlegende 1 Auswärtiges Amt, Zweite Berliner Libyen-Konferenz: Neue Phase für Frieden in Libyen, 2021. 2 Auswärtiges Amt, Außenminister Maas zur Zweiten Berliner Libyen-Konferenz, 2021. 3 Lacher, War Libyens Zerfall vorhersehbar?, 2016, 2-4. 4 Al-Serori, Frankreichs unscharfe Linien, 2019; International Crisis Group, Turkey Wades into Libya’s Troubled Waters, 2020; Lacher, Libyen, 2020; Tagesschau, Wer will was in Libyen?, 2020. 5 Lacher, War Libyens Zerfall vorhersehbar?, 2016, 8; Lacher, Das Milizenkartell von Tripolis: oberflächliche Stabilisierung birgt die Gefahr neuer Konflikte, 2018, 3-4. 6 Cole and Mangan, Tribe, Security, Justice, and Peace in Libya today, 2016, 5. 7 Dem voraus ging ein Waffenstillstandabkommen im Oktober 2020. Deutsche Welle, Waffenstillstand für Libyen unterzeichnet, 2020. Neuer Ministerpräsident ist der Geschäftsmann Abdul Hamid Dbaiba. Vgl. Deutsche Welle, Neue Übergangsregierung für Libyen gewählt, 2021. 8 Reisenauer, Transnationale Identitätskonstruktionen im Migrationskontext, 2020. 9 Die hohe Schwankung ergibt sich aus der geringen Registrierung und möglichen Dopplungen bei Kel Tamasheq, die ebenfalls der Amazigh-Ethnie zugeschrieben werden. 10 Minority Rights Group International, Libya, 2018. 2 Deutsches Orient-Institut
Fragmentierte Sicherheit und Staatenlosigkeit in Libyen Staatsbürgerinnen- und Staatsbürgerrechte haft für Oppositionelle.17 Folglich ersetzten sowie deren Instrumentalisierung unter familiäre Loyalitäten ausbleibende staatliche Muammar Gaddafi sowie die Situation der und soziale Sicherungssysteme.18 Damit indigenen Minderheiten elaboriert. Am Ende spielt historisch betrachtet insbesondere steht eine kritische Diskussion des deutschen gruppenbasiertes Vertrauen eine wichtige Engagements in Libyen. Hieraus leiten sich Rolle, während abstraktere Ideen der abschließend konkrete Empfehlungen ab. Gemeinschaftsbildung (Nation, Verfassung, Demokratie) in der postkolonialen und auto- II. Divide et Impera: Die Politisierung ritär regierten politischen Landschaft nur ethnischer Zugehörigkeiten schwerlich gedeihen konnten.19 Der Einbruch autoritärer Regime im Verlauf III. Fragmentierte Sicherheit: Lokale und der Arabellion offenbarte die Spaltung der regionale Perspektiven Gesellschaften entlang ethnischer und religi- öser Linien. Neben der imperialen Grenz- Nach dem Ende der ersten Kriegsphase ziehung nach dem Ersten Weltkrieg sind 201120 wurden die bewaffneten Auseinander- entsprechende Ursachen v.a. in der Instru- setzungen ab 2014 fortgesetzt. Zunächst mentalisierung sozialer Zugehörigkeiten zu schien es als etabliere sich eine bipolare suchen.11 In Libyen war zentrale Staatlichkeit Ordnung. In Tripolis konstituierte sich 2015 bis zur Unabhängigkeit 1952 quasi nicht exis- die von der UN gestützte Regierung unter tent. Versuche der Staatenbildung12 waren Fayiz al-Sarradsch.21 Außerhalb von Tripoli- stets imperiale13 und auf die Küstengebiete tanien konnte diese sich nicht durchsetzen.22 begrenzte Projekte. Stattdessen erbrachten In Opposition hierzu bildete sich eine Honoratioren und Notabeln lokale Regierungs- Parallelregierung in Tobruk, die de facto dienstleistungen (engl. governance). Je nach General Chalifa Haftar und seinen Libyan Machthabenden variierten die Herrschafts- Arab Armed Forces (LAAF) unterstand.23 strategien und erodierten die soziale Organi- Beide Seiten werden bis heute von diversen sation immer wieder aufs Neue.14 Milizen gestützt, was die Sicherheits- architektur zusätzlich zerfasert. Die Macht- Der Diktator Muammar Gaddafi (1969-2011) zentren der Milizen lassen sich in vier herrschte durch die Delegitimierung staat- Einflusssphären aufteilen: den Nordwesten licher Institutionen und Repression zivil- (Tripolis und Zintan), die Nordküste (Misrata, gesellschaftlicher Bestrebungen.15 Simultan Sirte und Jufra), den Südwesten und den verankerte er ein nepotistisches Netzwerk Osten (u.a. Bengasi und Tobruk).24 aus ihm treuen Familienmitgliedern im Staats- und Sicherheitsapparat.16 Erst unter Die libysche Sicherheitsgovernance struk- Gaddafi wurden bestehende Familien- und turiert sich neben sozialer Gruppenzugehörig- Abstammungsstrukturen mobilisiert, politisiert keit durch lokale Einbindungen (ausgehend und instrumentalisiert – etwa durch Sippen- von Städten oder gar Stadtvierteln), die 11 Halm, Die Araber. Von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart, 2017, 125. 12 Die drei historischen Gebiete, die heute das libysche (Staats-)Territorium konstituieren sind Tripolitanien, Fessan und Cyrenaika. 13 Wie das römische, osmanische und italienische (Imperial-)Reich. 14 Cole and Mangan, Tribe, Security, Justice, and Peace in Libya today, 2016, 5-6. 15 Ebd. 5. 16 Lacher, War Libyens Zerfall vorhersehbar?, 2016, 8. 17 Cole and Mangan, Tribe, Security, Justice, and Peace in Libya today, 2016, 5-6. 18 Zwar gab es z.B. ein kostenloses Gesundheitssystem, aber dieses war entlang bestehender Trennlinien marginalisierten Gruppen nicht zugänglich. Vgl. Daniljuk, Die libysche Katastrophe, 2014. Für weiter- führende Literatur zur Minderheitendiskriminierung im Gesundheitswesen s. Johnson et al., Othering and Being Othered in the Context of Health Care Services, 2004. Vgl. Anderson, Demystifying the Arab Spring. Parsing the Differences between Tunisia, Egypt, and Libya, 2011, 6. 19 Halm, Die Araber. Von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart, 2017, 125. 20 Spiegel Online, Ende für Nato-Einsatz in Libyen. ‘Unsere militärische Arbeit ist jetzt erledigt’, 2011. 21 Anfang 2021 verkündet dieser aufgrund zunehmender Proteste seinen Rücktritt. ZDF Heute, Neue Hoffnung auf Frieden. Libyen: Regierungschef al-Sarradsch tritt ab, 2020. 22 Lacher, War Libyens Zerfall vorhersehbar?, 2016, 2-4. 23 Gerlach, Warum der Sturz Gaddafis größeres Unheil brachte, 2015; Lacher, War Libyens Zerfall vor- hersehbar?, 2016, 2-4. 24 The Brookings Institution, Empowered Decentralization: A city-based strategy for rebuilding Libya, 2019, 9. Deutsches Orient-Institut 3
DOI-Kurzanalysen bereits in der Arabellion eine Eigendynamik lichkeit ist der fehlende Zugriff formaler Ein- entwickelten.25 Die historisch bedingte Ver- heiten. Die staatliche libysche Kriminal- netzung indigener Milizen in weiten Teilen polizei32 ist bei Verhaftungen etwa immer Nordafrikas (Tebu mit Tschad und Niger, auf die Zusammenarbeit mit bewaffneten Kel Tamasheq mit Mali und Niger) birgt Gruppen angewiesen, die ein entsprechendes zusätzliche Risiken für die regionale Sicher- lokales Territorium kontrollieren.33 Allerdings heitslage. Die unmittelbaren Nachbarstaaten sind viele der informellen Sicherheitsakteure sind sich dieses Umstandes schmerzlich durchaus in der Bevölkerung legitimiert. bewusst. Schließlich intervenierten diverse Insbesondere bei indigenen Minderheiten trifft Gruppen, die Gaddafi ab den 1970er Jahren dies aus Selbstschutzgründen zu.34 als Islamische Legion einte, in Kriegen im Tschad, aber auch in Ruanda oder im IV. Die Milizen der Staatenlosen: Zwischen Libanon.26 Im April 2020 wurde Tschads Selbstschutz, wechselseitigen Allianzen Präsident Idriss Déby27 von aus Libyen und ökonomischer Abhängigkeit operierenden Einheiten ermordet. Indigene Rebellionen beeinflussen sich auch trans- Viele Milizen konstituieren sich aus den national reziprok. Je stärker die materiellen indigenen Minderheiten oder sind gar auf den Gruppendifferenzen (Armut, Diskriminierung, ersten Blick ethnisch in sich geschlossen. Verlust von Autonomierechten) ausfallen, Wichtig ist zu verstehen, dass keine der desto einfacher ist die politische Mobilisierung Gruppen homogen ist und sich die Frag- von Individuen für kollektive Handlungen.28 mentierung der Sicherheitsarchitektur durch Deswegen hat jede Entscheidung zur Ein- wechselnde Allianzen erklärt, die jeweils bindung der Milizen größere regional- die bestmögliche Durchsetzung eigener politische29 Implikationen. Interessen versprechen. Zum einen hat dies mit fehlenden ökonomischen Alternativen Für einen Friedensbildungsbildungsprozess marginalisierter Individuen zu tun. Zum sind begrenzte Staatlichkeit und informelle anderen speist sich die Mobilisierung Sicherheitsakteure zentrale Handlungs- aus Selbstschutzgründen und politischer felder.30 Nicht nur gibt es kein staatliches Instrumentalisierung ethnischer Zugehörig- Gewaltmonopol, sondern es mangelt an keit.35 So gründete sich 2008 die ‚Tebu Front Sicherheitsempfinden und Vertrauen in der for the Salvation of Libya‘ im Kufra-Konflikt. libyschen Bevölkerung; beides Grundvoraus- Dem vorausgegangen war die massenhafte setzungen für ein Ende der Gewalt. Am Marginalisierung und Entrechtung der Tebu.36 wenigsten Vertrauen mit Blick auf die Er- bringung öffentlicher Sicherheit hat die Mit dem Beginn der ersten Kriegsphase ab libysche Bevölkerung in nichtstaatliche 2011 vereinten sich verschiedene Kel Gewaltgruppen und Banden. Demgegenüber Tamasheq Fraktionen einmal mehr hinter bewerten sie Vertrauen in nationale und Gaddafi, der ihnen seit den 1970er Jahren lokale Akteure am höchsten.31 Ein Hindernis die Staatsangehörigkeit für militärische Ver- bei der Durchsetzung nationaler Rechtsstaat- dienste in Aussicht stellte.37 Sie kämpften 25 Badi, Exploring Armed Groups in Libya: Perspectives on Security Sector Reform in a Hybrid Environment, 2020, 51. 26 Tull and Lacher, Die Folgen des Libyen-Konflikts für Afrika: Gräben zwischen der AU und dem Westen, Destabilisierung der Sahelzone, 2012, 19. 27 Ab 2011 operierten tschadische Rebellengruppen (UFR-Allianz) vermehrt von Libyen ausgehend. Vgl. Ben Ahmed, Chad: Who are the rebels pushed back by the french forces?, 2019. 28 Gurr, Why Minorities Rebel: A Global Analysis of Communal Mobilization and Conflict since 1945, 1993. 29 Insbesondere Tschad und Niger sind zentrale Partnerländer deutscher und europäischer Sicherheits- politik. Vgl. Die Bundeskanzlerin, Kanzlerin in Westafrika: Zusammenarbeit mit Sahel-Region verstärken, 2019. 30 El Kamouni-Janssen et. al, Local security governance in Libya: Perceptions of security and protection in a fragmented country, 2018. 31 Ebd. 22. 32 Das Criminal Investigations Department wurde von Gaddafi gegründet, ist seither allerdings von Revolutionären durchsetzt. Badi, Exploring Armed Groups in Libya: Perspectives on Security Sector Reform in a Hybrid Environment, 2020, 73. 33 Ebd. 34 El Kamouni-Janssen et. al, Local security governance in Libya: Perceptions of security and protection in a fragmented country, 2018, 10-14. 35 Murray, Southern Libya Destabilized. The case of Ubari, 2017, 8. 36 Minority Rights Group International, Libya Tebu, 2018. 37 Polimeno, Report on Citizenship Law Libya, 2021, 9. 4 Deutsches Orient-Institut
Fragmentierte Sicherheit und Staatenlosigkeit in Libyen etwa an der Seite der regimetreuen ‚Khamis- machtpolitische Ambitionen43 verfolgten.44 Brigade‘ und einzelner Bataillone der ‚Tariq Dabei banden sie immer wieder indigene bin Ziyad Brigade‘.38 Antagonistisch hierzu Funktionäre in ihre Militärstrategien ein.45 verbündeten sich die eher Haftar-treuen, anti- Zentraler Konfliktgegenstand war die islamistischen und revolutionären ‚Zintan- Sicherung der ökonomischen Lebens- Brigaden‘ auch mit einzelnen Kel Tamasheq grundlagen. Es ging maßgeblich um die Fraktionen. Nur durch diese Allianz konnten Kontrolle über Schmuggelrouten und Erdöl- erstere nach 2011 überhaupt einen Einfluss förderkomplexe.46 In die zunächst lokal in Fessan behaupten.39 Oppositionelle beschränkten Konfliktdynamiken reihte Kräfte erkannten indigene Minderheiten als sich alsbald eine (trans-)nationale Dimension Libyerinnen und Libyer an, um sie gegen das ein. Zum einen speiste sich diese aus der Gaddafi-Regime zu mobilisieren.40 Infolge- weitreichenden Vernetzung der indigenen dessen alliierten Tebu und Imazighen mit Minderheiten. Kel Tamasheq rekrutierten Anti-Regime-Milizen aus Bengasi, Misrata dabei überwiegend Truppen aus ihren oder Zintan und nahmen eine entscheidende urbanen Hochburgen, während Tebu Unter- Rolle bei der Sicherung des Südwestens stützung aus ihnen wohlgesonnenen An- ein.41 Zudem kämpften Tebu und Imazighen rainerstaaten erhielten.47 Zum anderen war in der Miliz ‚Libya Revolutionaries Operations die Abhängigkeit des gesamtlibyschen Room‘, die v.a. in der zweiten Kriegsphase Staatshaushalts von der Rohölproduktion ab 2014 an Relevanz gewann. Diese be- ursächlich dafür.48 waffnete Gruppe charakterisierte: ihre Dominanz in Misrata, ihr Islamismus, ihre V. Die Mär von der Nation: Staatsbürger- Opposition zu den ‚Zintan-Brigaden‘ und schaft vs. Staatenlosigkeit ihr anti-Föderalismus.42 Im lybischen Staatsangehörigkeitsrecht von Der rasante Zerfall der Staatlichkeit nährte 2010 ist geregelt: interethnische Narrative und Ressentiments. Kel Ta-masheq und Tebu bezichtigten sich „Eine Person gilt als libysch, wenn sie gegenseitig der Terrorunterstützung, während seit dem 10. Juli 1951 [dem Jahr der in der arabischen Bevölkerung xenophobe Unabhängigkeit] regulär in Libyen Fragen der Zugehörigkeit stärker wurden. Ab ansässig war, keine fremde Staats- 2012 entlud sich die latente Gewalt entlang bürgerschaft besaß und eine der ethnisierter Zugehörigkeiten. Es folgten folgenden Bedingungen erfüllt: (1) Sie diverse bewaffnete Auseinandersetzungen – wurde in Libyen geboren. (2) Sie etwa in Sabha und Ubari – zwischen in- wurde außerhalb Libyens geboren, digenen Milizen und ihren wechselnden aber ein Elternteil wurde in Libyen Bündnispartnern, die wiederum eigene geboren. (3) Sie wurde außerhalb 38 Murray, Southern Libya Destabilized. The case of Ubari, 2017, 8. 39 Badi, Exploring Armed Groups in Libya: Perspectives on Security Sector Reform in a Hybrid Environment, 2020, 33. 40 Van Waas, The Stateless Tebu of Libya? Report of the Middle East and North Africa Nationality and Statelessness Research Project, 2013, 7-8, 11. 41 Murray, Southern Libya Destabilized. The case of Ubari, 2017, 8. 42 CGRS Belgium et al., Libya: Militias, Tribes and Islamists, 2014, 18. 43 Im November 2014 intervenierte die Miliz ‚Misrata Third Force‘ zugunsten von Kel Tamasheq im Fessan. Tatsächlich ging es aber um die Durchsetzung gegenüber verfeindeten Milizen aus Zintan. Bis Mitte 2017 eroberten die LAAF diese Gebiete zurück. Im Februar 2019 verbündeten sich zuvor verfeindete Kel Tamasheq und Tebu gegen Haftars Offensive. Badi, Exploring Armed Groups in Libya: Perspectives on Security Sector Reform in a Hybrid Environment, 2020, 58; Murray, Southern Libya Destabilized. The case of Ubari, 2017, 11. 44 Al-Shalchi and Michael, Libyan forces fight rebels on several fronts, 2012; Badi, Exploring Armed Groups in Libya: Perspectives on Security Sector Reform in a Hybrid Environment, 2020, 33; Murray, Southern Libya Destabilized. The case of Ubari, 2017, 10. 45 Al Marsad, LNA forces prepare move on Sharara as Sanalla says no reopening until ‘occupiers’ leave, 2019; Assad, Libya's South Protection Force kicks out Haftar's forces from Murzuq and seizes control, 2019; Profazio, Push for southern Libya tests ethnic ties and regional alliances, 2019. 46 Berdal and Malone, Greed & grievance: Economic agendas in civil wars, 2000; Murray, Southern Libya Destabilized. The case of Ubari, 2017, 4, 11. 47 Murray, Southern Libya Destabilized. The case of Ubari, 2017, 4, 11. 48 2013 brach die libysche Rohölproduktion wegen einer Besetzung der größten Erdölfelder in Zuwara durch Amazigh-Rebellen um 90% ein. Zurutuza, Benghazi ‘self-rule’ resonated with Berbers, 2013. Deutsches Orient-Institut 5
DOI-Kurzanalysen Libyens geboren, hatte aber vor dem so geregelt im auch von Libyen unterzeich- 10. Juli 1951 für mindestens zehn neten Übereinkommen über die Rechts- aufeinanderfolgende Jahre einen stellung der Staatenlosen von 1954. Zum regulären Aufenthalt in Libyen.“49 anderen kommt es auf die substanziell (nicht-)zugestandenen Rechte (de facto Nicht-libyschen Frauen wird die Staatsange- Staatenlosigkeit) an. Als de jure staatenlos hörigkeit durch Heirat zugesprochen, sofern gelten Menschen erst, wenn eine Behörde sie ihre ehemalige ablegen. Zudem kann ihnen aktiv die Staatsangehörigkeit verwehrt eine Einbürgerung unter der Voraussetzung oder entzieht.58 arbeitspolitischer Nützlichkeit erfolgen.50 IV. Zur Staatenlosigkeit verdammt: Die Gaddafi legitimierte spätestens ab 1969 seine indigenen Völker Libyens politische Herrschaft durch einen libysch- arabischen Nationalismus. Im Ergebnis kam Vom ersten bis zum letzten Tag seiner es letztlich zur Homogenisierung51 der Nation Regentschaft machte Gaddafi von einer und Interpretation der Staatsbürgerschaft widersprüchlichen Einbürgerungspolitik als als exklusiv arabisch.52 Ein Anrecht auf Herrschaftsinstrument gebrauch.59 So er- die libysche Staatsangehörigkeit haben fassten die Volkszählungen 1954 und 1964 ab 1980 nur noch Araber, mit einem Araber viele nomadische Gruppen gar nicht erst verheiratete Frauen und Individuen unter im Zivilregister.60 In der Folge des Grenz- 50 Jahren.53 2010 wurden in einem über- konflikts61 mit Tschad zwischen 1978 und arbeiteten Gesetz plötzlich seither immigrierte 1994 kam es erst zur Zwangsumsiedlung und Araberinnen und Araber sowie Exilrück- strategischen Einbürgerung der nomadischen kehrende für staatenlos erklärt.54 Das Minderheit Tebu und kurze Zeit später Abstammungsprinzip diskriminiert dabei wieder zur Aberkennung ihrer Staats- Frauen55 in besonderer Weise, da die angehörigkeit.62 Bis heute erfolgt aus diesen Weitergabe der Nationalität zunächst dem Verwirrungen ein erschwerter Zugang zu Vater vorbehalten ist.56 offiziellen Einbürgerungsdokumenten.63 Auch wenn Angehörige indigener Gruppen ent- Die allgemeine Erklärung der Menschen- sprechende Dokumente vorlegen können, rechte von 1948 schafft eigentlich ein Recht unterliegt die Einbürgerung häufig der auf Staatsangehörigkeit. Damit sind Staats- Willkür zuständiger Behörden.64 Damit gilt ein angehörigkeits- gleich Menschenrechte, da Großteil als de jure staatenlos – allein in der sie politische und soziale Rechte sowie nomadischen Kel-Tamasheq Gemeinschaft Schutz vor staatlicher Willkür garantieren.57 mindestens 14.000 Familien.65 Die Crux liegt wie so oft im Detail. Zum einen kann nur der Staat, nicht aber ein inter- Staatenlosigkeit ist gleichbedeutend mit nationaler Staatenverbund wie die UN einer fehlenden politischen und sozialen Rechten. Person die Staatsangehörigkeit zusprechen – Die Folge sind sozialpolitische Hot Spots 49 Eigene Übersetzung. Law Number (24) for 2010/1378 On The Libyan Nationality, Art. 2. 50 Polimeno, Report on Citizenship Law Libya, 2021, 7. 51 Das ist natürlich kein exklusiv libysches Phänomen, sondern der Nation und dem Nationalstaat inhärent. 52 Polimeno, Report on Citizenship Law Libya, 2021, 2. 53 Ebd. 5-6. 54 Ebd. 11. 55 Libyen ist Unterzeichnerstaat der UN-Frauenrechtskonvention (CEDAW), macht aber die Artikel 2 und 16 von deren Vereinbarkeit mit der Scharia abhängig. UN, CEDAW, 2006, 17-18. 56 Ebd. 12. 57 Vereinte Nationen, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, 1948, Art. 15, 3. 58 Reuß, Konventionen: Papier macht ungeduldig, 2021, 58. 59 Polimeno, Report on Citizenship Law Libya, 2021, 9; Stocker, Citizenship on hold: Undetermined legal status and implications for Libya´s peace process, 2019, 8-9. 60 Abdulaziz, Libyens vergessene Bürger, 2020 61 Konfliktgegenstand war der ressourcenreiche Aouzou-Streifen, in den Libyen einmarschierte. Nach einer Klärung des juristischen Sachverhalts durch den IGH, sprach dieser Tschad Recht zu. Van Waas, The Stateless Tebu of Libya? Report of the Middle East and North Africa Nationality and Statelessness Research Project, 2013, 6-7. 62 Abdulaziz, Libyens vergessene Bürger, 2020; van Waas, The Stateless Tebu of Libya? Report of the Middle East and North Africa Nationality and Statelessness Research Project, 2013, 6-7. 63 Manby, Nomad*innen: Begrenztes Leben, 2021, 38; Polimeno, Report on Citizenship Law Libya, 2021, 3. 64 Polimeno, Report on Citizenship Law Libya, 2021, 4. 65 Ebd. 14-15. 6 Deutsches Orient-Institut
Fragmentierte Sicherheit und Staatenlosigkeit in Libyen wie Murzuk, wo viele Tebu aus Mangel an bestehen. Das gilt gleichermaßen für die Alternativen in Armut und prekärer Bildung gesamte indigene Gemeinschaft.75 leben.66 Besonders betroffen sind inter- sektional diskriminierte Individuen. Wer Aus diesen Gründen standen die für etwa wie Menschen mit Behinderungen auf Dezember geplanten Wahlen zeitweise, vor- staatliche Unterstützung oder medizinische sichtig formuliert, auf wackligen Füßen.76 Behandlungen angewiesen ist, hat ohne Zwar erstritten Aktivistinnen und Aktivisten Staatsangehörigkeit weder das Recht auf 2018 einzelne Wahlzugeständnisse, aber mit- Wohlfahrtsstaatsleistungen noch die Möglich- nichten ist das mit einer Kollektivierung keit für entsprechende Untersuchungen entsprechender Rechte gleichzusetzen.77 ins Ausland zu reisen.67 Rassistische68 Tatsächlich blieb der libysche Verfassungs- Ressentiments gegenüber indigenen Minder- entwurf von 2017 weit hinter seinen heiten sind nach wie vor Alltag. Im Verlauf Erwartungen zurück. So gibt es einerseits der Arabellion kam es daher zu zahlreichen ein Bekenntnis für eine besondere Schutz- ethnisierten sowie innerkommunalen Kon- verantwortung gegenüber den indigenen flikten69 und hunderte indigene Frauen70 Minderheiten, andererseits bleibt der Entwurf waren extremer rassifizierter und gender- vage, was die Frage nach der Staats- basierter Gewalt ausgesetzt. Die hohe angehörigkeit anbelangt. Während vor 2011 Analphabetisierungsrate unter ihnen eingereichte Anträge auf Einbürgerung erschwert den Zugang zu ärztlicher, polizei- Bestand haben sollen, was v.a. Kel licher und juristischer Unterstützung.71 Tamasheq betrifft, wird selbiges für nicht- registrierte Menschen mit offenem Status Im Jahr 1973 rief Gaddafi seine kulturelle ausgeschlossen.78 Zudem fehlt ein konkreter Revolution aus und ließ alle bestehenden Meilensteinplan zur Transition und die Gesetze auf ihren revolutionären Charakter Nationalsprache bleibt allein arabisch.79 Tebu, überprüfen. Die Sprache – und damit ihre Kel Tamasheq und Imazighen lehnen den Gruppenidentität – der nicht-arabischen und Entwurf daher mehrheitlich als arabisch- größten indigenen Minderheit Imazighen zentralistisch ab. Ihr Gefühl der Marginali- wurde aus dem öffentlichen Leben verbannt.72 sierung wird zusätzlich durch die Struktur Es kam zu Büchervernichtungen, Kultur- des Verfassungskomitees genährt: von 60 verboten und Arabisierungsoffensiven.73 Zwar Mitgliedern sind lediglich sechs für indigene ist die Post-Gaddafi-Ära von einer kulturellen Minderheiten vorgesehen.80 Sie fordern ohne- Renaissance74 der Amazigh-Gemeinschaft hin weitreichende und verfassungsgemäß geprägt, aber zahlreiche Probleme bleiben garantierte Autonomierechte.81 66 Maisner, NDI, Tebu activists bring indigenous language to classrooms in Southern Libya, 2020; van Waas, The Stateless Tebu of Libya? Report of the Middle East and North Africa Nationality and Statelessness Research Project, 2013, 4. 67 Corey and Alansari, Contested Citizenship Marginalizes Libya´s Vulnerable, 2021. 68 Gaddafi richtete seinen arabischen Rassismus insbesondere gegen die Schwarze und nomadische Bevölkerung. Vgl. Zulueta, Gaddafi strips off diplomatic fig leaves, 2009. 69 Van Waas, The Stateless Tebu of Libya? Report of the Middle East and North Africa Nationality and Statelessness Research Project, 2013, 3. 70 Insbesondere für die historisch matriarchalisch organisierten Imazighen kommt das einem Angriff auf ihr kulturelles Erbe gleich. Wegschneider, Imazighen in Nordafrika: ‘Das Recht ist immer noch gegen uns’, 2021. 71 Zurutuza, The Amazigh: Libya´s third actor?, 2019. 72 Minority Rights Group International, Libya Imazighen, 2021; Wegschneider, Imazighen in Nordafrika: ‘Das Recht ist immer noch gegen uns’, 2021. 73 Wegschneider, Imazighen in Nordafrika: ‘Das Recht ist immer noch gegen uns’, 2021; Zurutuza, The Amazigh: Libya´s third actor?, 2019. 74 Es kommt zu Schul- und Universitätsgründungen mit entsprechenden Sprachangeboten. Auch ein eigener Fernsehersender ist in Planung. Amazigh World News, New Amazigh TV Channel to Launch Soon in Libya, 2021; Zurutuza, The Amazigh of Libya revive their previously banned language, 2018. 75 Zurutuza, The Amazigh: Libya´s third actor?, 2019. 76 Deutsche Welle, Wahlen in Libyen für Dezember 2021 geplant, 2021; France24, Libyan lawmakers post- pone parliamentary elections until January, 2021. 77 Polimeno, Report on Citizenship Law Libya, 2021, 16. 78 Stocker, Citizenship on hold: Undetermined legal status and implications for Libya´s peace process, 2019, 19-20. 79 Al-Ali, Libya’s final draft constitution: A contextual analysis, 2017, 2-9. 80 Zurutuza, Benghazi ‘self-rule’ resonated with Berbers, 2013. 81 Al-Ali, Libya’s final draft constitution: A contextual analysis, 2017, 6, 14; Boffano, Libya’s stateless ethnic minorities and an upcoming election, 2021. Deutsches Orient-Institut 7
DOI-Kurzanalysen VII. Der Berliner Prozess und das deutsche dennoch hinter ihren eigenen Ansprüchen Friedensengagement: Zwischen Hoffnung zurück. Zwar fordert sie „Frieden und und Enttäuschung Wohlstand für alle Libyerinnen und Libyer,“86 allerdings exkludiert das die indigenen Wie verhält sich in dieser komplexen Gemen- Minderheiten, die ja in weiten Teilen de jure gelage die deutsche Außenpolitik? Da die und/oder de facto staatenlos also keine USA unter Präsident Donald Trump auf der Libyerinnen und Libyer sind. Insbesondere für internationalen Bühne weniger präsent bereits marginalisierte Gruppen bedeutet dies waren, intensivierte Deutschland in enger eine zusätzliche Schwächung im Friedens- Abstimmung mit den Vereinten Nationen das prozess. Nationale Wahlen Ende des Jahres Engagement für eine diplomatische Lösung. wie im LPDF-Fahrplan vorgesehen, sind Ein Teilerfolg gelang mit der Initiierung des unter diesen Voraussetzungen kaum vorstell- Berliner Prozesses und dem mitverhandelten bar.87 Schließlich schweben ethnisierte Friedensfahrplan für Libyen. Spannungen und fehlende Schutzgarantien wie ein Damoklesschwert über der fragilen In ihren friedenspolitischen Leitlinien ver- Waffenruhe.88 Sollte es tatsächlich zu pflichtet sich die scheidende Bundes- verfrühten Wahlen kommen, befürchten regierung zunächst einem negativen Frieden selbst innere Regierungskreise in Libyen als kleinsten gemeinsamen Nenner für eine Verstärkung oder gar Eskalation weitere Schritte. Nachhaltiger Frieden könne der ethnisierten Milizenstrukturen.89 Zwar aber nur durch einen positiven Frieden fordert die Bundesregierung eine umfang- erreicht werden; sprich inklusive „politische[r] reiche Sicherheitssektorreform und eine De- und soziale[r] Teilhabe, Rechtstaatlichkeit mobilisierung bewaffneter Gruppen, konkrete sowie [der] Achtung, [dem] Schutz und [der] Schritte zur Umsetzung dieser Ziele bleiben Gewährleistung der Menschenrechte“ und aber aus.90 zwar für alle Menschen „unabhängig von ihrer Herkunft und von ihren Lebensumständen“.82 Hinsichtlich der politischen Transformation Mit diesen weitreichenden Forderungen forciert die Bundesregierung die Dezentrali- richtet die bundesdeutsche Außenpolitik ihr sierung des politischen Systems. Die Vorgehen entlang der Agenda 2030 der UN deutsche Entwicklungsagentur GIZ ist hieran aus. Die Einbeziehung von Frauen, Jugend- maßgeblich beteiligt. Dabei verfolgt sie einen lichen, Menschen mit Behinderung und intersektoralen und -sektionalen Ansatz: Minderheiten ist darin wesentlicher Baustein kommunale Entwicklung und Dezentrali- eines inklusiven Friedensprozesses.83 Ein sierung aller relevanten Bereiche (Sicherheit, solcher wird eigentlich für Libyen forciert.84 Gesundheit, Wirtschaft), Capacity-Building Darüber hinaus verpflichtet sich die Bundes- mit Blick auf Multikulturalismus, Partizipation, regierung im Aktionsplan Menschenrechte Inklusion, Menschenrechte und Staats- selbst dazu, die Rechte und materiellen angehörigkeit. Diese Angebote gelten neben Lebensbedingungen von indigenen Men- geflüchteten Menschen für besonders margi- schen zu schützen und zu verbessern.85 nalisierte und vulnerable Gruppen (Frauen, Jugendliche und Menschen mit Behinder- Die Abschlusserklärung der zweiten Berliner ungen).91 Tatsächlich erfährt die Dezentrali- Libyen-Konferenz im Juni 2021 bleibt sierung nach Jahrzehnten der 82 Die Bundesregierung, Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern: Leitlinien der Bundes- regierung, 2017, 54. 83 Vgl. Vereinte Nationen, Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, 2015; Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, Resolution 2250 (2015), 2015; Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, Resolution 1325 (2000), 2000. 84 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Berliner Libyen-Konferenz: Schlussfolgerungen der Konferenz, 2020. 85 Auswärtiges Amt, 14. Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik, 2020, 42. 86 Auswärtiges Amt, Zweite Berliner Libyen-Konferenz: Schlussfolgerungen der Konferenz, 2021. 87 UNSMIL und LPDF, Roadmap ‘For the Preparatory Phase of a Comprehensive Solution’, 2020. 88 Vgl. Deutsche Welle, Waffenstillstand für Libyen unterzeichnet, 2020; Tagesschau, Gespräche in Genf: Waffenstillstand in Libyen geschlossen, 2020. 89 Keilberth, Friedensprozess für Libyen: In der Sackgasse, 2021. 90 Auswärtiges Amt, Zweite Berliner Libyen-Konferenz: Schlussfolgerungen der Konferenz, 2021. 91 Vgl. EUTF, Action fiche of the EU Trust Fund to be used for the decision of the Operational Committee. Managing mixed migration flows in Libya through expanding protection space and supporting local socio-economic development (T05-EUTF-NOA-LY-03), o.J.; EUTF, Scale-up of programme ‘Managing mixed migration flows in Libya’ - local governance and so-cio-economic development pillar (T05-EUTF- NOA-LY-03), o.J. 8 Deutsches Orient-Institut
Fragmentierte Sicherheit und Staatenlosigkeit in Libyen zentralistisch-autoritären politischen Führung Zliten. Deutsche Friedensfachkräfte hohe Beliebtheitswerte in der libyschen Be- können an der Identifizierung potentieller völkerung. Milizen mitwirken und Verhandlungen zwischen diesen und kommunalen VI. Empfehlungen für das zukünftige Akteuren begleiten. außenpolitische Engagement: Indigene Minderheiten auf die Agenda 3. International sollte sich die neue Bundesregierung für eine UN-Monitoring- Zunächst sollte die neue Bundesregierung Mission einsetzen, die die Registrierung die Friedensverhandlungen zu einem erfolg- verbreiteter Waffen zum Ziel hat. reichen Abschluss bringen. Die Einbindung Zunächst dürfen die Milizen, sofern sie indigener Minderheiten auf allen Ebenen sich entsprechenden Werten und Regeln sollte ein Kernpunkt deutscher Außen- und verpflichten, ihre Waffen behalten. So Friedenspolitik in Libyen werden. behaupten indigene Milizen ihre Selbst- schutzkapazitäten und Vertrauen kann 1. Finanzielle Zuwendungen an Kommunal- schrittweise wachsen. regierungen sollten an die Einbindung indigener Minderheiten im Planung-, 4. Lokale und indigene Mediations- Entscheidungs- und Umsetzungsprozess kompetenzen müssen gestärkt werden. gekoppelt werden. Ferner ist das Poten- Sie sind eine tragende Säule friedens- zial indigener Selbstverwaltungen nach orientierter Sicherheitsgovernance. Die dem historischen Vorbild der Amazigh- Bundesregierung sollte einen Transitional Region Nafusa als Mittel politischer Justice Prozess infrastrukturell und Emanzipation zu prüfen. organisatorisch unterstützen. Während deutsche Friedensfachkräfte an der Ent- 2. Die neue Bundesregierung sollte eine stehung (inter-)kommunaler Wahrheits- Sicherheitssektorreform forcieren, die kommissionen mitwirken, sollte die Milizen in eine kommunale Sicherheits- Bundesregierung sich diplomatisch für die governance integriert. Erfolgreiche Bei- juristische Stärkung des TJ-Prozesses spiele existieren bereits in Misrata oder einsetzen. Bibliography ABDULAZIZ, GHADy, “Libyens vergessene Bürger,“ Zenith, 19. November 2020, https://tinyurl.com/5wm7tcr4. AL-ALI, ZAID, “Libya’s final draft constitution: A contextual analysis,” Institute for Democracy and Electoral Assistance, 4. Oktober 2017. AL MARSAD, “LNA forces prepare move on Sharara as Sanalla says no reopening until ‘occupiers’ leave,” 29. Januar 2019, https://tinyurl.com/47c4zefb. AL-SERORI, LEILA, “Frankreichs unscharfe Linien,” Süddeutsche Zeitung, 8. April 2018, https://tinyurl.com/bzmfh8s. AL-SHALCHI, HADEEL UND MAGGIE MICHAEL, “Libyan forces fight rebels on several fronts,” The Associated Press, 12. Juni 2012, https://tinyurl.com/387dseze. AMAZIGH WORLD NEWS, “New Amazigh TV Channel to Launch Soon in Libya,” 3. Juni 2021, https://tinyurl.com/44puzbb2. ANDERSON, LISA, “Demystifying the Arab Spring. Parsing the Differences between Tunisia, Egypt, and Libya,“ Foreign Affairs 90 (3:2011), 2-7. ASSAD, ABDULKADER, “Libya's South Protection Force kicks out Haftar's forces from Murzuq and seizes control,” Libya Observer, 18. August 2019, https://tinyurl.com/t8a4d2mt. AUSWÄRTIGES AMT, “14. Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik,” 2020, https://tinyurl.com/ekbdfzrb. Deutsches Orient-Institut 9
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Vorstand / Kuratorium Vorstand der Deutschen Orient-Stiftung Klaus Uwe Benneter Rechtsanwalt und Notar a.D. Vorsitzender HEUSSEN Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Philipp Lührs Dr. Wolf-Ruthart Born Senior Vice President Global Head of Projects KUEHNE+NAGEL Dubai Staatssekretär a.D., Auswärtiges Amt Botschafter a.D., Auswärtiges Amt Stellvertretende Vorsitzende Dr. Peter Brinkmann Professor Dr. O. Faruk Akyol Moderator, TV Berlin Direktor, SARIAS Stiftung Mathias Brüggmann Helene Rang International Correspondent Geschäftsführender Vorstand und Stellvertretende Vorsitzende, NUMOV Handelsblatt Inhaberin, Helene Rang & Partner Jürgen Chrobog Oliver Siebert Staatssekretär a.D., Auswärtiges Amt Partner (Member) Botschafter a.D., Auswärtiges Amt NUEMANN + SIEBERT LLP Chairman, The Foxhall Group Mitglieder des Vorstandes Joachim Düster H.E. Ali Bin Harmal Al Dhaheri Auswärtiges Amt a.D. Chairman of the Executive Board of Governors Gründer und Leiter, Oman Studies Center Abu Dhabi University Thomas Ellerbeck Dr. Helmut Gottlieb Mitglied des Beirats, NUMOV Mitglied des Group Executive Committee, TUI AG Henry Hasselbarth Hasselbarth Consulting Prof. Dr. yousef Abdul Ghaffar Dr. Gunter Mulack Direktor a.D., Deutsches Orient-Institut Günter Gloser Botschafter a.D., Auswärtiges Amt Staatsminister a.D., Auswärtiges Amt Mitglied des Deutschen Bundestages a.D. Prof. Dr. Martin Neumann, MdB Mitglied des Deutschen Bundestages Stephan Hallmann Auslandskorrespondent a.D., ZDF Dr. Daniela De Ridder, MdB Mitglied des Deutschen Bundestages Stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Prof. Dr. Michael Köhler Deputy Director-General for European Civil Protection Dr. Andreas Reinicke and Humanitarian Aid Operations (DG ECHO), EU-Kommission Direktor, Deutsches Orient-Institut Botschafter a.D., Auswärtiges Amt Dr. Heinrich Kreft Botschafter, Auswärtiges Amt Prof. Dr. Susanne Schröter Leiter des Lehrstuhls für Diplomatie II und Direktor des Zentrums Professorin für "Ethnologie kolonialer und postkolonialer für Diplomatie, Andrássy Universität Budapest Ordnungen", Goethe-Universität Frankfurt Johannes Selle, MdB Dr. Hubert Lang Mitglied des Deutschen Bundestages Botschafter a.D., Auswärtiges Amt Heino Wiese Nizar Maarouf Wiese Consult Oliver Mayer-Rüth Johann Erich Wilms Vorsitzender, NUMOV Korrespondent, ARD Istanbul Präsident, WILMS group Matthias Meyer Kuratorium der Deutschen Orient-Stiftung Botschafter a.D., Auswärtiges Amt Präsident Prof. Detlef Prinz Gründer und Leiter, PrinzMedien Dr. Ralf Brauksiepe Parlamentarischer Staatssekretär a.D. Mitglied der Geschäftsführung, Dr. Nicolas Christian Raabe Vivawest GmbH und Vivawest Wohnen GmbH Partner, McKinsey & Company Dr. Gerhard Sabathil Vizepräsident Botschafter a.D., Europäische Union Prof. Dr. iur. Dr. h. c. Mathias Rohe, M.A., Richter am OLG a.D. Adem Sari Direktor, Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa General Manager, SARIAS Project GmbH Mitglieder des Kuratoriums Prof. Dr. jur. Dr. phil. Peter Scholz Svenja Ahlburg Präsident, Amtsgericht Charlottenburg Group Director, WILO SE Freie Universität Berlin Deutsches Orient-Institut 13
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