Stadt Braunschweig Integriertes Handlungskonzept Westliches Ringgebiet im Rahmen des Programms "Soziale Stadt - Investitionen im Quartier" für das ...

 
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Stadt Braunschweig Integriertes Handlungskonzept Westliches Ringgebiet im Rahmen des Programms "Soziale Stadt - Investitionen im Quartier" für das ...
Stadt Braunschweig
     Integriertes Handlungskonzept
         Westliches Ringgebiet

        im Rahmen des Programms
"Soziale Stadt – Investitionen im Quartier"
             für das Jahr 2017

                 Stadt Braunschweig und
          plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH
            im Auftrag der Stadt Braunschweig
Stadt Braunschweig Integriertes Handlungskonzept Westliches Ringgebiet im Rahmen des Programms "Soziale Stadt - Investitionen im Quartier" für das ...
Stadt Braunschweig

Integriertes Handlungskonzept
Westliches Ringgebiet
im Rahmen des Programms
"Soziale Stadt – Investitionen im Quartier"
für das Jahr 2017

Stadt Braunschweig, Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz und
plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH
im Auftrag der Stadt Braunschweig

Texte und Maßnahmenanhang:
Hartmut Dybowski, Sozialreferat (Kapitel 2)
Fachbereich Kinder, Jugend und Familie
Fachbereich Soziales und Gesundheit
Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz
und
plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH
im Auftrag der Stadt Braunschweig
GOS mbH im Auftrag der Stadt Braunschweig

Bearbeitet von                   plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH
Texte und Redaktion:             Yesim Çil, Jarste Holzrichter, Marion Tempel

Fotos:                           plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH,
                                 wenn nicht anders angegeben

Titelbild:                       J. Holzrichter

Braunschweig, Mai 2017

                                 ....................................................
                                 Heinz-Georg Leuer
                                 Stadtbaurat
                                 Dezernent für Bau und Umweltschutz
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plankontor Stadt &   Stadt Braunschweig - IHK 2017
Gesellschaft GmbH    Soziale Stadt – Investitionen im Quartier / Westliches Ringgebiet

                     Inhalt

                     1     Bewegung im Stadtteil – Stand der Umsetzung des Programms                           2

                     2     Entwicklung der Bevölkerungs- und Sozialstruktur                                    6

                     3     Projekte, Themen und Maßnahmen                                                     10

                     3.1     Bauliche und städtebauliche Projekte                                             10
                     3.1.1    Treffpunkte im Quartier                                                         10
                     3.1.2    Spielplätze und Spielräume in Kitas und Schulen                                 14
                     3.1.3    Ringgleis                                                                       18
                     3.1.4    Straßen und Plätze                                                              21
                     3.1.5    Westbahnhof                                                                     25
                     3.1.6    Wohnungsbau – private Baumaßnahmen                                              33
                     3.1.7    Private Modernisierungsmaßnahmen                                                36
                     3.2      Soziale, kulturelle, gesundheits- oder beschäftigungsorientierte Projekte       39
                     3.2.1    Stadtteilgeschichte                                                             39
                     3.2.2    Kultur und Kunst im Quartier                                                    45
                     3.2.3    Ladies on Tour                                                                  50
                     3.2.4    Gesundheit und Umwelt                                                           50
                     3.2.5    Lokale Wirtschaft und Beschäftigung                                             52

                     4.    Nicht-investive Modellprojekte                                                     56

                     5     Beteiligung und Stadtteilleben                                                     58

                     5.1     Das Stadtteilbüro                                                                58
                     5.2     Der Sanierungsbeirat Westliches Ringgebiet                                       59
                     5.3     Der Verfügungsfonds                                                              61
                     5.4     Die Stadtteilkonferenz                                                           63
                     5.5     Öffentlichkeitsarbeit                                                            64
                     5.6     Feste und Beteiligungsaktionen                                                   66

                     6     Rückblick und Ausblick                                                             71

                                                                                                          Seite 1
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                     1          Bewegung im Stadtteil – Stand der Umsetzung des Programms
                                "Soziale Stadt – Investitionen im Quartier“

                     Im Jahr 2001 wurde die südliche Hälfte des Braunschweiger Stadtbezirks "West-
                     liches Ringgebiet" als Sanierungsgebiet förmlich festgelegt und in das Städte-
                     bauförderungsprogramm "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - Die
                     Soziale Stadt" aufgenommen. Seit 2012 läuft das Programm unter dem Namen
                     "Soziale Stadt – Investitionen im Quartier".
                     Das Gebiet wird im Westen von der Autobahn 391, im Norden vom Straßenzug
                     Kreuzstraße – Sidonienstraße (einschließlich der Grundstücke auf der nördlichen
                     Straßenseite) und im Osten von der Oker und der Straße "Am Alten Bahnhof"
                     begrenzt. Im Süden verläuft die Gebietsgrenze durch das Gewerbegebiet an der
                     Frankfurter Straße. Im Norden gehört das gesamte "Ringgleis" bis zur Oker, der
                     heutige Rad- und Wanderweg auf der Trasse der früheren Ringbahn, im Südwes-
                     ten die Hebbelstraße - ein Teil des Stadtbezirks "Weststadt" - zum Sanierungs-
                     gebiet.
                     Im Mai 2011 wurde eine Teilaufhebung im Sanierungsgebiet "Westliches Ring-
                     gebiet – Soziale Stadt" beschlossen. Damit ist der überwiegend gewerblich ge-
                     nutzte Bereich südlich der Hugo-Luther-Straße und der Ekbertstraße zwischen
                     Ringgleis und Am Alten Bahnhof inkl. der gesamten Straße Am Alten Bahnhof
                     aus dem Sanierungsgebiet entlassen worden. Die Entlassung weiterer Teilge-
                     biete aus der Sanierung, in denen die Entwicklung abgeschlossen ist, ist geplant.
                     Gleichzeitig soll eine Ausweisung nach §171e BauGB (Maßnahmen der Sozialen
                     Stadt) erfolgen.
                     Mit dem Einsatz der Städtebaufördermittel soll das Gebiet nachhaltig stabilisiert
                     und langfristig als Wohn- und Arbeitsstandort erhalten und gestärkt werden.
                     Die Verknüpfung der Sanierung mit dem Programmsegment Soziale Stadt unter-
                     stützt(e) städtebauliche und bauliche Maßnahmen, nutzt(e) aber auch intensiv
                     die Möglichkeiten, die sich mit der Programmatik „Soziale Stadt“ ergeben: Ko-
                     ordination anderer fachlich Beteiligter, Durchführung einer Bürgerbeteiligung,
                     eine integrierte, ressortübergreifende Arbeitsweise und die Schaffung von An-
                     satzpunkten für nicht-investive Interventionen auf den Feldern Soziale Aktivitä-
                     ten und Soziale Infrastruktur, soziale Integration, Schule und Bildung, Gesund-
                     heit, Sport und Freizeit, Umwelt, Kultur, lokale Ökonomie.1
                     Entsprechend dem integrativen und interdisziplinären Anspruch des Programms
                     wurde die plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH im September 2002 von der

                     1
                         Die Handlungsfelder im Westlichen Ringgebiet orientieren sich an den vom Deutschen Institut
                         für Urbanistik formulierten Themen und sind auf die Lebenswirklichkeit im Westlichen Ringge-
                         biet heruntergebrochen.

                                                                                                              Seite 2
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                     Stadt Braunschweig mit dem Quartiersmanagement beauftragt. 2002 wurde
                     auch das Stadtteilbüro in der Hugo-Luther-Straße 60a eingerichtet, in dem plan-
                     kontor integriert in das Quartierszentrum seither seinen Sitz hat.
                     Seit Beginn des Programms nutzen die Stadt Braunschweig und die Akteure2 im
                     Stadtteil die Chance, im Gebiet neben den klassischen baulich-investiven Sanie-
                     rungsmaßnahmen die soziale Stadtteilentwicklung mit sog. "weichen" Maßnah-
                     men zu fördern. Sie sind dabei insbesondere auf den Handlungsfeldern Soziales,
                     Bildung, Gesundheit, Umwelt, (Industrie-)Kultur und lokaler Ökonomie aktiv.
                     Hierzu bildeten über mehrere Jahre – von 2007 bis 2012 – die Modellprojekte,
                     die aus Städtebaufördermitteln unterstützt wurden, einen wesentlichen Bei-
                     trag. Zusätzlich konnten Mittel vom Gesundheitsministerium und Umweltminis-
                     terium akquiriert werden, die – auch über mehrere Jahre eine stadtteilbezogene
                     Gesundheitsförderung ermöglichten. Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds
                     (aus dem Programm LOS – Lokales Kapital für Soziale Zwecke) unterstützten das
                     Gebiet zudem in Bezug auf Ansätze zur Beschäftigungsförderung. Nachdem in
                     den Folgejahren auf eine Teilnahme am Programm verzichtet wurde, ist für die
                     nächste Förderphase (2019-2022) wieder eine Beteiligung geplant.
                     Um die Soziale Infrastruktur, den veränderten sozialen und pädagogischen Be-
                     darfen anzupassen, wurden diverse kinder- und familienfreundliche Maßnah-
                     men im Zusammenhang mit Kinder- und Jugendeinrichtungen entwickelt. Hier
                     sind z.B. die Umgestaltungen der Bewegungsräume von Kindertagesstätten und
                     Schulen zu nennen. In diesem Bereich wurden in der Vergangenheit eine ganze
                     Reihe von Maßnahmen umgesetzt. In den letzten Jahren waren dies: die Umge-
                     staltung des Schulhofes Sophienstraße (Ende 2013 abgeschlossen), die Umge-
                     staltung des Außengeländes der Kita Madamenweg im Jahre 2014 und die Er-
                     weiterung und Modernisierung des Quartierszentrums Hugo-Luther-Straße 60a
                     im Jahr 2015. Weitere Projekte sind in der Planung oder in der Umsetzung: Die
                     Kita St. Martini hat 2016 ihr Gebäude erweitert, der Anbau steht unmittelbar
                     vor der Fertigstellung. Die Kita Christian-Friedrich-Krull-Straße wird die Gestal-
                     tung und Ausstattung ihres Außengeländes unter bewegungstherapeutischen
                     Gesichtspunkten verbessern und ergänzen, die Baumaßnahme beginnt im Früh-
                     jahr 2017. Bei der Kita Schwedenheim steht das Holzhaus zur Erneuerung an.
                     Aufgrund des hohen Sanierungsbedarfes soll das alte Gebäude durch einen Neu-
                     bau ersetzt werden. Auch diese Maßnahme soll in 2017/2018 umgesetzt wer-
                     den.
                     Darüber hinaus haben die Grundschulen Hohestieg und St. Joseph Bedarf für
                     eine Anpassung ihres gemeinsam genutzten Schulhofes signalisiert. Weitere
                     Projekte könnten folgen. Um weitere Bedarfe zu erkennen, wird die Situation

                     2   Im Interesse der Lesbarkeit des Textes wird bei Personengruppen auf die Angabe der weiblichen
                         grammatischen Form verzichtet. Die männliche Form bezieht die weibliche mit ein.
                                                                                                               Seite 3
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                     der sozialen Einrichtungen regelmäßig abgefragt.
                     Mit dem Konzept "Spiel(t)raum im Westlichen Ringgebiet", das bereits 2013
                     zum Abschluss gebracht wurde, sind darüber hinaus alle öffentlichen Kinder-
                     spielplätze im Westlichen Ringgebiet unter Beteiligung der Nutzer saniert oder
                     ergänzt worden. Mit dem Jugendplatz am Westbahnhof ist im Rahmen der EFRE-
                     Maßnahmen hier 2014 noch ein weiterer hinzugekommen.

                     Hinter dem Garten ohne Grenzen: Neues Wohnen an der Blumenstraße / Belfort

                     Im Bereich des Westbahnhofes konnten mit Hilfe von EFRE-Mitteln verschie-
                     dene Maßnahmen geplant und bis Ende 2014 umgesetzt werden, die hier unter-
                     schiedliche Angebote für verschiedene Altersgruppen und Bedürfnisse schaffen.
                     Die zentralen Projekte waren der schon erwähnte Jugendplatz, der „Garten
                     ohne Grenzen" für Senioren mit und ohne Migrationshintergrund, der Mehrge-
                     nerationenpark, die Erschließung des Wohngebietes "Blumenstraße Süd", die
                     abschließende Vermarktung von Grundstücken für Investoren und Gewerbetrei-
                     bende sowie die Einrichtung eines Industriepfades. Im Herbst 2015 konnte die-
                     ser Maßnahmenkomplex mit einer großen Veranstaltung am Westbahnhof fei-
                     erlich abgeschlossen und eingeweiht werden.
                     Der Westbahnhof steht aber nach wie vor im Fokus der Entwicklungen. Mit dem
                     Ausbau der ehemaligen Fliegerhalle und der Umgestaltung des Geländes ent-
                     steht hier zur Zeit ein Kletterzentrum mit vielfältigen Kletter- und Boulderange-
                     boten drinnen und draußen. Am Westbahnhof 13 wird das Soziokulturelle Zent-
                     rum realisiert. Damit erfährt eine seit Jahren verfolgte Idee, jetzt eine Umset-
                     zung. Mit der Verlagerung der Eisenbahndrehscheibe vom Westbahnhof 13 auf
                     das Gelände des Westbahnhofs wird dieser um ein weiteres Stück Industriekul-

                                                                                                  Seite 4
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                     tur aufgewertet werden. Ecke Büchnerstraße baut die Firma Netzlink derzeit ih-
                     ren neuen IT-Campus, damit soll an dieser Stelle ein kleines Silicon Valley in
                     Braunschweig entstehen.
                     Die Sanierung des Kontorhauses am Jödebrunnen zu einem kleinen Lern- und
                     Kulturort rückt näher, nachdem ein Nutzungskonzept entwickelt wurde und mit
                     dem Verein Kontorhaus ein Träger vorhanden ist. Weitere Veränderungen wird
                     es auch am Westbahnhof 1 geben. Die Stadt Braunschweig hat das ehemalige
                     Bahnhofsgebäude erworben. Noch ist das Haus bewohnt, langfristig wird jedoch
                     eine Nutzung mit Bezug zum Stadtteil angestrebt.
                     Mit etlichen dieser Projekte liegt damit auch der Schwerpunkt der kulturellen
                     und sozialen Aktivitäten an Westbahnhof und Ringgleis. Mit dem Soziokulturel-
                     len Zentrum wird hier ein neuer Ort entstehen, der den Westbahnhof auf viel-
                     fältige Weise beleben wird. Durch den Erhalt der Giebelfassade wird zumindest
                     ein kleines Relikt Industriekultur an dieser Stelle bestehen bleiben. Das gleiche
                     gilt für die Drehscheibe, die zum Westbahnhof verlagert, dann freigelegt und
                     zugänglich ein Zeuge früherer Nutzungen sein wird. Die Bemühungen, das
                     Kleinod Kontorhaus zu retten und einer sinnvollen und würdigen Nutzung zuzu-
                     führen, sind ebenfalls einen großen Schritt vorangekommen. Das Gelände am
                     Jödebrunnen wird durch die Sanierung ein wichtiger kultureller Ort sowohl in
                     Bezug auf die Geschichte als auch auf die Gegenwart werden.

                     Container des Industriepfads am Westbahnhof

                     Auch das Themenfeld Wohnen hat nicht an Bedeutung verloren. Neubau, Mo-
                     dernisierung und die Sicherung von günstigem Wohnraum waren auch 2016 hier
                     Schwerpunkte.
                                                                                                Seite 5
Stadt Braunschweig Integriertes Handlungskonzept Westliches Ringgebiet im Rahmen des Programms "Soziale Stadt - Investitionen im Quartier" für das ...
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Gesellschaft GmbH    Soziale Stadt – Investitionen im Quartier / Westliches Ringgebiet

                     Die Sanierung der Häuser in der Jahnstraße schreitet voran. In den unsanierten
                     Häusern lebten zuletzt nur noch wenige Mieter. Die Wohnungen boten bisher
                     bei sehr niedrigem Standard günstige Nischen für sie. Um für diese Mieter finan-
                     zielle und soziale Härten durch die Instandsetzung abzufedern, wurde ein Sozi-
                     alplan erstellt. Durch die öffentliche Förderung konnte der Anstieg des Mietprei-
                     ses abgemildert werden. Bezahlbarer Wohnraum und eine mögliche Verdrän-
                     gung von Menschen aus ihrem vertrauten Lebensumfeld wird immer wieder
                     thematisiert. Zwei Veranstaltungen, initiiert durch die AG Wohnen fanden reges
                     Interesse im Stadtteil.
                     Aber auch Neubauprojekte gibt es. An der Blumenstraße / Belfort konnte Woh-
                     nungsneubau im Eigentum realisiert werden. Die Wohnungen konnten schnell
                     vermarktet werden. Das Vorhaben eine Baugemeinschaft anzusiedeln, konnte
                     nicht verwirklicht werden. Ein weiteres Projekt, das schon viele Jahre in der Pla-
                     nung ist, hat 2016 wichtige Hürden genommen. Für das Baugebiet „An der
                     Schölke“ wurde der B-Plan beschlossen. Eine Bebauung mit ca. 50 Wohneinhei-
                     ten durch den Investor kann damit erfolgen. Direkt angrenzend an die Schölke
                     liegt das zukünftige Baugebiet Kälberwiese / Feldstraße. Es gehört nicht mehr
                     zum Gebiet der Sozialen Stadt grenzt jedoch daran, so dass seine Erschließung
                     auch das Westliche Ringgebiet unmittelbar berühren wird.
                     Auch die Anpassung des öffentlichen Raumes unter Aspekten des Gender
                     Mainstreaming sowie zur Stärkung nachbarschaftlicher Entwicklungen spiegelt
                     sich in mehreren Projekten wider. Die Planungen für die Umgestaltung des Ein-
                     mündungsbereiches Julius- / Broitzemer Straße wurden abgeschlossen, so das
                     2017 die Umsetzung erfolgen wird. Voran schreitet auch die Planung für die Blu-
                     menstraße, die nach Abschluss der Wohnungsbaumaßnahmen ausgebaut wer-
                     den soll. Ein Thema, das viele Aktive im Gebiet beschäftigt ist die Zeit nach der
                     Förderphase. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich seit 2015 damit. Im Juni 2016
                     fand eine Tagung unter dem Titel „Die Soziale Stadt geht; Wir bleiben und ma-
                     chen mit“ statt, auf der die Schwerpunkte und Wege einer Verstetigung disku-
                     tiert wurden.
                     Auf den folgenden Seiten gibt das Integrierte Handlungskonzept nun tiefere Ein-
                     blicke in die wichtigsten Projekte und Maßnahmen der vergangenen zwölf Mo-
                     nate und einen kurzen Ausblick auf das folgende Programmjahr. Zum besseren
                     Verständnis wird bei einigen Projekten auf die Vorgeschichte und den Verlauf
                     näher eingegangen.

                     2        Entwicklung der Bevölkerungs- und Sozialstruktur

                     In den im Dezember 2016 vom Sozialreferat der Stadt vorgelegten „Stadtteilpro-
                     filen 2016“ wird der Planungsbereich 06 – weitgehend identisch mit dem Pro-

                                                                                                 Seite 6
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                     grammgebiet der Sozialen Stadt – anhand einiger ausgewählter Indikatoren dar-
                     gestellt.

                     PB 06 Westliches Ringgebiet Süd
                     (Südlicher Teil des Stadtbezirks 310. Enthält die Statischen Bezirke 11 und 12)

                     ¬    14.087 Einwohner. Zunahme seit 2006 um 5,6 % v. a. bei den 40- bis 60-
                          Jährigen.
                     ¬    Rückgang bei den älteren Kindern und den Jugendlichen.
                     ¬    Hoher Anteil 20- bis 40-Jähriger, zunehmend und weit über dem Durch-
                          schnitt.
                     ¬    Überdurchschnittlicher Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund.
                     ¬    Hohe Werte bei SGB II-Bezug, Abstand zum Durchschnitt nimmt aber ab.
                     ¬    Arbeitslosigkeit rückläufig in ähnlichem Maße wie in der Stadt insgesamt.
                     ¬    Deutlicher Rückgang der Fallzahlen bei SGB II-Bezug der Kinder.

                                      Einwohner 31.12.2015 im Planungsbereich                           06
                      7000
                                                                       5809
                      6000
                      5000
                      4000                                                       3647

                      3000
                      2000                                                                 1579
                                                                                                    1.167
                      1000     688
                                          343      468       386

                          0
                                u.6      6-u.10   10-u.16   16-u.20   20-u.40   40-u.60   60-u.75   75u.ä.

                                      Personen in Bedarfsgemeinschaften SGB II
                                       pro 100 Einwohner am 31.12. eines Jahres
                         25

                         20

                         15
                                                                                                        BS
                         10                                                                             06

                          5

                          0
                              2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

                                                                                                             Seite 7
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                               Entwicklung der Einwohnerzahlen 2006 bis 2015
                                                         im Planungsbereich                                06
                      1000
                                                                                                         744
                                                                     627

                                                                               255

                                12                                                       66      33
                          0
                                         -16
                                                  -141       -92

                     -1000
                               u.6      6-u.10 10-u.16 16-u.20 20-u.40 40-u.60 60-u.75 75u.ä.            insg.

                                     Anteil Einwohner mit Migrationshintergrund in vH
                                       (ab 2014 "erweiterter Migrationshintergrund")

                         50

                         40

                         30
                                                                                                               BS
                         20                                                                                    06

                         10

                          0
                              2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

                              Anteile der Altersgruppen 31.12.2015 in vH

                        50                                                                                     BS

                        40                                                                                     06

                        30

                        20

                        10

                          0
                                u.6      6-u.10    10-u.16     16-u.20     20-u.40   40-u.60   60-u.75   75u.ä.

                                 Anteil Arbeitsloser an den 16 - unter 65jährigen in vH

                         16
                         14
                         12
                         10
                                                                                                                 BS
                          8                                                                                      06
                          6
                          4
                          2
                          0
                              2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

                                                                                                                      Seite 8
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                               Anteil Kinder unter 6 Jahre mit SGB-II Bezug
                         60

                         50

                         40

                                                                                                      BS
                         30
                                                                                                      06
                         20

                         10

                          0
                                2006   2007   2008   2009   2010   2011   2012   2013   2014   2015

                     Aus den rückwirkend betrachteten Entwicklungen und dem aktuellen Stand
                     der Sozialdaten im Planungsbereich lassen sich keine Prognosen ableiten. Es
                     sind allerdings Trends zu beobachten, die sich folgendermaßen zusammenfas-
                     sen lassen:

                     Beobachtete Trends
                     ¬ Nach zwischenzeitlichen leichten Einwohnerverlusten in der Bilanz der letz-
                        ten zehn Jahre deutlicher Einwohnerzuwachs.
                     ¬        Weiterhin überdurchschnittlich hoher Anteil von Menschen ohne Arbeit
                              und Bezug von Transferleistungen.
                     ¬        In der Entwicklung verringert sich der Abstand zu den durchschnittlichen
                              Braunschweiger Verhältnissen. Deutliche Zeichen der Aufwertung.
                     ¬        Stadtweite positive Trends gehen am Westlichen Ringgebiet nicht vorbei.
                     ¬        Weiterhin attraktiv v.a. für junge Erwachsene (wobei Nischen für „alterna-
                              tive Lebensformen“ verschwinden).
                     ¬        Verfügbarer preiswerter Wohnraum wird weniger.
                     ¬        Kleinräumig, d.h. in einzelnen Quartieren, bleibt es bei Konzentrationen von
                              Menschen mit geringem Einkommen.

                     Dem statistischen Material ist nicht zu entnehmen, wie weit sich die Lebenssi-
                     tuation der hier Wohnenden verbessert hat und sich dadurch die Zahlen der Ar-
                     beitslosigkeit und des Transfereinkommensbezugs positiv verändert haben, und
                     wie weit die Verbesserungen darauf zurückzuführen sind, dass einkommens-
                     stärkere Schichten zugezogen sind.

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                     3        Projekte, Themen und Maßnahmen

                     3.1      Bauliche und städtebauliche Projekte
                     3.1.1    Treffpunkte im Quartier
                     Zu den vorrangigen Zielen der "Sozialen Stadt" gehört die Förderung der sozia-
                     len Infrastruktur zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bewohner und
                     Bewohnerinnen vor Ort. Im Westlichen Ringgebiet wurde seit Beginn des Städ-
                     tebauförderungsprogramms die soziale Infrastruktur im Quartier kontinuierlich
                     ausgebaut und ergänzt. Ausführlichere Beschreibungen dieser Maßnahmen sind
                     den bisherigen Fortschreibungen des Integrierten Handlungskonzepts zu finden.

                     Quartierszentrum Hugo-Luther-Straße 60 a
                     Seit 2004 arbeiten das Mütterzentrum / Mehrgenerationenhaus, der Diakon der
                     Evangelischen Kirche und das Stadtteilbüro des Quartiersmanagements plan-
                     kontor unter einem Dach. Mütterzentrum / Mehrgenerationenhaus und Diakon
                     arbeiten sozialraumorientiert. Die enge Nachbarschaft des Stadtteilbüros /
                     Quartiersmanagements zu diesen beiden Einrichtungen fördert den Informati-
                     onsfluss und die Kooperation. Sie ermöglicht, Kräfte zu bündeln und diese für
                     gemeinsame Aktionen zu nutzen. Die jeweiligen Aktivitäten, Angebote und Ver-
                     anstaltungen konnten mit den Jahren immer enger miteinander verknüpft wer-
                     den, sodass z.B. Ratsuchende, die ein Angebot der einen Einrichtung wahrneh-
                     men, schnell und verbindlich an weitere Angebote und Hilfestellungen im ge-
                     samten Haus vermittelt werden können.
                     Ebenso hat sich die Raumbelegung intensiviert, sodass mittlerweile die meisten
                     Räume von allen drei Institutionen genutzt werden. Der Besprechungsraum des
                     Stadtteilbüros steht kleineren Arbeitskreisen und Projektgruppen zur Verfügung
                     (siehe auch Abschnitt 5.1).
                     Der Saal des Quartierszentrums hingegen wird von größeren Gruppen, vorwie-
                     gend aus dem Stadtteil, zu sehr unterschiedlichen Zwecken (politisch, kulturell,
                     religiös, pädagogisch, bürgernah) genutzt. So finden dort Sitzungen des Sanie-
                     rungsbeirats, der Stadtteilkonferenz oder des Bezirksrats statt, oder es werden
                     Ausstellungen, Fortbildungen, Länderabende zum interkulturellen Miteinander,
                     Feste, Gottesdienste, Altenkreise, Erzählcafés, interkulturelle Spielkreise usw.
                     durchgeführt.
                     Um eine Erweiterung des Angebotes des Quartierszentrums zu ermöglichen,
                     wurde das Gebäude im Jahr 2015 umgebaut und um einen Anbau ergänzt. Seit-
                     dem verfügt der Secondhandshop einen richtigen Laden an der Straße und der
                     große Saal kann bei Bedarf um einen Mehrzweckraum erweitert werden.
                     Das Quartierszentrum und seine Angebote werden sehr gut angenommen. Ins-
                     besondere der zentrale Bereich, das Café dient vielen Menschen als wichtige
                     Anlaufstelle und Ort der Kommunikation in der Nachbarschaft von dem aus sich
                                                                                              Seite 10
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                     weitere Angebote und Möglichkeiten erschließen lassen.

                     Madamenhof
                     2006 wurde der Madamenhof im Madamenweg 156 eröffnet. Hier arbeiten der
                     Diakonietreff des Diakonischen Werks und der Stadtteilladen West der Stiftung
                     Wohnen und Beraten zusammen. Als Ergänzung zum Quartierszentrum in der
                     Hugo-Luther-Straße im Süden des Sanierungsgebietes hat sich der Madamenhof
                     als wichtiges Begegnungszentrum im nördlichen Teil des Gebietes etabliert. Es
                     stellt soziale, kulturelle, bildungs- und freizeitbezogene Angebote, insbesondere
                     für Menschen mit niedrigem Einkommen, bereit. Im ersten Obergeschoss berät
                     und betreut im Stadtteilladen West die Diakonische Gesellschaft Wohnen und
                     Beraten mbH Menschen in Not.
                     Das Café im Erdgeschoss, das ein preisgünstiges Mittagessen, Kaffee und Kuchen
                     anbietet, wurde zu einem Ort der Begegnung und des Austausches der Men-
                     schen im Stadtteil. Insbesondere viele alleinlebende Männer haben im Diako-
                     nietreff eine Anlaufstelle im Quartier gefunden. Für diese Personengruppe wur-
                     den im Rahmen des Modellprojekts "Männer, Bildung und Gesundheit" von
                     2008 bis Ende 2012 spezifische Angebote entwickelt die auch nach Beendigung
                     der Förderung weitergeführt werden. Unterstützt wird der Madamenhof durch
                     ehrenamtliches Engagement der Menschen, die – auch dank des Modellprojek-
                     tes – hier eine Heimat gefunden haben.
                     Das Engagement der Institution für den Stadtteil ist groß. Der Madamenhof en-
                     gagiert sich regelmäßig in der Stadtteilkonferenz und ist aktiv bei der Organisa-
                     tion des Stadtteilfestes sowie bei anderen stadtteilbezogenen Aktivitäten dabei.

                     Das Werkhaus AntiRost
                     Im Jahre 2004 richtete der Verein AntiRost Braunschweig e.V. im Werkhaus An-
                     tiRost in der Kramerstraße 9a, dem ehemaligen Kesselhaus der BMA, einen
                     Treffpunkt für Handwerker und handwerklich tätige Industriearbeiter ein, die
                     auch nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben aktiv bleiben, sich sinnvoll
                     beschäftigen und Kontakte zu Kollegen und zur Arbeitswelt pflegen wollen. Zahl-
                     reiche Projekte werden gemeinsam mit Schülern, Studenten und Azubis der
                     BMA verwirklicht, die so die Werkstätten mit den alten Maschinen als lebendi-
                     gen Ort der Industriegeschichte erfahren. Der Verein arbeitet auf der Basis von
                     ehrenamtlicher Tätigkeit, Spenden und langjährigen Förderern.
                     Der Ansatz von AntiRost fand über Braunschweig hinaus viel Anerkennung und
                     Beachtung. Mittlerweile gibt es in 45 deutschen Städten Initiativen unter diesem
                     Namen. 2015 wurde das Engagement der Braunschweiger mit dem Bundesver-
                     dienstkreuz gewürdigt.
                     Alljährliche ist AntiRost an der Organisation des Lampionumzugs beteiligt, der
                     traditionell auf dem Gelände an der Kramerstraße endet. Anfang 2017 konnte
                                                                                               Seite 11
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                     ein Projekt, an dem AntiRost ebenfalls beteiligt war,realisiert werden: der Bü-
                     cherschrank auf dem Frankfurter Platz. AntiRost hat die alte Telefonzelle umge-
                     baut und eingerichtet. Nun soll sie als offener Bücherschrank Menschen, die
                     gerne lesen, die Gelegenheit geben Bücher weiterzureichen und neue zu entde-
                     cken.

                     Eröffnung des offenen Bücherschrankes am Frankfurter Platz (März 2017)

                     Kinder- und Familienzentrum Schwedenheim
                     Das Kinder- und Familienzentrum Schwedenheim bildete in den letzten Jahren
                     einer der Schwerpunkte der Sanierungsarbeiten im Rahmen der Sozialen Stadt.
                     Bereits 2008 wurde die damalige Kindertagesstätte konzeptionell zum Kinder-
                     und Familienzentrum erweitert und eine Nachbarschaftsetage eingerichtet. Mit
                     spezifischen Angeboten wird seither den negativen Auswirkungen durch die
                     überwiegend stark belasteten Familienverhältnisse und das in sozialer Hinsicht
                     schwierige Umfeld im Westlichen Ringgebiet entgegengewirkt. Die Angebote
                     richten sich nicht nur an Kinder und Jugendliche, sondern auch an deren Eltern.
                     Auch das Schwedenheim gestaltet aktiv das Stadtteilleben mit. Die Einrichtung
                     beteiligt sich jedes Jahr an verschiedenen Festen und Aktionen.
                     Während das Haupthaus 2012 abschließend saniert wurde, bedarf das "histori-
                     sche Schwedenheim" dringend einer umfassenden Modernisierung. Aufgrund
                     seines schlechten Zustandes soll es durch einen Neubau ersetzt werden, der
                     durch seine Materialwahl an das 1946 vom schwedischen König gespendete
                     Holzhaus erinnern soll. Ein Neubau bietet die Chance, sowohl notwendigen zu-
                     sätzlichen Raumbedarf als auch heutige sozialpädagogische Aspekte bei der Pla-
                     nung zu berücksichtigen. 2015 wurde eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, die

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                     einen Neubau aufbauend auf dem vorhandenen Kellergeschoss zum Inhalt
                     hatte. Nachdem die Planungen konkretisiert und 2016 von den Gremien be-
                     schlossen wurden, soll ab Mitte 2017 die Umsetzung erfolgen. Für die Maß-
                     nahme stehen 1.050.000 Euro zur Verfügung zuzüglich 50.000 Euro Planungs-
                     kosten. Der weitgehende Erhalt, der vor einigen Jahren unter Verwendung von
                     Städtebaufördermitteln gestalteten Außenanlagen muss bei der Baumaßnahme
                     berücksichtigt werden.
                     Die Kinder in den Einrichtungen des Westlichen Ringgebietes benötigen nach
                     wie vor eine intensive Förderung auch auf anderen Gebieten wie Bildung, Kultur,
                     soziale Integration. Gesundheitsprävention durch Ernährung, Entspannung und
                     Bewegung sowie naturheilkundliche Methoden steht seit Jahren auf der Agenda
                     des Kinder- und Familienzentrums Schwedenheim. Nach Auslaufen der mehr-
                     jährigen Förderung für das stadtteilbezogene Gesundheitsprojekt „Stehauf!
                     Mach mit! Lauf los!“, das Finanzmittel und Unterstützung zur Bewegungsförde-
                     rung und damit Gesundheitsförderung für die Einrichtungen im Gebiet beinhal-
                     tete, ist das Schwedenheim für gesundheitliche Maßnahmen auf Spenden und
                     Förderungen aus dem Verfügungsfonds angewiesen. Dies gilt auch für andere
                     Einrichtungen.

                     Die Kletterwand am Drachenflug (Ausschnitt)

                     Kinder- und Jugendzentrum Drachenflug, Frankfurter Straße 253
                     Das Jugendzentrum Drachenflug in der Trägerschaft des PPTZ e.V. - Pädago-
                     gisch-Psychologisches Therapie-Zentrum - wurde in mehreren Bauabschnitten
                     von 2005 – 2013 mit Städtebaufördermitteln saniert und erweitert. Das ehema-
                     lige Verwaltungsgebäude der Luther-Werke in der Frankfurter Straße 253 liegt
                     in städtischer Hand.
                     Das Drachenflug bietet an fünf Nachmittagen in der Woche für Kinder und Ju-
                     gendliche des Westlichen Ringgebietes ein attraktives Programm, das von der
                                                                                             Seite 13
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                     Fahrradwerkstatt über Training an der Außenkletterwand bis zum Kochkurs
                     reicht. Der Cafébereich dient als Treffpunkt, lädt zum Chillen und Entspannen
                     ein. Das Angebot wird durch Hausaufgabenbetreuung und soziale Beratung
                     (auch für die Eltern) ergänzt. Für die Gruppe der älteren Kinder und Jugendlichen
                     ist das Drachenflug damit eine Anlaufstelle von hoher Bedeutung und erfüllt
                     eine äußerst wichtige Funktion im Quartier.
                     Wie jedes Jahr beteiligte sich das Jugendzentrum Drachenflug am Stadtteilfest
                     und an der Kinderferienaktion auf dem Spielplatz Arndtstraße.
                     Zirkuspädagogisches Zentrum (ZPZ)
                     Seit Ende 2013 / Anfang 2014 hat auch das Zirkuspädagogische Zentrum (ZPZ)
                     im Obergeschoss des Gebäudes seinen Sitz und stellt eine Bereicherung für den
                     Stadtteil dar. Es hat sich zur Aufgabe gesetzt, bei Kindern und Jugendlichen
                     Freude an Bewegung und Kreativität zu wecken und ihnen die Chance zu eige-
                     nen Ausdrucksformen zu eröffnen. Leider beteiligt sich das ZPZ nicht an Stadt-
                     teilaktivitäten.

                     3.1.2    Spielplätze und Spielräume in Kitas und Schulen
                     Die Schaffung von grünen, verkehrsfreien Freiräumen für Kinder und Jugendli-
                     che zur Förderung von Bewegung, Gesundheit und kreativem Spiel gehört zu
                     den wichtigsten Zielen des Programms "Soziale Stadt". Auch die Stadt Braun-
                     schweig hat sich mit dem Leitbild der "kinder- und familienfreundlichen Stadt"
                     die Verbesserung der Spielmöglichkeiten im Westlichen Ringgebiet und die at-
                     traktivere Gestaltung des Stadtteils für Familien auf die Fahnen geschrieben.
                     Seit dem Jahr 2000 wurden im Westlichen Ringgebiet insgesamt 21 Spielplätze
                     neu angelegt bzw. erneuert. 18 davon durch Mittel der Sozialen Stadt finanziert.
                     Neben diversen öffentlichen Spielplätzen sind auch die Außengelände der Kitas
                     Frankfurter Straße, Schwedenheim und Madamenhof in dieser Bilanz enthalten.
                     Das im Jahre 2004 vom Verwaltungsausschuss beschlossene Konzept
                     "Spiel(t)raum im Westen" ist mit diesen Spielplatzgestaltungen umgesetzt wor-
                     den. Vor jeder Umgestaltung oder Neuplanung wurden die Kinder aus dem
                     Wohnumfeld – bei Jugendplätzen auch die Jugendlichen und die Anwohner – im
                     Rahmen einer Kinder- bzw. Jugendbeteiligung (bs4u) durch den Fachbereich Kin-
                     der, Jugend und Familie und das Quartiersmanagement plankontor Stadt und
                     Gesellschaft GmbH beteiligt.
                     An das Spielraumkonzept anknüpfend wurde im Jahre 2015 noch der 2014 mit
                     Skaterbahn und Kunstrasenplatz ausgestattete Jugendplatz Westbahnhof um ei-
                     nen BMX-Parcours ergänzt.

                                                                                               Seite 14
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                     Kindertagesstätten
                     Die Außenanlagen der Kindertagesstätten Frankfurter Straße und des Kinder-
                     und Familienzentrums Schwedenheim wurden von 2010 bis 2012 neugestaltet,
                     um die Kinder zu mehr Bewegung anzuregen. Beide Vorhaben wurden im Rah-
                     men des Gesundheitsprojektes "Steh auf, mach mit, lauf los...!" entwickelt. Da-
                     nach folgte aufgrund des dringenden Bedarfes nach einem Krippengarten die
                     Umgestaltung des Außengeländes der Kita Madamenweg (Realisierung 2014).
                     2016 wurde die Kita St. Martini erweitert, als nächstes soll das Außengelände
                     der Kita Christian-Friedrich-Krull-Straße aufgewertet werden. Um den weiteren
                     Modernisierungs-, Umbau- oder Erweiterungsbedarf von Kitas und anderen Ein-
                     richtungen im Gebiet in Bezug auf ihre Außengelände und Gebäude zu ermit-
                     teln, wurden Anfang 2016 die Einrichtungen befragt. Aufgrund der umfangrei-
                     chen Maßnahmen in den vergangenen Jahren, stellte sich die Situation insge-
                     samt positiv dar. Das Quartiersmanagement steht mit den Einrichtungen lau-
                     fend in Kontakt, um weitere Bedarfe zu ermitteln.

                     Viel Bewegungsdrang in der Pause: Kinder auf dem Schulhof der GS Hohestieg

                     Außenanlage Kita Christian-Friedrich-Krull-Straße
                     2015 rückte die Kita Christian-Friedrich-Krull-Straße wieder in den Fokus. Die
                     Ausstattung des Außengeländes war schon vor einigen Jahren bemängelt und
                     daraufhin um einige Spielgeräte ergänzt worden. Es besteht jedoch nach wie vor
                     die Notwendigkeit nachzurüsten, um dem Spiel- und Bewegungsbedarf der ca.
                     100 Kinder einen angemessenen Raum zu bieten. In Gesprächen mit der Kita
                     kristallisierte sich der Wunsch nach zusätzlichen Geräten zum Klettern, zum Be-
                     wegen und für Rollenspiele, um so die Motorik aber auch die sozialen Kom-
                     petenzen der Kinder zu fördern. Auch bestand der Wunsch nach der Anlage
                                                                                                  Seite 15
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                     eines kleinen Gartens, um den Kindern Natur-Erfahrungen in der eigenen Kita
                     zu ermöglichen. Auch ein überdachter Platz für die Karren der Krippenkinder im
                     Außenbereich sollte geschaffen werden.
                     Diese Ideen wurden 2016 durch ein Büro für Landschaftsplanung konkretisiert,
                     2017 sollen sie nun umgesetzt werden. Im Maßnahmenprogramm sind 80.000
                     Euro für die Maßnahme eingestellt. Hauptattraktion für die älteren Kinder wird
                     ein großer Leuchtturm sein. Es sollen weitere neue Geräte installiert, das
                     Gelände modelliert und die defekte Wasserpumpe durch eine neue ersetzt
                     werden. Der Krippenbereich wird so umstrukturiert, dass hier auch der Kita-
                     Garten einen Platz finden kann. In seine Gestaltung sollen die Kinder der Kita
                     mit einbezogen werden. Sie werden sich dazu näher mit den Themen Natur und
                     Umwelt auseinandersetzen.

                     Modernisierung und Erweiterung der Kita St. Martini
                     Bereits 2012 wurde bei der evangelischen Kita St. Martini Erweiterungsbedarf
                     festgestellt, um notwendige Angebote für die ca. 85 hier betreuten Kinder räum-
                     lich organisieren zu können. Nun konnten die daraufhin entwickelten Planungen
                     realisiert werden. Baubeginn war im Mai 2016, die Einweihung fand im März
                     2017 statt.

                     Der Anbau der Kita St. Martini kurz vor der Fertigstellung

                     Die Kita erhält einen ca. 150m2 großen Anbau, der sich östlich an den Altbau
                     anschließt. Kernstück des Neubaus ist ein ca. 70m2 großer Merkzweckraum,
                     der sowohl für Bewegungsangebote als auch für Gottesdienste, Versammlun-
                     gen und weitere Veranstaltungen geeignet sein wird. Dies fehlte der Kita be-
                     sonders und die Freude über die neuen Möglichkeiten, die sich nun ergeben,
                     ist groß.
                                                                                             Seite 16
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                     Vor dem Hinterausgang zum Außengelände der Kita wurde ein großzügiger
                     Vorraum errichtet. Nun können die Kinder hier ihre Schuhe wechseln, wenn sie
                     von draußen kommen oder hinauswollen. Darüber hinaus entstehen ein neuer
                     Büroraum für die Leitung und ein Pausen- und Besprechungsraum für das Per-
                     sonal sowie WCs. Die Kosten von ca. 400.000 Euro wurden zur Hälfte aus Mit-
                     teln der Sozialen Stadt finanziert.

                     Schulhöfe

                     Die Umgestaltung von Schulhöfen stellte eine besondere Herausforderung dar,
                     da der Einsatz von Städtebauförderungsmitteln eine Öffnung des Schulhofes
                     zum Stadtteil voraussetzt. 2014 konnte der Schulhof der Hauptschule Sophien-
                     straße erfolgreich umgestaltet werden. Die Schülerinnen und Schüler wurden
                     umfangreich in die Planungsphase einbezogen. Das Schulgelände bietet nun ver-
                     schiedenste Möglichkeiten zum Toben, Spielen, Klettern und Balancieren aber
                     auch ruhigere Bereiche zum Entspannen und sich zurückziehen.

                     Mehr Bewegungsangebote für die Grundschulkinder sind nötig: GS Hohestieg und St. Joseph

                     Auch der Schulhof der Realschule Sidonienstraße weist erhebliche Defizite auf.
                     Während der Schulhof vor dem Hauptgebäude stark versiegelt ist und für die
                     Schüler wenig Attraktionen bietet, sind andere Bereiche schlecht nutzbar,
                     schlecht einsehbar und z.T. sogar für die Schüler gesperrt. Mit Städtebauförder-
                     mitteln könnte hier viel erreicht werden. Leider bestehen von Seiten des Kolle-
                     giums Vorbehalte gegen eine Öffnung des Schulhofs, so dass das Projekt ins Sto-
                     cken geriet.

                                                                                                        Seite 17
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                     Grundschule Hohestieg und Katholische Schule St. Joseph
                     Die beiden Grundschulen liegen direkt nebeneinander und nutzten den Schulhof
                     gemeinsam. Das war nicht immer so und noch immer teilen Reste von Mauern
                     und Zäunen den Hof in zwei Bereiche. Ursprünglich war am Hohestieg die Ori-
                     entierungsstufe untergebracht und der Schulhof enthält noch immer viele Ge-
                     staltungselemente aus dieser Zeit. Für die Altersgruppe der 6- bis 10-jährigen
                     sind sie ungeeignet und stehen dem Bewegungsbedürfnis der Kinder im Wege.
                     Diese zu beseitigen und den Schulhof unter bewegungsfördernden Aspekten
                     neuzugestalten, ist das gemeinsame Ziel der beiden Schulleiterinnen.

                     Bereits vor einigen Jahren wurden Bereiche des Schulhofs modelliert und aus
                     Weiden Tunnel und Zelte angelegt. Städtebaufördermittel kamen bei dieser
                     Maßnahme nicht zum Einsatz, so dass diese für eine weitere Umgestaltung in
                     Anspruch genommen werden könnten. Der Schulhof ist auch heute schon nach-
                     mittags zugänglich. Bereits 2016 wurden einige Spielgeräte auf dem Schulhof
                     erneuert. Nun soll ein Gesamtkonzept für das Schulhofareal entwickelt werden.
                     Die beiden Schulen werden insgesamt von ca. 400 Kinder der Klassenstufen 0 -
                     4 besucht. Die Grundschule Hohestieg ist Integrationsschule und betreut auch
                     Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Bewegungsangebote und -möglichkeiten in
                     den Pausen und nach der Unterrichtszeit sind für viele der Kinder besonders
                     wichtig.

                     3.1.3    Ringgleis
                     Die Eisenbahn prägte im neunzehnten Jahrhundert entscheidend die Geschichte
                     und Stadtgestalt des Westlichen Ringgebiets. 1886 wurde der Stadtteil durch
                     das Ringgleis der Braunschweigischen Landeseisenbahn für den Güterverkehr
                     der Industrie erschlossen und beförderte so den industriellen Aufschwung des
                     Westlichen Ringgebietes und damit den wirtschaftlichen Aufschwung der Ge-
                     samtstadt Braunschweig sowie die Entwicklung des Stadtteils zu einem Indust-
                     rie- und Arbeiterviertel. Das Ringgleis behielt seine Funktion als Güteranschluss-
                     gleis bis in die 1990er Jahre und wurde dann stillgelegt.

                     Auf Initiative von Bürgern, die sich im Braunschweiger Forum zusammenge-
                     schlossen hatten, entstand aus dem Ringgleis der heute weit über das Westliche
                     Ringgebiet hinaus bekannte Rad- und Wanderweg, eine attraktive Grünachse,
                     die sich durch den gesamten Stadtteil in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Vorberei-
                     tet und begleitet wurde die Maßnahme im Rahmen der Sozialen Stadt vom Ar-
                     beitskreis Ringgleis, einem Gremium von Anwohnern und Interessierten. Das
                     Ringgleis gilt als Leuchtturmprojekt der Sozialen Stadt im Westlichen Ringgebiet.

                                                                                                Seite 18
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                     Ausbau des Ringgleises zum Fuß- und Radweg
                     Der Umbau der Bahntrasse zum Fuß- und Radweg begann 2001. Fast 10 Jahre
                     lang wurde das Ringgleis in mehreren Abschnitten ausgebaut. Nach und nach
                     Querverbindungen hergestellt und sorgen für eine Erschließung aus den angren-
                     zende Wohn- und Gewerbegebieten. Der Weg wurde mit einer wassergebunde-
                     nen Decke versehen und beleuchtet.
                     Neben der Ausstattung des Ringgleises mit Sitzgelegenheiten und Papierkörben
                     bildete die schrittweise Anlage von Spielpunkten entlang der Freizeit- und Erho-
                     lungsachse einen wichtigen Baustein im Gesamtkonzept des Ringgleises.
                     Mit dem Spiel- und Jugendplatz am Werksteig (2009) und einer kleinen Holzei-
                     senbahn bei der Kreuzstraße (2010) wurden bereits erste Spielangebote am
                     Ringgleis geschaffen. Das Angebot wurde im Herbst 2012 mit einem Mehrgene-
                     rationengarten am Gartenkamp ergänzt. Im Bereich Westbahnhofs, sind 2014
                     weitere Spiel- und Bewegungsbereiche entstanden: der Jugendplatz sowie der
                     Mehrgenerationenpark. Durch die Einrichtung des Industriepfades wird seit
                     2015 auf die Bedeutung des Braunschweiger Westens als Industriestandort hin-
                     gewiesen. Mit der Eisenbahndrehscheibe, die vom ehemaligen Gelände der
                     Firma Brachvogel an den Westbahnhof verlegt werden soll, wird in naher Zu-
                     kunft ein weiteres Stück Industriegeschichte hier sichtbar gemacht. Im Herbst
                     2016 konnte mit der Einweihung der neuen Okerbrücke ein wichtiger Anschluss-
                     punkt für einen weiteren Ausbau des Ringgleises nach Norden gelegt werden.
                     Das Ringgleis hat sich im Laufe der Jahre zu einem von Radfahrern, Spaziergän-
                     gern und Joggern viel und gerne genutzten grünen Fuß- und Radweg etabliert.

                     Die Drehscheibe erhält einen neuen Standort am Westbahnhof

                                                                                              Seite 19
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                     Für die Radfahrer bietet das Ringgleis eine schnelle Trasse weitestgehend ab-
                     seits des Autoverkehrs. Zahlreiche Straßenquerungen sind jedoch zu berücksich-
                     tigen. Da sich gezeigt hat, dass die wassergebundene Wegedecke aufgrund der
                     starken Nutzung Pfützen bildet, ist von Bürgern der Wunsch geäußert worden,
                     das Ringgleis streckenweise zu asphaltieren. Von einer Asphaltierung des ge-
                     samten Ringgleises wird derzeit abgesehen, da wegen der beengten Situation
                     Konflikte mit Nutzern sehr unterschiedlicher Geschwindigkeiten befürchtet wer-
                     den.
                     Als jährliches Event hat sich der Ringgleisflohmarkt über das Westliche Ringge-
                     biet hinaus einen Namen gemacht, mit der Veranstaltung Live im Westen (früher
                     Kulturschaufenster) am Jugendplatz ist eine weitere hinzugekommen.

                     Arbeitskreis Ringgleis / Gesamtstädtischer Arbeitskreis
                     Der AK Ringgleis tagte 2011 vorerst zum letzten Mal in seiner ursprünglichen
                     Form, da der Ringgleisausbau im Westlichen Ringgebiet abgeschlossen ist. An-
                     fang 2012 konstituierte sich jedoch ein neuer, gesamtstädtischer Arbeitskreis
                     Ringgleis. Dieser Arbeitskreis gewährleistet die Bürgerbeteiligung bei der Um-
                     setzung des "Masterplan Ringgleis", der sich auf die Gesamtstadt bezieht, er tagt
                     seitdem mehrmals im Jahr, um den aktuellen Sachstand vorzustellen.

                     Masterplan Ringgleis
                     Bereits vor Beendigung des Ringgleisabschnitts im Westlichen Ringgebiet regten
                     Bürger und Politiker an, den Ausbau des Ringgleises über die Grenzen des Sanie-
                     rungsgebietes hinaus weiterzuführen. Am 28. Juni 2011 beschloss der Rat der
                     Stadt den "Masterplan Ringgleis". Er beinhaltet die Anlage eines die Innenstadt
                     umschließenden Rad- und Fußweges auf aufgegebenen Bahngleisen oder ent-
                     lang noch genutzter Bahnanlagen des Gleisringes. Das Ringgleis als grüner Frei-
                     raumring mit hohem Naherholungs- und Freizeitwert soll zu einem "Markenzei-
                     chen der Stadt" entwickelt werden, "dem sich Anlieger und Institutionen im
                     Sinne einer neuen 'Adresse' öffnen und sich mit diesem identifizieren können.
                     Das Ringgleis ist seit Sommer 2012 in Richtung Süden (Gartenstadt) von der
                     Arndtstraße über den Harzstieg bis über die Autobahn und hinter der Autobahn-
                     brücke Richtung "real-Markt" und Theodor-Heuss-Straße bis zum Harz und
                     Heide-Gelände durchgängig befahrbar. Der weitere Ausbau ist in Planung. Durch
                     die Fertigstellung der Okerbrücke ist jetzt der Anschluss an das nördliche Ringg-
                     leis möglich geworden, als nächste Teilstücke sollen der Abschnitt über das Ge-
                     lände von Feuerwehr und Heizkraftwerk bis zur Hamburger Straße und dann
                     weiter bis zum Mittelweg realisiert werden. Auch eine Fortführung des Indust-
                     riepfades Richtung Nordbahnhof mit weiteren Containern ist vorgesehen. Das
                     Büro Brederlau & Holik arbeitet bereits daran.

                                                                                               Seite 20
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                     Mit der Okerbrücke wird das nördliche Ringgleis erschlossen

                     3.1.4    Straßen und Plätze
                     Zu den Zielen des Programms "Soziale Stadt" gehört auch die Beseitigung von
                     Mängeln in der verkehrlichen Infrastruktur. Bereits in den "Vorbereitenden Un-
                     tersuchungen" wurde festgestellt, dass einige Straßen und Plätze den heutigen
                     Anforderungen an die Aufenthaltsqualität nicht mehr gerecht werden. Die Ver-
                     besserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer ist beim Umbau
                     von Straßen und Plätzen ein vorrangiges Ziel. Angesichts des demographischen
                     Wandels gewinnt auch die barrierefreie Umgestaltung von Gehwegen und Fahr-
                     bahnquerungen an Bedeutung. Abgegrenzte Stellplätze verhindern, dass Geh-
                     wege zugeparkt werden. Zusätzliche Bäume verschönern nicht nur das Straßen-
                     bild, sondern tragen auch zur Verbesserung des Klimas und zur Erhöhung der
                     Verkehrssicherheit bei.
                     Bei allen Planungen werden die Anwohner und Gewerbetreibenden beteiligt
                     und in Bürgerversammlungen die unterschiedlichen Interessen abgeglichen.
                     Im Rahmen der Sozialen Stadt wurde im Lauf der Jahre eine ganze Reihe von
                     Maßnahmen umgesetzt, in der näheren Zukunft sind weitere geplant. Zu nen-
                     nen sind die Umgestaltung des Kreuzungsbereiches Julius- / Broitzemer Straße
                     sowie die Neugestaltung der Blumenstraße. Eine Verbesserung der Gestaltung
                     des Frankfurter Platzes soll ebenfalls stattfinden.
                     Gender Mainstreaming – Zu Fuß unterwegs in der Sozialen Stadt
                     Das Projekt "Zu Fuß unterwegs in der Sozialen Stadt – ein Gender-
                     Mainstreaming Projekt" hatte zum Ziel, anhand der Erfahrungen von unter-
                     schiedlichen Bevölkerungsgruppen Handlungsempfehlungen zur Verbesserung
                                                                                            Seite 21
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                     des Fußgängerverkehrs abzuleiten. Zu diesem Zweck wurden im Jahr 2008 Qua-
                     litätsstandards formuliert, die Bürger (Kinder, Frauen und Rollstuhlfahrer/in-
                     nen) in mehreren Stadtteilspaziergängen beteiligt, eine Netzkonzeption entwi-
                     ckelt sowie eine Mängelanalyse der Hauptfußwegeachsen durchgeführt.
                     Als Ergebnis des Projekts wurden diverse Maßnahmen zum Herstellen der Bar-
                     rierefreiheit realisiert. Weitere Maßnahmen werden im Zusammenhang mit grö-
                     ßeren Straßenumgestaltungen umgesetzt.
                     Im Herbst 2012 wurde ein zweites Gender-Mainstreaming-Gutachten in Auftrag
                     gegeben, das auf dem Ersten aufbaut. Gegenstand der Untersuchung war die
                     Analyse der Hauptfußwegeachsen (Fußwege 2. Ordnung) auf seine Genderge-
                     rechtigkeit. Zur Qualitätsverbesserung wurden schwerpunktmäßig folgende
                     Handlungsempfehlungen mit Gesamtkosten in Höhe von 90.000 EUR vorge-
                     schlagen:
                     ¬    Bau von Querungsanlagen (z.B. über Cyriaksring, Höhe Blumenstraße)
                     ¬    Anlage eines Fußweges (z.B. Gebhard-von-Bortfelde-Weg)
                     ¬    Bordsteinabsenkungen und Herstellung der Barrierefreiheit (z.B. beim Fuß-
                          weg an der Tangente)
                     ¬    Abbau des Gehwegparkens und Verbreiterung des Gehwegbereichs (z.B. in
                          der Kramerstraße)
                     ¬    Faire Ampelschaltung (Überprüfen der Fußgängergrünzeiten)
                     ¬    Zusätzliche Sitzgelegenheiten (Bankprogramm)
                     ¬    Verbesserung der Beleuchtungssituation (z.B. Blumen-, Weinbergstraße)

                     Der Kreuzungsbereich Broitzemer / Juliusstraße wird 2017 umgestaltet.

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Gesellschaft GmbH    Soziale Stadt – Investitionen im Quartier / Westliches Ringgebiet

                     Umgestaltung des Kreuzungsbereiches Julius- / Broitzemer Straße
                     Der Kreuzungsbereich Juliusstr. / Broitzemer Straße ist durch sehr weitläufige
                     Verkehrsflächen geprägt. Dies führt zu überhöhten Geschwindigkeiten sowie ei-
                     ner erheblichen Barrierewirkung und wenig Aufenthaltsqualität für Passanten.
                     Im Gendergutachten „Zu Fuss in der Stadt“ wird der Bereich als eine der unsi-
                     chersten und unübersichtlichsten Fußwege im Hauptwegenetz bezeichnet. Um
                     in der Broitzemer Straße eine Tempo-30-Zone einrichten zu können, ist eine
                     Umgestaltung des Straßenraums erforderlich. Mit der Neugestaltung des Kreu-
                     zungsbereiches könnte flächendeckend Tempo-30 in diesem Gebiet erreicht
                     werden. Im Herbst 2015 wurde ein Entwurf für den Kreuzungsbereich den An-
                     wohnern vorgestellt. Er sieht vor, den gesamten Bereich (Fußwege und Fahr-
                     bahn) einheitlich zu pflastern, so dass der Straßenraum als eine Platzfläche
                     wahrgenommen wird. Nicht zu befahrende Bereiche werden abgepollert, um
                     hier das Parken zu verhindern. Aufpflasterungen von 3cm kennzeichnen den Be-
                     ginn des Kreuzungsbereiches.
                     Für die Fußgänger werden neue Aufenthaltsflächen hinzugewonnen, hier sollte
                     eine geeignete Möblierung Möglichkeiten zum Verweilen anbieten. Nachdem
                     einige Anwohner dagegen Bedenken äußerten – sie befürchten, dass sich hier
                     Trinker niederlassen könnten – werden die Sitzgelegenheiten nun reduziert. Der
                     Sanierungsbeirat hat dieser Fassung im September 2015 zugestimmt. In einer
                     weiteren Anwohnerbeteiligung 2017 sollen nun noch die Ausstattungsobjekte
                     wie z.B. Spielgeräte thematisiert werden.
                     Die Maßnahme soll in drei Bauabschnitten realisiert werden. Der 1. umfasst den
                     Kreuzungsbereich Juliusstraße bis hinter Gebhard-von-Bortfelde-Weg, Baustart
                     ist im März 2017. Der 2. Abschnitt schließt westlich an und umfasst die Grünflä-
                     che nördlich des „Reformierten Friedhofes“ sowie einen Übergang im Bereich
                     der Recycling-Container. Die Umsetzung des Erlebnisweges südwestlich der Bro-
                     itzemer Straße ist im 3. Bauabschnitt vorgesehen.
                     Blumenstraße
                     Die Blumenstraße ist bisher nur provisorisch ausgebaut. Es gibt keinen Fußweg,
                     die Ränder sind unbefestigt. Durch die neuen Wohngebiete südlich der Blumen-
                     straße und die Umnutzung des Westbahnhofes hat sie jedoch an Bedeutung ge-
                     wonnen. Sie ist Erschließungsstraße für Anwohner, Nutzer des Westbahnhofs
                     (Garten ohne Grenzen, Jugendplatz etc.), Kleingärtner, Mitarbeiter der Agentur
                     für Arbeit und der HBK. Für Radfahrer und Fußgänger stellt sie eine wichtige
                     Verbindung zum Ringgleis her. Durch die weitere Ansiedelung von Attraktionen
                     am Westbahnhof (soziokulturelles Zentrum und Kletterzentrum) wird sich dies
                     verstärken. 2016 wurden durch die Stadt Braunschweig drei Planungsvarianten
                     für die Blumenstraße entwickelt: die Konzeption als Tempo-30-Zone mit Tren-

                                                                                              Seite 23
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                     nung von Fahrbahn und Fußweg, als Verkehrsberuhigter Bereich mit gemisch-
                     tem Profil sowie eine Kombination der ersten zwei Varianten. 2017 ist ein Betei-
                     ligungsverfahren mit den Anliegen hierzu vorgesehen. Die Umsetzung soll dann
                     2018 erfolgen, im zeitlichen Zusammenhang mit dem Ausbau der neu entstan-
                     denen Straße Belfort am Westbahnhof.

                     Straßenraum der Blumenstraße

                     Frankfurter Platz
                     Der Frankfurter Platz führt die Frankfurter Straße, die Juliusstraße, die Bergfeld-
                     straße, die Helenenstraße und die Schöttlerstraße zusammen und bildet ein klei-
                     nes Nahversorgungszentrum für den südlichen Teil des Sanierungsgebietes, das
                     seit Jahren einen schwierigen Stand hat.
                     Um negativen Entwicklungen entgegenzuwirken wurde 2008 der Platz zum ver-
                     kehrsberuhigten Bereich umgebaut. Vorgabe dabei war die Schließung der
                     Frankfurter Straße zum Cyriaksring. Durch die Neuansiedlung eines Supermark-
                     tes konnte die Versorgung der Anwohner gesichert werden. Trotz vielfältiger
                     Bemühungen – durch Feste und einen kleinen Wochenmarkt – gelang es jedoch
                     nicht, den neu geschaffenen Platz zu beleben.
                     Ursache ist die mangelnde Aufenthaltsqualität des Platzes. Problematisch sind
                     insbesondere die Verkehrsverhältnisse: Die vorgeschriebene Schrittgeschwin-
                     digkeit wird regelmäßig weit überschritten und auch außerhalb der als Stell-
                     plätze gekennzeichneten Flächen wird geparkt. Die im Sommer 2010 aufgestell-
                     ten bunten Sitzsteine konnten das "wilde Parken" nur teilweise verhindern. Sie
                     werden immer wieder von Autos angefahren und beschädigt.

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