STANDARD Finanzinformationen - Einfach einen Tick besser - Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5428 15. Jahrgang - Ausgabe 17 (24.04.2020) ...

 
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STANDARD Finanzinformationen - Einfach einen Tick besser - Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5428 15. Jahrgang - Ausgabe 17 (24.04.2020) ...
STANDARD
          Finanzinformationen
         - Einfach einen Tick besser -

     Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5428

    15. Jahrgang - Ausgabe 17 (24.04.2020)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
24. Apr. 2020                                     Heibel-Ticker Standard #17                                             Seite 2 von 15

                                                                   Inhalt

01. Info-Kicker: Covid-19 sorgt weiterhin für mehr Fragen als Antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                3
02. So tickt die Börse: Es wird länger dauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                3
    Covid-19: Was wir wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         3
    China mag Gilad Remdesivir nicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             4
    Finger weg von ETFs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      5
    Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      5

03. Sentiment: Schmerzhafte Differenzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  6
    ..........................................................................                                                                 7

04. Ausblick: Zu Unrecht abgestrafte Aktien sind attraktive Kaufkandidaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
05. Ölpreis -37 USD/Fass: Vorsicht vor ETFs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  8
06. Leserfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
    Spekulation in Frontline Öltankern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
    BP, Total oder Royal Dutch? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
    Baywa & Veolia als Dividendenkandidaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
    Was haben Tesla & Beyond Meat der Konkurrenz voraus? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

07. Update beobachteter Werte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .        11
    Vorläufige Zahlen veröffentlicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       11
    Gewinnmitnahme bei Moderna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             11
    Stopp Loss auf 30 EUR anheben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              11
    Eine helfende Hand, Stopp Loss bei 250 EUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     11

08. Übersicht HT-Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
10. An-/Ab-/Ummeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
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                                                   Ölpreiscrash für die PLUS-Abonnenten erklärt.
                                                   Ich will Ihnen, liebe Standard-Leser, diese
                                                   Erklärung nicht vorenthalten und habe sie
       01. Info-Kicker:                            daher in Kapitel 06 genommen.
 Covid-19 sorgt weiterhin für                      Wie immer gibt es wichtige Updates in Kapitel
 mehr Fragen als Antworten                         07 und eine Übersicht über unser Portfolio in
                                                   Kapitel 08.

Liebe Börsenfreunde,                               Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

Im Crash ging's für alle Aktien runter, in der     take share, Ihr
anschließenden Erholung konnten sich alle          Börsenschreibel
Aktien aufrappeln. Doch nun erleben wir ein
differenziertes Verhalten an den Aktienmärkten:    Stephan Heibel
Die Corona-Verlierer geben schon wieder ab,
während die Corona-Gewinner weiter zulegen.        Chefredakteur und
Wie Sie die beiden Gruppen unterscheiden           Herausgeber des
können, zeige ich in Kapitel 02.                   Heibel-Ticker

Es lohnt sich, diese Unterscheidung weiter
auszuarbeiten, denn Maßnahmen wie Kon­
taktsperre und Versammlungsverbot werden                02. So tickt die Börse:
uns noch eine längere Zeit lang beschäftigen.           Es wird länger dauern
Immerhin konnte unser Portfolio in dieser
Woche um 0,7% zulegen, während der DAX
um 2,7% fiel - ein Beleg dafür, dass eine intel­
ligente Auswahl von Einzeltitel besser ist als
jeder ETF oder jedes Indexzertifikat.                        Covid-19: Was wir wissen

Meine Meinung zur weiteren Entwicklung in
Sachen Covid-19 habe ich im Verlauf dieser         Gemäß Robert-Koch-Institut sind in Deutsch­
Woche gründlich hinterfragt. Das Ergebnis          land bislang 5.321 Menschen an Covid-19 ver­
lesen Sie ebenfalls in Kapitel 02.                 storben. Der Tod tritt durchschnittlich 10 Tage
                                                   nach Krankenhauseinlieferung ein, was wie­
Die Stimmung der Anleger hat sich wieder ein­      derum rund 2-7, durchschnittlich 4 Tage nach
getrübt. Was das für die zu erwartende Akti­       Infektion geschieht. Vor 14 Tagen waren in
enmarktentwicklung bedeutet, lesen Sie in          Deutschland 118.260 Menschen positiv auf
Kapitel 03.                                        Corona getestet. Die entsprechende Sterberate
                                                   beträgt also 0,045 = 4,5%. Nun wissen wir
Im Kapitel 04 habe ich Ihnen weitere Kandi­        jedoch nicht, wie viele Menschen in Deutsch­
daten für unsere Einkaufsliste ausgearbeitet.      land bereits infiziert sind und einen so milden
Diesmal habe ich einen Blick auf eine Reihe        Krankheitsverlauf hatten, dass sie nicht einmal
von Aktien geworfen, die ich mir als "zu           getestet wurden. Die Schätzungen gehen hier
Unrecht ausgebombt" notiert hatte. Es ist          von dem 4-10fachen der positiv Getesteten
erstaunlich, wie viele Unternehmen dann am         aus. Um diesen Faktor müssten wir die Sterb­
Ende doch gut durch diese Krise segeln kön­        lichkeit bereinigen. Die Sterberate könnte also
nen.                                               irgendwo zwischen 0,4% und 1,1% liegen.
                                                   Soweit meine unwissenschaftliche Bierdeckel-
Diese Woche habe ich es nicht geschafft, alle      Rechnung.
Leserfragen zu beantworten. Die eine oder
andere, die von allgemeinem Interesse sein         Wenn wir nun die Bevölkerung durchseuchen
könnte, habe ich in Kapitel 05 eingebunden.        wollen (60% der 80 Mio. Einwohner = 48 Mio.),
                                                   könnten wir 192.000 bis 528.000 Tote zu bekla­
Am Dienstag dieser Woche habe ich den
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gen haben. Sollte die Durchsuchung zu schnell      Kontaktsperren zu durchseuchen? Eine vor­
vonstatten gehen, könnten es auch mehr wer­        läufige Antwort erwarte ich in den kommenden
den. Unsere Kliniken wären schnell überfor­        ein bis zwei Wochen. Bis dahin verlängere ich
dert.                                              nun meine abwartende Haltung gegenüber den
                                                   Kontaktsperren in Deutschland. Zwar gibt die
Viele Mediziner gehen dennoch von einer Ster­      Datenlage keinen Grund für eine Einschrän­
berate von 0,2% oder kleiner aus. Andere wie­      kung unserer Grundrechte, genauso wenig
derum ziehen die Sterberate von Regionen           zeigt die Datenlage, dass eine Lockerung
mit überlasteten Krankenhäusern heran, die         geboten ist. Warten wir's also ab und tragen wir
deutlich über 1% liegt. Reagiert unsere Regie­     Gesichtsmasken.
rung also zu heftig, oder zu lax? Ich habe nach
meinen Ausführungen am Freitag vor einer
                                                         China mag Gilad Remdesivir nicht
Woche viele Mediziner kontaktiert und Mei­
nungen sowie Erfahrungen zusammenge­
tragen. Eigentlich wollte ich zeigen, dass
unsere Regierung aus politischen Gründen           Gestern Abend wurde zum dritten Mal aus
(Wiederwahl) tendenziell zu heftig reagiert,       China eine negative Studie zum Hoffnungs­
doch das ist mir nicht gelungen.                   träger Remdesivir von Gilead veröffentlicht.
                                                   Das ehemalige Ebola-Medikament wirke nicht,
Der wichtigste Vorwurf, der gemacht werden         so der Tenor. Gilead hat dem umgehend wider­
kann, ist, das man bis heute nicht für eine        sprochen und die Rahmenbedingung der chi­
brauchbare Datenbasis gesorgt hat. Ist es          nesischen Studie beklagt. Bis Ende des
gerechtfertigt, unsere Grundrechte auszuhe­        Monats werde man Studienergebnisse aus den
beln, ohne Fakten präsentieren zu können?          USA vorlegen, die nach gängigen Standards
Reicht es, einfach nur aus Vorsicht heraus die     erstellt wurden, so das Unternehmen. Wenn
heftigsten Einschnitte umzusetzen, die wir hier    man berücksichtigt, dass China diese Tests
in den vergangenen 100 Jahren gehabt               bereits vorzeitig eingestellt hatte, mangels
haben?                                             Beteiligung, dann sind die nunmehr veröffent­
                                                   lichten Ergebnisse tatsächlich mehr als frag­
Für die erste Phase der Maßnahmen hatte ich        würdig.
volles Verständnis. Die Verlängerung haben bei
mir Skepsis hervorgerufen, wie Sie in meiner       Die Hoffnung auf ein Medikament, das den
Ausgabe vom vergangenen Freitag lesen              Krankheitsverlauf deutlich mildern könnte, war
konnten. Ein differenzierteres Vorgehen hätte      gestern zunächst eingetrübt worden. Sollte
ich mir gewünscht: Großveranstaltungen blei­       Remdesivir, oder auch eines der anderen
ben verboten, Risikogruppen sollten geschützt      Medikamente, an denen derzeit geforscht wird,
werden und in den anderen Bereichen sollte         in den kommenden Tagen dennoch positive
vorsichtig gelockert werden. Doch es fehlt an      Daten veröffentlichen, wäre eine positive Reak­
entsprechender Schutzausrüstung, ein weiterer      tion in der Aktie zu erwarten.
Vorwurf an die Politik, sowie abermals eine
gesicherte Datenlage. Wer genau gehört zur
Risikogruppe? Raucher? Macht Heuschnupfen
einen Menschen schon zum Risikopatient?
Wenn dem so ist, bleibt ohnehin nur ein kleiner
Teil der Bevölkerung übrig, der nicht zur Risi­
kogruppe gehört.

Es bleibt also dabei: Deutschland entwickelt
sich zum Musterknaben in dieser Pandemie,
immer mehr Länder schauen auf unsere
Erfolge bzw. Misserfolge. Wir können vieles kri­
tisieren, doch im Vergleich zu anderen Län­
dern läuft es hier doch recht gut. Schweden ist
ebenfalls im Fokus der Weltgemeinschaft:
schafft es das Land, seine Bevölkerung ohne
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                                                      zu den Überlebenden gehören werden. Deren
                                                      Aktien schwanken stark je nach Tagesmel­
              Finger weg von ETFs
                                                      dung. Und dann gibt es die Verlierer, die in die­
                                                      ser Krise ihr Geschäftsmodell verloren haben:
                                                      TUI, Lufthansa, viele Banken, Amadeus Fire
Am Dienstag habe ich Ihnen im Rahmen eines            (Peronalvermittlung) und viele Immobilien­
Plus-Updates die Hintergründe zum Ölpreis­            gesellschaften. Deren Aktien stürzen an
verfall erklärt. Ein Fazit war, nicht in ETFs zu      schwachen Tagen überproportional ab und
investieren, die Futures verwenden. Diese             erholen sich anschließend kaum.
Warnung möchte ich heute noch ein wenig
ausweiten: Alle ETFs und Indexzertifikate wer­        Es bleibt die Hoffnung auf einen Impfstoff, doch
den in dieser Marktphase suboptimal laufen.           diese Hoffnung wird immer weiter in die
                                                      Zukunft verschoben. So übernimmt nun die
Solche Produkte sind so etwas wie Körbe, in           Hoffnung auf ein Medikament die Aufgabe,
die alle Papiere gelegt werden, die ein               Optimisten bei Laune zu halten. Doch wie
bestimmte Kriterium erfüllen. Das Kriterium ist       schon die widersprüchlichen Ergebnisse aus
jedoch nicht "Corona-immun", sondern mei­             den USA und China bzgl. Remdesivir zeigen,
stens ein Index wie bspw. der DAX. Damit kauft        wird selbst ein erfolgreiches Medikament nicht
man sich also Anteile an Titeln wie Wirecard,         so einfach anzuwenden sein wie eine Kopf­
dem Zahlungsanbieter der Zukunft, oder auch           schmerztablette. In meinen Augen ist es
FMC, dem Anbieter von Medizintechnik. Beide           daher weiterhin zu früh, um auf eine Erholung
Unternehmen haben gefragte Produkte, die              der dritten Gruppe zu setzen.
Aktien laufen besser als der Markt.
                                                      Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indi­
Gleichzeitig haben Sie aber auch Unternehmen          zes im Wochenvergleich entwickelt haben.
wie die Dt. Lufthansa oder MTU Aero dabei.
Deren Geschäftsmodell ist durch die Corona­
krise in Frage gestellt, Staatshilfen scheinen         Wochenperformance der wichtigsten Indizes
unvermeidbar. Und wie es einem Unternehmen
geht, in dem der Staat mitmischt, haben wir an
der Commerzbank gesehen: die ist bis heute                       INDIZES      23.4.20   Woche Δ    Σ '20 Δ
nicht auf die Beine gekommen.                          Dow Jones               23.479      -1,9%   -18,0%
                                                       DAX                     10.336      -2,7%   -22,0%
Warum also sollte man sich einen Aktienkorb            Nikkei                  19.262      -3,2%   -18,6%
ins Depot legen, der ausgewiesene Verlierer            Shanghai A               2.944      -1,1%     -7,6%
der Krise enthält? Das ist für mich nicht ersicht­     Euro/US-Dollar            1,08      -0,6%     -3,5%
lich. Wir haben unser Portfolio konsequent von
                                                       Euro/Yen                116,02      -0,8%     -5,1%
den offensichtlichen Krisenverlierern befreit, sit­
                                                       10-Jahres-US-Anleihe    0,60%       -0,01     -1,33
zen auf 30% Cash und trotzdem legt unser
                                                       Umlaufrendite Dt        -0,46%       0,01     -0,23
Portfolio seit Wochen kontinuierlich stärker zu
                                                       Feinunze Gold           $1.713      1,5%     13,3%
als der DAX - diese Woche +1,1% (DAX
                                                       Fass Brent Öl           $21,45     -24,8%   -68,8%
-1,1%).
                                                       Kupfer                   5.034      -1,3%   -18,9%

Deswegen würde ich als Investor in dieser tur­         Baltic Dry Shipping        672      -7,4%   -38,3%

bulenten Börsenphase weiterhin auf Einzel­             Bitcoin                  7.532      6,7%      3,3%
titel setzen. Bei der Auswahl hilft natürlich der
Heibel-Ticker PLUS :-).

Wohin geht also die Reise an den Aktien­              Der Ölpreis war kurzzeitig bei -37 USD/Fass
märkten? Da gibt es Aktien aus der Gesund­            WTI, ist aber, wie am Dienstag im Update in
heitsbranche, Technologieaktien und Goldak­           Aussicht gestellt, wieder auf 17 USD/Fass
tien, die in Richtung Allzeithochs unterwegs          zurück gesprungen - das europäische Brent
sind. Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl an           blieb verhältnismäßig stabil bei 21 USD/Fass.
Unternehmen, die mit harten Maßnahmen die             Profitieren konnten wir von dieser Eskapade
Liquidität für die Krise sicherstellen und daher      nicht, es ist nur ein weiteres Indiz, wie kaputt
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die Finanzmärkte sind: Öl, Wheaton Precious,     Stuttgarter Börse zeigt mit einem Wert von -10
Zinsen, ... ich werde mal eine Liste anfangen.   ebenfalls großen Pessimismus: Anleger
                                                 sichern sich ab oder spekulieren sogar auf fal­
                                                 lende Kurse.

           03. Sentiment:                        Profis, die sich über die Eurex absichern,
           Schmerzhafte                          haben ihre Long-Spekulationen aufgelöst und
                                                 sind inzwischen neutral positioniert. Auch das
           Differenzierung                       Put/Call-Verhältnis der CBOE zeigt eine neu­
                                                 trale Positionierung der dortigen Anleger auf.

Der DAX hat in der abgelaufenen Woche um         US-Fondsmanager haben ihr Investitionsquote
1,4% abgegeben. Doch das zeigt nicht das         hingegen deutlich angehoben: Nach nur 29%
ganze Bild der Aktienmarktentwicklung. Wenn      vor einer Woche beträgt die Aktienallokation
wir die 160 Aktien der DAX-Familie in 12 Bran­   nun wieder 45%.
chen aufteilen, sehen wir, dass Aktien der
Gesundheitsbranche (Sartorius, FMC) um           Auch bei den US-Privatanlegern dominieren
2,8% zulegen konnten, gefolgt von Technolo­      die Bären, das Bulle/Bär-Verhältnis ist auf -25
gieaktien (Delivery Hero, Software AG) um        gefallen.
durchschnittlich +0,3%. Auf der anderen Seite
haben Logistikaktien (Dt. Lufthansa, Fraport)    Der technische Angst und Gier Indikator des
um -4,9% abgegeben. Während im März alle         S&P 500 ist mit einem Wert von 40% weiterhin
Aktien gemeinsam ausverkauft wurden, kön­        im neutralen Bereich.
nen sich nun die Corona-immunen Aktien erho­
len, während der Druck auf den Corona-Verlie­    Interpretation
rern bestehen bleibt.

Unser Anlegersentiment hat sich vor diesem
Hintergrund wieder deutlich eingetrübt: Nach     Die Stimmung sackt ab. Das ist, nach der län­
einer neutralen Verfassung vor einer Woche       geren Seitwärtsbewegung an den Aktien­
notieren wir heute wieder eine Niederge­         märkten, eigentlich ein gutes Zeichen. Doch
schlagenheit von -2,9. Auch die Selbstgefäl­     auf der anderen Seite ziehen schwarze Wolken
ligkeit bleibt von Verunsicherung dominiert (-   auf, wenn Anleger in die Zukunft blicken. Da ist
2,6). Ich lese aus diesen Daten heraus, dass     es schwer, Kaufinteresse zu wecken. Wie also
noch immer viele Anleger in den Verlierern der   sollen die Kurse steigen?
Corona-Krise investiert sind und in dieser
Woche der Differenzierung Federn lassen mus­     Vielleicht ist das Kursniveau einfach zu hoch:
sten.                                            Der DAX ist immerhin bereits um 25% vom Tief
                                                 angesprungen, doch Lufthansa (-51%) und
Und so verlieren Anleger weiter an Zuversicht:   Fraport (-49%) notieren noch immer deutlich
der Zukunftsoptimismus ist in der aktuellen      unter ihren Hochs vom Februar. So sind auch
Umfrage auf -2,6 gefallen. So pessimistisch      Airbus, MTU Aero, Ceconomy, MS Industries,
blickten Anleger bereits seit fast einem Jahr    Commerzbank, Aareal Bank, Dt. Pfandbrief­
nicht mehr in die Zukunft. Bären dominieren      bank, Amadeus Fire, Hugo Boss, Bilfinger,
das Börsenparkett.                               CoreEstate, TLG Immobilien, Aroundtown und
                                                 Dt. Euroshop mit jeweils um die 50% im Minus.
So ist es wenig verwunderlich, dass auch kaum
jemand noch investieren möchte: die Investiti­   Anleger, die noch immer diese Aktien im Port­
onsbereitschaft ist auf -1 gefallen. Es gibt     folio halten, warten noch immer auf eine Gele­
wesentlich mehr Anleger, die in den kommen­      genheit, sie abzustoßen ... oder hoffen auf ein
den zwei Wochen Aktienpositionen verkaufen,      schnelles Ende der turbulenten Zeiten. Gleich­
oder zumindest verkleinern möchten, als Anle­    zeitig gibt es viele Unternehmen, die ihre Bar­
ger, die zukaufen wollen.                        mittel zurückhalten, Maßnahmen ergriffen
                                                 haben, um auch eine länger anhaltende Coro­
Das Euwax Sentiment der Privatanleger der        nakrise zu meistern und diese Krise nutzen,
24. Apr. 2020                     Heibel-Ticker Standard #17                   Seite 7 von 15

um ein wenig Speck abzuschlagen. Diese            zu lassen.
Unternehmen werden gestärkt aus der Krise
hervorgehen.                                      - Sie können sich aus den empfohlenen Werten
                                                  Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen,
Aus der Sentiment-Erhebung dieser Woche           um gezielter und schneller die für Sie relevan­
können wir kein Ungleichgewicht in die eine       ten Neuigkeiten zu sehen.
oder andere Richtung ableiten. So ist es durch­
aus möglich, dass einzelne Titel stark reagie­    Weiterhin erhalten meine Kunden eine über­
ren, mal nach oben, mal nach unten, der Index     sichtliche Tabelle über alle offenen Positionen
unterm Strich sich jedoch nur moderat bewegt.     mit der jeweiligen Wochenperformance sowie
Es lohnt also weiterhin der Blick ins Detail.     Performance seit Empfehlung und mit einer
                                                  Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie
                                                  Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw.
                                                  kaufen.

                                                  Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen
                                                  biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt
                                                  per E-Mail an Sie zu senden und ich benach­
         04. Ausblick:                            richtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen
                                                  (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr
    Zu Unrecht abgestrafte                        Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatz­
     Aktien sind attraktive                       dienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat
                                                  berechne. Keine Angst, sämtliche Updates
       Kaufkandidaten                             befinden sich natürlich dann auch nochmals in
                                                  der Freitagsausgabe für die normalen PLUS-
                                                  Kunden.
Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten
des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte         Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich,
haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine       dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse
kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst      von Anlegern gezielt und verständlich sowie
nicht aufrecht erhalten.                          fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie
                                                  sich das neue Angebot einmal mit einem
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überwiegend vergangenheitsbezogene Erklä­         würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen
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wicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Hei­    Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten
bel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlen­      Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vor­
den Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS             zugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in
baue ich kontinuierlich weiter aus und komme      unregelmäßigen Abständen veröffentlicht wer­
dabei insbesondere den Wünschen meiner            den. Viele Sonderanalysen stelle ich den Hei­
Kunden nach. Inzwischen bietet das Heibel-        bel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur
Ticker PLUS Abonnement folgende Zusätze:          Verfügung.

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mentare zu den offenen Positionen anzeigen
24. Apr. 2020                      Heibel-Ticker Standard #17                   Seite 8 von 15

                                                   Im Zuge der Coronakrise ist der Ölpreis dann
                                                   unter 20 USD/fass eingebrochen. Ein Preisni­
                                                   veau, zu dem niemand mehr profitabel Öl för­
  05. Ölpreis -37 USD/Fass:                        dern kann. Dieser Preis bestand auch noch in
      Vorsicht vor ETFs                            der vergangenen Woche.

                                                   Da kamen nun einige Spekulanten auf die
                                                   Idee, dass ein so niedriges Ölpreisniveau nicht
Heibel-Ticker PLUS Update 2020#09 vom
                                                   dem tatsächlichen Wert von Öl entspricht. Sie
21.4.20
                                                   spekulierten darauf, dass es genügend Markt­
                                                   teilnehmer geben werde, die billiges Öl kau­
Gestern Abend war das amerikanische
                                                   fen würden. Somit kauften sie sich Futures mit
Western Texas Integrated Öl (WTI) für -37
                                                   extrem kurzer Laufzeit, also mit heutiger Fäl­
USD/Fass zu haben. MINUS! Wer gestern
                                                   ligkeit, und spekulierten auf eine Erholung.
Abend ein Fass Öl abgenommen hat, der
bekam dafür 37 USD ausbezahlt. Ich will Ihnen
                                                   Als diese nach diesem Wochenende nicht kam,
kurz erklären, wie es dazu kam und warum
                                                   sondern stattdessen Meldungen über volle
daher Aktien – und nicht ETFs – die beste
                                                   Öltanks, Öllagerstätten, Tankschiffe bis hin zur
Anlageform sind.
                                                   US-Ölreserve veröffentlicht wurden, mussten
                                                   sie ihre Futures um jeden Preis verkaufen.
Es gibt Optionen und es gibt Optionsscheine.
Ende der 1980er haben sich die Börsianer den
                                                   Spekulanten unterscheiden sich von denjeni­
Optionsschein ausgedacht: Ein Papier, das von
                                                   gen, die eigentlich mit Futures handeln sollten,
einem Emittenten ausgegeben wird, meist eine
                                                   dadurch, dass sie kein Öl benötigen, sondern
Bank, und dessen Preis sich am zugrunde lie­
                                                   nur auf die Preisveränderung spekulieren.
genden Wert orientiert. Bei Fälligkeit erfolgt
                                                   Doch eigentlich sollte es der Futures-Markt
ein FINANZIELLER Ausgleich, je nachdem, zu
                                                   Industrieunternehmen ermöglichen, die Ein­
welchem Preis der Optionsschein bei Fälligkeit
                                                   satzstoffe der Produktion zu frühzeitig fest kal­
abgerechnet wird.
                                                   kulierbaren Preisen zu beschaffen. Auf der
                                                   anderen Seite sollen die Ölproduzenten früh­
Im Gegensatz zu OptionsSCHEINEN gibt es
                                                   zeitig die Möglichkeit haben, den Verkaufs­
auch Optionen. Futures sind beispielsweise
                                                   preis ihrer beabsichtigten Förderung festzu­
Optionen. Ein Future auf den Ölpreis mit Fäl­
                                                   zurren.
ligkeit 21.4.2020 wird beispielsweise heute fäl­
lig. Der Future wird nun nicht „abgerechnet”,
                                                   Futures-Spekulanten MUSSTEN gestern also
sondern es erfolgt nun die Lieferung derjenigen
                                                   ihre Futures verkaufen. Sie fanden jedoch
Menge an Öl, auf die dieser Future sich bezog.
                                                   keine Abnehmer und dadurch rauschte der
                                                   Ölpreis binnen weniger Minuten auf Null ... und
Der Ölpreis, über den täglich in den Medien
                                                   dann weiter bis auf -37 USD/Fass.
gesprochen wird, bezieht sich auf den Öl-
Future mit der kürzesten Laufzeit. Das ist aktu­
                                                   Vielleicht hilft es, wenn Sie sich vorstellen,
ell der Future, der HEUTE fällig wird. Heute
                                                   dass die Käufer der Furutes 37 USD/Fass
Mittag wird ein Futurepreis auf Öl ermittelt, zu
                                                   erhalten und damit nun Lagerkapazitäten
dem dann das Öl im Mai geliefert wird. Wer
                                                   beschaffen müssen.
heute Nachmittag noch einen entsprechenden
Future besitzt, muss das zugrunde liegende Öl
                                                   So konnte der Ölpreis ins Negative abrutschen.
im Mai entgegen nehmen.
                                                   Und auch heute noch dürfte der Ölpreis nega­
                                                   tiv, oder zumindest nahe Null bleiben.
Bereits seit Anfang des Jahres ist der Ölpreis
(WTI) von 65 auf 45 USD/Fass Anfang März
                                                   Morgen, wenn dann der aktuelle Future aus­
zurück gekommen. Es wurde zu viel Öl geför­
                                                   gelaufen und abgerechnet ist, wird der näch­
dert und weder Saudi Arabien, noch Russland,
                                                   ste Future für die Ermittlung des Spot-Preises
und ganz bestimmt nicht die USA wollten ihre
                                                   herangezogen: Der Juni-Future mit Fälligkeit
Fördermengen kürzen. Es gab bereits vor der
                                                   Mitte Mai. Sie werden sehen, schon morgen
Coronakrise ein Überangebot.
                                                   notiert der Ölpreis wieder deutlich über Null
24. Apr. 2020                      Heibel-Ticker Standard #17                   Seite 9 von 15

USD/Fass.                                          Doch gerade in diesen Tagen zeigt sich, dass
                                                   eine sinnvolle Aktienauswahl jedem Index
CORONAKRISE ALS URSACHE                            überlegen ist: Viele Indexkomponenten leiden
                                                   unter der Coronakrise und wer jetzt auf ent­
Der Streit zwischen Russland und Saudi Ara­        sprechende DAX-ETFs setzt, der kauft auch
bien wird häufig als Ursache für den Ölpreis­      Lufthansa und MTU Aero.
verfall genannt. Bei näherem Hinsehen würde
ich jedoch sagen, dass die Coronakrise die         FAZIT
Hauptursache ist. Zwar haben die OPEC+-
Staaten und auch die USA vor kurzem eine           Einmal mehr zeigen sich FEHLER in unserem
Föderkürzung der weltweiten Ölförderung von        Finanzsystem: Eine ordentliche Preisfindung in
100 auf 90 Mio. Fässer am Tag beschlossen,         Abhängigkeit vom Nutzen/Wert für Öl funktio­
doch glerichzeitig sind 95% der Lufthansa-Flie­    niert nicht mehr, Zocker haben auch diesen
ger am Boden, der Berufsverkehr ist weltweit       Markt kaputt gemacht.
zum erliegen gekommen, die Öl-Nachfrage ist
Schätzungen zufolge auf 70 Mio. Fässer am          Ich fürchte, die Coronakrise wird im Nachgang
Tag zusammen gebrochen.                            noch die eine oder andere weitere Verwerfung
                                                   erzeugen. Um so wichtiger ist es, weiterhin auf
Wohin mit dem Öl? Häufig ist es teurer, die        die funktionierenden Pferde zu setzen: Edel­
Ölförderung stillzulegen, als das Öl einfach für   metalle, Technologie & Gesundheit.
einen überschaubaren Zeitraum zu verschen­
ken. Die Ölpreisentwicklung hängt also maß­
geblich von der Entwicklung der Wirtschaft
und von den Maßnahmen wegen Covid-19 ab.                      06. Leserfragen
Der Ölstreit ist da fast schon vernachlässigbar.

FINGER WEG VON VIELEN ETFs

Gerüchten zufolge handelt es sich um einen
großen Öl-ETF, der gestern liquidieren bzw, rol­     Ölcrash: Spekulation in Frontline Öltankern?
len musste.

Ein ETF auf Öl bildet die Ölpreisentwicklung       Do, 23. April um 12:57 Uhr
ab. Das wird mit Hilfe von Futures gemacht.        Hallo Herr Heibel,
Zur Fälligkeit muss der E,mittent des ETFs         vielen Dank für das heutige Öl-Update.
dann die auslaufenden Futures durch Futures        Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang die
mit längerer Laufzeit ersetzen. Es werden also     Chancen/ Risiken bei Frontline Ltd. (A2AD7B
die auslaufenden Futures verkauft, Futures mit     )?
längeren Laufzeiten werden gekauft.
                                                   Viele Grüße
Gestern soll ein großer ETF, so das Gerücht,       Christian aus Köln
seine Futures im Rahmen von Liquidations­          21.4.
verkäufen (also unlimitiert) auf den Markt
geschmissen haben. Wir dürften also, wenn          ANTWORT
das Gerücht stimmt, in den kommenden Tagen         Schöne Idee, aber nein: Frontline betreibt
von einem ETF-Emittenten hören, der Pleite         Tankschiffe, die derzeit mit Öl vollgepumpt wer­
gegangen ist.                                      den, weil die Öllagerkapazitäten überall über­
                                                   laufen. Die Folge ist ein Ölpreiseinbruch. Die
ETFs auf Rohstoffe sind etwas anderes als          Ölnachfrage ist einfach nicht mehr da, wenn
ETFs auf Aktien oder auf einen Aktienindex.        kein Flieger fliegt und Heimarbeit die Autofahrt
Ich halte ETFs auf den DAX, S&P oder ähnli­        ins Büro vereitelt. Wir steuern auf eine Rezes­
ches für akzeptable Anlageinstrumente, denn        sion zu.
damit können Sie eine große Diversifizierung
für wenig Geld erreichen.                          Kurzfristig wurde mehr Öl produziert als abge­
                                                   nommen werden kann. Das führt aber nur
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kurzfristig zu einer höheren Auslastung bei        Veolia: 4,8% Dividendenrendite, sieht sehr
Frontline-Tankern. Mittelfristig wird die Welt­    solide aus. Ja, die Aktie werde ich berücksich­
wirtschaft mit weniger Öl auskommen und ent­       tigen, wenn ich mir die internationalen Divi­
sprechend werden dann weniger Tanker auf           dendentitel anschaue, vielen Dank :-).
den Meeren benötigt. Entsprechend würde ich
keine Aktien von Frontline ins Depot legen,
bevor das Ende der Rezession absehbar ist.
                                                        Was haben Tesla & Beyond Meat der
                                                               Konkurrenz voraus?

     Ölcrash: BP, Total oder Royal Dutch?

                                                   Fr, 24. April um 10:09 Uhr
Do, 23. April um 13:06 Uhr                         Hallo Herr Heibel,
Lieber Herr Heibel,
                                                   Ihnen und Ihrer Familie frohe Ostern!
muss man jetzt nicht Ölaktien kaufen? BP,
TOTAL, Royal Dutch?                                Zu den beiden Neuempfehlungen im letzten HT
Gruß                                               ein paar Fragen: Ich stimme zu, dass es sogar
Aristoteles aus Düsseldorf                         in der aktuellen Situation Unternehmen geben
                                                   mag, die im Vergleich zu ihrem echten Wert
ANTWORT                                            günstig sind. Aber ausgerechnet die beiden
Die Bereinigung in der Ölbranche hat gerade        Heißluftballons Tesla und Beyond Meat? Ich
erst begonnen. Ich würde mit Käufen noch           stehe beiden etwas ratlos gegenüber, was ver­
abwarten, denn zunächst muss sich das Ange­        mutlich mit einem Mangel an Informationen
bot (Fördermenge) noch deutlich reduzieren:        meinerseits liegt.
Die OPEC+ hat die Fördermenge von 100 auf
90 Mio. Fässer pro Tag reduziert, die Corona­      Nach allem, was ich bei Ihnen über Tesla gele­
krise hat die Nachfrage jedoch aus 70 Mio.         sen habe, sind die Argumente pro Tesla:
Fässer pro Tag einbrechen lassen. Erst wenn
Angebot & Nachfrage ins Gleichgewicht kom­         1)E-Auto Pionier. Das mag vor zehn Jahren
men, würde ich die Ölkonzernaktien anfassen.       noch innovativ gewesen sein, heute macht das
                                                   jeder, inklusive unserer deutschen Autobauer
                                                   und den chinesischen Billigheimern.
                                                   2)Technologisch führend. Vielleicht. Allerdings
  Baywa & Veolia als Dividendenkandidaten
                                                   halte ich es für möglich, dass dieser Vorteil
                                                   bald dahin sein wird. Falls er es nicht schon ist,
                                                   da Tesla anscheinend nur wenig (sowohl pro­
Do, 23. April um 13:25 Uhr                         zentual als auch absolut) in R&D investiert. Im
Sehr geehrter Herr Heibel,                         Vergleich zu Tech-Unternehmen wie Facebook,
                                                   Amazon oder Alphabet sowieso, aber selbst
Veolia und Baywa sind sicherlich sehr defensiv.    Volkswagen lässt Tesla hier meilenweit hinter
Veolia zahlt auch eine interessante Dividende.     sich. Man scheint also entweder der Meinung
Was halten Sie denn von einem Kauf?                zu sein, schon alles erforscht zu haben oder
                                                   glaubt nicht an die eigene Zukunft.
Mit freundlichen Grüßen                            3)Tesla wächst stark. Ja, aber wie lange noch?
                                                   Tesla bespielt einen Nischenmarkt. Im Tesla-
Peter aus Bobingen                                 Sortiment finde ich nur dann ein passendes
9.4.                                               Auto, wenn ich ganz spezielle Voraussetzun­
                                                   gen erfülle. Es gibt sicherlich Autobauer, die
ANTWORT                                            mit Nischen-Produkten ein erfolgreiches
Baywa schüttet 208% des Gewinns als Divi­          Geschäft betreiben, aber die haben einen
dende aus: der Cashflow ermöglicht diese           anderen Börsenwert (falls sie überhaupt an der
hohe Ausschüttung, doch die Profitabilität lässt   Börse sind). Und irgendwann haben halt alle
zu wünschen übrig.                                 urbanen Top-Verdiener einen Tesla. Was
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dann?                                                Zu 2.: Schauen Sie sich den Ölmarkt an: Es
                                                     wird weltweit Öl gefördert, obwohl das Öl
Bei Beyond Meat muss ich immer an die Höhle          weder verbraucht, noch gelagert werden kann.
der Löwen denken. „Wir machen hippe vege­            So sackte der Ölpreis Anfang dieser Woche ins
tarische Burger und sind jetzt auch schon in         Minus. Die Ölförderung kann auf solche
ganz vielen Supermärkten.” Dass Fleischersatz        Schocks wie Corona nicht flexibel reagieren.
ein interessanter Markt ist, will ich gar nicht      Im Automarkt ist es ganz ähnlich: Trotz Die­
bezweifeln. Aber warum sollten Nestlé, Unile­        selskandal werden noch immer Diesel in
ver, Kraft Heinz und Co. diesen einem Newco­         großen Stückzahlen produziert. Der Umstieg
mer überlassen? Ja, die Beyond-Meat-Burger           auf die Elektromobilität ist von einem etablier­
schmecken mir tatsächlich besser als die der         ten Autokonzern zwar theoretisch machbar,
Konkurrenz. Aber wenn es bei Ernährung um            praktisch wird es zu langsam sein und die Alt­
Geschmack ginge, würde auch niemand bei              lasten werden den Erfolg vereiteln.
McDonald’s essen.                                    Der Markt des Fleischersatzes ist noch sehr
                                                     jung und wird von den etablierten Unterneh­
Also: Was haben diese beiden Konzerne, was           men als kleines Nischensegment nicht ernst
erst auf den zweiten oder dritten Blick zum Vor­     genommen - genau wie die E-Mobilität anfäng­
schein kommt? Autos und Fleischersatz zu ver­        lich von der Autoindustrie.
kaufen, kann doch nicht alles sein? Beispiel:
bei Amazon ist es längst nicht mehr der
(Buch)-Versand, der den Börsenwert aus­
macht, sondern die Logistik, AWS, das Prima-            07. Update beobachteter
Abo-Modell, der Marketplace, die Hardware,                      Werte
die digitalen Services und nicht zuletzt die
unendlichen      Möglichkeiten,    stets   neue
Geschäftsfelder aus den existieren Strukturen
                                                     Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich
heraus zu erschließen und aufzubauen. Was
                                                     auf meiner Internetseite unter www.heibel-
ist es bei Tesla und Beyond Meat?
                                                     ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit
                                                     meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.
Besten Dank und bleiben Sie gesund!
Jan aus Nürnberg
                                                     Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUS-
13.4.
                                                     Abonnenten vorbehalten.
ANTWORT
                                                     In Deutschland gibt es kaum einen anderen,
Die haben zwei Dinge:
                                                     der die Hintergründe der Aktienmärkte so mes­
1. Jeweils einen visionären Unternehmens­
                                                     serscharf von dem täglichen Medienrummel
gründer & CEO.
                                                     trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers
2. Eine verstrahlte Konkurrenz
                                                     Stephan Heibel.
Zu 1.: In Deutschland ist der Begriff „visionär”
                                                     Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusam­
sehr negativ behaftet.
                                                     menhänge verständlich darzustellen, können
Dennoch hat Elon Musk mit seiner Vision aus
                                                     Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard
dem Nichts einen Milliardenmarkt für E-Mobili­
                                                     überzeugen. Wenn Sie allerdings seine
tät geschaffen. Damit sind seine Visionen, die
                                                     Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfah­
in ihrer ersten Ausprägungen niemals so ver­
                                                     ren möchten, dann sollten Sie sich einmal um
wirklicht werden konnten, auch heute noch
                                                     den Heibel-Ticker PLUS kümmern.
richtungsweisend für Zukunftsmärkte.
Ethan Brown verkauft seinen Beyond Burger
                                                     Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten
nicht, weil er „so gut schmeckt”, sondern weil er
                                                     Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vor­
damit die Welt retten will: Sein Fleischersatz ist
                                                     zugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die
wesentlich umweltfreundlicher und trägt ähnli­
                                                     in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht
che Nährwerte wie echtes Fleisch. Deshalb
                                                     werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den
fühlen sich die Menschen gut, wenn sie ihn
                                                     Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei
essen.
                                                     zur Verfügung.
24. Apr. 2020                     Heibel-Ticker Standard #17   Seite 12 von 15

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann
können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch
zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr
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Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren
Browser ein und bestellen Sie unter

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24. Apr. 2020                      Heibel-Ticker Standard #17                     Seite 13 von 15

                               08. Übersicht HT-Portfolio

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort
finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.

Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten.

Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im
Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Auf­
nahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
 K    –   bei Gelegenheit Kaufen,
 NK   –   Nachkaufen
 H    –   Halten,
 V    –   bei Gelegenheit Verkaufen,
 TV   –   Teilverkauf, also nicht die ganze Position
 VL   –   Verkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden
 SL   –   Stopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden
 TS   –   Trailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird

Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie
bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt
wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll
investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach
kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die
folgenden Schritte:

Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%,

Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und
ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist
in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht
aufrecht erhalten.
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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von
dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit
diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Emp­
fehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf
sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderana­
analysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung.

Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein
halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6
Wochen.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share

Stephan Heibel
www.heibel-ticker.de

mailto:info/at/heibel-ticker/./de

       09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge­
machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit
Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas
für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen
Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge­
segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen­
dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar
keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle­
gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief­
greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die
eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der
Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
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Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von
finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt
ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref­
fenden Unternehmen

                               10. An-/Ab-/Ummeldung

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