Statusbericht der E-Mobilitätsmodell-region Eisenstadt e-mobilisiert - Juni 2011

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Statusbericht der E-Mobilitätsmodell-region Eisenstadt e-mobilisiert - Juni 2011
Statusbericht der
E-Mobilitätsmodell-
region Eisenstadt
e-mobilisiert

Juni 2011
Inhaltsverzeichnis

Geschäftsmodell und KundInnennachfrage                                                                     3

Angebot Elektrofahrzeuge                                                                                   4

NutzerInnen                                                                                                4

Integration in den ÖV bzw. Car-Sharing                                                                     5

Energieaufbringungssituation                                                                               6

Begleitende Forschung/Monitoring                                                                           6

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Geschäftsmodell und KundInnennachfrage

Konzept „Eisenstadt e-mobilisiert”
Das Betreiberkonsortium des Projekts „Eisenstadt e-mobilisiert” hat sich zum Ziel gesetzt, die
Umweltfreundlichkeit des Verkehrs in Eisenstadt zu erhöhen. Das Konsortium besteht aus der
Burgenländischen Elektrizitätswirtschaft-Aktiengesellschaft (BEWAG), der Landeshauptstadt
Freistadt Eisenstadt und der Raiffeisen Leasing GmbH.

Die Freistadt Eisenstadt hat trotz einiger Verkehrsprojekte, die in den letzten Jahren abgewickelt
wurden, derzeit keinen öffentlichen Verkehr im klassischen Sinne, der die breite Masse der
Bevölkerung und der täglichen EinpendlerInnen erfasst. Das Erfolgsprojekt im öffentlichen Verkehr
sind die City-Taxis, die seitens der Freistadt Eisenstadt gefördert werden und bei den NutzerInnen,
wie die 230.000 Fahrten pro Jahr zeigen, sich großer Beliebtheit erfreuen.

Der erste Ansatz in der Modellregion ist daher, ein beliebtes und erfolgreiches Projekt vom
prinzipiellen Konzept her gleich zu belassen und die mit Hilfe von fossilen Energieträgern bewältigten
Fahrten stufenweise durch umweltfreundliche Wege mit E-Taxis zu ersetzen.

Die Freistadt Eisenstadt wächst an Werktagen während der klassischen Arbeits- und Schulzeiten von
14.800 EinwohnerInnen auf rund 30.000 Personen an, die zum Großteil mit dem eigenen PKW
unterwegs sind.

Der zweite Ansatz kombiniert daher:
• Konzepte von Sharing und Pooling mit Elektrofahrzeugen an den häufigsten Fahrtantritts- und
  -endepunkten
• eine ausreichende öffentliche und betriebliche Ladeinfrastruktur versorgt mit in der Modellregion
  erzeugter erneuerbarer Energie
• nutzerInnenfreundliche Reservierungs- und Freigabesysteme für Fahrzeuge, die den Weg mit
  elektrischen Fahrzeugen für die NutzerInnen attraktiver machen
• Mobilität als attraktives Werbemedium hinsichtlich Image und Präsenz für die lokale Wirtschaft

In dieses Konzept sind auch die EinwohnerInnen der Freistadt Eisenstadt, insbesondere die
MieterInnen in den einzelnen Siedlungsgenossenschaften einzubinden.

Durch Mehrfachnutzung von Fahrzeugen soll für die/den Nutzerin/Nutzer eine Kostenreduktion
erzielt werden, die das Angebot elektrischer Fahrzeuge konkurrenz- und marktfähig macht, und so
zu einem attraktiven Preismodell führt. Die Mehrfachnutzung soll vor allem im Kleinbusbereich
stattfinden, wo diese Busse tagsüber (unter Einrechnung von Steh- und Ladezeiten) für

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verschiedene Zwecke (PendlerInnenverkehr, Essen auf Rädern, Kindergarten- bzw. Schultransporte)
eingesetzt werden.

Im Roll-out des Projekts ergibt sich jährlich eine reale CO2-Einsparung von etwa 154.000 kg in der
Modellregion Eisenstadt e-mobilisiert.

Angebot Elektrofahrzeuge
Die ersten E-Fahrräder kommen im Rahmen eines E-Bike-Sharing im September 2011 zum Einsatz
(siehe Kapitel Integration in den ÖV bzw. Car-Sharing).

Die ersten E-Autos sind im Zuge des Starts des City-Taxi-Testbetriebs für Anfang 2012 geplant.
Derzeit ist man mit der Auswahl der Modelle beschäftigt, wobei sich diese als schwierig gestaltet.
Konkret wurden der BYD E6, der Renault Fluence und der E-Wolf genauer betrachtet. Bei allen
Fahrzeugen gilt es, noch bestimmte Herausforderungen zu meistern, die einen Einsatz für den
Testbetrieb ab Anfang 2012 ermöglichen.

 Anzahl       Fahrzeugarten
 69           Elektrofahrräder
 23           E-Autos (vorwiegend E-City-Taxis)
 20           E-Mopeds
 5            E-Kommunalfahrzeuge
 5            adaptierte E-Carts
Tabelle: derzeit geplante E-Fahrzeuge

NutzerInnen
Als NutzerInnen der Modellregion Eisenstadt e-mobilisiert werden vor allem diejenigen
angesprochen, die bereits jetzt das öffentliche Verkehrssystem nutzen und durch die
E-Mobilitätsmaßnahmen zukünftig auf emissionsfreie Fahrzeuge zugreifen können. Darüber hinaus
sollen auch EinpendlerInnen der umliegenden Gemeinden, welche jetzt mit konventionellen
Fahrzeugen einpendeln, durch die neuen E-Mobilitätsmaßnahmen überzeugt werden, diese zu
nutzen, und somit auf „fossile“ Kilometer teilweise oder sogar ganz verzichten.

Eine weitere NutzerInnengruppe sind die bereits bestehenden TaxinutzerInnen. Da dieses System
bereits optimal funktioniert, kann man davon ausgehen, dass die emissionsfreie Nutzung mit der
Zahl der E-Taxis sukzessive steigen wird.

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Integration in den ÖV bzw. Car-Sharing
Im Rahmen der Modellregion Eisenstadt e-mobilisiert soll ein Projekt entwickelt, getestet und bei der
Umsetzung begleitet werden, dessen Ziel es ist, unterschiedliche Verkehrsmodi mit Hilfe von
Elektromobilität bestmöglich zu verknüpfen. Es soll den BenutzerInnen ein durchgängiges
Verkehrssystem zur Verfügung gestellt werden, das sowohl EisenstädterInnen als auch
EinpendlerInnen nach Eisenstadt geschlossene Tür-zu-Tür-Verbindungen unter Verwendung von
E-Fahrzeugen bzw./und öffentlichen Verkehrsmitteln mit einer zentralen Mobilitätskarte zur
Verfügung stellt.

Es sollen Schwerpunkte in den Bereichen BenutzerInnenfreundlichkeit, Information und Koordination
(e-mobilisiert-Ticket für die Benutzung von ÖV, E-City-Taxi und Sharing-Systemen (E-Bike, E-Car))
sowie Infrastrukturmaßnahmen vor allem an ÖV-Knoten gesetzt werden. Ziel ist es, mit Hilfe von
E-Mobilität das bestehende ÖV-System gegenüber dem motorisierten Individualverkehr für die
BenutzerInnen attraktiver zu machen.

Derzeit wird das öffentliche Verkehrssystem von PendlerInnen nach Eisenstadt und für Wege
innerhalb Eisenstadts nur unzureichend in Anspruch genommen. Viele EisenstädterInnen pendeln via
die nahegelegenen Bahnhöfe Wulkaprodersdorf oder Müllendorf z. B. in Richtung Wien und
benötigen dafür entweder einen eigenen PKW oder einen Bring-Hol-Dienst. Dies hat dazu geführt,
dass die Region Eisenstadt die österreichweit höchste PKW-Dichte aufweist.

Im Rahmen der Modellregion sollen Friendly-User ein alternatives Verkehrssystem austesten,
welches – wetterunabhängig – die Abhängigkeit vom eigenen PKW durch ein durchdachtes
Zusatzangebot an Elektrofahrzeugen auf der einen Seite und einen erleichterten Zugang zu diversen
Formen des öffentlichen/halböffentlichen Verkehrs auf der anderen Seite ermöglicht.

Der Testbetrieb für ein E-Bike-Sharing-System startet voraussichtlich im September 2011 und wird
innerhalb eines geschlossenen Systems mit drei Stationen (zentrale Bushaltestelle und Haltestellen
bei zwei Unternehmen) in der Modellregion Eisenstadt e-mobilisiert sowohl den Einsatz der E-Bikes
samt Stationen als auch die entsprechenden Reservierungs-, Freigabe- und Informationssysteme
testen. Als Kartensystem wird die bestehende Eisenstädter BürgerInnenkarte, die bereits die
Möglichkeit der RFID-Erkennung beinhaltet, verwendet.

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Energieaufbringungssituation
Entsprechend dem Stromverbrauch für die zusätzlichen Elektrofahrzeuge werden erneuerbare
Energieerzeugungsanlagen in der Modellregion errichtet.

In Kooperation mit PartnerInnen wird ein erneuerbares Energieversorgungskonzept für die
Modellregion Eisenstadt e-mobilisiert (im Ausmaß des Stromverbrauchs der E-Fahrzeuge) erstellt.
Vorweg werden bereits Gespräche mit möglichen StandortbesitzerInnen geführt. Ausgegangen wird
grundsätzlich von der Stromversorgung mittels Photovoltaik. Alternativ dazu wird angedacht, eine
oder zwei Kleinwind- bzw. Aufdachwindanlagen zu errichten. In Verbindung mit einer schulischen
Einrichtung können hier in einem Testbetrieb, neben der Stromgewinnung, weitere nützliche
Messdaten ausgewertet werden, um die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen in der Modellregion
Eisenstadt e-mobilisiert bewertbar zu machen.

Die NutzerInnen in der Modellregion Eisenstadt e-mobilisiert sollen durch den ökologischen
Gedanken animiert werden, die Mobilitätsmöglichkeiten von Eisenstadt e-mobilisiert in Anspruch zu
nehmen. Derzeit wird von einer zu installierenden Leistung von 136 kWp mit einem Verbrauch von
136.000 kWh/a ausgegangen.

Begleitende Forschung/Monitoring
Die Aufgabenstellungen für das begleitende Monitoring werden gemeinsam mit dem Klima- und
Energiefonds im Sommer 2011 konkretisiert.

Kontakt zur Modellregion Eisenstadt e-mobilisiert
BEWAG
Mag. Anton Gartner, MSc, Leiter Stabstelle Innovation & Entwicklung
Tel.: +43 26 82 90 00-12 93
E-Mail: anton.gartner@bewag.at
www.bewag.at

Kontakt zum Klima- und Energiefonds
Mag. Patrick Wagenhofer, MSc, Research Manager & Analyst
Tel.: +43 1 585 03 90-28
E-Mail: patrick.wagenhofer@klimafonds.gv.at
www.klimafonds.gv.at

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