Stenographisches Protokoll - Landtagssitzungsprotokoll ...
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Stenographisches Protokoll 60. Sitzung des Kärntner Landtages – 31. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 09. März 2017 Inhalt Fragestunde (S. 5834) Berichterstatterin: Mag. Kuchling (S. 5874) Mehrheitliche Annahme (SPÖ: ja, F: ja, Aktuelle Stunde (S. 5849) ÖVP: ja, Grüne: ja, TK: nein, BZÖ: ja, Antragsteller: F-Klub Abg. Mag. Schalli: ja) (S. 5874) Thema: „Mehr Fairness für Mieter und Häuslbauer – Wohnbauförderung NEU“ 3. Ldtgs.Zl. 125-1/31: Redner: Mag. Leyroutz (S. 5849), Scher- Bericht und Antrag des Ausschusses für witzl (S. 5851), Gaggl (S. 5852), Mag. Dr. Jagd, Tierschutz, Natur-, National- und Bio- Lesjak (S. 5853), Dr. Prasch (S. 5854), Ko- sphärenparks zur Regierungsvorlage betref- rak (S. 5855), Pirolt (S. 5857), Köchl fend das Gesetz, mit dem das Kärntner Fi- (S. 5858), Ing. Hueter (S. 5859), Dr. Leber- schereigesetz geändert wird sorger (S. 5860), Lobnig (S. 5861), Mag. ./. mit Gesetzentwurf Dr. Schanig-Kandut (S. 5862) Berichterstatter: Mag. Schalli (S. 5875) Nachruf auf verst. Hofrat Mag. Leopold Gug- Redner: Köfer (S. 5875), Dipl.-Ing. Johann genberger (S. 5864) (S. 5876), Dipl.-Ing. Primus (S. 5877), Pirolt (S. 5878) Tagesordnung (S. 5865, 5871) Einstimmige Annahme der 2. und 3. Lesung (S. 5878) 1. Ldtgs.Zl. 22-38/31: Bericht und Antrag des Ausschusses für Gemeinsame Generaldebatte zu TOP 4 und 5 Recht, Verfassung, Europa, Volksgruppen, 4. Ldtgs.Zl. 210-64/31: Bildung, Personal und Immunität zum selb- Bericht und Antrag des Ausschusses für So- ständigen Antrag des Ausschusses gem. ziales, Gesundheit, Krankenanstalten, Fami- § 17 Abs. 1 K-LTGO betreffend das Gesetz, lien, Generationen und Frauen zur Regie- mit dem das Kärntner Objektivierungsge- rungsvorlage betreffend Vereinbarung ge- setz geändert wird mäß Art. 15a B-VG Zielsteuerung-Gesund- ./. mit Gesetzentwurf heit Berichterstatter: Ing. Rohr (S. 5872) ./. mit Vereinbarung Redner: Dr. Prasch (S. 5872) Berichterstatter: Redecsy (S. 5879) Mehrheitliche Annahme der 2. und 3. Le- Mehrheitliche Annahme (SPÖ: ja, F: nein, sung (SPÖ: ja, F: nein, ÖVP: ja, Grüne: ja, ÖVP: ja, Grüne: ja, TK: ja, BZÖ: nein, TK: ja, BZÖ: nein, Abg. Mag. Schalli: nein) Abg. Mag. Schalli: nein) (S. 5884) (S. 5873) 5. Ldtgs.Zl. 210-65/31: 2. Ldtgs.Zl. 22-37/31: Bericht und Antrag des Ausschusses für So- Bericht und Antrag des Ausschusses für ziales, Gesundheit, Krankenanstalten, Fami- Recht, Verfassung, Europa, Volksgruppen, lien, Generationen und Frauen zur Regie- Bildung, Personal und Immunität zur Regie- rungsvorlage betreffend Vereinbarung ge- rungsvorlage betreffend die Aufnahme von mäß Art. 15a B-VG über die Organisation BewerberInnen in den Landesdienst; Be- und Finanzierung des Gesundheitswesens richt gemäß § 11 Abs. 3 des Kärntner Ob- ./. mit Vereinbarung jektivierungsgesetzes (Zeitraum: August bis Oktober 2016) Berichterstatterin: Rohrer (S. 5879)
5830 60. Sitzung des Kärntner Landtages - 09. März 2017 - 31. Gesetzgebungsperiode Redner: Obex-Mischitz (S. 5880), Dr. Le- treffend „Bildungszentrum Landwirtschaft- bersorger (S. 5881), Trettenbrein (S. 5882), liche Fachschule Litzlhof – Zubau“ Ing. Schabus (S. 5883) Zahl: LRH-GVH-1/2017 Mehrheitliche Annahme (SPÖ: ja, F: nein, Berichterstatterin: Obex-Mischitz (S. 5900) ÖVP: ja, Grüne: ja, TK: ja, BZÖ: nein, Redner: Mag. Theuermann (S. 5901), Dipl.- Abg. Mag. Schalli: nein) (S. 5884) Ing. Johann (S. 5902), Tiefnig (S. 5902), 6. Ldtgs.Zl. 210-66/31: Staudacher (S. 5903), Ing. Hueter (S. 5904) Bericht und Antrag des Ausschusses für So- Einstimmige Annahme (S. 5906) ziales, Gesundheit, Krankenanstalten, Fami- lien, Generationen und Frauen zur Regie- 10. Ldtgs.Zl. 124-50/31: rungsvorlage betreffend Vereinbarung ge- Debatte zur schriftlichen Anfragebeantwor- mäß Art. 15a B-VG zwischen dem Bund tung von Landesrat Dipl.-Ing. Benger zur und den Ländern, mit der die Vereinbarung schriftlichen Anfrage des Abgeordneten zwischen dem Bund und den Ländern über Mag. Schalli betreffend Flughafen Kla- die gemeinsame Förderung der 24-Stunden- genfurt Betreuung geändert wird Redner: Mag. Schalli (S. 5906), Mag. Malle ./. mit Vereinbarung (S. 5908), Leikam (S. 5909) Berichterstatter: Dr. Lebersorger (S. 5885) 11. Ldtgs.Zl. 39-94/31: Redner: Rohrer (S. 5885), Trettenbrein Debatte zur schriftlichen Anfragebeantwor- (S. 5886) tung von Landesrat Holub zur schriftlichen Einstimmige Annahme (S. 5886) Anfrage des Abgeordneten Staudacher be- treffend Busverbindung als Ersatz für ein- 7. Ldtgs.Zl. 38-14/31: gestellte Gailtalbahn Bericht und Antrag des Ausschusses für Inf- Redner: Staudacher (S. 5910), Holub rastruktur, Straßenbau und Verkehrsrecht (S. 5911), Mag. Zoppoth (S. 5913) zum selbständigen Antrag des Ausschusses gem. § 17 Abs. 1 K-LTGO betreffend Ver- 12. Ldtgs.Zl. 35-21/31: kehrssituation in Lavamünd Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- Berichterstatter: Mag. Schalli (S. 5886) deshauptmann Mag. Dr. Kaiser zur schrift- Redner: Trettenbrein (S. 5887), Ing. Ebner lichen Anfrage des Abgeordneten Dr. (S. 5887) Prasch betreffend Bildungs- und Verwal- tungskosten in Kärnten Einstimmige Annahme (S. 5888) Aufruf in der nächsten Sitzung (S. 5914) 8. Ldtgs.Zl. 220-25/31: Bericht und Antrag des Kontrollausschusses 13. Ldtgs.Zl. 92-77/31: betreffend Bericht des Rechnungshofes über Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- die Umsetzung der Jagdgesetze in Kärnten, deshauptmann Mag. Dr. Kaiser zur schrift- Salzburg und Tirol lichen Anfrage des Abgeordneten Dr. (Reihe Kärnten 2016/8) Prasch betreffend gemeinsam in Kärnten – Integrationsleitbild des Landes Kärnten Berichterstatterin: Mag. Theuermann (S. 5888) Aufruf in der nächsten Sitzung (S. 5914) Redner: Dr. Prasch (S. 5888), Dipl.-Ing. Jo- hann (S. 5889), Mag. Leyroutz (S. 5892), 14. Ldtgs.Zl. 43-92/31: Ing. Hueter (S. 5894), Scherwitzl (S. 5898), Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- Pirolt (S. 5899) deshauptmann Mag. Dr. Kaiser zur schrift- Einstimmige Annahme (S. 5900) lichen Anfrage des Abgeordneten Mag. Leyroutz betreffend islamischer Religions- 9. Ldtgs.Zl. 28-7/31: unterricht an Kärntner Schulen Bericht und Antrag des Kontrollausschusses betreffend Bericht über das Ergebnis der Aufruf in der nächsten Sitzung (S. 5914) Kostenüberprüfung gem. § 10 K-LRHG be-
60. Sitzung des Kärntner Landtages - 9.3.2017 - 31. Gesetzgebungsperiode 5831 15. Ldtgs.Zl. 92-78/31: 22. Ldtgs.Zl. 82-19/31: Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- Schriftliche Anfragebeantwortung von deshauptmann Mag. Dr. Kaiser zur schrift- Zweiter Landeshauptmann-Stellvertre- lichen Anfrage des Abgeordneten Rutter be- terin Mag. Dr. Schaunig-Kandut zur treffend Asylpolitik in Kärnten schriftlichen Anfrage des Abgeordneten Dr. Prasch betreffend GIS-Landes- Aufruf in der nächsten Sitzung (S. 5914) abgabe; Aufschlag auf das bundesein- 16. Ldtgs.Zl. 92-79/31: heitliche Programmentgelt (S. 5915) Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- 23. Ldtgs.Zl. 43-91/31: deshauptmann Mag. Dr. Kaiser zur schrift- Schriftliche Anfragebeantwortung von lichen Anfrage des Abgeordneten Rutter be- Zweiter Landeshauptmann-Stellvertrete- treffend Integration in Kärnten rin Mag. Dr. Schaunig-Kandut zur Aufruf in der nächsten Sitzung (S. 5915) schriftlichen Anfrage des Abgeordneten Trettenbrein betreffend Lehre mit Matu- 17. Ldtgs.Zl. 92-76/31: ra (S. 5915) Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- deshauptmann Mag. Dr. Kaiser zur schrift- 24. Ldtgs.Zl. 74-18/31: lichen Anfrage des Abgeordneten Stauda- Schriftliche Anfragebeantwortung von Lan- cher betreffend Sanktionen gegen gewalttä- desrat Dipl.-Ing. Benger zur schriftlichen tige Asylwerber in Asylquartieren Anfrage des Abgeordneten Staudacher be- Aufruf in der nächsten Sitzung (S. 5915) treffend € 230.270,-- aus Kulturbudget für Winkler-Vorlass 18. Ldtgs.Zl. 117-19/31: Zur Geschäftsordnung: Mag. Leyroutz, An- Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- trag gem. § 23 Abs. 1 K-LTGO auf Debatte deshauptmann Mag. Dr. Kaiser zur schrift- in der nächsten Sitzung (S. 5916) lichen Anfrage des Abgeordneten Tretten- Einstimmige Annahme (S. 5916) brein betreffend Gehalt und Pension im Landesdienst 25. Ldtgs.Zl. 101-39/31: Aufruf in der nächsten Sitzung (S. 5915) Schriftliche Anfragebeantwortung von Lan- desrat Holub zur schriftlichen Anfrage des 19. Ldtgs.Zl. 30-7/31: Abgeordneten Dr. Prasch betreffend Um- Mündliche Anfragebeantwortung von Erster setzung des Landtagsbeschlusses – Land- Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Prett- tagszahl 101-15/31 (S. 5916) ner zur schriftlichen Anfrage des Abgeord- neten Staudacher betreffend Unregelmäßig- 26. Ldtgs.Zl. 51-49/31: keiten bei AHA-Pflegegruppe Schriftliche Anfragebeantwortung von Lan- desrat Holub zur schriftlichen Anfrage des Aufruf in der nächsten Sitzung (S. 5915) Abgeordneten Rutter betreffend HCB- Skandal – Entwicklungen im Görtschitztal 20. Ldtgs.Zl. 51-45/31: Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- Zur Geschäftsordnung: Dr. Prasch, Antrag desrat Köfer zur schriftlichen Anfrage des gem. § 23 Abs. 1 K-LTGO auf Debatte in Abgeordneten Pirolt betreffend Feinstaub- der nächsten Sitzung (S. 5916) Filteranlagen Einstimmige Annahme (S. 5916) Aufruf in der nächsten Sitzung (S. 5915) Mitteilung des Einlaufes (S. 5866, 5916) 21. Ldtgs.Zl. 124-49/31: Schriftliche Anfragebeantwortung von A) Dringlichkeitsanträge (S. 5866, 5916) Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreterin 1. Ldtgs.Zl. 36-15/31: Mag. Dr. Schaunig-Kandut zur schriftlichen Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des Anfrage des Abgeordneten Dr. Prasch be- SPÖ-Klubs, des F-Klubs, des ÖVP-Klubs, treffend Flughafen Klagenfurt (S. 5915) des Grünen-Klubs, des TK und des BZÖ
5832 60. Sitzung des Kärntner Landtages - 09. März 2017 - 31. Gesetzgebungsperiode betreffend Umsetzung der Kärntner Interes- Einstimmige Zuerkennung der Dringlich- sen auf der Bahntrasse im Zentralraum Kla- keit (S. 5919) genfurt – Villach Einstimmige Annahme (S. 5919) (Behandlung gemäß § 46 Abs. 3a K-LTGO) 4. Ldtgs.Zl. 116-51/31: Zur Begründung der Dringlichkeit: Ing. Eb- Dringlichkeitsantrag von allen Abgeordne- ner (S. 5866) ten des Kärntner Landtqages betreffend An- Zur Dringlichkeit: Trettenbrein (S. 5867), erkennung von Heu als Lebensmittel Gaggl (S. 5868), Dipl.-Ing. Johann (S. 5869) Zur Begründung der Dringlichkeit: Scher- witzl (S. 5919) Einstimmige Zuerkennung der Dringlich- keit (S. 5870) Zur Dringlichkeit: Dipl.-Ing. Johann Redner: Mag. Trodt-Limpl (S. 5870), Dr. (S. 5919) Prasch (S. 5871) Einstimmige Zuerkennung der Dringlich- keit (S. 5920) Einstimmige Annahme (S. 5871) Einstimmige Annahme (S. 5920) 2. Ldtgs.Zl. 33-19/31: Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des 5. Ldtgs.Zl. 118-2/31: F-Klubs betreffend für Transparenz bei den Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des Wohnbaugenossenschaften SPÖ-Klubs und des Grünen-Klubs betref- fend 20 Jahre sind genug: Gleichstellung Zur Begründung der Dringlichkeit: Tretten- von Frauen und Männern umsetzen brein (S. 5917) Zur Dringlichkeit: Dr. Lebersorger Zur Begründung der Dringlichkeit: Rohrer (S. 5917) (S. 5920) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält Zur Dringlichkeit: Mag. Dr. Lesjak nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit (S. 5921), Mag. Leyroutz (S. 5922), Ing. (SPÖ: nein, F: ja, ÖVP: nein, Grüne: nein, Schabus (S. 5923) TK: ja, BZÖ: ja, Mag. Schalli: ja) (S. 5917) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält Zuweisung: Ausschuss für Finanzen, die erforderliche Zweidrittelmehrheit (SPÖ: ja, F: ja, ÖVP: nein, Grüne: ja, TK: ja, Wohnbau und Gemeinden (S. 5918) BZÖ: ja, Mag. Schalli: ja) (S. 5923) 3. Ldtgs.Zl. 33-17/31: Mehrheitliche Annahme (SPÖ: ja, F: ja, Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des ÖVP: nein, Grüne: ja, TK: ja, BZÖ: ja, F-Klubs betreffend Einführung eines Mag. Schalli: ja) (S. 5923) „Häuslbauerbonus“ in Kärnten B) Anträge von Abgeordneten (S. 5923) Zur Begründung der Dringlichkeit: Stauda- cher (S. 5918) C) Schriftliche Anfragen (S. 5924) Zur Dringlichkeit: Dr. Lebersorger (S. 5918) Beginn: Dienstag, 9.3.2017, 09.06 Uhr Ende: Donnerstag, 9.3.2017, 16.49 Uhr Beginn der Sitzung: 09.06 Uhr V o r s i t z : Erster Präsident Ing. Rohr, E n t s c h u l d i g t : Wieser, Seiser Zweiter Präsident Schober, Dritter Präsident Mitglieder der Landesregierung: Lobnig Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser, Erste A n w e s e n d : 34 Abgeordnete Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Prett-
60. Sitzung des Kärntner Landtages - 9.3.2017 - 31. Gesetzgebungsperiode 5833 ner, Zweite Landeshauptmann-Stellvertreterin 36 Personen. Sie sind in Begleitung von Frau Mag. Dr. Schaunig-Kandut, Landesrat Professor Mag. Monika Burz, von Frau Profes- Mag. Darmann, Landesrat Holub, Landesrat sor Mag. Angelika Bauer-Kollmann und von Köfer Frau Mag. Rebecca Waldner, die auch das Pro- jekt „Die Säulen der Demokratie“ begleitet. Es E n t s c h u l d i g t : Landesrat Dipl.-Ing. Ben- wird dann auch die Gelegenheit geben, mit den ger einzelnen Fraktionsvertretern hier im Hohen B u n d e s r ä t e : Blatnik, Novak Haus eine entsprechende Diskussion und Ge- E n t s c h u l d i g t : Dörfler, Poglitsch sprächsrunde zu führen. Ebenso herzlich begrü- ßen darf ich eine Klasse der Höheren Wirtschaft, Schriftführer: Direktor Mag. Weiß der WIMO Klagenfurt, die Klasse 4DHB! Sie sind mit 20 Personen anwesend, in Begleitung von Frau Professor Mag. Dr. Beatrix Ragossnig. Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): Ich wünsche euch eine informative und span- Ing. Rohr nende Landtagssitzung, gute Eindrücke von der Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir Arbeit hier im Hohen Haus! Wir sind die ge- kommen zur 60. Landtagssitzung. Ich darf Sie wählte Volksvertretung Kärntens. Ich denke, ihr alle sehr, sehr herzlich begrüßen, und ich eröffne sollt darüber ein Bild bekommen, das euch letzt- hiermit diese Sitzung! Ich begrüße die Mitglie- lich motiviert, sich für die Politik interessiert zu der auf der Regierungsbank, den Herrn Landes- zeigen und dass sich letztlich vielleicht der eine hauptmann, seine beiden Stellvertreterinnen, oder die andere engagiert, um zukünftig viel- Frau Dr. Prettner und Frau Dr. Schaunig, den leicht einmal als Abgeordnete Dame oder Herr Herrn Landesrat Holub, den Herrn Landesrat im Hohen Haus mit dabei zu sein! Ich wünsche Mag. Darmann und den Herrn Landesrat Köfer! euch eine spannende Landtagssitzung, und seid Ebenso darf ich die anwesenden Bundesräte, die alle herzlich begrüßt! (Beifall im Hause.) Frau Bundesrätin Ana Blatnik und den Herrn Bundesrat Bürgermeister Günter Novak sehr, Für die heutige Sitzung entschuldigt sind der sehr herzlich begrüßen! Seitens der Mitarbeite- Abgeordnete Franz Wieser und der Klubobmann rinnen und Mitarbeiter der Regierung darf ich Abgeordneter Herwig Seiser, der Herr Landesrat auf der Beamtenbank den Stellvertretenden Lan- Dipl.-Ing. Benger und der Herr Bundesrat Chris- desamtsdirektor, DDr. Matschek, den Rech- tian Poglitsch sowie der Herr Bundesrat Gerhard nungshofdirektor, MMag. Bauer und von der Dörfler. Der Landtag ist damit beschlussfähig. Verfassungsabteilung den Herrn Dr. Primosch Ich habe einige Geburtstage von den Monaten herzlich begrüßen! Ich begrüße ebenso beide Februar und März zu vermlden: Am 11. Februar Protokollführerinnen und ersuche um eine ord- hat der Herr Landesrat Köfer seinen Geburtstag nungsgemäße Protokollführung! Besonders be- gefeiert, am 13. Februar der Herr Abgeordnete grüßen darf ich heute – und es freut mich, dass Franz Wieser, am 22. Februar der Herr Abge- sie wieder unter uns ist – die Abgeordnete Sabi- ordnete Roland Zellot. Und am gestrigen „Inter- na Schautzer, die Gott sei Dank nach ihrer etwas nationalen Frauentag“ Geburtstag gefeiert hat längeren Pause gesundet und wieder unter uns unsere Abgeordnete Waldtraud Rohrer. Allen ist! Wir freuen uns, dass du wieder in unseren alles, alles Gute, Gesundheit, viel Erfolg und Reihen befindlich bist! (Beifall im Hause. – Abg. gutes Gelingen! (Beifall im Hause.) Schautzer: Ganz meinerseits!) Ich darf ebenso Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Wir alle Damen und Herren Gäste auf unserer Zuhö- kommen nunmehr am Beginn der Sitzung zur rergalerie sehr, sehr herzlich begrüßen, die Ver- Fragestunde. treterinnen und Vertreter der Medien sowie alle Damen und Herren, die via Internet unsere Landtagssitzung im Livestream verfolgen! Be- sonders begrüßen darf ich wiederum interessierte Schülerinnen und Schüler! Wir haben auf unse- rer Zuhörergalerie das Europagymnasium mit den Klassen 4C und 4D anwesend, in Summe
5834 60. Sitzung des Kärntner Landtages - 09. März 2017 - 31. Gesetzgebungsperiode Ing. Rohr Fragestunde Es liegt eine Reihe von Anfragen vor. Ich darf ligen Kosten zu bezahlen. Somit haben wir eine die erste Anfrage aufrufen: zweite Runde einläuten müssen. Da haben wir uns auch gemeinsam mit der Kollegin Schaunig darauf verständigt, dass wir das auch überneh- 1. Ldtgs.Zl. 222/M/31: men werden. Letztendlich schaut es so aus, dass Anfrage des Abgeordneten Zellot an unsere Kosten mittlerweile bei drei Millionen Landesrat Köfer Euro liegen und auch die Gemeinde Wernberg ihren Anteil über die Abteilung 3 mit € 1,2 Mil- Ich erteile dem Herrn Abgeordneten Zellot vom lionen beziffern muss. Letztendlich haben wir Rednerpult aus das Wort! Gesamtprojektkosten von fast 11,2 Millionen Ing. Rohr Euro. Den Rest, das sind immerhin 62,5 Prozent, würde dann die ASFiNAG übernehmen. Diese Abgeordneter Zellot (F): Vorgangsweise wurde abgestimmt. Wir haben Zellot auch versucht, die entsprechenden Planungsun- Danke, Herr Präsident! Herr Landeshauptmann! terlagen, die die ASFiNAG erstellt hat, einzu- Geschätzte Regierungsmitglieder! Geschätzte bringen. Das ist zum Teil auch passiert. Wir Abgeordnete! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! wissen in etwa, worum es geht, wir wissen auch, Meine Anfrage richtet sich an den zuständigen was es kostet. Was wir in der jetzigen Phase Straßenbaureferenten, Landesrat Köfer: noch vermissen, ist ein gültiger Gemeinderatsbe- schluss von Seiten der Gemeinde Wernberg, Herr Landesrat, wann wird der Autobahn- zumal es dort auch Bürgerinitiativen gibt, die Vollausbau und der Autobahnanschluss in mit dieser Baumaßnahme nicht so einverstanden Wernberg in Angriff genommen? Zellot sind, die gesagt haben, „wir hätten das gerne etwas anders oder gar nicht“. Das erwarten wir noch. Wie geht es weiter? Wir können, wenn wir Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): auch die Frage einer UVP geklärt haben, relativ Ing. Rohr Herr Landesrat Köfer, ich darf Sie bitten, diese rasch beginnen. Sagen wir, es würde ein Best Anfrage zu beantworten! Case entstehen und alle würden an einem Strick ziehen und alle würden das wirklich wollen, Ing. Rohr dann könnte man bereits etwa im Jahr 2019, Landesrat Köfer (TK): Ende 2019 mit dem Bau beginnen. Die Bauzeit Köfer wäre in etwa ein Jahr, und wir haben diese Situa- Geschätzter Herr Präsident! Sehr verehrter Herr tion der Verkehrsentlastung ja auch – ich darf Abgeordneter! Hohes Haus! Liebe Zuhörerinnen das vielleicht ganz kurz mit einbringen – im und Zuhörer! Der Wunsch der Gemeinde Wern- Lavanttal, in Lavamünd, und auch hier gibt es berg nach einem Vollanschluss ist bekannt. Aus bereits erste Gespräche. Wir machen hier Ver- diesem Grund haben wir uns bereits vor einigen kehrszählungen, die Abstimmung mit Slowenien Jahren zusammengesetzt und gemeinsam ver- wird auch notwendig sein, letztendlich wird die sucht, eine Lösung zu finden. Wir haben die Hochwassersituation im Lavanttal zu klären Absicht, gemeinsam mit der ASFiNAG und der sein, und die Gemeinde und die örtliche Wirt- Abteilung 3, eine Halbanschluss-Stelle auf der schaft und auch mögliche Bürgerinitiativen wer- A2, der Südautobahn, zu errichten. Das sollte den hier mit eingebunden. das Gewerbegebiet südlich der A2 mit der Auto- Aber zurückkommend auf Wernberg – das ist bahn verbinden und auch das Ortsgebiet von der Betrag, das ist der Status quo, in dem wir uns Wernberg an die B 83 anschließen. Diese ersten befinden. Die Bauzeit könnte in etwa in einem Gespräche waren durchaus positiv. Wir haben Jahr, wenn alles gut läuft, abgeschlossen sein. dann aber leider erkennen müssen, dass wir auch (Beifall vom Team Kärnten.) verpflichtet sind, die Mehrwertsteuer der dama- Köfer
60. Sitzung des Kärntner Landtages - 9.3.2017 - 31. Gesetzgebungsperiode 5835 Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): Ing. Rohr Ing. Rohr Danke für die Beantwortung! Gibt es von Seiten Herr Landeshauptmann, ich bitte um Beantwor- der SPÖ den Wunsch nach einer Zusatzfrage? – tung dieser Frage! Ing. Rohr Sehe ich nicht. Bei der ÖVP sehe ich das auch nicht, bei den Grünen sehe ich das auch nicht. Dann hat der Anfragesteller die Möglichkeit. Er Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): wünscht das? (Abg. Zellot: Keine Zusatzfrage!) - Mag. Dr. Kaiser Keine Zusatzfrage, dann ist das Thema beant- Danke! Geschätzter Herr Präsident! Meine Da- wortet. Herr Landesrat, danke noch einmal für men und Herren des Hohen Hauses! Werte Zu- die Beantwortung! seherinnen und Zuseher! Ich habe diese Frage etwas verklausuliert und im causalen Zusam- Wir kommen zur nächsten Anfrage: menhang überhaupt nicht nachvollziehbar ver- standen, werde mich aber trotzdem bemühen, Ihnen eine adäquate Antwort zu geben. Wobei 2. Ldtgs.Zl. 229/M/31: mich die Fragestellung insofern ein klein wenig Anfrage des Abgeordneten Rutter an wundert, da Sie ja selber meines Wissens bei Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser einer der Veranstaltungen mit dabei waren und Ich erteile ihm das Wort! auch Ihre Inputs gegeben haben und dann auch Ing. Rohr gehört haben müssten, dass im Gegensatz zu Ihrer Einleitung die Intention des Kärntner In- Abgeordneter Rutter (TK): tegrationsleitbildes, das sich zusammensetzt aus Rutter vielen anderen Überlegungen – Integrationspro- Vielen Dank! Geschätzter Herr Präsident! Sehr gramm des Herrn Bundesministers für Integrati- geehrte Damen und Herren! Herr Landeshaupt- on, Kurz, dann verschiedene Programme aus der mann! Werte Schülerinnen und Schüler! Ich Steiermark, aus Oberösterreich, wo es bereits freue mich, um 10 Uhr 45 mit Ihnen diskutieren sehr viele Vorarbeiten gab – und wo das Ziel zu können, mit dem Europagymnasium! In mei- nicht die von Ihnen genannte Gruppe von sehr ner heutigen Anfrage geht es um das Integrati- weit her kommenden Menschen ist, sondern onsleitbild, das circa vor einem Monat sehr in- genau jene Menschen, die zu den 561.470 Ein- tensiv diskutiert wurde. Das konnte man auch im wohnerinnen und Einwohnern unseres Bundes- Bereich der sozialen Medien feststellen. Beim landes Kärnten zählen, die auch Migrationshin- Integrationsleitbild geht es primär nicht darum, tergrund in erster oder zweiter Generation haben. Deutsche zu integrieren oder vielleicht Slowenen Und das ist immerhin, geschätzte Damen und zu integrieren, sondern es geht primär darum, Herren, bei insgesamt 561.000 Einwohnerinnen dass wir Maßnahmen treffen wollen, Menschen, und Einwohnern die Zahl von rund 62.000 Per- die von weit her kommen, aus ganz anderen sonen. Und um die geht es primär! Dass dabei Kulturen, mit ganz anderen Hintergründen, die auch Teile der 4.475 Fluchtsuchenden, Asylwer- hier in Kärnten anwesend sind, zu integrieren. benden in unserem Bundesland temporär dazu- Herr Landeshauptmann, an Sie als Zuständiger gezählt werden, nämlich dann und nur dann, für den Bereich Flüchtlingswesen und Internati- wenn sie auch einen Aufenthaltstitel bekommen, onale Angelegenheiten folgende Frage: sprich ein positives Bescheidverfahren haben, Wie wollen Sie die Ziele und Maßnahmen, die sei einfach einmal Ihrer Fragestellung schul- im Integrationsleitbild des Landes Kärnten ver- dend, ganz korrekt so dargestellt. ankert beziehungsweise beschrieben sind, der Und jetzt zum Inhalt: Wir haben in diesem In- Kärntner Bevölkerung unter Berücksichtigung tegrationsleitbild, das auch vom Titel her aus- der Tatsache, dass Kärntnerinnen und Kärntnern drückt, was es soll – der Titel lautet, „Gemein- Leistungen und Zuwendungen gekürzt werden, sam in Kärnten“ – versucht, zu entwickeln, dass vermitteln? Rutter alle 561.000 Personen, die in unserem Bundes- land leben, also auch Sie, ich, die Zuhörerinnen und Zuhörer, ein hohes Interesse daran haben, dass man, wenn man in einem gewissen Gebiet, einem Landesgebiet zusammenlebt, dieselben
5836 60. Sitzung des Kärntner Landtages - 09. März 2017 - 31. Gesetzgebungsperiode Mag. Dr. Kaiser Rechte, dieselben Pflichten hat, dass man ver- schen miteinander leben, soll das friedlich, im sucht, hier sehr rasch integriert zu werden. Alles wechselseitigen Respekt, unter Beachtung der andere wäre ja absurd – in einem Land zu leben Rechte und unter Beachtung der Pflichten ge- und zu sagen, „ich möchte mit den Menschen schehen! (Beifall von der SPÖ-Fraktion, der nichts zu tun haben, die Arbeit interessiert mich ÖVP-Fraktion und der Grünen-Fraktion.) Mag. Dr. Kaiser nicht“! All das sind ja Unterstellungen, die ein normal empfindender Mensch – außer in ganz speziellen Notfällen – niemals haben kann. Und Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): daher ist etwas, was relativ normal ist, auch Ing. Rohr Aufgabe der Politik, zu lenken. Und ich habe es Danke für die Beantwortung! Gibt es von Seiten eigentlich schmerzlich vermisst, dass in anderen der SPÖ den Wunsch nach einer Zusatzfrage? – Bundesländern bereits Integrationsleitbilder Das sehe ich nicht. (Abg. Scherwitzl, die Hand vorhanden sind, in Kärnten jedoch nicht. Gesagt, hebend: Wohl!) - Entschuldigung! Klubobmann- getan! Wir haben einen sehr breiten Prozess Stellvertreter Andreas Scherwitzl! Bitte, die beginnend mit 2014 aufgesetzt, nach zweiein- Zusatzfrage zu stellen! Ing. Rohr halb Jahren Involvierung von 600 Personen aus verschiedenen ehrenamtlich tätigen Bereichen, Professionisten diesen Prozess aufgesetzt, der Abgeordneter Scherwitzl (SPÖ): dann in vielen empfohlenen Maßnahmen – von Scherwitzl Herr Landeshauptmann! Noch einmal ergänzend denen jede einzelne der empfohlenen Maßnah- zu Ihren Ausführungen: men, sobald sie finanziell relevant ist, hier im Kärntner Landtag zu beschließen sein wird – Wo sehen Sie die Abgrenzung im Zusammen- diese Empfehlungen werden jetzt dann in Hand- hang mit dem Integrationsleitfaden zwischen der lungsanleitungen, in Umsetzungen gebracht. Integration jener Menschen, also nichtösterrei- Und von diesen vielen Empfehlungen ist ein chischer Staatsbürger, die hier leben, zu jenen Großteil ohne finanziellen Bezug. Da geht es Menschen, die sich nur kurzfristig als Aslysu- darum, dass man beispielsweise in einer Ge- chende bei uns aufhalten? Scherwitzl meinde am Gemeindeamt jemanden hat, wenn es Neuzuzüge gibt, aus einem anderen österreichi- schen Bundesland, einem EU-Staat oder von wo Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): auch immer, dass diese Menschen eine An- Ing. Rohr sprechperson haben, dass ihnen Hilfestellungen Herr Landeshauptmann, bitte um Beantwortung! Ing. Rohr gegeben werden. Und diese Hilfestellungen sind prioritär nicht geldmäßiger Art, sondern gute Ratschläge, Entwicklungen, wohin gehe ich Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): denn, den ersten Amtsweg mit beschreiten, und, Mag. Dr. Kaiser und, und. Wir haben diese Integrationsmaßnah- Danke! Es ist im Prinzip auf den ersten Blick ein men – ich werde ein Beispiel abschließend nen- fundamentaler Unterschied. Die Menschen, die nen – in allen gesellschaftlichen Bereichen. Und Asyl suchen, die um Asyl ansuchen, unterliegen einen Bereich kennen Sie wahrscheinlich selbst den Gesetzen des Bundes. Diese Gesetze sind auch sehr gut, das ist der Bereich des Sportes. anzuwenden, sie verpflichten die Länder seit Schauen Sie einmal auch Kärntner Vereine und dem Jahr 2004 – Artikel 15a B-VG-Vereinba- andere überall an, wie viele – dort nennt man sie rung, abgeschlossen zwischen der damaligen halt nicht Fremde oder Nichtkärntner, dort nennt Bundesregierung und dem damaligen Landes- man sie Legionäre oder Verstärkungen aus dem hauptmann Dr. Jörg Haider – dass der Bund Ausland und so weiter – dieser Leute bei uns zwar die Rechtszuständigkeit hat, dass die wohnen, die wir auch mit integrieren, denen Grundversorgung aber in den österreichischen sofort Hilfestellungen bei Wohnungen, fahrba- Bundesländern nach klaren Richtlinien der Re- rem Untersatz und Ähnlichem geleistet wird. Ich publik Österreich, des Innenministeriums zu glaube, dass wir mit dem Zugang ein klein we- erfolgen hat. Das geschieht, wir sind verpflich- nig der sehr polemischen Schärfe wegnehmen tet, ihnen ein entsprechendes Dach über dem (Vorsitzender: Halbe Minute!) und uns auf das Kopf, mit dem Gesamtaufwand von € 21,40 zur konzentrieren, was wichtig ist. Dort, wo Men- jetzigen Zeit, glaube ich, die tägliche Verpfle-
60. Sitzung des Kärntner Landtages - 9.3.2017 - 31. Gesetzgebungsperiode 5837 Mag. Dr. Kaiser gung sicherzustellen und ihnen auch im Rahmen Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): ihrer Unterkunft in einem gewissen Ausmaß – Ing. Rohr gesprochen wird von einer Stunde pro Woche – Danke für die Beantwortung! Gibt es weitere Unterricht in der deutschen Sprache zu vermit- Wünsche nach Zusatzfragen? Ich sehe das beim teln. Allein darin sieht man den Unterschied. Für Herrn Abgeordneten Bürgermeister Pirolt. Dann eine Integration in einem Land, wo ich dann bitte ich ihn, diese zu stellen und in weiterer leben werde, ist eine Stunde Landessprache pro Folge dann die Frau Abgeordnete Sabina Woche natürlich zu wenig. Aber das ist das, was Schautzer. Ing. Rohr dort als Minimalvoraussetzung geregelt wird. Im Unterschied dazu sind Menschen, die in diesem Integrationsleitbild prioritär angesprochen wer- Abgeordneter Pirolt (F): den, Menschen, die ihren Lebensschwerpunkt an Pirolt Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Herr Prä- unserem Bundesland orientieren und daher um- sident! Werte Regierungsbank! Sehr geehrte fassend in das Leben, in die Ortschaft, in die Damen und Herren Kollegen! Liebe Schüler! Gemeinde, in die Kulturvereine, Sportvereine, Herr Landeshauptmann, das Integrationsleitbild was auch immer, integriert werden sollen. Und als solches Werk mag man nehmen, wie man es dafür haben wir Leitlinien selbst mitentwickelt, mag, und man kann herauslesen, was man will. unter breiter Einbeziehung von bereits zitierten Es wird individuell zu interpretieren sein für 600 Personen aus der Bevölkerung, zahlreichen jedermann. Aber stellt es nicht auch eine Frage NGOs, und wir haben zusätzlich auch versucht, der Wertigkeit dar, wenn in letzter Zeit, und da dort wo die öffentliche Hand - Gemeindeämter, denke ich zum Beispiel nur an die Inkontinenz- Landesregierung - auch Taten zu setzen hat, bei Verordnung der Kärntner Gebietskrankenkasse, Einbürgerungen, Wohnungen und anderen Be- dann der Landesbürger quasi zur Kasse gebeten reichen auch spezielle Informationen zu geben, wird und andererseits das Gefühl vermittelt wird, wie so etwas optimal gelingt. Idealzustand aus es ist alles offen, und es ist alles frei. meiner Sicht ist, dass in jeder Kärntner Gemein- de, wir haben 132, zumindest eine Person für Orten Sie hier, dass da die Wertigkeit auf zwei solche integrativen Ankunftsmaßnahmen heran- Ebenen gelagert ist? Pirolt gezogen wird. Es ist immer besser, eine Person als Vis-à-vis zu haben, wo man dann auch Ver- trauen findet und wo man weiß, wie man bei Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): zukünftigen Problemstellungen das Ganze ma- Ing. Rohr chen kann. Ein Beispiel nur: Die Bezirkshaupt- Herr Landeshauptmann, ich hoffe, die Frage war mannschaft Hermagor hat ein großartiges Pro- klar. Ich bitte, sie zu beantworten! Ing. Rohr jekt selbst aufgesetzt, indem man im Bezirk Hermagor Neuankömmlinge, die sich dort an- siedeln, ihren zukünftigen Lebensschwerpunkt Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): haben, gemeinsam einlädt, ihnen dann, wenn es Mag. Dr. Kaiser In Respekt vor jenen Menschen, die von der gewollt ist, Besuche beispielsweise in der Kärnt- Inkontinenz-Verordnung und der Änderung im ner Landesregierung vermittelt, ein Gespräch Rahmen der Kärntner Gebietskrankenkasse, mit dem Landeshauptmann, das Aufzeigen unse- eines Sozialversicherungsträgers, betroffen sind, rer Werte-Kategorien, so sie aus anderen Kultu- werde ich jegliche Polemik, die ich bei Ihrer ren kommen. Also ein Prozess, der, wenn es sich Anfrage auch anwenden könnte, zurücknehmen. nicht für politisches Kleingeld lohnen würde, Ich stimme sogar mit Ihnen überein, dass ich mir damit Politik zu machen, eigentlich etwas ganz auch eine andere Lösung vorstellen hätte kön- Normales ist, und auf diese Normalität möchte nen, es auch im Zweifelsfalle eher so zu belas- ich auch mit dem Integrationsleitbild hinführen. sen, wie es bisher war, aber ich kann mich nicht (Beifall von der SPÖ-Fraktion, der ÖVP- in einen – und deswegen heißt er auch so – Fraktion und der Grünen-Fraktion.) Mag. Dr. Kaiser Selbstverwaltungskörper seitens des Landes direkt einmischen. Und es war vor allem an mei- ner Linken die Frau Sozialreferentin, die sofort, als es die ersten diesbezüglichen Äußerungen
5838 60. Sitzung des Kärntner Landtages - 09. März 2017 - 31. Gesetzgebungsperiode Mag. Dr. Kaiser gegeben hat, versucht hat, zu intervenieren, da- ist absurd, daher tue ich es auch nicht! (Beifall rauf hinzuweisen, dass hier möglicherweise Um- von der SPÖ-Fraktion, von der ÖVP-Fraktion stellungsschwierigkeiten größerer Art und Un- und von der Grünen-Fraktion.) Mag. Dr. Kaiser verständnis herrschen werden, und das hat unter anderem auch dazu geführt, dass es sogenannte Härtefallsprüfungen als ersten Schritt geben Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): wird. Wir werden, und das kann ich Ihnen versi- Ing. Rohr chern, aber nicht nachlassen, hier auch zu schau- Als Nächste zu Wort gemeldet hat sich die Ab- en, dass es zu einer besseren Lösung als sie der- geordnete Sabina Schautzer. Ich erteile ihr das zeit von vielen empfunden wird, kommen wird. Wort! Ing. Rohr Die Integrationsvereinbarung ist etwas anderes. Ich glaube nicht, dass sie im Gegensatz zu ande- ren Gesetzen und Rechten zu betrachten ist. Abgeordnete Schautzer (GRÜ): Ganz im Gegenteil, Integration heißt auch, im Schautzer Sehr geehrter Herr Landtagspräsident! Hohes Rechtswesen, in dem wir leben, im Rechtsstaat, Haus! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vorerst in dem wir leben, dass wir die Menschen, die zu möchte ich mich für das herzliche Willkommen uns kommen, teilweise auch aus anderen bei Ihnen und bei allen, die im Raum sind und Rechtsgesellschaften, mit unseren Rechten und bei meinen Kollegen bedanken! Es freut mich mit unseren Pflichten – mit beiden und beiden auch wieder, dass ich unter euch sein kann! Ich gleichwertig – vertraut machen, so die Vertraut- muss ehrlich sagen, es hat mir gefehlt, ihr habt heit nicht gegeben ist. Was das Integrationsleit- mir gefehlt, und die Politik hat mir gefehlt! bild will, und das ist ja auch das große Ziel, das wir anzustreben haben, ist, sie zu selben Bürge- Aber jetzt zu meiner Frage: In Villach wurde rinnen und Bürgern zu machen, wie Sie als Bür- auch ein Integrationsleitbild erstellt. Es wurde germeister ein Bürger sind, wie ich als Landes- von allen Parteien mitgetragen. Ich glaube, das hauptmann temporär einer bin, wie es der Jakob ist sicherlich auch der Grund dafür, dass eben Strauß ist, wie es jeder ist, Menschen, die bereit auch die Integrationsarbeit in Villach sehr gut sind, Verantwortung zu tragen, Menschen, die funktioniert. Meine Frage an den Landeshaupt- sich in das Gemeinsame integrieren, Menschen mann ist: die Rechte und Pflichten akzeptieren, aber auch Wie viele Parteien aus dem Landtag haben an Menschen, die dann einem anderen helfen, wenn dem Leitbild für Kärnten mitgearbeitet? er in Not ist, Menschen, die auch Herz zeigen, Schautzer Menschen, die auch eine soziale Intelligenz ha- ben, Menschen, die sich in einer Gemeinschaft Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): entwickeln wollen. Und ich sage ganz offen: Ich Ing. Rohr kenne alle Ideologien auch aller politischen Par- Herr Landeshauptmann, bitte um Beantwortung! Ing. Rohr teien, die hier im Landtag sind und darüber hin- aus. Ich kenne kein einziges dieser Parteipro- gramme, die einer solchen Intention, wie ich sie Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): soeben als Ziel des Integrationsleitbildes Kärn- Mag. Dr. Kaiser ten zitiert habe, widersprechen oder nur einen Geschätzte Frau Abgeordnete! Liebe Sabina! Punkt dagegen haben. Was man oft tut – und das Auch ich freue mich riesig, dass ich dich wieder- ist dann offensichtlich politische Absicht – ist, sehen kann! Schon gestern bei der sehr erfolg- Einzelnes herauszugreifen und in Zusammen- reichen Konferenz hast du ja die Grünen vertre- hang, wie Sie es gerade getan haben, mit irgend- ten. Herzlich willkommen auch von meiner Sei- einem Gesetz, mit einer sozialen Leistung zu te! bringen, um daraus dann Ungleichbehandlungen Es waren alle Parteien des Kärntner Landtages zu konstruieren. Ich sage noch einmal: In keins- eingeladen. Es haben meines Wissensstandes ter Art und Weise, niemals und nimmer, weil zumindest auch bei gewissen Sitzungen, Infor- unlogisch, dumm und ungerecht, würde ich eine mationen auch Vertreter zumindest einmal teil- solche Ungleichheit einem Konzept, einem Leit- genommen. Aber der Prozess wurde natürlich bild eines Landes Kärnten zugrunde legen. Das von NGOs, Non-Profit-Organisationen, Leuten
60. Sitzung des Kärntner Landtages - 9.3.2017 - 31. Gesetzgebungsperiode 5839 Mag. Dr. Kaiser aus dem Integrationswesen getragen. Die haben Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): sehr viele Expertinnen, Experten aus eigenen Ing. Rohr Bereichen gehabt. Dieser Prozess wurde – und Herr Landeshauptmann, bitte um Beantwortung! Ing. Rohr das zeigt, wie wichtig es ist, auch in Kärnten solche Institutionen wie die Fachhochschule, in dem Fall die Fachhochschule aus Feldkirchen, Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): mit dabei zu haben, wo mit renommierter wis- Mag. Dr. Kaiser Ich habe selbst keine Statistik, die besagt, wie senschaftlicher Begleitung diese Prozesse dann oft welcher Terminus über meine Lippen in konkrete Punkte zusammengefasst wurden, kommt. Ich kann Ihnen aber eines versichern, Punkte, die ich noch einmal wiederholend sage, geschätzter Herr Abgeordneter, dass ich anstelle die hier im Kärntner Landtag und spätestens ab von „Ungleichbehandlung“ weitaus öfters „sozi- dem Zeitpunkt ist jeder der hier anwesenden ale Gerechtigkeit“ verwende, und das ist auch Fraktionen, Klubs und Interessengemeinschaften der Zugang des Positiven, den ich habe und nicht aktiv mitinvolviert - diskutiert werden. Ich jener des Negativen. Wenn Ungleichbehandlun- möchte mich aber an der Stelle, auch bezugneh- gen stattfinden und die gesetzlich nicht entspre- mend auf deine Frage, bei allen, die über zwei- chen, dann sind sie abzuschaffen! Das ist Auf- einhalb Jahre mitgearbeitet haben, recht herzlich gabe der gesetzgebenden Körperschaft, in Kärn- bedanken! Es ist, glaube ich, eine Leistung auch ten ist das der Kärntner Landtag. Der Kärntner am eigenen Land, sein Wissen, sein Know-how, Landtag besteht aus Kärntner Landtagsabgeord- seine Bereitschaft zur Verfügung zu stellen und neten, einer davon sind Sie. Wenn es Ungleich- damit aktiv dazu beizutragen, dass das Zusam- behandlungen gibt, dann ersuche ich Sie, diese menleben auf einem hohen, positiven – und aufzugreifen und einer Änderung zuzuführen! wenn ich mir die Welt anschaue – beispielge- benden Niveau bei uns in Kärnten erfolgt. (Bei- Im Bereich der für mich so wichtigen Behand- fall von der SPÖ-Fraktion, von der ÖVP- lung, wie man umgeht und in den Bereichen Fraktion und von der Grünen-Fraktion.) Mag. Dr. Kaiser Karriere machen – nehmen wir doch einmal den Begriff „Karriere“ heran. Was ist denn die Kar- riere eines Menschen, der woher auch immer Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): geflüchtet ist, nach der in etwa durchschnittlich Ing. Rohr zwölfmonatigen Prüfung, der dann im günstigs- Danke für die Beantwortung! Wünscht der An- ten Fall eine Genehmigung für Asyl bekommt? fragesteller noch eine Zusatzfrage? – Dann ertei- Dessen Karriereplanung schaut jetzt nach vielen le ich ihm das Wort! Ing. Rohr jahrelangen Diskussionen folgendermaßen aus, dass er/sie ein verpflichtendes Integrationsjahr bekommt, das er/sie zu absolvieren hat. Dieses Abgeordneter Rutter (TK): Integrationsjahr oder der Karriereplan besteht Rutter aus sieben unterschiedlichen Modulen. Diese Danke, Herr Präsident! Sehr geschätzter Herr sieben unterschiedlichen Module sollen einer- Landeshauptmann! „Ungleichbehandlung“ war seits das Vertrautmachen mit der österreichi- ein Wort, das sehr oft über Ihre Lippen gekom- schen Kultur, das Vertrautmachen mit den öster- men ist. Wie erklären Sie der Kärntner Bevölke- reichischen Gesetzen, daraus ableitend das Ver- rung, dass im Maßnahmenpaket zum Integrati- trautmachen mit den Rechten und Pflichten, die onsleitbild vorgesehen ist, einen Karriereplan für man hat und in weiterer Folge dann in einem Migranten vorzusehen, während gleichzeitig bei speziellen Modul auch die Annäherung an den Kärntnerinnen und Kärntnern eine qualifizierte Arbeitsmarkt bewirken, dem voraus aber ein Weiterbildung beim AMS mit Zusatzzahlungen Eignungstest geht, das Feststellen von: Welche gefordert wird? Wo ist da Ihrer Meinung nach besonderen Fähigkeiten gibt es, die Überprüfung eine Gleich- beziehungsweise eine Ungleichbe- nach dem Berufsqualifikationsgesetz, gerade handlung gegeben? Danke! Rutter vorgestern in der Landesregierung beschlossen, nach den Normen, die wir anzuwenden haben für gewisse Fachberufe. Nach all diesen Scree- nings, Überprüfungen, Testungen – und das ist die Karriereplanung, die Sie meinen – wird erst
5840 60. Sitzung des Kärntner Landtages - 09. März 2017 - 31. Gesetzgebungsperiode Mag. Dr. Kaiser festgestellt, in welcher Form weitere Beschäfti- dungslandes Kärnten. Sie bilden junge Men- gungen möglich sind. Das ist das, was die Karri- schen aus, sie machen sie fit für das Leben und ereplanung betrifft, und ich bekenne mich zu haben eine sehr, sehr hohe Qualität. Es geht hier einer solchen, weil ich möchte, dass Menschen, in meiner Frage um die Standorte. Diese Stand- wenn sie ihren Schwerpunkt in Österreich, in ortfrage ist auch nicht neu, sie begleitet uns ja Kärnten haben, möglichst rasch die Sprache auch schon sehr, sehr viele Jahre und daher mei- kennen, ein entsprechendes Sprachniveau haben ne Frage an den Herrn Landeshauptmann: – das ist die Grundvoraussetzung für jegliche Welche Selbstreflexion üben Sie nach dem An- Integration – und dass sie dann so rasch wie raten des Kärntner Institutes für Höhere Studien möglich nicht nur Leistung konsumierende, son- zu einer Reduktion der vier Fachhochschul- dern zu diesen Leistungen auch durch ihre Ar- Standorte? beit und Finanzbeiträge beitragende Staatsbürge- Mag. Trodt-Limpl rinnen und Staatsbürger werden. Jetzt auf den Punkt gebracht, damit wir diese Diskussion ein für allemal auf den Punkt hinbringen, den Sie im Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): Ing. Rohr Hintergrund meinen: Mir ist es lieber, ich inves- Herr Landeshauptmann, bitte um Beantwortung! tiere, damit Menschen möglichst rasch in Arbeit Ing. Rohr kommen und etwas zum allgemeinen Steuerauf- kommen beitragen, als dass ich sie als weniger Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): wert behandle, ihnen keine Karriereplanung Mag. Dr. Kaiser gebe, weil sie keine Kärntnerinnen und Kärntner Geschätzte Damen und Herren! Geschätzte Frau von Geburt her sind. Diese Entscheidung haben Abgeordnete! Die Debatte über die Standorte, wir zu treffen! Ich habe sie für mich, für meine über die Anzahl der Standorte, über ihre Redu- Fraktion und ich habe sie als verantwortungsvol- zierung, aber auch ihre Erhöhung hat das Fach- ler Referent im Rahmen dieses Integrationspro- hochschulwesen in Kärnten seit mittlerweile grammes getroffen, nämlich dafür, Menschen 21 Jahren von allem Anfang an begleitet. Die rasch zu integrieren, dass sie auch für diesen damalige Absicht war es, Fachhochschulen im Staat, der ihre neue Heimat wird, Positives bei- Sinne von Dezentralisierung in Kärnten an mög- tragen können. (Beifall von der SPÖ-Fraktion, lichst vielen Standorten zu machen, auch weil von der ÖVP-Fraktion und von der Grünen- damit natürlich unterstellt wurde, dass es zu Fraktion.) Mag. Dr. Kaiser einem Aufschwung der jeweiligen Region kommt. In der Verantwortungsträgerschaft des damaligen Landeshauptmannes Dr. Jörg Haider Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): ist – und ich war damals einer, der das sehr rela- Ing. Rohr tivierend gesehen hat – beschlossen worden, Danke für die Beantwortung! Wir kommen zur dass man neben den derzeitigen vier Standorten dritten Anfrage: Spittal, Villach, Klagenfurt, Feldkirchen auch sehr wohl zusätzliche zwei im Lavanttal, einen im oberen Glantal, St. Veit/Kölnhof et cetera, 3. Ldtgs.Zl. 230/M/31: überlegt hatte und dass es auch in der Zeit da- Anfrage der Abgeordneten Mag. nach immer wieder Vorstöße gegeben hat, Fach- Trodt- Limpl an Landeshauptmann hochschulen zu installieren. Ich ergänze, dass es Mag. Dr. Kaiser auch für bestehende Institutionen, unter anderem das Landeskonservatorium, Überlegungen und Ich erteile ihr das Wort! Ing. Rohr Bemühungen gegeben hatte, diese im Sinne des Bologna-Prozesses „uptograden“, also aufzuwer- ten auf den Status einer Fachhochschule. Das Abgeordnete Mag. Trodt-Limpl (BZÖ): heißt, wir sind hier in einem permanenten Pro- zess, was ist richtig, was kann man reduzieren. Mag. Trodt-Limpl Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Wer- te Zuseherinnen und Zuseher auf der Tribüne! Das Institut für Höhere Studien hat in seiner Die Fachhochschulen Kärntens sind wirklich Analyse vorgeschlagen, die Standorte zu kon- unbestritten ein wertvoller Bestandteil des Bil- zentrieren im Zentralraum Kärnten, zu konzent- rieren auf die Standorte Klagenfurt und Villach.
60. Sitzung des Kärntner Landtages - 9.3.2017 - 31. Gesetzgebungsperiode 5841 Mag. Dr. Kaiser Das ist eine Überlegung, die man seriös prüfen bringen. Ein Beispiel dafür ist, ich kann mir soll. Persönlich möchte ich aber auch die rechtli- vorstellen, dass in Klagenfurt – auch die Kla- che Situation in Erinnerung rufen. Wir haben genfurter Stadtpolitik vertritt diese Position – die derzeit, nachdem das Land eine gewisse Zustän- Fachhochschule in einem Bereich der Technik in digkeit im Fachhochschulbereich hat und ich der Richtung Lakesidepark, technische Fakultät der Referent bin, erstmals unter meiner Verantwor- Universität (Vorsitzender: Noch eine halbe Mi- tung für die Jahre 2014 bis 2018 eine Finanzie- nute!) und Pädagogische Hochschule, wo wir rungs- und Zielvereinbarung unterschrieben. alle drei hätten, nähergerückt werden sollte, um Diese sieht vor, dass wir über fünf Jahre, also bis hier in Verbindung mit Villach, wir reden hier in Ende des Jahres 2018, die derzeitigen Standorte, Wirklichkeit über 18, 19 Kilometer Differenz, Studierendenzahlen, Absolventinnen, Absolven- den Zentralraum in seiner innovativen, techno- ten, Integrierbarkeit in das Wirtschaftssystem logischen Kraft, auch ausgedrückt unter anderem Kärntens evaluieren, sprich überprüfen und dann durch die Fachhochschulen, zu stärken und zu im Rahmen einer Neubewertung feststellen, ist konzentrieren. (Beifall von der SPÖ-Fraktion, auch hinsichtlich der strukturellen Veränderung von der ÖVP-Fraktion und von der Grünen- etwas zu tun oder nichts zu tun. Ein Hauptvor- Fraktion.) Mag. Dr. Kaiser wurf der Vergangenheit war, dass man je Studie- renden einen relativ hohen Aufwand im Ver- gleich zu anderen Teilen Österreichs aufzuwen- Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): den hat. Das stimmt, das stimmte, und das relati- Ing. Rohr viert sich zunehmend, weil manche der Gebäude Gibt es den Wunsch nach Zusatzfragen? – Das neu errichtet, adaptiert werden mussten und da- sehe ich nicht! Dann hat die Anfragestellerin die her die Anlaufkosten weitaus höher waren. Möglichkeit! Ist das gewünscht? – Bitte! Ing. Rohr Wenn diese Dinge aber jetzt der Abschreibung unterliegen, relativieren sich auch die Kosten- verhältnisse je Studierenden gegenüber anderen Abgeordnete Mag. Trodt-Limpl (BZÖ): Bundesländern. Zweitens möchte ich Sie infor- Mag. Trodt-Limpl Ich habe noch eine Zusatzfrage zu vergeben. mieren – und das ist nicht unwichtig – dass wir von anfänglich im ersten Jahr, ich glaube, Sehr viele Kärntnerinnen und Kärntner absolvie- ren diese Fachhochschulen, schließen mit ausge- 72 Studierenden, mittlerweile auch durch die zeichnetem Erfolg ab und wandern dann leider Integration der medizinisch-technischen Dienste, in andere Bundesländer oder ins Ausland ab, bereits über 2.200 Studierende in den Kärntner Fachhochschulen an allen vier Standorten auf- weil hier einfach zu wenige Angebote sind. Welche Bestrebungen kann man anstellen, um weisen können, dass erfreulicherweise hier sehr diese ausgebildeten jungen Leute hier im Lande viele angewandte, mit der Wirtschaft gemeinsam entwickelte Projekte laufen und dass auch der zu halten? Mag. Trodt-Limpl Anteil der Nicht-Kärntnerinnen und Nicht- Kärntner ein erfreulich hoher ist. Ziel muss es sein, noch mehr in Richtung technische Berufe Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): zu gehen. Hier ist die Nachfrage am Arbeits- Ing. Rohr Herr Landeshauptmann, bitte um Beantwortung! marktsektor ausgeprägt. Das soll eines der Ziele Ing. Rohr sein. Über die Frage, Standorte zu hinterfragen: Aus Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser (SPÖ): heutiger Sicht bin ich eher der Meinung, dass die Mag. Dr. Kaiser vier Standorte, so wie sie sich derzeit darstellen Es gibt eine einzige Antwort, die sowohl prakti- und was wir an nächsten Entwicklungsschritten scher als auch theoretischer Natur ist, möglichst haben, als Standorte gut besetzt und aufgestellt gute, ausbildungsadäquate Arbeitsplätze zu sind. Was wir aber machen werden müssen, ist, schaffen. Das ist auch unser tägliches Bemühen mit der Akademisierung der Pflegeberufe auch und war es auch aller Regierungen vor unserer. nach der neuen GÖK, dass wir hier neue Maß- Auch das ist eine Hauptaufgabe, die die Politik nahmen setzen werden, dass wir vernünftige hat, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Ar- Konzentrationen und Clusterungen zustande beitsplätze entstehen können. Daher unterneh-
5842 60. Sitzung des Kärntner Landtages - 09. März 2017 - 31. Gesetzgebungsperiode Mag. Dr. Kaiser men wir sehr viel, insbesondere auch unsere det worden. Bei Universitäten, die teilweise eine Wirtschaftsreferentin und Technologiereferentin 600, 700, 800 Jahre lange Geschichte haben, ist Dr. Gabriele Schaunig, weil wir versuchen, das eine sehr kurze Zeit, aber wir merken auch durch Kooperationen mit Joanneum Research, beim Anstieg der Studierenden-Zahlen, wir ha- weil wir versuchen, durch die Ansiedelung von ben derzeit rund 15.000 Studierende in den drei Silicon Alps, weil unser Bemühen um eine For- tertiären Bildungseinrichtungen in Kärnten, dass schungsinstitution, ein Forschungszentrum im sich hier einiges weitertut. Rahmen von Silicon Austria zu bekommen, ge- An der Stelle noch ein Hinweis: Wir werden nau diese wichtigen Bereiche von adäquaten, sowohl versuchen, im Bereich der Elementarpä- anspruchsvollen, gewisse Grundqualifikationen dagogik ab dem Studienjahr 2018/19 in Zusam- erfordernden zukünftigen Berufsfeldern nur so menarbeit mit der Pädagogischen Hochschule angereichert werden können. Aber damit nicht ein Bakkalaureatsstudium für Kindergartenpäda- genug. Wir versuchen auch, Wertschöpfungsket- goginnen und -pädagogen zu errichten, und wir ten entlang dieser innovativen Bereiche entste- sind derzeit in Verhandlungen hinsichtlich einer hen zu lassen. Und ich kann Ihnen sagen, dass Änderung des Privathochschulgesetzes, um wir in eine Spaltung hineinkommen, die derzeit möglicherweise eine Perspektive für das Lan- sehr schwer zu bewältigen ist. Die ist, dass wir deskonservatorium aufzumachen, das in diesem vor allem zu wenig technisch versierte Bereiche Bereich der unterschiedlichen Hochschulgesetze und Ausgebildete haben, um alle Jobs mit eige- derzeit durch den Rost zu fallen droht. All das nen Leuten, die hier vor Ort auf solcher Suche sind Bemühungen, die auch zeigen, dass wir die sind, unterbringen zu können. Gleichzeitig aber Breite unseres Studienangebotes für die Zukunft haben wir sehr viele junge Leute, die – und das dieses Landes, für die Jugend, (der Redner mit ist offensichtlich auch ein fast schon anerzoge- Blick auf die Tribüne) die auch hier oben reprä- ner Bereich – nach einer Matura, die die haupt- sentiert ist, dass wir für die die entsprechenden sächliche Grundvoraussetzung für ein darauf Weichenstellungen machen. Wir sind alle aufge- folgendes Studium ist, unser Bundesland verlas- rufen, wie in letzter Zeit oftmals sehr positiv sen. Nicht mehr nur, weil manche Dinge bei uns gemeinsam an einem Strang und in dieselbe nicht studierbar sind. Ja, wir haben noch keine Richtung zu ziehen! (Beifall von der SPÖ- Medizin, ja, wir haben keine direkte und aus- Fraktion, der ÖVP-Fraktion und der Grünen- schließliche Juristen-Fakultät, die wir machen Fraktion.) können, und wir haben manche speziellen Berei- Mag. Dr. Kaiser che nicht. Aber wir haben vier gute Fakultäten an der Alpen-Adria-Universität, wir haben vier Standorte mit insgesamt, glaube ich, über Vorsitzender Erster Präsident Ing. Rohr (SPÖ): Ing. Rohr 70 Möglichkeiten des Studiums, und wir haben Danke für die Beantwortung! Damit ist die An- eine Pädagogische Hochschule, die auch ver- frage erledigt. Ich darf den inzwischen auch schiedene Bereiche mit Einzigartigkeitscharakter eingetroffenen Landesamtsdirektor Dr. Dieter anbieten. Wir haben weitaus mehr, als uns be- Platzer sehr herzlich begrüßen! Wir kommen zur wusst ist, und daher bemühe ich mich gemein- vierten Anfrage: sam mit den drei tertiären Bildungseinrichtungen und dem Land Kärnten, unseren jungen Leuten die Möglichkeiten, die wir hier vor Ort bieten, 4. Ldtgs.Zl. 231/M/31: auch mit daraus resultierenden Berufsfeldern, Anfrage des Abgeordneten Korak an die gefragt sind, zu vermitteln. Es wird ein lan- Landeshauptmann Mag. Dr. Kaiser ger Weg sein, Frau Abgeordnete, wir haben viel aufzuholen. Und vergessen wir bitte eines nicht Ich erteile ihm das Wort! Ing. Rohr – vor allem, wenn man sich ein bisschen mit Höheren Schulen und Universitäten auseinan- dersetzt – wir haben hier eine vergleichsweise Abgeordneter Korak (BZÖ): kurze Geschichte. Die Klagenfurter Universität Korak als erste, damals auch als Hochschule für Bil- Danke, Herr Präsident! Herr Landeshauptmann! dungswissenschaften gegründete Institution, Werte Damen und Herren auf der Regierungs- diese Klagenfurter Hochschule ist 1970 gegrün- bank! Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte
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