Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden

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Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
Stilles Örtchen

       Galerie Peter Tedden

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Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
Stilles Örtchen

       Galerie Peter Tedden

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Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
Sitzpinkler, Stehpinkler, Machtpinkler
                        Positionen zum Stillen Örtchen

                        Auf und um das Stille Örtchen ist es unserer Tage still geworden. Das war
                        nicht immer so – im Gegenteil, sich erleichtern war Gemeinschaftssache
                        und Kommunikation. Das Scheißhaus war Austauschort für anzügliche
                        Zoten und den neusten Tratsch, ja sogar große Politik wurde auf dem Pott
                        getätigt. Prachtlatrinen, Donnerbalken oder Stehpissoirs, wie sie das öf-
                        fentliche Straßenbild europäischer Großstädte im 20. Jahrhundert prägten
                        [ Henry Dieckmann S. 35 ], gehörten zum Selbstverständnis des Menschen,
                        vor allem des Mannes. An diesem Thema entzündet sich tatsächlich auch
                        die Geschlechterfrage. Heute in der Öffentlichkeit den Ort aufzusuchen, an
                        dem man die natürlichste Sache der Welt verrichten kann, ist kompliziert
                        und oftmals teuer. Während Männer ihre anatomischen Vorteile ungeniert
                        fürs Freiluftpinkeln nutzen können, tun sich Frauen bedeutend schwerer.
                        Nicht nur dieser simple anatomische Unterschied wird in den künstlerischen
                        Positionen zum Thema »Stilles Örtchen« in der Galerie Tedden aufgegriffen.
                        Eine Ausstellung über einen Ort, an dem der Mensch im Durchschnitt ein
                        Jahr seines Lebens verbringt, und zu einem Thema, über das man allgemein
                        keine großen Worte verliert, löst im Betrachter eine Reihe an Befindlich-
                        keiten und Vorstellungen aus. Diese reichen von Amüsiertheit bis Gesell-
                        schaftskritik, von Scham und Ekel bis hin zu Erleichterung und Befreiung.
                           Wirft man einen Blick zurück in die Menschheitsgeschichte, so erfährt
                        der Umgang mit der eigenen Verdauung mit fortschreitender Zivilisation
                        eine zunehmende Tabuisierung. In der bildlichen Darstellung ist sie quasi
                        nicht präsent. In der Renaissance wird lediglich das Thema des Urinierens
                        an Brunnen abgearbeitet und die Ausscheidungsflüssigkeit durch Wasser
                        ersetzt. In der Kunstgeschichte werden nur selten und nur »vertretbare«
                        Körperausscheidungen skizziert, wie Urin und Muttermlich.
                           Das Scheißen, um die Sache beim Wort zu nennen, ist tabu. In französi-
                        schen Karikaturen des frühen 19. Jahrhunderts symbolisieren Exkremente
                        oft soziale Missstände und das Versagen der Herrschenden. Wird Skato-
                        logisches seitdem thematisiert, dann wird nicht nur Intimes öffentlich ge-
                        macht, sondern auch Politisches transportiert. Der Hinweis auf den Ver-
                        dauungsvorgang, dem alle Menschen unterworfen sind, ist auch Hinweis
                        auf soziale Ungerechtigkeit und Klassenlosigkeit. Ein Umstand, dem sich
                        auch der amerikanische Skandalautor Henry Miller widmete, als er schrieb:
Olymp, 2020
Polaroidfoto

Peter Heister   2   3
Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
»Wenn Scheiße Gold wert wäre, würde man den Armen das Arschloch zu-                       des Cafes Op de Eck kredenzten der zwölf Meter langen ­Cloaca in der Aus-
nähen«.                                                                                   stellung im Düsseldorfer Kunstpalast 2002 täglich ein Drei-­Gänge-Menü.
    In der Literatur hat die Verdauung und der Toilettengang von Rabelais                 40 Jahre nach Piero Manzonis Konservendose emanzipierte sich die Merda
über Balzac bis hin zu Henry Miller und James Joyce einen festen Platz. Da                d’artista im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit vom artista.
wird es schon mal deftig und derb und eine gesunde Verdauung wird zum                         Es wären hier noch einige Positionen zu nennen, die das Thema vertie-
Spiegelbild von geistiger Gesundheit. Dort ist der Stille Ort aber auch ein               fend wiedergeben und uns an unsere Grenzen des Geschmacks ­bringen.
Ort der Reflexion, scheißen und philosophieren gehen Hand in Hand. James                  Cornelius Kolig baute beispielsweise von 1980-2003 in Kärnten an s­ einem
Joyce lässt seinen Helden in Ulysses Leopold Bloom auf dem Thron innere                   Lebenswerk Paradies. Neben verschiedenen Ausstellungsflächen beher­
Monologe führen. Henry Miller wiederum hält fest, dass Ulysses am besten                  bergten die Gebäude und Außenflächen auch einen Kotstrecker, eine Nacht­-
auf dem Klo zu lesen und zu genießen sei.                                                 urinkugel, ein Frauenpissoir, ein Urin-Memento mori und das Lebenswerk
    Männern sagt man nach während ihrer Sitzung nicht nur Klopapier, son-                 Kloakenturm. Menschliche Ausscheidungen als Teil einer paradiesischen
dern so manches Geschäft nebenher am Telefon abzuwickeln. Während                         Maschine. Cornelius Kolig nahm durch die Aufnahme organischer Materia-
Männer also gerne in den eigenen Duftschwaden über manches nachdenken,                    lien in den Kunstkontext eine Umcodierung negativ belegter Materie des
oder sie Geistesblitze ereilen, wird bei den Damen verschämt alleine, oder                Körpers vor.
offensiv gemeinsam gepinkelt und getrascht. Die Godmother des Punks,                          Letztendlich geht es um die Auseinandersetzung des Menschen mit
Patty Smith, berichtet in Liedern und autobiografischen Büchern mit na-                   dem ganzheitlichen Körper, zudem nun mal auch die Ausscheidung von Kör­
türlicher Beiläufigkeit und Selbstverständlichkeit über ihr Bedürfnis zu                  perflüssigkeiten und Exkrementen gehört. Es ist ein Phänomen des jetzt-
pinkeln, und tut es verbal ihrem männlichen Kollegen Frank Zappa [ S. 25 ]                zeitlichen Menschen, dass Ausscheidungen, die über Blut und Tränen hin-
gleich, der sich auf dem legendären Plakat auf dem Klo sitzend ablichten                  aus gehen negiert werden, als wäre unser Körper nur eine Fassade. Wenn
ließ. Verdauen gleichsam eines anarchistischen Akts.                                      wir uns dem Thema »Stilles Örtchen« annähern, dann müssen wir uns aber
    Während es in der Literatur also eine feste Tradition der Berichterstat-              auch dem annähern, was wir dort tun und hinterlassen [ Nele Waldert S. 11,
tung gibt, und es in der alternativen Musikszene der 70er und 80er Jahre                  Andrea Bender S. 29, Susanne Ristow S. 48 ].
schon fast zum guten Ton gehörte, tut sich die Bildende Kunst doch deut-                      Dass man sich dem Thema auch ohne Ekel und Abscheu nähern kann,
lich schwerer damit. Hier wird es entweder nüchtern abbildend, oder mitun-                zeigen die hier zusammengetragenen künstlerischen Positionen, die das
ter abstoßend und ekelig sowie in der praktischen Anwendung grenzwertig.                  Thema umkreisen wie Fliegen die Scheiße, summend, brummend und frucht-
Andy Warhol urinierte auf Kupferplatten und bevorzugte für seine Oxida-                   bar weiter entwickelnd. Darin liegt dann auch die Analogie zur Kunst. Ist
tion Paintings als Treibstoff eine Biersorte, die Ende der 70er Jahre noch als            doch die Grundessenz des Künstlerseins, dass aus einem mitunter schwie-
Bier und nicht als Virus bekannt war, Corona, weil es eine besonders schöne               rigen Verdauungsprozess etwas Neues entsteht. Etwas, das in den meisten
Oxidation erzeugte.                                                                       und besten Fällen Antrieb und Dünger ist und einem Schöpfungsakt gleich-
    Im Jahr 1961 realisierte Piero Manzoni die berühmt-berüchtigte Merda                  kommt und etwas, das auch mal stinken darf, um den Betrachter aufzu-
d’artista, Künstlerscheiße in Dosen, auf 90 Stück limitiert. Die Vergänglich-             wecken, oder das schlicht und ergreifend scheiße ist und sein darf. Der
keit des Werkes kalkulierte er dabei mit ein, denn die Ausscheidungsmasse                 Darm wurde als wichtige Erweiterung des menschlichen Gehirns lange Zeit
Kot verfällt bereits vor der Kunstwerdung. Werden die Dosen geöffnet, ist                 wissenschaftlich unterschätzt. Vielleicht ist der Künstler dem Wissen-
das Kunstwerk gänzlich zerstört.                                                          schaftler insofern voraus, dass Selbstreflexion, Selbst­hinterfragung und
    Der belgische Künstler Wim Delvoye simulierte 2001 mit seiner ­Cloaca                 Selbstironie die wichtigsten Voraussetzungen dafür sind, Licht in die dunk-
Maschine den menschlichen Verdauungstrakt und -akt. Die ­Maschine kann                    len und verschlungenen Winkel unseres Seins zu bringen.
in ihren gläsernen Bioreaktoren, die mit Schläuchen verbunden sind, nach der                 Jede in dieser Ausstellung gezeigte Arbeit ist für sich genommen ein stiller
Fütterung mit Speisen die Nahrung innerhalb von sechs Stunden v­ erarbeiten               Ort, der den Betrachter auf sich selbst zurückwirft, der Assoziationen und
und einen überzeugend aussehenden Scheißhaufen p      ­ roduzieren. Mitarbeiter           Emotionen hervor ruft, amüsiert oder nachdenklich macht. Wir treffen auf

                                                                                  4   5
Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
Orte des Rückzugs, der Erleichterung [ Sven Kroner, S. 8 / 9 ] des Reflektie-             aufwendig bestickt [ Petra Weifenbach S. 75 ], dient als Objekt und Material
 rens [ Andreas Welzenbach S. 62 / 63 ], mal poetisch intim [ Jörg Paul Janka /           gleichermaßen. Und das schon lange vor diesem denkwürdigen Jahr 2020,
Christian Konrad S. 60 / 61 ], mal bunt und humorvoll [ Andrea Bender                     das tief in die Psyche des Menschen blicken ließ und dessen schlimmsten
S. 30 / 31 ].                                                                             Ängste zum Vorschein brachte. Die Sorge man könne im Falle eines totalen
     Man kann wohl kaum über Stille Örtchen in der Kunst reden, ohne auf                  Lockdowns nicht mehr genug Toilettenpapier zur Verfügung haben, nahm
 Marcel Duchamp hinzuweisen. Im Jahr 1917 reichte der Künstler unter dem                  skurrile Ausmaße an.
 Pseudonym Richard Mutt zur Ausstellung bei der Society of Independent                        Während sich Klopapierrollenvorräte in deutschen Kellern türmten, war
Artists, sein mit R. Mutt signiertes Pissoirbecken Fountain ein. Duchamp                  und ist nach wie vor die Kacke anderenorts tatsächlich am Dampfen. Die
 setzt das Pissoir als Instrument zur Sprengung jeder Form von Dogmatis-                  Kunst und Kulturszene blickt seit Monaten in ein gähnend großes Existenz­
 mus in der Kunst ein. Fountain wurde zum meistkommentierten Ready-                       loch. Dort, wo bis vor kurzem noch geschimpft wurde auf Galerien, Messen,
 made überhaupt. Die Identifizierung des Ausstellungs- und Museums­saales                 Ausstellungsmacher und Künstlerkollegen, gestritten wurde über P    ­ ositionen
 als »Pißhaus« war schockierend und revolutionär und wird in manchem                      und Preise in der Kunst, man sich kaum retten konnte vor Vernissagen,
 künstlerischen Zitat wortwörtlich inszeniert [ Thomas Putze S. 45 ].                     Finissagen, Aktionen, Performances, Happenings, Videoinstallationen und
                                                                                          ­
     Die Darstellung des Pissoirs rückt nicht nur bei Duchamp den körper-                 Präsentationen im öffentlichen Raum, dort ist nun ein stiller Ort ­entstanden.
 lichen Akt des Urinierens erstmals sprichwörtlich in greifbare Nähe. Zahl-               Präsentationsmöglichkeiten für Künstler gleich null, Kommunikations­mög­
 reiche der Bilder in der Galerie Tedden zeigen den Vorgang des männlichen                lichkeiten reduziert auf Live-Streaming. Gelobt sei da die Scheiß-Galerie,
Urinierens wie ein Sinnbild für das bei sich und durchaus auch verletzbar                 die das Ausstellen ermöglicht und mit einem unkonventionellen Galerieleiter
Sein. Emanzipiertes Pinkeln im Stehen wirkt wie ein Pamphlet männlicher                   nicht nur Schließ- sondern auch Lachmuskeln aktiv hält und wahrhaftig auf
Selbstbehauptung. Uns begegnen Steh-, Sitz-, Gruppen- und Machtpinkler,                   den Sehnerv trifft.
 ironisch thematisieren die Künstler dabei auch die Treffsicherheit [ Thomas
                                                                                          Katrin Burtschell, Januar 2021
 Putze S. 43 ].
     Die weiblichen und männlichen Positionen unterscheiden sich sehr von-
 einander. Das Spannungsfeld zwischen Intimität und Entblößung spielt
bei den weiblichen Motiven eine wichtige Rolle [ Zipora Rafaelov S. 50 / 51,
­Susanne Ristow S. 49 ]. Es ist die Aufgabe der Kunst den Vorhang zu lüf-
ten über dem, was im Verborgenen passiert und das vermeintlich Obszöne
 als normal und schön zu enthüllen und auch das sich Schämen zu zeigen.
 Der japanische Fotograf Nobuyoshi Araki, berühmt für seine zwischen dem
Vorwurf der Pornografie und japanischer Ästhetik befindlichen Fotografien
 nackter, oftmals gefesselter Frauen, dokumentierte Leben, Lieben und
 Sterben seiner eigenen Frau über Jahre hinweg in hingebungsvoller, aber
 auch schonungsloser Weise. Eine Fotografie zeigt sie verschämt auf der
Toilette sitzend und im nächsten Bild lenkt die Kamera den Blick auf das
 Produkt ihrer Scham in der Toilette schwimmend. Die Gleichbedeutung al-
 ler unserer Handlungen und Dinge will uns die Kunst mittels einer solchen
Vorgehensweise vor Augen führen, das sich Spüren und Wahrnehmen als
 ganzes Wesen und nicht das Ausklammern von Aspekten unseres Daseins.
     Ein Dasein, das auch geprägt ist von alltäglicher Banalität. Toiletten­pa­
 pier überdimensioniert auf die Leinwand gebannt [ Axel Brandt S. 22 ] oder

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Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
Ohne Titel, 1997
230 × 300 cm
Acryl auf Nessel

Sven Kroner        8
Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
Keramikscherbe, Fundort bei
Kaub am Mittelrhein, auf einem
Koprolith (verkieselter Dinosaurierkot),
Fundort Utah, USA, 2020                         Haufen, 2007
Fotografie, 35 × 35 cm                          Polymergips mit Acryllack
Auflage 5                                       5 × 6 × 7 cm

Ruth Weber                                 10   11                          Nele Waldert
Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
Bagnoli, 2010
Fotografie

Martin Bochynek   12
Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
Der dritte Mann, 2020
Barytprint, jeweils 20 × 30 cm

Andreas Stöhr                    14
Stilles Örtchen Galerie Peter Tedden
Handschuh, 2020

Peter Heister     16
Eva Braun, 2021
Strickliesel, Holz, Wolle, Strickpullover, Drahtbügel
Maße variabel, ca. 120 × 80 × 17 cm

Monika Lioba Lang                                       18
Ohne Titel, 2019
Öl und Acryl auf Nessel
240 × 200 cm

>>
Papierarbeit, 2019
Öl und Acryl auf Nessel
195 × 220 cm

Axel Brandt               20
23   Axel Brandt
Frank Zappa »Zappa Krappa«
Toilet Poster, 1967

Robert Davidson              24
Im Reich der Schatten, 2020
Mischtechnik auf Pappe
70 × 50 cm

Dmitrij Dihovichnij           26
Sitzen, 2020
Acryl auf Nessel
50 × 40 cm

>
Korinthenkacker, 1998
Acryl auf Nessel
150 × 72 cm

Andrea Bender           28
Klo rot, 1998
Acryl auf Nessel
150 × 370 cm

Andrea Bender      30
Ohne Titel, 2008
Öl auf Malpappe
35 × 30 cm

>
Stiller Ort, 2002
Radierung
19 × 12 cm

Robert Haiss        32
Le pissoir, o. J.
Öl auf Holz
30 × 30 cm

Henry Dieckmann     34
Vespasienne, 2020
Linoldruck / Objekt
11 × 9 × 8 cm

Hans-Jürgen Söffker   36
Robert Klümpen   38   Ohne Titel (Toiletten), 2000, 190 × 200 cm, Acryl auf Nessel
Hotspot, 2011-2020
Holz, Gitterrost
45 × 67 × 25 cm

Thomas Putze         40
Ohne Titel (Weihnachtskarte), 2020
Kugelschreiber auf Papier
15 x 10 cm

>
Stehender, 2018
Tusche auf Papier
57 × 82 cm

Thomas Putze                         42
Pissoir, 2018
Anlässlich des Auszugs der Galerie Tedden
aus den Räumen in der Bilker Straße
installiertes Pissoir, dessen Ablauf mittels
Strohhalmen in den Putz der Wand führte.

Thomas Putze                                   44   45
Kalami, 2008
Fotografie
40 × 30 cm

Xénia Imrová   46
Toiletten Trickster, 2020
Öl auf Leinwand
80 × 100 cm                      Zeichnungen, 1997

Susanne Ristow              48   49
Lola, 2020             Mary-Lu, 2020
60 × 55 cm             60 × 55 cm
Cutout                 Cutout

Zipora Rafaelov   50   51
[ L A NGE SCH AT T ENF UGE ] / [ DIMMB A RE SCH AT T ENF UGE ], 2018
Jörg Paul Janka   52                                               Fotografie, je 70 × 100 cm
Beckenboden
es läuft
es läuft 2
Daumenkinos, 2018
je 17 Seiten, 8 × 12 cm
Multiple

Sylvie Hauptvogel         54
Urin ist gelb, 2020
Gedicht in einem alten Stahlrahmen
12 × 17 cm

>
Toilettenvorleger für Stehpinkler, 2020
6 Herrenunterhosen, Füllwatte, Haken, Druckknöpfe
Wandrelief / Stoffobjekt
90 × 69 × 10 cm

Sylvie Hauptvogel                                   56
Ohne Titel, 2021
Nessel, Acrylfarbe, Nähgarn
65 × 51 cm

Anke Berßelis                 58
Jörg Paul Janka / Christian Konrad   60   Silberhalogenide 1 / Silberhalogenide 2, 1987, Fotografie, je 20 × 30 cm
Der Denker (Sich selbst 2), 2017
Kirsche, farbig gefasst, Vergrößerungsspiegel
32 × 34 × 12 cm

>
Der Denker (Das Versteck), 2017
Holz, farbig gefasst
20 × 15 × 19 cm

Andreas Welzenbach                              62
Sitz!Platz!, 2002
Zeichnung, Aquarell
48 × 32 cm

Frank Herzog          64
Pissoir am Wegesrand, 2010
Holz, Ölfarbe
104 × 27 × 33 cm

Frank Herzog                 66   67
Peter Rusam   68   Die Rache des kleinen Mannes, 2007, Öl auf Leinwand, 70 × 95 cm
Scheißwetter *, 26.09.2007
Öl auf Leinwand
40 × 30 cm

Robert Hartmann              70
Flush, 2020               Infinity, 2021
Aquarell auf Stoff        Aquarell auf Stoff
35 × 33 cm                35 × 33 cm

Julia Arztmann       72   73
Mangelexemplar DE LUXE, 2020
Neuauflage einer Edition aus 2002
Toilettenpapier, Nähgarn
9,5 × 13,5 cm
Edition, Auflage 25

Petra Weifenbach                    74
Künstlerverzeichnis             Axel Brandt                    Robert Haiss                      Frank Herzog                      Christian Konrad                 Thomas Putze
                                * 1962 in Ulm                  * 1960 in Offenbach/Main          * 1949 in Bückeburg               * 1965 in Duisburg               * 1968 in Augsburg
                                1987–1993 Studium an der       1982–1984 Akademie der            1968–1973 Werkunstschule          1988–1994 Studium an der         1998–2003 Studium der
Julia Arztmann
                                Kunstakademie Düsseldorf,      Bildenden Künste Stuttgart        ­Bielefeld, lebt im ­Westerwald   Kunstakademie Düsseldorf         Bildhauerei an der Staat­
* 1983 in Göttingen
                                Meisterschüler bei Prof.       bei Prof. K.R.H.Sonderborg,        [ 65, 67 ]                       bei Bernd und Hilla Becher,      lichen Akademie der Bilden­
2002 Studium an der Kunst-
                                Dieter Krieg,                  1984–1989 Kunstakademie                                             1991 Meisterschüler, lebt in     den Künste bei Prof. Werner
akademie ­Münster bei Maik                                                                       Xénia Imrová
                                lebt in Düsseldorf             Düsseldorf bei Prof. Fritz                                          Düsseldorf                       Pokorny und Prof. Micha
und Dirk Löbbert, 2008                                                                           * 1971 in Bratislava, Slowakei
                                [ 21–23 ]                      Schwegler, Meisterschüler,                                          [ 60, 61 ]                       Ullman, lebt in Stuttgart
Studium bei Prof. Manfred                                                                        1989–1995 Studium an der
                                                               lebt in Köln                                                                                         [ 41–45 ]
­Pernice an der Akademie        Robert Davidson                                                  Akademie der ­Bildenden           Sven Kroner
                                                               [ 32, 33 ]
 der ­bildenden Künste, Wien,   * in Dundee, Schottland                                          Künste und Design in Bra-         * 1973 in Kempten                Zipora Rafaelov
 Meister­s chülerin bei Maik    Fotograf in London und welt-   Robert Hartmann                   tislava, 1995–1997 DAAD           1994–2000 Studium an der         * 1954 in Beer-Sheva, Israel
 und Dirk Löbbert, lebt in      weit seit den 1960er Jahren,   * 1949 in Seßlach, Ober-          Stipendium und Studium an         Kunstakademie Düssel-            1973–1975 Studium der
 Telgte                         lebt in Devon, UK              franken                           der Kunstakademie Düssel-         dorf bei Prof. Dieter Krieg,     Journalistik und Ökonomie
 [ 72, 73 ]                     [ 25 ]                         1967–1969 Werkkunstschule         dorf bei Prof. Magdalena          2011/2012 Gastprofessur,         an der Universität Tel Aviv,
                                                               Würzburg, 1969–1974 Kunst-        Jetelová, lebt und arbeitet       Hogeschool voor de kunsten,      1976–1980 ­Abendstudium
Andrea Bender                   Henry Dieckmann
                                                               akademie Düsseldorf bei K.O.      in Düsseldorf                     Arnhem (NL), 2014-2016           am Institut für Schöne
* 1972 in Schotten              * 1933 in Verden/Aller
                                                               Götz, Joseph Beuys und Ole        [ 46/47 ]                         Gastprofessur, Bauhaus           Künste, Bat-Yam, Israel,
1993–1995 Staatliche Hoch-      † 2018
                                                               John Pouvlsen, ­Meisterschüler,                                     Universität Weimar, 2016         1981–1987 Studium an der
schule für B ­ ildende Künste   Werke in öffentlichen Samm-                                      Jörg Paul Janka
                                                               1982 Gründung der Künstler-                                         Lehrauftrag am Frank Mohr        Kunstakade­mie ­Düsseldorf,
Städel­­­s chule Frankfurt am   lungen: A­ ltonaer Museum,                                       * 1965 in Duisburg
                                                               gruppe »Die Langheimer« mit                                         Institut, Groningen (NL),        1986 Meister­s chülerin,
Main (Prof. Jörg Immen-         Hamburg; Clemens-Sels-­                                          1988–1994 Studium an
                                                               Werner Reuber und Ulrike Zilly,                                     lebt in Düsseldorf               1988 Arbeitsstipendium der
dorff), Kunst­hochschule        Museum, Neuss; Museum                                            der Kunstakademie
                                                               Vorsitzender des Künstler­                                          [ 8/9 ]                          Hedwig und Robert Samuel-
­K assel (Prof. Alf Schuler),   der Stadt Recklinghausen;                                        ­Düsseldorf bei Bernd und
                                                               vereins »Malkasten«, lebt                                                                            Stiftung, Düsseldorf, 2014
 1996–1999 Kunstakade-          Bundessammlung in Bonn;                                           Hilla Becher, ab 1991 Gast-      Sybille Kroos
                                                               in Düsseldorf                                                                                        Preisträgerin »Rheinischer
 mie Düsseldorf (Prof. Jörg     Museum Henri Rousseau,                                            hörer an der Ruhr-Universität    * 1965 in Bottrop
                                                               [ 71 ]                                                                                               Kunstpreis«, lebt und
 Immendorff, Prof. Dieter       Laval, F; UNESCO, New York,                                       Bochum bei Vilém Flusser,        1986–1994 Studium an der
                                                                                                                                                                    arbeitet in Düsseldorf und
 Krieg), Meisterschülerin bei   USA; Musée de Vicqm Ille de    Sylvie Hauptvogel                  seit 1995 Mitherausgeber         Kunstakademie Düsseldorf
                                                                                                                                                                    Tel-Aviv
 Prof. Dieter Krieg, lebt in    France, F; Bremer Landes­      * 1970 in Göttingen                des Photo­magazins Ohio,         bei Prof. A.R. Penck, 1992
                                                                                                                                                                    [ 50, 51 ]
 Düsseldorf                     museum; Focke Museum           Seit 1989 künstlerisch tätig,      lebt in Düsseldorf               Meisterschülerin, Atelier in
 [ 28–31 ]                      [ 35 ]                         1990–1995 Studium der              [ 52, 53, 60, 61 ]               Düsseldorf                       Susanne Ristow
                                                               Pharmazie, Marburg, 1996                                            [ 79 ]                           * 1971 in Lübeck
Anke Berßelis                   Dmitrij Dihovichnij                                              Robert Klümpen
                                                               Approbation als Apothekerin,                                                                         Graphik, Malerei, Video,
* 1975 in Neuss                 * 1970 in Moskau                                                 * 1973 in Issum                   Monika Lioba Lang
                                                               2010/2011 Lehrauftrag an                                                                             Performance, Installation,
1994–2001 Studium an der        1992–2000 Studium der                                            1994–2002 Studium an der          * 1974 in Bottrop
                                                               der Bergischen Universität                                                                           Skulptur, Artistic Research –
Kunstakademie ­Düsseldorf       Bildhauerei an der Kunst-                                        Kunst­akademie Düsseldorf         1993–1996 Steinbild­hauer­
                                                               Wuppertal, lebt in Wuppertal                                                                         die interdisziplinär tätige
bei Prof. ­Markus Lüpertz       akademie Düsseldorf                                              bei Prof. A. R. Penck und         lehre, Essen, 1997–2004
                                                               [ 55–57 ]                                                                                            Künstlerin, Museologin
und b­ ei Prof. Jan Dibbets,    bei Prof. Günther Uecker                                         Dieter Krieg, 2000 Meister-       Studium an der Kunstakade-
                                                                                                                                                                    und Medienwissenschaft-
Meisterschülerin bei            und Prof. Fritz Schwegler,     Peter Heister                     schüler, seit 2014 Professur      mie Münster bei Prof. Heinz
                                                                                                                                                                    lerin fasst alle Disziplinen
Prof. Jan Dibbets, lebt         ­Meisterschüler von Prof.      * 1962 in Köln                    an der Hochschule für Bil-        Breloh, Prof. Ulrich Erben
                                                                                                                                                                    zu dem Begriff BILDNEREI
in Düsseldorf                    Fritz Schwegler ab, zahl-     1984–1990 Studium an der          dende Künste Dresden,             und Prof. Katharina Fritsch,
                                                                                                                                                                    zusammen. Die Düsseldorfer
[ 59 ]                           reiche Ausstellungen in       Kunstakademie Düsseldorf,         lebt und arbeitet in Köln         Meisterschülerin, lebt in Köln
                                                                                                                                                                    Künstlerin ist weltweit nicht
                                 Deutschland, Moskau und       Bildende Kunst Integration        und Dresden                       [ 18/19 ]
Martin Bochynek                                                                                                                                                     nur mit Ausstellungsprojek-
                                 Paris, lebt und arbeitet in   Architektur, Meisterschüler       [ 38/39 ]
* 1958 in Lippstadt,                                                                                                                                                ten präsent, sondern auch
                                 Düsseldorf                    bei Prof. Erich Reusch,lebt in
lebt in Düsseldorf                                                                                                                                                  als leidenschaftliche Kunst­
                                 [ 26/27 ]                     Düsseldorf
[ 12/13 ]                                                                                                                                                           vermittlerin.
                                                               [ 2, 17 ]
                                                                                                                                                                    [ 48, 49 ]

                                                                                         76      77
Peter Rusam                       Petra Weifenbach
* 1968 in Ansbach                 * 1961
1990–1998 Studium ­               1983–88 Studium der
an der Kunstakademie              Freien Kunst, Hochschule
Düsseldorf bei Prof. ­Gerhard     für Bildende Künste Braun-
Richter und Prof. Dieter          schweig
Krieg, Meisterschüler bei         Auszeichnungen: 2020
Prof. Gerhard Richter, lebt       St.-Leopold-Friedenspreis
in Düsseldorf                     für humanitäres Engagement
[ 68/69 ]                         in der Kunst, Stift Kloster-
                                  neuburg, 2017 Kunstpreis
Hans-Jürgen Söffker
                                  der Stadt Schwarzenberg,
* 1968 in Düsseldorf
                                  2015 Stipendium des Lan-
Studium Bauingenieur ­wesen
                                  des Oberösterreich, 2010
(­Konstruktiver Ingenieur-
                                  Bilder am Kanal, Projekt der
bau), seit 2004 freischaffen­
                                  Kulturhauptstadt Europas
der Künstler, lebt in Düssel-
                                  RUHR2010, 2006 Wettbe-
dorf
                                  werb Kunst und Bau, Hoch-
[ 37 ]
                                  schule Bonn-Rhein-Sieg,
Andreas Stöhr                     1990 Stipendium des DAAD
* 1968 in Bad Säckingen           für Paris, 1989 Arbeits­
1990–1999 Studium an der          stipendium des Landes
Kunstakademie Düsseldorf          Niedersachsen, lebt in Köln
bei Prof. Gerhard Merz, lebt      [ 75 ]
in Düsseldorf
                                   Andreas Welzenbach
[ 14/15 ]
                                   * 1965 in Aalen
Nele Waldert                       1990–1996 Studium der
* 1964 in Düsseldorf               Bildhauerei an der Staat­
1986-1988 Meister­s chule          lichen Akademie der
für Bildhauerei in Graz, AT,      ­bildenden Künste Karls­r uhe
1988–1991 Akademie der             bei Prof. O.H. Hajek und
­Bildenden Künste München,         Prof. Stephan Balkenhol,
 1991–1995 ­Kunstakademie          1995 Meisterschüler, lebt
 Düsseldorf, 1993 Meister-         in Hüttlingen
 schülerin bei Fritz Schwegler,    [ 62, 63 ]
 lebt in Düsseldorf
 [ 11 ]

Ruth Weber
Studium an der Kunstaka-
demie Düsseldorf bei Prof.
Joseph Beuys und Prof. Erwin
Heerich, lebt und arbeitet in
Düsseldorf
[ 10 ]

                                                                       Fotografie, 2009

                                                                  78   79                 Sybille Kroos
Dieser Katalog erscheint
anlässlich der Ausstellung

Stilles Örtchen
21. Februar bis 31. März 2021

Galerie Peter Tedden
Mutter-Ey-Straße 5
40213 Düsseldorf
Tel. +49 177 671 74 67
info@galerie-tedden.de
www.galerie-tedden.de

Text
Katrin Burtschell

Fotografie
Ben Hermanni (S. 50, 51)
Christian Konrad (S. 25, 68/69)
Rainer Metz (S. 80)

Gestaltung
Anke Berßelis

Druck
Druckerei Kettler, Bönen

Auflage 500

Copyright
© 2021 Galerie Peter Tedden
und die Künstler
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021
für Abbildungen der Werke von
Axel Brandt, Robert Davidson, Robert
Haiss, Robert Hartmann, Frank Herzog,
Xénia Imrová , Jörg Paul Janka, Robert
Klümpen, Monika Lioba Lang, Zipora
Rafaelov, Susanne Ristow, Nele Waldert,
Petra Weifenbach

Verlag Peter Tedden
ISBN 978-3-940985-76-7

Gefördert durch:

                                          81
Julia Arztmann
Andrea Bender
Anke Berßelis
Martin Bochynek
Axel Brandt
Robert Davidson
Henry Dieckmann
Dmitrij Dihovichnij
Robert Haiss
Robert Hartmann
Sylvie Hauptvogel
Peter Heister
Frank Herzog
Xénia Imrová
Jörg Paul Janka
Robert Klümpen
Christian Konrad
Sven Kroner
Sybille Kroos
Monika Lioba Lang
Thomas Putze
Zipora Rafaelov
Susanne Ristow
Peter Rusam
Hans-Jürgen Söffker
Andreas Stöhr
Nele Waldert
Ruth Weber
Petra Weifenbach
Andreas Welzenbach

                      82
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