Strategisches Flächenmanagement u. Flächenrecycling - die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin - Jochen Möller, Finanzbehörde ...
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Strategisches Flächenmanagement u. Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin Jochen Möller, Finanzbehörde - Immobilienmanagement
Ausgangssituation Frei disponierbare Wohnungsbau- und Gewerbeflächen- reserven sind im Hamburger Stadtgebiet kaum vorhanden (kein „Grüne-Wiese-Problem“). Um Flächen verfügbar zu machen, bedarf es einer Optimierung und Anpassung bestehender Nutzungen bzw. eines strategischen Ankaufs neuer Flächen. Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Problem: Fragmentierung • Zuständigkeiten für städtische Flächen sind auf zahlreiche Akteure verteilt • kein gesamtstädtisches Flächeninformationssystem über Flächenbestand und – potenzial • Analysen des Immobilienbestandes haben i.d.R. nur Teilbereiche im Focus => Potenziale bleiben unerkannt • die Wirtschaftlichkeit aus gesamtstädtischer Sicht ist aufgrund des Ressortdenkens keine anerkannte Leitlinie • Potenzial der privaten Flächen wird nicht systematisch untersucht und in ein strategisches Flächenmanagement einbezogen • Ankauf von Flächen mit mittel- bis langfristiger Entwicklungs- perspektive erfolgt mangels gemeinsamer, vorausschauender Strategie i. W. nicht Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Lösung :Strategisches Flächenmanagement • Einrichtung eines einheitlichen Flächeninformationssystems • Etablierung eines zentralen Flächen- und Portfoliomanagements Steuerung und strategisch ausgerichtete Optimierung Ankaufspolitik des Bestandes Konkrete gezielte Schaffung Projektentwicklungen von Planrecht • Einrichtung einer Lenkungsgruppe, die Arbeitsaufträge erteilt und über Vorschläge und Konflikte entscheidet Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Stadt als (potenzielle) Grundeigentümerin Problem: „Schwarze Null“ als Vorgabe Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Lösungsansätze • Langfristige Perspektiven der Flächenbereitstellung • Volkswirtschaftliche / Fiskalische Effekte - Praxis-Beispiel, Modell BDO-TUC - Steuereinnahmen / Länderfinanzausgleich • Ausschöpfung planungsrechtlicher Aufwertungspotenziale • Förderprogramme (EFRE; JESSICA) Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Flächenbereitstellung durch die Stadt • Verkauf: Verkehrswert des sanierten Grundstücks = Deckel für Aufwendungen (Sanierungskosten) • Knappe Flächenressourcen im Stadtstaat legen eine Vergabe von Grundstücken auf Zeit nahe • Finanzkrise / Basel III: Kreditär finanzierbarer Anteil der Gesamtinvestition sinkt Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Erbbaurecht Wirtschaftliche Betrachtung: Erbbauzins = ewige Rente PVewig = C/z (C = jährlich auf Dauer zufließender Betrag z: Zinsfuß : 100) => Verhältnis Verkehrswert / ewige Rente Erbbauzins Verhältnis Erbbauzins / Zins Erbbauzins 7% / Zins 4% => Barwert = 175% Verkehrswert Erbbauzins 7% / Zins 5% => Barwert = 140% Verkehrswert (Dabei noch unberücksichtigt: Reale Bodenwertsteigerung durch Flächenverknappung) Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Perspektive des Investors EK-Anteil bei Immobilieninvestitionen 20 – 40 % Anteil Grunderwerb an Gesamtinvestition ca. 20% => Erbbaurecht rechnet sich für Investor tendenziell • je höher die Anforderungen an die Eigenkapital- ausstattung sind / je höher Kreditzinsen sind • je höher der Anteil der Grunderwerbskosten an der Gesamtinvestition ist Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Volkswirtschaftliche Effekt, Modell BDO Praxis-Beispiel: (26 EFH) Kommunale Mehreinnahmen: Einsparung laufende Kosten (Zaun, Sicherung etc.) € 2.000 2.000 Grundsteuern (3/1000 vom Einheitswert) €/m2 220 7.973 Grundsteuer f. Gebäude (200.000,-/Haus) 3 O/oo 200.000 15.600 Eink.steuer (durchschn. in % davon 57 % an % 15 100.035 Hamburg) Gebühren/Abgaben (€/Haus) € 500 13.000 Kaufkraft für lokalen Einkauf in % vom Bruttoeink./ % 15 Haus Kaufkraftzufluss für lokalen Einkauf in €/Haus € 6.750 -> Gewerbesteuer (0,005 €/ausgegeben €) € 878 878 -> U.steuer (16% davon 13% an FHH) € 3.650 3.650 Kommunale Mehreinnahme pro Jahr: 143.136,00 € Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Wirtschaftlichkeitsberechnung Beispielrechnung : Überschlag der Projektkosten Überschlag der (Ausräumung, Projekterlöse (i.w. Projektergebnis Kommunale Break-‐even Kommunale Szenario Bebauung Baureifmachung, Veräußerung, ErstaF-‐ (Gewinn-‐Verlust Mehreinnahmen Zeitraum in Mehreinnahmen Erschließung) einmalige ungen)einmalige einmalig) je Jahr Jahren in 15 Jahren Kosten Erlöse 26 EFH in Reihen oder Doppel-‐ konvenVonell 1 -‐3.946.000,00 € 2.739.000,00 € -‐1.207.000,00 € 143.000,00 € 8,4 940.000 Garagen/ Stellplätze jeder selbst 2 x 22 Atriumhäuser mit 2 gemeinsamen -‐3.980.000,00 € 3.386.000,00 € -‐593.000,00 € 219.000,00 € 2,7 2.692.000 Tiefgaragen 12 EFH freistehend 3 konvenVonell Garagen/ -‐3.991.000,00 € 2.179.000,00 € -‐1.811.000,00 € 100.000,00 € 18,00 -‐305.000 Stellplätze jeder selbst Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Fiskalische Effekte, Länderfinanzausgleich Wohnungen: Fiskalische Effekte von „Neubürgern“ Abhängig von: Individuellem Einkommen Herkunft der Neubürger • Bandbreite 2300 – 3000 € / Jahr (nur Steuern, ohne Gebühren und Abgaben) • Pro Haushalt (1,8 E) 4.140 – 5.400 € pro Jahr Gewerbe: Gewerbesteuer 887 € pro Arbeitsplatz Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
Gezielte Schaffung von Planrecht • Gezielte Analyse / Abgleich Sanierungserfordernisse und Aufwertungspotenziale • Determination der Stadtplanung versus Stadtreparatur • Ggf. Bildung von Verlagerungsketten Flächenrecycling – die Perspektiven der Stadt als Grundeigentümerin
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