Luftbelastung 2018 Auswertungen der 16 NABEL-Stationen - Bundesamt für Umwelt
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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Abteilung Luftreinhaltung und Chemikalien, Sektion Luftqualität Bern, im März 2019 Auswertungen der 16 NABEL-Stationen Luftbelastung 2018 Überblick Die Belastung durch Feinstaub, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid hat an den meisten Standorten seit dem Jahr 2000 infolge der Emissionsminderungen deutlich abgenommen, während die Belastung durch Ozon im Streubereich der Jahre 2000 bis 2017 lag. Trotz der Verbesserungen der letzten zwanzig Jahre sind die Immissionsgrenzwerte im Jahr 2018 für Ozon, Stickstoffdioxid und Feinstaub noch teilweise überschritten, infolge der immer noch zu hohen Emissionen von Luftschadstoffen in der Schweiz und den Nachbarländern. Abb. 1 Übersicht der Schadstoffbelastungen 2018 im Vergleich zu den Immissionsgrenzwerten der Luftreinhalte-Verordnung. Schwarz eingezeichnet sind für die einzelnen NABEL Stationen die Messwerte dividiert durch die Immissionsgrenzwerte. Bei den Kurzzeitgrenzwerten ist eine Überschreitung des Grenzwertes (bei PM10 drei Überschreitungen) pro Jahr erlaubt, deshalb ist dort der zweithöchste, bzw. vierthöchste, Messwert berücksichtigt.
2 Die Feinstaub Messwerte des Jahres 2018 sind deutlich tiefer als im Mittel der letzten zehn Jahre. Der Winter des Jahres 2018 wies ähnliche meteorologische Verhältnisse auf wie die Winter der letzten Jahre, nämlich meist instabile Situationen mit häufigen Störungen, windigen Verhältnissen und Niederschlag, was die Dispersion der Luftschadstoffe, wie Feinstaub, begünstigte. Nur im Februar herrschte eine stabile Lage mit wenig Wind und sehr tiefen Temperaturen. Entsprechend waren die Feinstaubkonzentrationen im Februar höher als in den anderen Monaten. Der Sommer war sehr warm, mit langanhaltenden trockenen Hitzeperioden. Deshalb war die Ozonbelastung auf der Alpennordseite höher als in den letzten Jahren. Ozon Wie in den Vorjahren wurde der Immissionsgrenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) für den Stundenmittelwert an allen Stationen überschritten. Die häufigsten Grenzwertüberschreitungen (566 - 890 Stunden) wurden im Tessin und in den mittleren Höhenlagen der Alpennordseite (um 1000 m über Meer) gemessen. Diese Stunden verteilten sich auf 78 bis 114 Tage. In den übrigen Gebieten der Alpennordseite wurden an 28 bis 83 Tagen während 125 - 756 Stunden zu hohe Ozonwerte gemessen. Eine der NABEL-Messstellen registrierte im Tessin für Ozon einen maximalen Stundenmittelwert von 233 µg/m³, im Mittelland lag der Spitzenwert bei 195 µg/m³. Die Belastung durch hohe Ozonkonzentrationen wird durch den höchsten monatlichen 98%-Werte der Ozon-Halbstundenmittel beschrieben. In der ganzen Schweiz wird der dafür festgelegte Immissionsgrenzwert von 100 µg/m3 deutlich überschritten, ungeachtet der witterungsbedingten Schwankungen von Jahr zu Jahr. Feinstaub Die PM10-Belastung hat seit 1990 deutlich abgenommen. In einzelnen Jahren mit langandauernden winterlichen Inversionslagen treten erhöhte Belastungen durch Feinstaub auf. In den Städten und Vorstädten wurden im 2018 Jahresmittelwerte zwischen 14 und 17 µg/m3 gemes- sen, in einer Strassenschlucht 21 µg/m3 (Immissionsgrenzwert: 20 µg/m3). Auf dem Land, entlang den Autobahnen, wurden Werte von 16 µg/m3 beobachtet. Abseits von Strassen lagen auf der Alpennordseite die ländlichen Werte mit 11 - 13 µg/m3 deutlich unter dem Grenzwert. An den Stationen oberhalb 1000 m über Meer sind die Messwerte mit 7 - 8 µg/m3 noch tiefer. Der Tagesmittelgrenzwert von 50 µg/m3 wurde in den Städten und Agglomerationen an 2 bis 8 Tagen überschritten. Dabei wurden maximale Tagesmittelwerte von 57 - 63 µg/m3 erreicht. Auf dem Land der Alpennordseite wurde der Wert von 50 µg/m3 nur an einem Tag überschritten (Maximum: 54 µg/m3). An den Stationen Chaumont und Rigi-Seebodenalp, über 1000 m gelegen, wurde kein Tagesmittelwert über 50 µg/m3 registriert. Die feine Grössenfraktion des Feinstaubs, PM2.5, weist im Mittelland Jahreswerte von 9 - 11 µg/m3 auf. In der verkehrsbelasteten Strassenschlucht und auf der Alpensüdseite wird ein höheres Jahresmittel von 11 – 14 µg/m3 gemessen. Der schweizerische Immissionsgrenzwert (gültig seit 1. Juni 2018) entspricht dem Richtwert der WHO (World Health Organization) und liegt bei 10 µg/m3 für das Jahresmittel. Das Verhältnis von PM2.5 zu PM10 beträgt im langjährigen Mittel rund 0.75. Im Jahr 2018 war das Verhältnis an einigen Standorten etwas tiefer. Stickoxide Die Summe der Stickoxide (NOx = NO + NO2) ist in den letzten Jahren weiter zurückgegangen. Die gemessenen NOx-Konzentrationen sind heute nur etwa halb so hoch wie vor 25 Jahren. Die Belastung der Luft durch Stickstoffdioxid (NO2) hat seit dem Jahr 1990 deutlich abgenommen. Die zu beobachtenden Schwankungen in der Belastung von Jahr zu Jahr sind teilweise auf die Witterungsbedingungen zurückzuführen. Die Immissionsgrenzwerte des Jahresmittels von Stickstoffdioxid wurden im Jahr 2018 nur entlang von stark befahrenen Hauptverkehrsstrassen überschritten. In den städtischen und vorstädtischen Gebieten lag die Belastung deutlich unter dem Grenzwert, im ländlichen Raum abseits der Strassen deutlich darunter.
3 Der Grenzwert des Tagesmittelwerts von 80 µg/m3 für Stickstoffdioxid wurde 2018 nur an einer NABEL-Station einmal überschritten. Übrige Schadstoffe Die Schwefeldioxidbelastung hat seit dem Jahr 2000 weiter abgenommen. Der höchste gemessene Jahresmittelwert von 1.4 µg/m3 (an der Station Lugano gemessen) wie auch der maximale Tagesmittelwert von 7 µg/m3 (an der Station Basel-Binningen gemessen) liegen deutlich unter den entsprechenden Grenzwerten. Die Summe der flüchtigen organischen Verbindungen (Nichtmethan-VOC) hat seit 1987 deutlich abgenommen. Die Benzolbelastung liegt weiter auf einem tiefen Niveau unter 1 µg/m3 für den Jahresmittelwert. Messstation Beromünster ersetzt Station Lägeren Im Sommer 2016 wurden die Messungen an der neuen NABEL-Station Beromünster aufgenommen. Per Ende 2017 wurden die Messungen an der Station Lägeren beendet. Publikation von Messwerten und weitere Informationen Internet: www.bafu.admin.ch/luft Teletext SRF1, RTS-Un und RSI-LA1: Seite 521 Auskünfte Rudolf Weber, Sektion Luftqualität, Abteilung Luftreinhaltung und Chemikalien, Bundesamt für Umwelt (BAFU), Tel. 058 462 25 60 Tabellen und Grafiken In den folgenden Tabellen und Grafiken sind die Messwerte des letzten Jahres und der langjährige Verlauf dargestellt. Die Konzentrationen gasförmiger Substanzen sind zu den Bezugsbedingungen von 20°C und 1013 hPa angegeben, ausser für die Hochgebirgsstationen Davos und Jungfraujoch, wo standortabhängige Bezugsbedingungen verwendet werden.
4 Stickstoffdioxid Jahres- 95%- max. Anzahl Grenz- Station Standorttyp mittelwert Wert 24h- wertüber- 2018 Mittelwert schreitungen µg/m³ µg/m³ µg/m³ 24h-Mittelwert Bern Stadt, verkehrsbelastet 36 68 82 1 Lausanne Stadt, verkehrsbelastet 33 65 64 0 Lugano Stadt 25 58 61 0 Zürich Stadt 25 57 61 0 Basel-Binningen Vorstädtisch 17 44 53 0 Dübendorf Vorstädtisch 23 54 56 0 Härkingen Ländlich, an Autobahn 34 73 73 0 Sion Ländlich, an Autobahn 31 76 75 0 Magadino Ländlich, < 1000 m ü.M. 16 43 48 0 Payerne Ländlich, < 1000 m ü.M. 12 29 37 0 Tänikon Ländlich, < 1000 m ü.M. 12 28 37 0 Beromünster Ländlich, < 1000 m ü.M. 9.6 22 31 0 Chaumont Ländlich, > 1000 m ü.M. 5.8 14 24 0 Rigi-Seebodenalp Ländlich, > 1000 m ü.M. 6.1 17 34 0 Davos Ländlich, > 1000 m ü.M. 3.4 9.4 19 0 Jungfraujoch Hochalpin 0.2 0.6 2.3 0 LRV-Immissionsgrenzwerte 30 100 80 1 Tab. 1 Stickstoffdioxid (NO2) Jahresstatistik 2018 Abb. 2 Stickstoffdioxid (NO2), Jahresmittelwerte 1982 - 2018
5 Stickoxide Jahres- 95%- max. Station Standorttyp mittelwert Wert 24h- 2018 Mittelwert ppb ppb ppb Bern Stadt, verkehrsbelastet 37 96 105 Lausanne Stadt, verkehrsbelastet 28 64 66 Lugano Stadt 18 57 87 Zürich Stadt 19 52 98 Basel-Binningen Vorstädtisch 12 36 64 Dübendorf Vorstädtisch 18 56 86 Härkingen Ländlich, an Autobahn 36 110 98 Sion Ländlich, an Autobahn 30 104 128 Magadino Ländlich, < 1000 m ü.M. 14 51 92 Payerne Ländlich, < 1000 m ü.M. 7.6 21 35 Tänikon Ländlich, < 1000 m ü.M. 8.1 22 35 Beromünster Ländlich, < 1000 m ü.M. 5.5 13 28 Chaumont Ländlich, > 1000 m ü.M. 3.3 8.1 14 Rigi-Seebodenalp Ländlich, > 1000 m ü.M. 3.4 9.5 21 Davos Ländlich, > 1000 m ü.M. 2.2 6.4 13 Jungfraujoch Hochalpin 0.2 0.5 2.0 Tab. 2 Stickoxide (NOx), Jahresstatistik 2018 Abb. 3 Stickoxide (NOx), Jahresmittelwerte 1982 - 2018
6 Ozon Anz. Tage Anz. Tage Jahres- Max. max. Anz. Grenz- mit max. mit max. Station Standorttyp mittel monatl. Stunden- wertüber- 1-Stunden- 8-Stunden- 2018 98%-Wert mittel schreitungen mittelwert mittelwert µg/m³ µg/m³ µg/m³ (1h-Mittel) >120 µg/m³ >120 µg/m³ Bern Stadt, Verkehr 42 144 172 125 28 15 Lausanne Stadt, Verkehr 52 146 162 129 29 13 Lugano Stadt 57 195 219 799 114 91 Zürich Stadt 55 169 195 509 71 54 Basel-Binningen Vorstädtisch 57 176 192 503 81 56 Dübendorf Vorstädtisch 52 169 185 499 77 51 Härkingen Land, Autobahn 44 159 186 299 53 35 Sion Land, Autobahn 48 135 146 193 45 20 Magadino Land, < 1000 m 52 181 233 566 96 64 Payerne Land, < 1000 m 57 159 174 412 66 43 Tänikon Land, < 1000 m 58 166 176 481 79 51 Beromünster Land, < 1000 m 75 165 179 796 83 69 Chaumont Land, > 1000 m 85 168 179 853 78 61 Rigi-Seeboden. Land, > 1000 m 83 168 177 890 86 69 Davos Land, > 1000 m 71 120 135 22 6 2 Jungfraujoch Hochalpin 77 128 140 48 11 3 LRV-Immissionsgrenzwert 100 120 1 Tab. 3 Ozon (O3), Jahresstatistik 2018 Abb. 4 Ozon (O3), maximales monatliches 98 Perzentil der Halbstundenmittel 1989 - 2018
7 Lungengängiger Feinstaub (PM10) Jahres- max. Anzahl Grenz- Station Standorttyp mittelwert 24h- wertüber- 2018 Mittelwert schreitungen µg/m³ µg/m³ 24h-Mittelwert Bern Stadt, verkehrsbelastet 21 67 6 Lausanne Stadt, verkehrsbelastet 16 45 0 Lugano Stadt 17 63 8 Zürich Stadt 16 57 3 Basel-Binningen Vorstädtisch 14 58 3 Dübendorf Vorstädtisch 15 58 2 Härkingen Ländlich, an Autobahn 16 68 2 Sion Ländlich, an Autobahn 16 51 1 Magadino Ländlich, < 1000 m ü.M. 16 62 3 Payerne Ländlich, < 1000 m ü.M. 13 47 0 Tänikon Ländlich, < 1000 m ü.M. 13 54 1 Beromünster Ländlich, < 1000 m ü.M. 11 46 0 Chaumont Ländlich, > 1000 m ü.M. 7.5 36 0 Rigi-Seebodenalp Ländlich, > 1000 m ü.M. 8.5 31 0 Davos Land, > 1000 m -* -* -* Jungfraujoch Hochalpin 2.6 31 0 LRV-Immissionsgrenzwerte 20 50 3 Tab. 4 Lungengängiger Feinstaub (PM10), Jahresstatistik 2018 * Davos: Ausfall des Messgerätes Abb. 5 Lungengängiger Feinstaub (PM10), Jahresmittelwerte 1991 – 2018. Die Werte vor 1997 wurden aus den TSP-Messungen umgerechnet
8 Lungengängiger Feinstaub (PM2.5) Jahresmittelwert Verhältnis Station Standorttyp 2018 in µg/m³ PM2.5/PM10 Bern Stadt, verkehrsbelastet 14.2 0.66 Lugano Stadt 12.3 0.75 Zürich Stadt 11.4 0.71 Basel-Binningen Vorstädtisch 10.8 0.75 Dübendorf Vorstädtisch 10.7 0.72 Härkingen Ländlich, an Autobahn 11.2 0.70 Magadino Ländlich, < 1000 m ü.M. 11.0 0.71 Payerne Ländlich, < 1000 m ü.M. 9.4 0.72 Rigi-Seebodenalp Ländlich, > 1000 m ü.M. 6.2 0.75 LRV-Immissionsgrenzwert 10 Tab. 5 Lungengängiger Feinstaub (PM2.5), Jahresstatistik 2018 Abb. 6 Lungengängiger Feinstaub (PM2.5), Jahresmittelwerte 1998 – 2018. Abb. 7 Verhältnis der Jahresmittel von PM2.5 zu PM10 1998 – 2018.
9 Schwefeldioxid Jahres- 95%- max. Anzahl Grenz- Station Standorttyp mittelwert Wert 24h- wertüber- 2018 Mittelwert schreitungen µg/m³ µg/m³ µg/m³ 24h-Mittelwert Lugano Stadt 1.4 4.3 5.8 0 Zürich Stadt 1.0 2.4 3.2 0 Basel-Binningen Vorstädtisch 1.3 4.1 7.0 0 Dübendorf Vorstädtisch 0.9 2.1 2.6 0 Härkingen Ländlich, an Autobahn 0.5 1.4 2.7 0 Magadino Ländlich, < 1000 m ü.M. 1.2 4.1 4.1 0 Payerne Ländlich, < 1000 m ü.M. 0.3 1.0 2.0 0 Rigi-Seebodenalp Ländlich, > 1000 m ü.M. 0.3 0.6 1.1 0 Jungfraujoch Hochalpin 0.02 0.06 0.6 0 LRV-Immissionsgrenzwert 30 100 100 1 Tab. 6 Schwefeldioxid (SO2), Jahresstatistik 2018 Abb. 8 Schwefeldioxid (SO2), Jahresmittelwerte 1982 - 2018
10 Flüchtige organische Verbindungen (VOC) NMVOC Benzol Toluol Station Standorttyp Jahres- Jahres- Jahres- mittelwert mittelwert mittelwert µgCH4/m³ µg/m³ µg/m³ Bern Stadt, verkehrsbelastet 0.78 2.75 Lugano Stadt 67 Zürich Stadt 55 Dübendorf Vorstädtisch 39 0.49 2.19 Beromünster Ländlich, < 1000 m ü.M 0.35 0.75 Tab. 7 Nichtmethan-VOC (NMVOC), Benzol und Toluol, Jahresstatistik 2018. Abb. 9 Nichtmethan-VOC (in Methanäquivalenten), Jahresmittelwerte 1987 – 2018 Abb. 10 Benzol und Toluol Dübendorf, Jahresmittelwerte 1994 – 2018. Von August bis Oktober 2013 wurden in Dübendorf zeitweise sehr hohe Toluolkonzentrationen gemessen. Ohne Berücksichtigung dieser hohen Werte beträgt das Jahresmittel für das Jahr 2013 2.4 µg/m3.
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