Umgestaltung innerstädtischer Grünflächen mit ortspezifischen Wildblumensaaten Biologische Vielfalt, Kosten, Akzeptanz - Matthias Harnisch ...

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Umgestaltung innerstädtischer Grünflächen mit ortspezifischen Wildblumensaaten Biologische Vielfalt, Kosten, Akzeptanz - Matthias Harnisch ...
Umgestaltung innerstädtischer Grünflächen
  mit ortspezifischen Wildblumensaaten

  Biologische Vielfalt, Kosten, Akzeptanz

      Matthias Harnisch, Landschaftsarchitekt AKH BDLA
             Stadt Riedstadt, Fachgruppe Umwelt
              Rathausplatz 1, D-64560 Riedstadt
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Umgestaltung innerstädtischer Grünflächen

                                Einleitung

                                1.   Anlass

                                2.   Ziele

                                3.   Maßnahmen

Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt        4.   Pflege

                                5.   Evaluation: Biologische Vielfalt / Akzeptanz

                                6.   Erfahrungen und Empfehlungen
Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
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Umgestaltung innerstädtischer Grünflächen

                                1. Anlass

                                 Hoher Pflegeaufwand, dabei
1. Anlass
2. Ziele
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation
6. Empfehlungen

                                 niedrige ökologische Wertigkeit
Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt

                                 geringer ästhetischer Wert

Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
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Vorzustand (Bahnstraße, 22.07.2009)
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Vorzustand (Frankfurter Str., 28.05.2009)
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Umgestaltung innerstädtischer Grünflächen

                                 Pilotprojekt Riedstadt-Erfelden
1. Anlass
2. Ziele
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation                   2. Ziele
6. Empfehlungen

                                Erhöhung des ökologischen Werts (der biologischen Vielfalt)
Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt

                                Senkung des Pflegeaufwands und der Pflegekosten

                                Erhöhung des ästhetischen Werts: die Stadt schöner machen

Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
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Umgestaltung innerstädtischer Grünflächen
                                Maßnahmen bisher
                                2009/2010: Pilotprojekt in Riedstadt-Erfelden
                                (150 Flächen mit zusammen 5.425 qm)

                                Frühjahr 2012: Stadtteil Goddelau, Hessenring
1. Anlass
2. Ziele                        (43 Flächen mit zusammen 1.915 m2, davon 38 umgestaltet)
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation                   Herbst / Winter 2012 / 2013: Stadtteil Wolfskehlen, Brienner Straße /
6. Empfehlungen
                                Im Meerchen (106 Flächen mit 3.276 qm, davon 71 umgestaltet

Umgestaltung innerstädtischer
                                Herbst / Winter 2014 / 2015: Stadtteile Wolfskehlen und Leeheim
Grünflächen in Riedstadt        (24 Flächen mit zusammen 636 qm umgestaltet)

                                Herbst 2016: Stadtteil Crumstadt (1 Fläche mit 700 qm umgestaltet)

                                Frühjahr 2017: Stadtteil Leeheim
                                (19 Flächen mit zusammen 1.000 qm umgestaltet)

Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt                Größte Einzelfläche: 700 qm / kleinste 1,8 qm
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3. Maßnahmen
                                Pilotprojekt Erfelden, von Januar bis Mai 2010

                                 Umgestaltung von 150 Grünflächen (Straßenbegleitgrün) mit
1. Anlass                         zusammen 5.425 qm
2. Ziele
3. Maßnahmen
4. Pflege                        Bodenaustausch:
5. Evaluation
6. Empfehlungen                   498,15 t    Darmstädter Baumsubstrat (1,2 to ~ 1 m3, 415 m3)
                                  1.435,40 m3 nährstoffarmes Vegetationssubstrat
Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt           Preis Baumsubstrat:             19,00 € / m3   zzgl. 19% Mwst.
                                   Preis Vegetationssubstrat:      12,00 € / m3   zzgl. 19 % Mwst.

                                 Pflanzung von 138 Bäumen, 36 Sträuchern und 556 Stauden

Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt                  Aussaat von 21 kg Samen aus Regiosaatgut (4 g / m2)
Fachgruppe Umwelt
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Basis-Mischung:           Mischung für Kleinstflächen (< 5 qm):          Zusätzliche Arten für größere Flächen (> 75
                                                                         qm):
Agrimonia eupatoria       Armeria maritima
Anchusa officinalis       Artemisia campestris                           Echinops sphaerocephalus
Artemisia campestris      Centaurea stoebe                               Epilobium angustifolium
Berteroa incana           Corynephorus canescens                         Malva alcea
Carduus nutans            Euphorbia cyparissias                          Pastinaca sativa
Centaurea cyanus          Helianthemum nummularium                       Reseda luteola
Centaurea scabiosa        Koeleria pyramidata                            Verbascum densiflorum
Centaurea stoebe          Helichrysum arenarium
Cichorium intybus         Origanum vulgare
Clinopodium vulgare       Saponaria ocymoides
Daucus carota             Sedum acre
Dianthus carthusianorum   Silene otites
Dianthus superbus         Stipa capillata
Echium vulgare            Thymus pulegioides
Eryngium campestre        Viola arvensis
Falcaria vulgaris
Galium verum
                          Ergänzungs-Mischung zur Umwandlung von Rasen   Stauden als Grundgerüst:
Geranium sanguineum
                          in Wiese:
Knautia arvensis
                                                                         Aster novi-angliae in Sorten
Leucanthemum vulgare      Agrimonia eupatoria
                                                                         Calamagrostis x acutiflora "Karl Förster"
Linaria vulgaris          Centaurea jacea
                                                                         Molinia arundinacea "Karl Förster“
Linum perenne             Clinopodium vulgare
                                                                         Rudbeckia fulgida var. deamii
Malva moschata            Daucus carota
                                                                         Sedum telephium –Hybriden
Oenothera biennis         Galium verum
Origanum vulgare          Geranium sanguineum
Papaver dubium            Knautia arvensis
Papaver rhoeas            Leucanthemum vulgare
Pimpinella saxifraga      Linaria vulgaris
Plantago lanceolata       Pimpinella saxifraga
Salvia pratensis          Plantago lanceolata
Tragopogon dubium         Rhinanthus alectorolophus
Verbascum nigrum          Salvia pratensis                               Riedstädter Samenmischung für
Verbena officinalis       Tragopogon dubium                              innerstädtische Grünflächen
Veronica teucrium         Veronica teucrium
                                                                         © Stadt Riedstadt, Matthias Harnisch 2009
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3. Maßnahmen: Saatgutherkunft

                                                         Appels Wilde Samen
                                                         GmbH
                                                         Öko-Landbau-Zentrum
1. Anlass
                                                         Brandschneise 2
2. Ziele
3. Maßnahmen                                             D - 64295 Darmstadt
4. Pflege
5. Evaluation
6. Empfehlungen

Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt

Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
Beispiel Kurt-Schumacher-Straße: Entnahme des alten Oberbodens (04.02.1010)
Einbau des neuen Vegetationssubstrats (08.02.2010)
Nach der Baumpflanzung (hier: Tilia cordata „Greenspire“) (10. 02. 2010)
Einsaat (03. 03. 2010)
3 Monate später: ein Blütenmeer (Vaccaria hispanica & Centaurea cyanus) (7.6.2010)
Detail: Centaurea cyanus und Vaccaria hispanica (RL 1!) (10. 06. 2010)
Im ersten Jahr (2010, Juni und September)
Im zweiten Jahr (2011, im Uhrzeigersinn April, Juni, Juli, August)
Filipendula vulgaris (RL H: 3)   2013   Dianthus superbus (RL D: 3, RL H: 3)
2015
Vorzustand: Hessenring in Riedstadt-Goddelau
Planung: Hessenring in Riedstadt-Goddelau
3. Maßnahmen

                                Kosten (Pilotprojekt Erfelden):

1. Anlass
2. Ziele
                                Material und extern vergebene Arbeit:    78.000 €
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation
6. Empfehlungen
                                Bauhof Riedstadt                        133.000 €
                                (Personal und Material)
Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt

                                Kosten pro Quadratmeter:                  38,37 €

                                Material und extern vergebene Arbeit:     14,18 €
Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt                 Bauhof Riedstadt:                         24,19 €
Fachgruppe Umwelt
4. Pflege
                                Im ersten Jahr:
                                Aussaat: September - November oder Februar - März

1. Anlass
                                Nach der Keimung: steuernde Pflege, d.h.
2. Ziele
3. Maßnahmen
                                 Selektive Bekämpfung expansiver Unkräuter (v.a. Chenopodium)
4. Pflege                        Selektive Entnahme dominanter abgestorbener Pflanzen(teile)
5. Evaluation
6. Empfehlungen

                                Ein Schnitt mit Abfuhr des Mahdgutes im Juli/August, nur falls
Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt
                                erforderlich (starker Sommeraufwuchs) 2 Schnitt im Winter

                                Ab dem zweiten Jahr:
                                 2 Schnitte pro Jahr
                                 1. Schnitt Ende Juni / Anfang Juli, 2. Schnitt Dezember - Februar
Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
                                1. Schnitt mit Abräumen des Mahdgutes, 2. Schnitt als Mulchschnitt
Nach dem ersten Schnitt, Bahnstraße Erfelden Juni 2011
Nach dem ersten Schnitt, Juli 2012
4. Pflege: Kosten

1. Anlass
2. Ziele
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation
6. Empfehlungen

    Hinweis: Die hier aufgeführten Pflegekosten beruhen auf Zeiterfassungsbögen
    und internen Rechnungen des städtischen Bauhofs.
    Sie sind NICHT direkt vergleichbar mit Zahlen aus gewerblichen Betrieben
5. Evaluation: Biodiversität und Akzeptanz
                                2013 – 2014:
                                 Masterarbeit an der Universität Gießen: “Vegetation in der Stadt”
                                 Im Fokus: Vegetation und Akzeptanz

                                2015:
1. Anlass                        Bachelorarbeit an der TU Darmstadt:
2. Ziele
3. Maßnahmen
                                “Effekte von Renaturierungsmaßnahmen urbaner Grünflächen auf
4. Pflege                       bodenlebende Arthropoden“
5. Evaluation
6. Empfehlungen

                                2016 / 2017:
Umgestaltung innerstädtischer
                                 Bachelorarbeit an der TU Darmstadt:
Grünflächen in Riedstadt
                                “Arthropoden-Abundanz und –Gemeinschaftszusammensetzung auf
                                städtischen Renaturierungsflächen“

                                2017 /2018:
                                 Bachelorarbeit an der TU Darmstadt:
Matthias Harnisch               “Einfluss von urbanen Renaturierungsmaßnahmen auf
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt               Ameisengemeinschaften “
5. Evaluation: Biodiversität (Vegetation)

                                1. Vegetation
                                (Quelle: Melanie Hilmer: „Vegetation in der Stadt – Aussaat von Magerrasen in
                                Riedstadt“, Masterarbeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen, 2014)
1. Anlass
2. Ziele
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation: Vegetation
6. Empfehlungen                 Vegetationsaufnahmen im Juni - Juli 2013

Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt

                                67 Plots von je 2 m2
                                3 Gruppen        1) 18 Aufnahmen auf 18 Flächen < 20 m2
                                                 2) 24 Aufnahmen auf 8 Flächen 20 - 70 m2
Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
                                                 3) 25 Aufnahmen auf 5 Flächen > 70 m2
Basis-Mischung:           Mischung für Kleinstflächen (< 5 qm):          Zusätzliche Arten für größere Flächen (> 75
                                                                           qm):
  Agrimonia eupatoria       Armeria maritima
  Anchusa officinalis       Artemisia campestris                           Echinops sphaerocephalus
  Artemisia campestris      Centaurea stoebe                               Epilobium angustifolium
  Berteroa incana           Corynephorus canescens                         Malva alcea
  Carduus nutans            Euphorbia cyparissias                          Pastinaca sativa
  Centaurea cyanus          Helianthemum nummularium                       Reseda luteola
  Centaurea scabiosa        Koeleria pyramidata                            Verbascum densiflorum
  Centaurea stoebe          Helichrysum arenarium
  Cichorium intybus         Origanum vulgare
  Clinopodium vulgare       Saponaria ocymoides
  Daucus carota             Sedum acre
  Dianthus carthusianorum   Silene otites
  Dianthus superbus         Stipa capillata
  Echium vulgare            Thymus pulegioides
  Eryngium campestre        Viola arvensis
  Falcaria vulgaris
  Galium verum
                            Ergänzungs-Mischung zur Umwandlung von Rasen   Stauden / Blumenzwiebeln als Grundgerüst:
  Geranium sanguineum
                            in Wiese:
  Knautia arvensis
                                                                           Aster novi-angliae in Sorten
  Leucanthemum vulgare      Agrimonia eupatoria
                                                                           Calamagrostis x acutiflora "Karl Förster"
  Linaria vulgaris          Centaurea jacea
                                                                           Molinia arundinacea "Karl Förster“
  Linum perenne             Clinopodium vulgare
                                                                           Muscari neglectum
  Malva moschata            Daucus carota
                                                                           Narcissus poeticus “Actea”
  Oenothera biennis         Galium verum
                                                                           Narcissus pseudonarcissus
  Origanum vulgare          Geranium sanguineum
                                                                           Rudbeckia fulgida var. deamii
  Papaver dubium            Knautia arvensis
                                                                           Sedum telephium –Hybriden
  Papaver rhoeas            Leucanthemum vulgare
                                                                           Tulipa sylvestris
  Pimpinella saxifraga      Linaria vulgaris
  Plantago lanceolata       Pimpinella saxifraga
  Salvia pratensis          Plantago lanceolata
  Tragopogon dubium         Rhinanthus alectorolophus
  Vaccaria hispanica        Salvia pratensis                               Riedstädter Samenmischung für
  Verbascum nigrum          Tragopogon dubium                              innerstädtische Grünflächen
  Verbena officinalis       Veronica teucrium
  Veronica teucrium
                                                                           © Stadt Riedstadt, Matthias Harnisch 2009

Erfolg der Samenmischungen / Pflanzung: Von 64 Arten konnten nur 7 nicht nachgewiesen werden
5. Evaluation: Biodiversität (Vegetation)
                                Vor der Umgestaltung:

                                Arten (Vegetation): 20 (z. B. Mahonia aquifolium, Symphoricarpus
                                chenaultii „Hancock“, Forsythia, Cotoneaster, Lonicera pileata sowie
                                einige Wildkräuter wie z. B. Elymus repens)

1. Anlass
                                 überwiegend nicht-einheimische Sträucher aus Baumschulware
2. Ziele
3. Maßnahmen
                                 geringe genetische Vielfalt (Stecklingsvermehrung)
4. Pflege
5. Evaluation: Vegetation
6. Empfehlungen

                                Nach der Umgestaltung:
Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt        Arten: 126 (vermutlich mehr, da die Vegetationsuntersuchung nur
                                Teilbereiche erfasst hat)

                                 überwiegend aus autochthonem Saatgut und Spontanaufwuchs

                                 Vegetation: erhöhter Artenreichtum und größere genetische Vielfalt
Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
5. Evaluation: Biodiversität (Fauna)

                                2. Fauna
                                (Quelle: Ann-Kathrin Müller: „Effekte von Renaturierungsmaßnahmen urbaner
                                Grünflächen auf bodenlebende Arthropoden“, Bachelorarbeit an der
1. Anlass                       Technischen Universität Darmstadt, Oktober 2015)
2. Ziele
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation: Fauna
6. Empfehlungen                 40 Grünflächen beprobt, davon

Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt
                                 20 umgestaltet im Frühjahr 2010

                                 10 umgestaltet im Frühjahr 2015

                                 10 Flächen ohne Umgestaltung
Matthias Harnisch
                                  (Vergleichsflächen Vorzustand)
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
5. Evaluation: Biodiversität (Fauna)

                                5 Beprobungstermine im Juni/Juli 2015:

                                9. – 11.6. / 16. – 17.6. / 29. – 30.6. / 8. – 9.7. / 15. – 16.7. 2015

1. Anlass
2. Ziele
3. Maßnahmen                    Je 2 Barberfallen pro Probefläche ( 80 Fallen)
4. Pflege
5. Evaluation: Fauna
6. Empfehlungen                 je eine im Zentrum der Probefläche, eine 0,5 m Abstand vom Rand

Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt

                                Bestimmung der Arthropoden (Gliederfüßer) überwiegend auf
                                Ebene der Ordnung, teilweise auf Ebene der Familie

                                Beifänge auf der Ebene des Stamms
Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
                                                                               (Quelle: Ann-Kathrin Müller 2015)
5. Evaluation: Biodiversität (Fauna)

                                Ergebnisse:                                           (Quelle: Ann-Kathrin Müller 2015)

                                17.825 Individuen aus 25 Taxa:

                                Formicidae             (Ameisen)                     Diese elf Taxa wurden für
1. Anlass                       Collembola             (Springschwänze)              die statistische Auswertung
2. Ziele
                                Dermaptera             (Ohrwürmer)                   herangezogen, da
3. Maßnahmen
4. Pflege                       Aphidoidae             (Blattläuse)                  repräsentativ bei
5. Evaluation: Fauna            Araneae                (Webspinnen)                  Barberfallen und jeweils
6. Empfehlungen
                                Isopoda                (Asseln)                      mehr als 50 Exemplare
                                Acari                  (Milben)                      gefangen
Umgestaltung innerstädtischer   Heteroptera            (Wanzen)
Grünflächen in Riedstadt
                                Coleoptera             (Käfer)
                                Opiliones              (Weberknechte)
                                Auchenorrhyncha        (Zikaden)

                                < 50 Exemplare bzw. nicht repräsentativ: Ensifera (Langfühlerschrecken), Caelifera
                                (Kurzfühlerschrecken), Gryllidae (Echte Grillen), Brachycera (Fliegen), Nematocera
                                (Mücken), Thysanoptera (Fransenflügler), Apoidae (Bienen und Grabwespen), Vespidae
Matthias Harnisch               (Faltenwespen), Lepidoptera (Schmetterlinge), Siphonaptera (Flöhe), Myriapoda
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt               (Tausendfüßer), Pseudoscorpiones (Pseudoskorpione), zudem Mollusca (Weichtiere) und
                                Annelida (Ringelwürmer)
5. Evaluation: Biodiversität (Fauna)

                                Ergebnisse:
                                (Quelle: Ann-Kathrin Müller 2015)   Individuenzahlen, Maximum
                                                                    a) vor Umgestaltung
                                                                    b) Umgestaltung 2010
                                                                    c) Umgestaltung 2015
1. Anlass
                                                                    d) kein Unterschied
2. Ziele
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation: Fauna
6. Empfehlungen                                                     Formicidae        (Ameisen)
                                                                    Collembola        (Springschwänze)
                                                                    Dermaptera        (Ohrwürmer)
Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt                                            Aphidoidae        (Blattläuse)
                                                                    Araneae           (Webspinnen)
                                                                    Isopoda           (Asseln)
                                                                    Acari             (Milben)
                                                                    Heteroptera       (Wanzen)
                                                                    Coleoptera        (Käfer)
Matthias Harnisch                                                   Opiliones         (Weberknechte)
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt                                                   Auchenorrhyncha   (Zikaden)
5. Evaluation: Biodiversität
Zusammenfassung
 Vegetation: erhöhter Artenreichtum und größere genetische Vielfalt

 Fauna: Erhöhung der Arten- und Individuenzahl (letztere teilweise
  sogar signifikant) bei den Arthropoden auf den umgestalteten Flächen,
  je mehr Pflanzenarten, desto mehr Arthropoden

 Pflege: Teilflächen stehenlassen / nicht mitmähen
5. Evaluation: Akzeptanz
5. Evaluation: Akzeptanz
5. Evaluation: Akzeptanz
Auswertung Fragebogenaktion Grünflächenumgestaltung Erfelden
        Ausgegebene Fragebögen (1 pro Haushalt)                           1.774

        Rücklauf absolut                                                   433

        Rücklauf Prozent                                                24,41 %

Alter                                                      Geschlecht

                       Seid wann wohnen Sie in Erfelden?                      (Quelle: Melanie Hilmer 2014)
Wie sollten die städtischen Grünflächen gestaltet werden?

25,0%
                              21,2%   21,9%

20,0%

15,0%
               12,5%
                                                                                        11,3%

10,0%
                                                                   6,5%
                       4,8%
 5,0%                                         3,2%                               3,7%                                3,9%
                                                                                                              2,3%
                                                            1,4%          1,2%                  1,2%   1,6%                               1,2%
        0,5%                          0,2%           0,7%                                                                   0,2%                 0,2%
                                                                                                                                   0,2%
 0,0%

                                                                                                                        (Quelle: Melanie Hilmer 2014)
Zufriedenheit

Zufriedenheit mit Erscheinungsbild der Grünflächen vor der Umgestaltung?   Zufriedenheit mit dem Erscheinungsbild im Frühjahr 2013?

 Zufriedenheit mit dem Erscheinungsbild im Sommer 2013?                      Zufriedenheit mit dem Erscheinungsbild im Herbst / Winter?

                                                                                                                  (Quelle: Melanie Hilmer 2014)
Pflege / Kosten

Kommunen und Städte sollten sparen, um einen    Für Gestaltung und Pflege der Grünflächen
ausgeglichenen Haushalt zu erreichen            sollte mehr Geld ausgegeben werden

                                                Es ist Aufgabe der Stadt dafür zu sorgen, dass in Grünflächen
Wie häufig sollten die Flächen gemäht werden?
                                                kein Müll liegt und diese nicht als Hundeklo dienen

                                                                                (Quelle: Melanie Hilmer 2014)
Biologische Vielfalt / Artenschutz

Wie wichtig ist Ihnen biologische Vielfalt in der Stadt?           Wie betroffen macht Sie das Aussterben von Arten?

                 Welche Arten sollten das Stadtbild beherrschen?

                                                                   Sollte Artenschutz auch im städtischen Bereich eine Rolle spielen?

                                                                                                       (Quelle: Melanie Hilmer 2014)
Pflege-Patenschaften

 Haben Sie eine Pflege-Patenschaft?             Bereitschaft zur Übernahme einer Pflege-Patenschaft

                                                Wie viel Zeit wenden Sie für die Pflege
Anzahl Pflege-Patenschaften:
                                                der öffentlichen Grünfläche wöchentlich
in Flächenprozent der umgestalteten Bereiche    auf:

                                                1,13 Stunden
In Erfelden:                           7,07 %
In Goddelau:                          20,47 %
In Wolfskehlen:                       47,14 %
                                                                                (Quelle: Melanie Hilmer 2014)
Fazit:

Die neugestalteten Grünflächen gefallen einer Mehrheit nicht

Die Stadt soll sparen und nicht mehr Geld für Grünflächengestaltung und –pflege ausgeben

Die Flächen sollen aber mindestens 3 mal pro Jahr und mehr gemäht werden

Die Stadt soll Hundekacke und Müll in den Grünflächen entfernen

Die große Mehrzahl der Erfelder wollen keine Pflege-Patenschaften übernehmen
(im Gegensatz z. B. zu Wolfskehlen, wo fast 50 % der Flächen von Paten gepflegt werden)

Die biologische Vielfalt ist auch im innerstädtischen Bereich wichtig, das Artensterben
macht fast 90 % betroffen und heimische Arten sollen das Stadtbild beherrschen

Was nun?
Akzeptanz: Riedstadt gewinnt einen von sieben Hauptpreisen im Landeswettbewerb
  Hessen „Städte sind zum Leben da“ in (16. Juni 2015)
                                       Werner Amend,
                                       Bürgermeister Riedstadt
      Priska Hinz,                                               Uwe Baum, Appels
      Umweltministerin Hessen                                    Wilde Samen

1. Reason
2. Aims
3. Measures
4. Maintenance
5. Evaluation
6. Conclusions

                                                                              Foto: Andreas Schlote, Wiesbaden
6. Erfahrungen und Empfehlungen

                                Die Neugestaltung innerstädtischer Grünflächen mit ortsangepassten
                                Saatgutmischungen aus Regiossatgut

1. Anlass
2. Ziele
3. Maßnahmen                    • kann helfen, die biologische Vielfalt auf innerstädtischen
4. Pflege                         Grünflächen deutlich zu erhöhen
5. Evaluation
6. Empfehlungen

Umgestaltung innerstädtischer   • kann helfen, den Pflegeaufwand und die Pflegekosten deutlich
Grünflächen in Riedstadt
                                  zu senken

                                • Kann erhebliche Akzeptanzprobleme bei der lokalen Bevölkerung
                                  mit sich bringen
Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt
6. Erfahrungen und Empfehlungen
                                Öffentlichkeitsarbeit!!!!
                                 Umfassend und intensiv

                                 Frühzeitig informieren (mind. 1 Jahr im Voraus beginnen)
1. Anlass
2. Ziele                         Wissen zum Thema „Biologische Vielfalt” vermitteln
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation                    Akzeptieren, dass es unterschiedliche und teilweise sehr
6. Empfehlungen
                                  kontroverse Auffassungen geben kann (nicht jeder ist ein Botaniker,
                                  dessen Augen beim Aufblühen wilder Arten vor Freude leuchten)
Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt

                                Vielfältige Strategien
                                 Unterschiedliche und an den jeweiligen Ort angepasste Gestaltung
                                  wählen (z. B. größenabhängig unterschiedliche Saatgutmischungen,
                                  pflegeleichte Stauden(mischungen), pflegeleichte Sträucher etc.)
Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt
Fachgruppe Umwelt                Aktive Bürgerschaft unterstützen (Pflegepatenschaften!)
6. Erfahrungen und Empfehlungen
                                Bürgerengagement unterstützen

                                02.02. 2010: Magistratsentscheidung über die Einführung von
                                Pflegepatenschaften für öffentliche Grünflächen
1. Anlass
2. Ziele
3. Maßnahmen
4. Pflege
5. Evaluation                    Bis heute: 139 Paten für insgesamt 161 Grünflächen
6. Empfehlungen

Umgestaltung innerstädtischer
Grünflächen in Riedstadt
                                 Kennzeichnung der Flächen mit Schildern, um die Patenbeete
                                   - für den Pflegetrupp des Bauhofs als privat gepflegte
                                     kenntlich zu machen
                                   - Nachbarn anzuregen, ebenfalls ein Patenschaft zu
                                     übernehmen
Matthias Harnisch
Stadt Riedstadt                  Ein jährlicher gemeinsamer Ausflug mit den Pflegepaten
Fachgruppe Umwelt
                                  als Dankeschön
Beispiel eines Pflanzplans für eine Patenschaftsbeet
Die gleiche Fläche in der Wirklichkeit
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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