STUTTGART - ZUKUNFTSVISIONEN IM BLICK - Der Stuttgarter Büromarktbericht 2019/2020 - German ...
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Alte Bahndirektion Look 21 Büro + Wohnen Büro 43.000 m² Büro + Wohnen 0 % vermietet Büro 21.000 m² Fertigstellung 2025 100 % vermietet Fertigstellung Q4/2020 Lautenschlager-Areal II Büro + Einzelhandel + Wohnen K32 Büro 1.600 m² Büro + Hotel 100 % vermietet Büro 13.000 m² Fertigstellung Q4/2020 100 % vermietet Fertigstellung Q4/2021 Eberhardstraße 65 Königstraße 29 Büro + Einzelhandel + Wohnen Büro 760 m² Büro 1.100 m² 0 % vermietet 70 % vermietet Fertigstellung Q2/2021 Fertigstellung Q2/2019 Calwer Passage Büro + Einzelhandel + Wohnen Büro 11.300 m² 100 % vermietet Fertigstellung Q2/2022 Königstraße 41 Büro + Einzelhandel Büro 750 m² 100 % vermietet Fertigstellung Q1/2021 Quelle der Darstellungen: Research E & G Real Estate GmbH ©, Stand: 31.12.2018
05 Büromarktdaten I N HALT Stuttgart im Überblick E N T W I C K LU N G E N 2019/2020 ST U T TG A RT I M D E TA I L Flächen- Repräsentative Durchschnitts- Leerstand Leerstand Angebots- Fertigstellungs- Vorvermietungs- JAHR umsatz Spitzenmieten mieten City in m2 in % bestand volumen volumen in m2 pro m2 pro m2 in Mio. m2 in m2 in m2 06 14 23 Vorwort Öffentliche Hand löst Industriebranche Stuttgart City/Innenstadt: 2004 152.000 17,00 € 14,50 € 415.000 5,70 7,102 129.000 93.500 Stuttgart und E & G Real Estate als stärkster Nachfrager ab Begehrte Lage – aber ohne Angebot 2005 145.000 17,00 € 13,50 € 402.000 5,60 7,170 68.500 51.400 08 15 24 Entwicklungen Deutlich mehr Großverträge Stuttgarter Norden: 2006 140.000 17,50 € 13,60 € 467.400 6,50 7,222* 52.500 20.500 2019/2020 bei nahezu gleicher Vertragsanzahl Ein gutes Ergebnis, doch die Dynamik lässt nach 2007 169.000 17,50 € 14,50 € 466.000 6,42 7,254 32.600 23.400 09 16 26 2008 180.000 18,00 € 14,50 € 460.000 6,24 7,367 117.000 116.000 Der Anfang ist gemacht Mieten steigen Stuttgarter Osten: Trends und ihre Umsetzung im Vergleich zum Vorjahr Größter Nachfrager war die öffentliche Hand 2009 171.000 18,00 € 13,60 € 453.000 6,12 7,482 40.000 22.000 10 19 28 2010 194.000 17,50 € 14,30 € 480.000 6,46 7,402 42.400 22.400 Das Rosensteinviertel Leerstand erreicht Stuttgarter Süden: 2011 285.000 18,80 € 14,30 € 424.000 5,71 7,442 45.900 41.200 Die Entscheidung ist gefallen kritische Größe Hier ist einiges in Bewegung 2012 191.500 20,00 € 14,50 € 399.000 5,38 7,415 37.000 36.300 12 20 31 Deutliche Steigerung Solider Flächenumsatz Büromarkt Stuttgart: 2013 258.000 20,00 € 14,40 € 365.000 4,87 7,496 81.200 62.700 des Flächenumsatzes an den Top-7-Standorten Flächenumsätze 2019 2014 278.000 21,50 € 15,30 € 325.000 4,33 7,514 72.500 91.500 2015 290.000 22,80 € 15,90 € 270.000 3,55 7,596 74.900 62.100 P R O G N O S E N 2020 2016 432.000 23,00 € 16,20 € 220.000 2,84 7,735 149.200 119.300 32 33 2017 270.000 24,30 € 18,50 € 167.000 2,12 7,860 128.600 110.500 Prognosen Die Aussichten für 2020: 2020 Marktenge und getrübte 2018 218.000 23,00 € 18,20 € 186.000 2,34 7,953 92.800 64.300 konjunkturelle Aussichten 2019 313.000 24,00 € 20,40 € 151.000 1,88 8,042 88.800 65.800 I H R E A N S P R E C H PA RT N E R * Datenbasis nach Erhebung BulwienGesa AG + Baasner, Möller & Langwald GmbH Quelle: Research E & G Real Estate GmbH ©, Stand: 31.12.2019 34 E & G R E A L E STAT E U N D G P P 36 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
06 07 VORWO RT STA DT ST U T TG A RT U N D E & G R E A L E STAT E Investitionen Stuttgart für eine zukunftsfähige Stadt Zentrum für Innovation und technologische Zukunft Stuttgart ist eine hochattraktive Stadt – für ihre Bürgerinnen und Bürger wie auch für die ansässigen Firmen oder diejenigen, Die Schlagworte Elektromobilität und Digitalisierung sind in aller Munde - Stuttgart hat sich längst auf den Weg gemacht. die planen, diese Wirtschaftsregion ebenfalls für sich zu nutzen und sich hier anzusiedeln. Damit Stuttgart auch weiterhin so So schufen die Automobilkonzerne Daimler und Porsche die Voraussetzungen für modernste Formen der Mobilität, die Stadt viel Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsqualität bietet, hat die Stadt soeben einen Haushalt der Investitionen für die nächsten Stuttgart trägt durch ein gut ausgebautes Netz an Ladestationen ihren Teil dazu bei. Diese wertvolle Zusammenarbeit von zwei Jahre auf den Weg gebracht. Der Etat für die Jahre 2020/2021 umfasst insgesamt 8,1 Milliarden Euro. Wichtige Investi- Industrie und öffentlicher Hand ist kennzeichnend für die Landeshauptstadt. Auch bei der Digitalisierung spielt Stuttgart tionen entfallen auf die Bereiche Klimaschutz und Bildung, soziale Infrastruktur, nachhaltige Mobilität sowie Städtebau und vorne mit: Nach der Vergabe der 5G-Lizenzen im vergangenen Jahr ist die Stadt nun Pilotregion für den Breitbandausbau. Das Kultur. Damit zeigt die Stadt, dass sie sich auf Krisenzeiten vorbereitet und sich in dem wirtschaftlich schwierigen Umfeld gut eröffnet den hier ansässigen Unternehmen vorteilhafte Möglichkeiten. und vorausschauend aufstellt. Ein weiterer Trend betrifft die moderne Arbeitswelt. Hier geht es um erhöhte Anforderungen an die Arbeitsumgebung und Industrie- und wirtschaftspolitisch gilt es, die hiesigen Stärken weiter auszubauen. Die Landeshauptstadt ist also insgesamt die Ausstattung des Arbeitsplatzes. Das bedeutet, Büroflächen müssen zunehmend vielfältigere und effizientere Nutzungs- auf einem guten Weg. Insbesondere diese Wachstumsfelder und Branchen stehen dabei schon seit geraumer Zeit im Fokus möglichkeiten bieten, allein schon um die gestiegenen Mietkosten aufgrund des Rückgangs an entsprechenden Flächen und unseres Handelns: nachhaltige Mobilität, Umwelttechnologien, erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz, Informa- der ständig steigenden Baupreise wenigstens teilweise aufzufangen. Die Situation in Stuttgart stellt hier nach wie vor eine tions- und Kommunikationstechnologien (IKT), Green IT und intelligente Produkte. Ergänzend werden innovative Bereiche Herausforderung dar: Die Leerstandsquote ist auf einen historisch niedrigen Stand von unter 2 % gesunken, die wenigen neu wie beispielsweise die Luft- und Raumfahrt und die Kreativwirtschaft vorangetrieben. Die Schlüsseltechnologien wie z. B. entstehenden Flächen sind zum großen Teil vorvermietet. Mikrosystemtechnik, Photonics, Nanotechnologie, IT, Leichtbau, Ressourceneffizienz, Biotechnologien und neue Werkstoffe verdienen besonderes Augenmerk. Stuttgart ist außerordentlich attraktiv als Standort für Wohnen und Arbeiten, das zeigen die nach wie vor erfreulich steigen- den Einwohner- und Arbeitsplatzzahlen. Dazu trägt nicht zuletzt eine diversifizierte Industrie- und Dienstleistungslandschaft Zukunftsfähigkeit, die Achtung der Ökologie, wirtschaftlicher Erfolg und soziale Gerechtigkeit kommen nicht von selbst. Sie bei, die hochqualifizierte Arbeitskräfte anlockt. Vor diesem Hintergrund erweist sich das nunmehr in der Planung befindliche sind Ergebnisse intelligenten Wandels samt Einbindung zukünftiger Trends und Entwicklungen in allen Lebensbereichen. Die neue Stadtquartier Rosensteinviertel am Rand der Stuttgarter Innenstadt als hochwertige Investition in die urbane Zukunft. Wirtschaft wird in fünf oder zehn Jahren anders aussehen als heute. Wie, das können und müssen wir mitgestalten. Eine umfassende Analyse der Stuttgarter Büromarktsituation sowie daraus resultierende Schlussfolgerungen und Desiderate finden Sie auf den folgenden Seiten. Wir freuen uns auf anregende Diskussionen mit Ihnen. FRITZ KUHN INES AUFRECHT MARIO CAROLI BJÖRN HOLZWARTH Oberbürgermeister Leiterin der Wirtschaftsförderung Geschäftsführender Gesellschafter Geschäftsführender Gesellschafter der Landeshauptstadt der Landeshauptstadt E & G Real Estate E & G Real Estate ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
08 09 E N T W I C K LU N G E N 2019/2020 Entwicklungen Der Anfang ist gemacht 2019/2020 Trends und ihre Umsetzung Digitalisierung ist die unabdingbare Basis für künftige wirtschaftliche Die vergangenen Jahre waren vornehmlich von neuen Trends und deren Entwicklung, Prosperität. Ob 5G-Lizenzen, Elektromobilität oder moderne Arbeits- aber auch von der Schaffung der Voraussetzungen dafür geprägt. Egal, ob es um die welten – in Stuttgart wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen. Einführung „agiler Arbeitsmethoden“, Big Data oder die grundsätzliche Neubetrachtung Hinzu kommt die hohe Attraktivität der Stadt für gut ausgebildete zukünftiger Mobilität ging, alles musste erst einmal eine grundlegende Akzeptanz erfah- Arbeitskräfte. Jetzt heißt es: durchstarten. ren und in die Planungsphase eintreten. DIGITALISIERUNG UND ELEKTROMOBILITÄT 2019 erfolgte die Vergabe der 5G-Lizenzen. Im Ergebnis beiterinnen in allen Bereichen. Dass die Arbeitslosenquote wurden Vereinbarungen mit der Deutschen Telekom ge- zum 31.12.2019 bei lediglich ca. 4,0 % lag, unterstreicht dies. troffen, Stuttgart wird Pilotregion für den Breitbandausbau. Bereits Mitte 2019 wurden in verschiedenen Branchen ers- Bis 2022 sollen 90 % der Unternehmensstandorte an das Gi- te Anzeichen von Auftragsrückgängen sichtbar und erste gabit-Glasfasernetz angeschlossen sein. Damit ist auch die damit verbundene Sparmaßnahmen ausgerufen. Welchen Grundlage für die nächsten Schritte im Entwicklungsprozess Umfang und welche Dauer diese Maßnahmen haben wer- „autonomes Fahren“ gelegt. Da dieses zukunftsfähige Feld den, lässt sich Ende 2019 nicht abschließend sagen. Im- sehr stark dem internationalen Wettbewerb unterliegt, war merhin ist die stark industriell, aber auch mittelständisch die Schaffung von Verlässlichkeit für die Planung dringend geprägte Region durch die Vielfalt der Unternehmen breit erforderlich. genug aufgestellt, um eventuelle konjunkturelle Rückgänge Mit dem vorgesehenen breiten Start des Angebots von Elek- erst einmal verkraften zu können. trofahrzeugen 2020 wurde die Umsetzung weiterer großer Grundsätzlich geht man am Standort Stuttgart für 2020 bis Projekte eingeleitet. Die Entscheidung der Daimler AG, die 2030 von einer weiteren Zunahme der Einwohnerzahl auf elektrischen Antriebe in Stuttgart herzustellen, sichert auf dann ca. 650.000 aus. kurze und lange Sicht entsprechende Arbeitsplätze und ist MODERNE ARBEITSBEDINGUNGEN GEFRAGT immens wichtig für den Standort. Im Hause Porsche fiel die Entscheidung für die Elektrifizierung des Fahrzeugangebots Die sich derzeit ändernden Rahmenbedingungen der Ar- bereits vor einigen Jahren, zwischenzeitlich sind umfangrei- beitswelt betreffen die unterschiedlichsten Akteure am che Maßnahmen zur Umgestaltung des Produktionsstand- Markt. Hier ist es die Aufgabe der öffentlichen Hand, inner- orts in Zuffenhausen großenteils abgeschlossen: Die ersten halb vergleichsweise kurzer Zeit entsprechende Prämissen vollelektrischen Fahrzeuge werden 2020 ausgeliefert. für die Marktteilnehmer zu schaffen. Zur Umsetzung bedarf Parallel zu diesen Entwicklungen beschloss die Stadt Stutt- es allerdings der Gewinnung neuer Arbeitskräfte, was wie- gart, das schon heute große Netz an Ladesäulen kurzfristig derum nur durch moderne Arbeitsformen und Arbeitsplätze um 23 Schnellladepunkte zu erweitern. von Erfolg gekrönt sein wird. In Industrie und Dienstleis- tung breitet sich das Phänomen der neuen Arbeitswelten WEITERHIN BEDARF AN ARBEITSKRÄFTEN bereits seit Jahren aus, jetzt beginnt es auch bei der öffent- Der stetige Anstieg der Arbeitsplatzzahlen in Stuttgart auf lichen Hand Einzug zu halten. zwischenzeitlich ca. 430.000 zeigt den immer noch vorhan- denen Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeitern und Mitar- ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
10 11 E N T W I C K LU N G E N 2019/2020 Das Rosensteinviertel Die Entscheidung ist gefallen Nachdem das Europaviertel in den letzten Zügen der Fertigstellung begriffen ist, zeichnen sich bereits die nächsten Entwicklungen ab. Die Prämierung der Planung für das Rosen- steinviertel wurde im Sommer 2019 auf der Basis des erfolgten Architektenwettbewerbs vorgenommen. EIN NEUES QUARTIER IN DER PLANUNG ATTRAKTIV FÜR WOHNEN UND ARBEITEN S 21/Neubaugebiet B S 21/Neubaugebiet C2 Die Bebauung des Europaviertels ist in die Endphase ein- Gerade die ehemaligen Gleisflächen – am Rand der Stutt- getreten, nun folgt die Planung des Rosensteinviertels. Dort garter Innenstadt am Rosensteinpark gelegen – dürften wird auf rund 85 Hektar ein neues Stadtquartier entstehen. nach derzeitigem Stand zum Ende der 2020er-Jahre eine Der Rahmenplan dazu soll Ende 2020 fertiggestellt sein. hochattraktive Wohnlage darstellen. Der frühzeitig gestar- Beim Rosensteinviertel handelt es sich um den Innenstadt- tete Wettbewerb soll sowohl die Einbindung der Bürgerin- Entwicklungsfläche bereich entlang der Rosensteinstraße, in dem nach Fertig- nen und Bürger ermöglichen, als auch die notwendige Zeit Rosenstein stellung der Baumaßnahme Stuttgart 21 auf dem Areal der gewährleisten, die es erfordert, um die entsprechenden Be- ehemaligen Gleisanlagen ein urbanes Stadtquartier mit bauungspläne erstellen zu können. S 21/Neubaugebiet C1 rund 5.000 Wohnungen entstehen soll. Nach heutigem Mit entsprechenden Flächen für den Büromarkt ist aller- Stand wird in diesem Areal der Teilbereich „C2“ im Bereich dings aus heutiger Sicht nicht vor 2025 – 2028 zu rechnen. City Prag, sprich das Gelände nördlich und östlich des „Bü- lowturms“, für weitere Büroflächen zur Verfügung stehen. Auf den Flächen „C1“ und „B“ ist eine gemischte Nutzung geplant, hauptsächlich jedoch Wohnbebauung. Angebun- den wird das Gebiet über die neu vorgesehene S-Bahn- Haltestelle „Mittnachtstraße“, die bis in einigen Jah- ren fester Bestandteil des ÖPNV-Netzes sein wird. Quelle: Stadt Stuttgart ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
12 13 E N T W I C K LU N G E N 2019/2020 Deutliche Steigerung DIE DREI GRÖSSTEN VERTRAGSABSCHLÜSSE des Flächenumsatzes Mieter Teilmarkt Gesamtfläche Der Flächenumsatz lag zum 31.12.2019 bei rund 313.000 m². Damit übertraf er die Er- Land Baden-Württemberg (Eigennutzer) Stuttgart-Feuerbach ca. 27.200 m2 gebnisse der beiden Vorjahre deutlich, ebenso wie den 10-Jahres-Durchschnittswert. Vector Informatik GmbH Stuttgart-Weilimdorf ca. 25.000 m2 Siemens AG Stuttgart-Zuffenhausen ca. 20.000 m2 UMSATZ LIEGT ÜBER 10-JAHRES-DURCHSCHNITT Mit einem Flächenumsatz von rund 313.000 m² zum 2018, auch im vergangenen Jahr den höchsten Flächen- 31.12.2019 lag das Jahresergebnis etwa 44 % über dem umsatz auf. Danach folgte die Stuttgarter City, die mit ei- VERMIETUNGSLEISTUNG BÜROFLÄCHEN STUTTGART 2009 BIS 2019 IN M2 Vorjahresergebnis (31.12.2018: 218.000 m²) und etwa 21 % nem Großabschluss im Projekt Look 21 sowie zahlreichen über dem 10-Jahres-Durchschnitt. Rund 32.900 m² des Um- Kleinverträgen einen nahezu doppelt so hohen Umsatz satzes wurden durch eigengenutzte Immobilien erzielt, da- verzeichnete wie 2018. Auch der Teilmarkt Stuttgart-Bad von allein 27.200 m² durch den Erwerb eines Gebäudes in Cannstatt erzielte ein gutes Ergebnis, das vor allem durch Stuttgart-Feuerbach durch das Land Baden-Württemberg. den Abschluss zweier Großverträge der öffentlichen Hand in Den größten Mietvertragsabschluss mit rund 25.000 m² ehemals von der Telekom AG genutzten Gebäuden erreicht Ø-Vermietungsleistung: 258.750 unterzeichnete die Vector Informatik GmbH, die ihren bis- wurde. herigen Unternehmensstandort in Stuttgart-Weilimdorf NEUBAUFLÄCHEN STARK GEFRAGT erweiterte. Außerdem schloss die Siemens AG einen Miet- vertrag über rund 20.000 m² für eine Neubauentwicklung Mehr als die Hälfte des Flächenumsatzes entfielen auf Neu- in Stuttgart-Zuffenhausen. bau- oder Sanierungsobjekte. Deren Anteil lag bei rund 171.000 194.000 285.000 191.500 258.000 278.000 290.000 432.000 270.000 218.000 313.000 56,4 %. Dies macht einmal mehr deutlich, wie groß der NÖRDLICHE RANDLAGE MIT GRÖSSTEM FLÄCHENUMSATZ Bedarf an hochwertigen und modernen Büroflächen seitens Durch die drei vorgenannten Vertragsabschlüsse wies der der Unternehmen ist. 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Teilmarkt Stuttgart-Feuerbach/Zuffenhausen, wie schon VERMIETUNGSLEISTUNG IN STUTTGART UND DEN TEILMÄRKTEN IN M2 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 City 44.400 38.200 32.800 63.000 61.500 34.600 53.100 65.700 52.800 51.600 27.400 52.200 Innenstadt 41.700 83.800 66.600 97.500 58.400 51.000 44.200 53.500 32.200 39.300 28.400 35.200 Vaihingen/ 18.500 20.200 26.200 56.300 18.200 62.000 34.700 56.300 141.200 52.000 30.200 32.600 Möhringen Fasanenhof 10.600 2.700 5.300 12.500 7.400 5.700 9.100 10.300 19.600 18.600 6.700 12.000 Feuerbach/ 12.300 3.300 28.500 24.800 18.700 27.200 34.700 37.400 64.700 5.800 54.600 71.400 Zuffenhausen Degerloch 9.200 4.900 2.100 4.000 4.800 1.900 1.500 1.300 7.100 9.700 3.200 21.600 Weilimdorf 12.800 5.900 11.400 5.500 5.300 7.700 30.900 42.900 33.100 18.100 15.400 29.200 Bad Cannstatt/ 12.500 8.100 8.300 13.400 12.000 19.800 54.900 15.100 45.500 11.800 34.500 48.100 Wangen Leinfelden- 18.000 3.900 12.800 8.000 5.200 47.900 14.900 7.500 35.800 63.100 17.600 10.700 Echterdingen Gesamt 180.000 171.000 194.000 285.000 191.500 258.000 278.000 290.000 432.000 270.000 218.000 313.000 Quelle der Darstellungen: Research E & G Real Estate GmbH ©, Stand: 31.12.2019 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
14 15 E N T W I C K LU N G E N 2019/2020 Öffentliche Hand löst Industriebranche Deutlich mehr Großverträge als stärkster Nachfrager ab bei nahezu gleicher Vertragsanzahl Als stärkster Flächenabnehmer erwies sich 2019 die öffentliche Hand. Damit wurde die 2019 wurden insgesamt 220 Verträge unterzeichnet – etwas weniger als im Vorjahr. Industriebranche zum ersten Mal seit Langem wieder von der Poleposition verdrängt, Dafür hat die Anzahl der Großverträge deutlich zugelegt. Den größten Vertrag mit rund und zwar sogar auf Rang drei, denn davor platzierte sich die IT/Telekommunikations- 27.200 m² schloss das Land Baden-Württemberg für eine eigengenutzte Immobilie in branche. Stuttgart-Feuerbach ab. STADT UND LAND BAUEN FLÄCHEN AUS BERATER FRAGEN MEHR FLÄCHE NACH MINIMALER RÜCKGANG BEI DER VERTRAGSANZAHL MEHR GROSSABSCHLÜSSE Größter Flächenabnehmer war 2019 die öffentliche Hand. Ein deutlicher Nachfrageaufschwung war bei beratenden Im Vergleich zu 2018 waren es 2019 nur sechs Vertragsab- Rund die Hälfte des gesamten Flächenumsatzes entfiel auf Umstrukturierungen und die Neuschaffung von Stellen Unternehmen zu erkennen. Sie mieteten rund 31.500 m² schlüsse weniger. Deutlich zurückgegangen sind im ver- Abschlüsse über 5.000 m². Insgesamt wurden elf Verträ- führten dazu, dass insgesamt rund 75.000 m Büroflä- 2 an und damit rund 56 % mehr als 2018. Vor allem Rechts- gangenen Jahr hingegen Vermietungen im kleinflächigen ge in diesem Flächensegment unterschrieben und damit che neu angemietet beziehungsweise erworben wurden. anwalts- und Steuerberatungskanzleien lagen hier vorne. Segment bis 500 m², wobei der Grund dafür eher im knap- deutlich mehr als im Jahr davor. Die drei größten Verträge Zweitstärkster Nachfrager waren Unternehmen aus der IT/ Auf das Gesundheitswesen entfielen rund 8 % des gesam- pen Angebot als in einem wirklichen Nachfragerückgang zu mit zusammen rund 72.200 m² umfassten zum einen den Telekommunikationsbranche mit etwa 53.400 m , gefolgt2 ten Flächenumsatzes. Dieser für die Branche hohe Prozent- sehen ist. In allen anderen Segmenten gab es im Vergleich Eigennutzerabschluss des Landes in Stuttgart-Feuerbach, von Industrieunternehmen, die über rund 52.000 m Bü- 2 satz ist vor allem einer Großanmietung der HALLESCHEN zu den beiden Vorjahren mehr Vertragsabschlüsse und eine zum anderen die beiden Großanmietungen der Vector In- rofläche neue Verträge abschlossen. Damit wurde die seit Krankenversicherung in einem Neubau in Stuttgart-De- ausgewogenere Verteilung. formatik GmbH in Stuttgart-Weilimdorf und der Siemens vielen Jahren an der Spitze stehende Industriebranche gerloch über rund 19.600 m² geschuldet. Etwa 10.000 m² Die Vertragsanzahl bei Flächen von 1.001 bis 2.000 m hat 2 AG in Stuttgart-Zuffenhausen. Rund 54.000 m² entfielen auf den dritten Platz verwiesen. Als eine Ursache hierfür wurden von Bildungsunternehmen angemietet, wobei es im Jahr 2019 deutlich zugenommen. In dieser Größenord- auf Anmietungen über 10.000 m². Bei den Großabschlüssen können sicherlich die aufgrund der Energiewende und der hier nicht unbedingt an der Nachfrage fehlte, sondern eher nung wurden Verträge fast ausschließlich in Randlagen ab- handelte es sich überwiegend um Anmietungen in Neu- Digitalisierung erforderlichen Transformationsprozesse an- die Schwierigkeit bestand, in einem so engen Markt geeig- geschlossen. bauprojekten. gesehen werden. Die Entwicklung hat vor allem in der Au- nete Flächen zu finden. Finanzdienstleister spielten bei An- tomobil- und Zulieferbranche sowie im Maschinenbau zu mietungen 2019 keine wesentliche Rolle. Einen deutlichen einer abwartenden Haltung geführt. Nachfragerückgang von rund 83 % gab es in der Medien-/ Kommunikationsbranche. VERTRÄGE NACH FLÄCHE IM VERGLEICH VERTRÄGE NACH ANZAHL IM VERGLEICH FLÄCHENUMSATZ DER BRANCHEN IN % Gesamtfläche 2018: 218.000 m2 Gesamtzahl 2018: 226 Gesamtfläche 2019: 313.000 m 2 Gesamtzahl 2019: 220 156.100 83.000 1,3 % Finanzdienstleister 149 50.400 46.400 37.900 37.100 36.900 116 29.600 31.700 21.900 50 42 27 16 16 14 11 5 ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 Quelle der Darstellungen: Research E & G Real Estate GmbH ©, Stand: 31.12.2019 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
16 17 E N T W I C K LU N G E N 2019/2020 Mieten steigen SPITZEN- UND DURCHSCHNITTSMIETEN STUTTGART CITY 2009 BIS 2019 IN €/M² im Vergleich zum Vorjahr Zum 31.12.2019 lag die Spitzenmiete in Stuttgart bei 24,00 €/m². Für das gesamte Stadt- gebiet inklusive Leinfelden-Echterdingen konnte eine Durchschnittsmiete von 16,20 €/m² 24,30 24,00 ermittelt werden. Beide Werte stiegen gegenüber dem Vorjahr an. 23,00 23,00 22,80 21,50 20,00 20,00 20,40 18,80 18,20 DURCHSCHNITTSMIETE STEIGT DEUTLICH AN VIELE NEUBAUFLÄCHEN IN DEN RANDLAGEN 18,50 18,00 17,50 16,20 Während sich die Spitzenmiete 2018 gegenüber dem Jahr Ein absoluter Rekordwert konnte mit 19,80 €/m² unter an- SPITZENMIETEN 15,90 davor reduziert hatte, ließ sich im Jahr 2019 wieder ein derem bei einer Neubauvermietung in südlicher Randlage 15,30 14,50 14,40 14,30 14,30 Anstieg feststellen. Zum 31.12.2019 lag die Spitzenmie- erzielt werden. Durch zahlreiche Vermietungen, z. B. an Vec- 13,60 te mit 24,00 €/m² rund 4 % über dem Vorjahreswert. Zu tor Informatik im „W 9“ auf dem Wissenscampus in Weilim- diesem Ergebnis trugen einige wenige Vermietungen in dorf, Siemens im „Urbanic“ in Zuffenhausen oder Nokia im Neubau- bzw. Sanierungsobjekten bei, die in der Stutt- „Technologie Center II“ in Feuerbach, stiegen die Spitzenwer- DURCHSCHNITTSMIETEN garter City aufgrund der geringen Neubaufertigstellungen te auch in den nördlichen Teilmärkten deutlich an. Ebenso derzeit eher spärlich vorhanden sind. Viele Abschlüsse in konnten die Mieten in den östlichen Teilmärkten gesteigert 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Neubauprojekten in den Randlagen und Preissteigerun- werden, wo unter anderem das „Hammerwerk“ einen grö- gen, die aufgrund des knappen Flächenangebots bei der ßeren Mieter gefunden hat, auch im „LEO Business Campus Nachvermietung von Bestandsflächen vereinbart werden Stuttgart“ wurde ein Vertrag unterzeichnet. Im Vergleich konnten, sorgten für einen deutlichen Anstieg der Durch- zum Jahr davor, wo ein Großteil der abgeschlossenen Verträ- schnittsmiete. Sie lag mit 16,20 €/m² rund 17 % höher als ge noch im Bereich zwischen 10,00 und 12,00 €/m² lag, gab im Vorjahr. es 2019 deutlich mehr Abschlüsse über 13,00 €/m². SPITZEN- UND DURCHSCHNITTSMIETEN 2019 IN €/M2 VERTRAGSANZAHL NACH MIETPREISEN IN €/M2 ZUM 31.12.2019 9,00 – 11,00 Ø gesamtes Stadtgebiet: 16,20 11,01 – 13,00 (2018: 13,90) 13,01 – 15,00 15,01 – 17,00 17,01 – 19,00 19,01 – 21,00 Spitzenmieten 21,01 – 23,00 24,00 20,40 19,50 15,30 16,50 13,50 17,00 12,50 19,80 14,60 ≥ 23,01 Durchschnittsmieten 10 20 30 40 50 City Innenstadt Außenbezirk Außenbezirk Außenbezirk Nord Ost Süd Quelle der Darstellungen: Research E & G Real Estate GmbH ©, Stand: 31.12.2019 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
18 19 E N T W I C K LU N G E N 2019/2020 FERTIGSTELLUNGSVOLUMEN IN STUTTGART IN M2 Leerstand erreicht 205.600* Baufertigstellung kritische Größe Zum 31.12.2019 umfasste der gesamte Flächenbestand rund 8,042 Mio. m². Davon wa- 149.200 Vorvermietung 136.500* ren nur noch etwa 151.000 m² kurzfristig verfügbar. Die Leerstandsquote lag damit bei 128.600 125.800* 119.300 lediglich knapp 1,9 %. 102.900* 110.500 92.800 88.800 81.900 81.200 72.500 69.500 UNTERSCHIEDLICHE ENTWICKLUNG IN TEILMÄRKTEN RÜCKGANG AUCH IN DEN RANDLAGEN 65.800 62.700 47.500 Das Flächenangebot hat sich zum 31.12.2019 um rund In allen Teilmärkten der Randlagen hat sich das Flächenan- 45.000 41.200 18,8 % gegenüber dem Vorjahr (31.12.2018: 186.000 m²) 37.000 gebot ebenfalls reduziert, am deutlichsten mit einem satten 36.300 33.600 reduziert. Nutzer, die sich gerade am Markt umschauen, Minus von rund 56,2 % im Gewerbegebiet Fasanenhof. Hier haben so gut wie keine Auswahl an Alternativflächen. Es konnte der neu errichtete „Bürocampus Fasanenhof“ voll- mangelt sowohl an Neubau- als auch an Bestandsflächen. Außerdem zieht sich die Flächenknappheit durch alle Grö- vermietet werden, außerdem wurden Mietverträge über ßensegmente hindurch. größere Bestandsflächen im „Businesspark Stuttgart“ abge- 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 schlossen. * Geplante Baufertigstellung bzw. Vorvermietung KAUM NOCH ANGEBOT IN DER CITY KEINE ENTSPANNUNG IN SICHT Mit einem Minus von rund 46,9 % verzeichnete die Stutt- garter City einen extremen Flächenrückgang im Vergleich Die in den kommenden zwei Jahren zu erwartenden Fer- zum Jahr davor. Zum 31.12.2019 standen hier nur noch tigstellungen werden nicht zu einer wesentlichen Entspan- ANGEBOTSRESERVE ZUM 31.12.2019 UND DIE PROZENTUALE VERÄNDERUNG ZU 2018 11.300 m² Bürofläche zur Verfügung, große zusammenhän- nung beitragen. 82 % der 2020 voraussichtlich auf den gende Flächen, die kurzfristig verfügbar sind, gibt es derzeit Markt kommenden Neubauflächen sind bereits an Nutzer nicht. Nachdem der zweite Bauteil des „Look 21“ mit rund vergeben. Von den Fertigstellungen im Jahr darauf sind Gebiet Angebotsreserve Prozentuale Veränderung zu 2018 11.200 m² an die Transnet BW und auch die Restflächen im schon ca. 64 % vorvermietet. 2021 werden zwar noch rund Stuttgarter Innenstadt 25.500 m 2 − 6,9 % „Lautenschlager-Areal, Bauteil 2“ vermietet wurden, werden 55.600 m² auf den Markt kommen, allerdings ausschließlich kurzfristig keine weiteren Neubauflächen auf den Markt in Randlagen. Möhringen 21.100 m2 − 8,3 % kommen. Bad Cannstatt, Wangen, Hedelfingen 18.900 m2 − 9,1 % Fasanenhof 15.500 m2 − 56,2 % Degerloch 14.800 m2 − 15,4 % Vaihingen 13.100 m2 + 14,4 % Leinfelden-Echterdingen 12.200 m2 − 0,8 % Stuttgart City 11.300 m2 − 46,9 % Feuerbach, Zuffenhausen 10.400 m2 − 10,4 % Weilimdorf 8.200 m2 − 10,9 % Gesamtreserve: 151.000 m2 Leerstandsquote: 1,88 % Quelle der Darstellungen: Research E & G Real Estate GmbH ©, Stand: 31.12.2019 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
20 21 E N T W I C K LU N G E N 2019/2020 Solider Flächenumsatz LEERSTÄNDE IM DEUTSCHLANDWEITEN VERGLEICH IN % an den Top-7-Standorten 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 13,8 Zum 31.12.2019 lag der Flächenumsatz der Top-7-Standorte Berlin, Düsseldorf, 12,5 11,8 11,7 Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, München und Stuttgart bei 3,8 Mio. m². Die Leerstände 10,9 10,9 10,4 9,8 8,7 8,4 befanden sich auf Rekordtief. 7,6 7,4 7,4 7,1 7,0 6,9 7,0 6,3 5,8 5,7 6,0 5,3 5,1 5,1 5,2 4,9 4,8 4,3 4,0 4,3 4,3 3,7 3,7 3,5 3,6 3,5 2,9 2,6 2,8 2,5 2,3 2,2 2,3 BERLIN IST SPITZENREITER WEITER SINKENDE LEERSTÄNDE 1,8 1,8 2,1 1,9 1,6 1,2 Mit rund 910.000 m² erreichte Berlin den höchsten Flächen- Das Angebot an den Top-7-Standorten an frei stehenden Hamburg Berlin Düsseldorf Köln Frankfurt a. M. Stuttgart München umsatz und steigerte sein Vorjahresergebnis damit deutlich. und innerhalb von drei Monaten beziehbaren Büroflächen Der größte Einzelvertrag wurde mit 55.000 m² von Amazon lag bei 2,66 Mio. m². Dies entspricht einer Leerstandsquo- 955.000 im „Edge East Side“ gezeichnet. In München wurden da- te von rund 2,9 %. Während sich Frankfurt und Düsseldorf FLÄCHENUMSATZ DER TOP-7-STANDORTE 2009 BIS 2019 IN % Berlin gegen nur rund 761.500 m² Bürofläche umgesetzt. Dieser diesbezüglich noch auf einem komfortablen Niveau bewe- 877.000 deutliche Rückgang im Vergleich zu 2018 lässt sich zum ei- gen, weisen die Standorte Berlin, München und Stuttgart 853.000 764.000 München 761.500 nen mit dem knappen Angebot und zum anderen damit be- bei Leerstandsquoten unter 2 % extreme Angebotsengpäs- 755.000 716.700 gründen, dass sich einige Großabschlüsse in das neue Jahr se auf. 590.000 608.000 583.950 540.000 Frankfurt a. M. verschoben haben. Die größte Anmietung erfolgte durch Für die Jahre 2020/2021 ist an den Top-7-Standorten ein Hamburg Apple über 30.000 m² im Gebäude „Karl“. Frankfurt wies ein Fertigstellungsvolumen von etwa 2,92 Mio. m² zu erwarten. Düsseldorf ähnliches Ergebnis wie 2018 auf. Hier schloss die DekaBank Hiervon sind aber bereits 73 % vorvermietet. Nur an einigen 432.000 Stuttgart mit rund 46.200 m² den größten Vertrag ab. Hamburg ver- wenigen Standorten wird es daher zu einer Entspannung 313.000 290.000 zeichnete einen leichten Rückgang beim Flächenumsatz: beim Flächenangebot kommen. Köln 285.000 258.000 278.000 270.000 218.000 191.500 194.000 Den größten Mietvertrag mit 40.000 m² unterzeichnete 171.000 die Otto Group. Ein deutliches Plus von 38 % gab es beim Flächenumsatz in Düsseldorf, wo der größte Vertrag rund 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 34.000 m² umfasste. In Köln ging der Flächenumsatz zwar zurück, allerdings herrscht dort weiterhin eine gute Flä- STUTTGART IM BUNDESWEITEN VERGLEICH chennachfrage. Flächenumsatz in m2 Spitzenmiete in € /m2 Durchschnittsmiete in €/m2 Leerstandsquote in % WEITERER ANSTIEG DER MIETEN 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 Auch bedingt durch das immer geringer werdende Flä- chenangebot stiegen die Mieten an allen Top-7-Stand- Hamburg 545.000 590.000 29,50 27,50 17,70 15,80 2,9 3,5 orten weiter an, allerdings unterschiedlich stark. Bei der Berlin 910.000 835.000 38,50 33,50 27,60 21,30 1,2 1,8 Spitzenmiete gab es Steigerungen zwischen 3 % (Frank- furt und München) und 15 % (Berlin). Mit 45,00 €/m² Düsseldorf 461.000 334.600 28,50 27,50 16,60 16,10 7,1 7,6 erzielte Frankfurt erneut die höchste Spitzenmiete. Die Köln 290.000 310.000 26,00 23,00 16,70 15,00 2,3 2,6 Durchschnittsmieten stiegen zwischen 2 % (Frankfurt) und Frankfurt a. M. 591.400 639.400 45,00 43,50 20,40 20,00 7,0 7,4 30 % (Berlin). Die höchste Durchschnittsmiete mit 27,60 €/m² wurde hingegen in Berlin erreicht. Stuttgart 313.000 218.000 24,00 23,00 16,20 13,90 1,9 2,3 München 761.500 955.000 38,00 36,80 20,50 18,65 1,6 1,8 Quelle der Darstellungen: Research E & G Real Estate GmbH ©, Stand: 31.12.2019 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
22 23 ST U T TG A RT I M D E TA I L Stuttgart Stuttgart City/Innenstadt: im Detail Begehrte Lage – aber ohne Angebot Ein ausgesprochener Flächenmangel im Zentrum und ein teils nur Neue Flächen? Fehlanzeige! Was sich bereits seit einiger Zeit anbahnte, wird allmählich unwesentlich besseres Angebot in den Randlagen kennzeichnen die zum Faktum: Im Innenstadtbereich sind die letzten größeren freien Büroflächen verge- derzeitige Situation des Büromarkts in Stuttgart. Trotzdem finden ben, aber neue kommen erst einmal nicht hinzu. Flächen, die den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügen, schwer einen Abnehmer. Seit Längerem zeichnet sich ab, dass es in den Jahren 2020 Die Flächenumsätze im City-/Innenstadtbereich lagen 2019 bis 2023 im Innenstadtbereich keine Neubauprojekte geben bei rund 87.400 m² bzw. rund 18 % der insgesamt am Markt wird. Abgesehen von Revitalisierungen wie z. B. am oberen abgeschlossenen Verträge. Der Spitzenmietpreis für die City Ende der Königstraße oder einem kleineren Neubauprojekt liegt bei 24,00 €/m², der für die Innenstadt bei 19,50 €/m², auf der Königstraße sind 2020 keine neuen Büroflächen in wobei anzumerken ist, dass aufgrund fehlender Abschlüs- diesem Gebiet zu erwarten. Auch wenn die Umsetzung der se im Neubaubereich die Spitzenmieten nur unwesentlich Maßnahmen jetzt erst stattfindet, haben diese Flächen, wie gestiegen sind. Mietpreissteigerungen, die nur durch die in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen, schon Marktenge, nicht aber durch eine Aufwertung des Produkts ihre neuen Nutzer und stehen dem Markt nicht mehr zur gerechtfertigt werden, werden marktseitig nicht immer Verfügung. akzeptiert. Im Jahr 2019 konnte die letzte große zusammenhängende Bis dato in der City/Innenstadt untergebrachte Nutzer zie- Fläche im Neubauprojekt „Look 21“ an die Transnet BW ver- hen inzwischen aufgrund des fehlenden Angebots auch in mietet werden. Die Situation im Bereich der City/Innenstadt periphere Lagen, wenn sie dort geeignete Flächen finden. hat sich in den letzten zwölf Monaten weiter verschärft. Des Projektentwicklern, die in der Lage sind, in den nächsten 24 Weiteren fand eine größere Bestandsfläche mit ca. 5.000 m² in Monaten entsprechende Flächen in der Innenstadt/City an- Citylage innerhalb kurzer Zeit einen neuen Nutzer. Zwischen- zubieten, dürfte eine kurzfristige Vermietung sicher sein. zeitlich sind nur noch sehr vereinzelt hochwertige Kleinflächen verfügbar. Die Vorstellung einer Auswahl verschiedener Flä- chenangebote für Interessenten ist derzeit nahezu unmöglich. City ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 % Anteil Fläche 18 % 19 % 9% 32 % 22 % m2 9.400 9.900 4.600 16.200 12.100 Ø Mietpreis 20,40 €/m2 Spitzenmiete 24,00 €/m2 Innenstadt ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 % Anteil Fläche 28 % 19 % 13 % 21 % 19 % m 2 10.200 6.300 4.600 7.200 6.900 Ø Mietpreis 15,30 €/m2 Spitzenmiete 19,50 €/m2 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
24 25 ST U T TG A RT I M D E TA I L Stuttgarter Norden: Rekordergebnis im Flächenumsatz erzielt. Maßgeblich dem ebenfalls dort ansässigen „Excel Business Campus“ zu geprägt wurde es durch einen Eigennutzer der öffent- einem hochwertigen Dienstleistungsstandort. Parallel zur Ein gutes Ergebnis, doch die Dynamik lässt nach lichen Hand, der ca. 27.000 m² Bürofläche erwarb. Die Neubaumaßnahme „Urbanic“ wird die Verkehrserschlie- abgeschlossenen zehn Verträge zeigen allerdings deut- ßung des „Excel Business Campus“ für einen besseren Ver- Der Stuttgarter Norden profitierte 2019 noch von in den Jahren zuvor angestoßenen lich die Volatilität des Marktes. Die Mietpreise für das kehrsfluss in Stoßzeiten umgestaltet. Projekten und Entwicklungen, diese Dynamik dürfte sich in naher Zukunft aber deutlich Gebiet Feuerbach lagen im Durchschnitt bei 14,10 €/m² abschwächen. Hohe Vorvermietungen bei Neubauflächen und eine bedenklich geringe und in der Spitze bei 16,50 €/m², bedingt durch Neu- WEILIMDORF Leerstandsquote verschärfen die Situation. bauprojekte gab es auch Abschlüsse mit 19,70 €/m². Auch 2019 hat sich die bereits seit zwei Jahren minimale Leerstandsquote in Weilimdorf nicht verändert. So wur- ZUFFENHAUSEN FEUERBACH den die mit 29.200 m² sehr guten Umsätze am Markt mit In Zuffenhausen entwickelt sich der Standort um den Por- nur wenigen Verträgen erreicht. Das seit Jahren wachsen- Das von Bosch angestoßene Eigennutzerprojekt an der Stei- gehörig angesehen wird, ist einiges in Bewegung. Das scheplatz allmählich. Zwischenzeitlich ist das gesamte Areal de Softwareunternehmen Vector hat sich erneut erweitert ermärker Straße mit rund 50.000 m² wird zwischenzeitlich seit einigen Jahren geplante Projekt „LEO“ in der Löwen- der ehemaligen Spedition Fritz abgeräumt und der Tiefbau und sowohl alle Flächen im Neubauprojekt „W9“ als auch sichtbar, seine Fertigstellung ist für 2021 zu erwarten. Das torstraße konnte im ersten Bauabschnitt zwischenzeitlich hat begonnen. Vorgesehen ist an der Ecke Schwieberdin- Teilflächen im Bestandsgebäude „W11“ abgenommen. Ins- ebenfalls im Bau befindliche Areal „MAYOFFICE“, eine Mi- vollständig an die Deutsche Telekom und an Nutzer aus der ger-/Lorenzstraße das Projekt „Urbanic“, ein Bürocampus gesamt wird der ehemalige „SIEMENS Campus“ jetzt unter schung aus Wohnen und Gewerbe, ist im Rohbau fertigge- Industrie vermietet werden. Die weiteren Bauteile „L“ und mit ca. 2.500 neuen Arbeitsplätzen, bestehend aus mehre- dem Namen „Wissenscampus“ geführt. Weitere Verträge stellt und weist bereits heute einen Vermietungsstand von „O“ wurden in Q3/2019 begonnen und sollen bis Ende 2021 ren Gebäuden. Auch hier konnte bereits 2019 als General- am Standort beliefen sich auf ein Gesamtvolumen von gut über 70 % auf. Eine Vollvermietung bis zur Fertigstellung fertiggestellt sein. mieter die Siemens AG gewonnen werden. Die Umgebung 4.000 m². Die geringe Leerstandsquote wirkte sich auf die dürfte realistisch sein. Auf dem Nachbargrundstück ent- Das Gesamtgebiet Löwentor wird durch diese Entwicklung des Porsche-Platzes wird sich durch die weitere Umgestal- Anzahl der abgeschlossenen Verträge aus, die mit lediglich steht derzeit der letzte Baustein der „City Prag“, eine Wohn- weiter an Attraktivität gewinnen. Derzeit fehlt es noch an der tung des Werksareals der Porsche SE bald nochmals ver- sieben Deals historisch niedrig war. bebauung mit einem vorgelagerten kleineren Bürogebäude. Infrastruktur für die tägliche Versorgung. So bleibt zu hoffen, ändern. So entwickelt sich der Standort in Verbindung mit Insgesamt entstehen dort ca. 250 Wohnungen sowie ca. dass sich dies mit der Ansiedlung weiterer Nutzer bessern 4.000 m² Bürofläche. Im Rahmen einer weiteren Neubebau- wird. Die im Rahmen der Vermietung erzielten Mietpreise ung entsteht, angrenzend an das Projekt der Instone, ein für die Neubauflächen sind auch an diesem Standort in Weilimdorf ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 neues Gebäude eines Verbandes mit ca. 5.000 m², belegt noch nie dagewesene Höhen, hier 18,50 €/m², vorgestoßen. % Anteil Fläche 3% 0% 11 % 0% 86 % durch einen Eigennutzer. Mit Abschluss dieser Maßnahme Bereits Ende 2018 wurde das Projekt „Porsche Design To- m 2 900 0 3.300 0 25.000 ist die Gesamtbebauung „City Prag“ rund um das Thea- wer“ der Bülow AG angekündigt. Geplant ist die Errichtung Ø Mietpreis 10,30 €/m 2 terhaus mit alles in allem ca. 870 Wohneinheiten und ca. eines Hochhauses und neuer Niederlassungsräume für die Spitzenmiete 12,50 €/m2 25.000 m² Bürofläche inkl. des Bürokomplexes Skyline voll- Porsche SE. Die Nutzer des Hochhauses stehen mit dem Ho- endet. telkonzept „Radisson Blue“ sowie Büroflächen, die ebenfalls Leider konnte 2019 im Hinblick auf das Leitz-Areal noch kei- an die Porsche SE vermietet werden, bereits fest. Die übri- ne sichtbare Veränderung festgestellt werden. Allerdings ist gen Flächen im zum Objekt gehörigen Flachbau – Eigentü- vorgesehen, dass dieses Produkt, eines der letzten mit loft- mer ist die Porsche SE – wird das Automobilunternehmen artigem Charakter am Stuttgarter Markt, 2020, spätestens vollständig für seine zukünftige Niederlassung sowie einen aber 2021, in die Vermarktung kommt. dazugehörigen Werkstattbereich nutzen. Der Baubeginn Auch im Gebiet Löwentor, das offiziell zu Stuttgart-Ost zählt, ist für 2020, die Fertigstellung für 2022 vorgesehen. Ins- allerdings von den Nutzern als dem Stuttgarter Norden zu gesamt wurde im Markt Feuerbach mit ca. 49.000 m² ein Feuerbach/ ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 Zuffenhausen % Anteil Fläche 3% 2% 0% 11 % 84 % m 2 1.800 1.600 0 7.300 60.700 Urbanic, Stuttgart-Zuffenhausen Ø Mietpreis 14,30 €/m2 Spitzenmiete 17,50 €/m2 Quelle: Fritz OHG ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
26 27 ST U T TG A RT I M D E TA I L Stuttgarter Osten: größeren zusammenhängend verfügbaren Flächen, sie ste- und die geringe Anzahl von lediglich fünf Verträgen gegen- hen erst mit der Fertigstellung der oben angesprochenen über. Unklar ist, ob das Ergebnis vornehmlich auf die feh- Größter Nachfrager war die öffentliche Hand Projekte ab Mitte/Ende 2021 wieder zur Verfügung. lenden Flächen oder auf die bestehende wirtschaftliche Un- sicherheit zurückzuführen ist. Insgesamt ist allerdings auch Der Stuttgarter Osten war Nutznießer der Nachfrageverlagerung aus dem Innenstadt- WANGEN/HEDELFINGEN an diesem Markt kein nennenswerter Leerstand vorhanden, bereich aufgrund der dort fehlenden Flächen, das trug zum insgesamt sehr guten Ergeb- Der Teilmarkt Wangen/Hedelfingen hat sich auch im Jahr was ebenfalls ein gewichtiger Grund sein dürfte. nis in Bad Cannstatt bei. Allerdings sind neue Flächen auch hier erst in den kommenden 2019 als wenig dynamisch erwiesen. Zwar führt die Nähe Jahren zu erwarten. zum Daimler-Werk immer wieder zur Ansiedlung von Projektierte Planungen gibt es immerhin für das Gebiet, Dienstleistern der Automobilindustrie, dieser Tatsache ste- eine Umsetzung erfolgt aber erst bei einer entsprechenden BAD CANNSTATT hen aber der bescheidene Flächenumsatz von rund 3.000 m² Vorvermietung. Der Stuttgarter Osten hat von der Marktenge der City/In- Ein ebenfalls seit Jahren geplantes und mehrfach angekün- nenstadt profitiert. Mangels Großflächen im City-/Innen- digtes Projekt in der direkten Umgebung, der „Mahle Future stadtbereich verlagerten sich die Flächengesuche der öf- Campus“, ist wohl aufgrund des Drucks auf die Automo- Bad Cannstatt/ ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 Wangen/Hedelfingen fentlichen Hand. Sowohl das Land Baden-Württemberg bilindustrie vorläufig zurückgestellt worden: Mahle, einer % Anteil Fläche 4% 6% 18 % 7% 65 % als auch die Landeshauptstadt Stuttgart sicherten sich der führenden Automobilzulieferer, hat die ersten Schritte m2 1.700 3.000 8.200 3.200 32.000 freigezogene Flächen der Telekom im Areal der Nauheimer/ zum Abbruch der Altsubstanz entlang der Pragstraße noch Ø Mietpreis 12,50 €/m2 Decker Straße. Für das Land war es eine Erweiterung dort vorgenommen, dann allerdings folgte die Pressemitteilung, Spitzenmiete Bad Cannstatt: 17,00 €/m2 ; Wangen/Hedelfingen: 13,50 €/m2 bereits bestehender Anmietungen, für die Stadt Stuttgart dass der Campus derzeit nicht weiterverfolgt wird. eine Neuanmietung zur Deckung des Flächenbedarfs der Kurzfristig gibt es im Bereich des Stuttgarter Ostens keine im Haushalt 2020/2021 beschlossenen neuen Stellen. Ein weiterer Nutzer der öffentlichen Hand hat sich Großteile des seit Jahren projektierten „Hammerwerks“, der neu ge- planten Flächen der Aurelis, im Bereich Augsburger Straße gesichert. Allein diese Anmietungen stellen 70 % des Ge- samtumsatzes im Stuttgarter Osten dar. Insgesamt ist das Vermietungsergebnis mit ca. 48.000 m² für den Stuttgarter Osten sehr gut, auch die Anzahl der Verträge passt in das übliche Bild der vergangenen Jahre. Im Neckarpark, der dominierenden Entwicklung des Gebiets, ist in die fertiggestellten Gebäude der Daimlerstraße die Stuttgarter Volksbank als Nutzer eingezogen. Der Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs verändert sich jetzt stetig: Insgesamt werden dort Wohnraum für ca. 2.100 Menschen und Büroflächen mit insgesamt ca. 73.000 m² entstehen. Nachdem seitens der Stadt zwischenzeitlich klare zeitliche Festlegungen für den Baubeginn der Wohnbebauung vor- liegen, werden die entstehenden Büro- und Hotelgebäude, die auch als Schallschutz für die dahinter liegende Wohn- bebauung an der Mercedesstraße auf den Grundstücken Q9 und Q20 dienen sollen, spätestens bis Anfang/Mitte 2022 DAS HAMMERWERK, Stuttgart-Obertürkheim fertiggestellt sein. Der Baubeginn des Sportbads an der Ecke Benz-/Mercedesstraße ist für 2020 vorgesehen. Quelle: Aurelis | © bloomimages Berlin GmbH ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
28 29 ST U T TG A RT I M D E TA I L DEGERLOCH Stuttgarter Süden: Das Vorjahr war allerdings aufgrund der damaligen Sond- Jahrelang waren in Degerloch aufgrund des fehlenden ereffekte „Daimler Truck Campus“ überdurchschnittlich gut Hier ist einiges in Bewegung Flächenangebots keine nennenswerten Umsätze erkenn- gewesen, insofern hat sich die Vermietungsleistung 2019 bar. Dies hat sich 2019 geändert. Die Entwicklung auf dem tatsächlich verbessert. Zwar ist das Flächenangebot derzeit insgesamt rückläufig, doch stießen 2019 Neubauten Areal des Commerce Park Stuttgart (COMPAS) ist zwischen- und revitalisierte Flächen auf eine rege Nachfrage. Gleichzeitig wurden einige Projekte zeitlich so weit fortgeschritten, dass erste Neuvermietun- FASANENHOF angestoßen – sowohl in Bezug auf neue Entwicklungen als auch in puncto Infrastruktur –, gen vermeldet werden konnten. So wurde der geplante Das Gebiet Fasanenhof hat über die letzten Jahre einen die eine erfreuliche Aufwertung der Umgebung mit sich bringen. Neubau mit ca. 20.000 m² an der Stelle des heutigen Park- deutlichen Wandel in Richtung Dienstleistungsstandort hauses bereits an eine Krankenkasse vermietet. Ergänzend erfahren. Derzeit findet eine weitere, allerdings mehr- dazu wird das Bestandgebäude des COMPAS einer Kernsa- heitlich außerhalb vor sich gehende Entwicklung statt: die nierung unterzogen. Eine Fertigstellung der Gebäude dürf- Anbindung der Stadtbahn an den Stuttgarter Flughafen. te 2022/2023 zu erwarten sein. Weitere Vermietungen am Große Stücke der Strecke außerhalb des Gebiets sind be- Standort Albplatz gab es im „Albplatz Forum“. Die erzielten reits sichtbar, die Fertigstellung ist 2021 zu erwarten. Im Mietpreise in diesem Bereich bewegten sich für gute Flä- Vorgriff auf die zukünftige Anbindung haben 2019 zwei chen zwischen 19,50 und 24,50 €/m². neue Hotels ihre Pforten geöffnet und werden den Bedarf Die vorhandene Infrastruktur (Versorgung mit Dingen des des Gebiets Fasanenhof decken, aber auch von der Nähe tägl. Bedarfs, Anbindung an den ÖPNV) ist das wichtigste zum Stuttgarter Flughafen profitieren. 2019 wurde der ers- Argument, weshalb der Albplatz auch zukünftig als attrak- te Bauabschnitt des „Bürocampus Fasanenhof“ vollständig tive Lage anzusehen ist. Weitere Flächen am Standort wird vermietet und fertiggestellt. Das ursprünglich installierte es jedoch nicht vor 2022/2023 geben, kurzfristig Flächen neue Verkehrsleitkonzept an der Zufahrt zum Fasanenhof Daimler Campus, Stuttgart-Vaihingen Suchende haben an diesem Standort daher leider wenig wurde aufgrund völliger Überlastung wieder außer Betrieb Chancen. genommen, an einer Lösung wird derzeit gearbeitet. Insgesamt besitzt das Gebiet weiterhin ein großes Poten- LEINFELDEN-ECHTERDINGEN zial: Mit der Fertigstellung der Stadtbahnverbindung zum Degerloch ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 Leinfelden-Echterdingen hat ebenfalls mit einem rückläu- Flughafen und der daraus folgenden Erreichbarkeit wird % Anteil Fläche 4% 0% 0% 0% 96 % figen Flächenangebot zu kämpfen, sodass die Vermark- eine Standortqualität gegeben sein, die nur noch von ei- m 2 1.000 0 0 0 19.700 tungschancen z. B. für das Projekt „Vision One“ der Bülow nem Innenstadtstandort aufgrund seiner sonstigen Vortei- Ø Mietpreis 14,50 €/m 2 AG im Gewerbegebiet Echterdingen gut sind. Zwischenzeit- le, etwa der Zentralität, übertroffen werden kann. Spitzenmiete 24,50 €/m 2 lich konnte dort ein weiterer Großnutzer mit ca. 3.500 m² Die abgeschlossenen Verträge bewegten sich in allen Grö- gewonnen werden, der seinen Standort aus der Stuttgarter ßenbereichen. Fast die Hälfte konnte im Flächensegment Innenstadt hierher verlagert hat. Ebenfalls aus einem an- bis 500 m² unterzeichnet werden, weitere 15 % bezogen Fasanenhof ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 deren Gewerbegebiet gekommen ist der Automobilzulie- sich auf Flächen bis ca. 1.000 m². Die restlichen Verträge % Anteil Fläche 14 % 36 % 50 % 0% 0% ferer Alpine Electronics. Er hat eine der letzten Flächen aus bis zu einer maximalen Größe von etwa 1.800 m² wurden m2 2.200 3.800 6.000 0 0 der ursprünglichen Telekom-Nutzung übernommen. Im größtenteils im Neubauprojekt „Bürocampus Fasanenhof“ Ø Mietpreis 13,60 €/m2 Bereich der Karlsruher Straße konnte kurzfristig an einen unterzeichnet. Mit einem Gesamtvermietungsergebnis von Spitzenmiete 16,00 €/m2 Nutzer aus der Bildungsbranche sowie an ein Vertriebsun- ca. 12.000 m² liegt der Fasanenhof genau im Durchschnitt ternehmen aus dem Internetbereich vermietet werden. der vergangenen zehn Jahre. Leinfelden- ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.001 m2 Mit dem voranschreitenden Projekt „Daimler Truck Cam- Ein ursprünglich für die Revitalisierung vorgesehenes Pro- Echterdingen pus“ wird der Standort Fasanenweg in Unteraichen eine jekt wurde zwischenzeitlich vom Markt genommen und % Anteil Fläche 7% 25 % 0% 68 % 0% Aufwertung erfahren. Von einer Fertigstellung des Projekts soll durch eine komplette Neubebauung ersetzt werden. m2 700 2.700 0 7.300 0 ist bis Mitte 2021 auszugehen. Somit ist auch hier nicht vor 2023 mit neuen Flächen zu Ø Mietpreis 14,30 € / m2 Insgesamt lag die Vermietungsleistung 2019 mit ca. rechnen. Spitzenmiete 17,50 € / m2 10.700 m² auf dem gleichen Niveau wie 2018. ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
30 31 ST U T TG A RT I M D E TA I L VAIHINGEN/MÖHRINGEN Büromarkt Stuttgart: Das Gewerbegebiet Vaihingen/Möhringen, auch Syner- rund 12.000 m² wird in den nächsten Jahren in der Hand- giepark genannt, wird derzeit von zwei Großprojekten werkstraße folgen. Flächenumsätze 2019 dominiert: von dem Neubau der Daimler AG, dessen Cam- Die Anzahl der Verträge lag 2019 auf dem Niveau von 2018, pus-Charakter schon vollständig erkennbar ist, und von dagegen hat sich der Umsatz mit ca. 32.600 m² Bürofläche dem vorgesehenen Neubau der Allianz AG am östlichen etwas reduziert. Dominierend waren im Vergleich zu den ≤ 10.000 m2 Ende der Heßbrühlstraße. Das Projekt der Daimler AG wird Vorjahren die kleineren Verträge bis 1.000 m². Das Segment zum Jahreswechsel 2020/2021 fertiggestellt und bezogen zwischen 1.000 m² und 5.000 m² war ebenfalls gut besetzt, 10.001 bis 20.000 m2 sein, dasjenige der Allianz AG wird voraussichtlich mit einer der größte abgeschlossene Vertrag umfasste ca. 7.000 m². 20.001 bis 30.000 m2 Verzögerung von 12 bis 18 Monaten, d. h. bis Mitte/Ende Die Mietpreise in Vaihingen lagen im Neubaubereich in 2022 so weit sein. Nach Abschluss dieser Bautätigkeiten der Spanne von 16,50 bis 18,00 €/m², für Bestandsflächen 30.001 bis 40.000 m2 Richtung Heilbronn werden in diesem Gebiet insgesamt zusätzliche 10.000 Ar- je nach Qualität bei 9,50 bis 14,00 €/m². Der Möhringer ab 40.001 m2 A 81 beitsplätze vorhanden sein. Die Erreichbarkeit der Arbeits- Teil des Gewerbegebiets ist aufgrund der Entfernung zur Gewerbe-/Bürostandorte plätze wird durch die erst vor wenigen Jahren eröffnete S-Bahn und der Struktur traditionell etwas schwächer in Stadtbahnlinie, aber auch durch den zukünftigen Regional- den Mietpreisen. bahnhof Vaihingen gewährleistet sein. Derzeit arbeiten so- Am einstigen IBM-Areal, dem heutigen „VAI Campus“, wur- STAMMHEIM MÜHLHAUSEN wohl die Landeshauptstadt Stuttgart als auch die im Gebiet de auch 2019 viel gearbeitet. Derzeit sieht es so aus, dass ansässige Industrie gemeinschaftlich an Verbesserungen für ein Pavillon der bestehenden Eiermann-Gebäude ab 2020 ZUFFENHAUSEN den Individualverkehr. Vorgesehen ist auf lange Sicht eine bereits einer Interimsnutzung zugeführt wird und man auf MÜNSTER Seilbahnverbindung, deren Bahnhof sich im heutigen Be- diesem Wege den Neustart des „VAI Campus“ beginnen A 81 reich der EnBW-Gaskugeln (Ecke Wallgraben/Industriestra- wird. Die Gesamtkonzeption „Leben und Arbeiten an einem Richtung WEILIMDORF BAD CANNSTATT Singen ße) befinden soll. Diese Vision, die sicherlich helfen würde, Standort“ wurde im vergangenen Jahr weiter ausgearbeitet. FEUERBACH eines der Hauptprobleme in diesem Gebiet zu lösen, dürfte Die bereits seit Jahren angesprochene, dringend erforder- allerdings frühestens in der zweiten Hälfte der 2020er-Jah- liche bessere Anbindung an den ÖPNV soll jetzt ebenfalls INNENSTADT re umgesetzt werden. Bis dahin bleibt die Hoffnung auf angegangen werden: Im Rahmen der Haushaltsbeschlüsse UNTERTÜRKHEIM INNENSTADT den Ausbau und die Erweiterung der Nord-Süd-Straße, ein für die Jahre 2020/2021 wurde eine Machbarkeitsstudie BOTNANG CITY schon angestoßenes Projekt. Bereits umgesetzt wurde da- zur Überprüfung der Anbindung des Campus an das Stadt- OBERTÜRKHEIM INNENSTADT WANGEN gegen 2019 der zweite Vollanschluss in das Gebiet, der zu bahnnetz beschlossen. INNENSTADT einer ersten Entlastung geführt hat. Ebenfalls neue Projektideen bestehen für ein Areal auf HEDELFINGEN Im Jahr 2019 wurde eines der letzten großen Projekte voll- der Gemarkung Möhringen, auf dem eine Größe von ca. Richtung endet, das „Neo“ in der Ruppmannstraße. In den nächsten 50.000 m² Bürofläche realisiert werden kann. Erste Visua- Karlsruhe SILLENBUCH VAIHINGEN Jahren wird ein weiteres Projekt in der Kupferstraße folgen, lisierungen existieren bereits, auch ein Architektenwettbe- DEGERLOCH A8 allerdings nur mit einer Gesamtgröße von ca. 3.500 m Bü- 2 werb wurde angestoßen. Hierbei handelt es sich um ein Are- MÖHRINGEN rofläche, aber auch dieses kann bereits vor Baubeginn eine al, das sicherlich als eines der wenigen – vorausgesetzt, es BIRKACH Kreuz Vollvermietung aufweisen. Ein weiteres Büroprojekt mit entsteht in Kürze – ein größeres Angebot darstellen könnte. A 81 Stuttgart FASANENHOF PLIENINGEN Vaihingen/Möhringen/ ≤ 500 m2 501 – 1.000 m2 1.001 – 2.000 m2 2.001 – 5.000 m2 > 5.000 m2 A8 Richtung STEP LEINFELDEN- München ECHTERDINGEN % Anteil Fläche 7% 21 % 30 % 20 % 22 % FLUGHAFEN STUTTGART m2 2.400 6.800 9.700 6.400 7.300 MESSE STUTTGART Ø Mietpreis Vaihingen: 15,50 €/m2, Möhringen: 14,00 €/m2 Spitzenmiete Vaihingen: 18,00 €/m2, Möhringen: 15,00 €/m2 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0 ST U T TG A R T | B Ü R O M A R K T B E R I C H T 2 0 1 9 / 2 0 2 0
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