Grenzenlos Gute Gewässer / Grenzenloos Schoon Water - Bezirksregierung Münster
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Zusammenfassung der Ergebnisse Grenzenlos Gute Gewässer / Grenzenloos Schoon Water Im Sinne des Mottos “Euer Wasser ist unser Wasser” wurden während des deutsch-niederländischen Symposiums neue Kontakte geknüpft zwischen den regionalen deutschen Wasserbehörden, den niederländischen Waterschappen und Vertretern aus der Landwirtschaft beider Länder. Im Schloss von Münster besprachen Regierungspräsidentin Dorothee Feller, Deichgraf Hein Pieper von der Waterschap Rijn en IJssel und Wassergraf Stefan Kuks von der Waterschap Vechtstromen gemeinsam mit 100 niederländischen und deutschen Experten auf dem Gebiet von Landwirtschaft und Wasserwirtschaft die weitere Zusammenarbeit zwischen den Ost-Niederlanden und dem Westmünsterland. Diese Zusammenarbeit ist in den vergangenen Jahren bereits stark gewachsen, unter anderem durch die Einrichtung einer regionalen, grenzüberschreitenden Plattform. Während des Symposiums wurde abgesprochen, sich gemeinsam noch stärker für eine bessere Gewässergüte einzusetzen. Regierungspräsidentin Dorothee Feller begrüßte die Gäste im Schloss der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Wasserwirtschaft bietet großes Potential, das noch intensiver genutzt werden sollte“, so Feller bei der Eröffnung der Veranstaltung. Deichgraf Hein Pieper stellte dazu eine Prioritätenliste von möglichen Themen für die weitere Zusammenarbeit vor: „Die stoffliche Belastung des Gewässers ist eine komplexe Problematik, die wir nur durch Zusammenarbeit angehen können." Prof. Dr. Stefan Kuks, Watergraaf von Waterschap Vechtstromen, sieht ebenfalls deutlich den Gewinn in nachbarschaftlicher Arbeit. „Jede Phase der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hat ihre eigenen Herausforderungen“, so Kuks in seinem Vortrag. „Es liegt an den Partnern, Brücken zu bauen und kreative Lösungen auf der vorhandenen Vertrauensbasis zu schaffen.“ Und diese Brücken wurden während des Symposiums gebaut. Bereits während der Mittagspause trafen sich interessierte Landwirte bzw. Landwirtschaftsvertreter mit Angehörigen der Wasserbehörden und vereinbarten einen inhaltlichen Austausch für Anfang nächsten Jahres. Ebenfalls auf der Veranstaltung wurden Folgegespräche abgestimmt zu vorgestellten Pilotprojekten und eine Abstimmung rund um das Thema Kläranlagen in den regionalen Gewässern. Die Anwesenden waren sich einig, dass der Kontakt mit dem jeweiligen Nachbarland ein wichtiger Baustein in der Erreichung der WRRL-Ziele darstellen muss. Die Inhalte der Präsentationen und Diskussionen werden untenstehend näher beleuchtet.
Thema: D-NL-Zusammenarbeit Während Ihrer Vorträge betonten Frau Feller, Herr Pieper und Herr Kuks ganz besonders die aus der Vergangenheit gewachsene und gute Zusammenarbeit in der Grenzregion. Gerade bei den Oberflächengewässern sind beide Länder voneinander abhängig, da die Flüsse und Bäche über die Landesgrenzen hinweg fließen und somit natürliche Verbindungsachsen darstellen. Dennoch sei eine Intensivierung der Zusammenarbeit angeraten und anzustreben, um in Zukunft noch bessere Ergebnisse erzielen zu können. Dies solle vor allem durch weitere Wissensaustausche sowie konkrete, gemeinsame Projekte umgesetzt werden. Obwohl in der täglichen Arbeit der Wasserbewirtschaftung in beiden Ländern unterschiedliche Zuständigkeiten und Strukturen eine Rolle spielen, kennen sich die Akteure in der Grenzregion inzwischen gut und finden die jeweiligen Ansprechpartner. Ein Beispiel dieser guten Zusammenarbeit, gerade auch auf regionaler Ebene, ist die Grenzüberschreitende Plattform für Regionale Wasserwirtschaft (GPRW). Hier können konkrete Maßnahmen unkompliziert zwischen den beteiligten Waterschappen und (Land-) Kreisen besprochen und bei Bedarf aufeinander abgestimmt werden. So ergeben sich häufig positive Synergieeffekte und werden Mittel effizienter eingesetzt. Thema: Düngegesetzgebung und Pilotprojekte Im folgenden Themenblock berichteten Herr Prof. Dr. Wetter (FH Steinfurt), Dr. Jons Eisele (MULNV) und Roelof Coster (LTO Noord) über die neue Düngegesetzgebung und erfolgreiche Pilotprojekte zum Einsatz von Düngemitteln in der Region. Die deutsche Düngeverordnung bringe teils einschneidende Neuerungen mit sich, welche gerade im Hinblick auf Gülleimporte aus den Niederlanden in Höhe von bis zu 2,5 Mio. Tonnen neue Maßnahmen und veränderte Ansätze erforderlich machen. Hier sei die enge Abstimmung zwischen niederländischen und deutschen Behörden weiterhin von hoher Wichtigkeit. Anhand der Pilotprojekte „Mest op Maat – Dünger nach Maß“ und „Vruchtbare Kringloop – Fruchbarer Kreislauf“ wurden Ansätze präsentiert, wie die Verbringung von Gülle als Düngemittel effizienter organisiert, vorausschauender geplant und passgenau überwacht werden kann. Deutsche und Niederländer konnten in diesen Projekten zeigen, dass sich ein reduzierter Einsatz von Gülle nicht auf die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe auswirken muss, sondern diese sogar noch durch den Einsatz neuer Technologien und Arbeitsweisen steigern lässt. Die Projekte haben beide eine Laufzeit bis 2019, es gilt, die Ergebnisse im Grenzraum auch nach Ablauf dieser Laufzeit zu publizieren und so die Region voneinander profitieren zu lassen.
Thema: Gewässergüte Informationen zum Deltaprogramm Wasserqualität (externer Link) Die Gewässergüte verbessert sich auf beiden Seiten der Grenze, hat jedoch bei vielen Wasserläufen noch nicht die europäischen Vorgaben der WRRL erreicht. Weitere Zusammenarbeit, wie z.B. im Rahmen des grenzüberschreitenden Monitoringberichts zum ökologischen und chemischen Zustand der Flüsse in Deltarhein-Ost ist dabei unerlässlich. Der Bericht enthält neben Messwerten von beiden Seiten den Grenze auch Aussagen und Vergleiche in Bezug auf unterschiedliche Bewertungs- und Messmethoden. Marga Limbeek (WRIJ), Andrea Löhr (BR MS) und Jan-Arie van Berkum (WRRL-Koordinator für Rhein-Ost) haben diese Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Die Nährstoffproblematik ist deutlich einer der Schwerpunkte auf beiden Seite der Grenze, gerade im Hinblick auf die Ökologie des Gewässers und volkswirtschaftliche Effekte (Trinkwassergewinnung). Auch erhöhte Schwermetallkonzentrationen sind auf die Nährstoffproblematik zurückzuführen. Daher sollten in der weiteren D-NL-Abstimmung der Austausch zur Maßnahmenplanung und auch die neu aufgestellten Ziele zur Stickstoffbelastung in Oberflächengewässern (aus der Meeresschutzrichtlinie im Fokus stehen. Natürlich muss auch die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben in Zukunft wirksam überwacht werden, frei nach dem Zitat eines Teilnehmers des Symposiums: „Kontrolle ist nicht schön, aber notwendig.“ Thema: Kommunale Kläranlagen Nachdem Timo Kaup (BR MS) die Herangehensweise bei der Bewertung kommunaler Kläranlagen im Regierungsbezirk Münster dargestellt und Bert Palsma (STOWA) eine Untersuchung zur Errechnung der Einflüsse einzelner Kläranlagen auf das Gesamtsystem präsentiert hat, wurde über innovative Technologien und verschiedene Reinigungsgrade (Ausbaustufen) diskutiert. Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass diese interessanten Entwicklungen auf beiden Seiten der Grenze nicht immer im Gleichschritt voranschreiten und ein Wissensaustausch daher sehr zu wünschen ist. Für das große Interesse, die rege Teilnahme und die spannenden Diskussionen bedanken sich herzlich Ihre Gastgeber Dorothee Feller Hein Pieper Stefan Kuks Regierungspräsidentin Dijkgraaf Watergraaf Bezirksregierung Münster Waterschap Rijn en IJssel Waterschap Vechtstromen
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