Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd

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Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
2018
                 Tätigkeitsbericht
© Chris Walker
Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
Inhaltsverzeichnis
Vorwort										3

Übersicht über den Verein							5
Unsere Ziele									                                     6
Unser Logo										                                      6
Mandat										                                          6
Der Verein Sea Shepherd Deutschland e.V.					             7
Allgemeines									                                      8
Organigramm									                                      8
Funktionsebenen								                                   9
Verhältnis zu anderen Sea Shepherd-Gruppen weltweit				   9

Tätigkeitsbericht 								10
Tätigkeiten in Deutschland							                         11
Ostseekampagne 2018 PERKUNAS						                        11

Kampagnenbericht weltweit						16
Operation Sola Stella II								                          17
Operation Albacore III								                            19
Operation Jodari								                                  21

Bericht über Einnahmen und Mittelverwendung				           23
Allgemeines									                                      24
Spendenbericht								                                    24

Impressum / Kontakt								25

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Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
Vorwort

Die OCEAN WARRIOR

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Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
Liebe Unterstützer und Freunde von Sea Shepherd,

wieder können wir auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, denn auch 2018 war die Sea-She-
pherd-Flotte weltweit nahezu pausenlos im Einsatz.

Ob an der West- oder Ostküste Afrikas, im Mittelmeer, im Atlantik, im Golf von Kalifornien oder
auch hier bei uns vor der eigenen Haustür, in der Ostsee. Überall dort, wo die Meere und ihre
Bewohner bedroht sind, versuchen wir aktiv einzugreifen. Bedenkt man, wie klein Sea She-
pherd im Vergleich zu anderen NGOs ist, dann ist das für uns immer wieder eine Herausforde-
rung und nur durch eure dauerhafte finanzielle und tatkräftige Unterstützung ist unsere Arbeit
möglich.

2018 haben wir im Rahmen der PERKUNAS-Kampagne weiter östlich (ab Rügen bis in polni-
sche Gewässer) Patrouillenfahrten mit der EMANUEL BRONER und anderen Kleinbooten durch-
geführt.

Sea Shepherd Global hat seine Partnerschaften mit afrikanischen Staaten weiter ausgebaut.
Mittlerweile kooperieren vier Länder mit Sea Shepherd: Gabun, Liberia, Tansania und Kap Verde.

2018 war Sea Shepherd auch im Mittelmeer aktiv. Im Rahmen der Kampagne OPERTION SISO
wurden u.a. etliche Kilometer Geisternetze entfernt und so unzählige Meeresbewohner vor dem
sicheren Tod bewahrt.

Gute Nachrichten gibt es von der Südhalbkugel dieser Erde. Hier wird es mit dem erklärten
Rückzug der japanischen Walfangflotte vorerst keinen Walfang mehr geben. Japan will ganz
offiziell den kommerziellen Walfang wiederaufnehmen und diesen in heimischen Gewässern
durchführen. Wenn die japanische Regierung ehrlich wäre, müsste sie zugeben, dass sie den
kommerziellen Walfang nie beendet, sondern ihm nur unter dem Deckmantel der wissen-
schaftlichen Forschung einen anderen Namen gegeben hatte.

In diesem Jahr haben wir auch ganz offiziell unser langjähriges Flaggschiff, die STEVE IRWIN,
außer Dienst gestellt. Nach elf Jahren im Dienste der Meere geht sie nun sozusagen in den ver-
dienten „Ruhestand“. Die OCEAN WARRIOR wird sie in Zukunft würdig vertreten.

Sea Shepherd Deutschland beteiligte sich am internationalen Aufräumtag mit insgesamt vier
Aktionen in Leipzig, Bremen, Kassel und Hamburg, setzte sein Schul-Projekt fort und informier-
te auf vielen Veranstaltungen die Öffentlichkeit über unsere wichtige Arbeit.

Wir hoffen, dass euch auch dieser Bericht einen informativen Einblick in unsere Arbeit vermit-
telt und danke für eure Unterstützung!

Manuel Abraas					Nicolai Duda
Direktor Sea Shepherd Deutschland			 Schatzmeister

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Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
Der Verein
Unsere Ziele
Unser Logo
Mandat
Der Verein Sea Shepherd Deutschland e.V.
Allgemeines
Organigramm
Funktionsebenen
Verhältnis zu anderen Sea Shepherd-
Gruppen weltweit

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Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
Unsere Ziele
Sea Shepherd, gegründet 1977, ist eine internationale, gemeinnützige Organisation zum Schutz
der marinen Tierwelt. Unsere Mission ist es, die Zerstörung von Lebensräumen und das Ab-
schlachten der Tiere in den Weltmeeren zu beenden, um Ökosysteme und Spezies nachhaltig
zu schützen und zu erhalten. Sea Shepherd wendet innovative Taktiken und direkte Aktionen
an, um zu ermitteln, zu dokumentieren und wenn nötig einzugreifen, um illegale Aktivitäten auf
hoher See aufzudecken und ihnen entgegenzutreten. Durch den Schutz der Artenvielfalt der
ausbalancierten marinen Ökosysteme trägt Sea Shepherd dazu bei, dass sie für zukünftige Ge-
nerationen erhalten bleiben. Wir schützen und verteidigen Meeresbewohner, nicht menschliche
Interessen. Sea Shepherd geht dabei ausschließlich gegen illegale Aktivitäten auf hoher See vor,
um das Aufrechterhalten von Meeresschutzgesetzen zu gewährleisten, wenn staatliche Exekutiv-
kräfte nicht aktiv werden. Unser Ziel ist die Erhaltung des marinen Lebensraumes für kommende
Generationen.

Unser Logo
Der gekreuzte Hirtenstab und Neptuns Dreizack symbolisieren das Verteidigen, Schützen und
Erhalten der Meereslebewesen und unsere Entschlossenheit für ihre Unversehrtheit zu kämpfen.
Der Totenkopf repräsentiert den Tod, den die Menschheit den Ozeanen bringt. Yin und Yang –
Wal und Delfin – hingegen symbolisieren unser Ziel, das marine Ökosystem wieder ins Gleichge-
wicht zu bringen.

Das Logo ist als Markenzeichen eingetragen und unterliegt dem Copyright.

Mandat
Das primäre Mandat von Sea Shepherd ist das Durchsetzen von Gesetzen, die in der
Weltcharta für die Natur der Vereinten Nationen1 beschrieben sind.

Diese Charta wurde am 9. November 1982 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen
verabschiedet. Sea Shepherd beruft sich bei ihren Aktionen auf die UN Weltcharta für die Natur
und zitiert Abschnitt 21 als Handlungsrichtlinie, der sich die Umweltorganisation im Sinne inter-
nationaler Umweltschutzgesetze verpflichtet.

Darüber hinaus bilden zahlreiche multinationale Abkommen2 zum Arten- und Meeresschutz die
Grundlage unserer Arbeit.

1   https://www.un.org/documents/ga/res/37/a37r007.htm
2   https://sea-shepherd.de/about/mission/gesetze-und-chartas

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Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
Der Verein Sea Shepherd Deutschland e.V.
1. Name, Sitz, Anschrift und Gründungsjahr
Sea Shepherd Deutschland e.V.
Reeder-Bischoff-Straße 18
28757 Bremen
www.sea-shepherd.de
Gründung: Mai 2010

2. Angaben zu den Zielen Sea Shepherds
· Unsere Geschichte1
· Gleichheitserklärung2

3. Angaben zur Steuerbegünstigung
Vereinsregistereintrag:
Sea Shepherd Deutschland e.V.
Amtsgericht Bremen VR 7892 HB
Steuernummer: 60/145/14331 · Finanzamt Bremen

Die Gemeinnützigkeit wurde mit Bescheid vom 16. November 2018 des Finanzamts Bremens auf-
grund der Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie des Küstenschutzes bestätigt, die
Steuerbefreiung gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG und § 3 Nr. 6 GewStG wurde erteilt.

4. Name und Funktion wichtiger Entscheidungsträger
Vorstandsvorsitzender: Alex Cornelissen
stellvertretender Vorstandsvorsitzender: Geert Vons (bis Juni 2018)
Schatzmeister: Nicolai Duda
Schriftführer: Manuel Abraas
Beisitzer: Tim Aldermann

5. Tätigkeitsbericht
Wir haben verschiedene Kampagnen zum Meeresschutz in Deutschland durchgeführt sowie in-
ternationale Kampagnen unterstützt. Siehe die folgenden Kapitel.

6. Personalstruktur
Im Jahr 2018 hatte Sea Shepherd Deutschland fünf bezahlte Stellen. Zwei Personen erhielten
temporär eine Aufwandsentschädigung über Rechnungsstellung. Der Großteil der Tätigkeiten
wird von den fast 200 Freiwilligen in ehrenamtlicher Arbeit erledigt. Die Mitarbeiter sind über die
Sea Shepherd Deutschland gGmbH angestellt und alle Personalkosten werden über die Einnahmen
des Merchverkaufes von Sea Shepherd Deutschland gGmbH finanziert.

7. Angaben zur Mittelherkunft
Siehe folgende Kapitel

8. Angaben zur Mittelverwendung
Siehe folgende Kapitel zur Tätigkeit in Deutschland sowie den Kampagnen- und Spenden­
bericht.

9. Gesellschaftsrechtliche Verbundenheit mit Dritten
Der Verein Sea Shepherd Deutschland e.V. hält 100% der Anteile an der Sea Shepherd Deutsch-
land GmbH (gegründet im Jahr 2015). Weitere gesellschaftsrechtliche Verbindungen bestehen
nicht. Die Sea Shepherd Deutschland gGmbH hält ebenfalls keine Anteile anderer Unterneh-
mungen oder juristischer Personen.

10. Namen von juristischen Personen, deren jährliche Zahlungen mehr als 10 % des Gesamt-
jahresbudgets ausmachen
Im Jahr 2018 gab es keine entsprechenden Zuwendungen.

1   https://sea-shepherd.de/about/unsere-geschichte
2   https://sea-shepherd.de/about/mission/gleichheitserklaerung

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Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
Allgemeines
Sea Shepherd Deutschland e.V. ist ein eingetragener Verein, dem mit Bescheid des Finanzamtes
Bremen vom 18. November 2018 die Gemeinnützigkeit bescheinigt wurde. Neben dem gemein-
nützigen Bereich unterhielt er im Jahr 2018 einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb, die Sea She-
pherd Deutschland gGmbH.

Wir setzen die Spendeneinnahmen in vollem Umfang zur Förderung der Ziele des Vereins ein.
Rücklagen werden im gesetzlich zulässigen Rahmen gebildet.

Ziel des Vereins ist der Natur- und Umweltschutz, der insbesondere durch aktiven Meeresschutz
weltweit sowie Küsten- und Gewässerschutz in Deutschland verwirklicht wird. Zu diesem Zweck
werden Spenden gesammelt und die Öffentlichkeit über verschiedene Wege informiert. Der Ver-
kauf von nachhaltig produzierten Merchandise-Artikeln (über die Tochtergesellschaft Sea She-
pherd Deutschland GmbH) schafft eine finanzielle Basis für eine langfristige Arbeit in Deutsch-
land. Wir möchten betonen, dass der Verein nicht gewinnorientiert und nicht auf kommerzielle
Vermarktung ausgerichtet ist. Die Unkosten für Personal, Büro, Standmiete etc. werden komplett
von der Sea Shepherd Deutschland gGmbH getragen.

Organigramm
1. Vorstand                                      Vorsitzender               Stellv. Vorsitzender
                                                Schriftführer                    Schatzmeister

                                                   Beisitzer

2. Beirat                                           Beirat

3. Funktionsebene
Fundraising, Events, Merch Volunteers                   SChulen                         Media, Artists
  Fundraisingkoordinator          Volunteer-                     Schulprojekt                   Mediateam
                                 koordinator                                               Grafik // Video // Presse
    Eventkoordinator
                                                                                                 Artist Relations
      Merchandise-
       koordinator
                          Homepage // Webshop // Social Media

                                  Webteam                         Webstore //
                                                                Kundenbetreuung

                                  Translation                     Facebook
                                  Coordinator                   Administration

4. Ortsgruppen
 Berlin Bremen Franken Frankfurt Hamburg Kassel Leipzig München NRW Stuttgart Thüringen

Strategische Entscheidungen und Fragen, die die grundlegende Ausrichtung des Vereins betref-
fen, sowie alle offiziellen Angelegenheiten werden vom Vorstand getroffen und betreut.

Der Vorstand konsultiert zu allen wichtigen Fragen den Beirat.

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Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
Funktionsebenen
Um dem Verein das nötige Leben einzuhauchen, stützt er sich auf verschiedene Funktions­
ebenen. Sie übernehmen wichtige operative und organisatorische Aufgaben und werden fast
ausschließlich von ehrenamtlichen Freiwilligen ausgeführt.

Eventkoordinator: Überregionale Veranstaltungen werden nicht von den Koordinatoren
der Ortsgruppen betreut, sondern zentral organisiert. Der Ansprechpartner hierzu ist der für
Deutschland zuständige Eventkoordinator. Außerdem koordiniert er den überregionalen Einsatz
von Volunteers.

Volunteerkoordinatoren: Sie kümmern sich um alle Angelegenheiten der Sea Shepherd Volun-
teers in Deutschland inkl. dem Aufbau neuer Ortsgruppen.

Webteam / Social Media / Presse: Organisation und Betreuung aller IT-Systeme, inkl. der Internet-
seite sowie der Auftritte in den sozialen Medien (insb. Facebook, Instagram, Twitter etc.).
Außerdem Aufbereitung und Vorbereitung von Bildern, Videos und sonstiger Medien, die für die
Veröffentlichung bestimmt sind. Auch die Betreuung von Pressekontakten, die Herausgabe von
Pressemitteilungen und das Verfassen von eigenen Artikeln und Hintergrundinformationen
gehören zu den Aufgaben.

Webshop: Betreuung des Onlineshops inkl. Abwicklungen von Bestellungen und Kunden­
anfragen.

Artist Relations: Ansprechpartner für Künstler, Bands, etc., die Sea Shepherd unterstützen.

Schulprojekt: Neben der Organisation und Durchführung von Vorträgen und Informations­
veranstaltungen gehört es zu der Aufgabe des 2013 ins Leben gerufenen Teams neue Konzepte,
Präsentationen und Hilfsmittel auszuarbeiten und an Schulen vorzustellen. Wir möchten Kinder
u.a. für das Ökosystem Meer sensibilisieren.

Area Koordinatoren: Die Area Koordinatoren betreuen eine Ortsgruppe. Sie koordinieren die
Volunteers, teilen sie für Veranstaltungen ein und kümmern sich um alle Belange innerhalb der
Ortsgruppe.

Merchkoordinatoren: Die Hauptaufgabe der Merchkoordination besteht in der Planung und
Organisation der Merchandise Artikel für die jeweiligen Events einer Ortsgruppe.

Übersetzer: Übersetzungen der internationalen Nachrichten, Kommentare, Kampagnenseiten,
etc. für die Veröffentlichung in Deutschland.

Verhältnis zu anderen Sea Shepherd-Gruppen weltweit
Sea Shepherd Deutschland ist ein rechtlich selbstständiger und unabhängiger eingetragener
Verein nach deutschem Recht. Es gibt keine gesellschaftsrechtlichen Verbindungen zu Sea
Shepherd Organisationen anderer Länder. Vorsitzender des Vereins ist Alex Cornelissen, der
auch Geschäftsführer von Sea Shepherd Global (Sitz in Amsterdam) ist.

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Tätigkeitsbericht - Sea Shepherd
Tätigkeitsbericht
Deutschland
Tätigkeiten in Deutschland
Ostseekampagne 2018 PERKUNAS

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Sea Shepherd versteht sich als globale Bewegung, von der auch Sea Shepherd Deutschland ein
Teil ist. Die Tätigkeiten von Sea Shepherd Deutschland müssen deshalb in einem globalen Kon-
text gesehen werden. Die weltweiten Kampagnen, bei denen ein Großteil der Flotte involviert ist,
werden von Sea Shepherd Global organisiert. Sea Shepherd Deutschland gibt, wie die anderen
Sea-Shepherd-Landesverbände auch, einen Großteil seiner Spendeneinnahmen an Sea She-
pherd Global, zur Durchführungen dieser Kampagnen. Aus diesem Grund sind die Aktivitäten
von Sea Shepherd Global auch als Tätigkeiten von Sea Shepherd Deutschland zu verstehen.

Tätigkeiten in Deutschland
Sea Shepherd ist seit Jahren bekannt für weltweite, Direkte Aktionen gegen illegale Wilderer.
Doch auch in Deutschland ist aktiver Gewässerschutz möglich und nötig.

Interessierte Menschen finden über viele Wege umfassende Informationen sowohl zum Meeres-
schutz allgemein als auch konkret über unsere Arbeit. Dazu zählen unsere Website, die Accounts
auf Facebook, Instagram sowie auch unsere Infostände in ganz Deutschland.

Sea Shepherd Deutschland besitzt elf Ortsgruppen, die im gesamten Bundesgebiet an Veran-
staltungen teilnehmen oder selber organisieren. Hauptaufgabe der Ortsgruppen ist es, durch
Infostände, Vorträge und andere Veranstaltungen die Bevölkerung in Deutschland über das Öko-
system der Ozeane und den Meeresschutz aufzuklären, über unsere Arbeit und Kampagnen zum
Schutz des marinen Lebens zu informieren und außerdem durch den Merchandiseverkauf Mittel
für unsere Kampagnen zu generieren. Insgesamt war Sea Shepherd Deutschland 2018 auf 296
Veranstaltungen präsent mit 491 Standtagen, um die Bevölkerung aufzuklären.

Seit 2013 existiert außerdem das Schulprojekt von Sea Shepherd Deutschland. Ziel dieses Pro-
jekts ist es, Aufklärungsarbeit an Schulen über den Meeresschutz und Sea Shepherds Kampag-
nen zu leisten, um junge Menschen frühzeitig dafür zu sensibilisieren, wie wichtig intakte marine
Ökosysteme für das Überleben aller Erdbewohner sind. Dafür verwenden wir für alle Jahrgangs-
stufen altersgerecht angepasste Vorträge und Materialien. Einige der Volunteers kommen selbst
aus der Kinder- oder Jugendarbeit.

Aktiver Gewässerschutz, auch in Deutschland, ist ebenfalls Teil der Arbeit von Sea Shepherd
Deutschland. Sea Shepherd veranstaltet in jeder Ortsgruppe mehrere Beach Cleanups pro Jahr.
Sofern möglich wird ein Beach Cleanup von einem Infostand begleitet, um einerseits aktiv die
Gewässer zu schützen und andererseits Passanten für die Problematik zu sensibilisieren. So
konnten wir auch 2018 mehrere Tonnen Müll auf zahlreichen Beach Cleanups beseitigen.

Ostseekampagne 2018 PERKUNAS
Im Rahmen der PERKUNAS-Kampagne patrouillierte Sea She-
pherd Deutschland zwischen April und Juni 2018 mehrere Schutz-
gebiete in der Ostsee. Die Besatzung der EMANUEL BRONNER
überwachte Fischereiausrüstung mit einem ferngesteuerten Un-
terwasserfahrzeug (ROV), um die größte Bedrohung für die vom
Aussterben bedrohten Schweinswale aufzudecken: als Beifang in
Stellnetzen zu verenden. Mit nur 500 verbliebenen Exemplaren
dürften von der nordöstlichen Schweinswalpopulation maximal
zwei Tiere jährlich in den Netzen der Fischer verenden, um die Er-
holung der Population zu gewährleisten. Die eigentliche Zahl be-
läuft sich jedoch auf mindestens sieben. Beifang stellt nach wie vor die größte Bedrohung für die
Tiere dar, dennoch ist Fischen mit Stellnetzen erlaubt, selbst in Meeresschutzgebieten.

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Es ist die erste Kampagne von Sea Shepherd Deutschland, bei der ein ROV verwendet wurde,
um Netze in geschützten Gebieten effektiv zu überwachen. Obwohl es bekannt ist, dass sich
Schweinswale, Robben und Seevögel häufig in Stellnetzen verfangen, bestreiten das die Fischer
und melden geringere Beifangquoten. Sie sind sich bewusst, dass ihre Fischereimethode nicht
nachhaltig ist und in naher Zukunft verboten werden kann, wenn zu viele ungewünschte Tier­
arten in den Netzen landen. Deshalb verschleiern sie häufig Beifang von geschützten Schweins-
walen.

Die Zahl der gemeldeten Beifänge des vom Aussterben bedrohten Schweinswals war in diesem
Gebiet besonders hoch. Untersuchungen zeigen auch, dass die meisten Beifänge auf Fischerei-
ausrüstungen zurückzuführen sind, die inoffiziell „Semi-Treibnetze” genannt werden.

Der Schweinswal ist als „Art von gemeinschaftlichem Interesse” gelistet, deren Erhaltung die
Festlegung besonderer Schutzgebiete nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie)
erfordert. Die Putziger Wiek ist eines dieser Gebiete, da sie ein wichtiger Lebensraum für die bal-
tische Population ist, und trotzdem findet man in der Bucht zahlreiche Fischereiausrüstungen.
In einer Woche Patrouille konnte die Besatzung der EMANUEL BRONNER mindestens 60 fest
eingesetzte Netze dokumentieren. Die meisten von ihnen gelten als Semi-Treibnetze. Während
Stellnetze für gewöhnlich an beiden Enden verankert sind, sind Semi-Treibnetze nur einseitig
verankert und bewegen sich sonst frei mit der Strömung. Es handelt sich somit um eine Variante
von Treibnetzen, die von der EU seit 2008 in der gesamten Ostsee verboten sind, da sie als be-
sonders gefährlich für Nichtzielarten eingestuft wurden.

Mangels angemessener Definition kann jedes verankerte Netz zum Stellnetz erklärt werden. Die
Fischer in der Putziger Wiek, die vor dem Verbot hauptsächlich Treibnetze als Fischfanggeräte
verwendeten, nutzen dieses Schlupfloch, um mit ihren Netzen weiter zu fischen, indem sie an
einem Ende einen Anker setzen. Für Schweinswale ist es gefährlich, wenn die Netze mit der
Strömung ihre Richtung ändern. Außerdem treiben die Netze an der Oberfläche – ein Bereich,
den die Schweinswale ständig aufsuchen müssen, um zu atmen. Darüber hinaus ist die Gefahr
des Verhedderns groß, da das Netz nicht gespannt ist. Semi-Treibnetze sind Todesfallen für
Schweinswale, Robben und Seevögel – aber das sind auch Stellnetze. Tatsächlich sind Stellnetze
für die Mehrzahl der gefangenen Schweinswale in der Ostsee verantwortlich. Da beide nicht se-
lektiv sind, stellen sie die gleiche Bedrohung für Tiere dar.

links: Die Crew der EMANUEL BRONNER, rechts: Volunteer mit Kabel eines ROV

                                                –   12   –
Dennoch war das Verbot von Treibnetzen im Jahr 2008
                                      eine richtige Entscheidung, obwohl gleichzeitig Stellnetze
                                      hätten verboten werden sollen. Wenn man bedenkt, dass
                                      die Fischer in der Putziger Wiek weiterhin die gleichen
                                      Netze mit einer kleinen Änderung verwenden, wird deut-
                                      lich, dass das Verbot nicht zu einer tatsächlichen Ände-
                                      rung geführt hat. Die negative Auswirkung war jedoch,
                                      dass die Fischer den Beifang von Schweinswalen nicht
                                      mehr meldeten, da sie befürchteten, dass dies zu einem
                                      Verbot von Stellnetzen führen würde. Häufig versuchen
                                      sie nun, den Beifang zu vertuschen, indem sie Steine in
                                      die Körper der toten Wale legen und sie auf den Meeres-
                                      boden sinken lassen. Wenn Tierkadaver an Land gespült
                                      werden, sind sie meist zu zersetzt, um die eigentliche
                                      Todesursache zu bestimmen. Manchmal werden nur die
                                      Schwanzflossen von Schweinswalen gefunden, die abge-
                                      schnitten wurden, um verhedderte Tiere aus den Netzen
                                      zu entfernen. Einige Wissenschaftler behaupten, dass
                                      mehr als die Hälfte der angeschwemmten Schweinswale
                                      an den Folgen des Beifangs gestorben ist.

                                       In der Tat ist es so, dass sich die Zahl der gefangenen
                                       Schweinswale seit dem Treibnetzverbot nicht verändert
                                       hat, sondern lediglich die Anzahl der gemeldeten Fälle. Im
                                       März wurde ein gesunder, junger, männlicher Schweins-
                                       wal in einem Stellnetz an der polnischen Küste in Rowe
Volunteer im Beiboot
                                       gefangen, wie die Meeresstation Hel berichtete. Ein wei-
terer Schweinswal wurde im Mai desselben Jahres in verwestem Zustand zwischen Zoppot und
Gdingen in der Danziger Bucht angespült. Beide Tiere zählten zu der vom Aussterben bedrohten
baltischen Population. Mit nur noch 500 Tieren bleibt keine Zeit für schwache Vorschriften, die
Schlupflöcher zulassen. In Gebieten wie der Putziger Wiek, die für das Überleben des Schweins-
wals wichtig sind, müssen alle Arten von festen Netzen, wie zum Beispiel Stellnetze, verboten
werden.

Obwohl während der Überwachung durch Sea Shepherd nicht entdeckt, wurden 2018 mindes-
tens zwei Ostsee-Schweinswale als Beifang bestätigt. Allein an der polnischen Küste wurden
im Juni innerhalb eines kurzen Zeitraums zehn Schweinswale tot aufgefunden. Bei einigen von
ihnen hatte man versucht, die
Todesursache durch Beifang zu
vertuschen, zum Beispiel durch
Aufschneiden des Körpers.

Der Schweinswalpopulation in
der Ostsee bleibt nicht mehr viel
Zeit. Seit Jahrzehnten sind sich
die Wissenschaftler einig, dass
Stellnetze aufgrund des hohen
Beifangrisikos die größte Bedro-
hung für die Schweinswale in der
Ostsee darstellen. Dennoch ist
dieses Fanggerät auch in Meeres-
schutzgebieten erlaubt. Bereits
1992 hat die EU Schutzgesetze
(FFH-Richtlinie), erlassen, um ein
Netz von Schutzgebieten in euro-
päischen Gewässern zu schaffen
(Natura 2000). Aufgrund der EU-      Toter Schweinswal, der möglicherweise als Beifang gefangen wurde.

                                              –   13   –
Richtlinie hätten die Schutzmaßnahmen in diesen Bereichen von dem betreffenden Mitglied-
staat umgesetzt werden müssen – was nie geschehen ist. Mehrere Staaten mussten Geldstrafen
für die Nichteinhaltung der Richtlinie zahlen und die EU gab den Mitgliedstaaten die Schuld an
den unzureichenden Naturschutzgesetzen.

Im Juni 2018 änderte sich durch ein Urteil des EU-Gerichtshofs (Rechtssache C-683/16) alles.
Mehrere deutsche Natur- und Umweltschutzverbände versuchten, ein Fangverbot in deut-
schen Meeresschutzgebieten zu erreichen, doch die Forderung wurde abgelehnt. Da ein Verbot
auch die Fischer anderer EU-Staaten betreffen würde, wäre es, wenn überhaupt, Sache der EU.
Nach Jahren des Versuchs, ein Fischereiverbot auf staatlicher Ebene zur Umsetzung des EU-
Naturschutzgesetzes zu erreichen, behauptet die EU nun, dass das Verbot nicht mit anderen EU-
Rechtsvorschriften vereinbar ist.

Wieder einmal ist das Interesse am Gewinn höher als das Interesse am Naturschutz. Aber es gibt
keine Gewinner in dieser Situation: Die Stellnetzfischerei ist in den letzten Jahrzehnten stark zu-
rückgegangen. Sie bringt einfach nicht mehr genug Gewinn, weil die Artenvielfalt in der Ostsee
durch den Menschen abnimmt. Die Frage, die sich jetzt stellt, ist, was früher aussterben wird
– die Ostsee-Schweinswale oder die Stellnetzfischerei? Wenn dieses Spiel der Abwälzung von
Verantwortung auf andere Institutionen in den nächsten zehn Jahren so weitergeht, werden die
Verlierer die Schweinswale sein.

Am Abend des 26. April 2018 bekam die Crew der EMANUEL BRONNER einen Notruf von der
lokalen Robben-Rettungsstation, um ein Kegelrobbenjungtier zu retten. Das Tier wurde über
mehrere Stunden von seiner Mutter zurückgelassen, bis Einheimische die Station zu Hilfe riefen.
Wenn ein Kegelrobbenjungtier so lange alleine gelassen wird, kann es innerhalb einer Woche
sterben, da es keine Milch von seiner Mutter bekommt.

Das Jungtier wurde auf der Südseite der Danziger Bucht gefunden, was eine Fahrt von ca. zwei
Stunden mit dem Auto aus jeder Richtung bedeutet. Mit der EMANUEL BRONNER konnte die
Crew die Stelle in nur einer Stunde erreichen. Dabei kamen sie auf dem Weg an der größten
Seehund-Kolonie Polens vorbei. Die 300 Tiere der Kolonie können meist auf Sandbänken im
südlichen Teil der Bucht gesichtet werden. Die Rettung verlief schnell und ohne Probleme. Die
Einheimischen, welche die Rettungsstation riefen, warteten schon auf die Ankunft der Crew. Das
Jungtier war bereits in einem Transportkorb gesichert.

links: SHEPHERD, die Kegelrobbe, rechts: Kegelrobbe SHEPHERD unterwegs in einer Box

                                                –   14   –
Es ist wichtig, schnell und
                                                                   professionell zu handeln, um
                                                                   den Stress für das Tier so ge-
                                                                   ring wie möglich zu halten.
                                                                   Der Korb wird nicht geöffnet,
                                                                   bis das Tier sicher an der Ret-
                                                                   tungsstation angekommen ist.
                                                                   In der Station untersuchten
                                                                   die Pfleger das Jungtier. Es
                                                                   war gesund und wog 15 kg.
                                                                   Jede Robbe, die ein Gewicht
                                                                   von 30 kg erreicht hat und es
                                                                   schafft, selbst zu jagen, wird
                                                                   in die Wildnis entlassen. Um
                                                                   mehr über das Verhalten der
                                                                   Kegelrobben-Population zu
                                                                   erfahren, wird jedes Tier, das
Die Robbe vorne links weist Spuren eines Netzes am Hals auf        in der Rettungsstation war,
                                                                   mit einem GPS-Sender verse-
hen. Den Sender verlieren sie nach einem Jahr. Außerdem werden die Tiere gechipt, damit sie
identifiziert werden können, falls sie tot aufgefunden werden. Die Station gab dem Jungtier, bei
dessen Rettung die EMANUEL BRONNER Crew geholfen hatte, den Namen „Shepherd”. Anfang
Juni wurde „Shepherd” in bestem gesundheitlichen Zustand in die Wildnis entlassen. Er wird in
Polens größter Kegelrobben-Kolonie leben.

Doch nicht jeder begrüßt die Wiederkehr des großen Beutegreifers in der Ostsee. Fischer be-
haupten, dass die Kegelrobben an sinkenden Fangzahlen in der Fischerei schuld sind. Obwohl
die Tiere unter besonderem Schutz stehen, gab es Berichte von Fischern, die die Tiere mit Knüp-
peln schlugen oder ertränkten. Darüber hinaus verenden die Tiere oft als Beifang in Stellnetzen
oder erhalten ernsthafte Verletzungen durch andere Fischereigeräte. Zahlreiche Robben werden
mit Angelhaken im Maul oder schlimmer, in ihrem Verdauungstrakt, in die Rettungsstationen
gebracht. Es geschah nicht nur ein Mal, dass die Tiere an diesen ernsthaften Verletzungen veren-
deten. Im Mai starb ein Jungtier an einer offenen Wunde am Kopf in der Station. Die Verletzung
stammte höchstwahrscheinlich von den Schlägen eines Menschen. Nur zwei Tage später wurde
ein weiteres Jungtier mit der gleichen Art von Verletzung in die Station gebracht.

Sea Shepherd begrüßt die Arbeit der Rettungsstation, die die Robben-Population in polnischen
Gewässern wiederherstellen will,
und ruft die Regierung zu mehr
Kontrollen und Schutzmaßnah-
men auf. Tiere, die unter besonde-
rem Schutz stehen, dürfen nicht
getötet oder auf jegliche Weise
gestört werden. Die Kegelrobben
fordern ihren Lebensraum zu-
rück, doch ist ihre Anzahl nur ein
Bruchteil der früheren Populati-
onsgröße. Die Menschen brachten
die Tiere schon einmal fast zum
Aussterben. Wir müssen aus der
Vergangenheit lernen und ver-
hindern, dass dies noch einmal
geschieht.

                                     Junge Kegelrobben in der Meeresstation der polnischen Stadt Hel

                                              –   15   –
Tätigkeiten weltweit
OPERATION SOLA STELLA II
OPERATION ALBACORE III
OPERATION Jodari

                           –   16   –
Im Folgenden werden zwei der Schiffskampagnen vorgestellt, die Sea Shepherd Deutschland
durch seine Tätigkeiten unterstützt hat.
Für eine ausführliche Darstellung aller Kampagnentätigkeiten von Sea Shepherd Global, bitte die
Website besuchen (https://www.seashepherdglobal.org).

OPERATION SOLA STELLA II
Bevor OPERATION SOLA STELLA Anfang 2017 begann, meldete
die Kleinfischereigemeinschaft von Harper, einer liberianischen
Stadt an der Grenze zur Elfenbeinküste, beinahe täglich das Ein-
dringen von ausländischen, industriellen Schleppnetzschiffen, die
illegale Fischerei betrieben. Nach der Festsetzung von fünf Schif-
fen, die im Verdacht der IUU-Fischerei standen, hörte das Eindrin-
gen auf. Unter den festgesetzten Schiffen befand sich ein unter
nigerianischer Flagge fahrendes Shrimp-Schleppnetzschiff, das
einer niederländischen Firma gehörte. Dieses Schiff verfügte über
die Genehmigung, „nachhaltig gefangene“ Shrimps in die USA zu exportieren. Die Kleinfischer in
Harper und Robertsport, an der Grenze zwischen Liberia und Sierra Leone, berichteten zudem,
dass Fische in Gebiete zurückkehrten, die schon lange Zeit dezimiert waren.

„Die Patrouillen haben für die gewünschte Abschreckung gesorgt“, sagte Kampagnenleiter Peter
Hammarstedt. „Sea Shepherd ist unbeschreiblich stolz auf die historische Partnerschaft mit dem
liberianischen Verteidigungsministerium. Ein wahrer Meilenstein als Beispiel dafür, was durch die
Zusammenarbeit von Regierung und Zivilbevölkerung möglich ist, um IUU-Fischerei zu bekämp-
fen.“

Mit der Absicht, den Erfolg der von Februar bis Mai 2017 durchgeführten ersten Kampagne wei-
terzuführen, begann im September 2017 die Kampagne OPERATION SOLA STELLA II. In den dar-
auffolgenden acht Monaten bis zum 25. Mai 2018 kehrten die BOB BARKER und die SAM SIMON
abwechselnd in die Gewässer zurück, was zu dem bis dahin längsten Zeitraum von Patrouillen
führte.

Im Rahmen dieser Patrouillen wurden sieben weitere Festsetzungen durch die liberianische Küs-
tenwache mit Unterstützung von Sea Shepherd veranlasst. Darunter waren zwei IUU-Schiffe, die
auf der internationalen schwarzen Liste geführt wurden – die LABIKO 2 und die HAI LUNG.

rechts: Die LABIKO 2 nutzte nicht genehmigte Schleppnetze, links: Die LABIKO 2 beim aktiven Fischen mit
illegaler Ausrüstung in liberianischen Gewässern. Fotos: Melissa Romao/Sea Shepherd.

                                                  –   17   –
Als die LABIKO 2 durch die Küstenwache am 15. November 2017 geentert und untersucht wurde,
stellte man fest, dass das Schiff unter seinem früheren Namen MAINE bereits auf drei verschie-
denen schwarzen Listen für IUU-Fischerei der Regionalen Fischereiorganisationen (RFO ) stand.
Zum Zeitpunkt der Kontrolle legte der berüchtigte Wilderer gerade ein verbotenes Stellnetz aus,
um eine geheime Produktionseinrichtung für Hai-Leberöl an Bord des Schiffes zu versorgen.
Dokumente, die an Bord des Schiffes beschlagnahmt wurden, konnten belegen, dass auf jeder
Ausfahrt über 66.000 Tiefseehaie getötet wurden. Dies entspricht über 500.000 getöteten Haien
pro Jahr. Die LABIKO 2 wurde daraufhin festgesetzt, was über 250.000 Haien das Leben rettete.

Die HAI LUNG ist ein berüchtigtes Antarktisdorsch-Wildererschiff, das eher unter seinem frühe-
ren Namen YELE bekannt ist. Am 13. März 2018 wurde es festgesetzt, nachdem der Kapitän der
liberianischen Küstenwache mit gefälschten Dokumenten zu erklären versuchte, dass das Schiff
unter indonesischer Flagge fährt. Das indonesische See- und Fischereiministerium hatte jedoch
keinerlei Aufzeichnungen von dem Schiff in seinen Datenbanken. Das gefälschte Schiffszertifikat
machte die HAI LUNG somit zu einem Schiff ohne Flaggenstaat, das überall festgesetzt werden
kann. Auch auf hoher See. Später stellte man fest, dass die HAI LUNG sich der Festsetzung in Ni-
geria entzogen hatte und somit ein flüchtiges Schiff war.

Weitere fünf Schiffe wurden wegen zahlreicher Vergehen, darunter auch dem Fischfang ohne
Lizenz, Wildtierschmuggel und Steuer- und Zollhinterziehung, festgesetzt.

Nach insgesamt zwölf Monaten des Patrouillierens und zwölf Festsetzungen kann die zweite Ko-
operation von Sea Shepherd Global mit dem liberianischen Verteidigungsministerium im Kampf
gegen illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei (IUU-Fischerei) einen deutlichen
Rückgang der illegalen Fischereiaktivitäten in der Republik Liberia (Westafrika) verzeichnen. Da-
rüber hinaus war eine Rückkehr der Fischpopulationen in den Küstengewässern zu beobachten,
die zuvor von der Überfischung durch ausländische Schleppnetzschiffe bedroht wurden.

rechts: Haiflossen an Bord der LABIKO 2, dem Schiff mit der Produktionseinrichtung für Hai-Leberöl, links:
Liberianische Küstenwache und Sea Shepherds Medienteam auf der LABIKO 2

                                                   –   18   –
OPERATION ALBACORE III
Ein Jahr nachdem Gabuns Präsident Ali Bongo Ondimba auf der
Ozeankonferenz der Vereinten Nationen in New York die Gründung
von neun neuen Nationalmeeresparks und elf neuen Meeres­
reservaten bekannt gegeben hatte, kehrte Sea Shepherd im Juli
2018 nach Gabun zurück, um die Regierung bei der Bekämpfung
der illegalen Fischerei in dem heute größten Netzwerk von Mee-
resschutzgebieten Afrikas zu unterstützen.

OPERATION ALBACORE III war Sea Shepherds dritte Kampagne in Kooperation mit der gabun-
ischen Regierung zur Bekämpfung der IUU-Fischerei in Zentralwestafrika. Während der gesam-
ten Thunfischfangsaison 2018 werden gabunische Marinesoldaten, Kontrolleure der Fischereibe-
hörde (ANPA) und Ranger der Nationalparkbehörde (ANPN) an Bord des Sea-Shepherd-Schiffes
BOB BARKER stationiert sein und zusammen mit der Sea Shepherd Crew die Hoheitsgewässer
Gabuns patrouillieren. Diese Patrouillen gaben den Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeit,
lebenswichtige Lebensräume für Thunfisch in Zentralwestafrika zu verteidigen, zu schützen und
zu erhalten.

Die neuen Informationen über die Kampagne wurden nach der Festsetzung von zwei Schlepp-
netzschiffen, der JIN LI 961 und der JIN LI 962, die illegal in den nördlichen Gewässern Gabuns
fischten, offiziell freigegeben. Die Schleppnetzschiffe wurden vom Radar der BOB BARKER
entdeckt, als sie die Grenze vom benachbarten Äquatorialguinea überquerten, um in den nach
gabunischem Recht geschützten Meeresreservaten zu fischen. Bewaffnete gabunische Mari-
nesoldaten gingen an Bord und sicherten die beiden Schleppnetzschiffe ohne Verletzte oder
Zwischenfälle, während Vollstreckungsbeamte der ANPA und der ANPN die Schiffe inspizierten,
dabei einen Tigerhai mit abgeschnittenen Flossen im Laderaum eines Schiffes entdeckten und
somit Beweise für die Fischerei im Meeresreservat Cap Esterias fanden. Beide Schiffe wurden in
den Hafen von Libreville gebracht und festgehalten.

Ein weiteres Schiff, die HUA YI 5, wurde zuvor in der Nähe der kongolesischen Grenze im Meeres-
reservat Grand Sud du Gabon festgesetzt, weil es in gabunischen Gewässern ohne Lizenz fischte.

Ziel von OPERATION ALBACORE III war, die neu gegründeten Meeresschutzgebiete Gabuns
zu schützen, IUU-Fischerei aufzudecken und zu stoppen und gleichzeitig die Einhaltung von
Rechtsvorschriften durch lizenzierte Fischereiunternehmen zu überwachen, sowie die bestehen-
den Beobachtungs-, Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen auszuweiten.

Es wird geschätzt, dass jährlich zwischen 11 und 26
Millionen Tonnen Fisch weltweit durch IUU-Fischerei
gefangen werden. Entwicklungsländer sind beson-
ders anfällig dafür: Bis zu 40% der in west- und zent-
ralafrikanischen Gewässern gefangenen Fische wer-
den von Kriminellen gefangen.

Kapitän der BOB BARKER, Peter Hammarstedt, sagte:
„Mit neuen Naturschutzgesetzen und -maßnahmen
ist eine verstärkte Strafverfolgung notwendig, wes-
halb sich Sea Shepherd verpflichtet hat, unsere groß-
artige Kooperation mit der Regierung von Gabun fort-
zusetzen, um zur Verteidigung und zum Schutz von
Afrikas größtem Meeresschutzgebiet beizutragen.
Gabun ist im Naturschutzmanagement der Region
führend, und es ist uns eine Ehre, mit gabunischen
Ordnungshütern an vorderster Front zusammenzu-
arbeiten, um die afrikanischen Meeresbewohner zu             Die gabunische Marine sichert das festgesetzte
verteidigen.“                                                Schleppnetzschiff HUA YI 5. Foto: Tony Fenn James

                                               –   19    –
Wie erhofft wirkten die Patrouillen abschreckend auf Wilderer: Nach den Festsetzungen an der
nördlichen und südlichen Grenze Gabuns wurden keine weiteren Verstöße mehr festgestellt.

Nachdem der illegale Fischfang von den Meeresreservaten Gabuns abgewendet werden konnte,
kooperieren Gabun und Sea Shepherd erneut mit São Tomé und Príncipe und patrouillieren die
Gewässer des zentralafrikanischen Inselstaates. Von Bord der BOB BARKER aus gelang es der
Küstenwache São Tomés und Beamten der saotomensischen Fischereibehörde, ein unter sene-
galesischer Flagge fahrendes Langleinenschiff mit Verbindungen nach Spanien festzusetzen. Das
Fangschiff jagte Haie, um ihnen die Flossen abzuschneiden.

Zwar war das Langleinenschiff in Besitz einer Genehmigung, „Thunfisch und vergleichbare Arten“
zu fischen, doch die Inspektion zeigte, dass die Frachträume der VEMA mit zwei Tonnen Hai-
Kadavern gefüllt waren, deren Flossen von den Körpern abgetrennt waren. Es handelte sich da-
bei größtenteils um Blauhaie, die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als potenziell gefährdet
eingestuft werden. Nach dem Fischereigesetz von São Tomé und Príncipe ist die Verarbeitung
von Haien auf See verboten. Durch diese Schutzmaßnahme ist sichergestellt, dass Haikörper
nicht über Bord geworfen werden, um in den Frachträumen Platz für die wertvolleren Flossen zu
schaffen, und demzufolge können insgesamt weitaus weniger Haie getötet werden.

Die Festsetzung der VEMA war der vierte Schlag gegen die Haiflossenindustrie in den letzten
zwei Jahren. Drei davon waren das Ergebnis der Zusammenarbeit von São Tomé und Príncipe
und Gabun mit Hilfe von Sea Shepherds Schiffen und Crew.

Drei Jahre Patrouillen im Rahmen von OPERATION ALBACORE, verbunden mit Beobachtungen
durch die gabunische Fischerei-Aufsicht, deckten auf, dass sich einige industrielle Ringwaden-
schiffe einer Fangmethode bedienten, bei der sie Wale und Walhaie mit Ringwadennetzen
einkreisten, weil sich Thunfische auf der Suche nach ähnlicher Nahrung üblicherweise in deren
Nähe aufhalten. Die Wale und Walhaie sitzen dann stundenlang in diesen Netzen fest, bis die
Industrie-Fischer alle Fische aus dem Netz an Bord geholt haben. Bis dahin geraten die Wale und
Walhaie in Panik und ihre Überlebenschancen sind gering.

Das neue Gesetz sieht vor, dass Wale oder Walhaie, die versehentlich in einem Ringwadennetz
landen, sofort freigelassen werden müssen, auch wenn dies den Verlust eines gesamten Thun-
fischfanges bedeutet. Dieses Gesetz wird vielen Meeressäugern und Walhaien das Leben retten
und verdeutlicht die Wichtigkeit der Kontrolle auch von lizenzierten Fangschiffen auf See.

Vor OPERATION ALBACORE war die Verwendung
von Lockbojen, sogenannten FADs, unreguliert. Eine
Lockboje ist ein Schwimmobjekt (in der Regel aus
Plastik), das Fische anlockt. Hochtechnisierte Lockbo-
jen sind mit Sonar- und Satellitengeräten ausgestat-
tet, die den Fangschiffen Fischvorkommen anzeigen.
Lockbojen sind problematisch, weil sie zu mehr
Beifang oder dem unbeabsichtigten Fang von Haien
oder Jungfischen führen. Letzteres war der Grund
dafür, dass diese Fangmethode mit Lockbojen in
gabunischen Gewässern dazu führte, dass 80% der
gefangenen Thunfische noch nicht geschlechtsreif
waren, während in einer freischwimmenden Thun-
fisch-Schule der Anteil an Jungfischen bei 12% liegt.
Gabun reguliert nun die Anzahl der Lockbojen pro
Schiff und die Tendenz geht zum generellen Verbot.
Dieses Umdenken wird unzählige Haie retten.
                                                           Die Crew von OPERATION ALBACORE 3 an Bord der BOB
                                                           BARKER. Foto: Tony Fenn James/Sea Shepherd

                                              –   20   –
OPERATION JODARI
Nach Abschluss einer 20-tägigen verdeckten Patrouille, die mit der
Festsetzung von drei Schiffen wegen Fischereiverbrechen endete,
lief das Sea-Shepherd-Schiff OCEAN WARRIOR in Dar es Salaam
ein, um OPERATION JODARI im Februar 2018 offiziell zu starten.
OPERATION JODARI ist eine Kampagne in Zusammenarbeit mit der
Regierung der Vereinigten Republik Tansania zur Bekämpfung der
IUU-Fischerei im Westlichen Indischen Ozean.

Drei Wochen wurden heimlich Strafverfolgungsbeamte der Deep Sea Fishing Authority (eine staat-
liche Behörde, die gesetzlich dazu verpflichtet ist, die Fischereiressourcen der Tiefsee nachhaltig zu
bewirtschaften), tansanische Marinesoldaten und Mitglieder des Multi-Agency Task Teams (MATT)
an Bord der OCEAN WARRIOR stationiert, um zusammen mit Captain Adam Meyerson und der
Crew von Sea Shepherd Tansanias Hoheitsgewässer zu patrouillieren. Die Strafverfolgungsbeam-
ten haben das Recht, Schiffe, die gegen tansanische Gesetze verstoßen, zu entern, zu durchsuchen
und festzusetzen. MATT wird von der tansanischen Polizei geleitet und setzt sich zusammen aus
dem tansanischen Forstdienst, der Abteilung für Wildtiere, der Abteilung für Fischerei und dem
tansanischen Geheim- und Sicherheitsdienst. Es wurde gegründet, um Einzeltäter und Netzwerke
zu entlarven, welche die Umweltkriminalität in der Region und den illegalen Handel mit Wildtieren
kontrollieren.

OPERATION JODARI zielt darauf ab, alle Schiffsoperationen in den Gewässern von Tansania zu kon-
trollieren und an Bord solcher Schiffe zu gehen, die der IUU-Fischerei verdächtigt werden. Darüber
hinaus werden tansanische Offiziere darin geschult, die Fischerei-Aktivitäten in tansanischen Ge-
wässern zu beobachten, zu kontrollieren und zu überwachen. Dazu gehören auch die Überprüfung
von Fischereifahrzeugen und das Entern von Schiffen.

Während der ersten Patrouille von OPERATION JODARI wurden neun Schiffe geentert und durch-
sucht, was zu drei Festsetzungen führte.

Auf der unter chinesischen Flagge fahrenden TAI HONG 1 entdeckte man eine Ladung von Haiflos-
sen, die sich als sehr viel größer erwies, als es die 50 an Bord befindlichen Kadaver rechtfertigen
würden. Nach tansanischem Gesetz muss die Anzahl der Haiflossen mit der Anzahl der Körper
übereinstimmen. Den zwölf tansanischen Fischern, die an Bord arbeiteten, hatte der Kapitän Was-

links: Sea Shepherd Crew und tansanische Partner auf der OCEAN WARRIOR, rechts: Die OCEAN WARRIOR
begleitet Daus mit ihrer geschmuggelten Ware zurück in den Hafen. Fotos: Jax Oliver/Sea Shepherd

                                                 –   21   –
ser und Nahrung verweigert. Sie mussten sich eine kleine, unbelüftete Unterkunft mit nur zwei Bet-
ten teilen, was die anderen dazu zwang, auf dem Boden und übereinander zu schlafen.

Die unter malaysischer Flagge fahrende BUAH NAGA 1 wurde mit einer Ladung Haiflossen erwischt.
Die Kadaver hatte man einfach über Bord geworfen. Eine nicht-lizenzierte Waffe, eine 9mm Beretta,
wurde in der Kabine des Kapitäns gefunden. Die indonesische Fischereimannschaft informierte die
tansanischen Behörden darüber, dass der Kapitän sie regelmäßig mit der Pistole bedrohen würde,
damit sie arbeiteten. Wurde kein Fang eingeholt, gab es für die indonesische Crew nichts zu Essen.

Die unter tansanischer Flagge fahrende SWABIR JAMIL wurde beim Fischen ohne Lizenz in tansani-
schen Hoheitsgewässern entdeckt. Das Schiff hatte Haiflossen geladen.
Die TAI HONG 1, die BUAH NAGA 1 und die SWABIR JAMIL wurden in tansanische Häfen eskortiert,
wo man rechtliche Schritte wegen dem Abschneiden von Haiflossen und Missbrauch von Arbeits-
kräften einleitete.

„Der Missbrauch von Arbeitern ist in der Hochseefischerei weit verbreitet. Die Crews müssen vie-
le Stunden am Stück für wenig oder keine Bezahlung arbeiten, manchmal unter Androhung von
Gewalt. Tansania ist bei der Bekämpfung dieser Missstände führend, indem das Land diese Fische-
reifahrzeuge nicht nur wegen ihrer Fischereiverbrechen inspiziert, sondern auch wegen der damit
einhergehenden Verbrechen wie Missbrauch von Arbeitern, was die illegale Fischerei erst möglich
macht”, sagte Captain Peter Hammarstedt, Sea Shepherds Kampagnenleiter.

Es wird angenommen, dass weltweit jedes Jahr zwischen 11 und 26 Millionen Tonnen an Fisch allein
durch die IUU-Fischerei gefangen werden. Entwicklungsländer sind besonders anfällig für die IUU-
Fischerei und man geht davon aus, dass im Westlichen Indischen Ozean jährlich ungefähr eine Milli-
arde US-Dollar Verlust dadurch gemacht werden.

OPERATION JODARI wird von Fish-i Africa unterstützt, einer Partnerschaft von acht ostafrikanischen
Ländern, darunter die Komoren, Kenia, Madagaskar, Mauritius, Mosambik, die Seychellen und Soma-
lia. Im Rahmen der Partnerschaft werden Informationen ausgetauscht und die regionale Kooperati-
on zur Bekämpfung großräumiger illegaler Fischerei im Westlichen Indischen Ozean gefördert.

OPERATION JODARI ist bereits die vierte Zusammenarbeit von Sea Shepherd und afrikanischen
Küstenstaaten mit dem politischen Willen, die IUU-Fischerei zu stoppen.

In Tansanias Gewässern konnte dank sechsmonatiger Patrouillen auf See ein Großteil illegaler Fi-
schereiaktivitäten vereitelt werden. Dafür haben tansanische Strafverfolgungsbehörden, Fish-i Af-
rica und die Sea Shepherd Crew an Bord der OCEAN
WARRIOR zusammengearbeitet. OPERATION JODARI
hat zur Festsetzung von zwei Langleinenschiffen, die
illegal Shark-Finning betrieben, 27 Booten für das
Schmuggeln von Haiflossen und zu Geldstrafen von 19
weiteren Schiffen, die aus tansanischen Gewässern flo-
hen, um den Inspektionen zu entgehen, geführt.

„Die Resultate der Patrouillen des letzten halben Jahres
unter der Aufsicht und Leitung der tansanischen Behör-
den im Kampf gegen Fischereiverbrechen sind deut-
lich zu erkennen: Die Wilderer sind aus tansanischen
Gewässern geflohen. Sie haben sich abgesetzt und
zeigen damit, wie wichtig es ist, neue Partnerschaften
in der Region des Westindischen Ozeans zu schaffen,
während wir weiterhin an der Seite der tansanischen
Behörden arbeiten, die den Kampf gegen illegale Fi-
scherei anführen, und das nicht nur lokal, sondern
weltweit. Tansania hat der Welt gezeigt, wie es geht“, so    Tansanische Behörden entern ein Fischereischiff zur
Peter Hammarstedt.                                           Inspektion. Foto: Jax Oliver/Sea Shepherd

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Bericht über Einnahmen
und Mittelverwendung
Allgemeines
Spendenbericht

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Allgemeines
Sea Shepherd ist als eingetragener Verein in Deutschland tätig. Im deutschen Recht wird
bei Körperschaften unterschieden zwischen einer gemeinnützigen, ideellen Sphäre und
wirtschaftlicher Aktivität.

Somit sind Spenden an den Verein steuerbefreit während auf Erlöse aus dem Verkauf von Mer-
chandise über den Onlineshop oder Ständen auf Veranstaltungen, Körperschaft-, Gewerbe- und
Umsatzsteuer erhoben werden. Der Verkauf von Merchandise-Artikeln im Onlineshop und auf
Veranstaltungen wird zu 100% von der Sea Shepherd Deutschland gGmbH abgewickelt.

Die folgenden Zahlen beziehen sich allein auf den Verein, die Zahlen von Sea Shepherd Deutsch-
land gGmbH könnt ihr dem Bundesanzeiger entnehmen.

Spendenbericht
Unterstützer haben mehrere Möglichkeiten durch Spenden unsere Vereinsziele zu unterstützen.
Zum einen durch einzelne Spenden oder Daueraufträge auf unser Spendenkonto oder mittels
Erteilung eines SEPA-Mandats über unser Spendenformular. Hier erfolgt die Abbuchung und Ad-
ministration von Sea Shepherd Deutschland e.V. SMS-Spenden und Betterplace.org sind weitere
Möglichkeiten uns finanziell zu unterstützen.

Natürlich hat man auch die Möglichkeit, direkt in bar auf unseren Veranstaltungen zu spenden.
Sea Shepherd beteiligt sich auch an unterschiedlichen indirekten Unterstützungsmöglichkeiten
wie Facebook-Spendenaktionen, Amazon Affiliate und Amazon Smile.

Durch eure Unterstützung haben wir im Jahr 2018 Spendengelder i. H. von 1.656.613,01 EUR ein-
genommen (Vorjahr 2017: 1.261.073,87 EUR)

Demgegenüber haben wir Mittel i. H. von 1.596.087,07 EUR) für den aktiven
Meeresschutz aufgewendet.

                                                                   Mittel gGmbH Ausschüttung
                                                                   250.000,00 €

                                                                   Mittel Verein Spenden
                                                                   1.656.613,01 €

                                                     Mittelverwendung Kampagnen/Schiffe
                                                     Deutschland
                                                     68.824,46 €

              Sonstige Kosten
              (Gebühren, Versicherungen,
              Rechtsberatung, Porto etc.)
              101.329,61 €
              Steuernachzahlungen 2012–2015
              138.768,61 €

              Mittelverwendung an Global
              und andere Landesverbände
              1.526.262,61 €

Bei den Steuernachzahlungen von 2012-2015 handelt es sich um eine Versteuerung von Merchandise-Einahmen aus
den Jahren 2012-2015. Diese Einnahmen wurden in diesen Jahren, bevor das Merchandise-Geschäft auf die dafür ge-
gründete Sea Shepherd Deutschland gGmbH ausgegliedert wurde, über den Verein abgewickelt. Seit der Gründung
der Sea Shepherd Deutschland gGmbH in 2015 läuft das gesamte Merchandise-Geschäft nicht mehr über Sea She-
pherd Deutschland e.V. (siehe oben "Allgemeines").

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Impressum/Kontakt

Impressum

© Sea Shepherd Deutschland e.V.

Sea Shepherd Deutschland e.V.
Reeder-Bischoff-Straße 18
28757 Bremen

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag,
jeweils 10:00 bis 15:00 Uhr (ohne Gewähr)

info@sea-shepherd.de
www.sea-shepherd.de

Verein vertreten durch: Manuel Abraas und Nicolai Duda

Vereinsregister AG Bremen
Registernummer VR 7892 HB
Finanzamt Bremen

Steuernummer 60/145/14331
USt-ID: DE279560497

Kontakt

Flyerbestellung:       flyer@sea-shepherd.de
Pressestelle:			       presse@sea-shepherd.de
Mitarbeit:			          mitarbeit@sea-shepherd.de
Schulen:			            schule@sea-shepherd.de
Veranstaltungen:       events@sea-shepherd.de
Spenden:			            spenden@sea-shepherd.de

Spendenkonto

IBAN: 			              DE45 2904 0090 0234 0065 00
BIC: 			               COBADEFFXXX
Bank: 			              Commerzbank Bremen

Sea Shepherd Deutschland e.V. wurde mit Bescheid des Finanzamts Bremen vom 16.11.2018
aufgrund der Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie des Küstenschutzes als gemein-
nützig anerkannt. Die Steuerbefreiung nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG und nach § 3 Nr. 6 GewStG
wurde erteilt.

Spenden sind aufgrund der Bescheinigung der Gemeinnützigkeit steuerlich als Sonderausgaben
abziehbar. Bis zu einem Betrag von € 200 genügt als Nachweis für das Finanzamt der Kontoaus-
zug der Überweisung. Für Spenden über diesem Betrag ist eine von Sea Shepherd ausgestellte
Spendenbescheinigung notwendig. Bei Vorliegen der Daten werden diese automatisch an die
Spender versendet. Darüber hinaus kann jederzeit eine Bescheinigung per E-Mail an spenden@
sea-shepherd.de angefordert werden. Weitere Informationen findet ihr auf der Sea Shepherd
Spendenseite (https://sea-shepherd.de/unterstuetze-uns/spenden/).

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