"Tatort - Die Musik stirbt zuletzt" - Sonntag, 5. August 2018, 20.05 Uhr, SRF 1 Medienmappe "Tatort - Die Musik stirbt zuletzt"

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"Tatort - Die Musik stirbt zuletzt" - Sonntag, 5. August 2018, 20.05 Uhr, SRF 1 Medienmappe "Tatort - Die Musik stirbt zuletzt"
«Tatort – Die Musik stirbt zuletzt»

 Sonntag, 5. August 2018, 20.05 Uhr, SRF 1

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«Tatort – Die Musik stirbt zuletzt»

 Mit: Stefan Gubser, Delia Mayer, Hans Hollmann,
 Sibylle Canonica, Andri Schenardi, Uygar Tamer,
 Gottfried Breitfuss, Teresa Harder, Heidi Maria
 Glössner u.v.m.

 Ausstrahlung:
 Sonntag, 5. August 2018, 20.05 Uhr, SRF 1

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Statement SRF

«Der Regisseur Dani Levy hat mit diesem Film ein Gesamtkunstwerk geschaffen: Film, Theater, Musik
und Architektur verschmelzen in seiner atemberaubenden Inszenierung zu einem spannenden und
aufregenden «Tatort»-Krimi. Der Konzertsaal im KKL wurde vor 20 Jahren von Jean Nouvel erbaut und
zählt bis heute zu den besten der Welt. Für uns war die Möglichkeit, während mehreren Wochen in
diesem Haus arbeiten zu können, ein Glücksfall. Aus der einmaligen Zusammenarbeit ist ein
cineastischer und musikalischer Leckerbissen entstanden.»

Urs Fitze, Bereichsleiter Fiktion

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Inhaltsverzeichnis

  Statement SRF ................................................................................................................. 1
  Anmerkung der Regie...................................................................................................... 5
  Besetzung und Stab ........................................................................................................ 6
  Kurzinhalt ......................................................................................................................... 8
  Synopsis ........................................................................................................................... 8
  Fragen an Dani Levy (Regie und Buch).........................................................................10
  Fragen an Dieter Meyer (Ton) ........................................................................................12
  Fragen an Delia Mayer und Stefan Gubser ...................................................................13
  Fragen an Marco Roduner, Veranstaltungsmanager vom KKL ...................................15
  Fragen ans Orchester Jakobsplatz München ...............................................................16
  Fragen an Christoph Neracher (Produzent) ..................................................................17
  Biografien Cast ...............................................................................................................18
     Stefan Gubser (Reto Flückiger) ................................................................................................ 18
     Delia Mayer (Liz Ritschard) ....................................................................................................... 18
     Hans Hollmann (Walter Loving)................................................................................................ 18
     Sibylle Canonica (Alice Loving-Orelli) ..................................................................................... 18
     Andri Schenardi (Franky Loving) .............................................................................................. 18
     Uygar Tamer (Jelena Princip) ................................................................................................... 19
     Gottfried Breitfuss (Gidon Winternitz) ...................................................................................... 19
  Biografien Crew ..............................................................................................................19
     Dani Levy (Regie) ....................................................................................................................... 19
     Dieter Meyer (Ton) ..................................................................................................................... 19
     Filip Zumbrunn (Kamera)........................................................................................................... 19
  Kontakt für Medienschaffende .......................................................................................20

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Anmerkung der Regie

Am Anfang war die Idee, einen ganzen «Tatort» im Kultur- und Kongresszentrum Luzern zu drehen.
Der Fall würde während eines klassischen Konzertes stattfinden. Aber das KKL hatte nur ein knapp
zehntägiges Fenster für die Dreharbeiten. Als ich das Angebot bekam, war ich sofort entzündet von der
Idee der Einheit von Zeit und Ort. Ich schlug deshalb vor, den Einheitsgedanken noch radikaler zu
fassen und den «Tatort» in einer Einstellung zu drehen.

Seit Jahrzehnten sind Filmemacher fasziniert von dieser Idee. Schon Hitchcock experimentierte 1948
in «Rope» mit der Illusion des One-Shot. Da die Filmrollen damals jedoch nur maximal zehn Minuten
Aufnahme erlaubten, musste er am Ende jeder Rolle tricksen. 2002 drehte Alexander Sokurov mit
«Russian Arc» den ersten abendfüllenden Spielfilm in einer Einstellung. Durch die digitale Technik
wurde möglich, was bisher nur gefakt war. Sebastian Schipper nutzte 2015 die neuen, wesentlich
leichteren Digitalkameras, und so ist sein Film «Victoria» die bislang entfesseltste und radikalste Form
eines One-Shots.

Als ich «Victoria» auf der Berlinale sah, war ich begeistert von dem starken Gefühl des «cinema verité».
Auch ohne cineastisches Bewusstsein ist das Livehafte und Authentische spürbar. Der Zuschauer fühlt
unbewusst, dass er nicht betrogen wird, zumindest nicht durch Schnitt, Weglassen, parallel Montieren
oder Selektieren. Er ist sozusagen «mit» dabei, auf einer lückenlosen Reise durch eine Geschichte.

Im Gegensatz zu «Victoria» haben wir uns dafür entschieden, den «Tatort» nicht aus der Perspektive
einer Hauptfigur zu erzählen, sondern perspektivisch zu reisen. Die Zuschauerin wechselt die Seiten,
gleitet von Täter zu Opfer, von Opfer zu Ermittler, von Ermittler zurück zu falschen Tätern. Der «Tatort»
spielt nicht nur im KKL, auf der Bühne, Backstage, im Zuschauerraum, auf der Seeterrasse, sondern
auch im Auto und im bevölkerten Bahnhof. Vergiftungen, Luftröhrenschnitt, Ermittlungen und
Verfolgungen – alles passierte während dieses klassischen Konzertes.

Es reizte mich, für diesen Film auf meine erprobte und bewährte Arbeitsweise verzichten zu müssen
und konträr zu arbeiten. Gleichzeitig kenne ich den Ablauf vom Theater: eine mehrwöchige Probezeit
auf Probebühnen, in diesem Fall mit Kamera und Ton, erste Durchlaufproben im realen Drehort, dann
mit dem Orchester, bis hin zu Hauptproben, Generalprobe (immer noch ohne Statisten) – und der
Premiere, beziehungsweise den vier geplanten Takes mit jeweils mehreren Hundert Zuschauerinnen
und Zuschauern.

Nach jedem Drehtag analysierten wir den gedrehten Film vom Vorabend; wir kritisierten, probten neu,
kürzten und schrieben gegebenenfalls sogar um.

Ein grosses Thema war auch die Gesamtlänge. Der «Tatort» hat eine klar definierte Länge von 88
Minuten – wir mussten also unseren Ablauf zeitlich kontrollierbar machen, das Tempo variieren und mit
dem Drehbuch reagieren. Diese Art von Beweglichkeit war für mich auf jeden Fall eine gute Übung.

Ich schaute dem Ganzen aber auch aus einem anderen Grund mit grosser Freude entgegen:
Dreharbeiten sind oft so zermürbend langsam, unnatürlich kompliziert und umständlich. Hier aber
versucht eine allmächtige Kontrolle, jeden Fehler zu vermeiden. Alle mussten sich durchkämpfen. Man
konnte nicht abbrechen oder aufgeben, es galt die Unerbittlichkeit des Moments. Dieses Adrenalin
wurde für uns alle etwas sehr Besonderes und hatte etwas Lehrreiches: Man kann Probleme auch mit
laufender Kamera lösen.

Daran angekoppelt ein letzter Punkt und sicher eine der schönsten Aufgaben, die dieses Projekt uns
stellte: die Idee des Ensembles. Ob kleine oder grosse Rollen, Kamera, Maske, Ton, Statisten,
Kamerabühne und vor allem auch die komplexe Logistik von Regieassistenz und Aufnahmeleitung, alle
arbeiteten Hand in Hand an diesen einzelnen Aufnahmen, wie ein vielbeiniges Getier, das nur dann
vorwärtskommt, wenn alle Beine synchron in die gleiche Richtung gehen.

Dani Levy, im Juni 2018

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Besetzung und Stab

Besetzung

    Reto Flückiger                      Stefan Gubser

    Liz Ritschard                       Delia Mayer

    Walter Loving                       Hans Hollmann

    Alice Loving-Orelli                 Sibylle Canonica

    Franky Loving                       Andri Schenardi

    Jelena Princip                      Uygar Tamer

    Gidon Winternitz                    Gottfried Breitfuss

    Miriam Goldstein                    Teresa Harder

    Vincent Goldstein                   Patrick Elias

    Silvia Bosshardt                    Heidi Maria Glössner

    Roger Trütsch                       Martin Hug

    Sanitäter                           Aaron Hitz

    Pförtner                            Sebastian Krähenbühl

    Inspizient                          Joey Zimmermann

    Sicherheitsbeamter                  Oscar Sales Bingisser

    Polizist                            Hans-Caspar Gattiker

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Stab

    Buch und Regie                     Dani Levy

    Drehbuchmitarbeit                  Stefan Brunner und Lorenz Langenegger

    Kamera                             Filip Zumbrunn

    Produktion                         Christof Neracher

    Produktionsleitung                 Carlo Rüdlinger

    Casting                            Corinna Glaus

    Musik                              Niki Reiser

    Kostüme                            Damaris Eigenheer

    Ton                                Dieter Meyer

    Licht                              Peter Demmer

    Szenenbild                         Reto Trösch

    Maske                              Marc Hollenstein

    Aufnahmeleitung                    Florian Widmeier

    Herstellungsleitung SRF            Esther Rutschmann

    Redaktion SRF                      Maya Fahrni

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Kurzinhalt

Ein Benefizkonzert im KKL. Was ein besinnlicher Abend mit klassischer Musik werden soll, gerät
aus den Fugen: Erpressung, Mord, dunkle Geheimnisse, ungesühnte Schuld. Und mittendrin
Flückiger und Ritschard, die unter massivem Zeitdruck den Täter finden müssen. – Der erste
«Tatort», der in einer einzigen Kameraeinstellung gedreht wurde. Regie: Dani Levy.

Synopsis

Zahlreiche Gäste aus der Welt der Schönen, Reichen und Berühmten strömen ins Kultur- und
Kongresszentrum Luzern. Limousinen fahren vor, Abendkleider schimmern im Glanz der Scheinwerfer,
Fotoapparate blitzen: Der schwerreiche Unternehmer und Mäzen Walter Loving (Hans Hollmann)
veranstaltet ein Benefizkonzert mit dem argentinischen Jewish Chamber Orchestra (Jewish Chamber
Orchestra Munich). Mit ergreifender klassischer Musik von Komponisten, die während des Zweiten
Weltkrieges im Konzentrationslager umgekommen sind, soll den Opfern des Holocaust gedacht werden.
Walter Loving selbst hat damals zahlreichen Juden zur Flucht verholfen und damit ihr Leben gerettet.

Doch ist der Patriarch wirklich der Gutmensch, den alle gerne in ihm sehen? Nicht nur sein
«missratener» Sohn Franky Loving (Andri Schenardi) hat mit seinem Vater noch eine Rechnung offen.
Auch die berühmte jüdische Pianistin Miriam Goldstein (Teresa Harder) plant, während des Konzerts
ein dunkles Geheimnis der Familie Loving zu lüften. Ein unbekannter Erpresser wiederum will dies
verhindern. Und als ein Giftanschlag auf den Klarinettisten des Orchesters, Vincent Goldstein (Patrick
Elias), erfolgt, treten Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) auf den Plan.

Um Panik unter den Zuschauerinnen und Zuschauern zu vermeiden, wird das Konzert weitergespielt.
Während die bewegende Musik auf der Bühne ihrem Höhepunkt zustrebt, blicken Flückiger und
Ritschard immer tiefer in die Abgründe der Familie Loving. Im Eiltempo kombinieren sie sich durch ein
Labyrinth aus Eifersucht, Verrat und Bitterkeit. Schliesslich sehen sie sich mit der Frage konfrontiert, ob
die guten Taten im Leben eines Menschen seine schlechten aufwiegen.

Was den 14. Schweizer «Tatort» einzigartig macht: Die gesamte Handlung spielt in Echtzeit, also
während knapp 90 alles entscheidenden Minuten im Leben der Protagonisten. Um diese Dynamik
einzufangen, wurde der «Tatort» in einer einzigen Kameraeinstellung gedreht. Dies erforderte eine
punktgenaue Inszenierung und intensive Proben. Der «Tatort – Die Musik stirbt zuletzt» wurde an vier
Abenden – ähnlich einer Theateraufführung – durchgespielt, während der Kameramann Filip Zumbrunn
den Schauspielerinnen und Schauspielern quer durchs KKL folgte, ohne je die Aufnahmen zu
unterbrechen.

Vor der Kamera standen neben Delia Mayer und Stefan Gubser Hans Hollmann (Walter Loving), Andri
Schenardi (Franky Loving), Uygar Tamer (Jelena Princip), Teresa Harder (Miriam Goldstein), Gottfried
Breitfuss (Gidon Winternitz), Heidi Maria Glössner (Silvia Bosshardt), Sibylle Canonica (Alice Loving)
und viele mehr. Ausserdem waren insgesamt über 1500 Statisten als Konzertbesucherinnen und -
besucher bei den Dreharbeiten dabei.

Das Drehbuch zum «Tatort – Die Musik stirbt zuletzt» stammt von Dani Levy, der gemeinsam mit den
Autoren Stefan Brunner und Lorenz Langenegger daran gearbeitet hat. Neben zahlreichen
erfolgreichen Kinofilmen («Alles auf Zucker», «Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf
Hitler») hat der Regisseur Dani Levy bereits den Schweizer «Tatort – Schmutziger Donnerstag»
inszeniert.

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Eckdaten

Drehbuch und Regie                    Dani Levy

Drehbuchmitarbeit                     Stefan Brunner und Lorenz Langenegger

Kamera                                Filip Zumbrunn

Produktion                            Hugofilm, Zürich

Drehort                               Kultur- und Kongresszentrum Luzern

Drehzeit                              11./13./15. und 16. Juli 2017

Redaktion SRF                         Maya Fahrni

«Tatort – Die Musik stirbt zuletzt» ist eine Produktion von SRF und Hugofilm Productions GmbH.

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Fragen an Dani Levy (Regie und Buch)

Wie haben Sie die Komponisten und die Musik für das im Film dargestellte Benefizkonzert
ausgewählt?

Wir hatten von Anfang Spass an der Idee, dass der «Tatort» in voller Länge live während eines
Konzertes stattfinden sollte. In der Entwicklung der Geschichte, des Plots, des Verbrechens wurde mir
immer klarer, dass auch das Programm des Konzertes eine Bedeutung und eine Besonderheit haben
sollte. Ein relativ beliebiges Medley aus bekannten Klassikern wäre schade gewesen. Da es in der
Geschichte um ein Benefizkonzert eines jüdischen Orchesters geht, habe ich angefangen, jüdische
Komponisten des 20. Jahrhunderts zu googeln. Dabei stiess ich auf eine schockierend lange Liste von
Komponisten, die in den KZ noch komponiert hatten und dann umgebracht wurden. Als ich anfing, diese
meist unbekannten Stücke zu suchen und mir anzuhören, war ich begeistert von der Wucht und
Emotionalität dieser Kompositionen. Die Stücke, die also während des «Tatorts» gespielt werden, sind
grösstenteils wenig bekannt, einige sogar regelrechte Funde und Erstaufführungen, wie zum Beispiel
die «Sinfonie Nr. 2» von Marcel Tyberg. Es war nicht einfach, die Noten aufzutreiben, aber das Gefühl,
verbuddelte und vergessene Meisterwerke zu spielen, hat uns alle elektrisiert.

Wie haben Sie die Stücke in die Dreharbeiten integriert?

Ich habe beim Schreiben der letzten Fassungen versucht, die Stücke auf die Handlung zu bauen, oder
anders gesagt: die Musik anzuhören und zu erfühlen, was sie für den Gang der Geschichte bedeutet.
Die Länge der Kompositionen haben natürlich nicht automatisch auf die Filmhandlung gepasst, aber da
grosse Teile des Geschehens auch ausserhalb des Konzertes stattfinden, ging das irgendwie auf. Es
war für uns ein enorm bewegender, aufwühlender Moment, als das Jewish Chamber Orchestra Munich
die Stücke auf der Bühne zum ersten Mal gespielt hat. Die ganze, ansonsten so akribisch geprobte
Geschichte, bekam plötzlich ein unfassbar emotionales Leben.

Wie sind Sie auf die Backstory von Walter Loving als Intermediär gestossen?

In unseren Köpfen gab es schon früh den Wunsch, ein Stück relevanter Schweizer Geschichte zu
erzählen, unbekannte Schweizer Geschichte. Der Juden- und Israelfreund Walter Loving, der diesen
Abend bezahlt und im Zentrum der Geschichte steht, sollte in einer Art Doppelidentität leben, mit einem
dunklen Geheimnis. Stefan Brunner und Lorenz Langenegger machten sich daraufhin auf die Suche
nach einem unbekannten Thema. Sie vertieften sich in den Bergier-Bericht, der das Verhalten der
Schweiz im Zweiten Weltkrieg detailliert untersucht – und stiessen auf das Kapitel der Schweizer
Intermediäre. Ich selber hatte davon noch nie was gehört. Und was mich am meisten überraschte, war
die Aktualität des Themas: Geschäftsleute, die mit der Flucht von Menschen Geld machen. Nicht die
eigentlichen Fluchthelfer, aber die Geschäftsleute dahinter.

Was bedeutet es Ihnen, diesen Teil der Schweizer Vergangenheit einem breiten Publikum
zugänglich und bekannt zu machen?

Jeder Film – und da ist der «Tatort» eigentlich das ideale Gefäss – braucht eine gute Geschichte. Was
ist eine gute Geschichte? Erstmal eine, welche die Zuschauerin und der Zuschauer nicht kennt.
Insofern waren wir erleichtert, dass wir einen Sachverhalt gefunden hatten, der dem breiten Publikum
unbekannt ist. Nun liegt der Zweite Weltkrieg natürlich weit zurück, und ist thematisch auch oft behandelt
worden, trotzdem hatten wir Lust und Überzeugung, dem «Tatort»-Publikum einen Fall von historischer
Dimension zu erzählen. Ich denke für die Schweizer wird der Fall sehr besonders sein, aber auch für
die deutschen Zuschauerinnen und Zuschauer hat die Geschichte der Schweiz etwas Faszinierendes.
Oder nicht?

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Fragen an Filip Zumbrunn (Kamera)

Wie haben Sie sich auf den Dreh vorbreitet?

Die schwierigste Aufgabe aus technischer Sicht war es, eine Kamera-Konstellation zu erfinden, die von
der Qualität her ausreichend und von der Grösse und dem Gewicht her so klein und leicht wie möglich
war. Auch musste ich ein System finden, wie ich am einfachsten und effizientesten die Schärfe selber
bedienen konnte. Wir haben während der Proben viel testen und ausprobieren können und kamen
schlussendlich zwei Wochen vor Dreh zu einer perfekten Lösung.

Von der physischen Seite her musste ich mich natürlich mit Training und Physio-Übungen fit halten und
besonders die Unterarme stärken, damit ich die Kamera 90 Minuten lang halten konnte. Auch die
Flüssigkeitszunahme vor dem Dreh musste gut eingeteilt werden, um nicht mitten im Dreh auf Toilette
gehen zu müssen.

Was war das Spezielle, und was haben Sie für Ihre Arbeit gelernt?

Die grösste Herausforderung war es, den kompletten 90-minütig langen Film mit allen Dialogen,
Bewegungen und Abläufen im Kopf gespeichert zu halten.

Somit konnte ich auf alle Unregelmässigkeiten und Änderungen spontan reagieren, ohne dass es die
Zuschauerin und der Zuschauer merkt. Diese Hirnleistung war erstaunlicherweise viel ermüdender als
die körperliche Leistung.

Wie haben Sie es geschafft, dass die Handlung genau im vorgegebenen Zeitrahmen stattfand?

Durch die lange Probezeit hatten wir die Möglichkeit, uns schon sehr genau in die vorgegebene Zeit
einzupassen. Aber schlussendlich stimmte der Flow zwischen Schauspielern, Kamera und Crew, damit
alle Takes, die wir drehten, um circa 90 Sekunden gleich lang wurden.

Von jetzt an nur noch One-Taker?

Ich denke, es war eine fantastische Erfahrung, einen langen Film ohne Schnitt zu drehen, aber vielleicht
ist ein solcher Film auch genug für ein Leben.

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Fragen an Dieter Meyer (Ton)

Was waren für Sie als Tonmeister die speziellen Herausforderungen bei den Dreharbeiten?

Ein Tonkonzept zu erarbeiten, welches die vollkommene Beweglichkeit der Schauspieler und der
Kamera ermöglichte, war eine grosse Herausforderung. Die Planung der Tonaufzeichnung und deren
Bedienung erforderte grosse Weitsicht und Erfahrung. Das Realisieren der notwendigen Technik dazu
war dann nur mit grosser Flexibilität zu erreichen.

Einen Take für den ganzen Film mit vielen bewegten Sprechrollen, Musikern, Hunderten Statisten und
rundum      schwenkender      Kamera       in    einer   riesigen     Location    mit zum      Teil
akustisch ungeeigneten Drehorten bedeutete für den Ton einen grossen Aufwand. Diese ganze
Technik musste mit einem langen Vorlauf vor dem Drehbeginn des Takes gestartet werden und erlaubte
kein Eingreifen mehr während dem Dreh. Die Vorarbeiten, um den Drehbeginn um 21.20 Uhr zu
ermöglichen, begannen deshalb für mich schon um 16.00 Uhr. Ab 17.40 Uhr begannen wir zu dritt mit
dem Verkabeln der Schauspieler. Der Arbeitstag war dann für mich nach dem Audio-Daten-
Management um 03.00 Uhr in der Früh des nächsten Tages zu Ende.

Wie haben Sie die Dialoge des grossen Schauspielensembles eingefangen, die ja 90 Minuten
quer durchs KKL unterwegs waren?

Jeder Schauspieler mit Sprechrolle hatte sein eigenes Lavalier-Mikrofon mit eigenem Rekorder, total
waren das 37. Dazu kamen 16 Stützmikrofone und elf Stereo-Atmo-Mikrofone für die Musik und
Massenszenen. Und zum Teil zwei geführte Tonstangen und das Kamera-Mikrofon. Zusammen ergab
das 82 Tonspuren auf insgesamt 57 dezentral verteilten, autonom und unkontrolliert aufzeichnenden
Audio-Rekordern. Grosse Sorgfalt war angebracht und eine grosse Portion Glück war mit dabei.

Wie haben Sie die klassischen Musikstücke aufgezeichnet? Wurden sie vorher aufgenommen
oder live gespielt oder erst in der Postproduktion hergestellt?

Die Musik spielt ja eine zentrale Rolle im Film. In der Vorbereitung hatte ich mich für eine reine Play-
back-Lösung ausgesprochen. Eine Liveproduktion mit einem aus filmisch interessanten Musikern sowie
mit Schauspielern an Piano und Klarinette zusammengesetzten Orchester, welches von einem
Schauspieler als Dirigenten geführt, mit genauem durch die Szenen vorgegebenem Zeitplan aufspielen
musste, und sich dabei noch nie vor dem Einsatz im KKL getroffen hatte – das wäre sehr riskant
gewesen.

Man hat Aufnahmen ohne viel Rechteabgeltung gesucht und andere teurere Stücke im Studio
vorproduziert. Diese Aufnahmen wurden dann mit Einzählern versehen und als möglichst leises Play-
back über die im Orchester verteilten Lautsprecher im richtigen Takt und Timing eingespielt. Die Musiker
haben dazu kräftig und perfekt mitgespielt. Der ganze Klang des effektiven Musikspiels des Orchesters
wurde über eine Konzert-Mikrofonie aufgezeichnet. Zusammen mit der Akustik des KKL ergab dies eine
sehr transparente Aufnahme von genügender Qualität. Durch die grosse Kunstfertigkeit der Musiker,
war es auch möglich, ohne Play-back zu spielen.

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Fragen an Delia Mayer und Stefan Gubser

Wie haben Sie sich auf die Dreharbeiten vorbereitet?

Delia Mayer: Eigentlich wie bei all meinen Filmprojekten: mich mit dem Thema des Films
auseinandersetzen, eventuell Recherchen betreiben, den Plot durchdringen, die Figuren verstehen, die
Handlungsweisen und Thematik meiner eigenen Figur herausarbeiten et cetera.

Stefan Gubser: Eigentlich ganz normal wie auf jedem anderen Dreh. Da ich immer das ganze Drehbuch
einige Zeit vor Drehbeginn auswendig lerne, hat dieser One-Taker auf mein Lernverhalten keinen
Einfluss gehabt.

Welche Vorteile und welche Nachteile bringen die Dreharbeiten an einem One-Take mit sich?

Mayer: Den Hauptvorteil sehe ich darin, dass der Sog eines One-Takes eine passende Umsetzung des
Themas des Films ist: die Bereicherung von Schweizer Schleppern im Zweiten Weltkrieg an Deutschen
Flüchtlingen, die statt in die Freiheit dann doch in Konzentrationslager gegangen sind.
Für die künstlerische Arbeit sehe ich nur Vorteile. Wenn gedreht wird, kann nicht mehr eingegriffen oder
korrigiert werden – nicht Perfektion ist das Ziel, sondern das Unplanbare: Es ist Improvisationsvermögen
gefragt, um auf alles zu reagieren, intuitiv zu erfinden, um sich und die anderen zu überraschen. Für
mich persönlich war diese Arbeit mit Dani Levy, dem ich sehr dankbar bin, wie fliegen. Die
Herausforderung sehe ich aber auch auf der produktionellen Seite. Der Ablauf, und damit jede
Handlung, muss minutiös vorbereitet werden. Das erfordert eine andere Planung und eine viel grössere
Crew, als man dies von Filmdrehs gewohnt ist. Und: Der eigentliche Star am Set ist für mich die Kamera.
Kameramann Filip Zumbrunn hat Enormes geleistet.

Gubser: Ein grosser Vorteil ist, dass wir Schauspieler die Rolle am Stück durchspielen können, ohne
unterbrochen zu werden, was sehr angenehm ist und mich dazu bewogen hat, am liebsten immer so zu
drehen (lacht). Ein Nachteil könnte für manche sein, die nicht textsicher sind, dass man etwas nicht
wiederholen kann und man improvisieren muss, wenn man nicht mehr weiterweiss. Aber auch das sehe
ich persönlich eher als Vorteil, denn ich improvisiere gern (lacht).

Wie lange haben Sie geprobt?

Stefan: Vier Wochen, fast wie ein normales Theaterstück, wo man vielleicht noch etwas länger probt.
Allerdings waren die Proben viel aufwendiger als im Theater, weil wir ja immer von einer Kamera
begleitet wurden und wir viele verschiedene Räume bespielten. Apropos Kamera: Der Kameramann
hatte den schwierigsten Part von allen. Er musste sich jede Position von uns Schauspielern merken und
hatte immer diese schwere Kamera in der Hand. Filip Zumbrunn hat das phantastisch gemeistert, ich
ziehe meinen Hut vor ihm.

Delia: Der künstlerische Arbeitsprozess eines One-Takes gleicht der Erarbeitung eines Bühnenstücks
mit einer Premiere zum Schluss. Die Proben waren von einer grossen Freiheit geprägt in einem
lustvollen Suchen, dem Entwickeln und Entdecken, was funktioniert, spannend sein könnte. Unser Ziel
beim Probenprozess war, so viel wie möglich über die Geschichte, den Plot, die Figuren herauszufinden,
was am Schreibtisch nicht denkbar wäre. Also auch ein Stück Kontrolle loszulassen. Und wo Kontrolle
aufhört, fängt die Überraschung und Intensität an.

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Gab es Pannen bei den Dreharbeiten? Gab es positive Überraschungen?

Mayer: Nein. Es gab Überraschungen, die sofort Teil der Geschichte und somit des Films geworden
sind. Liz hatte, nachdem sie durchs Gemenge gerannt ist, einen zerrissenen Rocksaum. Panne oder
Intensität? Positive Überraschungen gab es viele. Die sind im Film. Sie konnten ja nicht rausgeschnitten
werden.

Gubser: Einmal traten die Rettungssanitäter mit der Trage nicht auf, weil sie ihren Einsatz nicht hörten.
Sofort wurde es hektisch und alle fingen an, zu improvisieren. Es war herrlich, ein wunderbares Chaos,
welches der Regisseur Dani Levy ohnehin liebt. Er hielt auf wunderbare Weise die Fäden zusammen
und blieb dabei immer ruhig und gelassen, was für einen Schauspieler ein paradiesischer Zustand ist.
Dafür haben wir ihn alle auch so geliebt.

Wie war die Zusammenarbeit unter den Schauspielerinnen und Schauspielern?

Mayer: Das Ensemble eines solchen Projekts arbeitet viel enger zusammen, als bei einem
herkömmlichen Dreh, wo man teilweise anderen Schauspielern gar nie begegnet. Jeder einzelne spielte
sozusagen eine Hauptrolle, jede Handlung ist wichtig für den Fortlauf. Wie Dominosteine, die purzeln.
Teamplaying war angesagt, nicht Einzelkapriolen. Das ist doch viel interessanter und schöner, oder
nicht?

Gubser: Es war ein absolutes Teamwerk und wir alle freuten uns sehr, dass wir so viel Zeit zusammen
verbringen konnten. Auf einem normalen Dreh sieht man ja nur gerade seine unmittelbaren Partner.
Hier haben wir alle zusammen vier Wochen geprobt, viel gelacht, aber auch hart gearbeitet.

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Fragen an Marco Roduner, Veranstaltungsmanager des KKL

Wann haben sie zum ersten Mal von der Idee gehört, dass der nächste Luzerner «Tatort» im KKL
spielen soll und die Handlung an einem Stück gedreht wird?

Ich hörte zum ersten Mal anfangs 2017 von dieser Idee und war direkt begeistert, da das KKL Luzern
als Haus und mit seiner Lage direkt am Vierwaldstättersee ideal für einen Filmdreh geeignet ist.
Insbesondere die Idee, einen One-Take zu drehen und die damit verbundene Herausforderung fand ich
sehr spannend.

Würden Sie es nochmals tun?

Auf jeden Fall. Es war für mich und das ganze Team des KKL Luzern ein einzigartiges Projekt. Die enge
und unkomplizierte Zusammenarbeit mit SRF und Hugofilm hat uns grossen Spass gemacht. Eine
Herausforderung war die Abstimmung und Planung mit allen anderen bei uns im KKL stattfindenden
Veranstaltungen über mehrere Wochen hinweg. Doch dank der konstruktiven Zusammenarbeit aller
Parteien konnte stets schnell eine Lösung gefunden werden. Mir persönlich hat das Projekt grosse
Freude bereitet und ich bin stolz, ein Teil davon gewesen zu sein.

War es für Sie schwierig, dass die Geschichte – dem «Tatort» entsprechend – zwingend einen
Mord im KKL erzählen würde?

Für uns war wichtig, dass die sicherheitstechnischen Vorgaben eingehalten werden.

Kommt die Architektur des Gebäudes Ihrer Meinung nach im Film gut zur Geltung?

Durch und durch. Sehr schön ist, dass man im Film das KKL Luzern und seine Schönheit aus den
verschiedensten Blickwinkeln zu sehen bekommt. Es ist eine Reise durch den Konzertsaal und all die
kleinen und feinen Räumlichkeiten, welche dazugehören. So sieht die Zuschauerin und der Zuschauer
auch einmal, was sich hinter den Kulissen des KKL alles versteckt.

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Fragen an Daniel Grossmann, Dirigent des Jewish Chamber Orchestra Munich

Haben Sie die im Film vom Orchester gespielten Stücke der jüdischen Komponisten schon
gekannt? Was bedeutet es für Sie als jüdisches Orchester, diese Stücke aufzuführen und einem
breiten Publikum zugänglich zu machen?

Bis auf die Sinfonie von Marcel Tyberg kannte ich alle Stücke. Tyberg war mir zwar als Komponist
bekannt,     mit     seiner    Musik   jedoch     hatte   ich    mich    noch    nicht     beschäftigt.
Besonders Schulhoff hat eine wichtige musikhistorische Bedeutung: Er war einer der ersten
Komponisten aus dem Bereich der klassischen Musik, die mit Elementen des Jazz experimentierten,
und einer der ganz wenigen, die sich mit Dadaismus in der Musik befassten.
Natürlich bedeutet es mir unglaublich viel, dass der «Tatort» als eines der meistgesehenen und wohl
bekanntesten TV-Formate dem Thema der vergessenen jüdischen Komponisten ein so grosses Forum
bietet. Schliesslich ist das ein Themenschwerpunkt, den das Orchester seit seiner Gründung im Jahr
2005 setzt. Und selbstverständlich fände ich es grossartig, wenn durch diesen Auftritt der besonderen
Art unsere Arbeit einem noch viel breiteren Publikum bekannt würde.

Wie war es, einen Schauspieler, der kein professioneller Dirigent ist, beim Spielen vor sich zu
haben?

In der Tat war es – vor allem auch angesichts des Schwierigkeitsgrades der Stücke –, nicht ganz einfach
für die Musiker, dass kein «wirklicher» Dirigent den Takt vorgab. Aber Gottfried Breitfuss und ich haben
im Vorfeld intensiv gearbeitet, sodass seine Bewegungen am Ende wie die eines professionellen
Dirigenten aussahen.

Trotz intensiver Vorarbeit ist es natürlich unmöglich, ein Orchester durch so komplexe Werke zu leiten
wie ein jahrelang ausgebildeter Dirigent – das wäre zu viel verlangt! Vonseiten der Musiker ist in so
einem Fall viel mehr Eigenverantwortung und Selbstorganisation gefordert. Eigenschaften des
kammermusikalischen Musizierens stehen also im Vordergrund, auch die Führungsqualitäten des
Konzertmeisters sind hier verstärkt gefragt.

Gibt es ausserhalb dieses «Tatorts» die Möglichkeit, die Musik der Komponisten zu hören?

Von allen Werken, die im Film gespielt werden, gibt es glücklicherweise Aufnahmen auf CD. Doch in
den regulären Konzertprogrammen sind Komponisten wie Schulhoff, Ullmann und Tyberg immer noch
eher selten anzutreffen. Da Musik per se jedoch seine unbändige Kraft und sein einzigartiges Potenzial
zu berühren und Emotionen zu wecken vorrangig im Live-Erlebnis entfaltet, wünsche ich mir, dass diese
wunderbare Musik viel häufiger im Konzert gespielt wird.

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Fragen an Christof Neracher (Produzent)

Gab es weniger oder mehr Aufwand in produktioneller Hinsicht beim Dreh des One-Takes? Was
waren die Vorteile, was die Nachteile?

Die Dreharbeiten eines One-Takes sind komplett anders strukturiert als bei einem normalen «Tatort»,
welcher in der Regel in 20 bis 23 Drehtagen abgedreht wird. So könnte man meinen, dass der One-
Take mit «nur» vier Drehtagen – wir haben den Film je zweimal auf Schweizer- und Hochdeutsch jeweils
Realtime komplett gedreht – mit bedeutend kleinerem Aufwand zu bewältigen ist. Dies ist aber bei
Weitem nicht so. Da zur Stunde null alles funktionieren muss und jeder Schauspieler und jedes
Teammitglied genau wissen muss, wann und was er oder sie tun und/oder sagen muss, waren intensive
Proben notwendig, welche direkt vor Ort im KKL durchgeführt wurden. Zudem war das Setting des
Galakonzertes mit jeweils um die 1000 Statisten logistisch eine kostspielige Herausforderung. So sind
wir interessanterweise bei ähnlichen Kosten gelandet wie bei einem normal gedrehten «Tatort».

Werden One-Takes nun zum Standard?

Ich denke nicht, dass One-Takes zum Standard werden, da es sich um eine sehr spezielle Erzählform
handelt, zu welcher der Stoff, die Geschichte, auch wirklich passen muss. Nicht nur inhaltlich, sondern
natürlich auch von den Locations her ist diese Form sehr einschränkend.

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Biografien Cast

Stefan Gubser (Reto Flückiger)
Stefan Gubser wurde am 1. August 1957 in Winterthur geboren. Bekannt wurde er vor allem durch seine
Rolle als Kommissar Reto Flückiger in der TV-Krimireihe «Tatort». Die Ausbildung zum Schauspieler
absolvierte Gubser am Max Reinhardt Seminar in Wien. Anfangs engagierte er sich an verschiedenen
Theatern wie dem Burgtheater in Wien, dem Residenztheater in München sowie dem Hessischen
Staatstheater in Wiesbaden. 1987 folgte die erste Filmrolle in der Produktion «El río de oro». Einem
grösseren Publikum in Deutschland und der Schweiz wurde er erstmals als Kommissar Bernauer in
«Eurocops» bekannt – seither ist er in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen in der Schweiz und
in Deutschland zu sehen, zudem wirkt er auch hinter der Kamera als Produzent von Film- und
Theaterproduktionen                                                                               mit.

Delia Mayer (Liz Ritschard)
Delia Mayer wurde 1967 in Hongkong geboren und zog bald darauf mit der Familie in die Schweiz nach
Rüschlikon. Sie absolvierte ein Studium in Tanz, Gesang und Schauspiel in Wien sowie eines in
Schauspielerei in New York. Am Konservatorium Zürich – heutige Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
– und der Opernschule studierte sie schliesslich berufsbegleitend klassischen Gesang. Delia Mayer
stand in zahlreichen Theater-, Musical- und Opernproduktionen in Deutschland, Italien, Österreich,
USA, Holland, Polen und der Schweiz sowie mit eigenen Gesangsprogrammen auf der Bühne. Seit
2011 steht sie im «Tatort» von SRF als Ermittlerin Liz Ritschard vor der Kamera.

Hans Hollmann (Walter Loving)
Der gebürtige Österreicher wurde 1933 geboren. Der Regisseur, Schauspieler und Hochschullehrer.
promovierte 1956 als Dr. jur. an der Karl-Franzens-Universität in seiner Heimatsstadt Graz und studierte
darauf Schauspiel und Regie am Max Reinhardt Seminar der Akademie für Musik und Darstellende
Kunst in Wien. Hollmann inszenierte auf allen grossen Bühnen Deutschlands, Österreichs und der
Schweiz, wobei er sich besonders stark für das zeitgenössische Theater engagierte. Von 1975 bis 1978
war er als Direktor des Theaters Basler tätig. 1993 stiess er als Professor für Theaterregie an die
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und leitete von 1998 bis 2003 als
Dekan den Fachbereich Darstellende Kunst. 2002 wurde die Hessische Theaterakademie unter seiner
Leitung gegründet.

Sibylle Canonica (Alice Loving-Orelli)
Geboren wurde Sybille Canonica 1957 in Bern. An der Folkwangschule in Essen studierte sie
Schauspiel und engagierte sich erstmals 1981 am Staatstheater Oldenburg beim Theater. 1985 erhielt
sie den Förderpreis der Berliner Akademie der Künste für Darstellende Kunst. Nach kurzen Anhaltern
beim Staatstheater Stuttgart, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und der Münchner Kammerspiele
gelang sie 2001 durch Dieter Dorn ans Bayerische Staatsschauspiel. Für ihre Rolle im Spielfilm «Bella
Martha» wurde Sibylle Canonica als Beste Darstellerin für den Schweizer Filmpreis nominiert. In der
Krimireihe «Tatort» übernahm sie Episodenrollen.

Andri Schenardi (Franky Loving)
Geboren wurde Andri Schenardi 1980 in Altdorf, wo er auch aufwuchs. 2003 begann Schenardi seine
Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich, die er 2007 abschloss. Sein
erstes Engagement führte ihn in der Spielzeit 2007/08 ans Stadttheater Bern, wo er unter anderem im
«Hyperion»-Projekt von Philipp Becker oder in der deutschsprachigen Erstaufführung von Enda
Walshs «The Homefront» mitwirkte. In den letzten Spielzeiten war er in zahlreichen Produktionen zu
sehen. Schenardi arbeitet von Zeit zu Zeit auch für das Radio, wo er Hörspiele aufnimmt,
beispielsweise «D‘Gotthardbahn» oder «Härzstillstand».

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Uygar Tamer (Jelena Princip)
Die türkisch-schweizerische Schauspielerin wurde 1971 in Ankara geboren und lebt seit ihrem elften
Lebensjahr in Zürich. 1996 bis 1998 durchlief Uygar Tamer eine Schauspielausbildung an der European
Film Actor School in Zürich. Sie wirkte in vielen Filmen mit, unter anderem «Cut Away», welcher 2009
mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurde. 2009 erhielt sie den Schweizer Filmpreis in der
Kategorie Bestes Schauspielerisches Nachwuchstalent für ihre Hauptrolle in der französisch-kanadisch-
schweizerischen Koproduktion «Dirty Money, l’infiltré» von Dominique Othenin-Girard. 2010 hatte sie
einen Auftritt in «007 James Bond – Quantum of Solace». 2017 erhielt sie den Deutschen
Schauspielerpreis als Beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in «Die Opfer – Vergesst mich nicht».

Gottfried Breitfuss (Gidon Winternitz)
Geboren wurde der österreichische Schauspieler 1958 in Maishofen in Salzburg. Nach seinem
Schauspielstudium am Mozarteum in Salzburg engagierte er sich am Residenztheater München, am
Schillertheater Berlin, an der Freien Volksbühne Berlin und am Theater Basel. Zwölf Jahre lang war er
Mitglied des Ensembles am Staatstheater Zürich, wo er zahlreiche Hauptrollen spielte und einige
Produktionen inszenierte, bevor er 2005 durch Matthias Hartmann ans Schauspielhaus Zürich
wechselte. Seinen ersten Filmauftritt hatte er 1985 im Kinderfilm «Küken für Kairo».

Biografien Crew

Dani Levy (Regie)
1957 in Basel geboren und aufgewachsen, lebt Levy seit 1980 in Berlin. Für «Alles auf Zucker», eine
Komödie über das jüdische Leben in Deutschland, erhielt er 2005 den Deutschen Filmpreis. 2008 lief
«Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler», eine Parodie über Hitler mit Helge
Schneider in der Hauptrolle. 2010 war «Das Leben ist zu lang», eine leichtfüssige Tragikomödie über
die Nöte eines erfolglosen Filmemachers, in den Kinos zu sehen.

Dieter Meyer (Ton)
Tonmeister Dieter Meyer ist 1951 in Küsnacht bei Zürich geboren. Nach einer absolvierten Lehre und
der Berufsmittelschule ist er seit 1976 freiberuflich in der Elektronik-, Video- und Tontechnik und als
selbstständig erwerbender Tontechniker tätig. 1983 wirkte er am Bau von sieben Lokalradiostudios in
der Schweiz mit, 1999 entwickelte und designte er Billettschalter und Säulenlautsprecher, unter
anderem für die SBB und den Flughafen. 2007 wurde Meyer mit dem Zürcher Filmpreis für besondere
Verdienste als Tonmeister im Zürcher und Schweizer Filmschaffen ausgezeichnet. 2013 verlieh ihm
die Akademie des Österreichischen Films den Preis für die Beste Tongestaltung für den Film «More
Than Honey».

Filip Zumbrunn (Kamera)
Filip Zumbrunn ist 1969 in Zürich geboren. Nach der Schule fasste er als Elektriker erstmals Fuss in der
Filmindustrie, ab 1992 arbeitete er als Kameraassistent für verschiedene Werbe-, Dokumentar- und
Spielfilme. Seit 2000 ist er selbstständig und hat seither mehrere Preise für seine Arbeit gewonnen,
zuletzt für den Film «Misericorde» im Jahr 2017. Filip Zumbrunn wohnt mit seiner Frau und seinen zwei
Töchtern in Zürich.

Hugofilm Productions, Christof Neracher (Produzent)
Seit «Vitus», dem international erfolgreichsten Schweizer Film der letzten Jahrzehnte (Shortlist 79th
Academy Awards, Kinoauswertung in rund 40 Ländern), zählt Hugofilm zu den wichtigsten
Produktionshäusern der Schweiz. Aktuell sorgen die beiden Erstlingswerke «Aloys» von Tobias Nölle
(Berlinale 2016, Panorama Section/Fipresci Prize Winner/fünffache Nomination für den Schweizer
Filmpreis) und «Chrieg» von Simon Jaquemet (ebenfalls fünffache Nomination für den Schweizer
Filmpreis und Gewinner des Max Ophüls Preises) für Aufsehen. Seit 2012 produziert Hugofilm
regelmässig den Schweizer «Tatort» für SRF.

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Kontakt für Medienschaffende

Interviewwünsche mit Cast und Crew nimmt SRF Media Relations entgegen:

Nadine Gliesche
Tel: +41 44 305 52 11
nadine.gliesche@srf.ch

Ansprechperson für Pressebilder ist die Fotoagentur SRF:

Roberto Crevatin

Tel.: +41 44 305 50 80

roberto.crevatin@srf.ch

Die Pressemappe und die Pressebilder stehen für registrierte Medienschaffende unter srf.ch/medien
zum Download zur Verfügung. Die Veröffentlichung der Pressebilder mit Hinweis auf die TV-
Ausstrahlung von «Tatort» ist honorarfrei und muss mit dem Quellenhinweis «Copyright SRF/Daniel
Winkler» erfolgen.

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