TECHNOLOGISCHE ZUKÜNFTE - WAS KOMMT AUF UNS ZU? - Dr. René Bantes Fraunhofer INT 11/2017 - NBank
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TECHNOLOGISCHE ZUKÜNFTE – WAS KOMMT AUF UNS ZU? Dr. René Bantes Fraunhofer INT 11/2017 © Fraunhofer
Technologie Zukunftsforschung Was ist das eigentlich? Erwartung vs. Realität Es gibt haufenweise Studien, Publikationen und Artikel zu „Future Technologies“. Ist das alles Zukunftsforschung? Quelle: www.gartner.com ~ 20.200.000 Suchergebnisse (0,39 Sekunden) Zukunftsforschung : „systematische und kritische wissenschaftliche Untersuchung von Fragen möglicher zukünftiger Entwicklungen“. © Fraunhofer
Technologische Zukünfte & strategische Entscheidungen Wozu der ganze Aufwand? “The keys to [..] Kodacs [..] success in making photography a popular leisure-time activity for the masses were his development of roll film and the inexpensive box camera. Although film and cameras are far more sophisticated and versatile today, the fundamental principles behind his inventions have not changed.” -80.000 Arbeitsplätze Technologie-Entscheidungen mit langer Tragweite (>10 Jahre) bergen Chancen und Risiken. Technologie Zukunftsforschung und daraus abgeleiteter „Technology Foresight“ +40.000 Arbeitsplätze sind ein Weg um diese Unsicherheit zu verringern © Fraunhofer
Das Fraunhofer INT unterstützt Kunden bei der strategischen Entscheidungsfindung Unsere Mission: Technology push Aus einer 360° Beobachtung und Technology pull Analyse der Technologielandschaft heraus analysieren und antizipieren wir die Entwicklung von Technologie- Bedarf (pull) und Angebot (push), mithilfe fortschrittlicher Tools und Methoden Technology-foresight und strategische Planungsunterstützung Technologie-Vorausschau, Methoden des Innovationsmanagements, Analyse und Bewertung der strategischen Planung und des Technologiemanagements Technologie-push Market-pull Methodenlabor © Fraunhofer
Vorausschau & Bewertung am Fraunhofer INT Warum sich Zukunftsforscher überwiegend mit Gegenwart und Vergangenheit beschäftigen Vergangenheit Heute Zukunft Jede Zukunftsaussage ist eine Projektion des zum Aussagezeitpunkt vorliegenden Wissenstandes. Zeit Schlüsselkompetenz INT : Kontinuierliche, umfassende Beobachtung & Analyse der Gegenwart. Fachliche & Methodische Exzellenz + Inhaltliche Neutralität © Fraunhofer
Technologie-Vorausschau in der Praxis Früherkennung und Bewertung emergenter Technologien am Fraunhofer INT Science & Technology Society Market Erkennen Analysieren Bewerten Kommunizieren Kontinuierliche, multiperspektivische Beobachtung von ~50 Technologiefeldern (360°- View) als Basis aller Analysen © Fraunhofer
Perspektiven: F&T, Gesellschaft und Markt Kontinuierliche Beobachtung der F&T Welt Wissensc Gesellsch Markt/Kun haft aft de Anzahl Publikationen Jahr Die Menge an Information im Wissenschaftssystem nimmt exponentiell zu, daher nutzen wir neben ~35 erfahrenen Analysten modernste IT Systeme (Cognitive Computing, Bibliometrie, data-mining..) © Fraunhofer
Perspektiven: F&T, Gesellschaft und Markt Gesellschaft: Promotoren und Detraktoren: Wissensc Gesellsch Markt/Kun haft aft de Technologie beeinflusst möglichen Geschäftsmodelle: z.B. Logistik vs. generative Fertigung: Transportpreise, globalisierte Geschäftsprozesse , politische Prozesse, Ökologie, HandelsabkommenR. Technologie beeinflusst gesellschaftliche Sicherheitsbedenken: Produktbezogen z.B. Schutz persönlicher Daten. Anwendungsbezogen z.B. Autonomiediskussion Technologieangst: 1984, Elektrosmog, Superintelligenz, Strahlung.. Ethische/politische Faktoren (Autonomie, ethische Bedenken, Demografie, sozialpolitische Erwägungen ) Es ist unmöglich alle Aspekte in komplett quantitativem Prozess zu erfassen. Unser Ansatz: Erfahrung, kontinuierliche qualitative Beobachtung & Analyse, stringenter Einsatz von quantitativen und qualitativen Methoden, inhaltliche Neutralität © Fraunhofer
Perspektiven: F&T, Gesellschaft und Markt Markt: Innovations-Treiber und Wiederstand Wissensc Gesellsch Markt/Kun haft aft de Überlegene Funktionalität und bessere Preise garantieren nicht, dass sich ein Produkt durchsetzt. Faktoren wie „Coolness“ und „Usability“ werden zunehmend dominierend und dies nicht nur im vs. Consumer Segment + nicht-technologisch – produktbezogene Faktoren Geschäftsmodelle, Markt-Akteure Einzel-Ereignisse (Samsung Galaxy Note), gesetzliche Neuregelungen R Market-Pull für Technologie wird von Faktoren wie Innovations- Wiederstand bzw. –Akzeptanz, Akteurslandschaften aber auch einzelnen Events bestimmt © Fraunhofer
Was kommt dann dabei raus? Beispiel:, 10 Jahre Zeithorizont, Automobilindustrie Energy New Materials Biologisation Wissenschaft Mobility Digitalization Eintritts- wahrscheinlichkeit
Nebenbei bemerkt? Wie alt ist eigentlich?..? Das Internet 1969 Neuronale Netze 1943 Autonomes Fahren 1986 Nano-Technologie 1991 Internet of Things 1991 Hyperschallantriebe 1970 https://de.wikipedia.org/wiki/Asbach_Uralt Revolutionäre Inventionen sind sehr selten und es dauert oft sehr lange bis sie sich zu disruptiven Innovationen weiterentwickeln, selbst wenn die Potentiale und Konzepte früh erkannt werden. Konvergenz & Innovation auf der Basis bekannter Technologien sind die Treiber der näheren Zukunft. © Fraunhofer
Wenn Sie mich fragen – Meine persönlichen 5 Megatrends New Materials Biologisation Künstliche Intelligenz und Deep Learning Biologisierung Digitalisation Neue Materialien Robotik Technologische Konvergenz Robotics Persönliche Auswahl unter der Prämisse Langfristigkeit (>15 Jahre) und erwarteter gesamtgesellschaftlicher Impact © Fraunhofer
Künstliche Intelligenz und Deep-Learning Wesentliche Durchbrüche in den letzten 5 Jahren: Massenmarkt: Watson, SIRI, Alexa, GoogleNowR AlphaGo, Libratus, DeepLearning of strategies. Bilderkennung: DeepFace (>97%); Schlüsselfaktoren: Kombination: Schnell wachsende Rechnerleistung und Durchbrüche im maschinellen Lernen führen zu exponentiellem Fähigkeitsgewinn im Bezug auf wesentliche Benchmarks der KI. „Weicher“ Übergang in den Massenmarkt + schnelle Adaption in professionellen Anwendungen trotz etlicher offener ethischer / rechtlicher Fragen Disruptives Potential © Fraunhofer
Robotik „one Robot in every home“ Bill Gates 2006 Wesentliche Durchbrüche in den letzten 5 Jahren: Zweibeiniges Laufen auf unebenem Gelände Kollaborierende Roboterschwärme Robot/Man-Teaming in Industriellen Produktion Markt-Akzeptanz (Medizin, Pflege) Schlüsselfaktoren: AI (situational awareness); Rechenleistung; Market Pull (spezifisch, Demografie) „Weicher“ Übergang in den Massenmarkt (vom Rasenmäher bis zur Paketdrohne), ethische und juristische Fragestellungen bremsen die Entwicklung aus © Fraunhofer
Biologisierung Genome Editing, Synthetische Biologie, Bioprinting? Wesentliche Durchbrüche in den letzten 5 Jahren: CrisperCas - Genome Editing für Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere und Menschen möglich. Erste Erfolge im Bio-printing Erste Erfolge in der synthetischen Biologie Schlüsselfaktoren: Gesetzliche Rahmenbedingungen, ethischer Diskurs Teils etablierte Verfahren, teils noch viel Forschungsarbeit notwendig. Massives Nutz und Missbrauchspotential sowie ethische & juristische Fragestellungen. Gesellschaflicher Diskurs hat noch gar nicht wirklich angefangen © Fraunhofer
Neue Materialien . Additive Fertigung Wesentliche Durchbrüche in den letzten 5 Jahren: Medizinische Anwendungen (Prothesen) Verbreiteter Einsatz in der Automobilindustrie Einsatz von Laser-Sinter Komponenten in F18 Simultaner Drucken von Polymeren mit unterschiedlichen Eigenschaften, Druck von Gradientenmaterialien Schlüsselfaktoren: Evolution der Druckersysteme und Materialien, Design und Planung Einfluss auf Gesellschaft und Wirtschaft potentiell disruptiv, insbes. im Bezug auf Logistik, Handel, IPR, Design & Geschäftsmodelle. © Fraunhofer
Technologische Konvergenz Invention vs. Innovation Beispiele in den letzten Jahren: + + + Multicopter Bürstenloser E- Invention 1822 Gyroskop 1810 Motor 2003 Smartphones Industrie 4.0 + = Autonome Fahrzeuge Li-Polyr Akku 1970 VR Gear 1994 FPV Quadcopter Schlüsselfaktoren: Gesellschaftliche Trends Evolutionäre Entwicklungen + + = in den Einzeltechnologien Weiterhin enorm viel Wachstumsraum für Digitalisierung. Starker Einfluss von Geschäftsmodell-Innovationen und gesellschaftlichen Bedarfen (z.B. Demografie) © Fraunhofer
Fazit Technologische Entwicklungen ist nur überraschend wenn man sich nicht auf sie vorbereitet, Zeit ist genug Die Geschwindigkeit des technologischen Wandel wird absehbar eher durch nicht-technologische, als durch technologische Funktionalitäten bestimmt. Gesellschaftliche Normierungsprozesse bleiben massiv hinter den technologischen Möglichkeiten zurück und entwickeln sich zu einem massiven Technologiehemmniss. Für die absehbare Zukunft ist zu erwarten dass technologische Disruptionen eher Evolutionen bereits bekannter Technologien (Konvergenz) als Revolutionen sind © Fraunhofer
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Gibt es Fragen? Dr. René Bantes Abteilungsleiter „Technologieanalysen und strategische Planung“ Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen Appelsgarten 2, 53879 Euskirchen, Germany Tel: +49(0)2251/18-185 rene.bantes@int.fraunhofer.de www.int.fraunhofer.de © Fraunhofer
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