THE DAY WILL COME WHEN MAN FALLS - PHILLIP TOLEDANO
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THE DAY WILL COME WHEN MAN FALLS PHILLIP TOLEDANO UND WERKE AUS DER SAMMLUNG F.C. GUNDLACH HAUS DER PHOTOGRAPHIE DEICHTORHALLEN HAMBURG 19.06. - 06.09.2015 TRIENNALE DER PHOTOGRAPHIE HAMBURG Phillip Toledano: ››Untitled‹‹, aus der Serie ››Maybe‹‹, 2011-2015, © Phillip Toledano
THE DAY WILL COME WHEN MAN FALLS - PHILLIP TOLEDANO It‘s as though two people who live in my brain talk KURATORIN DER AUSSTELLUNG Dr. Sabine Schnakenberg over the ideas, and then they let me know when it‘s time to start. ERÖFFNUNG - Phillip Toledano Do 18. Juni 2015, 20 Uhr. Im Anschluss findet die Eröffnung der Triennale der Photographie In seinen Fotografien, Inszenierungen und Installationen setzt sich um 21 Uhr im Haus der Photographie der Deichtorhallen. der 1968 in London geborene, heute in New York arbeitende Foto- graf Phillip Toledano mit gesellschaftspolitisch relevanten Fragen PRESSETERMINE auseinander. Seine Bildserien umkreisen dabei das Thema »Zukunft« Die Ausstellung wird im Rahmen der Triennale-Pressekonferenz und »Individualität« aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und am 18. Juni um 10 Uhr erwähnt und anschließenden Rundgängen korrespondieren so mit dem von Krzyztof Candrowicz entworfenen vorgestellt. Leitthema der VI. Triennale der Photographie in Hamburg, das auf dem Bibelzitat »The Day Will Come« (Jeremiah 31:31-34) basiert. Individuelle Pressetermine mit der Kuratorin Dr. Sabine Schnakenberg und Phillip Toledano Schon in seiner Jugend träumte Toledano davon Künstler zu werden, vermitteln wir gern. wie sein Vater und fing mit 12 Jahren an zu fotografieren. Erst war er in der Werbeindustrie tätig, bis er sich 2002 vollkommen für die PRESSEKONTAKT: Kunst entschied und Fotograf wurde. Angelika Leu-Barthel Seit 2003 ist er kontinuierlich in Einzel- sowie in Gruppenausstellun- Telefon: +49(0)40/32103-250 gen zu sehen und nimmt an verschiedenen Festivals teil. presse@deichtorhallen.de Über Phillip Toledano und seine Arbeit wurde aktuell ein Dokumen- tarfilm gedreht, der auf dem Tribeca Filmfestival Premiere hatte. DEICHTORHALLEN HAMBURG Deichtorhallen Hamburg Weitere Informationen finden Sie unter: Deichtorstraße 1 − 2 www. mrtoledano.com 20095 Hamburg www.deichtorhallen.de DEICHTORHALLEN FREUNDESKREIS DES HAUSES DER PHOTOGRAPHIE HAMBURG PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 1
THE DAY WILL COME WHEN MAN FALLS - PHILLIP TOLEDANO Phillip Toledano beschäftigt sich mit Sujets, die oft weiträumig um- schifft, verdrängt oder gar gänzlich ausgeblendet werden: Alter und Abschied, verschüttete Erinnerungen, die Fragwürdigkeit medizi- nisch-technischen Fortschritts, gesellschaftliche Isolation – in sorg- fältig und hoch artifiziell inszenierten fotografischen Bildserien prä- sentiert Toledano Themen, die herausfordern und konfrontieren. Seine Arbeiten wirken provokativ, weil sie die Idiome einer sich durch den stetigen Zuwachs narzisstischer Tendenzen auszeichnenden westlichen Welt begreifen und die damit verbundenen Selbst-Defi- nitionen wie Erfolg, Macht, Jugendlichkeit, Schönheit und Konsum nicht nur wirkungsvoll durchkreuzen, sondern in unbarmherziger Schärfe abbilden und innerhalb von Sekundenbruchteilen scheinbar direkt erfahrbar machen. Basierend auf persönlichen Erfahrungen bohrt Toledano den Finger tief in die eigene Wunde und konzentriert sich in seinen fotogra- fischen Inszenierungen ernsthaft, genauso aber auch selbstironisch und spielerisch auf die Auseinandersetzung mit jenen existentiellen Ängsten, die vor der Folie des Unfasslichen entstehen, was mögli- cherweise sein könnte. Phillip Toledano überprüft die Produktion seiner Ausstellungsprints bei HP/ComXpert in Stuttgart im März 2015. Foto: Sabine Schnakenberg Dr. Sabine Schnakenberg Kuratorin der Ausstellung PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 2
DAYS WITH MY FATHER (2006-2009) In prägnanten, sehr emotionalen, aber niemals kitschigen Foto- grafien begleitet Toledano in seiner Serie »Days With My Father« (2006-2009) seinen an Demenz erkrankten Vater über dessen letzte drei Lebensjahre. Dabei entstehen manchmal traurige, oft lustige aber immer liebevoll-empathische Beobachtungen. Tagebuchartig inszeniert und empathisch kommentiert Toledano ihr gemeinsames Leben, wobei immer wieder Aspekte der einst- mals vitalen, ehrgeizigen und attraktiven Persönlichkeit im nun pflegebedürftigen und hilflosen Vater aufscheinen. Phillip Toledano: aus der Serie ››Days With My Father‹‹, 2006-2009, © Phillip Toledano (alle Abbildungen) PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 4
Phillip Toledano: aus der Serie ››Days With My Father‹‹, 2006-2009, © Phillip Toledano (alle Abbildungen) I took him to the funeral, but when we got home, he’d keep asking me every 15 minutes where my mother was. I had to explain over and over again, that she had died. This was shocking news to him. Why had no-one told him? Why hadn’t I taken him to the funeral? Why hadn’t he visited her in the hospital? He had no memory of these events. After a while, I realized I couldn’t keep telling him that his wife had died. He didn’t remember, and it was killing both of us, to constantly re-live her death. Then his doctor advised me simply to lie. I told him his wife was in Paris, looking after her sick brother. At some point, you just give up – not on joy, beauty or love, but on reality. The most important thing was that he was happy. - Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 5
A NEW KIND OF BEAUTY (2008-2010) Toledanos großformatige, altmeisterlich arrangierte Portraits von Personen, die diverse Schönheitsoperationen hinter sich gebracht haben, changieren zwischen den Polen Künstlichkeit und Menschlichkeit. Bei der Serie »New Kind of Beauty« (2008-2010) stellen sich verschiedenste Fragen. Wie sehen Schönheitsideal heu- te aus? Wo liegen die Vorbilder? Was sagen Toledanos Werke über das zeitgenös- sische Selbstverständnis des Menschen aus? Vor dunklem Hintergrund drapiert schauen sie ruhig, geduldig und würdevoll aus ihren Fotografien hervor. Lichtführung und Farbreduktion verleihen ihnen den Charakter steinerner Skulpturen. Isoliert wie Insekten unter Acryl geben sie sich genauer Betrachtung preis – zeitlos, für die Ewigkeit geschaffen. Phillip Toledano: ››Nikki‹‹, aus der Serie ››A New Kind Of Beauty‹‹, 2008-2010, © Phillip Toledano Phillip Toledano: ››Angel‹‹, aus der Serie ››A New Kind Of Beauty‹‹, 2008-2010, Phillip Toledano: ››Taaffe‹‹, aus der Serie © Phillip Toledano ››A New Kind Of Beauty‹‹, 2008-2010, © Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 6
Phillip Toledano: ››Zander‹‹, aus der Serie ››A New Kind Of Beauty‹‹, 2008-2010, © Phillip Toledano Phillip Toledano: ››Zander‹‹, aus der Serie ››A New Kind Of Beauty‹‹, 2008-2010, © Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 7
I wanted to make beautiful and distinguished portraits of these people. […] I wanted to represent a particular part of beauty from our time. It will be very interesting to see in a few years time how I compare physically to these projected images. - Phillip Toledano Phillip Toledano: ››Tiana‹‹, aus der Serie ››A New Kind Of Beauty‹‹, 2008-2010, © Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 6
PHONESEX (2008-2009) Für die Serie »Phonesex« (2008-2009) nahm Toledano rund 30 Tele- fonsex-Operateure in ihren Wohnungen - an ihren Arbeitsplätzen - auf. Die begleitenden Interviewsequenzen geben erstaunliche Einblicke in ihr Selbstverständnis und ihre Kreativität im Umgang mit ihren Kunden und ihrer Arbeit. Phillip Toledano: ››Quince‹‹, aus der Serie ››Phonesex‹‹, 2008-2009, © Phillip Toledano To simulate a bed rocking, you can use certain things to cause that sound. Knocking the bedboard against the wall, or knocking a chair against the table. [ ... ] I have fun doing what I do. But I must admit, you get so used to it, that you can cook, play cards, or even drive, while satisfying someone over the phone. Phillip Toledano: ››Derek‹‹, aus der Serie ››Phonesex‹‹, 2008-2009, © Phillip Toledano Phillip Toledano: ››Joseph‹‹, aus der Serie ››Phonesex‹‹, 2008-2009, © Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 7
I’m 60 years old, have a BA in Cultural Anthropology from Columbia University, and married for 25 years. Of course, they call to mastubate. I call it „Executive Stress Relief“. It’s not sex; it’s a cocktail of testosterone, fueled by addiction to pornography, loneliness, and the need to hear a woman’s voice. I make twice the money I made in the corporate world. I work from home, the money transfers Into my bank account daily. I’m Scheherazade: If I don’t tell stories that fascinate the Pasha, he will kill me in the morning. Phillip Toledano: ››Sally‹‹, aus der Serie ››Phonesex‹‹, 2008-2009, © Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 9
Phillip Toledano: ››Jill‹‹, aus der Serie ››Phonesex‹‹, 2008-2009, © Phillip Toledano Phillip Toledano: ››Andrea‹‹, aus der Serie ››Phonesex‹‹, 2008-2009, © Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 10
The phone sex is like my new toy. Let’s just say I have found myself and my sexuality through this. I find myself attracted to females just like I’m attracted to males, so yeah, you can say I play for both teams. I really enjoy being a phone sex operator! Phillip Toledano: ››Krystle‹‹, aus der Serie ››Phonesex‹‹, 2008-2009, © Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 11
MAYBE (2011-2015) Auf die intensiven Erlebnisse mit seinem Vater, die er in der Serie ››Days with May Father‹‹ (2006-2009) festhielt, reagierte Toledano mit großer Nachdenk- lichkeit hinsichtlich seiner eigenen Zukunft: Wie wird er sich in dreißig oder vierzig Jahren kör- perlich verändert haben? An welchen Alterserschei- nungen wird er leiden? Welchen Platz wird er in der Gesellschaft einnehmen? Das noch im Prozess der Entstehung befindliche Projekt »Maybe« (2011-2015) setzt sich mit der ei- genen Sterblichkeit und Physis des Künstlers ausei- nander, indem er sich dazu in verschiedenen Rollen selbst inszeniert. Auf der Basis von DNA-Tests und Interviews mit Psy- chologen und Wahrsagern hinsichtlich möglicher Zukunftsperspektiven erarbeitete Toledano mittels eines Teams von Maskenbildnern und Schauspiel- unterricht aufwendige fotografische Szenarien und kurze Filmsequenzen, in denen er sich selbst in un- terschiedlichste Lebensstadien und -situationen versetzt. Phillip Toledano: ››Untitled‹‹, aus der Serie ››Maybe‹‹, 2011-2015, © Phillip Toledano Die Rollen, in denen man Toledano wiederfindet, reichen vom übergewichtigen Geschäftsmann über einen ergrauten Angestellten, einem Party- gast der High Society bis hin zu einem Obdachlosen oder einem wohlsituierten Herrn, der mit seinem Chihuahua einsam zu Abend isst. Die Arbeiten aus der Serie werden erstmalig als umfangreiches Projekt im Haus der Photographie in den Deichtorhallen im Rahmen der Triennale der Photographie Hamburg gezeigt. PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 12
Phillip Toledano: ››Untitled‹‹, aus der Serie ››Maybe‹‹, 2011-2015, © Phillip Toledano (alle Abbildungen) Most of my life has been lived in a golden shimmer of love and privilege. I‘ve been lucky in more ways than people can imagine. And intertwined through that happy iridescent daydream, was the illusion of control. The reassuring sense of my hand firmly grasping the tiller, irrevocably guiding me towards something defined and understandable. That feeling changed abruptly, on September 5th, 2006, when my mother died. I had no idea how sharply my life would change. I thought that parents were forever, but when my mum and my dad died, I realized that nothing really was. Obvious to most, but not to me. The future became frightening. […] But how do you research the future? I took a DNA test that told me what illnesses I’m likely to get. I consulted with fortune-tellers. I researched insurance company statistics. Working with a skilled prosthetics expert, I made images based on this information. It’ll be interesting in 20 years, to look at this work, and see what came closest. - Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 13
Phillip Toledano: ››Untitled‹‹, aus der Serie ››Maybe‹‹, 2011-2015, © Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 14
Phillip Toledano: ››Untitled‹‹, aus der Serie ››Maybe‹‹, 2011-2015, © Phillip Toledano (alle Abbildungen) PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 15
BANKRUPT (2001-2003) Damals noch mit einer Kleinbildkamera ausgestattet, streifte Toledano für sein erstes fotografisches Projekt ››bankrupt‹‹ (2001-2003) durch die leer stehenden Büros bankrotter Firmen in New York City. Ziel seines Interesses waren die persönlichen Hinterlassenschaften namenloser Mitarbei- ter, die den verwaisten, im stillen Schwebezustand befindlichen Arbeitslandschaften ein eigentümliches Leben einhauchen, sie beseelen und auf kuriose Weise auch kommentieren. Phillip Toledano: aus der Serie ››bankrupt‹‹, 2001-2003, © Phillip Toledano (alle Abbildungen) PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 16
Phillip Toledano, aus der Serie ››bankrupt‹‹, 2001-2003, © Phillip Toledano (alle Abbildungen) At the beginning of 2001, I began taking pictures of recently abandoned offices, and the things people had left behind. This project was more than photography for me. It was economic archeology. There was something very strange about walking into a recently abandoned office. The heavy, Pompeii-like stillness, punctuated by the occasional sound of the air-conditioning, turning itself on. A coat-hanger waiting patiently for a coat. A limp happy-birthday balloon on the floor. A drawer stuffed with take-out menus. Everywhere, there were signs of life, interrupted. - Phillip Toledano PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 17
WHEN I WAS SIX (2013-2015) Biografische Bezüge weist auch die Ar- beit ››When I was Six‹‹ (2013-2015) auf. Der Wechsel zwischen geheimnisvoll aus- geleuchteten, wie Preziosen inszenierten Objekten und künstlich gestalteten Land- schaften erklärt sich durch die eingestreu- ten Textpassagen: Toledano stellt sich aus der Perspektive des Erwachsenen den verschütteten Erinnerungen, denen er als Sechsjähriger durch seine Flucht in ande- re Welten zu entgehen versuchte. In der fotografischen Auseinandersetzung überführt er den Verlust seiner Schwester Claudia, die als blinder Fleck seine Kind- heit und Teile seines erwachsenen Lebens durchsetzte, in eine zukünftig fass- und handhabbare Dimension. Phillip Toledano: aus der Serie ››When I Was Six‹‹, 2013-2015, © Phillip Toledano (alle Abbildungen) PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 18
Phillip Toledano: aus der Serie ››When I Was Six‹‹, 2013-2015, © Phillip Toledano (alle Abbildungen) PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 19
Phillip Toledano: aus der Serie ››When I Was Six‹‹, 2013-2015, © Phillip Toledano (alle Abbildungen) PHILLIP TOLEDANO - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 20
THE DAY WILL COME WHEN MAN FALLS - WERKE AUS DER SAMMLUNG F.C. GUNDLACH Im Fokus der Kabinettausstellung stehen etwa 50 historische und zeitge- nössische Porträts unterschiedlichster Fotografen aus der Sammlung F.C. Gundlach, dem Initiator der Triennale der Photographie in Hamburg. Die einzelnen Werke korrespondieren dabei inhaltlich und thematisch mit den fotografischen Arbeiten von Phillip Toledano in der Hauptausstellung. In der Auswahl der Selbstportraits von Andy Warhol, Cindy Sherman, Nan Goldin, Lee Friedlander und John Coplans offenbart sich das Spiel mit dem Selbstbild der Fotografen im Sinne bewusst gewählter Selbstinszenierung. Höchste Subtilität durchsetzt die Portraits wie sie von Diane Arbus, Au- gust Sander, Nicholas Nixon, aber auch Tom Wood oder Leon Borensztein in Reaktion auf die abgebildete Person und ihr Umfeld entstanden. Die zum Großteil frontal wiedergegebenen Portraitierten werfen dabei konfrontativ nachwirkend immer wieder interessante Fragestellungen etwa nach der jeweiligen Position und Befindlichkeit des Betrachters auf. Darüber hinaus werden Arbeiten von Richard Avedon, Erwin Blumenfeld, Katharina Bosse, Pepa Hristova, Cristina Garcia Rodero, u.v.a. mehr gezeigt. Erwin Blumenfeld: ››Venus, nue‹‹, 1946, © 2015 Henri and Yorick Blumenfeld & Yvette Blumenfeld Georges Deeton F.C. GUNDLACH - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 21
Bob Adelman, ››Boys To Men‹‹, 1976, © Bob Adelman, courtesy Howard Greenberg Gallery, New York Katharina Bosse: ››Untitled‹‹, 1999, © Katharina Bosse Lutz Dille, ››Castle Corner, Kilkenny‹‹, 1968, © Estate of Lutz Dille, courtesy Stephen Bulger Gallery F.C. GUNDLACH - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 22
Rineke Dijkstra, ››Montemor, Portugal, May 1, 1994 C‹‹, 1994, © Courtesy of the Artist and Marian Goodman Gallery, New York, Paris, London F.C. GUNDLACH - DEICHTORHALLEN HAMBURG / HAUS DER PHOTOGRAPHIE - Seite 23
18. − 28. JUNI 2015 IM HAUS DER PHOTOGRAPHIE UND AN ANDEREN ORTEN INTERNATIONALES FOTOFESTIVAL Die 6. TRIENNALE DER PHOTOGRAPHIE HAMBURG stellt das The- Mit einer großen Anzahl von Fotoausstellungen unter einem ge- ma »Zukunft« in den Mittelpunkt. meinsamen Motto wird hier die gesamte Bandbreite fotografi- scher Techniken und Stile präsentiert. Das Motto, THE DAY WILL COME, soll Kuratoren, Künstler, Wissen- schaftler anderer Disziplinen und Besucher dazu anregen, über die Begleitet wird das Fotofestival von einer internationalen Kon- Zukunft der Fotografie nachzudenken. ferenz, Künstlergesprächen, fachspezifischen Diskussionen und Vorträgen, sowie Portfoliosichtungen und Projektionen. Wie hat die digitale Bildwelt unsere Gesellschaft beeinflusst? Warum produzieren wir Milliarden von Bildern täglich? Hat die ORGANISATION Telefonkamera unsere Wahrnehmung verändert? Welche Rolle spielt der Fotograf heute? Was kommt nach der digitalen Revo- Das Festival Center befindet sich im Containerdorf vor den lution? Deichtorhallen. Hier erhalten die Besucher alle Informationen und Tickets. Im Zentrum der Aktivitäten im Containerdorf, das Diese und andere Fragen werden wir in Ausstellungen, Gesprä- in Kooperation mit Photoville New York stattfindet, stehen Aus- chen und weiteren Veranstaltungen anregen und versuchen darauf stellungen von zehn europäischen Fotofestivals und zehn euro- Antworten zu finden. päischen Fotoschulen, denen die Triennale eine Plattform bietet. URSPRÜNGE MOTTO DES FESTIVALS Die TRIENNALE DER PHOTOGRAPHIE HAMBURG geht auf eine In- Das Zitat aus der Bibel THE DAY WILL COME (Jeremiah 31:31-34) itiative des Fotografen und Sammlers Prof. F. C. Gundlach zurück. dient als Quelle der Inspiration für den überwiegenden Teil der Seit 1999 findet das Fotofestival alle drei Jahre in Zusammenarbeit Museumsausstellungen und des Veranstaltungsprogramms. Seit mit den großen Hamburger Museen, kulturellen Institutionen, Ga- Jahrhunderten hat dieser kraftvolle Satz Künstler, Literaten, Mu- lerien und weiteren Veranstaltern in Hamburg statt. siker und Filmschaffende dazu angeregt über Zukunft, Hoffnung und menschliche Inzwischen ist die TRIENNALE DER PHOTOGRAPHIE HAMBURG Wünsche nachzudenken. ein deutschlandweit bedeutendes Fotoevent von internationaler Reputation geworden. www.phototriennale.de TRIENNALE DER PHOTOGRAPHIE- Seite 24
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