THE UNICREDIT MACRO & MARKETS WEEKLY - BANK AUSTRIA ...

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THE UNICREDIT MACRO & MARKETS WEEKLY - BANK AUSTRIA ...
1/1/1900
                                                                              Übersetzung der englischen Originalversion
                                                                                                  vom 21. Februar 2020

     The UniCredit
   Macro & Markets
           Weekly

Macro Research                                                                                                Nr. 176
Strategy-Research                                                                                    24. Februar 2020
Credit Research

 “          Erste Anzeichen für Auswirkungen des Coronavirus

                                                                                           ”
                    stellen Aktienmarktrallye in Frage

Vergangene Woche sind die ersten negativen Anzeichen des Coronavirus-Ausbruchs auf das Geschäftsklima und die
harten Wirtschaftsdaten sichtbar geworden. Die chinesischen Autoverkäufe sind in den ersten beiden Februar-Wochen
um 92% ggü. Vj. gefallen. Die südkoreanischen Exporte gingen in den ersten zwanzig Februar-Tagen arbeitstäglich
bereinigt um 9,3% ggü. Vj. zurück. Die japanischen PMIs sind ebenfalls gesunken, während sich ihre Pendants in der
Eurozone noch verbesserten. In einem von Unsicherheit geprägten Umfeld behielten die Finanzmärkte ihre insgesamt
konstruktive Haltung bei. Die wichtigsten Aktienindizes konnten ihre Gewinne aus den letzten Wochen ausbauen und
haben neue Höchststände erreicht. Die Renditen von Kern-Staatsanleihen rutschten um einige Basispunkte ab und
testeten die unteren Grenzen ihrer etablierten Bandbreiten. Gewinnmitnahmen ließen den 10J BTP-Bund-Spread leicht
ansteigen. EUR-USD ging in kleinen Schritten weiter zurück, während USD-JPY einen großen Sprung nach oben
machte. IG-Anleihen (Senior) haben sich kaum bewegt. NFI-Subs, AT1-Bankanleihen und HY-Anleihen waren gefragt.

   – Macro: Die Gesamtinflation der Eurozone ist im Februar vermutlich von 1,4% auf 1,2% ggü. Vj. gesunken, was
     auf den Rückgang der Ölpreise nach dem Ausbruch des Coronavirus zurückzuführen ist.
   – FI: Nach dem Ausbruch des Coronavirus gingen die marktbasierten Leitzins- und Inflationserwartungen zurück.
     Ein weiterer Rückgang ist unwahrscheinlich.
   – FX: Der USD setzt seine Outperformance gegenüber anderen Safe-Haven-Währungen fort. Die Netto-Short-
     Position bei EUR-USD ist noch nicht extrem, weshalb EUR-USD noch weiter fallen könnte. Der JPY könnte seinen
     Status als sicherer Hafen zurückerhalten und seine jüngste Schwäche umkehren.
   – Equities: Der STOXX Europe 600 befindet sich in stark übergekauftem Terrain, was darauf hindeutet, dass
     kurzfristig ein Ausverkauf bevorstehen könnte.
   – Credit: Angesichts der durch die Jagd nach Rendite reichlich vorhandenen Liquidität wird der europäische Markt
     für fremdfinanzierte Übernahmen in diesem Jahr wahrscheinlich mit neuen Geschäften überschwemmt werden.

Editor: Dr. Thomas Strobel, Economist (UniCredit Bank, Munich)             Redaktionsschluss: 21. Februar 2020, 11:20 Uhr MEZ
24. Februar 2020                                  Macro & Strategy Research
                                                                                                                Macro & Markets Weekly

Märkte auf einem Blick
                                            Aktuell                                      Gesamtertrag (%)
 Aktien                                       Preis              1M                3M             6M            12M                YTD                 QTD
 MSCI World (USD)                              2420              0,6               7,0           14,4           19,4                2,9                  2,9
 MSCI EM (USD)                                 1095              -2,8              5,3           12,4            7,3               -1,7                 -1,7
 S&P 500                                       3373              1,8               9,2           16,5           24,0                4,7                  4,7
 Nasdaq Composite                              9751              4,2              14,9           22,2           32,1                8,8                  8,8
 Euro STOXX 50                                 3811              1,1               6,0           13,4           20,5                3,1                  3,1
 DAX                                         13637               0,6               3,8           15,5           19,4                2,9                  2,9
 MSCI Italy                                   66,83              4,2               6,5           18,8           25,6                6,0                  6,0

 Raten (Staatsanleihen)                 Rendite (%)              1M                3M             6M            12M                YTD                 QTD
 1-3Y US                                       1,37              0,4               0,8            1,0            3,8                0,5                  0,5
 7-10Y US                                      1,48              2,0               2,4            1,4           11,5                3,2                  3,2
 1-3Y Germany                                 -0,64              0,0              -0,2           -0,9            -0,6              -0,1                 -0,1
 7-10Y Germany                                -0,45              1,2               0,8           -2,1            4,0                2,0                  2,0
 1-3Y Italy                                   -0,22              0,4               0,4            0,7            2,4                0,3                  0,3
 7-10Y Italy                                   0,90              3,2               2,6            3,7           17,0                3,5                  3,5

 Kredit                                  OAS (Bp.)               1M                3M             6M            12M                YTD                 QTD
 iBoxx Non-Financials (EUR)                      55              0,8               1,6            0,1            6,1                1,5                  1,5
    iBoxx Non-Financials Sen (EUR)               50              0,8               1,5           -0,1            5,8                1,5                  1,5
    iBoxx Non-Financials Sub (EUR)              148              0,7               2,7            2,9           10,6                1,2                  1,2
 iBoxx Financials (EUR)                          59              0,9               1,5            0,4            5,6                1,2                  1,2
    iBoxx Financials Sen (EUR)                   47              0,8               1,3            0,0            4,8                1,2                  1,2
    iBoxx Financials Sub (EUR)                  111              1,1               2,4            2,1            9,0                1,4                  1,4
 iBoxx High Yield NFI (EUR)                     301              0,4               2,7            3,0            7,3                0,9                  0,9
 EM hard currency* (USD)                        310              1,5               4,3            5,0           12,0                2,5                  2,5

                                            Aktuell                                            Preis- (%)
                                                                                         veränderung
 Rohstoffe                                    Preis              1M                3M             6M            12M                YTD                 QTD
 Oil (Brent, USD bbl)                          58,2              -9,9             -9,1           -3,5          -13,3              -11,8                -11,8
 Gold (USD oz)                              1.634,5              4,9              11,6            8,8           23,5                7,7                  7,7
 Bloomberg Commodity Index                     75,9              -4,2             -3,5           -1,2            -7,2              -6,2                 -6,2

 Wechselkurse                                 Preis              1M                3M             6M            12M                YTD                 QTD
 EUR-USD                                       1,08              -2,5             -2,3           -2,5            -4,6              -3,6                 -3,6
 EUR-GBP                                       0,84              1,5               2,4            9,2            3,9                1,1                  1,1
 EUR-CHF                                       1,06              1,2               3,5            2,6            6,9                2,3                  2,3
 EUR-JPY                                        121              0,8              -0,5           -2,1            3,9                0,8                  0,8
 EUR-NOK                                      10,09              -1,2              0,2           -1,7            -3,1              -2,5                 -2,5
 EUR-SEK                                      10,59              -0,3              0,6            0,8            0,3               -0,8                 -0,8
 EUR TWI                                       95,2              -0,8             -1,7           -2,7            -2,1              -1,7                 -1,7
 EUR-PLN                                       4,28              -1,2              0,3            1,5            1,2               -0,7                 -0,7
 EUR-HUF                                        338              -1,1             -1,0           -3,1            -6,0              -2,0                 -2,0
 EUR-CZK                                       25,1              0,1               1,9            2,8            2,3                1,4                  1,4
 EUR-RON                                       4,80              -0,5             -0,5           -1,6            -0,8              -0,3                 -0,3
 EUR-TRY                                       6,61              -0,3             -4,5           -4,1            -8,6               1,0                  1,0
 EUR-RUB                                       69,6              -1,4              1,2            4,8            6,9                0,0                  0,0

Erträge werden in Landeswährung dargestellt *Bloomberg Barclays Index                                       Quelle: iBoxx, Bloomberg, UniCredit Research
Preise vom 21. Februar 2020 11:20 MEZ

UniCredit Research                                                      Seite 2                                          Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                        Macro & Strategy Research
                                                                                                                          Macro & Markets Weekly

Wichtige Daten und Ereignisse in dieser Woche
 Datum                Zeit              Land        Indikator/Event                                          für         UniCredit       Konsens           zuletzt
 22 – 28 Feb 2020     (MESZ)                                                                                                             (Bloomberg)
 Sat, 22 Feb                           US          Nevada democratic caucuses
 Sun, 23 Feb                           GE          Regional election in Hamburg
 Mon, 24 Feb         10:00             GE          Ifo Business Climate (index)                             Feb                 95,4               95,0           95,9
                     10:00             GE          Ifo Expectations (index)                                 Feb                 92,1               91,6           92,9
                     10:00             GE          Ifo Current Assessment (index)                           Feb                 98,8               98,2           99,1
                     21:00             US          Fed's Mester speaks on economy at NABE conference
 Tue, 25 Feb                           US          Tenth democratic primary debate (Charleston, SC)
                     8:00              GE          Private consumption (% qoq)                              4Q                                      0,1              0,4
                     8:45              FR          Manufacturing confidence (INSEE)                         Feb                   99                 99              100
                     14:00             HU          Base rate announcement (%)                               Feb                 0,90               0,90           0,90
                     16:00             US          Conference board consumer confidence                     Feb                                  132,5          131,6
                     21:15             US          Fed's Clarida speaks at NABE conference
 Wed, 26 Feb         8:00              NO          Unemployment rate (% sa)                                 Dec                  4,1                4,0              4,0
                     16:00             US          New home sales (thousands)                               Jan                                    710               694
 Thu, 27 Feb         9:00              SP          Harmonized CPI (% yoy)                                   Feb                  0,9                0,8              1,1
                     10:00             IT          Business confidence (ISTAT, index)                       Feb                 99,4               99,4           99,9
                     10:00             IT          Consumer confidence (ISTAT, index)                       Feb                111,2             111,4          111,8
                     10:00             EMU         M3 money supply (% yoy)                                  Jan                  5,3                5,2              5,0
                     11:00             EMU         EC Economic Sentiment (index)                            Feb                102,8             101,5          102,8
                     14:30             US          Durable goods orders (% mom)                             Jan                                    -1,5              2,4
                     16:00             US          Pending home sales (% mom)                               Jan                                    2,0               -4,9
 Fri, 28 Feb                           SZ          Switzerland sovereign debt to be rated by Fitch
                                       UK          Consumer confidence (GFK, index)                         Feb                                    -8,0              -9,0
                     8:45              FR          Consumer price index (% yoy)                             Feb                  1,4                1,5              1,5
                     8:45              FR          Household spending (% mom)                               Jan                  0,4               -0,5              -0,3
                     9:00              SZ          KOF leading indicator                                    Feb                 98,5               97,0         100,1
                     9:30              SW          Real GDP (% qoq)                                         4Q                   0,4                0,2              0,3
                     9:55              GE          Unemployment rate (%)                                    Feb                  5,0                5,0              5,0
                     9:55              GE          Unemployment change (thousands, sa)                      Feb                      2                 5              -2
                     10:30             PO          Consumer price index (% yoy)                             Feb                                                      0,8
                     11:00             IT          Consumer price index (% yoy)                             Feb                  0,4                0,6              0,6
                     11:00             EMU         Consumer price index (% yoy)                             Feb                  1,2                1,2              1,4
                     14:00             GE          Consumer price index (% yoy)                             Feb                  1,7                1,7              1,7
                     14:30             CA          Real GDP (% qoq annualized)                              4Q                                      0,2              1,3
                     14:30             US          PCE core inflation (% yoy)                               Jan                  1,7                1,7              1,6
                     14:30             US          PCE core inflation (% mom)                               Jan                  0,2                0,2              0,2
                     14:30             US          Personal spending (% mom)                                Jan                  0,3                0,3              0,3
                     14:30             US          Personal income (% mom)                                  Jan                  0,4                0,3              0,2
                     15:45             US          Chicago Purchasing Managers Index                        Feb                                    46,3           42,9

*Veröffentlichungen werden am angegebenen Termin oder später veröffentlicht; sa = saisonbereinigt, nsa = nicht saisonbereinigt, wda = arbeitstäglich bereinigt

Kalenderinhalt nur auf English verfügbar                                                                                    Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                            Seite 3                                              Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                        Macro & Strategy Research
                                                                                                                                Macro & Markets Weekly

Macro overview
Wichtige Ereignisse und Datenveröffentlichungen der Woche
EWU

M3-Geldmenge dürfte sich leicht erholt haben
                                                                                               Do, 27. Februar, 10:00 Uhr MEZ          UniCredit     Konsens       zuletzt
                                    M3 (% ggü. Vj.)
                                                                                               Geldmenge M3 (% ggü. Vj.)        Jan           5,3           5,2        5,0
6,0
                                                                                               ■   Die jährliche Wachstumsrate der Geldmenge (M3) dürfte
5,0
                                                                                                   sich im Januar leicht auf 5,3% erholt haben, nachdem sie
4,0
                                                                                                   sich im Dezember auf 5,0% verlangsamt hatte.
                                                                                               ■   Die Verbesserung wurde wohl durch einen Anstieg des
3,0
                                                                                                   engen M1-Aggregats getrieben. Tatsächlich kam der
2,0
                                                                                                   Fortschritt beim realen M1-Wachstum in 4Q19 zum
                                                                                                   Stillstand nachdem es seit dem 4Q18 einen Aufwärtstrend
1,0                                                                                                gegeben hatte. Angesichts der Vorlaufeigenschaft des
                                                                                                   realen M1-Wachstums könnte dies den Erwartungen einer
0,0
  Dez-11             Dez-13              Dez-15        Dez-17            Dez-19
                                                                                                   Verbesserung des realen BIP-Wachstums in der
                                                                                                   Eurozone im Laufe des Jahres einen Dämpfer verleihen.
                                                                                               ■   Wir erwarten, dass sich das Kreditwachstum an den
                                                                                                   privaten      Sektor    aufgrund  einer    weiteren
                                                                                                   Wachstumsschwäche bei den Unternehmenskrediten
                                                                                                   leicht verlangsamt hat.

Die Inflation hat wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht
                                                                                               Fr, 28 Feb, 11:00 Uhr MEZ               UniCredit     Konsens       zuletzt
                 Kern-CPI (% ggü. Vj.)                CPI (% ggü. Vj).
 3,0                                                                          3,0              Verbraucherpreisindex            Feb           1,2           1,2        1,4
                                                                                               (% ggü. Vj.)
 2,5                                                                          2,5
                                                                                               ■   Die Gesamtinflation für Februar wird sich wahrscheinlich
 2,0                                                                          2,0
                                                                                                   von 1,4% auf 1,2% ggü. Vj. verringern. Eine solche
 1,5                                                                          1,5                  Verlangsamung kann möglicherweise vollständig durch
 1,0                                                                          1,0                  die Energiepreise erklärt werden, da die Ölpreise nach
                                                                                                   Beginn des Coronavirus-Ausbruchs stark gefallen sind.
 0,5                                                                          0,5

 0,0                                                                          0,0
                                                                                               ■   Die Kerninflation war im vergangenen Jahr und Anfang
                                                                                                   2020 volatil, was zum Teil auf temporäre Faktoren
-0,5                                                                          -0,5
                                                                                                   zurückzuführen ist. Die Kerninflation für Februar könnte
-1,0                                                                          -1,0                 sich von ihrem vorherigen Rückgang leicht erholen und
   Jan-12            Jan-14              Jan-16        Jan-18            Jan-20
                                                                                                   von 1,1% auf 1,2% ggü. Vj. steigen, wobei der zugrunde
                                                                                                   liegende Trend bei oder knapp über 1% verharrt.
                                                                                               ■   Wenn sich die Ölpreise nicht entscheidend vom derzeitigen
                                                                                                   Niveau erholen, dürfte die Gesamtinflation im vergangenen
                                                                                                   Monat einen Höhepunkt erreicht haben.

                                                                                                                                 Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                   Seite 4                                           Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                       Macro & Strategy Research
                                                                                                                                Macro & Markets Weekly

Deutschland

Die Inflation dürfte unverändert geblieben sein
                                                                                                Fr, 28 Feb, 14:00 Uhr MEZ              UniCredit     Konsens       zuletzt
                 Kern-CPI (% ggü. Vj.)                CPI (% ggü. Vj.)
                                                                                                Verbraucherpreisindex           Feb           1,7           1,7        1,7
 2,5                                                                           2,5
                                                                                                (% ggü. Vj.)

 2,0                                                                           2,0              ■   Die Gesamtinflationsrate für Februar wird wahrscheinlich
                                                                                                    weitgehend unverändert zum Wert im Vormonat bleiben
 1,5                                                                           1,5
                                                                                                    (1,7% ggü. Vj.).
 1,0                                                                           1,0              ■   Nach einem ungewöhnlich starken Rückgang der Preise
                                                                                                    für Pauschalreisen im Januar könnte ein Nachlassen
 0,5                                                                           0,5
                                                                                                    dieses Effekts in diesem Monat die Kerninflation im
 0,0                                                                           0,0
                                                                                                    Jahresvergleich unterstützen. Niedrigere Ölpreise dürften
                                                                                                    jedoch die Gesamtrate belastet haben.
-0,5
   Jan-12            Jan-14              Jan-16        Jan-18
                                                                               -0,5
                                                                          Jan-20
                                                                                                ■   Für die Zukunft erwarten wir angesichts unserer Annahme
                                                                                                    allmählich sinkender Ölpreise und einer stetig steigenden
                                                                                                    Kerninflation eine durchschnittliche Inflationsgesamtrate
                                                                                                    von 1,4% im Jahr 2020.

Frankreich

Das Vertrauen im verarbeitenden Gewerbe wird wahrscheinlich durch das Coronavirus beeinträchtigt
                                                                                                Di, 25. Februar, 8:45 Uhr MEZ          UniCredit     Konsens       zuletzt
                      INSEE-Geschäftsvertrauen (Verarbeitendes Gewerbe)
115                                                                                             Geschäftsvertrauen im           Feb            99            99       100
                                                                                                verarbeitenden Gewerbe
110
                                                                                                ■   Wir rechnen damit, dass das Vertrauen der Industrie im
                                                                                                    Februar auf 99 sinken wird, was auf die Unsicherheit über
105
                                                                                                    die Auswirkungen des Coronavirus auf die französische
100                                                                                                 Wirtschaftstätigkeit zurückzuführen sein dürfte.
                                                                                                ■   Die Gefährdung Frankreichs und ganz allgemein Europas
 95
                                                                                                    durch eine Unterbrechung der Lieferketten ist im
 90
                                                                                                    Vergleich zu Asien relativ gering, aber immer noch
                                                                                                    relevant. Die Nachfrage aus China hat auch für einige
 85                                                                                                 französische Warenproduktionssektoren, insbesondere
  Jan-12             Jan-14              Jan-16         Jan-18             Jan-20
                                                                                                    für die Hersteller von Luxusgütern und für Anbieter von
                                                                                                    tourismusbezogenen Dienstleistungen zunehmend an
                                                                                                    Bedeutung gewonnen.
                                                                                                ■   Dagegen dürften die nachlassenden Streiks und sozialen
                                                                                                    Proteste gegen die Rentenreform für mehr Optimismus in
                                                                                                    Bezug auf die innenpolitischen Aussichten gesorgt haben.

                                                                                                                                 Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                    Seite 5                                          Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                      Macro & Strategy Research
                                                                                                                          Macro & Markets Weekly

Die Inflation sollte nachlassen
                                                                                             Fr, 28 Feb, 8:45 MEZ                 UniCredit     Konsens       zuletzt
                  CPI (% ggü. Vj.)            Kern-CPI (% ggü. Vj.)
 3,0                                                                        3,0
                                                                                             Verbraucherpreisindex         Feb            1,4          1,5        1,5
                                                                                             (% ggü. Vj.)
 2,5                                                                        2,5
                                                                                             ■   Die Inflation sollte sich im Februar aufgrund gesunkener
 2,0                                                                        2,0                  Energiepreise auf 1,4% verlangsamt haben, was durch
                                                                                                 einen Basiseffekt verstärkt werden dürfte.
 1,5                                                                        1,5
                                                                                             ■   Im Gegensatz dazu sollte die Verkürzung der
 1,0                                                                        1,0
                                                                                                 Schlussverkaufssaison (von sechs auf nur vier Wochen)
 0,5                                                                        0,5                  einen gewissen (leichten) Aufwärtsdruck auf die
                                                                                                 Gesamtinflation ausgeübt haben.
 0,0                                                                        0,0
                                                                                             ■   Die Inflation dürfte im Januar ihren Höhepunkt erreicht
-0,5                                                                       -0,5
   Jan-12            Jan-14          Jan-16         Jan-18            Jan-20
                                                                                                 haben und wir gehen davon aus, dass sie in den
                                                                                                 kommenden Monaten allmählich nachlassen wird. Wir
                                                                                                 erwarten eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,2% in
                                                                                                 diesem Jahr.

Ausgaben der Haushalte steigen an
                                                                                             Fr, 28 Feb, 8:45 MEZ                 UniCredit     Konsens       zuletzt
            Konsumausgaben (% ggü. Vm.)       Konsumausgaben (% ggü. Vj.)
 4,0                                                                        4,0              Ausgaben der Haushalte        Jan            0,4          -0,5      -0,3
                                                                                             (% ggü. Vm.)
 3,0                                                                        3,0
                                                                                             ■   Die Ausgaben der Haushalte sind wohl im Januar um 0,4%
 2,0                                                                        2,0                  ggü. Vm. gestiegen. Unsere Prognose steht im Einklang
                                                                                                 mit      der     beobachteten       Verbesserung       des
 1,0                                                                        1,0
                                                                                                 Verbrauchervertrauens in diesem Monat. Die Stimmung
 0,0                                                                        0,0                  erholte sich teilweise von Verlusten im Dezember, als
                                                                                                 Streiks und soziale Proteste (Rentenreform) nachließen.
-1,0                                                                        -1,0
                                                                                             ■   Ein Anstieg der Energieausgaben, nachdem sich die
-2,0                                                                        -2,0
                                                                                                 Temperaturen wieder der historischen Norm angenähert
-3,0                                                                       -3,0                  haben, dürfte eine Korrektur der Ausgaben für Autokäufe
   Dez-11            Dez-13          Dez-15         Dez-17            Dez-19
                                                                                                 (die Autozulassungen sind in diesem Monat massiv
                                                                                                 zurückgegangen) teilweise ausgleichen.
                                                                                             ■   Wir erwarten, dass der private Konsum im 1Q20 etwas an
                                                                                                 Fahrt gewinnt, nachdem er im 4Q19 um magere 0,2%
                                                                                                 ggü. Vq. gewachsen ist.

                                                                                                                            Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                 Seite 6                                        Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                            Macro & Strategy Research
                                                                                                                                          Macro & Markets Weekly

Italien
Inflation dürfte sich wieder verlangsamen
                                                                                                        Fr, 28 Feb, 11:00 Uhr MEZ                UniCredit     Konsens       zuletzt
                    Kern-CPI (% ggü. Vj.)                  CPI (% ggü. Vj.)
 3,5                                                                                   3,5              Verbraucherpreisindex             Feb            0,4          0,6        0,6
                                                                                                        (% ggü. Vj.)
 3,0                                                                                   3,0

 2,5                                                                                   2,5
                                                                                                        ■   Die CPI-Inflation im Februar dürfte auf 0,4% zurückgehen
                                                                                                            und damit einen Teil der zum Jahreswechsel
 2,0                                                                                   2,0
                                                                                                            beobachteten Beschleunigung verlieren.
 1,5                                                                                   1,5

 1,0                                                                                   1,0
                                                                                                        ■   Für Februar wird ein Rückgang des CPI um 0,1%                        auf
                                                                                                            Monatsbasis erwartet, der hauptsächlich auf                          die
 0,5                                                                                   0,5
                                                                                                            Verlangsamung des Transport- und insbesondere                        der
 0,0                                                                                   0,0                  Treibstoffpreise sowie auf einen erwarteten Rückgang                 der
-0,5                                                                                   -0,5                 Kommunikationspreise zurückzuführen ist.
-1,0
   Jan-12              Jan-14               Jan-16          Jan-18              Jan-20
                                                                                       -1,0
                                                                                                        ■   Die Kerninflation ist in den letzten Monaten zugegangen.
                                                                                                            Sie erreichte im Januar 0,8%, den höchsten Stand seit
                                                                                                            August 2018. Es wird erwartet, dass sie sich im Februar
                                                                                                            verlangsamt hat, da ein Teil der Januarstärke durch eine
                                                                                                            Preiserhöhung für den Luftverkehr unterstützt wurde.

US
PCE-Inflation sollte unter dem Fed-Ziel bleiben, während die persönlichen Ausgaben womöglich moderat ausfallen werden
            PCE Kern-Inflation (% ggü. Vm.)          PCE Kern-Inflation (% ggü. Vj.)
                                                                                                        Fr, 28 Feb, 14:30 MEZ                    UniCredit     Konsens       zuletzt
 0,5                                                                                   2,5              PCE-Kern-Inflation (% ggü. Vj.)   Jan            1,7          1,7        1,6
                                                                                                        PCE-Kern-Inflation (% ggü. Vm.)   Jan            0,2          0,2        0,2
 0,4                                                                                   2,0
                                                                                                        Persönliche Ausgaben              Jan            0,3          0,3        0,3
                                                                                                        (% ggü. Vm.)
 0,3                                                                                   1,5
                                                                                                        Persönliches Einkommen            Jan            0,4          0,3        0,2
 0,2                                                                                   1,0
                                                                                                        (% ggü. Vm.)

 0,1                                                                                   0,5
                                                                                                        ■   Wir erwarten, dass die PCE-Kern-Inflation im Januar um
                                                                                                            0,2% steigen wird. Dies würde die Jahresrate auf 1,7%
 0,0                                                                                   0,0                  anheben. Die PCE-Kern-Inflation liegt in der Regel etwas
-0,1                                                                                   -0,5
                                                                                                            unter dem Kern-CPI, der im Januar um 0,2% (0,242% auf
                                                                                                            drei Dezimalstellen) gestiegen ist. Der Abstand zwischen
-0,2                                                                                -1,0                    der Kern-Inflation des CPI und der PCE-Inflation ist mit
   Dez-15              Dez-16               Dez-17          Dez-18             Dez-19
                                                                                                            0,7 Prozentpunkten im Dezember 2019 historisch hoch.
                                                                                                        ■   Die persönlichen Ausgaben sind im Januar um 0,3% ggü.
                                                                                                            Vm. wohl gestiegen, was mit einem Anstieg der
                                                                                                            Einzelhandelsumsätze einhergeht. Das persönliche
                                                                                                            Einkommen ist vermutlich um 0,4% gestiegen, wenn man
                                                                                                            die aggregierte Lohnsumme zugrunde legt.
                                                                                                        ■   Die Aussichten für die Inflation bleiben angesichts
                                                                                                            niedrigerer Energie- und anderer Rohstoffpreise sowie der
                                                                                                            Aufwertung des USD gedämpft. Die Konsumausgaben
                                                                                                            dürften sich weiter leicht abschwächen, da sich das
                                                                                                            Lohnwachstum verlangsamt hat.

                                                                                                                                           Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

Dr. Loredana Maria Federico, Chief Italian Economist (UniCredit Bank, Milan)
Marco Valli, Head of Macro Research (UniCredit Bank, Milan)
Dr. Thomas Strobel, Economist (UniCredit Bank, Munich))
Tullia Bucco, Economist (UniCredit Bank, Milan)
Daniel Vernazza, PhD, Chief International Economist (UniCredit Bank, London)

UniCredit Research                                                                            Seite 7                                            Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                                                    Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                                   Macro & Markets Weekly

                                                       FI Strategy
                                                       Ausbruch des Coronavirus führte zu einer Neubewertung
                                                       der Erwartungen hinsichtlich Inflation und Geldpolitik
Francesco Maria Di Bella                               ■    Die im Februar eingetretene Erholung der Ölpreise reichte nicht aus, um die
FI-Strategist
(UniCredit Bank, Milan)                                     Inflationserwartungen des Marktes zu erhöhen, die sowohl in der Eurozone als auch in den
+39 02 8862-0850                                            USA nach dem Ausbruch des Coronavirus gedämpft geblieben sind.
francescomaria.dibella@unicredit.
eu                                                     ■    Die Märkte haben in letzter Zeit die Erwartungen hinsichtlich der kurzfristigen Zinssätze
                                                            sowohl in der Eurozone als auch in den USA neu eingepreist. Demnach würde die Fed die
                                                            Zinsen innerhalb eines Jahres zweimal senken, während die Anleger eine Reduzierung
                                                            des EZB Einlagesatzes mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% sehen. .
                                                       ■    Ein weiterer Rückgang sowohl der Inflations- als auch der Leitzinserwartungen ist ohne
                                                            eine deutliche Verschlechterung der Wirtschaftsdaten unwahrscheinlich.
Was ist letzte Woche passiert?                         Vergangene Woche wurden keine besonderen Trends im FI-Universum beobachtet, da die
                                                       Anleger immer noch vorsichtig sind und auf Informationen zu den Auswirkungen des
                                                       Coronavirus-Ausbruchs auf die globalen Konjunkturaussichten warten. USTs outperformten
                                                       Bunds, wobei sich die Kurven angesichts der anhaltenden Renditejagd abflachten. Der 10J
                                                       BTP-Bund-Spread weitete sich um 3 Bp aus, hauptsächlich aufgrund von Gewinnmitnahmen.
                                                       Grafik 1 deutet darauf hin, dass die erwartete Eintrübung bei den Ifo-Erwartungen bereits
                                                       weitgehend in den Bundrenditen eingepreist ist. In den folgenden Abschnitten analysieren wir,
                                                       wie der Ausbruch des Coronavirus die Breakeven-Raten (über den Einfluss der Ölpreise) und
                                                       die geldpolitischen Erwartungen sowohl in Europa als auch in den USA beeinflusst hat.
Die Inflationserwartungen der                          Die Ölpreise waren im letzten Monat recht volatil und erholten sich erst infolge von
Märkte in der Eurozone sind im
Februar trotz der Erholung der                         Meldungen über mögliche Förderkürzungen durch die OPEC+. Grafik 2 vergleicht die
Ölpreise gedämpft geblieben                            monatlichen Änderungen der Ölpreise und der Inflationserwartungen. Demnach bestand
                                                       zwischen den Ölpreisen und den Inflationserwartungen bis in den Januar 2020 hinein eine
                                                       positive Beziehung. In den ersten zwanzig Tagen des Monats Februar reagierten die
                                                       Inflationserwartungen in der Eurozone jedoch trotz eines erneuten Anstiegs der Ölpreise
                                                       (+3% in EUR) nicht so, wie es ihre bisherige Beziehung vermuten lässt. Tatsächlich sind die
                                                       5J-Inflationsswapsätze um 1 Bp zurückgegangen (wohingegen das Modell einen Anstieg um
                                                       3 Bp impliziert hätte). Auf der anderen Seite stiegen die 5J US-Inflationsswapsätze um 2 Bp,
                                                       was in etwa dem im Modell implizierten Anstieg entspricht. Wichtig ist, dass der
                                                       Ölpreisanstieg in diesem Zeitraum nicht durch eine Zunahme der Ölnachfrage getrieben
                                                       wurde, wodurch ein möglicher Aufwärtsdruck auf die Inflationserwartungen begrenzt wurde.

GRAFIK 1: UMFRAGEN UND BUNDRENDITEN ZEIGEN ERSTE
AUSWIRKUNGEN DES CORONAVIRUS-AUSBRUCHS                                                           GRAFIK 2: ÖLPREISE UND INFLATIONSSWAPS

   50                                                                               5,0
                                                                                                                                       50

                                                                                                                                       40    USD
   25                                                                               2,5                                                      EUR
                                                                                                      Monatliche Veränderung des 5J-

                                                                                                                                       30

                                                                                                                                       20
                                                                                                          Inflationsswaps (Bp.)

    0                                                                               0,0
                                                                                                                                       10

   -25                                                                              -2,5                                                0                       Feb20

                                                                                                                                       -10                                 Feb20
   -50                                                                              -5,0
                                                                                                                                       -20

              Veränderung der 10J-Bund-Rendite (Bp.)                                                                                   -30
   -75                                                                              -7,5
              Veränderung der Ifo expectations (rs)                                                                                    -40
                                                                        UniCredit
                                                                        Schätzung                                                      -50
  -100                                                                             -10,0
     Mrz-17        Sep-17       Apr-18       Okt-18        Mai-19   Nov-19    Jun-20                                                     -30%      -20%   -10%          0%          10%       20%         30%
 Kumulierte Veränderungen                                                                                                                                   Ölpreis (monatliche Rendite)

                                                                                                     Der Ölpreis wird in EUR oder USD ausgedrückt. Daten für den Zeitraum
                                                                                                     Februar 2010 bis Februar 2020.

                                                                                                                                                                      Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                         Seite 8                                                                            Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                                  Macro & Strategy Research
                                                                                                                                                  Macro & Markets Weekly

Der Ausbruch des Coronavirus                        Der Ausbruch des Coronavirus hat nicht nur die Inflationserwartungen gedämpft, sondern
hat zu einer Neubewertung der
geldpolitischen Erwartungen                         auch die Erwartungen für die Kurzfristzinsen beeinflusst. Wie mehrere Ratsmitglieder der EZB
geführt...                                          und der US-Notenbank hervorgehoben haben, stellt der Coronavirus-Ausbruch eine
                                                    Bedrohung für die globalen Aussichten dar - auch wenn es zum gegenwärtigen Zeitpunkt
                                                    nicht leicht ist, die Folgen abzuschätzen.
...sowohl in der Euro-Zone...                       Die EUR-OIS-Kurve zeigt an, dass die Anleger derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 50%
                                                    eine Senkung des Einlagesatzes um 10 Bp innerhalb von zwölf Monaten einpreisen. Dies ist
                                                    das erste Mal seit der Zinssenkung im September, dass die 1J OIS Erwartungen eine
                                                    mögliche Senkung signalisieren. Grafik 3 zeigt die Erwartungen für die Leitzinsen auf Sicht
                                                    von drei und zwölf Monaten. Während sich die Erwartungen von 3M1M OIS nicht wesentlich
                                                    von 0 Bp entfernt haben, sind die Erwartungen von 1J1M OIS kürzlich auf -6 Bp gesunken.
                                                    Allerdings sind die Hürden für eine weitere Senkung des Einlagenzinssatzes durch die EZB
                                                    sehr hoch. Auch waren in den Zeiträumen vor den früheren Zinssenkungen die Erwartungen
                                                    an eine Zinsänderung viel ausgeprägter.
...als auch in den USA                              Seit die ersten Coronavirusfälle bestätigt wurden, haben sich auch die Erwartungen
                                                    hinsichtlich der Veränderungen der US-Kurzfristzinsen nach unten orientiert. Wie aus Grafik 4
                                                    hervorgeht, erwarten die Anleger jetzt auf Sicht von einem Jahr zwei Zinssenkungen der Fed
                                                    um jeweils 25 Bp. Vor dem Ausbruch des Coronavirus wurde nur eine Senkung eingepreist.
                                                    Auf der anderen Seite weisen die Erwartungen von 3M1M OIS auf eine halbe Senkung in
                                                    diesem Zeitraum hin, was in etwa dem entspricht, was nach der letzten Senkung der
                                                    Leitzinsen im Oktober eingepreist war. Die kurzfristigen Leitzinserwartungen scheinen also
                                                    durch den Coronavirus-Ausbruch nicht beeinflusst worden zu sein. Dies ist wahrscheinlich auf
                                                    die jüngsten, stärker als erwarteten Wirtschaftsdaten zurückzuführen.

Fazit                                               Nach dem Ausbruch des Coronavirus gingen sowohl die Inflations- als auch die
                                                    Leitzinserwartungen zurück. Die jüngste Erholung der Ölpreise hat sich auf die Breakeven-
                                                    Raten in der Eurozone wenig ausgewirkt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir der Ansicht, dass
                                                    eine weitere deutliche Verschlechterung der Wirtschaftsdaten erforderlich wäre, um noch
                                                    niedrigere Leitzinsen und Inflationserwartungen einzupreisen, was auch zu einem starken
                                                    Rückgang der nominalen Renditen führen würde.

GRAFIK 3: AUF SICHT VON EINEM JAHR IST EINE HALBE                                                   GRAFIK 4: INVESTOREN ERWARTEN ZWEI
SENKUNG DES EINLAGENZINSSATZES EINGEPREIST                                                          LEITZINSSENKUNGEN DER FED IM JAHR 2020

  20                                                                                  -0,30             100                                                                                 3,00

                                                                                                         75                                                                                 2,75
  10
                                                                                                         50
                                                                                                                                                                                            2,50
   0                                                                                  -0,40              25
                                                                                                                                                                                            2,25
                                                                                                          0
  -10
                                                                                                                                                                                            2,00
                                                                                                         -25
  -20                                                                                 -0,50                                                                                                 1,75
                                                                                                         -50
               3M1M OIS adj. Erwartungen                                                                                                                                                    1,50
  -30                                                                                                    -75
               1J1M OIS adj. Erwartungen                                                                              3M1M OIS adj. Erwartungen
                                                                                                        -100                                                                                1,25
               Depo rate (rs)                                                                                         1J1M OIS adj. Erwartungen
  -40                                                                                 -0,60
    Feb-18   Mai-18   Aug-18    Nov-18   Feb-19   Mai-19   Aug-19   Nov-19   Feb-20                     -125          FED-Fundsrate (rs)                                                    1,00
                                                                                                           Feb-18   Mai-18   Aug-18   Nov-18   Feb-19   Mai-19   Aug-19   Nov-19   Feb-20
 Die Änderung der Leitzinsen wurde aus OIS-Forwards berechnet, die so
 angepasst wurden, dass sie den Spread         zum Einlagenzinssatz                                     Zinsänderungserwartungen werden aus OIS-Forwards berechnet, die so
 berücksichtigen                                                                                        angepasst werden, dass sie den Spread zum Fed-Funds-Satz
                                                                                                        berücksichtigen

                                                                                                                                                   Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                            Seite 9                                                      Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                               Macro & Strategy Research
                                                                                                                       Macro & Markets Weekly

                                       FX Strategy
                                       Der USD bleibt bei Safe-Haven-Währungen die erste Wahl
Roberto Mialich,                       ■   Der USD setzt seine Outperformance gegenüber anderen Safe-Haven-Währungen fort.
FX-Strategist
(UniCredit Bank, Milan)                    Dabei ist die Netto-Short-Position bei EUR-USD noch nicht mal extrem - was darauf
+392 88 62-0658                            hindeutet, dass der Wechselkurs noch weiter fallen könnte. Alles in allem bleibt der
roberto.mialich@unicredit.eu
                                           Rückgang im EUR-USD zwar stetig, aber langsam.

                                       ■   Die Analyse der Daten, die Aufschluss über die Auswirkungen des Coronavirus geben
                                           könnten, hat begonnen und wird sich in den kommenden Tagen und bis Anfang März noch
                                           verstärken. Vor diesem Hintergrund würde es uns nicht überraschen, wenn der JPY zu
                                           seiner Rolle als sicherer Hafen zurückkehrt und seine jüngste Abschwächung umkehrt.

Wir bleiben bezüglich der              Die bisherigen Preisentwicklungen haben die Rolle des USD als weltweite Referenzwährung
Schwäche des JPY inmitten
des anhaltenden globalen               gestärkt. Auf handelsgewichteter Basis (DXY) hat der USD seit Jahresanfang um mehr als
Risikobildes weiterhin                 3,5% aufgewertet. Er hat sich damit besser als der JPY oder der CHF entwickelt und war
vorsichtig
                                       somit die bevorzugte Safe-Haven-Währung, wie aus Grafik 1 hervorgeht. Die Outperformance
                                       des USD wurde auch durch die abrupte Erholung des USD-JPY über die 110er-Schwelle
                                       hinaus begünstigt. Nachdem berichtet wurde, dass Japans BIP im 4Q19 annualisiert um 6,3%
                                       zurückgegangen war - was die Chancen erhöht hat, dass die BoJ die Leitzinsen weiter in den
                                       negativen Bereich drückt – haben JPY-Bären das Ruder übernommen (Grafik 2).
                                       Das JPY-Bild hat sich kurzfristig verschlechtert, wobei in USD-JPY 113-115 als die nächsten
                                       beiden Hauptziele gelten. Dennoch würden wir zunächst vorsichtig bleiben, auf eine länger
                                       anhaltende JPY-Schwäche zu setzen. Dies ist keine gute Zeit für asiatische Währungen
                                       (sowohl USD-CNY als auch USD-CNH sind wieder über 7,00 gestiegen). Dennoch sind wir
                                       der Meinung, dass der JPY in seiner Rolle als Safe-Haven-Anlage noch nicht endgültig vom
                                       USD verdrängt wurde. Das Gros des BIP-Rückgangs in Japan ist auf eine Anhebung der
                                       Mehrwertsteuer im Oktober sowie auf einmalige Faktoren (z.B. Taifune) zurückzuführen. Eine
                                       neue Lockerung der BoJ wurde bereits auf dem Markt diskutiert und würde daher nicht
                                       überraschen. In den kommenden Tagen werden Wirtschaftsdaten veröffentlicht, die die
                                       potenziellen Auswirkungen des Coronavirus aufzeigen. Die Märkte könnten somit die
                                       gegenwärtige JPY-Schwäche genauso schnell umkehren, wie sie eingetreten ist. Vorerst
                                       halten wir an unserem Ziel von 110 für den USD-JPY für Ende 1Q20 fest.
Die Analyse der Daten, welche          Die Analyse der Daten, welche die Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs auf die
die Auswirkungen des
Coronavirus-Ausbruchs                  Verbraucher- und Unternehmensstimmung sowie auf die Realwirtschaft widerspiegeln, hat mit
zeigen, hat begonnen                   dem ZEW-Index und den PMI-Umfragen begonnen. Die Veröffentlichung solcher Daten wird
                                       in der nächsten Woche und Anfang März fortgesetzt und noch intensiver werden.

GRAFIK 1: USD HAT SICH SEIT JAHRESANFANG BESSER                          GRAFIK 2: DER EINBRUCH DES JAPANISCHEN WACHSTUMS IM
ALS ANDERE SAFE-HAVEN-WÄHRUNGEN ENTWICKELT                               4Q19 HAT BEARISHE MARKTTEILNEHMER ERMUTIGT

                     USD TWI     JPY TWI     CHF TWI                          12                                                                                  135
  104
                                                                                                     Japan BIP - ggü. Vq. annualisiert (%)    USD-JPY (rs)
                                                                              10
  103
                                                                                                                                                                  125
                                                                               8

                                                                               6                                                                                  115
  102
                                                                               4
                                                                                                                                                                  105
  101                                                                          2
                                                                                                                                                                  95
                                                                               0
  100
                                                                              -2                                                                                  85
   99                                                                         -4
                                                                                                                                                                  75
                                                                              -6
   98
   31-Dez-19         17-Jan-20         03-Feb-20       20-Feb-20              -8                                                                                  65
                                                                                2010   2011   2012    2013    2014    2015   2016    2017    2018   2019   2020

Anmerkung: 31. Dezember 2019 = 100                                                                                       Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                 Seite 10                                                      Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                           Macro & Strategy Research
                                                                                                                                     Macro & Markets Weekly

                                               Wir erwarten daher, dass die Investoren weiterhin vorsichtig und defensiv bleiben. Ein solches
                                               Verhalten verstärkt eher die Intensität der täglichen Schwankungen und Reaktionen auf einzelne
                                               Datenveröffentlichungen, als dass klare Trends begünstigt werden.
Leichte Abschwächung im                        Vor diesem Hintergrund bleibt EUR-USD relativ stabil, und erste Tests unter 1,08 erwiesen
EUR-USD
                                               sich als begrenzt (das YTD-Tief liegt bei EUR-USD 1,0778), trotz der breit angelegten Stärke
                                               des USD. Investoren schienen den jüngsten Rückgang von EUR-USD zu nutzen, um Stopp-
                                               Loss-Marken und verschiedene Basispreisniveaus bei den Optionen auszuloten, wie es letzte
                                               Woche der Fall war, als EUR-USD unter 1,09 fiel, anstatt die Abwärtskorrektur der
                                               Gemeinschaftswährung zu beschleunigen. Der Kursrückgang des Euro ist somit stetig und
                                               langsam geblieben, wie die Versuche, sich wieder auf etwa 1,08 zu erholen, zeigen. Dennoch
                                               bleibt das Bild auf den Charts ungünstig: Die nächsten Unterstützungsniveaus liegen bei
                                               EUR-USD 1,0725-1,0680 (Höchstwerte im 2Q17 und 3Q17), während die Umkehrbereiche
                                               bei EUR-USD 1,10-1,11 noch ehrgeizig erscheinen, wobei die ersten Widerstandswerte
                                               zwischen 1,0850 und 1,0875 liegen.
Die Positionierung deutet                      Ein Blick auf die Positionierung der Investoren könnte Hinweise auf die Kursentwicklung
darauf hin, dass es in naher
Zukunft noch Spielraum für                     geben. Hier hilft ein Blick auf die Position der großen Investoren („non-commercial
eine weitere EUR-USD-                          commitments“) bei 3M-Terminkontrakten, die wöchentlich von der Chicago International
Schwäche...
                                               Monetary Market (IMM) veröffentlicht werden. Diese sind i.A. ein guter Indikator für die
                                               effektive Marktpositionierung zu einem bestimmten Wechselkurs, da sie die spekulative
                                               Komponente berücksichtigen, die nicht mit Handelsgeschäften zusammenhängt. IMM-Daten
                                               werden auch als Warnsignal betrachtet, da sie eine übermäßige, einseitige Positionierung
                                               anzeigen, die unter Umständen starke Anpassungen auf dem Spotmarkt bedeuten. Derzeit
                                               scheint dies aber nicht der Fall zu sein. Grafik 3 zeigt, dass die Anleger ihre Short-Positionen
                                               auf EUR-USD kontinuierlich ausgeweitet haben, je mehr sich der Wechselkurs auf dem
                                               Kassamarkt abgeschwächt hat. Allerdings war die Netto-Short-Position in der Vergangenheit
                                               noch höher und hat die Investoren nicht davon abgehalten, sie noch auszuweiten.
...und einen stärkeren USD gibt                Ähnliche Schlussfolgerungen lassen sich aus der aktuellen Marktpositionierung des USD als
                                               Ganzes ziehen. Solche Informationen lassen sich durch die Aggregation wöchentlicher Daten
                                               zur Netto-Long-Positionierung des USD gegenüber den anderen an der IMM gehandelten
                                               G10-Währungen (JPY, CHF, GBP, AUD, NZD und CAD) und deren Vergleich mit dem DXY
                                               ermitteln. Grafik 4 zeigt, dass die Netto-Long-Positionierung in USD im vergangenen Jahr
                                               stark zurückgegangen ist. Dies war hauptsächlich auf die große Umkehr der GBP-USD-Netto-
                                               Positionen in der Hoffnung auf eine positive Brexit-Lösung zurückzuführen. Die Kontrakte auf
                                               GBP-USD gingen von 103.000 Netto-Shortpositionen im Juli 2019 auf über 31.500 Netto-
                                               Longpositionen Mitte Januar 2020 über. Wie im Falle von EUR-USD deuten die Daten darauf
                                               hin, dass es derzeit noch keine Hinweise auf eine extreme Positionierung zugunsten des USD
                                               gibt. Damit könnte es noch Raum für eine weitere Aufwertung des Greenback geben.

GRAFIK 3: ANLEGER HABEN IHRE EUR-USD NETTO-SHORT-                                         GRAFIK 4: ...ABER INSGESAMT SIND USD-LONGPOSITIONEN
POSITION ERHÖHT...                                                                        NOCH WEIT VON EXTREMNIVEAUS ENTFERNT

   400000                                                                    1,28              800000                                                                       105
                 IMM - EUR-USD Netto-Langzeitverträge      EUR-USD (rs)                                      IMM - totale USD Netto-Langzeitverträge      DXY (rs)
                                                                             1,24
   300000
                                                                                               600000                                                                       101
                                                                             1,20
   200000

                                                                             1,16              400000                                                                       97
   100000
                                                                             1,12
                                                                                               200000                                                                       93
        0
                                                                             1,08

  -100000                                                                                            0                                                                      89
                                                                             1,04

  -200000                                                                    1,00
                                                                                               -200000                                                                      85
         2015           2017            2018            2019          2020
                                                                                                      2015       2016         2017          2018         2019           2020

                                                                                                                                      Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                  Seite 11                                                 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                            Macro & Strategy Research
                                                                                                                                    Macro & Markets Weekly

                                                     Equity Strategy
                                                     Die Sorglosigkeit der Investoren, ein übergekauftes
                                                     Marktniveau und hohe Bewertungen zeigen an, dass eine
                                                     Korrektur bevorsteht
Christian Stocker, CEFA,                             ■   Der STOXX Europe 600 befindet sich in stark übergekauftem Gebiet, was darauf
Lead Equity Sector Strategist
(UniCredit Bank, Munich)                                 hindeutet, dass ein kurzfristiger Ausverkauf bevorstehen könnte.
+49 89 378 18603
christian.stocker@unicredit.de                       ■   Der US-Aktienmarkt wird stark von den Sektoren IT- und Kommunikations-
                                                         Dienstleistungen bestimmt. Wir sehen ein hohes Risiko, dass aufgrund der starken
                                                         Abhängigkeit von chinesischen Vorprodukten mehr Umsatzwarnungen aus dem IT-Sektor
                                                         kommen werden.

                                                     Immer mehr Unternehmen warnen davor, dass sie die vierteljährlichen Umsatzziele aufgrund
                                                     des Coronavirus und der daraus resultierenden Produktionsverzögerungen nicht erreichen
                                                     werden, was zeigt, dass der Ausbruch des Virus einen messbaren Tribut an den Umsatz
                                                     fordert. Solche Warnungen haben sich auf Sektoren wie Automobiles & Parts, Travel &
                                                     Leisure, Luxury Goods und (für die USA besonders wichtig) Informationstechnologie
                                                     konzentriert. Bislang sind die Aktienanleger von solchen Nachrichten noch weitgehend
                                                     unbeeindruckt. Wir glauben, dass die Kombination aus hohen Bewertungen, weitgehend
                                                     überkauften Aktienmärkten und der allmählichen Erkenntnis, dass das Coronavirus ein
                                                     Thema ist, das nicht nur die asiatischen Volkswirtschaften betrifft, das Umfeld für einen
                                                     „perfekten Sturm“ darstellt. In dieser Hinsicht sollte die Veröffentlichung weiterer asiatischer
                                                     PMIs diese Woche als wichtiger Lackmustest dienen. Wie wir letzte Woche gezeigt haben1,
                                                     haben die Gewinnschätzungen in zyklischen Sektoren weiter nach unten tendiert. Da die
                                                     Auswirkungen des Coronavirus auf Produktion und Nachfrage in Asien wahrscheinlich
                                                     schwerwiegend sein werden, wäre jede Hoffnung oder Erwartung, dass es bereits in 1Q20
                                                     eine Stabilisierung der Gewinne in zyklischen Sektoren geben wird, aus unserer Sicht
                                                     verfrüht. Wir empfehlen weiterhin eine stark defensive Allokation und sehen ein hohes Risiko
                                                     für eine Marktkorrektur, die den Euro STOXX 50 auf rund 3.500 Indexpunkte (DAX 12.500,
                                                     S&P 500 3.000) absinken lassen könnte.

GRAFIK 1: EURO STOXX 50 UND BANDBREITE                                                 GRAFIK 2: 12M FWD GEWINNSCHÄTZUNGEN
VON ZWEI STANDARDABWEICHUNGEN                                                          STOXX EUROPE 600 UND DAX (2014=100)

              STOXX Europe 600
    440                                                                    440              150                                                                             150
              50T gleitender Durchschnitt +/- 2 Standardabweichungen                                  STOXX Europe 600: Gewinnschätzungen 12M im Voraus (2014=100)

                                                                                                      DAX: Gewinnschätzungen 12M im Voraus (2014=100)
    420                                                                    420              140                                                                             140

    400                                                                    400              130                                                                             130

    380                                                                    380              120                                                                             120

    360                                                                    360
                                                                                            110                                                                             110

    340                                                                    340
                                                                                            100                                                                             100

    320                                                                    320
       2017               2018               2019              2020                          90                                                                             90
                                                                                               2014      2015      2016      2017     2018        2019       2020

                                                                                                                          Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research

1
    UniCredit Macro & Markets Weekly, 14 Feb 2020, Seite 10ff, "Sinkende Industrieerträge eine Herausforderung für die aktuelle Rallye".

UniCredit Research                                                               Seite 12                                                    Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                            Macro & Strategy Research
                                                                                                                            Macro & Markets Weekly

Die Aktienmärkte sind stark              Der breit gefasste europäische Index STOXX Europe 600 hat seit Mitte 3Q19 keinen längeren
überkauft
                                         Einbruch erlebt, als der Optimismus bezüglich eines Handelsabkommens zwischen den USA
                                         und China eine Erholung bis in das Jahr 2020 hinein ausgelöst hat. Die Bedrohung durch das
                                         Coronavirus und der daraus resultierende wirtschaftliche Gegenwind haben den STOXX Europe
                                         600 nicht davon abgehalten, Anfang letzter Woche neue Höchststände zu erreichen. Inzwischen
                                         deuten die meisten Marktindikatoren jedoch darauf hin, dass die Aktienmärkte weitgehend
                                         überkauft sind. Ein einfacher, aber dennoch effektiver Indikator, dass die Aktienmärkte überkauft
                                         sind, stellt der Bereich von zwei Standardabweichungen über dem gleitenden 50-Tage-
                                         Durchschnitt dar (so genannte Bollinger-Bänder, siehe Grafik 1). In den letzten drei Jahren kam
                                         es immer dann, wenn diese Schwelle erreicht wurde - der STOXX Europe 600 weist seit dem 12.
                                         Februar solche Werte auf - zu längeren Rückschlägen: in 2Q17 und zweimal in 1H18. Im Jahr
                                         2019 folgte einem ähnlichen Muster wie heute, ein stark schwankender Handel bis Mitte des
                                         Jahres. Grafik 2 zeigt die Entwicklung der 12M-Gewinnschätzungen (2014=100) für den STOXX
                                         Europe 600 und den DAX. Die Unternehmensgewinne für beide Indizes sind seit einem Jahr
                                         weitgehend unverändert, was bedeutet, dass es auf dem breiteren Aktienmarkt überhaupt kein
                                         Gewinnwachstum gab. Wir haben bereits betont, dass die Bewertungen in Europa und in den
                                         USA angespannt sind, auch wenn der Druck auf die Bewertungen nicht von Dauer sein dürfte -
                                         solange die Politik der Zentralbanken darauf hindeutet, dass sich das Niedrigzinsumfeld
                                         fortsetzen wird. Die wichtigsten Aktienindizes handeln im Großen und Ganzen auf Allzeithochs,
                                         die Bewertungen sind hoch, die Märkte überkauft und es mangelt an Vorsicht inmitten einer
                                         Zunahme der Gewinn- und Umsatzwarnungen. All dies könnte darauf hindeuten, dass die
                                         Anleger vielleicht etwas zu optimistisch sind, wenn sie das Marktniveau als nachhaltig betrachten
                                         - auch wenn sich eine Korrektur nur als vorübergehend herausstellt und nicht zu einer
                                         allgemeinen Trendwende führt.

Der US-Aktienmarkt hat die               Seit Beginn von 4Q18 (als das letzte zyklische Hoch vor Beginn der aktuellen Rallye erreicht
Unterstützung von Small- und
Midcap-Aktien verloren                   wurde) hat der S&P 500 fast 16% gewonnen, während der Russell 2000 (der 2000 US-Small-
                                         und Midcap-Unternehmen repräsentiert) 3% verloren hat. Dies macht deutlich, dass sich der
                                         US-Aktienmarkt möglicherweise von seiner breiten Basis abgekoppelt hat. Dies wirft einen
                                         gewissen Schatten auf die Performance des US-Aktienmarktes, da er stark von der
                                         Performance einiger weniger Unternehmen abhängig ist (siehe nächster Abschnitt).
                                         Normalerweise tendieren in Zeiten eines beträchtlich starken Wirtschaftswachstums die
                                         Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen dazu, sich besser zu entwickeln. Dass sie in letzter
                                         Zeit das Gegenteil getan haben, stellt die aktuelle Rallye ebenfalls in Frage.

GRAFIK 3: EIN VERGLEICH ZWISCHEN DEM S&P 500 UND                               GRAFIK 4: ANTEIL DER IT- UND
RUSSELL 2000                                                                   KOMMUNIKATIONSDIENSTLEISTUNGSSEKTOREN AM S&P 500
               S&P 500 (2014=100)        Russell 2000 (2014=100)
  200                                                              200              36
                                                                                             S&P 500: Gewichtung der IT- und Kommunikationsservices in %
                                                                                    34
  180                                                              180

                                                                                    32
  160                                                              160
                                                                                    30

  140                                                              140              28

  120                                                              120              26

                                                                                    24
  100                                                              100
                                                                                    22
   80                                                              80
     2014     2015     2016     2017   2018     2019      2020                      20
                                                                                      2014      2015       2016      2017       2018       2019       2020

                                                                                                                   Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research

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24. Februar 2020                            Macro & Strategy Research
                                                                                               Macro & Markets Weekly

Dser US-Markt ist extrem stark   Der Anteil des IT- und Kommunikationsdienstleistungssektors an den US-Aktienmärkten hat in
auf IT- und Kommunikations-
dienstleistungstitel             den letzten Jahren deutlich zugenommen. Im S&P 500 ist der Anteil dieser Sektoren seit 2014
ausgerichtet                     von 21% auf 35% gestiegen (siehe Grafik 4), was die zunehmende Abhängigkeit des US-
                                 Aktienmarktes von der Entwicklung dieser Industriegruppe zeigt. Ein noch deutlicheres Bild
                                 dieser Abhängigkeit zeichnet sich dadurch ab, dass die fünf größten Unternehmen des S&P 500
                                 fast 20% des Marktwertes des gesamten Index ausmachen: Apple, Microsoft, Amazon, Google
                                 Alphabet und Facebook sind zusammen 4,85 Billionen USD wert. Der S&P 500 hat einen
                                 Marktwert von rund 26,7 Billionen USD. Eine derart starke Branchenexposition deutet darauf
                                 hin, dass ein Index anfällig ist, auch wenn diese Unternehmen derzeit ein überdurchschnittliches
                                 Umsatz- und Gewinnwachstum in einem allgemein wenig wachstumsstarken Umfeld erzielen. In
                                 dieser Hinsicht wird die Ankündigung von Umsatzwarnungen im IT-Sektor Anfang dieser Woche
                                 - und es besteht sicherlich ein hohes Risiko, dass in den kommenden Tagen und Wochen noch
                                 mehr solcher Warnungen bekannt gegeben werden - zeigen, wie widerstandsfähig sich die
                                 derzeitige Rallye der risikoreichen Anlagen (die bisher in diesem Jahr zu beobachten war)
                                 erweisen wird.

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                                         Credit Strategy
                                         Niedrige Finanzierungskosten treiben die LBO-Aktivität an
Holger Kapitza,                          ■   Angesichts der reichlich vorhandenen Liquidität aufgrund der Jagd nach Rendite wird der
Credit & High Yield Strategist
(UniCredit Bank, Munich)                     europäische Markt für fremdfinanzierte Übernahmen in2 diesem Jahr wahrscheinlich mit
+49 89 378 28745                             neuen Transaktionen überschwemmt werden.
holger.kapitza@unicredit.de
                                         ■   Bei einem Buyout sind die Kreditinvestoren des Zielunternehmens dem Risiko einer
                                             Schwächung des Finanzprofils und der vorzeitigen Tilgung ausgesetzt.
Europäische gesponserte HY               Vor dem Hintergrund der Risiken aufgrund des anhaltend schleppenden Wachstums in
Bond- und leveraged loan
Aktivitäten werden zunehmen              Europa, der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Coronavirus und einer
                                         möglichen leichten Rezession in den USA ist das Volumen des europäischen Marktes für
                                         fremdfinanzierte Übernahmen in die Höhe geschnellt. Es ist die Art von Nachrichten, die
                                         Erinnerungen an die Zeit vor der Finanzkrise weckt: Im November 2019 versuchte KKR, die
                                         Walgreens Boots Alliance im Rahmen eines potenziellen LBO-Deals im Wert von bis zu 70
                                         Mrd. USD einschließlich Schulden privatisieren zu lassen. Und ThyssenKrupp bleibt im
                                         Fokus, denn im Rennen um die Übernahme der Aufzugssparte des Unternehmens bleiben
                                         zwei Finanzinvestorengruppen übrig. Dies könnte es zu einem der am genauesten
                                         beobachteten LBO-Deals in diesem Jahr machen.
Inmitten der Jagd nach Rendite           In diesem Jahr ist die europäische LBO-Marktpipeline (LBO = Leveraged Buyout) stetig
sind die Kreditmärkte für LBO-
Geschäfte zugänglich                     gewachsen, und die Preisvolumina haben einen rekordverdächtigen Start ins Jahr erlebt
                                         (siehe Grafik 1). In den ersten Monaten des Jahres 2020 hat der Markt für Leveraged Loans
                                         (LL) ein sponsorenbezogenes Volumen von 18 Mrd. EUR verzeichnet, was 34,2% des
                                         Angebots von 2019 entspricht. Dasselbe gilt für den Markt für hochverzinsliche Anleihen („HY
                                         Bonds“), der laut S&P LCD in diesem Jahr bisher ein Sponsorenemissionsvolumen von 8
                                         Mrd. EUR (44,1% des Volumens von 2019) verzeichnen konnte. Mit den niedrigsten
                                         Preisniveaus für neue Anleihen in der letzten Zeit, sowohl in NFI IG als auch in NFI HY,
                                         bleiben die Finanzierungsbedingungen für Private Equity (PE)-Firmen attraktiv. Dies ist
                                         weitgehend auf die quantitativen Lockerungsmaßnahmen der EZB, insbesondere die CSPP
                                         (siehe Grafik 2), zurückzuführen, die die Anleger auf der Jagd nach Rendite weiterhin zu
                                         risikoreicheren Anlagen treiben.
Hohe Barmittel für                       Das Umfeld für PE-Investitionen ist nach wie vor sehr wettbewerbsfähig, da die hohen
fremdfinanzierte
Übernahmegeschäfte verfügbar             verfügbaren Barmittel und der starke Wettbewerb auf dem Markt die Bewertungen hoch
                                         halten. PE-Firmen streben attraktive Renditen an, indem sie die von ihnen erworbenen
                                         Unternehmen mit Gewinn betreiben, während sich Kreditinvestoren bei einem Buyout-Deal
                                         aufgrund der inhärent höheren Ausfallwahrscheinlichkeit auf die Hebelwirkung und die
                                         Kreditqualität konzentrieren.

2
  Eine "fremdfinanzierte Übernahme" wird als jede Transaktion definiert, bei der ein Zielunternehmen von einer Private-Equity-Firma ("finanzieller Sponsor")
übernommen wird. Die PE-Firma kauft die Kontrolle über ein Unternehmen und finanziert dies durch die Ausgabe von Fremdkapital.

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                                                                                                                                                                                                                              Macro & Markets Weekly

GRAFIK 1: VON EINEM EUROPÄISCHEN SPONSOR
UNTERSTÜTZTE EMISSIONEN                                                                              GRAFIK 2: BEDINGUNGEN DER FREMDFINANZIERUNG

                                                                                                                                                              iBoxx € Non-Financials Senior
                         Europäisches Kreditvolumen     Europäisches Anleihvolumen
                                                                                                                                                              iBoxx EUR High Yield main Non-Financials mit Übergang LC (rs)
       140                                                                                                                   120                                                                                                                                                                                                 700

                                                                                                                                                                                                  Start des CSPP 1.0
       120                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       600
                                                                                                                             100                                                                                                            Ende des CSPP 1.0

       100                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       500
                                                                                                                              80

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   Mrd. EUR

              80                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 400

                                                                                                                              60
              60                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 300

                                                                                                                              40
              40                                                                                                                                                                                                                                                  Start des CSPP 2.0                                             200

                                                                                                                              20
              20                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 100

              0                                                                                                                0                                                                                                                                                                                                 0

                                                                                                                                                                                                   Okt-16
                                                                                                                                                              Okt-15

                                                                                                                                                                                                                                       Okt-17

                                                                                                                                                                                                                                                                           Okt-18

                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Okt-19
                                                                                                                                            Apr-15

                                                                                                                                                     Jul-15

                                                                                                                                                                                Apr-16

                                                                                                                                                                                         Jul-16

                                                                                                                                                                                                                     Apr-17

                                                                                                                                                                                                                              Jul-17

                                                                                                                                                                                                                                                         Apr-18

                                                                                                                                                                                                                                                                  Jul-18

                                                                                                                                                                                                                                                                                             Apr-19

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Jul-19
                                                                                                                                   Jan-15

                                                                                                                                                                       Jan-16

                                                                                                                                                                                                            Jan-17

                                                                                                                                                                                                                                                Jan-18

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Jan-19

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Jan-20
                   2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 YTD

                                                                                                                                                                                                                     Quelle: Markit, S&P LCD, UniCredit Research

                                                          Niedrige Finanzierungskosten in Verbindung mit bereits etablierten Covenant-Light-Strukturen
                                                          und einer unterstützenden Investorenstimmung schaffen ein attraktives Umfeld für
                                                          sponsorengetriebene Übernahmen. Angesichts des Niedrigzinsumfelds fließt weiterhin Geld
                                                          in PE-Fonds, und der Druck steigt, diese Mittel einzusetzen. Infolgedessen verfügen die
                                                          Private-Equity-Firmen in Europa derzeit über ein beträchtliches "trockenes Pulver" - der
                                                          Kassenbestand ist auf den höchsten Stand seit Jahren gestiegen.

Die Unternehmensbewertungen                               Trotzdem drängen die hohen Barmittel von PE, die gestiegenen Unternehmensbewertungen
sind hoch und die
Verschuldung hat                                          und das Bewusstsein der Investoren für risikoreiche Investitionen PE-Firmen dazu, den
Rekordstände erreicht                                     Umfang der Eigenkapitalbeteiligung bei LBOs zu erhöhen (derzeit etwa 49%). Angesichts des
                                                          späten Zyklus an den Kreditmärkten werden die Anleger wahrscheinlich nicht bereit sein, zu
                                                          viel Risiko einzugehen und sie werden wahrscheinlich mit großer Vorsicht investieren. Die
                                                          Unternehmensbewertungen liegen jedoch nahe am oberen Ende der historischen Werte,
                                                          wobei der durchschnittliche Kaufpreis-Multiple von 12x EV/EBITDA derzeit erreicht wird
                                                          (siehe Diagramm 3). Wir stellen fest, dass dies auch durch eine Verlagerung in höher
                                                          bewertete Industriezweige wie Technologie und Gesundheitswesen bedingt sein könnte.
                                                          Stabile und nicht-zyklische Anlagen werden ebenfalls mit Rekordmultiplikatoren gehandelt
                                                          (laut Partners Group), was darauf hindeutet, dass dies auch durch die Jagd nach Sicherheit
                                                          getrieben wird. So wurden einige Unternehmen zu EV/EBITDA-Multiplikatoren von mehr als
                                                          dem 20-fachen und in einigen wenigen Fällen bis zu 25fachen gekauft. Diese Unternehmen
                                                          sind in der Regel Technologie-Enabler, unterstützt durch langfristige Nachfragefaktoren und
                                                          einen hohen Anteil an wiederkehrenden Einnahmen. Was die Kreditkennzahlen betrifft, so
                                                          stellen wir fest, dass der europäische LBO-Markt nach wie vor weitgehend diszipliniert ist,
                                                          auch wenn der Leverage-Effekt ein Rekordniveau erreicht hat. Die Leverage-Niveaus für
                                                          europäische LBO-Transaktionen liegen knapp unter dem 6-fachen des durchschnittlichen
                                                          Verschuldungs/EBITDA-Verhältnisses (siehe Abbildung 4). Allerdings hat sich der Leverage
                                                          für Investoren im Vergleich zu vor der Finanzkrise, als die Schulden mit dem 6,6-fachen des
                                                          EBITDA (August 2007) ihren Höchststand erreichten, verbessert.

Der LBO-Leverage-Level wird                               Ob es mit den Leitlinien der EZB für fremdfinanzierte Transaktionen gelingen wird, die
wahrscheinlich weiterhin
erhöht sein, was ein Risiko für                           Leverage Ratio auf das Sechsfache zu begrenzen, bleibt abzuwarten. Die Richtlinie wurde
Kreditinvestoren darstellt.                               2017 eingeführt, um risikoreiche Bankkredite zu zügeln, und ähnelt den Richtlinien für die
                                                          gehebelte Kreditvergabe, die 2013 von der US-Notenbank umgesetzt wurden. Bislang sehen
                                                          die Marktteilnehmer die Richtlinien nur eine weiche Wirkung, da die Banken lediglich das
                                                          Risikomanagement und die Überwachungsprozesse verbessert haben.

UniCredit Research                                                                             Seite 16                                                                                                                                                  Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                          Macro & Strategy Research
                                                                                                                                      Macro & Markets Weekly

                                                    Die Richtlinien besagen, dass Geschäfte, bei denen der Verschuldungsgrad
                                                    (Gesamtverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) zu Beginn der Transaktion ein Vielfaches
                                                    von sechs übersteigt, nur in Ausnahmefällen von Kreditinstituten syndiziert werden sollten,
                                                    wenn dies "hinreichend begründet" werden kann. Alle Transaktionen, die diese sechsfache
                                                    Quote überschreiten, sollten Teil des Kreditdelegations- und Risikomanagement-
                                                    Eskalationsrahmens des Kreditinstituts sein. Zum Schluss: Die Hebelwirkung bei LBO-Deals
                                                    hat ein Rekordniveau erreicht. Wir glauben, dass der Leverage auch in Zukunft hoch bleiben
                                                    wird, vor allem aufgrund der Bedingungen auf dem Schuldenmarkt, der wahrscheinlich
                                                    weiterhin offen sein wird. Die Aktivitäten auf dem PE-Markt werden ebenfalls eine treibende
                                                    Kraft sein. Da der derzeitige PE-Markt jedoch durch einen hohen Wettbewerb gekennzeichnet
                                                    ist, dürfte der Leverage-Level weiterhin hoch sein.

GRAFIK 3: DURCHSCHNITTLICHES KAUFMULTIPLE                                                  GRAFIK 4: DURCHSCHNITTLICHES SCHULDEN-EBITDA-RATIO

              Fremdkapital/EBITDA         Eigenkapital/EBITDA   Andere/EBITDA                          First-lien/EBITDA   Second-lien/EBITDA   Anderes Fremdkapital/EBITDA
  12,0x                                                                                         7,0x

  10,0x                                                                                         6,0x

                                                                                                5,0x
   8,0x
                                                                                                4,0x
   6,0x
                                                                                                3,0x
   4,0x
                                                                                                2,0x
   2,0x
                                                                                                1,0x
   0,0x
                                                                                                0,0x
          2012       2013   2014   2015      2016    2017   2018   2019   3ME
                                                                           Jan                         2012   2013    2014     2015    2016     2017   2018     2019    3ME
                                                                          2020                                                                                           Jan
                                                                                                                                                                        2020

                                                                                                                                         Quelle: S&P LCD, UniCredit Research

UniCredit Research                                                                   Seite 17                                                   Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                                 Macro & Strategy Research
                                                                                                                     Macro & Markets Weekly

Unsere makroökonomischen Prognosen
                                              Reales BIP (in % ggü. Vj.)         Verbraucherpreise (in % ggü. Vj.)        Haushaltssaldo (in % des BIP)
                                      2019            2020        2021        2019        2020           2021          2019       2020         2021
 Industrieländer
 USA                                  2,3             1,2          0,9         1,8            1,7          1,5         -4,7             -5,1            -4,8
 Euroraum (EWU)                       1,2             0,8          1,0         1,2            1,0          1,1         -0,8             -1,0            -0,9
   Deutschland                        0,6*            0,7*         0,8*        1,4            1,4          1,5          1,0             -0,3            -0,3
   Frankreich                         1,2             1,0          1,1         1,1            1,2          1,2         -3,1             -2,4            -2,2
   Italien                            0,2             0,2          0,5         0,6            0,6          0,8         -2,2             -2,3            -2,3
   Spanien                            1,9             1,4          1,5         0,9            0,9          1,1         -2,3             -2,2            -1,9
   Österreich                         1,6             1,0          1,3         1,5            1,5          1,8          0,5              0,2             0,2
   Griechenland                       2,2             2,3          2,3         0,3            0,5          0,8          1,3              1,0             1,0
   Portugal                           2,0             1,5          1,5         0,3            0,5          0,7         -0,1             -0,1             0,2
 Großbritannien                       1,4             0,8          0,9         1,8            1,4          1,5         -2,1             -3,0            -3,5
 Schweiz                              0,8             0,6          0,7         0,4            0,1          0,2          0,6              0,4             0,5
 Schweden                             1,2             1,4          1,7         1,7            1,2          1,5          0,5              0,3             0,4
 Norwegen                             2,4             1,5          1,7         2,2            2,0          2,2          7,0              7,0             6,0
 Japan                                0,9             0,2          0,7         0,6            1,0          0,4         -3,0             -2,7            -2,5
 Schwellenländer
 Mittel- und Osteuropa
   Russland                            1,1             1,1         1,4         3,0            3,5          4,0          1,4              0,5             0,4
   Polen                               4,0             3,0         3,3         3,4            2,7          3,1         -0,7             -1,4            -1,5
   Tschechien                          2,4             1,9         2,1         2,8            3,2          2,2          0,0             -0,7            -1,2
   Ungarn                              4,9             2,9         3,0         3,9            3,1          3,3         -1,8             -1,3            -2,0
   Türkei                              0,3             2,2         3,1        11,8            9,5          8,9         -5,5             -5,1            -4,6
 Asien
   China                               6,2             5,9         5,7         2,3            2,5          2,9         -6,0             -6,2            -6,1

 Reales BIP (in % ggü. Vq.)           4Q19            1Q20         2Q20        3Q20          4Q20        1Q21         2Q21             3Q21            4Q21
 USA (annualisiert)                     2,1            1,2          0,7         -0,2          -0,1        1,1          1,5              1,5             1,9
 Euroraum (EWU)                         0,1            0,3          0,2          0,1           0,1        0,2          0,3              0,3             0,4
  Deutschland                           0,0            0,2          0,1          0,0           0,0        0,2          0,3              0,4             0,4
  Frankreich                           -0,1            0,3          0,3          0,2           0,1        0,2          0,3              0,4             0,4
  Italien                              -0,3            0,1          0,1          0,0           0,0        0,1          0,2              0,2             0,2
  Spanien                               0,5            0,4          0,3          0,3           0,3        0,4          0,4              0,4             0,4
  Österreich                            0,3            0,3          0,3          0,2           0,2        0,3          0,4              0,4             0,4
 Großbritannien                         0,0            0,3          0,2          0,1           0,3        0,1          0,3              0,3             0,3
 Schweiz                                0,2            0,2          0,1          0,1           0,0        0,2          0,2              0,3             0,4
 Schweden                               0,4            0,4          0,4          0,3           0,3        0,4          0,5              0,5             0,6
 Norwegen                               0,2            0,3          0,3          0,2           0,2        0,5          0,5              0,6             0,7
 Russland                               0,4            0,3          0,2         -0,1          -0,2        0,3          0,5              0,6             0,6
 Polen (in % ggü. Vj.)                  3,7            3,7          3,4          3,4           2,4        2,7          2,7              3,7             4,1
 Tschechien                             0,0            0,6          0,6          0,6           0,6        0,4          0,4              0,6             0,6
 Ungarn                                 4,2            3,4          3,1          2,4           2,0        1,7          2,6              3,3             3,8
 Türkei (in % ggü. Vj.)                 3,7            3,0          2,3          2,1           1,7        2,0          2,6              3,0             4,4

 Verbraucherpreise (in % ggü. Vj.)     4Q19           1Q20         2Q20        3Q20          4Q20        1Q21         2Q21             3Q21            4Q21
 USA                                    2,0            2,3          1,9         1,5           1,2         1,3          1,4              1,5             1,6
   Kernrate
                                        2,3            2,2           2,0        1,8           1,6         1,6          1,6              1,7              1,7
 (ohne Energie & Nahrungsmittel)
 Euroraum (EWU)                         1,0            1,3           1,0        0,9           1,0         0,9          1,1              1,2              1,2
   Kernrate
                                        1,2            1,2           1,2        1,1           1,2         1,2          1,1              1,1              1,1
 (ohne Energie & Nahrungsmittel)
   Deutschland                          1,2            1,7           1,5        1,2           1,2         1,3          1,5              1,7              1,6
   Frankreich                           1,1            1,5           1,2        1,1           1,1         1,0          1,1              1,3              1,3
   Italien                              0,3            0,5           0,6        0,6           0,7         0,6          0,7              0,8              0,9
   Spanien (HICP)                       0,7            1,2           0,8        0,7           0,9         1,0          1,1              1,2              1,2
   Österreich                           1,3            1,5           1,4        1,5           1,6         1,6          1,7              1,9              2,0
 Großbritannien                         1,4            1,7           1,3        1,3           1,2         1,3          1,4              1,5              1,6
 Schweiz                               -0,1            0,2           0,1        0,1           0,1         0,0          0,0              0,3              0,3
 Schweden                               1,6            1,2           1,3        1,3           1,1         1,5          1,5              1,5              1,5
 Norwegen                               1,6            1,6           2,0        2,1           2,1         2,2          2,2              2,1              2,1
 Russland                               3,3            2,7           2,8        3,3           3,5         3,5          3,5              3,8              4,0
 Polen                                  2,9            3,6           2,5        2,9           2,9         2,4          2,3              2,3              2,5
 Tschechien                             3,2            3,6           3,3        3,2           2,6         2,1          2,2              2,3              2,3
 Ungarn                                 3,8            3,8           3,4        3,2           3,2         2,9          3,1              3,1              3,3
 Türkei                                11,8           11,4          10,6        9,3           9,5        10,0         10,0              9,0              8,9

*nicht kalenderbereinigte Kennzahlen. Kalenderbereinigt: 0,6% (2019), 0,3% (2020) und 0,8% (2021)                                  Quelle: UniCredit Research

UniCredit Research                                                         Seite 18                                           Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020                     Macro & Strategy Research
                                                                                                Macro & Markets Weekly

UniCredit Zinsprognosen
ZINS UND RENDITEN (%)
                           Aktuell          1Q20     2Q20         3Q20          4Q20    1Q21     2Q21              3Q21               4Q21
 EWU
 EZB Leitzins                 0,00           0,00    0,00          0,00         0,00    0,00     0,00               0,00                0,00
 EZB Einlagensatz             -0,50         -0,50    -0,50        -0,50         -0,50   -0,50    -0,50             -0,50               -0,50
 3M EUR                       -0,42         -0,40    -0,40        -0,40         -0,40   -0,40    -0,40             -0,40               -0,40
 2J Schatz                    -0,64         -0,60    -0,65        -0,70         -0,70   -0,60    -0,60             -0,50               -0,50
 5J Obl                       -0,62         -0,55    -0,60        -0,70         -0,70   -0,60    -0,50             -0,35               -0,20
 10J Bund                     -0,45         -0,35    -0,40        -0,50         -0,50   -0,35    -0,20              0,00                0,20
     Forward                                -0,44    -0,43        -0,41         -0,40   -0,38    -0,36             -0,34               -0,33
 30J Bund                     0,02           0,15    0,05         -0,10         -0,10   0,10     0,25               0,50                0,70
 2/10                           19             25      25            20           20      25       40                 50                  70
 2/5/10                        -16            -15     -15           -20          -20     -25      -20                -20                 -10
 10/30                          46             50      45            40           40      45       45                 50                  50
 2J EUR Swapsatz              -0,37         -0,30    -0,35        -0,40         -0,40   -0,30    -0,30             -0,20               -0,20
 5J EUR Swapsatz              -0,31         -0,20    -0,25        -0,35         -0,35   -0,25    -0,15              0,00                0,15
 10J EUR Swapsatz             -0,11          0,00    -0,10        -0,25         -0,25   -0,05    0,15               0,35                0,55
 USA
 FedFunds                     1,75           1,50    1,25          1,00         0,75    0,75     0,75               0,75                0,75
 3M Libor                     1,70           1,40    1,15          0,90         0,75    0,75     0,80               0,85                0,85
 2J UST                       1,37           1,40    1,20          1,10         1,00    1,05     1,15               1,20                1,30
 5J UST                       1,34           1,50    1,40          1,35         1,30    1,45     1,60               1,80                2,00
 10J UST                      1,48           1,70    1,60          1,55         1,50    1,70     1,90               2,20                2,50
     Forward                                 1,49    1,50          1,52         1,54    1,57     1,59               1,61                1,63
 30J UST                      1,91           2,20    2,10          2,10         2,05    2,25     2,40               2,70                3,00
 2/10                           11             30      40            45           50      65       75                100                120
 2/5/10                        -18            -10       0             5           10      15       15                 20                  20
 10/30                          43             50      50            55           55      55       50                 50                  50
 2J USD Swapsatz              1,39           1,50    1,30          1,25         1,15    1,20     1,30               1,35                1,45
 10J USD Swapsatz             1,42           1,65    1,55          1,55         1,50    1,70     1,90               2,20                2,50
 Großbritannien
 Leitzins                     0,75           0,50    0,25          0,00         0,00    0,00     0,00               0,00                0,00

 Spreads (Bp)               Aktuell         1Q20     2Q20          3Q20         4Q20    1Q21     2Q21               3Q21              4Q21
 10J UST-Bund                  193            205      200          205           200     205      210                220               230
 10J BTP-Bund                  135            125      135          150           150     150      150                150               150
 10J EUR Swap-Bund              33             35       30            25           25      30       35                  35                35
 10J USD Swap-Bund               -6             -5      -5             0            0       0            0                 0               0

Die Prognosen beziehen sich auf das Periodenende.                                               Quelle: Bloomberg, UniCredit Research

UniCredit Research                                                Seite 19                               Haftungsausschluss siehe letzte Seite
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