THE UNICREDIT MACRO & MARKETS WEEKLY - BANK AUSTRIA ...
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1/1/1900 Übersetzung der englischen Originalversion vom 21. Februar 2020 The UniCredit Macro & Markets Weekly Macro Research Nr. 176 Strategy-Research 24. Februar 2020 Credit Research “ Erste Anzeichen für Auswirkungen des Coronavirus ” stellen Aktienmarktrallye in Frage Vergangene Woche sind die ersten negativen Anzeichen des Coronavirus-Ausbruchs auf das Geschäftsklima und die harten Wirtschaftsdaten sichtbar geworden. Die chinesischen Autoverkäufe sind in den ersten beiden Februar-Wochen um 92% ggü. Vj. gefallen. Die südkoreanischen Exporte gingen in den ersten zwanzig Februar-Tagen arbeitstäglich bereinigt um 9,3% ggü. Vj. zurück. Die japanischen PMIs sind ebenfalls gesunken, während sich ihre Pendants in der Eurozone noch verbesserten. In einem von Unsicherheit geprägten Umfeld behielten die Finanzmärkte ihre insgesamt konstruktive Haltung bei. Die wichtigsten Aktienindizes konnten ihre Gewinne aus den letzten Wochen ausbauen und haben neue Höchststände erreicht. Die Renditen von Kern-Staatsanleihen rutschten um einige Basispunkte ab und testeten die unteren Grenzen ihrer etablierten Bandbreiten. Gewinnmitnahmen ließen den 10J BTP-Bund-Spread leicht ansteigen. EUR-USD ging in kleinen Schritten weiter zurück, während USD-JPY einen großen Sprung nach oben machte. IG-Anleihen (Senior) haben sich kaum bewegt. NFI-Subs, AT1-Bankanleihen und HY-Anleihen waren gefragt. – Macro: Die Gesamtinflation der Eurozone ist im Februar vermutlich von 1,4% auf 1,2% ggü. Vj. gesunken, was auf den Rückgang der Ölpreise nach dem Ausbruch des Coronavirus zurückzuführen ist. – FI: Nach dem Ausbruch des Coronavirus gingen die marktbasierten Leitzins- und Inflationserwartungen zurück. Ein weiterer Rückgang ist unwahrscheinlich. – FX: Der USD setzt seine Outperformance gegenüber anderen Safe-Haven-Währungen fort. Die Netto-Short- Position bei EUR-USD ist noch nicht extrem, weshalb EUR-USD noch weiter fallen könnte. Der JPY könnte seinen Status als sicherer Hafen zurückerhalten und seine jüngste Schwäche umkehren. – Equities: Der STOXX Europe 600 befindet sich in stark übergekauftem Terrain, was darauf hindeutet, dass kurzfristig ein Ausverkauf bevorstehen könnte. – Credit: Angesichts der durch die Jagd nach Rendite reichlich vorhandenen Liquidität wird der europäische Markt für fremdfinanzierte Übernahmen in diesem Jahr wahrscheinlich mit neuen Geschäften überschwemmt werden. Editor: Dr. Thomas Strobel, Economist (UniCredit Bank, Munich) Redaktionsschluss: 21. Februar 2020, 11:20 Uhr MEZ
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Märkte auf einem Blick Aktuell Gesamtertrag (%) Aktien Preis 1M 3M 6M 12M YTD QTD MSCI World (USD) 2420 0,6 7,0 14,4 19,4 2,9 2,9 MSCI EM (USD) 1095 -2,8 5,3 12,4 7,3 -1,7 -1,7 S&P 500 3373 1,8 9,2 16,5 24,0 4,7 4,7 Nasdaq Composite 9751 4,2 14,9 22,2 32,1 8,8 8,8 Euro STOXX 50 3811 1,1 6,0 13,4 20,5 3,1 3,1 DAX 13637 0,6 3,8 15,5 19,4 2,9 2,9 MSCI Italy 66,83 4,2 6,5 18,8 25,6 6,0 6,0 Raten (Staatsanleihen) Rendite (%) 1M 3M 6M 12M YTD QTD 1-3Y US 1,37 0,4 0,8 1,0 3,8 0,5 0,5 7-10Y US 1,48 2,0 2,4 1,4 11,5 3,2 3,2 1-3Y Germany -0,64 0,0 -0,2 -0,9 -0,6 -0,1 -0,1 7-10Y Germany -0,45 1,2 0,8 -2,1 4,0 2,0 2,0 1-3Y Italy -0,22 0,4 0,4 0,7 2,4 0,3 0,3 7-10Y Italy 0,90 3,2 2,6 3,7 17,0 3,5 3,5 Kredit OAS (Bp.) 1M 3M 6M 12M YTD QTD iBoxx Non-Financials (EUR) 55 0,8 1,6 0,1 6,1 1,5 1,5 iBoxx Non-Financials Sen (EUR) 50 0,8 1,5 -0,1 5,8 1,5 1,5 iBoxx Non-Financials Sub (EUR) 148 0,7 2,7 2,9 10,6 1,2 1,2 iBoxx Financials (EUR) 59 0,9 1,5 0,4 5,6 1,2 1,2 iBoxx Financials Sen (EUR) 47 0,8 1,3 0,0 4,8 1,2 1,2 iBoxx Financials Sub (EUR) 111 1,1 2,4 2,1 9,0 1,4 1,4 iBoxx High Yield NFI (EUR) 301 0,4 2,7 3,0 7,3 0,9 0,9 EM hard currency* (USD) 310 1,5 4,3 5,0 12,0 2,5 2,5 Aktuell Preis- (%) veränderung Rohstoffe Preis 1M 3M 6M 12M YTD QTD Oil (Brent, USD bbl) 58,2 -9,9 -9,1 -3,5 -13,3 -11,8 -11,8 Gold (USD oz) 1.634,5 4,9 11,6 8,8 23,5 7,7 7,7 Bloomberg Commodity Index 75,9 -4,2 -3,5 -1,2 -7,2 -6,2 -6,2 Wechselkurse Preis 1M 3M 6M 12M YTD QTD EUR-USD 1,08 -2,5 -2,3 -2,5 -4,6 -3,6 -3,6 EUR-GBP 0,84 1,5 2,4 9,2 3,9 1,1 1,1 EUR-CHF 1,06 1,2 3,5 2,6 6,9 2,3 2,3 EUR-JPY 121 0,8 -0,5 -2,1 3,9 0,8 0,8 EUR-NOK 10,09 -1,2 0,2 -1,7 -3,1 -2,5 -2,5 EUR-SEK 10,59 -0,3 0,6 0,8 0,3 -0,8 -0,8 EUR TWI 95,2 -0,8 -1,7 -2,7 -2,1 -1,7 -1,7 EUR-PLN 4,28 -1,2 0,3 1,5 1,2 -0,7 -0,7 EUR-HUF 338 -1,1 -1,0 -3,1 -6,0 -2,0 -2,0 EUR-CZK 25,1 0,1 1,9 2,8 2,3 1,4 1,4 EUR-RON 4,80 -0,5 -0,5 -1,6 -0,8 -0,3 -0,3 EUR-TRY 6,61 -0,3 -4,5 -4,1 -8,6 1,0 1,0 EUR-RUB 69,6 -1,4 1,2 4,8 6,9 0,0 0,0 Erträge werden in Landeswährung dargestellt *Bloomberg Barclays Index Quelle: iBoxx, Bloomberg, UniCredit Research Preise vom 21. Februar 2020 11:20 MEZ UniCredit Research Seite 2 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Wichtige Daten und Ereignisse in dieser Woche Datum Zeit Land Indikator/Event für UniCredit Konsens zuletzt 22 – 28 Feb 2020 (MESZ) (Bloomberg) Sat, 22 Feb US Nevada democratic caucuses Sun, 23 Feb GE Regional election in Hamburg Mon, 24 Feb 10:00 GE Ifo Business Climate (index) Feb 95,4 95,0 95,9 10:00 GE Ifo Expectations (index) Feb 92,1 91,6 92,9 10:00 GE Ifo Current Assessment (index) Feb 98,8 98,2 99,1 21:00 US Fed's Mester speaks on economy at NABE conference Tue, 25 Feb US Tenth democratic primary debate (Charleston, SC) 8:00 GE Private consumption (% qoq) 4Q 0,1 0,4 8:45 FR Manufacturing confidence (INSEE) Feb 99 99 100 14:00 HU Base rate announcement (%) Feb 0,90 0,90 0,90 16:00 US Conference board consumer confidence Feb 132,5 131,6 21:15 US Fed's Clarida speaks at NABE conference Wed, 26 Feb 8:00 NO Unemployment rate (% sa) Dec 4,1 4,0 4,0 16:00 US New home sales (thousands) Jan 710 694 Thu, 27 Feb 9:00 SP Harmonized CPI (% yoy) Feb 0,9 0,8 1,1 10:00 IT Business confidence (ISTAT, index) Feb 99,4 99,4 99,9 10:00 IT Consumer confidence (ISTAT, index) Feb 111,2 111,4 111,8 10:00 EMU M3 money supply (% yoy) Jan 5,3 5,2 5,0 11:00 EMU EC Economic Sentiment (index) Feb 102,8 101,5 102,8 14:30 US Durable goods orders (% mom) Jan -1,5 2,4 16:00 US Pending home sales (% mom) Jan 2,0 -4,9 Fri, 28 Feb SZ Switzerland sovereign debt to be rated by Fitch UK Consumer confidence (GFK, index) Feb -8,0 -9,0 8:45 FR Consumer price index (% yoy) Feb 1,4 1,5 1,5 8:45 FR Household spending (% mom) Jan 0,4 -0,5 -0,3 9:00 SZ KOF leading indicator Feb 98,5 97,0 100,1 9:30 SW Real GDP (% qoq) 4Q 0,4 0,2 0,3 9:55 GE Unemployment rate (%) Feb 5,0 5,0 5,0 9:55 GE Unemployment change (thousands, sa) Feb 2 5 -2 10:30 PO Consumer price index (% yoy) Feb 0,8 11:00 IT Consumer price index (% yoy) Feb 0,4 0,6 0,6 11:00 EMU Consumer price index (% yoy) Feb 1,2 1,2 1,4 14:00 GE Consumer price index (% yoy) Feb 1,7 1,7 1,7 14:30 CA Real GDP (% qoq annualized) 4Q 0,2 1,3 14:30 US PCE core inflation (% yoy) Jan 1,7 1,7 1,6 14:30 US PCE core inflation (% mom) Jan 0,2 0,2 0,2 14:30 US Personal spending (% mom) Jan 0,3 0,3 0,3 14:30 US Personal income (% mom) Jan 0,4 0,3 0,2 15:45 US Chicago Purchasing Managers Index Feb 46,3 42,9 *Veröffentlichungen werden am angegebenen Termin oder später veröffentlicht; sa = saisonbereinigt, nsa = nicht saisonbereinigt, wda = arbeitstäglich bereinigt Kalenderinhalt nur auf English verfügbar Quelle: Bloomberg, UniCredit Research UniCredit Research Seite 3 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Macro overview Wichtige Ereignisse und Datenveröffentlichungen der Woche EWU M3-Geldmenge dürfte sich leicht erholt haben Do, 27. Februar, 10:00 Uhr MEZ UniCredit Konsens zuletzt M3 (% ggü. Vj.) Geldmenge M3 (% ggü. Vj.) Jan 5,3 5,2 5,0 6,0 ■ Die jährliche Wachstumsrate der Geldmenge (M3) dürfte 5,0 sich im Januar leicht auf 5,3% erholt haben, nachdem sie 4,0 sich im Dezember auf 5,0% verlangsamt hatte. ■ Die Verbesserung wurde wohl durch einen Anstieg des 3,0 engen M1-Aggregats getrieben. Tatsächlich kam der 2,0 Fortschritt beim realen M1-Wachstum in 4Q19 zum Stillstand nachdem es seit dem 4Q18 einen Aufwärtstrend 1,0 gegeben hatte. Angesichts der Vorlaufeigenschaft des realen M1-Wachstums könnte dies den Erwartungen einer 0,0 Dez-11 Dez-13 Dez-15 Dez-17 Dez-19 Verbesserung des realen BIP-Wachstums in der Eurozone im Laufe des Jahres einen Dämpfer verleihen. ■ Wir erwarten, dass sich das Kreditwachstum an den privaten Sektor aufgrund einer weiteren Wachstumsschwäche bei den Unternehmenskrediten leicht verlangsamt hat. Die Inflation hat wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht Fr, 28 Feb, 11:00 Uhr MEZ UniCredit Konsens zuletzt Kern-CPI (% ggü. Vj.) CPI (% ggü. Vj). 3,0 3,0 Verbraucherpreisindex Feb 1,2 1,2 1,4 (% ggü. Vj.) 2,5 2,5 ■ Die Gesamtinflation für Februar wird sich wahrscheinlich 2,0 2,0 von 1,4% auf 1,2% ggü. Vj. verringern. Eine solche 1,5 1,5 Verlangsamung kann möglicherweise vollständig durch 1,0 1,0 die Energiepreise erklärt werden, da die Ölpreise nach Beginn des Coronavirus-Ausbruchs stark gefallen sind. 0,5 0,5 0,0 0,0 ■ Die Kerninflation war im vergangenen Jahr und Anfang 2020 volatil, was zum Teil auf temporäre Faktoren -0,5 -0,5 zurückzuführen ist. Die Kerninflation für Februar könnte -1,0 -1,0 sich von ihrem vorherigen Rückgang leicht erholen und Jan-12 Jan-14 Jan-16 Jan-18 Jan-20 von 1,1% auf 1,2% ggü. Vj. steigen, wobei der zugrunde liegende Trend bei oder knapp über 1% verharrt. ■ Wenn sich die Ölpreise nicht entscheidend vom derzeitigen Niveau erholen, dürfte die Gesamtinflation im vergangenen Monat einen Höhepunkt erreicht haben. Quelle: Bloomberg, UniCredit Research UniCredit Research Seite 4 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Deutschland Die Inflation dürfte unverändert geblieben sein Fr, 28 Feb, 14:00 Uhr MEZ UniCredit Konsens zuletzt Kern-CPI (% ggü. Vj.) CPI (% ggü. Vj.) Verbraucherpreisindex Feb 1,7 1,7 1,7 2,5 2,5 (% ggü. Vj.) 2,0 2,0 ■ Die Gesamtinflationsrate für Februar wird wahrscheinlich weitgehend unverändert zum Wert im Vormonat bleiben 1,5 1,5 (1,7% ggü. Vj.). 1,0 1,0 ■ Nach einem ungewöhnlich starken Rückgang der Preise für Pauschalreisen im Januar könnte ein Nachlassen 0,5 0,5 dieses Effekts in diesem Monat die Kerninflation im 0,0 0,0 Jahresvergleich unterstützen. Niedrigere Ölpreise dürften jedoch die Gesamtrate belastet haben. -0,5 Jan-12 Jan-14 Jan-16 Jan-18 -0,5 Jan-20 ■ Für die Zukunft erwarten wir angesichts unserer Annahme allmählich sinkender Ölpreise und einer stetig steigenden Kerninflation eine durchschnittliche Inflationsgesamtrate von 1,4% im Jahr 2020. Frankreich Das Vertrauen im verarbeitenden Gewerbe wird wahrscheinlich durch das Coronavirus beeinträchtigt Di, 25. Februar, 8:45 Uhr MEZ UniCredit Konsens zuletzt INSEE-Geschäftsvertrauen (Verarbeitendes Gewerbe) 115 Geschäftsvertrauen im Feb 99 99 100 verarbeitenden Gewerbe 110 ■ Wir rechnen damit, dass das Vertrauen der Industrie im Februar auf 99 sinken wird, was auf die Unsicherheit über 105 die Auswirkungen des Coronavirus auf die französische 100 Wirtschaftstätigkeit zurückzuführen sein dürfte. ■ Die Gefährdung Frankreichs und ganz allgemein Europas 95 durch eine Unterbrechung der Lieferketten ist im 90 Vergleich zu Asien relativ gering, aber immer noch relevant. Die Nachfrage aus China hat auch für einige 85 französische Warenproduktionssektoren, insbesondere Jan-12 Jan-14 Jan-16 Jan-18 Jan-20 für die Hersteller von Luxusgütern und für Anbieter von tourismusbezogenen Dienstleistungen zunehmend an Bedeutung gewonnen. ■ Dagegen dürften die nachlassenden Streiks und sozialen Proteste gegen die Rentenreform für mehr Optimismus in Bezug auf die innenpolitischen Aussichten gesorgt haben. Quelle: Bloomberg, UniCredit Research UniCredit Research Seite 5 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Die Inflation sollte nachlassen Fr, 28 Feb, 8:45 MEZ UniCredit Konsens zuletzt CPI (% ggü. Vj.) Kern-CPI (% ggü. Vj.) 3,0 3,0 Verbraucherpreisindex Feb 1,4 1,5 1,5 (% ggü. Vj.) 2,5 2,5 ■ Die Inflation sollte sich im Februar aufgrund gesunkener 2,0 2,0 Energiepreise auf 1,4% verlangsamt haben, was durch einen Basiseffekt verstärkt werden dürfte. 1,5 1,5 ■ Im Gegensatz dazu sollte die Verkürzung der 1,0 1,0 Schlussverkaufssaison (von sechs auf nur vier Wochen) 0,5 0,5 einen gewissen (leichten) Aufwärtsdruck auf die Gesamtinflation ausgeübt haben. 0,0 0,0 ■ Die Inflation dürfte im Januar ihren Höhepunkt erreicht -0,5 -0,5 Jan-12 Jan-14 Jan-16 Jan-18 Jan-20 haben und wir gehen davon aus, dass sie in den kommenden Monaten allmählich nachlassen wird. Wir erwarten eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,2% in diesem Jahr. Ausgaben der Haushalte steigen an Fr, 28 Feb, 8:45 MEZ UniCredit Konsens zuletzt Konsumausgaben (% ggü. Vm.) Konsumausgaben (% ggü. Vj.) 4,0 4,0 Ausgaben der Haushalte Jan 0,4 -0,5 -0,3 (% ggü. Vm.) 3,0 3,0 ■ Die Ausgaben der Haushalte sind wohl im Januar um 0,4% 2,0 2,0 ggü. Vm. gestiegen. Unsere Prognose steht im Einklang mit der beobachteten Verbesserung des 1,0 1,0 Verbrauchervertrauens in diesem Monat. Die Stimmung 0,0 0,0 erholte sich teilweise von Verlusten im Dezember, als Streiks und soziale Proteste (Rentenreform) nachließen. -1,0 -1,0 ■ Ein Anstieg der Energieausgaben, nachdem sich die -2,0 -2,0 Temperaturen wieder der historischen Norm angenähert -3,0 -3,0 haben, dürfte eine Korrektur der Ausgaben für Autokäufe Dez-11 Dez-13 Dez-15 Dez-17 Dez-19 (die Autozulassungen sind in diesem Monat massiv zurückgegangen) teilweise ausgleichen. ■ Wir erwarten, dass der private Konsum im 1Q20 etwas an Fahrt gewinnt, nachdem er im 4Q19 um magere 0,2% ggü. Vq. gewachsen ist. Quelle: Bloomberg, UniCredit Research UniCredit Research Seite 6 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Italien Inflation dürfte sich wieder verlangsamen Fr, 28 Feb, 11:00 Uhr MEZ UniCredit Konsens zuletzt Kern-CPI (% ggü. Vj.) CPI (% ggü. Vj.) 3,5 3,5 Verbraucherpreisindex Feb 0,4 0,6 0,6 (% ggü. Vj.) 3,0 3,0 2,5 2,5 ■ Die CPI-Inflation im Februar dürfte auf 0,4% zurückgehen und damit einen Teil der zum Jahreswechsel 2,0 2,0 beobachteten Beschleunigung verlieren. 1,5 1,5 1,0 1,0 ■ Für Februar wird ein Rückgang des CPI um 0,1% auf Monatsbasis erwartet, der hauptsächlich auf die 0,5 0,5 Verlangsamung des Transport- und insbesondere der 0,0 0,0 Treibstoffpreise sowie auf einen erwarteten Rückgang der -0,5 -0,5 Kommunikationspreise zurückzuführen ist. -1,0 Jan-12 Jan-14 Jan-16 Jan-18 Jan-20 -1,0 ■ Die Kerninflation ist in den letzten Monaten zugegangen. Sie erreichte im Januar 0,8%, den höchsten Stand seit August 2018. Es wird erwartet, dass sie sich im Februar verlangsamt hat, da ein Teil der Januarstärke durch eine Preiserhöhung für den Luftverkehr unterstützt wurde. US PCE-Inflation sollte unter dem Fed-Ziel bleiben, während die persönlichen Ausgaben womöglich moderat ausfallen werden PCE Kern-Inflation (% ggü. Vm.) PCE Kern-Inflation (% ggü. Vj.) Fr, 28 Feb, 14:30 MEZ UniCredit Konsens zuletzt 0,5 2,5 PCE-Kern-Inflation (% ggü. Vj.) Jan 1,7 1,7 1,6 PCE-Kern-Inflation (% ggü. Vm.) Jan 0,2 0,2 0,2 0,4 2,0 Persönliche Ausgaben Jan 0,3 0,3 0,3 (% ggü. Vm.) 0,3 1,5 Persönliches Einkommen Jan 0,4 0,3 0,2 0,2 1,0 (% ggü. Vm.) 0,1 0,5 ■ Wir erwarten, dass die PCE-Kern-Inflation im Januar um 0,2% steigen wird. Dies würde die Jahresrate auf 1,7% 0,0 0,0 anheben. Die PCE-Kern-Inflation liegt in der Regel etwas -0,1 -0,5 unter dem Kern-CPI, der im Januar um 0,2% (0,242% auf drei Dezimalstellen) gestiegen ist. Der Abstand zwischen -0,2 -1,0 der Kern-Inflation des CPI und der PCE-Inflation ist mit Dez-15 Dez-16 Dez-17 Dez-18 Dez-19 0,7 Prozentpunkten im Dezember 2019 historisch hoch. ■ Die persönlichen Ausgaben sind im Januar um 0,3% ggü. Vm. wohl gestiegen, was mit einem Anstieg der Einzelhandelsumsätze einhergeht. Das persönliche Einkommen ist vermutlich um 0,4% gestiegen, wenn man die aggregierte Lohnsumme zugrunde legt. ■ Die Aussichten für die Inflation bleiben angesichts niedrigerer Energie- und anderer Rohstoffpreise sowie der Aufwertung des USD gedämpft. Die Konsumausgaben dürften sich weiter leicht abschwächen, da sich das Lohnwachstum verlangsamt hat. Quelle: Bloomberg, UniCredit Research Dr. Loredana Maria Federico, Chief Italian Economist (UniCredit Bank, Milan) Marco Valli, Head of Macro Research (UniCredit Bank, Milan) Dr. Thomas Strobel, Economist (UniCredit Bank, Munich)) Tullia Bucco, Economist (UniCredit Bank, Milan) Daniel Vernazza, PhD, Chief International Economist (UniCredit Bank, London) UniCredit Research Seite 7 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly FI Strategy Ausbruch des Coronavirus führte zu einer Neubewertung der Erwartungen hinsichtlich Inflation und Geldpolitik Francesco Maria Di Bella ■ Die im Februar eingetretene Erholung der Ölpreise reichte nicht aus, um die FI-Strategist (UniCredit Bank, Milan) Inflationserwartungen des Marktes zu erhöhen, die sowohl in der Eurozone als auch in den +39 02 8862-0850 USA nach dem Ausbruch des Coronavirus gedämpft geblieben sind. francescomaria.dibella@unicredit. eu ■ Die Märkte haben in letzter Zeit die Erwartungen hinsichtlich der kurzfristigen Zinssätze sowohl in der Eurozone als auch in den USA neu eingepreist. Demnach würde die Fed die Zinsen innerhalb eines Jahres zweimal senken, während die Anleger eine Reduzierung des EZB Einlagesatzes mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% sehen. . ■ Ein weiterer Rückgang sowohl der Inflations- als auch der Leitzinserwartungen ist ohne eine deutliche Verschlechterung der Wirtschaftsdaten unwahrscheinlich. Was ist letzte Woche passiert? Vergangene Woche wurden keine besonderen Trends im FI-Universum beobachtet, da die Anleger immer noch vorsichtig sind und auf Informationen zu den Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs auf die globalen Konjunkturaussichten warten. USTs outperformten Bunds, wobei sich die Kurven angesichts der anhaltenden Renditejagd abflachten. Der 10J BTP-Bund-Spread weitete sich um 3 Bp aus, hauptsächlich aufgrund von Gewinnmitnahmen. Grafik 1 deutet darauf hin, dass die erwartete Eintrübung bei den Ifo-Erwartungen bereits weitgehend in den Bundrenditen eingepreist ist. In den folgenden Abschnitten analysieren wir, wie der Ausbruch des Coronavirus die Breakeven-Raten (über den Einfluss der Ölpreise) und die geldpolitischen Erwartungen sowohl in Europa als auch in den USA beeinflusst hat. Die Inflationserwartungen der Die Ölpreise waren im letzten Monat recht volatil und erholten sich erst infolge von Märkte in der Eurozone sind im Februar trotz der Erholung der Meldungen über mögliche Förderkürzungen durch die OPEC+. Grafik 2 vergleicht die Ölpreise gedämpft geblieben monatlichen Änderungen der Ölpreise und der Inflationserwartungen. Demnach bestand zwischen den Ölpreisen und den Inflationserwartungen bis in den Januar 2020 hinein eine positive Beziehung. In den ersten zwanzig Tagen des Monats Februar reagierten die Inflationserwartungen in der Eurozone jedoch trotz eines erneuten Anstiegs der Ölpreise (+3% in EUR) nicht so, wie es ihre bisherige Beziehung vermuten lässt. Tatsächlich sind die 5J-Inflationsswapsätze um 1 Bp zurückgegangen (wohingegen das Modell einen Anstieg um 3 Bp impliziert hätte). Auf der anderen Seite stiegen die 5J US-Inflationsswapsätze um 2 Bp, was in etwa dem im Modell implizierten Anstieg entspricht. Wichtig ist, dass der Ölpreisanstieg in diesem Zeitraum nicht durch eine Zunahme der Ölnachfrage getrieben wurde, wodurch ein möglicher Aufwärtsdruck auf die Inflationserwartungen begrenzt wurde. GRAFIK 1: UMFRAGEN UND BUNDRENDITEN ZEIGEN ERSTE AUSWIRKUNGEN DES CORONAVIRUS-AUSBRUCHS GRAFIK 2: ÖLPREISE UND INFLATIONSSWAPS 50 5,0 50 40 USD 25 2,5 EUR Monatliche Veränderung des 5J- 30 20 Inflationsswaps (Bp.) 0 0,0 10 -25 -2,5 0 Feb20 -10 Feb20 -50 -5,0 -20 Veränderung der 10J-Bund-Rendite (Bp.) -30 -75 -7,5 Veränderung der Ifo expectations (rs) -40 UniCredit Schätzung -50 -100 -10,0 Mrz-17 Sep-17 Apr-18 Okt-18 Mai-19 Nov-19 Jun-20 -30% -20% -10% 0% 10% 20% 30% Kumulierte Veränderungen Ölpreis (monatliche Rendite) Der Ölpreis wird in EUR oder USD ausgedrückt. Daten für den Zeitraum Februar 2010 bis Februar 2020. Quelle: Bloomberg, UniCredit Research UniCredit Research Seite 8 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Der Ausbruch des Coronavirus Der Ausbruch des Coronavirus hat nicht nur die Inflationserwartungen gedämpft, sondern hat zu einer Neubewertung der geldpolitischen Erwartungen auch die Erwartungen für die Kurzfristzinsen beeinflusst. Wie mehrere Ratsmitglieder der EZB geführt... und der US-Notenbank hervorgehoben haben, stellt der Coronavirus-Ausbruch eine Bedrohung für die globalen Aussichten dar - auch wenn es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht leicht ist, die Folgen abzuschätzen. ...sowohl in der Euro-Zone... Die EUR-OIS-Kurve zeigt an, dass die Anleger derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% eine Senkung des Einlagesatzes um 10 Bp innerhalb von zwölf Monaten einpreisen. Dies ist das erste Mal seit der Zinssenkung im September, dass die 1J OIS Erwartungen eine mögliche Senkung signalisieren. Grafik 3 zeigt die Erwartungen für die Leitzinsen auf Sicht von drei und zwölf Monaten. Während sich die Erwartungen von 3M1M OIS nicht wesentlich von 0 Bp entfernt haben, sind die Erwartungen von 1J1M OIS kürzlich auf -6 Bp gesunken. Allerdings sind die Hürden für eine weitere Senkung des Einlagenzinssatzes durch die EZB sehr hoch. Auch waren in den Zeiträumen vor den früheren Zinssenkungen die Erwartungen an eine Zinsänderung viel ausgeprägter. ...als auch in den USA Seit die ersten Coronavirusfälle bestätigt wurden, haben sich auch die Erwartungen hinsichtlich der Veränderungen der US-Kurzfristzinsen nach unten orientiert. Wie aus Grafik 4 hervorgeht, erwarten die Anleger jetzt auf Sicht von einem Jahr zwei Zinssenkungen der Fed um jeweils 25 Bp. Vor dem Ausbruch des Coronavirus wurde nur eine Senkung eingepreist. Auf der anderen Seite weisen die Erwartungen von 3M1M OIS auf eine halbe Senkung in diesem Zeitraum hin, was in etwa dem entspricht, was nach der letzten Senkung der Leitzinsen im Oktober eingepreist war. Die kurzfristigen Leitzinserwartungen scheinen also durch den Coronavirus-Ausbruch nicht beeinflusst worden zu sein. Dies ist wahrscheinlich auf die jüngsten, stärker als erwarteten Wirtschaftsdaten zurückzuführen. Fazit Nach dem Ausbruch des Coronavirus gingen sowohl die Inflations- als auch die Leitzinserwartungen zurück. Die jüngste Erholung der Ölpreise hat sich auf die Breakeven- Raten in der Eurozone wenig ausgewirkt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir der Ansicht, dass eine weitere deutliche Verschlechterung der Wirtschaftsdaten erforderlich wäre, um noch niedrigere Leitzinsen und Inflationserwartungen einzupreisen, was auch zu einem starken Rückgang der nominalen Renditen führen würde. GRAFIK 3: AUF SICHT VON EINEM JAHR IST EINE HALBE GRAFIK 4: INVESTOREN ERWARTEN ZWEI SENKUNG DES EINLAGENZINSSATZES EINGEPREIST LEITZINSSENKUNGEN DER FED IM JAHR 2020 20 -0,30 100 3,00 75 2,75 10 50 2,50 0 -0,40 25 2,25 0 -10 2,00 -25 -20 -0,50 1,75 -50 3M1M OIS adj. Erwartungen 1,50 -30 -75 1J1M OIS adj. Erwartungen 3M1M OIS adj. Erwartungen -100 1,25 Depo rate (rs) 1J1M OIS adj. Erwartungen -40 -0,60 Feb-18 Mai-18 Aug-18 Nov-18 Feb-19 Mai-19 Aug-19 Nov-19 Feb-20 -125 FED-Fundsrate (rs) 1,00 Feb-18 Mai-18 Aug-18 Nov-18 Feb-19 Mai-19 Aug-19 Nov-19 Feb-20 Die Änderung der Leitzinsen wurde aus OIS-Forwards berechnet, die so angepasst wurden, dass sie den Spread zum Einlagenzinssatz Zinsänderungserwartungen werden aus OIS-Forwards berechnet, die so berücksichtigen angepasst werden, dass sie den Spread zum Fed-Funds-Satz berücksichtigen Quelle: Bloomberg, UniCredit Research UniCredit Research Seite 9 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly FX Strategy Der USD bleibt bei Safe-Haven-Währungen die erste Wahl Roberto Mialich, ■ Der USD setzt seine Outperformance gegenüber anderen Safe-Haven-Währungen fort. FX-Strategist (UniCredit Bank, Milan) Dabei ist die Netto-Short-Position bei EUR-USD noch nicht mal extrem - was darauf +392 88 62-0658 hindeutet, dass der Wechselkurs noch weiter fallen könnte. Alles in allem bleibt der roberto.mialich@unicredit.eu Rückgang im EUR-USD zwar stetig, aber langsam. ■ Die Analyse der Daten, die Aufschluss über die Auswirkungen des Coronavirus geben könnten, hat begonnen und wird sich in den kommenden Tagen und bis Anfang März noch verstärken. Vor diesem Hintergrund würde es uns nicht überraschen, wenn der JPY zu seiner Rolle als sicherer Hafen zurückkehrt und seine jüngste Abschwächung umkehrt. Wir bleiben bezüglich der Die bisherigen Preisentwicklungen haben die Rolle des USD als weltweite Referenzwährung Schwäche des JPY inmitten des anhaltenden globalen gestärkt. Auf handelsgewichteter Basis (DXY) hat der USD seit Jahresanfang um mehr als Risikobildes weiterhin 3,5% aufgewertet. Er hat sich damit besser als der JPY oder der CHF entwickelt und war vorsichtig somit die bevorzugte Safe-Haven-Währung, wie aus Grafik 1 hervorgeht. Die Outperformance des USD wurde auch durch die abrupte Erholung des USD-JPY über die 110er-Schwelle hinaus begünstigt. Nachdem berichtet wurde, dass Japans BIP im 4Q19 annualisiert um 6,3% zurückgegangen war - was die Chancen erhöht hat, dass die BoJ die Leitzinsen weiter in den negativen Bereich drückt – haben JPY-Bären das Ruder übernommen (Grafik 2). Das JPY-Bild hat sich kurzfristig verschlechtert, wobei in USD-JPY 113-115 als die nächsten beiden Hauptziele gelten. Dennoch würden wir zunächst vorsichtig bleiben, auf eine länger anhaltende JPY-Schwäche zu setzen. Dies ist keine gute Zeit für asiatische Währungen (sowohl USD-CNY als auch USD-CNH sind wieder über 7,00 gestiegen). Dennoch sind wir der Meinung, dass der JPY in seiner Rolle als Safe-Haven-Anlage noch nicht endgültig vom USD verdrängt wurde. Das Gros des BIP-Rückgangs in Japan ist auf eine Anhebung der Mehrwertsteuer im Oktober sowie auf einmalige Faktoren (z.B. Taifune) zurückzuführen. Eine neue Lockerung der BoJ wurde bereits auf dem Markt diskutiert und würde daher nicht überraschen. In den kommenden Tagen werden Wirtschaftsdaten veröffentlicht, die die potenziellen Auswirkungen des Coronavirus aufzeigen. Die Märkte könnten somit die gegenwärtige JPY-Schwäche genauso schnell umkehren, wie sie eingetreten ist. Vorerst halten wir an unserem Ziel von 110 für den USD-JPY für Ende 1Q20 fest. Die Analyse der Daten, welche Die Analyse der Daten, welche die Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs auf die die Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs Verbraucher- und Unternehmensstimmung sowie auf die Realwirtschaft widerspiegeln, hat mit zeigen, hat begonnen dem ZEW-Index und den PMI-Umfragen begonnen. Die Veröffentlichung solcher Daten wird in der nächsten Woche und Anfang März fortgesetzt und noch intensiver werden. GRAFIK 1: USD HAT SICH SEIT JAHRESANFANG BESSER GRAFIK 2: DER EINBRUCH DES JAPANISCHEN WACHSTUMS IM ALS ANDERE SAFE-HAVEN-WÄHRUNGEN ENTWICKELT 4Q19 HAT BEARISHE MARKTTEILNEHMER ERMUTIGT USD TWI JPY TWI CHF TWI 12 135 104 Japan BIP - ggü. Vq. annualisiert (%) USD-JPY (rs) 10 103 125 8 6 115 102 4 105 101 2 95 0 100 -2 85 99 -4 75 -6 98 31-Dez-19 17-Jan-20 03-Feb-20 20-Feb-20 -8 65 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Anmerkung: 31. Dezember 2019 = 100 Quelle: Bloomberg, UniCredit Research UniCredit Research Seite 10 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Wir erwarten daher, dass die Investoren weiterhin vorsichtig und defensiv bleiben. Ein solches Verhalten verstärkt eher die Intensität der täglichen Schwankungen und Reaktionen auf einzelne Datenveröffentlichungen, als dass klare Trends begünstigt werden. Leichte Abschwächung im Vor diesem Hintergrund bleibt EUR-USD relativ stabil, und erste Tests unter 1,08 erwiesen EUR-USD sich als begrenzt (das YTD-Tief liegt bei EUR-USD 1,0778), trotz der breit angelegten Stärke des USD. Investoren schienen den jüngsten Rückgang von EUR-USD zu nutzen, um Stopp- Loss-Marken und verschiedene Basispreisniveaus bei den Optionen auszuloten, wie es letzte Woche der Fall war, als EUR-USD unter 1,09 fiel, anstatt die Abwärtskorrektur der Gemeinschaftswährung zu beschleunigen. Der Kursrückgang des Euro ist somit stetig und langsam geblieben, wie die Versuche, sich wieder auf etwa 1,08 zu erholen, zeigen. Dennoch bleibt das Bild auf den Charts ungünstig: Die nächsten Unterstützungsniveaus liegen bei EUR-USD 1,0725-1,0680 (Höchstwerte im 2Q17 und 3Q17), während die Umkehrbereiche bei EUR-USD 1,10-1,11 noch ehrgeizig erscheinen, wobei die ersten Widerstandswerte zwischen 1,0850 und 1,0875 liegen. Die Positionierung deutet Ein Blick auf die Positionierung der Investoren könnte Hinweise auf die Kursentwicklung darauf hin, dass es in naher Zukunft noch Spielraum für geben. Hier hilft ein Blick auf die Position der großen Investoren („non-commercial eine weitere EUR-USD- commitments“) bei 3M-Terminkontrakten, die wöchentlich von der Chicago International Schwäche... Monetary Market (IMM) veröffentlicht werden. Diese sind i.A. ein guter Indikator für die effektive Marktpositionierung zu einem bestimmten Wechselkurs, da sie die spekulative Komponente berücksichtigen, die nicht mit Handelsgeschäften zusammenhängt. IMM-Daten werden auch als Warnsignal betrachtet, da sie eine übermäßige, einseitige Positionierung anzeigen, die unter Umständen starke Anpassungen auf dem Spotmarkt bedeuten. Derzeit scheint dies aber nicht der Fall zu sein. Grafik 3 zeigt, dass die Anleger ihre Short-Positionen auf EUR-USD kontinuierlich ausgeweitet haben, je mehr sich der Wechselkurs auf dem Kassamarkt abgeschwächt hat. Allerdings war die Netto-Short-Position in der Vergangenheit noch höher und hat die Investoren nicht davon abgehalten, sie noch auszuweiten. ...und einen stärkeren USD gibt Ähnliche Schlussfolgerungen lassen sich aus der aktuellen Marktpositionierung des USD als Ganzes ziehen. Solche Informationen lassen sich durch die Aggregation wöchentlicher Daten zur Netto-Long-Positionierung des USD gegenüber den anderen an der IMM gehandelten G10-Währungen (JPY, CHF, GBP, AUD, NZD und CAD) und deren Vergleich mit dem DXY ermitteln. Grafik 4 zeigt, dass die Netto-Long-Positionierung in USD im vergangenen Jahr stark zurückgegangen ist. Dies war hauptsächlich auf die große Umkehr der GBP-USD-Netto- Positionen in der Hoffnung auf eine positive Brexit-Lösung zurückzuführen. Die Kontrakte auf GBP-USD gingen von 103.000 Netto-Shortpositionen im Juli 2019 auf über 31.500 Netto- Longpositionen Mitte Januar 2020 über. Wie im Falle von EUR-USD deuten die Daten darauf hin, dass es derzeit noch keine Hinweise auf eine extreme Positionierung zugunsten des USD gibt. Damit könnte es noch Raum für eine weitere Aufwertung des Greenback geben. GRAFIK 3: ANLEGER HABEN IHRE EUR-USD NETTO-SHORT- GRAFIK 4: ...ABER INSGESAMT SIND USD-LONGPOSITIONEN POSITION ERHÖHT... NOCH WEIT VON EXTREMNIVEAUS ENTFERNT 400000 1,28 800000 105 IMM - EUR-USD Netto-Langzeitverträge EUR-USD (rs) IMM - totale USD Netto-Langzeitverträge DXY (rs) 1,24 300000 600000 101 1,20 200000 1,16 400000 97 100000 1,12 200000 93 0 1,08 -100000 0 89 1,04 -200000 1,00 -200000 85 2015 2017 2018 2019 2020 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Quelle: Bloomberg, UniCredit Research UniCredit Research Seite 11 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Equity Strategy Die Sorglosigkeit der Investoren, ein übergekauftes Marktniveau und hohe Bewertungen zeigen an, dass eine Korrektur bevorsteht Christian Stocker, CEFA, ■ Der STOXX Europe 600 befindet sich in stark übergekauftem Gebiet, was darauf Lead Equity Sector Strategist (UniCredit Bank, Munich) hindeutet, dass ein kurzfristiger Ausverkauf bevorstehen könnte. +49 89 378 18603 christian.stocker@unicredit.de ■ Der US-Aktienmarkt wird stark von den Sektoren IT- und Kommunikations- Dienstleistungen bestimmt. Wir sehen ein hohes Risiko, dass aufgrund der starken Abhängigkeit von chinesischen Vorprodukten mehr Umsatzwarnungen aus dem IT-Sektor kommen werden. Immer mehr Unternehmen warnen davor, dass sie die vierteljährlichen Umsatzziele aufgrund des Coronavirus und der daraus resultierenden Produktionsverzögerungen nicht erreichen werden, was zeigt, dass der Ausbruch des Virus einen messbaren Tribut an den Umsatz fordert. Solche Warnungen haben sich auf Sektoren wie Automobiles & Parts, Travel & Leisure, Luxury Goods und (für die USA besonders wichtig) Informationstechnologie konzentriert. Bislang sind die Aktienanleger von solchen Nachrichten noch weitgehend unbeeindruckt. Wir glauben, dass die Kombination aus hohen Bewertungen, weitgehend überkauften Aktienmärkten und der allmählichen Erkenntnis, dass das Coronavirus ein Thema ist, das nicht nur die asiatischen Volkswirtschaften betrifft, das Umfeld für einen „perfekten Sturm“ darstellt. In dieser Hinsicht sollte die Veröffentlichung weiterer asiatischer PMIs diese Woche als wichtiger Lackmustest dienen. Wie wir letzte Woche gezeigt haben1, haben die Gewinnschätzungen in zyklischen Sektoren weiter nach unten tendiert. Da die Auswirkungen des Coronavirus auf Produktion und Nachfrage in Asien wahrscheinlich schwerwiegend sein werden, wäre jede Hoffnung oder Erwartung, dass es bereits in 1Q20 eine Stabilisierung der Gewinne in zyklischen Sektoren geben wird, aus unserer Sicht verfrüht. Wir empfehlen weiterhin eine stark defensive Allokation und sehen ein hohes Risiko für eine Marktkorrektur, die den Euro STOXX 50 auf rund 3.500 Indexpunkte (DAX 12.500, S&P 500 3.000) absinken lassen könnte. GRAFIK 1: EURO STOXX 50 UND BANDBREITE GRAFIK 2: 12M FWD GEWINNSCHÄTZUNGEN VON ZWEI STANDARDABWEICHUNGEN STOXX EUROPE 600 UND DAX (2014=100) STOXX Europe 600 440 440 150 150 50T gleitender Durchschnitt +/- 2 Standardabweichungen STOXX Europe 600: Gewinnschätzungen 12M im Voraus (2014=100) DAX: Gewinnschätzungen 12M im Voraus (2014=100) 420 420 140 140 400 400 130 130 380 380 120 120 360 360 110 110 340 340 100 100 320 320 2017 2018 2019 2020 90 90 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research 1 UniCredit Macro & Markets Weekly, 14 Feb 2020, Seite 10ff, "Sinkende Industrieerträge eine Herausforderung für die aktuelle Rallye". UniCredit Research Seite 12 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Die Aktienmärkte sind stark Der breit gefasste europäische Index STOXX Europe 600 hat seit Mitte 3Q19 keinen längeren überkauft Einbruch erlebt, als der Optimismus bezüglich eines Handelsabkommens zwischen den USA und China eine Erholung bis in das Jahr 2020 hinein ausgelöst hat. Die Bedrohung durch das Coronavirus und der daraus resultierende wirtschaftliche Gegenwind haben den STOXX Europe 600 nicht davon abgehalten, Anfang letzter Woche neue Höchststände zu erreichen. Inzwischen deuten die meisten Marktindikatoren jedoch darauf hin, dass die Aktienmärkte weitgehend überkauft sind. Ein einfacher, aber dennoch effektiver Indikator, dass die Aktienmärkte überkauft sind, stellt der Bereich von zwei Standardabweichungen über dem gleitenden 50-Tage- Durchschnitt dar (so genannte Bollinger-Bänder, siehe Grafik 1). In den letzten drei Jahren kam es immer dann, wenn diese Schwelle erreicht wurde - der STOXX Europe 600 weist seit dem 12. Februar solche Werte auf - zu längeren Rückschlägen: in 2Q17 und zweimal in 1H18. Im Jahr 2019 folgte einem ähnlichen Muster wie heute, ein stark schwankender Handel bis Mitte des Jahres. Grafik 2 zeigt die Entwicklung der 12M-Gewinnschätzungen (2014=100) für den STOXX Europe 600 und den DAX. Die Unternehmensgewinne für beide Indizes sind seit einem Jahr weitgehend unverändert, was bedeutet, dass es auf dem breiteren Aktienmarkt überhaupt kein Gewinnwachstum gab. Wir haben bereits betont, dass die Bewertungen in Europa und in den USA angespannt sind, auch wenn der Druck auf die Bewertungen nicht von Dauer sein dürfte - solange die Politik der Zentralbanken darauf hindeutet, dass sich das Niedrigzinsumfeld fortsetzen wird. Die wichtigsten Aktienindizes handeln im Großen und Ganzen auf Allzeithochs, die Bewertungen sind hoch, die Märkte überkauft und es mangelt an Vorsicht inmitten einer Zunahme der Gewinn- und Umsatzwarnungen. All dies könnte darauf hindeuten, dass die Anleger vielleicht etwas zu optimistisch sind, wenn sie das Marktniveau als nachhaltig betrachten - auch wenn sich eine Korrektur nur als vorübergehend herausstellt und nicht zu einer allgemeinen Trendwende führt. Der US-Aktienmarkt hat die Seit Beginn von 4Q18 (als das letzte zyklische Hoch vor Beginn der aktuellen Rallye erreicht Unterstützung von Small- und Midcap-Aktien verloren wurde) hat der S&P 500 fast 16% gewonnen, während der Russell 2000 (der 2000 US-Small- und Midcap-Unternehmen repräsentiert) 3% verloren hat. Dies macht deutlich, dass sich der US-Aktienmarkt möglicherweise von seiner breiten Basis abgekoppelt hat. Dies wirft einen gewissen Schatten auf die Performance des US-Aktienmarktes, da er stark von der Performance einiger weniger Unternehmen abhängig ist (siehe nächster Abschnitt). Normalerweise tendieren in Zeiten eines beträchtlich starken Wirtschaftswachstums die Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen dazu, sich besser zu entwickeln. Dass sie in letzter Zeit das Gegenteil getan haben, stellt die aktuelle Rallye ebenfalls in Frage. GRAFIK 3: EIN VERGLEICH ZWISCHEN DEM S&P 500 UND GRAFIK 4: ANTEIL DER IT- UND RUSSELL 2000 KOMMUNIKATIONSDIENSTLEISTUNGSSEKTOREN AM S&P 500 S&P 500 (2014=100) Russell 2000 (2014=100) 200 200 36 S&P 500: Gewichtung der IT- und Kommunikationsservices in % 34 180 180 32 160 160 30 140 140 28 120 120 26 24 100 100 22 80 80 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 20 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Quelle: Refinitiv Datastream, UniCredit Research UniCredit Research Seite 13 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Dser US-Markt ist extrem stark Der Anteil des IT- und Kommunikationsdienstleistungssektors an den US-Aktienmärkten hat in auf IT- und Kommunikations- dienstleistungstitel den letzten Jahren deutlich zugenommen. Im S&P 500 ist der Anteil dieser Sektoren seit 2014 ausgerichtet von 21% auf 35% gestiegen (siehe Grafik 4), was die zunehmende Abhängigkeit des US- Aktienmarktes von der Entwicklung dieser Industriegruppe zeigt. Ein noch deutlicheres Bild dieser Abhängigkeit zeichnet sich dadurch ab, dass die fünf größten Unternehmen des S&P 500 fast 20% des Marktwertes des gesamten Index ausmachen: Apple, Microsoft, Amazon, Google Alphabet und Facebook sind zusammen 4,85 Billionen USD wert. Der S&P 500 hat einen Marktwert von rund 26,7 Billionen USD. Eine derart starke Branchenexposition deutet darauf hin, dass ein Index anfällig ist, auch wenn diese Unternehmen derzeit ein überdurchschnittliches Umsatz- und Gewinnwachstum in einem allgemein wenig wachstumsstarken Umfeld erzielen. In dieser Hinsicht wird die Ankündigung von Umsatzwarnungen im IT-Sektor Anfang dieser Woche - und es besteht sicherlich ein hohes Risiko, dass in den kommenden Tagen und Wochen noch mehr solcher Warnungen bekannt gegeben werden - zeigen, wie widerstandsfähig sich die derzeitige Rallye der risikoreichen Anlagen (die bisher in diesem Jahr zu beobachten war) erweisen wird. UniCredit Research Seite 14 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Credit Strategy Niedrige Finanzierungskosten treiben die LBO-Aktivität an Holger Kapitza, ■ Angesichts der reichlich vorhandenen Liquidität aufgrund der Jagd nach Rendite wird der Credit & High Yield Strategist (UniCredit Bank, Munich) europäische Markt für fremdfinanzierte Übernahmen in2 diesem Jahr wahrscheinlich mit +49 89 378 28745 neuen Transaktionen überschwemmt werden. holger.kapitza@unicredit.de ■ Bei einem Buyout sind die Kreditinvestoren des Zielunternehmens dem Risiko einer Schwächung des Finanzprofils und der vorzeitigen Tilgung ausgesetzt. Europäische gesponserte HY Vor dem Hintergrund der Risiken aufgrund des anhaltend schleppenden Wachstums in Bond- und leveraged loan Aktivitäten werden zunehmen Europa, der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Coronavirus und einer möglichen leichten Rezession in den USA ist das Volumen des europäischen Marktes für fremdfinanzierte Übernahmen in die Höhe geschnellt. Es ist die Art von Nachrichten, die Erinnerungen an die Zeit vor der Finanzkrise weckt: Im November 2019 versuchte KKR, die Walgreens Boots Alliance im Rahmen eines potenziellen LBO-Deals im Wert von bis zu 70 Mrd. USD einschließlich Schulden privatisieren zu lassen. Und ThyssenKrupp bleibt im Fokus, denn im Rennen um die Übernahme der Aufzugssparte des Unternehmens bleiben zwei Finanzinvestorengruppen übrig. Dies könnte es zu einem der am genauesten beobachteten LBO-Deals in diesem Jahr machen. Inmitten der Jagd nach Rendite In diesem Jahr ist die europäische LBO-Marktpipeline (LBO = Leveraged Buyout) stetig sind die Kreditmärkte für LBO- Geschäfte zugänglich gewachsen, und die Preisvolumina haben einen rekordverdächtigen Start ins Jahr erlebt (siehe Grafik 1). In den ersten Monaten des Jahres 2020 hat der Markt für Leveraged Loans (LL) ein sponsorenbezogenes Volumen von 18 Mrd. EUR verzeichnet, was 34,2% des Angebots von 2019 entspricht. Dasselbe gilt für den Markt für hochverzinsliche Anleihen („HY Bonds“), der laut S&P LCD in diesem Jahr bisher ein Sponsorenemissionsvolumen von 8 Mrd. EUR (44,1% des Volumens von 2019) verzeichnen konnte. Mit den niedrigsten Preisniveaus für neue Anleihen in der letzten Zeit, sowohl in NFI IG als auch in NFI HY, bleiben die Finanzierungsbedingungen für Private Equity (PE)-Firmen attraktiv. Dies ist weitgehend auf die quantitativen Lockerungsmaßnahmen der EZB, insbesondere die CSPP (siehe Grafik 2), zurückzuführen, die die Anleger auf der Jagd nach Rendite weiterhin zu risikoreicheren Anlagen treiben. Hohe Barmittel für Das Umfeld für PE-Investitionen ist nach wie vor sehr wettbewerbsfähig, da die hohen fremdfinanzierte Übernahmegeschäfte verfügbar verfügbaren Barmittel und der starke Wettbewerb auf dem Markt die Bewertungen hoch halten. PE-Firmen streben attraktive Renditen an, indem sie die von ihnen erworbenen Unternehmen mit Gewinn betreiben, während sich Kreditinvestoren bei einem Buyout-Deal aufgrund der inhärent höheren Ausfallwahrscheinlichkeit auf die Hebelwirkung und die Kreditqualität konzentrieren. 2 Eine "fremdfinanzierte Übernahme" wird als jede Transaktion definiert, bei der ein Zielunternehmen von einer Private-Equity-Firma ("finanzieller Sponsor") übernommen wird. Die PE-Firma kauft die Kontrolle über ein Unternehmen und finanziert dies durch die Ausgabe von Fremdkapital. UniCredit Research Seite 15 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly GRAFIK 1: VON EINEM EUROPÄISCHEN SPONSOR UNTERSTÜTZTE EMISSIONEN GRAFIK 2: BEDINGUNGEN DER FREMDFINANZIERUNG iBoxx € Non-Financials Senior Europäisches Kreditvolumen Europäisches Anleihvolumen iBoxx EUR High Yield main Non-Financials mit Übergang LC (rs) 140 120 700 Start des CSPP 1.0 120 600 100 Ende des CSPP 1.0 100 500 80 ASW Spread (Bp.) ASW Spread (Bp.) Mrd. EUR 80 400 60 60 300 40 40 Start des CSPP 2.0 200 20 20 100 0 0 0 Okt-16 Okt-15 Okt-17 Okt-18 Okt-19 Apr-15 Jul-15 Apr-16 Jul-16 Apr-17 Jul-17 Apr-18 Jul-18 Apr-19 Jul-19 Jan-15 Jan-16 Jan-17 Jan-18 Jan-19 Jan-20 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 YTD Quelle: Markit, S&P LCD, UniCredit Research Niedrige Finanzierungskosten in Verbindung mit bereits etablierten Covenant-Light-Strukturen und einer unterstützenden Investorenstimmung schaffen ein attraktives Umfeld für sponsorengetriebene Übernahmen. Angesichts des Niedrigzinsumfelds fließt weiterhin Geld in PE-Fonds, und der Druck steigt, diese Mittel einzusetzen. Infolgedessen verfügen die Private-Equity-Firmen in Europa derzeit über ein beträchtliches "trockenes Pulver" - der Kassenbestand ist auf den höchsten Stand seit Jahren gestiegen. Die Unternehmensbewertungen Trotzdem drängen die hohen Barmittel von PE, die gestiegenen Unternehmensbewertungen sind hoch und die Verschuldung hat und das Bewusstsein der Investoren für risikoreiche Investitionen PE-Firmen dazu, den Rekordstände erreicht Umfang der Eigenkapitalbeteiligung bei LBOs zu erhöhen (derzeit etwa 49%). Angesichts des späten Zyklus an den Kreditmärkten werden die Anleger wahrscheinlich nicht bereit sein, zu viel Risiko einzugehen und sie werden wahrscheinlich mit großer Vorsicht investieren. Die Unternehmensbewertungen liegen jedoch nahe am oberen Ende der historischen Werte, wobei der durchschnittliche Kaufpreis-Multiple von 12x EV/EBITDA derzeit erreicht wird (siehe Diagramm 3). Wir stellen fest, dass dies auch durch eine Verlagerung in höher bewertete Industriezweige wie Technologie und Gesundheitswesen bedingt sein könnte. Stabile und nicht-zyklische Anlagen werden ebenfalls mit Rekordmultiplikatoren gehandelt (laut Partners Group), was darauf hindeutet, dass dies auch durch die Jagd nach Sicherheit getrieben wird. So wurden einige Unternehmen zu EV/EBITDA-Multiplikatoren von mehr als dem 20-fachen und in einigen wenigen Fällen bis zu 25fachen gekauft. Diese Unternehmen sind in der Regel Technologie-Enabler, unterstützt durch langfristige Nachfragefaktoren und einen hohen Anteil an wiederkehrenden Einnahmen. Was die Kreditkennzahlen betrifft, so stellen wir fest, dass der europäische LBO-Markt nach wie vor weitgehend diszipliniert ist, auch wenn der Leverage-Effekt ein Rekordniveau erreicht hat. Die Leverage-Niveaus für europäische LBO-Transaktionen liegen knapp unter dem 6-fachen des durchschnittlichen Verschuldungs/EBITDA-Verhältnisses (siehe Abbildung 4). Allerdings hat sich der Leverage für Investoren im Vergleich zu vor der Finanzkrise, als die Schulden mit dem 6,6-fachen des EBITDA (August 2007) ihren Höchststand erreichten, verbessert. Der LBO-Leverage-Level wird Ob es mit den Leitlinien der EZB für fremdfinanzierte Transaktionen gelingen wird, die wahrscheinlich weiterhin erhöht sein, was ein Risiko für Leverage Ratio auf das Sechsfache zu begrenzen, bleibt abzuwarten. Die Richtlinie wurde Kreditinvestoren darstellt. 2017 eingeführt, um risikoreiche Bankkredite zu zügeln, und ähnelt den Richtlinien für die gehebelte Kreditvergabe, die 2013 von der US-Notenbank umgesetzt wurden. Bislang sehen die Marktteilnehmer die Richtlinien nur eine weiche Wirkung, da die Banken lediglich das Risikomanagement und die Überwachungsprozesse verbessert haben. UniCredit Research Seite 16 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Die Richtlinien besagen, dass Geschäfte, bei denen der Verschuldungsgrad (Gesamtverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) zu Beginn der Transaktion ein Vielfaches von sechs übersteigt, nur in Ausnahmefällen von Kreditinstituten syndiziert werden sollten, wenn dies "hinreichend begründet" werden kann. Alle Transaktionen, die diese sechsfache Quote überschreiten, sollten Teil des Kreditdelegations- und Risikomanagement- Eskalationsrahmens des Kreditinstituts sein. Zum Schluss: Die Hebelwirkung bei LBO-Deals hat ein Rekordniveau erreicht. Wir glauben, dass der Leverage auch in Zukunft hoch bleiben wird, vor allem aufgrund der Bedingungen auf dem Schuldenmarkt, der wahrscheinlich weiterhin offen sein wird. Die Aktivitäten auf dem PE-Markt werden ebenfalls eine treibende Kraft sein. Da der derzeitige PE-Markt jedoch durch einen hohen Wettbewerb gekennzeichnet ist, dürfte der Leverage-Level weiterhin hoch sein. GRAFIK 3: DURCHSCHNITTLICHES KAUFMULTIPLE GRAFIK 4: DURCHSCHNITTLICHES SCHULDEN-EBITDA-RATIO Fremdkapital/EBITDA Eigenkapital/EBITDA Andere/EBITDA First-lien/EBITDA Second-lien/EBITDA Anderes Fremdkapital/EBITDA 12,0x 7,0x 10,0x 6,0x 5,0x 8,0x 4,0x 6,0x 3,0x 4,0x 2,0x 2,0x 1,0x 0,0x 0,0x 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 3ME Jan 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 3ME 2020 Jan 2020 Quelle: S&P LCD, UniCredit Research UniCredit Research Seite 17 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly Unsere makroökonomischen Prognosen Reales BIP (in % ggü. Vj.) Verbraucherpreise (in % ggü. Vj.) Haushaltssaldo (in % des BIP) 2019 2020 2021 2019 2020 2021 2019 2020 2021 Industrieländer USA 2,3 1,2 0,9 1,8 1,7 1,5 -4,7 -5,1 -4,8 Euroraum (EWU) 1,2 0,8 1,0 1,2 1,0 1,1 -0,8 -1,0 -0,9 Deutschland 0,6* 0,7* 0,8* 1,4 1,4 1,5 1,0 -0,3 -0,3 Frankreich 1,2 1,0 1,1 1,1 1,2 1,2 -3,1 -2,4 -2,2 Italien 0,2 0,2 0,5 0,6 0,6 0,8 -2,2 -2,3 -2,3 Spanien 1,9 1,4 1,5 0,9 0,9 1,1 -2,3 -2,2 -1,9 Österreich 1,6 1,0 1,3 1,5 1,5 1,8 0,5 0,2 0,2 Griechenland 2,2 2,3 2,3 0,3 0,5 0,8 1,3 1,0 1,0 Portugal 2,0 1,5 1,5 0,3 0,5 0,7 -0,1 -0,1 0,2 Großbritannien 1,4 0,8 0,9 1,8 1,4 1,5 -2,1 -3,0 -3,5 Schweiz 0,8 0,6 0,7 0,4 0,1 0,2 0,6 0,4 0,5 Schweden 1,2 1,4 1,7 1,7 1,2 1,5 0,5 0,3 0,4 Norwegen 2,4 1,5 1,7 2,2 2,0 2,2 7,0 7,0 6,0 Japan 0,9 0,2 0,7 0,6 1,0 0,4 -3,0 -2,7 -2,5 Schwellenländer Mittel- und Osteuropa Russland 1,1 1,1 1,4 3,0 3,5 4,0 1,4 0,5 0,4 Polen 4,0 3,0 3,3 3,4 2,7 3,1 -0,7 -1,4 -1,5 Tschechien 2,4 1,9 2,1 2,8 3,2 2,2 0,0 -0,7 -1,2 Ungarn 4,9 2,9 3,0 3,9 3,1 3,3 -1,8 -1,3 -2,0 Türkei 0,3 2,2 3,1 11,8 9,5 8,9 -5,5 -5,1 -4,6 Asien China 6,2 5,9 5,7 2,3 2,5 2,9 -6,0 -6,2 -6,1 Reales BIP (in % ggü. Vq.) 4Q19 1Q20 2Q20 3Q20 4Q20 1Q21 2Q21 3Q21 4Q21 USA (annualisiert) 2,1 1,2 0,7 -0,2 -0,1 1,1 1,5 1,5 1,9 Euroraum (EWU) 0,1 0,3 0,2 0,1 0,1 0,2 0,3 0,3 0,4 Deutschland 0,0 0,2 0,1 0,0 0,0 0,2 0,3 0,4 0,4 Frankreich -0,1 0,3 0,3 0,2 0,1 0,2 0,3 0,4 0,4 Italien -0,3 0,1 0,1 0,0 0,0 0,1 0,2 0,2 0,2 Spanien 0,5 0,4 0,3 0,3 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4 Österreich 0,3 0,3 0,3 0,2 0,2 0,3 0,4 0,4 0,4 Großbritannien 0,0 0,3 0,2 0,1 0,3 0,1 0,3 0,3 0,3 Schweiz 0,2 0,2 0,1 0,1 0,0 0,2 0,2 0,3 0,4 Schweden 0,4 0,4 0,4 0,3 0,3 0,4 0,5 0,5 0,6 Norwegen 0,2 0,3 0,3 0,2 0,2 0,5 0,5 0,6 0,7 Russland 0,4 0,3 0,2 -0,1 -0,2 0,3 0,5 0,6 0,6 Polen (in % ggü. Vj.) 3,7 3,7 3,4 3,4 2,4 2,7 2,7 3,7 4,1 Tschechien 0,0 0,6 0,6 0,6 0,6 0,4 0,4 0,6 0,6 Ungarn 4,2 3,4 3,1 2,4 2,0 1,7 2,6 3,3 3,8 Türkei (in % ggü. Vj.) 3,7 3,0 2,3 2,1 1,7 2,0 2,6 3,0 4,4 Verbraucherpreise (in % ggü. Vj.) 4Q19 1Q20 2Q20 3Q20 4Q20 1Q21 2Q21 3Q21 4Q21 USA 2,0 2,3 1,9 1,5 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Kernrate 2,3 2,2 2,0 1,8 1,6 1,6 1,6 1,7 1,7 (ohne Energie & Nahrungsmittel) Euroraum (EWU) 1,0 1,3 1,0 0,9 1,0 0,9 1,1 1,2 1,2 Kernrate 1,2 1,2 1,2 1,1 1,2 1,2 1,1 1,1 1,1 (ohne Energie & Nahrungsmittel) Deutschland 1,2 1,7 1,5 1,2 1,2 1,3 1,5 1,7 1,6 Frankreich 1,1 1,5 1,2 1,1 1,1 1,0 1,1 1,3 1,3 Italien 0,3 0,5 0,6 0,6 0,7 0,6 0,7 0,8 0,9 Spanien (HICP) 0,7 1,2 0,8 0,7 0,9 1,0 1,1 1,2 1,2 Österreich 1,3 1,5 1,4 1,5 1,6 1,6 1,7 1,9 2,0 Großbritannien 1,4 1,7 1,3 1,3 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Schweiz -0,1 0,2 0,1 0,1 0,1 0,0 0,0 0,3 0,3 Schweden 1,6 1,2 1,3 1,3 1,1 1,5 1,5 1,5 1,5 Norwegen 1,6 1,6 2,0 2,1 2,1 2,2 2,2 2,1 2,1 Russland 3,3 2,7 2,8 3,3 3,5 3,5 3,5 3,8 4,0 Polen 2,9 3,6 2,5 2,9 2,9 2,4 2,3 2,3 2,5 Tschechien 3,2 3,6 3,3 3,2 2,6 2,1 2,2 2,3 2,3 Ungarn 3,8 3,8 3,4 3,2 3,2 2,9 3,1 3,1 3,3 Türkei 11,8 11,4 10,6 9,3 9,5 10,0 10,0 9,0 8,9 *nicht kalenderbereinigte Kennzahlen. Kalenderbereinigt: 0,6% (2019), 0,3% (2020) und 0,8% (2021) Quelle: UniCredit Research UniCredit Research Seite 18 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
24. Februar 2020 Macro & Strategy Research Macro & Markets Weekly UniCredit Zinsprognosen ZINS UND RENDITEN (%) Aktuell 1Q20 2Q20 3Q20 4Q20 1Q21 2Q21 3Q21 4Q21 EWU EZB Leitzins 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 EZB Einlagensatz -0,50 -0,50 -0,50 -0,50 -0,50 -0,50 -0,50 -0,50 -0,50 3M EUR -0,42 -0,40 -0,40 -0,40 -0,40 -0,40 -0,40 -0,40 -0,40 2J Schatz -0,64 -0,60 -0,65 -0,70 -0,70 -0,60 -0,60 -0,50 -0,50 5J Obl -0,62 -0,55 -0,60 -0,70 -0,70 -0,60 -0,50 -0,35 -0,20 10J Bund -0,45 -0,35 -0,40 -0,50 -0,50 -0,35 -0,20 0,00 0,20 Forward -0,44 -0,43 -0,41 -0,40 -0,38 -0,36 -0,34 -0,33 30J Bund 0,02 0,15 0,05 -0,10 -0,10 0,10 0,25 0,50 0,70 2/10 19 25 25 20 20 25 40 50 70 2/5/10 -16 -15 -15 -20 -20 -25 -20 -20 -10 10/30 46 50 45 40 40 45 45 50 50 2J EUR Swapsatz -0,37 -0,30 -0,35 -0,40 -0,40 -0,30 -0,30 -0,20 -0,20 5J EUR Swapsatz -0,31 -0,20 -0,25 -0,35 -0,35 -0,25 -0,15 0,00 0,15 10J EUR Swapsatz -0,11 0,00 -0,10 -0,25 -0,25 -0,05 0,15 0,35 0,55 USA FedFunds 1,75 1,50 1,25 1,00 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 3M Libor 1,70 1,40 1,15 0,90 0,75 0,75 0,80 0,85 0,85 2J UST 1,37 1,40 1,20 1,10 1,00 1,05 1,15 1,20 1,30 5J UST 1,34 1,50 1,40 1,35 1,30 1,45 1,60 1,80 2,00 10J UST 1,48 1,70 1,60 1,55 1,50 1,70 1,90 2,20 2,50 Forward 1,49 1,50 1,52 1,54 1,57 1,59 1,61 1,63 30J UST 1,91 2,20 2,10 2,10 2,05 2,25 2,40 2,70 3,00 2/10 11 30 40 45 50 65 75 100 120 2/5/10 -18 -10 0 5 10 15 15 20 20 10/30 43 50 50 55 55 55 50 50 50 2J USD Swapsatz 1,39 1,50 1,30 1,25 1,15 1,20 1,30 1,35 1,45 10J USD Swapsatz 1,42 1,65 1,55 1,55 1,50 1,70 1,90 2,20 2,50 Großbritannien Leitzins 0,75 0,50 0,25 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Spreads (Bp) Aktuell 1Q20 2Q20 3Q20 4Q20 1Q21 2Q21 3Q21 4Q21 10J UST-Bund 193 205 200 205 200 205 210 220 230 10J BTP-Bund 135 125 135 150 150 150 150 150 150 10J EUR Swap-Bund 33 35 30 25 25 30 35 35 35 10J USD Swap-Bund -6 -5 -5 0 0 0 0 0 0 Die Prognosen beziehen sich auf das Periodenende. Quelle: Bloomberg, UniCredit Research UniCredit Research Seite 19 Haftungsausschluss siehe letzte Seite
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