März 2021 - Anmeldung zur Jubelkonfirmation Seite 10 - Evangelische Kirchengemeinde Mariendorf
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Inhalt Monatsspruch für März 3 Monatslied für März 5 Aus dem Gemeindekirchenrat 7 Mariendorfer Motive 9 Einladung zur Jubelkonfirmation 10 5. März Weltgebetstag: Liturgie aus Vanuatu 14 „Wenn sich die Weisheit verbirgt“ 16 „rund ums Haus“: Balkongottesdienste zu Corona-Zeiten 19 Gottesdienste, Veranstaltungen, Filmgespräche 20 Gemeindechronik – Freud und Leid 20 Sprechstunde der Küsterei 20 Kindergottesdienst im Netz 21 „Senfkorn“ Bibeltexte fürs Leben 22 Offene Kirche 23 #beziehungsweise: jüdisch und christlich 24 Kleines Sorgentelefon 24 Redewendungen aus der Bibel „Wer’s glaubt wird selig“ 25 Segenswunsch 25 Die Landschaftsgeschichte der Gegend um Mariendorf 26 Unsere Inserenten 34 Adressen der Gemeinde 38 So finden Sie uns 40 - Seite 2 -
Monatsspruch für März Jesus antwortete: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien. Lukas 19,40 Illustration: Betania © Aikaterini Laskaridis Foundation ZUALLART, Jean. Il devotissimo viaggio di Gerusalemme fatto, & descritto in sei libri dal Sig. Giovanni Zuallardo, Cavaliero del Santiss Sepolcro di N.S. l'anno 1586. Aggiontovi i disegni di varii luoghi di Terra Santa & altri paesi intagliati da Natale Bonifacio Dalmata, Rome, F. Zanetti & Gia Ruffinelli, MDLXXXVII [=1587]. Laut, leise, laut – eine Tonspur den Zeichnungen sind wichtige Orte Ölberg hinauf, hinunter, hinauf aus der Bibel eingefügt. So sehen wir hier die Ortschaften Betfage Auf der Abbildung oben können und Bethanien am Osthang des wir sehen, wie der Pilger Jean Ölbergs in der Legende mit den Zuallart die Landschaft vor Jerusa- Buchstaben B sowie D–I. Der Buch- lem wahrnahm. Er hatte 1586 eine stabe A bezeichnet in der Illustra- Pilgerreise in das Heilige Land tion den Gipfel des Ölbergs. unternommen und nach seiner Durch die Jahrhunderte hindurch Rückkehr einen „Reiseführer“ ver- folgen Pilger den Wegen nach, die öffentlicht. Er wollte mit seinen Jesus nach Darstellung der Evan- Beschreibungen, Zeichnungen und gelien gegangen ist. Mit dem Bild Skizzen anderen Pilgern Hinweise des Osthanges des Ölbergs vor für ihre Reisen geben. In seine - Seite 3 -
Monatsspruch für März Augen folgen wir der Erzählung Tempel, die Paläste und Häuser, des Lukas. der Garten Gethsemane, Golga- Laut: Schreien oder schreien – es tha. Der Monatsspruch legt eine gibt keine Alternative bei einem Tonspur. Folgen wir dieser im kleinen Dorf vor Jerusalem. Jeder Lukasevangelium nach. Mensch kann doch den Mund auf Erst ist es laut, dann leise, dann oder zu machen, schweigen oder laut. Beim Einzug in die Stadt war sprechen, schreien. Beim Dorf die Menge der Jünger noch laut. Betfage gibt es keine Alternative. Sie jubeln und schreien wie bei Da reitet Jesus auf einem Esel den einem Triumphzug; Jesus reitet Osthang des Ölbergs hinauf. auf Jerusalem zu. Hätten sie nicht Einen steinigen Weg muss er hin- geschrien, hätten es die Steine aufziehen. Er reitet das letzte getan. Wegstück nach Jerusalem auf dem Leise: Wenige Tage später auf der Rücken eines Esels. Seine Jünger anderen Seite des Ölberges, im haben den Esel aus dem Dorf Garten Gethsemane am Westab- geholt. Bald hat Jesus die Gipfel- hang, erhebt keiner der Jünger kuppe erreicht und kann hinab auf mehr die Stimme. Beten sollen sie, die Stadt und den Tempelberg doch traurig schlafen sie ein und sehen. Es ist laut. Eine Menschen- bleiben still. Jesus betet vor Todes- menge begleitet ihn. Sie breiten angst, leise und heftig spricht er zu ihre Kleider auf dem Weg aus, seinem Vater. Die Tonspur wird jubeln und schreien, rufen Jesus dünner. Die letzten Worte vom zum König aus. Kreuz hören alle seine Bekannten Können sie nicht schweigen? gar nicht mehr. Sie stehen in der Einige fordern Jesus auf, die Ferne und sehen stumm auf die Menge zurechtzuweisen. Jesus Kreuzigung. antwortet: „Ich sage euch, wenn Laut: Langsam gewinnen die Jün- diese schweigen, werden die gerinnen und Jünger nach dem Steine schreien.“ Ostermorgen ihre Stimmen Der Monatsspruch für den März wieder. Erst sind sie noch ratlos, (Lukas 19,40) weist auf die Passi- wundern sich, dann bekennen sie. onszeit und die österliche Freu- Sie ziehen mit ihrem auferstande- denzeit, er führt uns das letzte nen Herrn noch einmal von Jeru- Wegstück zum Gipfel des Ölbergs salem aus den Ölberg hinauf. Jesus hinauf. Von hier aus sehen wir auf fährt gen Himmel, die Menge die Stadt Jerusalem hinab: Der betet voller Freude. Sie versam- - Seite 4 -
Monatsspruch für März meln sich alle im Tempel in Jerusa- spruch durch die Passions- und in lem und preisen laut. die Osterzeit hinein. Laut, leise, laut – schreiend, ver- Eine gesegnete Zeit wünscht Ihnen stummt und jubelnd. Diese Tonspur legt uns der Monats- Ihr Simon Danner Monatslied für März Das für den März ausgewählte Monatslied ist – der Kirchenjahreszeit Passion entsprechend – ein Lied aus dem LzHuE (Lieder zwischen Himmel und Erde) unter der Nummer 403. 1. Einer, der sich ganz auf Gott verließ, hängt am Kreuz, von Gott verlassen, hängt am Holz, von Gott verlassen. Einer, der sich ganz auf Gott verließ. 2. Einer, der die Liebe neu begann, hängt am Kreuz, vom Hass getroffen, hängt am Holz, vom Hass getroffen, einer, der die Liebe neu begann. 3. Einer, der mit Worten Wunden heilte, hängt am Kreuz, vom Schmerz durchbohrt, hängt am Holz, vom Schmerz durchbohrt. Einer, der mit Worten Wunden heilte. 4. Einer, der nicht auszurechnen war, hängt am Kreuz, für Geld verschachert, hängt am Holz, für Geld verschachert. Einer, der nicht auszurechnen war. 5. Einer, der sich ganz auf Gott verließ, hängt am Kreuz, von Gott verlassen, hängt am Holz, von Gott verlassen. Einer, der sich ganz auf Gott verließ. - Seite 5 -
Monatslied für März Thomas Laubach, Professor für getroffen“ (2. Strophe), „der mit Theologische Ethik an der Univer- Worten Wunden heilte-vom sität Bamberg, textete unser Lied Schmerz durchbohrt“ (3. Strophe) „Einer“. Er schrieb Popsongs, wie und „der nicht auszurechnen war- etwa „Da berühren sich Himmel für Geld verschachert“ (4. und Erde“, „Du, sei bei uns“ oder Strophe) ziehen sich durch das „Gott sei über dir“. Er war Mit- gesamte Lied. Es wird jeweils mit glied der bundesweit bekannten anderen „Sprachbildern“ gear- Band Ruhama. beitet: eine treffende Be- Von 2006 bis 2012 war er schreibung des Passionsgesche- Sendebeauftragter der Katho- hens! lischen Kirche beim Südwestfunk Mainz. Thomas Quast, der Text-Melodiebeziehung: Melodienschöpfer, eigentlich In der Melodieführung ist auffällig, Richter am Landgericht Köln, dass der Verlauf der ersten Zeile verschrieb sich in seinem nach unten (zum Grundton) führt. Nebenberuf der Musik, ist Eigentlich müsste die Melodie der ebenfalls Mitglied der Band ersten Zeile doch in Dur klingen - Ruhama. freudig bewegt nach oben steigen, um auszudrücken: Wenn wir uns Die Strophen des Liedes sind klar auf Gott verlassen, sind wir nicht textlich und melodisch klar verlassen! strukturiert: Stattdessen geht sie nach unten und klingt in Moll sehr Text: entmutigend. Und da sind wir Die erste und letzte Strophe sind eben mitten im identisch, um die Kernaussage des Passionsgeschehen: Jesus wird am Liedes zu bekräftigen, die erste Kreuz von Gott verlassen, um und letzte Zeile jeder Strophe unsere Schuld und Sünde auf sich ebenfalls und die zu nehmen! Formulierungen“ hängt am Kreuz“ Stattdessen steigt der und „hängt am Holz“ finden sich Melodieverlauf der zweiten und in der 2. und 3. Zeile einer jeden dritten Zeile in leicht dramatischer Strophe. Die Gegensatzpaare „der Weise auf bis zur Oktave des sich ganz auf Gott verließ-von Gott Grundtons. Dieses Aufsteigen verlassen“ (1.und 5. Strophe) „der drückt, denke ich, sehr klar das die Liebe neu begann-vom Hass sich steigernde Gefühl der - Seite 6 -
Monatslied für März Verzweiflung des am Kreuz Ein gelungenes Passionslied, sehr hängenden Jesus aus! eindrücklich! Friedrich-Wilhelm Schulze (Kantor) Aus dem Gemeindekirchenrat Liebe Gemeinde, Wörter schon helfen, nämlich „derzeit“ , „im Moment“ und an dieser Stelle dürfen Sie eigent- „noch“. Also: Freunde einladen lich den Bericht unserer jüngsten oder besuchen? Das dürfen wir ja Gemeindekirchenratssitzung er- IM MOMENT NOCH nicht. Ins Mu- warten. Nur: Die - oder besser: seum gehen? Das geht DERZEIT AUCH die gab es nicht! Wir haben NOCH nicht. Merken Sie den Un- uns zuletzt kurz vor Weihnachten terschied? Da schwingt plötzlich zu einer Sondersitzung getroffen ein bisschen Hoffnung mit, das und hoffen nun, uns vielleicht im Vertrauen, dass es zwar jetzt, im Februar sehen zu können. Wir Moment nicht möglich ist, was ich stehen per Mail und telefonisch mir wünsche, aber bestimmt bald miteinander in Kontakt – es geht schon wieder. Und dann ist es uns also nicht anders als Ihnen. plötzlich viel leichter, mit den un- umgänglichen Einschränkungen Und Ihnen ergeht es bestimmt umzugehen. ähnlich wie mir. Ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich denke Und haben Sie schon mal darüber oder sage: „Freunde einladen nachgedacht, dass die Einschrän- oder besuchen? Das DÜRFEN wir kungen auch ihre guten Seiten ja nicht…“, „Ins Museum gehen? haben…? Bei mir ist es ganz kon- Das GEHT nicht…“ oder „Verrei- kret so, dass ich morgens nicht sen…. Wann endlich KANN ich mehr um 6 Uhr aufstehen muss, denn wieder…?“ Und dann bin ich sondern tatsächlich ausschlafen traurig, mutlos, verzagt. Letztens kann bis um 7. Und wenn es mal bin ich drauf gekommen, dass mir Viertel nach 7 wird, ist das auch ein oder zwei hinzugefügte kleine nicht schlimm. Oder: Ich kann ge- - Seite 7 -
Aus dem Gemeindekirchenrat mütlich und über den Tag verteilt Wie Sie bestimmt auch, vermisse die ganze Zeitung lesen – sonst ich ganz besonders die Gottes- habe ich mir allenfalls die Zeit ge- dienste. Aber wenn ich am nommen, ein paar Artikel wirklich Sonntag um 9.30 Uhr vor dem zu lesen und den Rest nur über- Fernseher sitze, weiß ich, dass die flogen. Und ich brauche jetzt meisten von Ihnen jetzt auch abends im Dunkeln und bei win- dabei sind – wir feiern gemein- terlichen Temperaturen nicht das sam, wir sehen uns nur nicht. Und Haus zu verlassen, um Termine ich hätte nicht für möglich gehal- wahrzunehmen. Ganz bestimmt ten, dass mich auch ein Fernseh- finden auch Sie wenigstens einen gottesdienst richtig berühren und Aspekt, für den Sie trotz oder ge- inspirieren kann. So wie letztens, rade wegen der Pandemie fast ein als ich mich sehr gefreut habe, als bisschen dankbar sein können. eins meiner Lieblingslieder gesun- gen wurde: „Von guten Mächten Dankbar bin ich auch für meinen treu und still umgeben“. Der Text Computer und mein Smartphone. stammt von Dietrich Bonhoeffer, Beide erlauben mir, Kontakte zu die Musik von Siegfried Fietz. Da halten – und ich habe fast das heißt es im Refrain: Gefühl, manche haben sich sogar intensiviert. Ich bin froh, dass ich Von guten Mächten wunderbar so meine betagten Eltern, die in geborgen, Nordhessen leben, mit Hilfe der erwarten wir getrost, was Technik sprechen und sogar seh- kommen mag. en kann, so lange ich sie nicht Gott ist mit uns am Abend und am besuchen darf. Aber auch mit Morgen einem einfachen Telefon oder so- und ganz gewiss an jedem neuen gar mit einem Bogen Briefpapier Tag. lassen sich Kontakte halten oder Diese Zeilen finde ich sehr tröst- neu beleben. Wie habe ich mich lich und stärkend, sie geben mir gefreut, als ich kürzlich von einer ein gutes Gefühl. Bleiben auch Sie früheren Mitschülerin einen von in der guten Gewissheit, behütet Hand geschriebenen Brief bekom- und geborgen zu sein. men habe! Das war etwas ganz Besonderes… Im Namen des Gemeindekirchen- rates grüßt Sie ganz herzlich Ihre Sabine Flamme-Brüne - Seite 8 -
Einladung zur Jubelkonfirmation Sehr geehrte Damen und Herren, Wir wollen – soweit man dies in liebe Jubilare! diesen Zeiten planen kann – dabei auch diejenigen berücksichtigen, Das Foto von der Konfirmation in die am Palmsonntag 2020 gern Mariendorf aus dem Jahr 1866, gefeiert hätten, dies aber wegen also vor 155 Jahren, weckt viel- des Corona-Lockdowns nicht tun leicht auch bei Ihnen Erinne- konnten. rungen an Ihr eigenes Fest der Angesprochen fühlen dürfen sich Konfirmation. Am Sonntag vor darum vermutlich die doppelten Ostern, Palmsonntag, den 28. Geburtsjahrgänge März 2021, möchte die Kirchenge- * 1981/1982 => Konfirmation im meinde Mariendorf mit allen Jahr 1995/1996 => 25 Jahre Kon- feiern, die ein Konfirmationsjubi- firmation: Silberne Konfirmation läum begehen können. - Seite 10 -
Einladung zur Jubelkonfirmation * 1956/1957 => Konfirmation im Am Samstag davor, also am 27. Jahr 1970/1971 => 50 Jahre Kon- März um 15:00 Uhr sind Sie außer- firmation: Goldene Konfirmation dem herzlich zu einem Austausch * 1946/1947 => Konfirmation im bei Kuchen in den Gemeindesaal Jahr 1960/1961 => 60 Jahre Kon- Friedenstraße 20 eingeladen. firmation: Diamantene Konfirma- Denken Sie auch hier bitte an Ihre tion Maske. Am Sonntag finden Sie sich * 1941/1942 => Konfirmation im bereits gegen 9:45 Uhr in der Jahr 1955/1956 => 65 Jahre Kon- Martin-Luther-Gedächtniskirche firmation: Eiserne Konfirmation ein. Wesentliche Bestandteile im * 1936/1937 => Konfirmation im Gottesdienst werden die Segnung Jahr 1950/1951 => 70 Jahre Kon- mit Überreichung der Gedenkur- firmation: Gnadenkonfirmation kunde und die Feier des Heiligen * 1931/1932 => Konfirmation im Abendmahls sein. Nach dem Got- Jahr 1945/1946 => 75 Jahre Kon- tesdienst besteht Gelegenheit firmation: Kronjuwelenkonfirma- zum Fotografieren und womöglich tion zu einem coronakonformen Glas Wir laden alle Jubilare herzlich Sekt. zum Festgottesdienst am 28. März Viele Jahre sind seit Ihrer Konfir- um 10:00 Uhr in die Martin-Luther- mation vergangen. Jahre, in denen Gedächtniskirche Mariendorf ein. viel passiert ist, sich vieles verän- Bitte denken Sie an Ihre medizi- dert hat, vieles gewachsen ist, nische Maske! Herzlich eingeladen manches auch zurückgelassen zur Feier des Jubiläums sind auch werden musste. Wie viel Beglei- alle Angehörigen und Freunde und tung Gottes haben Sie in dieser jeder, der sein Konfirmationsjubi- Zeit erfahren?! Anlass genug, mit läum erreicht hat - egal, ob er bzw. Ihnen zu staunen und zu schauen, sie in Mariendorf oder anderswo mit Ihnen zu danken und zu feiern. konfirmiert wurde. Um die Vorbe- Wir freuen uns auf Sie und grüßen reitungen optimal gestalten zu Sie herzlich können, sind wir für Ihre Anmel- Ihre dung im Pfarramt (siehe gelbes Blatt) dankbar. Gerne dürfen Sie D. Lippold, Pfarrer auch Bekannte ansprechen, die Simon Danner, Pfarrer ebenfalls ihr Konfirmationsjubi- Uli Seegenschmiedt, Pfarrer läum feiern möchten. Sie sind uns ebenfalls willkommen! - Seite 11 -
Einladung zur Jubelkonfirmation - Seite 12 -
In Memoriam Hans-Joachim Geue Anfang Dezember verstarb nach kurzem Krankenhausaufenthalt unerwartet unser ehemaliger Haus- und Kirchwart. Rund 20 Jahre unterstützte er auch über seinen Arbeitsrahmen hinaus das Gelingen vieler kleiner und großer Vorhaben und Projekte in unserer Gemeinde. Er kümmerte sich um bauliche Reparaturen in Gebäu- den und auf unseren Außenflä- chen, war sonntags früh zum Kirchdienst bereit, begleitete Ausflüge der Miniclubs und der Kita. Privat konnte er kein Fußball-Bundesligaspiel versäu- men, betrieb eine umfangreiche Modelleisenbahn und nahm weiter am Gemeindeleben teil. In den letzten Jahren erschwerten Foto: Petra Wichert leider zunehmende gesundheit- liche Probleme seinen Alltag. Den Die Beisetzung findet am Mitt- letzten Weg musste er allein mit woch, den 17. März um 11.45 Uhr Gottes Hilfe gehen, da ein auf dem Katholischen Alten Dom- Krankenhaus-Besuch wegen der Friedhof, Liesenstr. 8 in 10115 Corona-Pandemie nicht möglich Berlin statt. Es wird um Anmel- war. dung in der Küsterei gebeten, da wegen der Einschränkungen durch Jörg Knackendöffel die Covid-19-Pandemie nur eine bestimmte Teilnehmerzahl mög- lich ist. Die Trauerfeier wird Pfarrer i. R. Brehm halten. - Seite 13 -
5. März Weltgebetstag: Liturgie aus Vanuatu Findet der Weltgebetstag in diesem Jahr überhaupt statt? Ja, natürlich! Am 5. März um 19 Uhr kann man auf Bibel TV den Gottesdienst schauen und ganztägig über Internet auf der Webseite www.weltgebetstag.de . Dort gibt es auch noch weitere Informationen. In diesem Jahr kommt die Liturgie aus Vanuatu. Vanuatu ist ein Inselstaat im Südpazifik, der rund 80 Inseln umfasst und sich über eine Länge von 1.300 Kilometern erstreckt. Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. - Seite 14 -
5. März Weltgebetstag: Liturgie aus Vanuatu - Seite 15 -
„Wenn sich die Weisheit verbirgt“ Hiob – im heutigen Kontext Ganz im Gegenteil. Schicksals- schläge dieser Art gehören mitten Das Buch Hiob ist sehr populär in unser Leben hinein. Wer könnte und dennoch im einzelnen recht nicht von einem solchen oder ähn- unbekannt. Der Gerechte, der lichem erzählen. unschuldig leidet – aber nicht zerbricht, macht eine Erfahrung, Auch Freunde stellen sich ein, die anstößig und gleichzeitig hoch- kommen und setzen sich zu interessant ist. An die Grenze einem. Sie wollen gern trösten. unseres Verstehens jedoch Doch wie? Was für einen Trost kommen wir, wenn Menschen in kann es denn da überhaupt der Verzweiflung teils um ihres geben? Hiob jedenfalls bleibt Gewissens, teils um einer falschen ratlos. Die guten Worte der Ehre willen, scheitern. Jüdische Freunde verhallen. Sie gehen an und christliche Deutungen sind an seinen Ohren vorbei. Sie dringen diesem Punkt vergleichbar. nicht bis an sein Herz. Vielmehr stoßen sie ihn immer tiefer in sein Das Rätsel des Hiobbuches zu Verhängnis hinein. Es droht entschlüsseln, hat schon manch beinahe zur Katastrophe zu einer versucht. Wer ist das eigent- kommen. lich, dieser fromme und reiche Mann aus dem Lande Uz. Verhei- Man spricht von der – legendären ratet mit einer Frau, die ihm in – Geduld Hiobs. seiner großen Not nicht beisteht, Aber ist es wirklich nur die Geduld vielmehr rät, aufzugeben und das Hiobs? Ist nicht jeder hier gedul- Leben weg zu werfen als wäre es dig und gespannt, wie die ein Nichts. Bloß, weil er alles über Geschichte des Hiob wohl ausge- Nacht – wie von einem Blitz hen wird... getroffen – verloren hat. Und wo ereignet sich eigentlich dieses Es ist ein Drama, doch mit wenig merkwürdige Schicksal? An einem Handlung. Wenige Personen sind Ort, von dem bis jetzt noch zumindest unmittelbar beteiligt. niemand weiß, ob er je auf einer Unendlich viele Personen jedoch Landkarte gefunden werden kann. mittelbar: Da gibt es in der Einlei- Wird es also nichts anderes als tung schon einen Dialog im eine Utopie sein? Himmel zwischen Gott und Satan. Gott bleibt zwar weit entfernt. - Seite 16 -
„Wenn sich die Weisheit verbirgt“ Aber der Satan schweift auf Erden Inwiefern kann sich denn Gott, der umher und entdeckt den frommen Schöpfer Himmels und der Erde, Hiob, ganz nebenbei. dazu herablassen, mit seinem Als ob es so viele Fromme auf Widersacher, dem Satan, in einen Erden gäbe. Ausgerechnet den Handel einzuwilligen? „armen“ Hiob trifft es. Wie oft ist einem nicht schon dieser legen- Wer hält einen solchen Gedanken däre Seufzer über die Lippen für möglich? Und wenn schon, wie gegangen: „Ausgerechnet mich kann ein Geschöpf, wie der trifft es“, „hätte es nicht ein unglückliche Hiob, darauf hoffen, anderer sein können?“ in diesem Streit zu bestehen und Eine große und mysteriöse Dun- möglicherweise noch als ein Held kelheit liegt über dem Ganzen. daraus hervorzugehen? An Hiob also und seiner Weisheit Das sind alles Fragen, mit denen entscheidet sich jetzt alles. Wird Dichter und Denker zu allen Zeiten es Satan gelingen, ihn zum Abfall gerungen haben. zu bringen, oder wird er seine Glaubensprüfung bestehen? Fest steht, der Verfasser des Hiob- buches, nimmt diese Gedanken Die Freunde jedenfalls tappen mit ernst und führt sie zu einem guten allen ihren Versuchen, Hiob zur Ende. „Einsicht“ zu führen im Unge- Dabei durchleuchtet er auch die wissen. Denn Gott ist so fern wie Charaktere der einzelnen Per- noch nie. Sie ahnen überhaupt sonen auf das Feinste. Jeder von nicht im Geringsten, was Hiob ihnen bekommt ein eigenes wirklich bewegt und womit er sich Gesicht. Auch die Frau bekommt beschäftigt. Auch ist seine Frau an geradezu liebenswürdige Züge. ihre Grenze gekommen. Sie gibt Nach Hiobs großen Erschütte- auf. Denn das – so meint sie – hat rungen am Ende gewinnt sie doch alles keinen Sinn. wieder an menschlicher Größe. Woher soll jetzt noch Gutes kommen? Denn im Hintergrund ist Gott Doch Hiob hält an Gott fest. derjenige, der die große Geduld Worauf er seine Hoffnung setzt, hatte und den Gesprächen, den daran scheiden sich die Geister. Wortwechseln, den guten und Kann es überhaupt einen „Handel“ schlechten Reden aufmerksam zwischen Gott und Satan geben? zugehört und letztlich für sein - Seite 17 -
„Wenn sich die Weisheit verbirgt“ Recht gestritten hatte. Die Die Botschaft dieses großen falschen Gesprächspartner sind Buches ist keine andere als die der verstummt. Gott spricht aus dem Bibel überhaupt: „Wer ist wie Wettersturm und – Hiob tut Buße Gott?“. Wer ist Herr des Himmels in Sack und Asche. Er begreift, und der Erde, wenn nicht Gott dass er von Gott nur vom Hören allein. Sagen wusste. Jetzt aber ist es hell Darauf möge ein jeder seine in seinem Herzen und in seinen Zuversicht setzen und seinen Blick Glauben ist Licht gekommen. auf die Zukunft richten. Dann ist auch unser Glaube kein Geheimnis mehr. Beate Barwich Foto: pixabay - Seite 18 -
„rund ums Haus“: Balkongottesdienste zu Corona-Zeiten Zu Corona-Zeiten ist alles anders Die Bewohner sangen von den als gewohnt. Wir können nicht Balkonen aus mit und lauschten das tun, was wir sonst tun der Predigt von Pfarrerin Weber. würden – spielen zur Ehre Gottes Zum Abschluss wurde geklatscht und zur Freude der Menschen! und einander zugewinkt. Eine Oder doch? Pfarrerin Weber und Fan-Gruppe begleitete uns. Klaus-Günter Graf riefen die Advents- und Weihnachts- Balkongottesdienste ins Leben. So verabredeten sie sich mit den Bewohnern des Wohnstiftes Otto Dibelius und den Bläsern des Posaunenchores sonntags so gegen 16.30 Uhr (vom 22.11.2020 bis zum 28.02.2021) zu den Balkongottesdiensten. Herr Weber transportierte den Verstärker jeweils dorthin, wo der Gottesdienst gerade Die Bewohner kamen kurzfristig aus ihrer Isolation heraus, vergaßen ihre Sorgen und Ängste. Trotz Abstands- und Versammlungsverbot waren wir nur räumlich getrennt – aber innerlich verbunden. Für den Posaunenchor Mariendorf Angelika Dahms angesetzt wurde; mal vor dem Haupteingang, dann der Standort vor den Mülltonnen, am Kräutergarten oder im Hof. Jedes Mal zog die Karawane von einem Standort zum anderen. Friedrich- Wilhelm Schulze dirigierte uns. Fotos: Kathrin Dahms - Seite 19 -
Gottesdienste, Veranstaltungen, Filmgespräche Wegen der sich immer wieder ändernden Corona-Einschränkungen schauen Sie hierzu bitte auf die ausgehängten Plakate oder auf die Webseite der Gemeinde: www.mariendorf-evangelisch.de Einschränkungen bei Gottesdiensten zur Zeit: Platz nur dort nehmen, wo Gesangbücher ausgelegt sind; Abendmahl in besonderer Weise; kein Gesang der Gemeinde; für Kollekten die gekennzeichneten Körbe am Ausgang verwenden; kein Händedruck zur Verabschiedung. Sprechstunde der Küsterei Am 23. und 30. März entfällt die telefonische Sprechstunde in der Küsterei. - Seite 20 -
Kindergottesdienst im Netz Der Stein der Erinnerung. Worum geht es im Kindergottesdienst am Karfreitag? Der Verlust eines lieben Menschen rollt sich wie ein schwerer Stein vor unser Herz. Dieser Stein beschwert uns – macht uns traurig. Die Erinne- rung an Jesus, aber auch durch die Erinnerung an Menschen und Tiere in unserem Leben, leben sie alle weiter. Durch die Erinnerung wird der Stein, der unser Herz belastet, etwas leichter. Und vielleicht rollen wir durch die Erinnerungen diesen Stein sogar nach einiger Zeit ganz zu Seite … und kommen bei Ostern an? Karfreitag, 2. April ab 10.00 Uhr auf ts-evangelisch.de und berlin-evangelisch.de - Seite 21 -
„Senfkorn“ Bibeltexte fürs Leben Herzliche Einladung zu einem neuen Angebot, das sich aus zwei beste- henden Kreisen speist: der früheren „Bibelstunde“ und dem „Theologie- kreis für kritische Zeitgenossen“. Pfarrer Seegenschmiedt freut sich, dieses Angebot begleiten zu dürfen und hat ihm den Namen gegeben: „Senfkorn“ – Bibeltexte fürs Leben. Die Bibel bietet alles: Sie ist Salz in der Suppe, ist Senfkorn des Glaubens, bietet Sprengstoff, und kann in schweren Zeiten zum „Ein und Alles“ werden. Sie stellt an uns Fragen und bietet oft unerwartete Antworten. Jedenfalls ist sie alles andere als antiquiert, sondern voller Lebendigkeit, gerade auch für heute. Nach einem Impuls zu einem Text tauschen sich die Teilnehmer*innen aus. Mann/Frau nimmt sich gegenseitig ernst, auch wenn Sichtweisen und Standpunkte unterschiedlich sind. Immer gibt es jemand, der eine Frage hat. Lied und Gebet runden die Treffen ab. Ist Ihr Interesse geweckt? Sie können testweise vorbeischauen oder regelmäßig teilnehmen - probieren Sie aus, was für Sie passt! Termin: In der Regel etwa in der Mitte des Monats Montag, 17.00 Uhr. Für 2021 sind folgende Termine vorgesehen: 15. März, 12. April, 10. Mai, 14. Juni, 12. Juli, 16. August, 13. September, 25. Oktober, 15. November, 13. Dezember. Ort: Gemeindezentrum Friedenstraße Alles steht natürlich unter Corona Vorbehalt – bitte Mund-Nasen- Schutz mitbringen. Ihr Pfarrer Uli Seegenschmiedt - Seite 22 -
Offene Kirche Offene Martin-Luther-Gedächtniskirche Berlin – Mariendorf Jeden 2. und 4. Freitag ist die Kirche für Sie geöffnet zur stillen Andacht und zum Gebet von 17.00 – 19.00 Uhr Am 4. Freitag um 18.00 Uhr Nagelkreuzandacht in der Kirche (Mit Maske, Abstand und Beachtung der Hygiene- Vorschriften) Wir freuen uns auf Offene Dorfkirche Berlin – Mariendorf Die Dorfkirche ist am 1. Donnerstag im Monat von 17.00 – 19.00 Uhr zur stillen Andacht und zum Gebet bei Beachtung der Abstandsregel geöffnet. Das ist möglich geworden, weil sich Ehrenamtliche für die Betreuung bereit gefunden haben. Ihnen ein herzliches Dankeschön! - Seite 23 -
#beziehungsweise: jüdisch und christlich Kleines Sorgentelefon Der Kirchenkreis hat ein Seelsorgetelefon eingerichtet. Frau Pfarrerin Barth ist für einsame und traurige Menschen zu erreichen unter der Telefonnummer 030-65497889 oder über die Mailanschrift heidrun.barth@gemeinsam.ekbo.de. Pfrn. Barth freut sich auf Ihre Anrufe oder Nachrichten. Sie nimmt sich Zeit für Sie und findet sicher Trostworte für Sie. Natürlich sind auch wie bisher die Pfarrer unserer Gemeinde für Sie gesprächsbereit! - Seite 24 -
Redewendungen aus der Bibel „Wer’s glaubt wird selig“ „Mann Gottes!“ Du bist aber begriffsstutzig Die Generation, der Mose angehörte, durfte nicht ins Gelobte Land, weil sie an Gott gezweifelt hatte. Deshalb musste das Volk Israel vierzig Jahre lang durch die Wüste irren, bis auch die letzten dieser Generation gestorben waren. Allein Mose gewährte Gott die Gnade, wenigstens von einem Berg aus das Land Kanaan jenseits des Jordan zu sehen. Kurz vor seinem Tod segnet Mose das Volk Israel noch einmal; dieser Segen wird im 33. Kapitel des 5. Buches folgendermaßen angekündigt: „Dies ist der Segen, mit dem Mose, der Mann Gottes, die Israeliten vor seinem Tode segnete.“ Der Ehrentitel „Mann Gottes“ wurde später auch Samuel, David, Elia und anderen Propheten verliehen, und auch Engel wurden so genannt. Heute ist diese Bezeichnung negativ besetzt; wenn man zu jemanden „Mann Gottes“ sagt, so geschieht das meist in vorwurfsvollem oder ungeduldigen Tonfall nach dem Motto: „Nun ist dieser Mensch schon mal ein Geschöpf Gottes und trotzdem begriffsstutzig!“ Segenswunsch Herr, du bleibst immer bei uns, und du verlässt uns nicht. Du wendest mühelos unseren Leib und begleitest uns. Du läuterst unsere Wünsche und du änderst unsere Gedanken. Du richtest uns wieder auf und beendest unsere Not. Du gibst uns Glück und Segen. Und wir erwägen den Lauf des Regens und den Rat der Sonne. Und wir rufen Deinen Namen laut vor allen Leuten. Dein Brot und dein Wein stärken uns und erfreuen unsere Seele. Und es möge immer dein Wille über unserem Leben geschehen – In Zeit und Ewigkeit. Amen. - Seite 25 -
Die Landschaftsgeschichte der Gegend um Mariendorf (Fortsetzung des Artikels aus dem vorhergehenden Gemeindebrief) 4. Besiedlung durch den Templerorden Zur gleichen Zeit wurde es im Römischen Reich westlich der Elbe deutlich enger: Das Land war weitgehend aufgeteilt und landwirtschaftlicher Nutzung zugeführt worden. Die angewandte Dreifelderwirtschaft konnte nur einen gewissen Teil der wachsenden Bevölkerung ernähren und den jüngeren Bauernsöhnen blieb in der agrarisch geprägten Gesellschaft nur die Arbeit als Knecht bei Fremden oder sich als Landsknecht anwerben zu lassen. So folgten viele junge Männer dem Ruf östlicher Fürsten, sich als Siedler in der Ferne niederzulassen. Im Teltow war dies Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg. Er beauftragte sogenannte Lokatoren, die die Anlage der Dörfer vornahmen und das Land unter den Bewerbern aus dem Westen aufteilten. Der Lokator im nördlichen Teltow war der Templerorden, der wohl ab etwa 1170 mit der Gründung von zunächst drei Ortschaften begann: Tempelhof, südlich davon Mariendorf und wiederum davon südlich Marienfelde. Dabei wurde jeweils Platz für die Kirche und Wald‐ und Weideflächen für die gemeinsame Nutzung aller Dorfbewohner (Allmende) vorgesehen (RUIBAR S. 25). Außerdem stellten die Lokatoren die Dorfschulzen, denen die Verwaltung der Dörfer oblag, die Regelung von Steuern und Abgaben, und sogar die niedere Gerichtsbarkeit. In der Regel erhielt jeder Siedler drei Hufen Land (Eine Hufe: 720 Ruten x 30 Ruten = 3200m x 135m = 40ha) von der Mitte des Dorfes ausgehend. Laut RUIBAR handelte es sich um weitgehend jungfräuliches Gelände: „mächtige Wälder, urige Moore und sandige Heideflächen“ (S. 11) In Anbetracht der Tatsache, dass es den Templern und ihren angeworbenen Siedlern gleich auf Anhieb gelang, in verhältnismäßig kurzer Zeit drei Orte samt Kirchen „in solcher Wildnis“ zu errichten bezeichnet er als „höchst bewundernswürdig“. - Seite 26 -
Die Landschaftsgeschichte der Gegend um Mariendorf 5. Landwirtschaft im Teltower Norden bis 1800 Die Anlage der Dörfer Tempelhof, Marienfelde und Mariendorf erfolgte in Form von Angerdörfern, die sich sämtlich in ost‐westlicher Richtung erstreckten. Das Angerdorf Lichtenrade, das wohl von flämischen oder niederländischen Siedlern gegründet wurde, erstreckt sich hingegen in nord‐südlicher Richtung. Bis auf Tempelhof stehen die Dorfkirchen jeweils in der Mitte der Anger. Hier finden sich auch die Schmiede und der Dorfbrunnen (s. Abb. 2). Wichtig war auch der Dorfteich nebenan, der im Falle eines Brandes der Löschwasserversorgung diente. Um den langgezogenen Anger herum verteilten sich die Bauernhäuser, an die sich die Hausgärten anschlossen. Dahinter lagen die Felder. Der Ausstellung im Heimatmuseum Tempelhof (im folgenden HEIMATMUSEUM) zufolge waren sie in Hufen eingeteilt und wurden bis etwa 1800 im Rahmen der Dreifelderwirtschaft bearbeitet. Dazu waren - Seite 27 -
Die Landschaftsgeschichte der Gegend um Mariendorf sie in Flächen für Sommer und Wintergetreide sowie Brachland aufgeteilt (s. Abb. 4). Es wurden vor allem Roggen, Gerste und Hafer angebaut (vergl. SIEFERLE S. 41), außerdem Hülsenfrüchte, Buchweizen und Hirse. Als Viehweide diente den Bauern das gemeinschaftlich genutzte Brachland. RUIBAR (S. 28) berichtet von der Praxis des „Bauernlegens“: Konnten die Hüfner ihren Abgabepflichten dem Grundherrn gegenüber nicht nachkommen, wurde ihnen das Land weggenommen. Auf diese Weise vergrößerten sich die Besitztümer des Adels. Bei der sich herausbildenden Feudalherrschaft blieb den besitzlosen Männern nichts anderes übrig als sich als Knecht auf einem der Güter zu verdingen. - Seite 28 -
Die Landschaftsgeschichte der Gegend um Mariendorf Laut GOELDNER (S.72 u. 76f.) gab es 1624 in Mariendorf dreizehn Hüfner , zwei Kossäten (Bauern mit eigenem Ackerland, Kate und größeren Gärten) und einen Laufschmied. Zu einem aufschlussreichen Konflikt kam es 1797 in Marienfelde. Die Geschichte ist im HEIMATMUSEUM doku- mentiert: Der Gutsbesitzer Götschke hatte Ende des 18. Jahrhunderts Land erworben und begann mit der Stallfütterung seines Viehs. Er zäunte das Brachland ein und baute Futterkräuter an, somit stand es den anderen Bauern nicht mehr als Weide zur Verfügung. „In hilfloser Wut zerschlugen sie den Pflug von Göttschkes Pächter“ (HEIMATMUSEUM). 6. Entwicklung Mariendorfs ab 1800 Doch der Lauf der Entwicklung war nicht aufzuhalten. Die Einführung von Neophyten wie die Kartoffel ließen das Brachliegen überflüssig werden. Es folgte die „Separation“: Das Ende der Allmende, der Dreifelderwirtschaft und einer über Jahrhunderte gewachsenen Dorfgemeinschaft. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es Dorfhirten, die sich tagsüber um das Vieh der Bauern kümmerten und dafür entlohnt wurden. In Sommernächten wurde es auf den Upstall geführt. Heute erinnern nur noch Straßennamen wie Upstallweg (Abb. 3) an jene Flächen. Der enorme Bedarf der wachsenden Stadt Berlin ließ den Anbau von Gartenobst immer lukrativer werden. Um 1800 gab es in Mariendorf zwölf Ganzbauern, zwei Kossäten und elf Einlieger, daneben eine Schmiede und einen Dorfkrug (SPATZ S. 175). Auf 162 Einwohner kamen - Seite 29 -
Die Landschaftsgeschichte der Gegend um Mariendorf 25 Feuerstellen. 1837 wurde Mariendorf an die Überlandstraße von Berlin nach Zossen angeschlossen, woraufhin die Bevölkerungszahl spürbar anwuchs (s. Abb. 5).Die Idee, die Fernstraße quer durch den - Seite 30 -
Die Landschaftsgeschichte der Gegend um Mariendorf Dorfanger zu führen (s. Abb. 6), anders als etwa in Marienfelde, sollte für das spätere Ortsbild erhebliche Folgen haben. 1887 fuhr die Straßenbahn nach Mariendorf. Im Jahr 1920 erfolgte die Eingemeindung von Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade nach Berlin. Die vier ehemaligen Dörfer bildeten von nun an den neuen Stadtbezirk Tempelhof. Von nun an ging die Verstädterung Schlag auf Schlag. Die Bebauung mit mehrstöckigen Gebäuden reichte bereits 1919 bis an den Mariendorfer Dorfanger heran (s. Abb. 7, 10). (Fortsetzung folgt) - Seite 31 -
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