Themenkatalog HS21 Seminar- und Abschlussarbeiten - ETH Zürich
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Themenkatalog HS21 Seminar- und Abschlussarbeiten Departement Bau, Umwelt und Geomatik Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung ETH Zürich HIL H 51.1 Stefano-Franscini-Platz 5 8093 Zürich https://irl.ethz.ch/de/research/stl.html Stand: Juli 2021 STL Spatial Transformation Laboratories
Themenliste STL HS21 Der aktuelle Themenkatalog ist unter folgender Adresse abrufbar: https://irl.ethz.ch/de/education/vorlesungen/master_thesis.html Auf den folgenden Seiten und in der untenstehenden Wortwolke sind mögliche Fra- gestellungen für studentische Arbeiten aufgeführt. Sie enthalten bewusst keine fertig ausformulierten Aufgabenstellungen, da diese als elementare Bestandteile der Arbeit eigenständig durch die Studierenden zu schärfen sind. Der Themenkatalog ist somit lediglich ein Impulsgeber. Neue Themen können jederzeit vorgeschlagen werden: Vor- aussetzung ist die Behandlung raumbedeutsamer Konflikte bzw. Probleme. Wir freuen uns auf viele spannende Arbeiten mit euch! STL Spatial Transformation 2 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Giovanni Di Carlo Betreuung gdicarlo@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Rückzonung überdimensionierter Bauzonen Typ MSc, BSc, Seminar (nach Absprache) Das revidierte eidgenössische Raumplanungsgesetz (RPG) ist vom Bundesrat am 1. Beschreibung Mai 2014 in Kraft gesetzt worden. Es zielt auf einen Stopp der Zersiedelung und einen haushälterischen Umgang mit dem Boden ab: Dörfer und Städte müssen u.a. die Bauzonen reduzieren, die sie nicht für das Wachstum der nächsten 15 Jahre benötigen. Die Kantone haben diese Bundesvorgabe in ihren kantonalen Richtplänen bereits übernommen und in vielen Fällen kantonale Rückzonungsstrategien erarbeitet. Die Umsetzung der Rückzonungen steht auf der kommunalen Ebene noch aus und wird die betroffenen Gemeinden in den nächsten Jahren vor grossen Herausforderungen stellen. › Welche Kantone weisen überdimensionierte Bauzonen auf? › Welche Rückzonungsstrategien wenden die Kantone an und wie unterscheidet sich die Bauzonendimensionierung? › Wie viele Gemeinden sind schweizweit von den Rückzonungen betroffen? › In welchem Umfang müssen Bauzonen rückgezont werden und welches Ausmass ist tatsächlich umsetzbar? › Welche Herausforderungen sind mit den Rückzonungen verbunden und wie können Gemeinde damit umgehen? Besonderes (Bemerkungen - zur Gruppenarbeit u.ä.) Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 3 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Giovanni Di Carlo Betreuung gdicarlo@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Von der Gemeindeversammlung zum Gemeindeparlament: Auswirkungen auf die Raumplanung Typ MSc, BSc, Seminar (nach Absprache) Beschreibung In der Deutschschweiz kommen in der überwiegenden Mehrheit der Gemeinden die Gemeindeversammlungen vor. Diese diskutiert und entscheidet u.a. über die Ortspla- nung, Bauvorhaben und über Verkehrsmassnahmen. U.a. aufgrund von tiefen Stimmbeteiligungen, untervertretenen Bevölkerungsgruppen oder der stärkeren Gewichtung von Partikularinteressen an Gemeindeversammlungen entscheiden sich insbesondere grössere Gemeinden (>10‘000 Einwohner) für ein Systemwechsel zum Gemeinde- bzw. Stadtparlament mit Urnenabstimmung. In der französischen und italienischen Schweiz besitzen hingegen (je nach Kanton) bereits Kleinstgemeinden ein Parlament. Die regionalen Unterschiede fallen somit gross aus. › Aus welchem Gründen entscheiden sich Gemeinden oder Städte zu einem System- wechsel in der Leglisative? › Welche Erfahrungen haben Gemeinden gesammelt, die diesen Wechsel (in beide Richtungen) vollzogen haben? › Welches System ist besser geeignet, um die Bevölkerung zu repräsentieren? Wel- ches hat eine höhere Stimmbeteiligung? › Was ist der Einfluss auf die Raumplanung- wie werden Vorhaben diskutiert, Ortspla- nungen revidiert und Budgets beschlossen? Gibt es Unterschiede in der Akzeptanz? › Weshalb bestehen zwischen der deutschen und der lateinischen Schweiz grosse Unterschiede? Besonderes (Bemerkungen - zur Gruppenarbeit u.ä.) Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 4 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Marianne Gatti Betreuung mgatti@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Die Zukunft des «Traums vom Eigenheim» Typ MSc, BSc, Seminar (nach Absprache) Beschreibung Von den rund 1.7 Millionen Gebäuden mit Wohnnutzung in der Schweiz sind 57% Ein- familienhäuser (EFH)1. Erhebungen des Immobilienmarktplatzes Homegate2 zeigen, dass die Insertionszeit von EFHs im Zeitraum von 2015 bis 2020 stetig gesunken ist. Im gleichen Zeitraum nahm das Angebot, mit Ausnahme im Jahr 2019, zu. Auch das Coronajahr hat an der anhaltenden Nachfrage nach EFHs im Raum Zürich nur wenig geändert, während in peripheren Lagen ein Rückgang festzustellen ist3. Hier stehen mehrere Sachverhalte im Gegensatz zueinander. Einerseits wird das EFH aufgrund steigender Preise zunehmend unerschwinglich. Gleichzeitig machen tiefe Hypothekarzinsen und die Unattraktivität des Sparens Immobilien zu einer sicheren und nachgefragten Geldanlage. Obwohl das Schweizer Volk 2013 das revidierte Raumplanungsgesetz und damit das Gebot zur Innenentwicklung deutlich angenommen hat, scheint der Traum vom Eigen- heim weiter zu bestehen und die Mehrheit der SchweizerInnen in einem eigenen Haus im Grünen leben zu wollen. Dieser Traum muss aber aufgrund der raumplanerischen und finanziellen Rahmenbedingungen zusehends ein Traum bleiben. Im Rahmen der Arbeit soll untersucht werden, welche Wünsche, aber auch Anforderungen heute und in Zukunft an das EFH bestehen und inwiefern andere Wohntypologien diesen Anforderungen alternativ nachkommen können. Mögliche Fragen zur Bearbeitung des Themas sind: › Wie sieht der EFH-Bestands aus und wie die prognostizierte Entwicklung? › Welche räumliche Auswirkungen hat das EFH auf die Schweizer (Stadt-)Landschaft (Zersiedlung, Infrastrukturkosten, Pendlerverkehr etc.)? › Welche Beweggründe und Anreizsysteme für den Kauf eines Einfamilienhauses bestehen und welche Alternativen könnten gesetzt werden? › Woher stammt der «Traum vom Eigenheim» und welche Qualitäten treiben ihn an? 1 BfS (2018): Bau- und Wohnungswesen. › Welche alternativen Wohntypologien könnten die am EFH geschätzten Qualitäten https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/ statistiken/bau-wohnungswesen.assetde- ebenfalls erfüllen und gleichzeitig erschwinglicher und nachhaltiger sein? tail.12507412.html (Zugriff: 26.05.20) › Wie kann die Raumplanung Einfluss nehmen? 2 Online Home Market Analysis (OHMA) (2020). https://presse.homegate.ch/de/2020/05/07/ online-home-market-analysis-einfamilienha- Basisliteratur: euser-verkauften-sich-2019-so-schnell-wie- noch-nie-kuenftig-duerfte-es-wieder-laen- › Hartmann, S. (2020): (K)ein Idyll – Das Einfamilienhaus. Zürich: Triest Verlag ger-dauern/ (Zugriff: 21.06.21) 3 Homegate: Einfamilienhäuser im Corona- › Moser, W.; Reicher, D.; Rosegger, R.; de Frantz, M.; Havel, M. (2002): Was ist so schön Jahr (2021) https://presse.homegate.ch/ am Eigenheim Ein Lebensstilkonzept des Wohnens. Wien. de/2021/05/04/einfamilienhaeuser-im-corona- jahr-starke-regionale-unterschiede-bei-den- › Kaschuba, W. (2007): Das Einfamilienhaus: Zwischen Traum und Trauma? In: archi- insertionszeiten/ (Zugriff: 21.06.21) these. http:// www.kaschuba.com/texte/Einfamilienhaus.pdf (Zugriff: 04.05.2021). Besonderes (Bemerkungen - zur Gruppenarbeit u.ä.) Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 5 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Dr. Roman Streit Betreuung rstreit@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Schwellenwerte von Infrastrukturen Typ MSc, BSc, Seminar (nach Absprache) Die Qualität von Siedlungsgebieten ist entscheidend von ihrer Versorgung mit Ver- Beschreibung kehrs-, Dienstleistungs-, Freiraum-, Bildungs- und Kultureinrichtungen abängig. Diese Versorgung ist wiederum auf eine bestimmte Nachfrage innerhalb ihres räumlichen Einzugsgebiets angewiesen, um ökonomisch funktionieren zu können. In dieser Arbeit soll einerseits grundsätzlich der Frage nachgegangen werden, von welchen Faktoren eine entsprechende Versorgungsqualität abhängig ist. Dabei soll insbesondere der Faktor der Raumnutzendendichte genauer untersucht werden: › Welche Dichte an Nutzenden (Bewohnerinnen und Beschäftigte) ist notwendig, da- mit spezifische Versorgungsqualitäten mit oben genannten Infrastrukturen erzielt werden können? (Schwellenwerte für funktionierende Versorgungsinfrastrukturen) › Welche sonstigen Faktoren können für die Versorgungsqualität eine Rolle spielen? › Welche Rolle kommt hierbei der Raumplanung als Steuerungsinstrument räumli- cher Entwicklungen zu? (z.B. Zieldichten in Entwicklungsstrategien, Nutzungsvor- gaben und -mischung in Planungsinstrumenten etc.) In der Arbeit sollen in einem ersten Schritt anhand vorhandener Literatur eine theore- tische Grundlage zu bestehenden Erkenntnissen hinsichtlich Beeinflussungsfaktoren für die Versorgungsqualität geschaffen und, wo möglich, auch quantitative Schwel- lenwerte (bzw. -spannweiten) für spezifische Versorgungsinfrastrukturen dargelegt werden. In einem zweiten Schritt soll anhand geeigneter Gebiete empirisch geprüft werden, in welchem Umfang die beobachtete Versorgungsdichte mit der theoretisch erwartbaren Dichte aufgrund der massgebenden Beeinflussungsfaktoren überein- stimmt. Besonders interessante Gebiete (z.B. solche mit einer grossen Übereinstim- mung sowie solche mit grossen Abweichungen zwischen theoretischer Erwartung und empirischer Überprüfung) sollen in einem dritten Schritt vertieft geprüft werden: Welche Rolle spielen raumplanerische Vorgaben in diesen Beispielen? Welche Ansätze gibt es zur Erklärung der abweichenden Beobachtungen? Besonderes (Bemerkungen - zur Gruppenarbeit u.ä.) Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 6 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Dr. Roman Streit Betreuung rstreit@ethz.ch Bodenpolitische Massnahmen zur Beeinflussung des Wohnungsmarktes – eine Vorläufiger Titel der Arbeit vergleichende Studie Typ MSc, BSc, Seminar (nach Absprache) Beschreibung Verschiedene Städte versuchen auf unterschiedliche Weise, die Wohnraumversorgung durch bodenpolitische Massnahmen zu beeinflussen. Möglichkeiten hierzu umfassen eine aktive Bodenpolitik (Flächenbevorratung und -vergabe durch öffentliche Hand) oder die Einforderung von Gegenleistungen von Seiten der Bauherrschaften durch die öffentliche Hand für die Gewährung planungsrechtlicher Mehrwerte (z.B. über Vorgaben zu Höhe und Verwendungszweck des Mehrwertausgleichs bei Ein-, Auf- und Umzonungen, Besteuerung der Wertsteigerung des Bodens, städtebauliche Verträge etc.). In dieser Arbeit soll anhand geeigneter Beispielstädten (international) eine systema- tische Übersicht zu entsprechenden Praktiken geschaffen werden: › Auf welche Weise und in welchem Umfang betreiben die Behörden eine aktive Bodenpolitik (Organisation und Zuständigkeiten für den Kauf und die Vergabe von öffentlichen Flächen, finanzieller Umfang und räumlicher Anwendungsbereich die- ser Massnahmen, Verknüpfung mit politischen Zielen, Kompetenzen der Behörden zum Landerwerbe etc.)? › Welche Möglichkeiten zur Qualitätssicherung sind mit der aktiven Bodenpolitik durch die öffentliche Hand vorhanden und wie wirksam sind diese? › Auf welche Weise und in welchem Umfang geschieht ein Ausgleich der durch pla- nerische Massnahmen wie Ein-, Auf- und Umzonungen entstehenden Mehrwerte? Zu welchem Zweck werden die Einnahmen aus dem Mehrwertausgleich von Seiten der öffentlichen Hand wiederum eingesetzt? Wie wirksam wird diese Massnahme eingeschätzt in Bezug auf die Wohnraumversorgung? Die Arbeit besteht aus einer komparativen Studie verschiedener Städte. Dazu sind u.a. folgende Schritte notwendig: › Begründete Auswahl von Vergleichsstädten aufgrund der Literaturrecherche bzw. geeigneten Indikatoren › Systematischer Vergleich der Städte zu obengenannten Fragen, bspw. mittels Literaturrecherche, ExpertInneninterviews, räumliche Erkundungen und Aus- wertungen (z.B. Vergleich der räumliche Verteilung von Flächen im städtischen Eigentum in den verschiedenen Untersuchungsstädten, Vergleich der gesetzlichen Grundlagen der Bodenpolitik etc.) Besonderes (Bemerkungen - zur Gruppenarbeit u.ä.) Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 7 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Dr. Roman Streit Betreuung rstreit@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Vorgaben und Anreizsysteme der Wohnbauförderung in der Schweiz Typ MSc, BSc, Seminar (nach Absprache) Beschreibung Die Wohnbauförderung durch den Bund ist der Schweiz im Wohnraumförderungs- gesetz sowie in der dazugehörigen Wohnraumförderungsverordnung geregelt. Die gesetzlichen Grundlagen sehen vor, dass der Bau, die Erneuerung und der Erwerb preisgünstigen Wohnraums sowie die Tätigkeit von Organisationen des gemeinnützi- gen Wohnungsbaus durch den Bund gefördert werden. Dabei gelten unterschiedliche Vorgaben zur Unterstützung des haushälterischen Umgangs mit der Ressource Boden, einer guten baulichen Qualität sowie der Preisgünstigkeit und Nutzbarkeit der geför- derten Wohnungen. Einzelne Aspekte der Förderung sind dabei als Anreizsysteme ausgestaltet, so etwa die Darlehensbeträge pro Wohnung, welche je nach erzielten Standards für energieeffizientes und hindernisfreies Wohnen in ihrer Höhe abgestuft sind. Gleichzeitig fehlt eine systematische Übersicht zu der Wirksamkeit dieser Vorga- ben im Hinblick auf die anvisierten Ziele. Ausserdem stellt sich die Frage, ob für eine zukunftsgerichtete Wohnraumförderung im Sinne der nachhaltigen Raumentwicklung noch weitere Vorgaben bzw. Anreizsysteme zielführend wären. In dieser Arbeit soll das bestehende Wohnraumförderungssystem in der Schweiz in einem ersten Schritt systematisch untersucht werden: › Welche Vorgaben und Anreize sind im heutigen System vorhanden? Wie gross ist der finanzielle Umfang dieser Förderung? › Wie kann das Schweizer Wohnbauförderungssystem im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eingeordnet werden? › Wie wird die Wirksamkeit des Schweizer Wohnbauförderungssystems im Hinblick auf die Ziele einer nachhaltigen Raumentwicklung (Wohnflächeninanspruchnahme, Energie, Klima, soziale Durchmischung etc.) eingeschätzt? › Welche Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung des Schweizer Wohnbauförderungs- systems sind geeignet, um die genannten Ziele bestmöglich in ein künftiges adap- tiertes System zu integrieren? Dabei sind auch Möglichkeiten zur Förderung eines langfristigen und möglichst selbständigen Wachstums der geförderten Bauträger- schaften zu berücksichtigen (Wachstumsanreize, z.B. hinsichtlich Organisations- und Finanzierungsmodellen der geförderten Bauträgerschaften) STL Spatial Transformation 8 Laboratories
Themenliste STL HS21 Zur Bearbeitung der Fragestellung sind unterschiedliche Methoden möglich. Die Schaffung einer Übersicht zu bestehenden Elementen der Wohnbauförderung sowie internationalen Vergleichsbeispielen kann bspw. durch Literaturrecherchen sowie Interviews mit ausgewählten ExpertInnen angegangen werden. Die Prüfung Wirksamkeit der Massnahmen hinsichtlich der anvisierten Ziele kann einerseits mittels ausgewählter statistischer Auswertungen (kriterienbasierte Eva- luation), andererseits aber auch durch weitere Methoden wie Interviews, Umfragen o.Ä. geschehen. Die Erkundung konkreter Vorschläge für die Weiterentwicklung der Wohnbauförde- rung kann bspw. durch die Erarbeitung konkreter Möglichkeiten zur Anpassung der gesetzlichen Grundlagen und deren Validierung durch ExpertInnen oder die Schaffung von räumlichen Testentwürfen, welche mögliche Wirkungen der weiterentwickelten Vorgaben und Anreize verdeutlichen sollen, umgesetzt werden. Besonderes (Bemerkungen In Kollaboration mit Prof. Dr. David Kaufmann vom SPUR zur Gruppenarbeit u.ä.) Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 9 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Giovanni Di Carlo Betreuung gdicarlo@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Die Rolle der Raumplanung in der Kreislaufwirtschaft Typ MSc, BSc, Seminar (nach Absprache) Beschreibung Der Verbrauch natürlicher Ressourcen trägt zu ihrer Verknappung bei und ist mit erheblichen Mengen an Abfall verbunden. Insbesondere die Linearwirtschaft ist auf- grund ihrer einseitigen Ausrichtung auf Konsum und einmalige Nutzung von Gütern wenig nachhaltig: Rohstoffe werden nach kurzer Nutzungsdauer deponiert oder verbrannt, nur ein geringer Teil wird wiederverwertet. Ihr gegenüber steht die Kreislaufwirtschaft, bei der die Abfallproduktion und die Er- zeugung von Emissionen durch das Schliessen von Materialkreisläufen möglichst minimiert werden. Rohstoffe werden möglichst lange im Kreislauf gehalten, dies erfolgt u.a. durch Wiederverwendung, Recycling oder Instandsetzung. Die Kreislauf- wirtschaft ist für eine nachhaltige Raumentwicklung sowie das Erreichen von Klima- und Energiezielen daher von grosser Bedeutung. In der Arbeit soll untersucht werden, welchen Beitrag die Raumplanung zur Kreislauf- wirtschaft beitragen kann und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Weiterführende Literatur: Die Stadt als Mine / „urban mining“: https://gewerbe-basel.ch/themen/umwelt-energie/kreislauf/ kreislaufwirtschaft-im-baubereich-die-stadt-als-mine/ Besonderes (Bemerkungen - zur Gruppenarbeit u.ä.) Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 10 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Marianne Gatti Betreuung mgatti@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Innenentwicklung in Ländern Europas* Typ MSc, Seminar (nach Absprache) Beschreibung Die Zersiedelung der Landschaft durch Jahrzehnte der uneingeschränkten Sied- lungsentwicklung ist nicht nur ein Thema in der Schweiz. Auch in anderen Ländern Europas ist der Umgang mit der Ausbreitung des Siedlungsteppichs und der MIV- orientierten Siedlungsentwicklung zu einem zentralen Aspekt der Raumentwick- lung geworden. Egal ob die Thematik durch Begriffe wie «compact cities», «Stadt der kurzen Wege», «Verdichtung nach Innen» oder «dreifacher Innenentwicklung» angenähert wird, teilen doch alle ein ähnliches Prinzip, nämlich die Verdichtung und Transformation bestehender Siedlungsgebiete. In dieser Arbeit soll ein Blick über die Schweizer Landesgrenzen geworfen werden, um einen Überblick über den Stand und den Diskurs der Innenentwicklung in einem anderen europäischen Land zu erarbeiten und die Innenentwicklung in der Schweiz in einem internationalen Kontext zu beleuchten und kritisch einbetten zu können. Mögliche Fragen zur Bearbeitung des Themas sind: › Welche Begrifflichkeiten werden im Betrachtungsland für „Zersiedelung“ und „In- nenentwicklung“ verwendet? › Wie präsent ist der Diskurs in politischen Debatten? Wie präsent ist der Diskurs im akademischen Rahmen? Inwiefern gleichen, respektive unterscheiden sich diese Debatten? › Welche Instrumente stehen seit wann zur Umsetzung der Innenentwicklung zur Verfügung? › Welche Instrumente hemmen oder durchkreuzen die Bemühungen um eine Sied- lungsentwicklung nach Innen? › Wie erfolgreich sind diese Instrumente in der Umsetzung? › Gibt es (gute) Beispiele von Projektumsetzungen (architektonisch/städte- baulich) oder der Implementierung von Instrumenten (formelle/informelle Planungsinstrumente)? › Kann die Schweizer Raumplanung von ausländischen Instrumenten oder Projekten lernen? Welche Instrumente aus dem Ausland könnten auch in der Schweiz Um- setzung finden? Welche Instrumente in der Schweiz haben modellhaften Charakter für Situationen im Ausland? Besonderes (Bemerkungen *Länder Europas: Für die Wahl des Landes oder der Länder muss die Studentin/der zur Gruppenarbeit u.ä.) Student eine erste Einschätzung der Situation (Literatur, Landeskenntnisse, etc.) zum ersten Gespräch mitbringen und aufzeigen wie sprachliche Barrieren überwunden werden können, um die Arbeit selbstständig vornehmen zu können. Grundlegende Kenntnisse des Planungssystems des Betrachtungslandes sind von Vorteil, aber nicht erwartet. Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 11 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Marianne Gatti Betreuung mgatti@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Das Testplanungsverfahren – Ursprung und Anwendung in Ländern Europas Typ MSc, Seminar (nach Absprache) Das Testplanungsverfahren ist vor allem in der Schweiz, aber auch in Deutschland als qualitätssichernder Prozess etabliert. Dabei arbeiten typischerweise drei bis vier Beschreibung interdisziplinäre Planungsteams an einer Aufgabe. Diese ist aber nur grob umrissen, denn Ziel des Verfahrens ist die gemeinsame Diskussion und Auslotung möglicher planersicher Entwicklungsrichtungen. Im Rahmen dieser Arbeit soll investigativ der Ursprung und die Verbreitung des Testplanungsverfahrens in Europa erforscht und reflektiert werden. Mögliche Fragen zur Bearbeitung des Themas sind: › Wo wurde das TP-Verfahren zum ersten Mal angewendet und in welchem Kontext? › Wer war an der Erarbeitung und Einführung des Verfahrens beteiligt? › Welche Umstände haben zum Einsatz des Verfahrens geführt? › Wie ist der Wissenstransfer national und international vonstattengegangen? › In welchen Ländern sind TP-Verfahren oder ähnliche Verfahren zu finden und wie werden diese Verfahren bezeichnet? › Wie funktionieren diese Verfahren und welche Ähnlichkeiten und Unterschiede lassen sich zwischen ihnen feststellen? › Welchen Stellenwert nehmen diese Verfahren im gesamten Planungsprozess ein? › Was kann die Schweiz von diesen Verfahren im Ausland lernen, was können andere Verfahren vom Schweizer TP-Verfahren lernen? › Wie sieht ein TP-Verfahren normalerweise in der Schweiz aus? Inwiefern unter- scheiden sich diese Verfahren innerhalb der Schweiz? Basisliteratur: › Papmichail, T., Peric, A. (2018): Informal democracy in Patras, Greece: A mechanism for improved planning? Cities, 74. › Mishra, A. (2018): The Process of informal spatial planning: a literature overview. Baltic Journal of Real Estate Economics and Construction Management, Vol. 7/1. › Scholl, B. (2013): Testplanung - Methode mit Zukunft. ARE Solothurn. Das STL forscht zur Zeit zu Erfolgsfaktoren und Stolpersteinen in Schweizer TP- Verfahren und erarbeitet eine Übersicht über die unterschiedlichen Arten von TP- Verfahren in der Schweiz. Dadurch können weitere bereits aufgearbeitete Informa- tionen bezogen werden. Die Integration des Studierenden in die Erarbeitung einer zusätzlichen Publikation kann diskutiert werden. Besonderes (Bemerkungen *Länder Europas: Für die Wahl der Länder muss die Studentin/der Student eine erste zur Gruppenarbeit u.ä.) Einschätzung der Situation (Literatur, Landeskenntnisse, etc.) zum ersten Gespräch mitbringen und aufzeigen wie sprachliche Barrieren überwunden werden können, um die Arbeit selbstständig vornehmen zu können. Grundlegende Kenntnisse des Planungssystems des Betrachtungslandes sind von Vorteil, aber nicht erwartet. Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 12 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Marianne Gatti Betreuung mgatti@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Der rechtsrheinische Korridor in Köln - Exempel einer neuen Form von Stadt? Typ MSc, Seminar (nach Absprache) Der Rechtsrheinische Korridor (RRK) ist Teil der Stadt Köln auf der rechten Seite des Beschreibung Rheins. Das rechtsrheinische Köln unterscheidet sich fundamental von der links- rheinischen Seite. Während der linksrheinische Raum eine klassisch gewachsene ringförmige Struktur aufweist mit einem radialen Strassensystem, ist der linksrhei- nische Raum sehr heterogen mit grossen homogenen Nutzungsschollen und keiner erkennbaren Struktur. Der RRK ist verkehrstechnisch von vielen Infrastrukturen durchschnitten und siedlungstechnisch in sehr kurzer Zeit seit Ende des Zweiten Weltkrieges gebaut worden. Im Rahmen dieser Arbeit soll erforscht werden, inwie- fern der RRK ein Paradebeispiel für einen bisher übergangenen Siedlungstyp ist und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, wie mit diesem Raum raumplanerisch und stadträumlich in Zukunft umgegangen werden soll. Mögliche Fragen zur Bearbeitung des Themas sind: › Inwiefern ist dieser Raum ein sich wiederholender Siedlungstyp? › Wo lassen sich solche Räume in Deutschland/der Schweiz finden? › Was zeichnet diesen Siedlungstyp aus? › Inwiefern unterscheidet sich dieser Siedlungstyp von der Idee der «Zwischenstadt» (nach Thomas Sieverts) oder der «Edge city» (nach Joel Garreau)? › Welche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es für diesen Siedlungstypen, um einen attraktiven und wertvollen und nachhaltigen Stadtraum zu werden? › Können die gleichen Prinzipien der Transformation angewendet werden, wie dies bei bekannten innerstädtischen Räumen der Fall ist? Basisliteratur: › Sieverts, T. (1997): Zwischenstadt. Zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land. Braunschweig: Vieweg, › Sieverts, T.; Koch, M.; Stein, U.; Steinbusch, M. (2005): Zwischenstadt – inzwischen Stadt? Entdecken, Begreifen, Verändern. Wuppertal: Müller und Busmann Zeitgleich mit dieser Arbeit findet die Interdisziplinäre Projektarbeit (IPA) im HS21 im rechtsrheinischen Korridor statt. Diese Arbeit kann aus den projektbezogenen Arbei- ten Inspiration ziehen, diese aber auch aufgrund des vertieften wissenschaftlichen Verständnis kritisch reflektieren. Besonderes (Bemerkungen - zur Gruppenarbeit u.ä.) Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 13 Laboratories
Themenliste STL HS21 Fachbereich Spatial Transformation Laboratories STL – Focus Design Dr. Markus Nollert Leitung nollertm@ethz.ch Marianne Gatti Betreuung mgatti@ethz.ch Vorläufiger Titel der Arbeit Szenarien für ... Typ MSc, Seminar (nach Absprache) Beschreibung Die Szenarienmethode bietet die Möglichkeit unsichere zukünftige Entwicklungen denkbar und damit greifbarer und diskutierbar zu machen. Ziel der Methode ist es, den Möglichkeitstrichter von zukünftigen Entwicklungen möglichst weit zu öffnen, um Entwicklungen antrizipieren zu können und damit in Angesicht sich änderender Verhältnisse handlungsbereit zu sein. Damit dürfen Szenarien radikalen Charakter haben. Oberstes Primat ist, dass ein Szenario dabei plausibel bleibt. Wünschbar- keit und Wahrscheinlichkeit sind hingegen explizit keine Kriterien. Ein Szenario kann auch als Narration verstanden werden. Es ist durch seine erzähltechnische Entwicklung von heute über einen Entwicklungspfad in die Zukunft immer an das Heute geknüpft und ist somit keine realitätsfremde «Träumerei». Die zwei wichtigs- ten Mittel der Szenarienmethode ist zum einen eine textlich verarbeitete Geschich- te und zum anderen eine grafische Repräsentation. Im Rahmen dieser Arbeit suchen sich die Studierenden ein planungsrelevantes Thema aus, welches eine besonders unsichere zukünftige Entwicklungen mit sich bringt oder einer radikal anderen Sichtweise bedarf. Mittels Geschichten und dem grafischen Mittel der Collage sollen diese Szenarien textlich und grafisch ausgelotet und aufgezeigt werden, um so ein besseres Verständnis über mögliche zukünftige Entwicklungen zu erlangen. Mögliche Themen zur Bearbeitung: › Die Mobilitätswende und deren Einfluss auf unsere Strassenräume › Das Raumkonzept Schweiz neu gedacht › Arbeitswelten der Zukunft (Teilthema: Logistik und Güter) › Energielandschaft Schweiz - was ist möglich? Basisliteratur: › Salewski C. (2012): Dutch New Worlds. Scenarios in Physical Planning and Design in the Netherlands, 1970–2000. Rotterdam: 010 Pulishers. › Hallding, K. (2014): Scenarios to envision urban futures in a changing world. In: H. Palmer (Hrsg.): Access to Ressources. An Urban Agenda. Baunach: Spurbuchverlag. Besonderes (Bemerkungen - zur Gruppenarbeit u.ä.) Gruppenarbeit nein Anzahl Personen pro Gruppe Total Anzahl Personen für Thema STL Spatial Transformation 14 Laboratories
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