TK spezial - Techniker Krankenkasse

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TK spezial - Techniker Krankenkasse
THÜRINGEN                 Informationsdienst der Techniker Krankenkasse AUSGABE 1 / 2018

       TK spezial
         Altenpflege braucht ausländische Fachkräfte • Blick in andere Bundesländer •
         Stolperfalle interkulturelle Kommunikation • Exkurs zu den Ärzten

Warum Thüringen eine Anwerbekampagne
für die Altenpflege braucht

Ausländische
Fachkräfte im                                                     Liebe Leserin,
                                                                  lieber Leser,
Gesundheitswesen
Ausländische Fachkräfte sind aus der medizinischen Versor­        Thüringen war bisher bei der Anwerbung
gung im Freistaat nicht mehr wegzudenken. Im stationären          ausländischer Fachkräfte für das Gesundheits­
Bereich wären weite Teile ohne ausländische Ärzte bereits         wesen auch deshalb sehr zurückhaltend, weil
nicht mehr funktionsfähig. Sprachprüfungen und fachliche          maßgebliche Politiker befürchte(te)n, damit die
Anerkennungsverfahren sind inzwischen weitgehend profes­          Versorgung in den Herkunftsländern zu gefähr­
sionalisiert. Erleichternd kommen international vergleichbare     den. Diese Sichtweise ist zwar ehrenwert, aber
                                                                  nicht zielführend. Denn wenn sich Thüringen
Basisqualifikationen und Abschlüsse hinzu.
                                                                  nicht meldet, bleibt ein Experte, der für sich
                                                                  eine bessere berufliche Perspektive sucht, eben
In der Altenpflege ist das komplizierter. Der kommende Fach­
                                                                  nicht in seiner Heimat. Sondern geht statt­
kräftebedarf kann ohne ausländische Arbeitnehmer nicht
                                                                  dessen in ein anderes Land.
gedeckt werden. Entsprechend bemühen sich die Unterneh­
men der Branche seit Jahren um Fachkräfte aus dem Ausland.
                                                                  Vornehme Zurückhaltung kann sich Thüringen
Als zentrales Problem gilt dabei, dass es das Berufsbild des
                                                                  aber nicht mehr leisten. Die zielgerichtete Stra­
examinierten Altenpflegers nur in Deutschland gibt. Auslän­
                                                                  tegie offizieller Kooperationen mit geeigneten
dische Interessenten sind meist akademisch für den Klinik­
                                                                  Ländern bietet hier eine faire Alternative. Eine
bereich ausgebildete Pfleger. Das führte zu langwierigen
                                                                  vertraglich klar geregelte Primärausbildung vor
Berufsanerkennungsverfahren und anschließend nur kurzer
                                                                  Ort mit anschließendem Zugang zum deut­
Verweildauer in der finanziell nicht sonderlich attraktiven
                                                                  schen Arbeitsmarkt hat Vorteile für alle Beteilig­
Altenpflege.
                                                                  ten. Gerade die Lage auf dem Pflegemarkt
                                                                  erfordert ein stärkeres Engagement der Lan­
Als Ausweg setzen Pflegeträger verstärkt auf direkte Ausbil­
                                                                  desregierung für solche Modelle mit geeigneten
dung. Ein Ansatz ist die sprachlich-fachliche Grundausbildung
                                                                  Partnern im Ausland.
im Herkunftsland der Bewerber. Neben der Vermittlung not­
wendiger Arbeitsgrundlagen ist eine vertragliche Bindung an
                                                                  Ihr
den Ausbildungsträger als Voraussetzung für den Einstieg in
den deutschen Arbeitsmarkt möglich. Durch politische Flankie­
rung können solche Modelle maß­geblich vorangebracht wer­
                                                                  Guido Dressel
den, wie das Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns in Vietnam
                                                                  Leiter der TK-Landesvertretung, Thüringen
zeigt. Auch Thüringen muss in dieser Richtung aktiv werden.
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2 TK spezial Thüringen – Ausgabe 1/2018

Im Gespräch mit einer Pflegeheimleiterin

„Ohne ausländische Fachkräfte geht es
in der Altenpflege nicht mehr.“
Margit Benkenstein kennt aus vielen Jahren eigener Erfahrung     Beschäftigen Sie in Ihren Einrichtungen ausländische
die Nöte in der Altenpflege – sowohl aus den eigenen Einrich­    Fachkräfte? Welche Erfahrungen haben Sie im bpa gemacht?
tungen als auch durch den ständigen Austausch mit Kollegen.      Ja. Wir versuchen Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern zu
                                                                 gewinnen.
Benkenstein kämpft gegen den Fachkräftemangel unter
anderem, indem sie versucht, ausländische Fachkräfte und         2014 kamen beispielsweise zwei Bulgarinnen und zwei
Auszubildende zu gewinnen. Dabei fühlt sie sich oft als          Rumäninnen in das von mir geleitete Heim. Von den vier
Einzelkämpferin. Mit TK spezial sprach sie über die Situation    Damen arbeitet leider heute nur noch eine bei mir, die ande­
in der Thüringer Altenpflege                                                                    ren in den alten Bundeslän­
und ihre Arbeit.                                                                                dern. Mit Fachkräften aus
                                  „Der Fachkräftemangel ist                                     den EU-Balkanländern funk­
Frau Benkenstein, wie steht                                                                     tioniert die Zusammenarbeit
es um den Fachkräfteman-         unser drängendstes Problem.“                                   auch wegen der kulturellen
gel in der Thüringer Alten-                                                                     Nähe gut.
pflege? Es ist nicht mehr
fünf vor zwölf, wie es Politi­
ker gerne sagen, es ist deutlich nach zwölf. Der Fachkräfte­
mangel ist unser drängendstes Problem und wir sind nur mit
sehr viel Mühe in der Lage, die Pflegebedürftigen angemes­
                                                                        Zur Person
sen zu versorgen.
                                                                        Margit Benkenstein
Es dauert ein halbes bis Dreivierteljahr, bis ich eine offene
Stelle nachbesetzen kann. Anderen Einrichtungen geht es
genauso. Laut Bundesagentur für Arbeit gibt es in der Alten­
pflege dreimal so viele offene Stellen wie Bewerber. Und das
sind nur die offiziellen Zahlen. Im echten Leben ist die Lage
noch schwieriger.

Muss der Pflegeberuf attraktiver werden Natürlich wäre
das immer schön. Themen wie Vergütung, Arbeitsplatz- und
Umfeldgestaltung müssen angegangen werden. Das Schul­
geld in Pflegeschulen abzuschaffen war zum Beispiel ein
sehr wichtiger Schritt. Aber die Forderung allein greift nicht
weit genug.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der
Beschäftigten in der Pflege in Thüringen verdoppelt. Wir
haben Interessenten für den Pflegeberuf, aber die reichen bei           Margit Benkenstein ist die Vorsitzende der
Weitem nicht aus. Der Bedarf an Pflegekräften wächst                    Landesgruppe Thüringen des Bundesverban­
schneller, als wir aus eigener Kraft neu besetzen können.               des privater Anbieter sozialer Dienste (bpa).
Wir müssen zusätzliche Kräfte mobilisieren.                             Sie betreibt in Gerstungen einen Pflegedienst
                                                                        sowie ein Pflegeheim. Benkenstein kämpft
An welche zusätzlichen Kräfte denken Sie? Wir brauchen                  gegen den Fachkräftemangel und setzt sich
Fachkräfte aus dem Ausland. Schon heute ginge es ohne sie               für gute Rahmenbedingungen der Pflege ein.
nur schwer in der Thüringer Altenpflege. Zukünftig wird es              Dazu zählt für sie ausdrücklich eine gute qua­
gar nicht mehr gehen.                                                   lifizierte Ausbildung in der Altenpflege.
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3 TK spezial Thüringen – Ausgabe 1/2018

So auch mit Kroaten. Viele von ihnen haben vorher in Öster­        Suchen Sie auch Azubis im Ausland? Ja. Zum 1. März star­
reich in privaten Haushalten gearbeitet und kennen so die          ten bei uns Pflegeschüler aus Bosnien-Herzegowina. Auch
Arbeit in der Pflege, die der unseren sehr ähnlich ist.            aus Vietnam haben wir schon Azubis.

Zudem kooperiert der bpa bundesweit schon seit 2013 mit            Die Aufenthaltserlaubnis bei Azubis aus nicht EU-Ländern ist,
der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), um              wie auch bei den Fachkräften, an die Ausbildung beziehungs­
Fachkräfte zum Beispiel von den Philippinen in Deutschland         weise den ausbildenden Betrieb gebunden.
einsetzen zu können. In Thüringen
profitieren wir davon seit dem                                                                       Ein weiteres Beispiel,
vergangenen Jahr. Auf den Philippi­            „Wir helfen den neuen                                 an das sich sicher
nen werden Pflegekräfte akade­                                                                       noch viele erinnern,
misch ausgebildet, sodass sie sehr           Kollegen beim Verbessern                                sind die Altenpfle­
gute Vorkenntnisse haben. Viele phi­                                                                 ge-Azubis, die wir auf
lippinische Kollegen sind katholisch,         ihrer Sprachkenntnisse.“                               Vorschlag von Minis­
deswegen klappt die kulturelle In­                                                                   terpräsident Rame­
tegration recht problemlos.                                                                          low     2015      aus
                                                                                                     Griechenland ange­
Wie ist der Weg, wenn eine ausländische Pflegekraft in             worben haben. Von den 20 jungen Menschen arbeiten jetzt
Thüringen arbeiten will? In der Regel kommt die Initiative         meines Wissens sieben oder acht bei bpa-Mitgliedern in
von uns, also aufgrund von persönlichem Engagement oder            Thüringen.
weil es Kooperationen über den Verband gibt. Als Vermitt­
ler fungieren Agenturen, an die wir etwa 5000 Euro pro Ver­        Mit welchen Hürden haben Sie zu kämpfen? Da so ziemlich
mittlung zahlen. Dafür kümmern sie sich um Visa und andere         jedes Anwerben und jeder neue Kollege von einer individu­
bürokratische Angelegenheiten wie Sprachtests. Wir chatten         ellen Geschichte begleitet ist, könnte ich hier einige nennen.
und skypen bei der Auswahl von Fachkräften viel. Im besten         Die für mich auffälligsten und ärgerlichsten: Als diejeni­
Fall fahren oder fliegen wir in die entsprechenden Länder.         gen, die sich um ausländische Pflegefachkräfte bemühen,
                                                                   fühlen wir uns immer noch als Einzelkämpfer. Das Fach­
Wenn ich eine                                                                           kräfteproblem ist schon so lange be­
geeignete Fach­                                                                         kannt und verschiedene Politiker be­
kraft gefunden            „Zur fehlenden Unterstüt­                                     kennen sich immer wieder dazu, dass
habe, helfen wir                                                                        etwas dagegen getan werden soll.
bei allem Organi­         zung kommt in Thüringen                                       Ganz konkrete Unterstützung ist aber
satorischen – der                                                                       schwer zu finden.
Wohnungssuche             eine Blockaden gleichkom­
zum Beispiel oder                                                                      Zur fehlenden Unterstützung kommt in
auch der Kita- und           mende Langsamkeit.“                                       Thüringen eine Blockaden gleichkom­
Schulsuche für die                                                                     mende Langsamkeit. Ein Beispiel:
Kinder. Weil häufig                                                                    Es dauert etwa ein halbes Jahr, bis das
die gesamte Familie nach Deutschland kommt, suchen wir auch        Landesverwaltungsamt ausländische Pflegefachkräfte aner­
hin und wieder Beschäftigungsmöglichkeiten für den Partner.        kennt. Das Amt hat die Aufgabe zu prüfen, welche sprachli­
                                                                   chen und fachlichen Qualifikationen die Pfleger nachholen
Außerdem unterstützen wir beim Verbessern der Sprach­              müssen, um hier als Fachkräfte anerkannt zu werden. Dann
kenntnisse. Neuen Kollegen, die in ihrer Heimat zwar als           müssen die Anerkennungsprüfungen organisiert werden.
Krankenpfleger ausgebildet sind, mit der Pflege älterer
Menschen allerdings höchstens bei den Großeltern zu tun            Ich weiß, dass das bei der Vielzahl unterschiedlicher Aus­
hatten, bringen wir das Einmaleins der Altenpflege bei. Und        bildungen und Nationen schwierig ist, aber es ist essenziell.
natürlich sorgen wir dafür, dass sie schnellstmöglich als Fach­    Wir lassen unsere zukünftigen Pflegefachkräfte mittlerweile
kraft anerkannt werden, auch in unserem eigenen Interesse.         über einen Partner in Berlin prüfen und anerkennen, schlicht,
Bis das passiert ist, arbeiten sie als Pflegehilfskräfte, werden   weil es schneller und unkomplizierter ist.
so bezahlt und dürfen noch nicht die Arbeit von
Fachkräften übernehmen.
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4 TK spezial Thüringen – Ausgabe 1/2018

Daraus ergeben sich vermutlich Forderungen an die           einmal B1 gefordert. Innerhalb eines Jahres muss dann der
Politik? Ja. Die Bearbeitungszeiten in Thüringen müssen     Nachweis über Sprachlevel B2 erbracht werden. Das ist
ganz klar kürzer werden. Das Landesverwaltungsamt braucht   realistisch. Die Hessen fordern ebenfalls B1. Außerdem wird ein
mehr Ressourcen, und dafür ist die Thüringer Regierung      spezielles Pflegedeutsch geprüft. So etwas passt nach meiner
zuständig.                                                  Erfahrung gut zu den Berufsanforderungen.

Außerdem wünsche ich mir vom Land ein pragmatischeres       Wir brauchen außerdem ein strukturierteres Vorgehen bei der
Vorgehen, zum Beispiel wenn es um das geforderte Sprach­    Suche und Anerkennung ausländischer Pflegefachkräfte, gerne
niveau anzuerkennender Altenpfleger geht. Im Moment wird    zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit. Im Moment gibt
das Sprachlevel B2 gefor­                                                                 es viele mehr oder weniger
dert. Das müssen auch                                                                     private Initiativen, aber wir
auslän­dische Germanistik­        „Wir brauchen ein struktu­                              wirken ja einem gesamtgesell­
studenten vorweisen.                                                                      schaftlichen Problem ent­
                                   rierteres Vorgehen bei der                             gegen. Oder versuchen es.
Natürlich ist die Sprache                                                                 Aus meiner Sicht ist hier der
wichtig. Aber Beispiele aus      Suche und Anerkennung aus­                               Bund in der Pflicht.
anderen Bundesländern
zeigen, was auch möglich ist.    ländischer Pflegefachkräfte.“                            Wir brauchen ein Einwan­
In Bayern wird für die Aner­                                                              derungsrecht, das es
kennung als Fachkraft erst                                                                ­Menschen mit guten fachli­
                                                                                          chen Qualifikationen ermög­
                                                            licht, in Deutschland Fuß zu fassen – besonders in den
                                                            Fachbereichen, in denen es einen nicht zu bestreitenden
                                                            Mangel gibt, wie der Pflege.
       Hintergrund

       Selbstverpflichtung                                  Zudem brauchen wir die Bundespolitik mit all ihren Beziehun­
                                                            gen ins Ausland als Türöffner beim Werben um ausländische
       für faire                                            Pflegefachkräfte. Es gibt einige Orte auf der Welt, in denen
                                                            es gut ausgebildete Pfleger gibt, die im Heimatland keine
       Arbeitsbedingungen                                   Anstellung finden. Wenn diese Menschen auch kult­urell zu uns
                                                            passen, sollte der Bund mit ­entsprechenden Kooperationsver­
       Die Mitgliedseinrichtungen des bpa haben             einbarungen helfen, damit die Fachkräfte zügig zu uns kommen.
       sich freiwillig neun Grundprinzipien ver­
       pflichtet, die bei der Beschäftigung ausländi­
       scher Pflegekräfte eingehalten werden.
       Neben schon im Interview angesprochenen
       Punkten zählen dazu unter anderem:

       •• Qualifizierte Pflegefachkräfte werden
          strukturiert eingearbeitet.
       •• Neue Mitarbeiter werden im Anerkennungs­
          prozess ihrer Berufsabschlüsse unterstützt.
       •• Patenschaften bieten die Möglichkeit, die
          neue Lebensregion, Kultur und Freizeit­
          angebote besser kennenzulernen.
       •• Entsprechend der anerkannten Qualifikati­
          on wird ein angemessenes und vergleich­
          bares Gehalt gezahlt.
       •• Bei den pflegebedürftigen Menschen wird
          um einen fairen und akzeptierenden Um­
          gang mit den Pflegefachkräften geworben.

       Alle neuen Punkte der Selbstverpflichtung sind
       auf der Internetseite bpa.de unter dem
       Stichwort „Selbstverpflichtung“ veröffentlicht.
TK spezial - Techniker Krankenkasse
5 TK spezial Thüringen – Ausgabe 1/2018

Was Thüringen von anderen
Bundesländern lernen kann
Das föderale System der Bundesrepublik hat viele Gesichter.        Seit dem Herbst 2017 lernen 22 vietnamesische Azubis in
Eines ist, dass sich in vielen Fällen ein Blick zu anderen         zwei rheinland-pfälzischen Kliniken. In dem Projekt unter
Bundes­ ländern durchaus lohnt. Wie werden ähnliche                Feder­führung der Deutschen Gesellschaft für Internationale
Probleme dort angegangen? Was kann man sich abschauen?             Zusammenarbeit (GIZ) arbeiten die Bundes- und Landes­
Im Hinblick auf strukturierte Maßnahmen, um ausländische           regierung sowie die Ausbildungskliniken als Partner
Fachkräfte gezielter bestmöglich qualifiziert in den               zusammen. Das Ziel, langfristige Strategien der Fach­
Pflege-Arbeitsmarkt einzubinden, gibt es da so einiges.            kräftegewinnung auf höchstem Niveau zu generieren, wird
                                                                   ausdrücklich hervorgehoben.
 Mecklenburg-Vorpommern: Altenpflege-Ausbildung in
­Vietnam In Mecklenburg-Vorpommern (MV) gibt es bei­               Baden-Württemberg stockt Personal in Berufs-­
 spielsweise einen Mediziner, der als eine Art Botschafter der     Anerkennungsbehörde auf In Baden-Württemberg hat die
 Landesregierung dazu beiträgt, im Gesundheitsbereich              Landesregierung im Januar 2018 bei den organisatorischen
 internationale Kontakte und Kooperationen anzubahnen.             Strukturen nachgebessert. Weil die Anerkennung auslän­
 Vom Land wird ein sehr aktives Kuratorium Gesundheits­            discher Berufsabschlüsse für Ärzte und Pflegefachkräfte zu
 wirtschaft koordiniert und unterstützt.                           lange dauerte, wurde in der zuständigen Behörde das
                                                                   Personal um acht neue und weitere Stellen aus dem
Nach dreijährigem Bemühen vereinbarten MV und Vietnam,             Sozialministerium aufgestockt und damit mehr als verdoppelt.
dass sie bei der Ausbildung und dem Austausch von Pflege­
kräften – Schwerpunkt Altenpflege – enger zusammen­                Die nötige Beschleunigung der Anerkennungsverfahren wird
arbeiten wollen. Die Absichtserklärung wurde von höchster          zu Recht als Hauptmotivation genannt. Zusätzlich hilft die
Stelle, dem vietnamesischen Premierminister Nguyễn Xuân           bessere Personalausstattung auch, die höchst unter­
Phúc, im Sommer 2017 unterzeichnet. Zum einen soll                 schiedlichen und komplexen Berufsabschlüsse aus den
Vietnam Hilfe beim Aufbau einer dualen Ausbildung nach             verschiedensten Ländern der Welt gründlich mit den
deutschem Vorbild bekommen.                                        deutschen Standards zu vergleichen. So kann letztendlich
                                                                   auch die Qualität besser geprüft werden.
In Vietnam sollen außerdem Pfleger nach deutschen
Standards und in deutscher Sprache ausgebildet werden. So          Sowohl die baden-württembergischen Kliniken als auch Pfle­
wird eine Vorbildung auf hohem Niveau gesichert. Ein               geeinrichtungen begrüßten den Schritt in der Hoffnung, dass
weiterer Teil der Ausbildung kann in MV durchgeführt werden        so offene Stellen deutlich schneller besetzt werden ­können.
– mit dem Ziel, dass die Menschen dann im Land bleiben.
                                                                   Übrigens monieren auch Leiter Thüringer Pflegeeinrich­
An der Kooperation sind neben dem Goethe-Institut die              tungen die langen Bearbeitungszeiten beim Anerkennen
Universität Greifswald, Fachhochschulen, mehrere Kranken­          ausländischer Abschlüsse. Im Freistaat ist das Landesver­
häuser und Reha-Kliniken im Land sowie der Städte- und Ge­         waltungsamt dafür zuständig.
meindetag beteiligt. Eine breit angelegte Landesinitiative also.

Modellregionen für Krankenpflege-Ausbildung in Hessen,
Niedersachsen und Rheinland-Pfalz Ähnliche Wege, nur
mit einer etwas anderen Zielgruppe, gehen die Landes­
regierungen in Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.
In einem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
geförderten Modellprojekt werden Krankenpfleger – wieder
aus Vietnam – in den drei Ländern ausgebildet. Zuvor
durchliefen sie in ihrem Heimatland einen Sprachkurs bis
zum Sprachniveau B2 inklusive einer fachsprachlichen
­Qualifizierung sowie ein interkulturelles Training. Wie im
Beispiel aus MV werden die jungen Menschen so sprachlich
für die Ausbildung in Deutschland vorqualifiziert.
TK spezial - Techniker Krankenkasse
6 TK spezial Thüringen – Ausgabe 1/2018

Blick auf interkulturelle Stolpersteine

„Manchmal kann emotionale Nähe
sogar die verbalen Kommunikations-
schwierigkeiten ausgleichen.“
„Einander verstehen“ bedeutet in den seltensten Fällen nur        Wenn aber professionelles, fachliches, möglichst korrektes
„die wörtliche Bedeutung des Gesprochenen erfassen“. Bei          Handeln im Vordergrund steht, kann der Umgang miteinan­
der Zusammenarbeit mit ausländischen Pflegefachkräften            der für Pflegende distanziert wirken. Sie fühlen sich dann
können dieses Wissen und die richtigen Konsequenzen               eventuell eben nicht genug verstanden und behandelt wie zu
daraus zum entscheidenden Standortfaktor werden. Für              Hause, nicht als würden sie selbstverständlich zur Gesell­
Pflegebedürftige ist eine interkulturell sensible Heim- oder      schaft gehören. Das kann durch noch mehr persönliche Nähe
Pflegedienstleitung ein Segen.                                    aufgelöst werden, die zugewanderte Pflegende eventuell als
                                                                  wichtigen selbstverständlichen Wert einbringen, weil es in
Dr. Marion Dathe vom Jenaer Verein interculture.de sprach mit     ihrer Kultur einfach dazugehört, die Älteren im Familienver­
TK spezial darüber, warum die Einflüsse anderer Kulturen der      band zu pflegen – oft ihr klarer Vorteil.
deutschen Altenpflege gut tun könnten und wie man
zielführend mit kulturellen Unterschieden umgehen kann.           Manchmal kann emotionale Nähe sogar die verbalen
                                                                  ­Kommunikationsschwierigkeiten ausgleichen, die fast immer
Frau Dr. Dathe, in der Altenpflege setzen viele                    zu den zentralen Herausforderungen gehören.
Einrichtungen im Freistaat verstärkt auf F        ­achkräfte,
die nicht aus Deutschland kommen. Welche C           ­ hancen     Wechseln wir die ­Perspektive, bedarf es auch der Empathie
und Herausforderungen fallen Ihnen auf Anhieb                     hiesiger Kolleginnen und Kollegen für zugewanderte Pflege­
ein? Pflege ist in jedem soziokulturellen Rahmen welt­            kräfte. Dass ältere Menschen in Pflegeheimen wohnen und
weit sehr u ­ nterschiedlich eingebunden. Sie ist funktional,     nicht ausschließlich zu Hause durch die Familie beziehungs­
emotional und werte­mäßig stark mit dem F ­ amilienverständnis    weise Nachbarschaft unterstützt werden, kann auf Unver­
verbunden. Wichtig ist auch, wie die Verantwortung und            ständnis, Mitleid oder gar Missbilligung stoßen. Hier gilt es zu
damit auch Ressourcen­       bereitstellung dafür gesamt­         vermitteln.
gesellschaftlich definiert ist.
Stark vereinfacht gesagt geht                                                                      Worauf sollten Leiter von
es um die Frage: Wie präsent          „Pflege ist funktional,                                      Pflegeeinrichtungen mit
und normal ist die Pflege äl­                                                                      ausländischen Beschäftig-
terer Familien- und anderer         emotional und wertemäßig                                       ten besonders achten? Da
Gruppenmitglieder im Alltag                                                                        kulturelle Unterschiede in
der jeweiligen Kultur?               stark mit dem Familien­                                       jedem Alltags- und Berufsde­
                                                                                                   tail vorhanden sein können,
Ein entscheidender Vorteil im        verständnis verbunden.“                                       ist es schwer, hier eine kurze
bundesweiten und Thüringer                                                                         Antwort zu geben. Übergrei­
Altenpflegewesen ist bei­                                                                          fend würde ich sagen, dass
spielsweise die einheitlich gute fachliche Ausbildung des Pfle­   die Sensibilität eine Hauptrolle spielt. Das Fingerspitzen­
gepersonals sowie die medizinische und medizintech­nische         gefühl eben für solche Details und für den gegenseitigen
Versorgung. Zugewanderte Pflegekräfte müssen das oft erst         Einfluss aller, zum Beispiel im Heim.
lernen.
                                                                  Konträr zum Zeitdruck im Job, der kaum zum besseren
                                                                  Kennenlernen anderer Lebenswelten führen wird, wäre es
TK spezial - Techniker Krankenkasse
7 TK spezial Thüringen – Ausgabe 1/2018

       wichtig, sich über die Kleinigkeiten so oft wie möglich         voneinander lernen könnte an Mitgefühl, Linderungs- und
       auszutauschen. Das Team sollte thematisieren, was sie           Heilansätzen, weil sie in verschiedenen anderen Systemen
       unterscheidet, was eventuell auch zu Spannungen führt.          gut funktionieren.

       Genauso wichtig im Sinne von Diversity (A.d.R.: „Vielfalt als   Beim Kontakt im Kollegium sowie auch zwischen Personal, zu
       Chance“) und Wertschätzung des Anderen ist, was man             Pflegenden und Angehörigen sind womöglich kulturelle
                                                                       Unterschiede zu berücksichtigen, zum Beispiel in Bezug auf

                                                                       •• den Umgang mit emotionalen Belastungen,
                                                                       •• ob und wie Krankheit und Leid gelindert werden können,
Hintergrund                                                            •• wie Sterbende begleitet werden,

interculture.de e. V.                                                  •• welche Kontakte zwischen den Geschlechtern unter
                                                                          welchen Umständen ethisch zulässig sind
                                                                       •• oder wie mit Kritik am Arbeitsplatz umgegangen wird.

                                                                       Hierbei gibt es auch Tabus, zum Beispiel aus religiösen
                                                                       Gründen. Es wird also nicht immer leicht sein, darüber im
                                                                       Arbeitsalltag zu sprechen. Davon können vielfältige Themen
                                                                       betroffen sein, die allerdings den Rahmen eines kurzen
                                                                       Gespräches sprengen.

                                                                       Angenommen Thüringer Pflegeheime, die ausländische
                                                                       Fachkräfte beschäftigen, wollen sich intensiver mit dem
                                                                       Thema interkulturelle Kommunikation auseinandersetzen.
                                                                       Welche Tipps haben Sie? Damit schließen Sie an das vorhe­
                                                                       rige Thema an: Ohne fundiertes Wissen über- und Empathie
                                                                       füreinander ist gute Kooperation auch in der Pflege viel mehr
                                                                       Zufallsprodukt, als es sein müsste.
Dr. Marion Dathe (links) und Franka Schulze von interculture.de
                                                                       Aber genau das muss es nicht: Es gibt Bildungsanbieter in
                                                                       Thüringen, die vertiefte interkulturelle und Diversity-Kompe­
Der Verein interculture.de bietet interkultu­relle
                                                                       tenzen entwickeln helfen, aber auch berufsspezifisch
Bildung für die Berufspraxis an und ist stark
                                                                       interkulturell weiterbilden. Hier sind neben dem Verein
mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena
                                                                       interculture.de, der eng mit der Jenaer Universität verbunden
ver­bunden. interculture.de ist Teil des Thürin­
                                                                       ist, vor allem die Angebote des Landesnetzwerks „Integration
ger Landesnetzwerkes „Integration durch
                                                                       durch Qualifizierung“ in Thüringen zu nennen.
Qualifizierung (IQ)“, dem auch die Servicestelle
Pflege und Bildungsträger für die Ausbildung
                                                                       Genügend Zeit zum interkulturellen Kompetenzerwerb muss
von Menschen mit Migrationsge­schichte in
                                                                       aber in jedem Fall eingeplant werden – auch wenn mir
Pflegeberufen ange­hören. Weitere Informa­
                                                                       bewusst ist, dass das in Mangelsituationen sehr schwer ist.
tionen gibt es unter iq-thueringen.de und
interculture.de.
8 TK spezial Thüringen – Ausgabe 1/2018

Jeder vierte Krankenhaus-Arzt im Freistaat kommt aus dem Ausland

Gute Arbeitsbedingungen und
Erfolge bei organisatorischen
Hürden in Thüringen

Die Zahl ausländischer Fachkräfte in Thüringen ist, gemessen       Fünfstück, Vizepräsident des Verbands Leitender Kranken­
an ganz Deutschland, eher gering. Bei den Ärzten sieht das         hausärzte und Ärztlicher Direktor des Sophien- und
allerdings anders aus: 2016 kamen im Freistaat 15 Prozent          Hufeland-Klinikums Weimar. Er sagt auch, dass der Freistaat
aus dem Ausland. Im Vergleich aller Bundesländer ist das           einen guten Ruf bei jungen Ärzten im Ausland hat. In den
Platz zwei hinter dem Saarland mit 17 Prozent.                     Kliniken könne man bei guter Arbeitsatmosphäre viel lernen.
                                                                   Zudem sei die Lebensqualität in Thüringen sehr gut: Arbeit,
Nach neuesten Zahlen der Landesärztekammer kam Ende                Freizeit und soziale Aspekte könnten besser als anderswo mit
2017 bereits jeder vierte Arzt an Thüringer Kliniken aus           beruflichen Pflichten in Einklang gebracht werden. „Es ist
anderen Ländern der Welt. Angeführt wird die Liste                 meine tiefste Überzeugung, dass es sich lohnt, im Freistaat
aus­ländischer Ärzte von Rumänien, Syrien und Bulgarien.           Thüringen zu arbeiten und zu leben“, lobt Prof. Fünfstück.

Wie kommt es zu diesem verhältnismäßig hohen Anteil? „Die          Sprechende Medizin – essenziell und für ausländische
ausländischen Ärzte schließen Lücken, die auch in Thüringen        Fachkräfte Herausforderung Freilich läuft nicht immer al­
leider vorhanden sind. Das erklärt sich nicht alleine durch Ver­   les reibungslos, wenn Ärzte aus dem Ausland hier arbeiten
änderungsbestrebungen unserer jungen ärztlichen Kollegin­          wollen. Die Landesärztekammer forderte jüngst, dass alle
nen und Kollegen. Die Umsetzung der rechtlichen Festlegun­         Ärzte, die in Deutschland arbeiten wollen, auch das deutsche
gen zum Arbeitszeitgesetz bereitet den Krankenhäusern              Staatsexamen ablegen müssen. Durch eine einheitliche Prü­
auch große personelle Probleme“, sagt Prof. Dr. Reinhard           fung des Fachwissens soll die Qualität der Arbeit und damit
                                                                                   die Versorgung sowie die Patientensicherheit
                                                                                   besser als bisher sichergestellt werden. Bei je­
                                                                                   dem Bewerber wird geprüft, ob der jeweilige
                                                                                   Ausbildungsstand mit dem deutschen Staats­
                                                                                   examen vergleichbar ist. Gegebenenfalls müs­
                                                                                   sen sich die Ärzte nachqualifizieren.

                                                                                  Für Prof. Fünfstück ist zudem die Sprache ein
                                                                                  zentraler Knackpunkt. „Die sogenannte
                                                                                  sprechende Medizin ist ungemein wichtig für
                                                                                  die Diagnosestellung, die Behandlung und
                                                                                  auch für die Nachsorge. Die Medizin hat sich
                                                                                  nach dem Patienten zu richten und der möch­
                                                                                  te, völlig zu Recht, verstehen und verstanden
                                                                                  werden. Deswegen müssen wir die Voraus‑
                                                                                  setzungen schaffen, neue Kollegen möglichst
                                                                                  rasch sprachlich zu integrieren“, sagt er.
9 TK spezial Thüringen – Ausgabe 1/2018

Lob für Anerkennungsverfahren – Nachahmungspotenzial                Dafür sorgt unter anderem eine Kommission, bestehend aus
für die Pflege Um die sprachlichen Fähigkeiten ausländi­            Vertretern der Landesärztekammer, des Universitätsklinikums
scher Ärzte bei Bedarf auszubauen und vor der Zulassung zu          Jena und akademischer Lehrkrankenhäuser, die das Landes­
prüfen, gibt es seit einiger Zeit veränderte Strukturen in          verwaltungsamt beim Prüfen der Anträge zur Berufsanerken­
Thüringen. Die Sprachprüfungen werden jetzt von der                 nung unterstützen.
Landesärztekammer durchgeführt. Diese bietet auch Vor­
bereitungskurse an und organisiert Integrationskurse für die        In Kooperation verschiedenster Akteure wird so ein Problem
ausländischen Kollegen. Erfahrene Ärzte haben sich bereit           angegangen, das auch in der Altenpflege ein zentrales ist:
erklärt, in Prüfungskommissionen mitzuwirken.                       Anerkennungsverfahren ausländischer Abschlüsse dauern zu
                                                                    lange, sind zu schwierig. Vielleicht animieren die positiven
Überhaupt hat sich beim Umgang mit ausländischen Ärzten,            Erfahrungen bei den Ärzten ja zum Nachahmen.
die in Thüringen arbeiten wollen, viel getan. „Die vielen Diskus­
sionen und das Engagement unserer Standesorganisation
haben sich ausgezahlt“, sagt Prof. Fünfstück. „Unter Federfüh­
rung des Sozial- und Gesundheitsministeriums sowie unserer
Landesärztekammer Thüringen konnten wir 2017 Strukturen
etablieren, die den Stau an Anträgen auf Approbation auflösen
werden. Wir sind jetzt auf dem richtigen Weg.“

                                                                           Zur Person

                                                                           Prof. Dr. Fünfstück

                                                                           Prof. Dr. Reinhard Fünfstück ist Ärztlicher
                                                                           Direktor des Sophien- und Hufeland-Klini­
                                                                           kums Weimar. Zudem ist er Vizepräsident des
                                                                           Bundesverbands Leitender Krankenhausärzte
                                                                           und Mitglied des Vorstandes der Landesärz­
                                                                           tekammer Thüringen.
10 TK spezial Thüringen – Ausgabe 1/2018

15 Prozent der Thüringer Ärzte kamen 2016 aus dem Ausland.
(Zahl praktizierender Ärzte/Zahl ausländischer praktizierender Ärzte)

     17 %
     Saarland (SL): 4.931/821

     15 %                                                                                             SH
     Thüringen (TH): 9.296/1.405
                                                                                                           HH                      MV
     13 %
     Nordrhein-Westfalen (NRW): 80.629/10.168                                                  HB
     Sachsen (SN): 17.303/2.288
                                                                                                                                          BE
                                                                                                        NI
     12 %
     Brandenburg (BB): 9.692/1.177
     Bayern (BY): 62.088/7.275                                                                                                             BB
     Niedersachsen (NI): 31.915/3.945                                                                                        ST
     Sachsen-Anhalt (ST): 9.166/1.103
                                                                                 NRW
     11 %                                                                                                                                 SN
     Bremen (HB): 4.044/454                                                                                           TH
     Hessen (HE): 27.860/3.061                                                                   HE
     Rheinland-Pfalz (RP): 17.824/1.905
                                                                               RP
     10 %
     Mecklenburg-Vorpommern (MV): 7.514/754
                                                                          SL
     9%
                                                                                                                              BY
     Baden-Württemberg (BW): 48.606/4.456
                                                                                                BW
     6%
     Berlin (BE): 22.073/1.410
     Schleswig-Holstein (SH): 12.926/767

     5%
     Hamburg (HH): 12.740/669

Quelle: Bundesärztekammer; Grafik: Techniker Krankenkasse                                                                                  Stand: 31.12.2016

Impressum
Herausgeber: Techniker Krankenkasse, Landesvertretung Thüringen; verantwortlich: Guido Dressel; Redaktion: Christiane ­Haun-Anderle;
Fotos: bpa Landesgeschäftsstelle Thüringen, interculture.de e. V., Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar; Telefon: 03 61 - 542 14 - 00;
Telefax: 03 61 - 542 14 - 30; E-Mail: lv-thueringen@tk.de; Twitter: www.twitter.com/TKinTH; Internet: tk.de/lv-thueringen
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