Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...

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Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich
Heft 91, September 2018

                                                              Totholz.
                                                   HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN

                                                    Problemtiere.
                                                    JEDES HAT SEINE GESCHICHTE
Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
inhalt.
    GEMEINSAM MEHR ENTDECKEN.

          NATURSCHUTZBUND                                                                                                      LAND OBERÖSTERREICH
          VIELFALT ERLEBEN                                                                                                     NATUR BELEBEN

                                                                                     04    vielfalt erleben.              12      natur beleben.

                                                                                     06    Einladung,                     13      Die Pemse
                                                                                           Nachberichte
                                                                                                                          14      More Moor
                                                                                     07    Warum ich?
                                                                                           Die Äsche

                                                                                     08    Käfer brauchen
                                                                                           Totholz
                                                                                                                                                                       16      Wo das Problem mit
                                                                                     10    Paradiesische                                                                       den Problemtieren
                                                                                           Zustände im                                                                         liegt
                                                                                           Himmelreich
                                                                                                                                                                       19      25 Jahre
                                                                                                                                                                               Biologiezentrum

              Der Naturschutzbund ist Anwalt der Natur:                                                                         Naturschutz sichert den Erhalt der
              Wir erwerben und pflegen Grundstücke                                                                              biologischen Vielfalt. Er schützt aber
              und führen Artenschutzprojekte durch,                                                                             auch unsere kostbaren Naturlandschaften
              um die Vielfalt zu bewahren. Wir leisten                                                                          vor übermäßigen Erschließungen und
              Bildungsarbeit in Form von Exkursionen,                                                                           Vermarktung. Ziel ist ein gedeihliches
              Ausstellungen und Vorträgen. Wir beraten                                                                          Nebeneinander von Mensch und Natur.
              in Naturschutzfragen und setzen uns gegen
              Naturzerstörung ein.

              www.naturschutzbund-ooe.at                                                                                        www.land-oberoesterreich.gv.at
              oberoesterreich@naturschutzbund.at                                                                                n.post@ooe.gv.at

                                                                                                                                     ClimatePartner.com/53401-1808-1012

    Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich
    Heft 91, September 2018                                                                                                            PEFC zertifiziert.                              gedruckt nach der
                                                                                                                                       Dieses Produkt stammt                           Richtlinie „Druckerzeug-
                                                                                                                                       aus nachhaltig bewirt-                          nisse“ des österreichi-
                                                                                                                                       schafteten Wäldern und                          schen Umweltzeichens,
                                                                                                                                       kontrollierten Quellen.                         Gutenberg-Werbering
                                                                                     DAS COVER                                         www.pefc.at                                     GmbH, UW-Nr. 844

                                                                                     Foto I C. Thomas-Reibnegger          Impressum: Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Naturschutzbund Oberösterreich
                                                                                                                          Schriftleitung: Josef Limberger Redaktion: Mag.a Heidelinde Kurz, Dr. Martin Schwarz,
                                                                                     Bis in den Oktober sind die          Josef Limberger - alle: 4040 Linz, Knabenseminarstr. 2, Telefon 0732/779279. Abteilung
                                                                                     Weibchen der Wespenspinne            Naturschutz Schriftleitung: Dr. Gottfried Schindlbauer Redaktion: DI Dr. Stefan
                                                                   Totholz.                                               Reifeltshammer, Andrea Dumphart, Dr. Barbara Than - alle: 4021 Linz, Bahnhofplatz 1,
                                                       HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN
                                                                                     anzutreffen. Bei NATURSCHAUSPIEL     Telefon 0732/7720-0 Gesamtherstellung: bisskonzept media, City Tower 2, EG,
                                                                                     erforschen die Besucher die          Lastenstraße 36, 4020 Linz. Hergestellt mit Unterstützung des Amtes der Oö. Landes-
                                                         Problemtiere.
                                                        JEDER HAT SEINE GESCHICHTE   Lebensräume von Insekten,            regierung, Abteilung Naturschutz. Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben
                                                                                     Spinnen, Wassertieren, Rotwild und   nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich das Recht
                                                                                                                          auf Kürzungen eingesandter Manuskripte vor. Alle Rechte sind vorbehalten. Im Sinne
                                                                                     des scheuen Luchs.                   der leichteren Lesbarkeit wird auf geschlechtsneutrale Formulierungen verzichtet.
                                                                                     www.naturschauspiel.at               Es sind jeweils beide Geschlechter von der Formulierung umfasst.

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Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
editorial.
DER ALPENRAUM – FUNPARK ODER NATURNAHER ERHALTUNGSRAUM?
                                                                                                                               Das Bergparadies
                                                                                                                               Warscheneck
                                                                                                                               kann mit
                                                                                                                               NATURSCHAU-
                                                                                                                               SPIEL auf sanfte
                                                                                                                               Art erlebt werden.
                                                                                                                               Foto I M. Rieß

                                                                                                                               Text I Dr. Gottfried
                                                                                                                               Schindlbauer
Liebe Leserinnen und Leser!                                                                                                    Leiter der Abteilung
                                                                                                                               Naturschutz

In Zeiten des sich verändernden Klimas rücken einige Regi-      in Österreich sind Projekte für Zusammenschlüsse von Ski-
onen in Bezug auf den Tourismus ganz besonders in den Fo-       gebieten, auch im Gletscherbereich, in Ausarbeitung. Auch
kus verschiedenster Überlegungen. Der Alpenraum ist eine        trotz des Hintergrundes, dass in den österreichischen Alpen
dieser Regionen. Die nachfolgenden Überlegungen bzw.            bereits 7000 Pistenkilometer existieren und der Klimawan-
Beobachtungen stelle ich als Vertreter der Bundesländer in      del ein Faktum ist. Natürlich bin ich mir bewusst, dass die
der CIPRA Österreich (Alpenkommission) an. Der Alpen-           Bevölkerung im Alpenraum den Tourismus braucht um zu
bogen bedeckt eine Fläche von ca. 190.000 km2 und zieht         überleben. Die Frage ist, ob nicht die weitere, ungebrems-
sich über eine Länge von rund 1.200 km von den französi-        te Erschließung und Intensivierung mit einer irreversiblen
schen Seealpen über die West- und Ostalpen bis zu den Ka-       Zerstörung einhergeht. Zu befürchten ist, dass wir dadurch
rawanken. Insgesamt leben 15 Millionen Menschen in den          viele Chancen für die künftige Entwicklung leichtfertig aus
Alpen. In Österreich spielen die Alpen mit einem Flächen-       der Hand geben.Wer mit offenen Augen in den Alpen un-
anteil von zwei Dritteln der Gesamtfläche in vielerlei Hin-     terwegs ist wird feststellen, dass bei den aufgezeigten Ent-
sicht eine besonders große Rolle. Besucht werden die Alpen      wicklungen Österreich keine Ausnahme ist.
jährlich von zig Millionen Besuchern. Der Tourismus im ös-
terreichischen Anteil der Alpen spielt daher volkswirtschaft-   Es klingt zwar heute vielleicht noch illusorisch, aber nur
lich eine herausragende Bedeutung. Diese Zahlen alleine sa-     eine alpenweit gültige, alpine Raumplanung und eine abge-
gen noch wenig über die Belastbarkeit und über das äußerst      stimmte, nachhaltige Tourismusentwicklung könnten den
sensible Ökosystem „Alpen“ aus. Sieht man sich allerdings       an sich positiven und wichtigen Tourismus in verträgliche
die Entwicklung der letzten Jahrzehnte an, wird deutlich,       Bahnen lenken und dem länderübergreifenden „selbstzer-
dass sich viele Täler dank ihrer ungeheuren Anziehungskraft     störerischen Wettbewerb“ Einhalt gebieten. Ziel muss ein
wesentlich verändert haben. Erschließungen, Bebauungen          gedeihliches Nebeneinander von Lebensraum für Men-
und Vermarktung lassen manchmal jeglichen Bezug zur Na-         schen, Natur und Tourismus sein. Die positiven Ansätze,
tur vermissen. Die Alpen verkommen in vielen Bereichen          wie am Beispiel der Bergsteigerdörfer gut erkennbar, geben
zu Funparks oder werden zum Sportgerät. Restaurants auf         Anlass für einen gewissen Optimismus.
unerschlossenen Berggipfeln, Downhill-Strecken in bislang
von Wanderwegen dominierten Zonen, in (noch) ewigem             In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Herbst
Eis gehauene Paläste oder Hängebrücken zwischen Berggip-        mit herausragenden Erlebnissen in den Alpen.!
feln sind nur einige Beispiele vom Einfallsreichtum man-
cher Touristiker. Ganz zu schweigen von der hemmungs-           In diesem Sinne
losen Zersiedelung und Versiegelung der Alpentäler.Auch
beim Skitourismus macht diese Entwicklung nicht halt. Ein       Ihr Gottfried Schindlbauer
länderübergreifendes Wetteifern hat längst eingesetzt. Auch     Leiter der Abteilung Naturschutz

       DAS BILD EINER SCHÖNEN LANDSCHAFT, DIE STILLE DER EINSAMKEIT
          IN NATÜRLICHER UMGEBUNG ENTHALTEN DAS KÖSTLICHE GUT,
                 DESSEN DIE MODERNE WELT DRINGEND BEDARF.
                                                   Jean Jacques Rousseau

                                                                                                                                                      3
Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
vielfalt erleben.
NATURSCHUTZBUND OBERÖSTERREICH

                                                                                                         WUSSTEN SIE, DASS …
                                                                                                         … Hormone der Auslöser und Fett der Treibstoff
                                                                                                         für den jährlich stattfindenden Vogelzug sind? Der
                                                                                                         Großteil unserer heimischen Brutvögel zieht im
                                                                                                         Spätsommer und Herbst in wärmere Gegenden
Luchs-Maske                                                                                              Südeuropas oder Afrikas, da ihnen bei uns im
                                                                                                         Winter die nötige Insektennahrung fehlen würde.
Passend zum PRO LUCHS Akzeptanzprojekt                                                                   Doch die Reise ist nicht ohne Gefahr, denn jähr-
des Naturschutzbundes in Zusammenarbeit                                                                  lich gibt es Millionen von toten Zugvögel durch
mit der Abteilung Naturschutz des Amtes                                                                  illegalen Vogelfang mit Netzen und Leimruten
der Oberösterreichischen Landesregierung                                                                 beispielsweise in Ägypten oder auf Malta. Jährlich
und weiteren Kooperationspartnern finden                                                                 müssen auf Zypern fast drei Millionen Zugvögel
Sie ab sofort eine lustige Luchsmaske samt                                                               wie Rotkehlchen und andere Singvögel, aber auch
Bastelanleitung als Download auf unserer                                                                 gefährdete und seltene Vogelarten sterben. Viele
Homepage. Darüber hinaus gibt es seit                                                                    landen als vermeintliche Delikatesse auf dem Teller.
Jahresbeginn eine monatliche Serie über das                                                              Der Naturschutzbund setzt sich vehement gegen
Leben des Luchses mit spannenden Fakten                                                                  illegalen Vogelmord ein!
über das heimliche Pinselohr.                                                                            Text I Mag.a Heidi Kurz
www.naturschutzbund-ooe.at
                                                                                                         Illustration I J. Limberger
Text I Mag.a Heidi Kurz
Illustration I J. Limberger

    ÖSTERREICHS JAHRHUNDERT                                  WANDLUNGSKÜNSTLER                                            DER FISCHOTTER
    DES NATURSCHUTZES                                        DIE GEHEIME ERFOLGSGESCHICHTE DER                            EIN HEIMLICHER JÄGER KEHR ZURÜCK
    100 JAHRE NATURSCHUTZBUND                                INSEKTEN
    ÖSTERREICH                                                                                                            Irene Weinberger & Hansjakob Baumgartner, 2018 I
                                                             Veronika Straass & Claus Peter Lieckfeld, 2018 I             Haupt Verlag I 200 Seiten I ISBN 978-3-258-08084-0 I
    Johannes Gebb, 2018 I Unipress Verlag I 408 Seiten I     Dölling und Galitz Verlag I 120 Seiten I                      Preis: 41,10 Euro
    Preis: 34,80 Euro I Erhältlich unter 0732 77 92 7 oder   ISBN 978-3-86218-087-5 I Preis: 25,60 Euro
    oberoesterreich@naturschutzbund.at                                                                                    Der Fischotter hat ein bewegtes Jahrhundert
                                                             Den Autoren ist ein wirklich phantastisches                  hinter sich. Dieses Buch stellt die Biologie und
    Ein Rückblick auf die bewegte Geschichte                 Buch über die Kunst der Natur gelungen, sich                 Ökologie des Fischotters vor. Es beschreibt sei-
    und die umfangreichen Aktivitäten des Natur-             neu zu erschaffen. Großzügig und wundervoll                  ne Lebensweise, zeichnet die Geschichte seiner
    schutzbundes in den letzten 100 Jahren. Sehr             bebildert, mit ausreichenden Hinweisen zu je-                Ausrottung und Rückkehr nach und diskutiert
    lesenswert!                                              dem Insekt und vom historischen Beginn bis                   die Herausforderungen, die das Zusammenle-
                                                             hin zu heutigen ultramodernen Forschungs-                    ben mit dem anpassungsfähigen Wassermarder
                                                             methoden. Wirklich empfehlenswert!                           in unserer Gewässerlandschaft mit sich bringt.

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Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
NATURSCHUTZBUND
vielfalt erleben.

LEBENSRAUM:
ALTER BAUM
Alte, dicke Bäume mit Moos-, Flech-
ten- und Pilzbewuchs, wie diese
Stieleichen (Quercus robur), gelten
als Biotopbäume. Sie bieten eine
große Vielfalt an Habitatstrukturen
wie Höhlen, in denen sich langsam
Mulm bilden kann. Auf diesen selte-
nen Lebensraum ist zum Beispiel der
Juchtenkäfer angewiesen.
Text I Mag.a Gudrun Fuß
Foto I J. Limberger
Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
Nachbericht                                       Einladung                                Nachbericht
     KUNDGEBUNG – SALZACH                    JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG                                FERIENPASSAKTIONEN

Text I Julia Kropfberger                    Text I Michaela Groß                           Text I Julia Kropfberger
Foto I J. Limberger                         Foto I W. Krupitz                              Foto I Mag.a G. Fuß

Die Salzach ist der letzte Voralpenfluss    Der Naturschutzbund Oberösterreich             Der Alltag vieler Kinder spielt sich heu-
nördlich der Alpen, welcher auf einer       lädt seine Mitglieder herzlich zur Jahres-     te mehr drinnen als draußen ab. Fehlt
Länge von über sechzig Kilometer, zwi-      hauptversammlung ein, welche heuer im          allerdings die Gelegenheit, Erfahrungen
schen Salzburg und seiner Mündung in        Naturmuseum Salzkammergut in Ebensee           in und mit der Natur zu sammeln, geht
den Inn, nicht von Staustufen unter-        stattfindet.                                   auch der Bezug zur Umwelt verloren.
brochen ist. Sie ist damit auch eine der                                                   Dies hat sowohl negative Auswirkungen
letzten freien Fließstrecken in Oberös-     Wir treffen uns am 19. Oktober 2018            auf die Heranwachsenden als auch auf die
terreich. Aufgrund einer Sohleintiefung,    um 10 Uhr am Parkplatz Rettenbachalm,          Natur: Belegen doch zahlreiche Studien,
bedingt durch die Flussregulierung, muss    4820 Bad Ischl, zu einer zirka zweistün-       dass das Spielen im Freien essentiell für
die Salzach saniert werden. Es gilt nun     digen Wanderung. Anschließend wird im          die körperliche und die psychische Ent-
zu entscheiden, wie die Sanierung dieses    Landhotel Post, Hauptstraße 19, 4802           wicklung der Kinder ist. Aber auch für
bayerisch-österreichischen Grenzflusses     Ebensee, zum Mittagessen eingekehrt.           die Umwelt, für die Tier- und Pflanzen-
erfolgen soll – in Form einer möglichst     Die Jahreshauptversammlung beginnt um          welt hat diese Entfremdung Folgen.
naturnahen oder einer energiewirtschaft-    14 Uhr im Naturmuseum Salzkammer-
lichen Variante mit Wasserkraftwerken.      gut, Langwieserstraße 111, 4802 Ebensee        „NUR WAS MAN KENNT,
                                            (www.naturmuseum.at).                          SCHÄTZT UND SCHÜTZT MAN”
MEHR ALS HUNDERT                                                                           Fehlt die Beziehung zur Natur, die in
PERSONEN NAHMEN TEIL                        Danach findet eine Vorstellung des Projek-     frühen, kindlichen Naturerfahrungen
Am Sonntag, 17. Juni 2018, veranstal-       tes „Naturraum Almen“ durch den Biologen       ihren Anfang findet, ist in späteren Jah-
tete der Bayerische Kanu-Verband ge-        Mag. Werner Krupitz (www.artenreich.at)        ren die Motivation, sich für den Schutz
meinsam mit dem Naturschutzbund             statt. Abschließend führt uns der Leiter des   der Natur einzusetzen, kaum vorhan-
und anderen Mitgliedsorganisationen         Naturmuseums, Stefan Gratzer, durch seine      den. Eine gute Möglichkeit, spielerisch
der „Aktionsgemeinschaft Lebensraum         Räumlichkeiten.                                solche wichtigen Erfahrungen zu ma-
Salzach“ eine Kundgebung: Nach ei-                                                         chen, bieten die Ferienpassaktionen des
ner gemeinsamen Kanu- und Plätten-                                                         Naturschutzbundes: Die Kinder gehen
fahrt auf der Salzach von Tittmoning            10:00 Uhr                                  unter fachkundiger Begleitung auf Ent-
bis Burghausen fand die Demonstrati-            Wanderung und Mittagessen                  deckungsreise und lernen die heimische
on am Stadtplatz von Burghausen statt.                                                     Fauna und Flora kennen.
Hauptredner waren Dr. Hubert Weiger,            14:00 Uhr
Vorsitzender des Bundes für Natur und           Jahreshauptversammlung:                    BEZIRK SCHÄRDING
Umweltschutz Deutschland, Dr. Norbert           • Begrüßung durch den Obmann               Dank einer großzügigen Spende aus dem
Schäffer, Vorsitzender des Landesbundes         • Berichte des Obmannes und der            Erlös seines Buches „Das Innviertel –
                                                    Kassenreferenten
für Vogelschutz in Bayern (LBV) und                                                        Landschaft und Pflanzen“ von Michael
Josef Limberger, Obmann des Natur-              •   Bericht der Kassenprüfer & Antrag
                                                                                           Hohla, Lehrer, Botaniker und Buchautor,
                                                    auf Entlastung des Vorstandes
schutzbundes Oberösterreich. Sie alle                                                      an die Naturschutzbund-Bezirksgruppe
                                                •   Wahl des Vorstandes
forderten eine ökologisch orientierte Sa-       •   Allfälliges                            Schärding konnten die Gemeinden des
nierung der unteren Salzach, damit hier                                                    Bezirkes in den letzten zwei Jahren die-
wieder ein lebendiger Naturfluss entste-        Anmeldung (Naturschutzbundbüro)            se Ferienpassaktionen kostenlos in An-
hen kann. Der Naturschutzbund strebt            0732 77 92 79 oder                         spruch nehmen. Über 250 Kinder haben
ja die Errichtung eines Kultur- und Na-         oberoesterreich@                           so einen sinnvoll genutzten Ferientag in
turparks „Untere Salzach“ an.                   naturschutzbund.at                         der Natur verbracht.

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Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
NATURSCHUTZBUND
                                                                                 vielfalt erleben.

                     Warum ich?
             ÄSCHE – GEFÄHRDETE CHARAKTERART
                 INTAKTER FLIESSGEWÄSSER

   Meine prächtige Rückenflosse ist mein                                                             Die Äsche
                                                                                                     (Thymallus
   Markenzeichen. Fischer lieben mein köstliches                                                     thymallus) ist
   Fleisch, das nach Thymian duftet und mir den                                                      eine Leitart für
                                                                                                     den Zustand von
   wissenschaftlichen Namen Thymallus thymallus                                                      Fließgewässern.
   eingebracht hat.                                                                                  Foto I S. Guttmann

Als Leitfisch der Äschenregion be-       mittelrückständen und nicht zuletzt
vorzuge ich sommerkühle, schnell         falsche Besatzmaßnahmen tragen
fließende und natürlich strukturier-     ebenfalls dazu bei.
te Gewässer. Hier lebe ich gesellig in
kleinen Schwärmen. Als sauerstoff-       Hitzesommer wie in diesem Jahr ma-                          Sommerkühle,
bedürftige, strömungsliebende und        chen mir zusätzlich das Überleben                           schnell fließende
kieslaichende Fischart reagiere ich      schwer: Sinkt die Wassertempera-                            und natürlich
äußerst empfindlich auf Verschlech-      tur über längere Zeit nicht unter 25                        strukturierte Ge-
terung der Wasserqualität und vor        Grad Celsius, geht mir die Puste aus.                       wässer bevorzugt
allem der Gewässerstruktur. Ich bin      Natürlich habe ich auch Fressfeinde,                        die Äsche als
also eine perfekte Indikatorart für      die mir an die Flossen wollen. Wären                        Lebensraum.
den Zustand von Fließgewässern.          meine Bestände in den Flüssen noch                          Foto I J. Limberger
                                         immer so groß wie früher, dann wür-
WUNDERSCHÖN,                             den diese aber keinen Schaden an-
ABER STARK BEDROHT                       richten.
Doch leider macht gerade dieser
Umstand meine Zukunft ungewiss:          Heute zähle ich zu der stark bedroh-
Gewässerregulierung, Querbauwer-         ten Art. Mittlerweile bin ich in der
ke (zum Beispiel Kraftwerke) und         Roten Liste Österreich als „gefähr-
Schwallbetrieb führen dazu, dass         det“ eingestuft und in der Fauna-Flo-
sich meine Bestände heute oftmals        ra-Habitat-Richtlinie im Anhang V
in einem desaströsen Zustand be-         gelistet.
finden. Die schlechte Erreichbarkeit
der Laichplätze durch diese Quer-        Umfangreiche Schutzbemühungen
bauwerke – ich wandere gerne – und       sind notwendig, um einen weiteren
der Verlust an geeigneten Laichplät-     Rückgang meiner Bestände zu ver-
zen durch die hohe Feinsedimentbe-       hindern. Die naturnahe Sanierung
lastung der Fließgewässer als Folge      der Unteren Salzach, wie vom Natur-
der intensiven Landwirtschaft, aber      schutzbund und anderen Organisati-
auch die Gewässerverschmutzung           onen gefordert, wäre ein wichtiger
mit chemischen Stoffen und Arznei-       Beitrag dazu.

              Rückenflosse
              auch genannt                                                  Laichzeit
              Äschenfahne                                                   März bis Mai

Nahrung
Insekten und deren Larven                                                                            Text I Julia Kropfberger
                                                                                                     | naturschutzbund |
sowie Kleinkrebse und Würmer                                 Größe                                   Oberösterreich

                                                             30 bis 40 Zentimeter                    Illustration I T. Limberger

                                                                                                                           7
Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
KÄFER BRAUCHEN TOTHOLZ
                                In der Urlandschaft konnten Bäume alt werden und starben oft eines natürlichen
                                Todes. Sofern es zu keinem Waldbrand kam, war dann viel Totholz vorhanden.
Text I Dr. Martin Schwarz,
                                Zahlreiche Organismen, wie zum Beispiel viele Pilze und Insekten, erschlossen sich
   Stiftung für Natur des
     Naturschutzbundes
                                diese Nahrung und bauten es dadurch ab. Am Ende dieses Abbauprozesses entsteht
            Oberösterreich
                                Humus, der der nächsten Baumgeneration als Lebensgrundlage dient.
                             Gäbe es diese Totholzspezialisten        bedroht beziehungsweise regional         (Gnorimus variabilis) festgestellt wer-
                             nicht, würde das Holz liegen blei-       ausgestorben oder extrem selten ge-      den. Von dieser Art dachte man, da
                             ben, wodurch irgendwann kein Platz       worden. Aber es gibt auch Hoffnung.      sie seit über 100 Jahren in Oberöster-
                             für den Baumnachwuchs wäre. Die                                                   reich nicht mehr festgestellt worden
                             Totholzverwerter sind nicht nur          HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN               war, dass sie hier ausgestorben ist.
                             Recyclingspezialisten, sondern auch      Eine in Oberösterreich als ausgestor-    Warum ist sie so selten? Der Variab-
                             Düngerproduzenten. Innerhalb der         ben gegoltene Art ist der Gelbhörnige    le Edelscharrkäfer benötigt vor allem
                             Insekten sind es vor allem zahlreiche    Düsterkäfer (Melandrya barbata), der     den Mulm von Eichen und lebt vor-
                             Käfer, für die Totholz eine unent-       sich in verschiedenen abgestorbenen      zugsweise in mulmgefüllten Höhlen
                             behrliche Lebensgrundlage darstellt.     Laubbäumen entwickelt. Er konn-          alter Eichen in lichten Wäldern oder
                             Da die einzelnen Arten sehr unter-       te in der Nähe der Kremsmündung          an Waldrändern in warmen Lagen.
                             schiedliche Ansprüche bezüglich          vor wenigen Jahren wieder gefunden       Solche gibt es nur mehr wenige,
                             Art des Totholzes, dessen Zerset-        werden. Durch Förderung von alten        und der Käfer ist sehr ausbreitungs-
                             zungsgrades sowie der kleinklima-        und abgestorbenen Laubbäumen er-         schwach, weshalb in einem Bestand
                             tischen Bedingungen haben, ist für       hält die Stiftung für Natur des Natur-   über lange Zeiträume stets geeignete
    Nach über 100            die Erhaltung dieser Tiergruppe das      schutzbundes hier die äußerst seltene    Höhlen vorhanden sein müssen. Nur
   Jahren in Ober-           Vorhandensein unterschiedlichsten        Art.                                     durch gezielte Schutzmaßnahmen
  österreich wieder          Totholzes unentbehrlich. In der heu-                                              wird es gelingen, die Art in Oberös-
     gefunden: der           tigen Zeit nutzt der Mensch fast alle    2017 konnte in der Nähe des              terreich vor dem Aussterben zu be-
     Variable Edel-          Bäume, wodurch kaum mehr Platz           Aschachtales auf einer von der Stif-     wahren. Die Stiftung für Natur legt
        scharrkäfer.         für Totholzspezialisten ist. Viele da-   tung für Natur betreuten Waldflä-        deshalb beim Fundort des Variablen
       Foto I J. Limberger   von sind deshalb in ihrem Bestand        che der Variable Edelscharrkäfer         Edelscharrkäfers Höhlen in alten

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Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
NATURSCHUTZBUND
                                                    vielfalt erleben.

Eichen an und lichtet den Baumbe-                                                  Der Gelbhörnige
stand auf, um seine Lebensbedingun-                                                Düsterkäfer
gen zu verbessern.                                                                 kommt im
                                                                                   Auwald bei der
TOTHOLZ ERHALTEN                                                                   Kremsmündung
Viele an Totholz gebundene Arten                                                   vor.
sind in Oberösterreich zwar noch
                                                                                   Foto I J. Limberger
weit verbreitet, aber meist nicht häu-
fig. Auch für sie ist es wichtig, den
Lebensraum, speziell das für sie ge-
eignete Totholz, zu erhalten.

An noch hartem, aber verpilztem
Holz von Buchen und anderen Laub-
bäumen lebt der urtümlich anmu-
tende Große Breitrüssler (Platyrhinus
resinosus). Der Kopfhornschröter
(Sinodendron cylindricum), ein Ver-
wandter des Hirschkäfers, benötigt                                                 Das Männchen
dagegen von Pilzen stärker zersetz-                                                des Kopfhorn-
tes, sogenanntes weißfaules Holz von                                               schröters ist mit
Laubbäumen, vor allem von Buchen.                                                  seinem Horn
Zum Schutz des Kopfhornschrö-                                                      eine auffallende
ters müssen vor allem Buchen außer                                                 Erscheinung.
Nutzung gestellt werden. Eine sehr
spezifische Lebensweise hat der Kerb-                                              Foto I J. Limberger

halsige Zunderschwamm-Schwarzkä-
fer (Bolitophagus reticulatus). Abge-
storbene Zunderschwämme an toten
Laubbäumen sind sein Lebensraum.
Einige Arten, die sich auch in Baum-
stümpfen entwickeln können wie der
Rothalsbock (Stictoleptura rubra),
sind erfreulicherweise noch häufig.

Für die Erhaltung der Artenvielfalt
im Wald ist der Schutz von an Tot-
holz gebundenen Arten eine zentrale                                                Literaturtipp:
Angelegenheit. Eichen spielen hier                                                 Info-Broschüre
                                          Neue Wanderausstellung
eine besondere Rolle. Schon durch                                                  zum Thema
den Verzicht auf die Nutzung einzel-      Nichts ist lebendiger als Totholz: Von   „Totholz“
ner Bäume kann man einen Beitrag          13.000 im Wald lebenden Pflanzen-,
zur Erhaltung vieler Arten leisten.       Pilz- und Tierarten sind rund 4.500
Dickeres und besonntes Totholz ist        Arten an Totholz gebunden. Vom
vor allem für viele seltenere Arten be-   Rotrandigen Baumschwamm und dem
sonders attraktiv. Außer bei Fichten      Ästigen Stachelbart bis hin zu Käfern
geht von absterbenden beziehungs-         wie dem Alpenbock oder Vogelarten
weise abgestorbenen Bäumen nor-           wie Bunt- und Schwarzspecht reichen      erhältlich beim
malerweise keine Gefahr für gesunde       die Nutznießer totholzreicher Wälder,    Naturschutzbund
Bäume aus.                                Streuobstwiesen und Gärten.              Oberösterreich
                                                                                   unter
Der Naturschutzbund Oberöster-            Einen Einblick in das „Universum         0732 77 92 79
reich und die von ihm gegründete          Totholz“ bietet die Ausstellung          oder
Stiftung für Natur kauften, meist mit     des Naturschutzbundes auf 13             oberoesterreich@
Landesmitteln, Waldflächen an. Die-       Rollups. Die Bedeutung für eine Fülle    naturschutzbund.at
se wurden weitgehend außer Nut-           von Organismen wird anhand von
zung gestellt, um Totholz als Lebens-     zahlreichen Fotos dargestellt.
raum für seltene Arten zu fördern.
                                          Nähere Informationen finden Sie unter
Zusätzlich werden gezielte Eingriffe      www.naturschutzbund-ooe.at.
zum Schutz bedrohter Arten getätigt,
wie Schaffung lichter Waldflächen.

                                                                                                         9
Totholz. Problemtiere - HOFFNUNG FÜR SELTENE ARTEN JEDES HAT SEINE GESCHICHTE - Ein Magazin des Naturschutzbundes Oberösterreich Heft 91 ...
PARADIESISCHE ZUSTÄNDE
                            IM HIMMELREICH
 Text I Josef Limberger,
                              Artenreiche Wiesen sind hochgradig gefährdet. Im Himmelreichbiotop bei
                Obmann
    | naturschutzbund |
                              Micheldorf gibt es sie noch, dank des Landschaftspflegevereins Bergmandl.
          Oberösterreich
                            Um auf die Bedrohung und Bedeu-       am Biologiezentrum und der Ko-           befinden sich äußerst seltene Arten
                            tung artenreicher Wiesen aufmerk-     ordinationsstelle für Fledermaus-        wie der Klebrige Lein, die Fliegenrag-
                            sam zu machen, lud der Naturschutz-   schutz und -forschung in Österreich      wurz und zahlreiche andere Orchide-
                            bund Oberösterreich in Kooperation    (KFFÖ) unter die Lupe genommen.          en. Deren Überleben hängt von der
                            mit dem Landschaftspflegeverein       Pflanzenlisten wurden erstellt, Insek-   Erhaltung von Magerwiesen ab. Das
                            Bergmandl und dem Biologiezent-       ten gesucht, Vögel aufgelistet und       sind nährstoffarme Wiesen, die nicht
                            rum des Oberösterreichischen Lan-     Flechten sowie Pilze kartiert. Mit       gedüngt, aber jährlich gemäht werden,
                            desmuseums am 1. und 2. Juni im       Leuchtfallen zum Nachtfalterleuch-       wobei das Mähgut von der Fläche ab-
                            Rahmen der „Tage der Artenvielfalt    ten und feinen Netzen für den Fle-       transportiert werden muss. Ansonsten
Text I Julia Kropfberger,
                            2018“ Wissenschafter nach Mi-         dermaus-Fang wurden auch nachts          kommt es zu einer Nährstoffanrei-
    | naturschutzbund |     cheldorf ein. Gefördert wurde die     Tieren nachgespürt und das Wissen        cherung und die Artenvielfalt nimmt
          Oberösterreich    Veranstaltung von der Abteilung       darüber den interessierten Besuchern     ab. Da diese Wiesen wenig Ertrag
                            Naturschutz des Amtes der Oberös-     nahe gebracht                            bringen, gibt es sie kaum noch. Sie
                            terreichischen Landesregierung.                                                werden entweder gedüngt oder nicht
                                                                  JE NÄHRSTOFFÄRMER,                       mehr bewirtschaftet. Beides führt zum
                            UNTERSUCHUNG DES BIOTOPS              DESTO VIELFÄLTIGER                       Verlust der Artenvielfalt, insbesondere
                            Zwei Tage lang wurden dreizehn        Auf den mageren Wiesen im Himmel-        von sehr seltenen Arten.
                            Hektar des „Geschützten Land-         reichbiotop und deren strukturreicher
        Ein Teil der                                                                                       BLUMENWIESEN:
                            schaftsteils Himmelreich“ und des-    Umgebung konnten über 150 Pflan-
    teilnehmenden                                                                                          JUWELEN UNSERER LANDSCHAFT
                            sen Umgebung von Fachleuten des       zenarten und mehrere Hundert In-
          Experten.
                            Naturschutzbundes sowie von Spe-      sektenarten sowie andere Tiere nach-     Im Rahmen der „Tage der Artenviel-
     Foto I J. Limberger    zialisten der Arbeitsgemeinschaft     gewiesen werden. Unter den Pflanzen      falt“ konnten bei den Exkursionen

 10
NATURSCHUTZBUND
                                        vielfalt erleben.

die Besucher den Experten über die                          Einer der
Schulter schauen und viel Interessan-                       Schönsten, der 14
tes erfahren. Unter den Gästen waren                        Millimeter große
auch der Micheldorfer Bürgermeister                         Purpur-Schnell-
Horst Hufnagl und der Vizebürger-                           käfer (Anostirus
meister Werner Radinger.                                    purpureus).
                                                            Foto I J. Limberger
Übrigens arbeitet der Landschafts-
pflegeverein Bergmandl seit seiner
Gründung im Jahr 2003 eng mit
dem Naturschutzbund Oberöster-
reich zusammen. So wurden die be-
sonders artenreiche Pechmannwiese
mit 1,7 Hektar und die 0,6 Hektar
große Enzianwiese beim Wiener-
weg 2004 beziehungsweise 2015
vom Naturschutzbund und seiner
Stiftung für Natur angekauft. Beide
Wiesen werden seit 2003 vom Ver-
ein unter Beratung von Experten des
Naturschutzbundes gepflegt.

   Liste der teilnehmenden
   Wissenschafter
   alphabetisch, ohne Titel
                                                            Die Pyrami-
   Gudrun Fuß                                               den-Hundswurz
   Insekten                                                 (Anacamptis
   Adelheid Haslhofer                                       pyramidalis)
   Käfer                                                    ist eine jener
   Gisbert Jakoubi                                          Orchideen,
   Pilze                                                    welche im Him-
                                                            melreich-Biotop
   Julia Kropfberger
   Fledermäuse & Pflanzen                                   zu finden ist.
   Claudia Leitner                                          Foto I W. Bejvl
   Pflanzen
   Josef Limberger
   Vögel
   Heinz Mitter
   Käfer
   August Pürstinger
   Nachtfalter
   Simone Pysraczuk
   Fledermäuse
   Jonathan Schwarz
   Insekten
   Martin Schwarz
   Insekten
   Roman Türk
   Flechten
   Barbara Wurm
   Pflanzen

                                                                              11
natur beleben.
LAND OBERÖSTERREICH

                                                                                       WUSSTEN SIE, DASS …
                                                                                       … die Grünalge Scenedesmus subspicatus
                                                                                       Kolonien ausbilden kann, um nicht gefressen zu
                                                                                       werden? Dabei wird sie von ihrem Feind selbst
                                                                                       – ungewollt – gewarnt: Der Gemeine Wasserfloh
Der                                                                                    (Daphnia pulex) produziert bei der Verdauung
                                                                                       Botenstoffe, sogenannte Kairomone, durch die
Grüne Zweig                                                                            die Grünalgen mehrzellige Kolonien ausbilden.
Unsere Umwelt, unser Engagement, unsere                                                Dadurch werden sie als Beute unattraktiver.
Zukunft. Der ressortübergreifende Bericht                                              Verringert sich jedoch das Nahrungsangebot,
enthält Daten und Fakten zur Entwicklung                                               trennen sich die Zellen wieder und bilden
unserer Umwelt in den letzten sechs Jahren und                                         zweizellige Kolonien.
                                                                                       Text I Dr.in Michaela Heinisch
einen Ausblick auf künftige Herausforderungen.
Download und Bestellung:
www.land-oberoesterreich.gv.at
oder 0732-7720-14501
Text I Abteilung Umweltschutz

   NEWS                                            RÜCKBLICK                                           NEWS
   FACHTAGUNG                                      FEST DER NATUR 2018                                 NATURPARK OBST-HÜGEL-LAND

   Text I Christine Pühringer                      Text I Dr. Barbara Than                             Text I DI Rainer Silber
   Foto I E. Kals                                  Foto I Land Oberösterreich                          Foto I Naturpark Obst-Hügel-Land

   Fachtagung „Naturnahes Grün im Siedlungs-       Umrahmt von energiegeladenen Klängen der            Weberbartl-Apfel-Wanderung. Zum Höhe-
   raum“, 18.-19. Oktober 2018 Linz. Siedlungen    Strawanza und Böhmanie waren am heuri-              punkt der Streuobsternte findet die Weber-
   blütenreich & insektenfreundlich gestalten?     gen Fest der Natur etwa 40 Aussteller und           bartl-Apfel-Wanderung in der Naturparkge-
   Was dabei beachten? Wo gibt’s Unterstützung?    ein tolles Naturerlebnisprogramm zu entde-          meinde St. Marienkirchen/Polsenz statt. Mit
                                                   cken. Zwischendurch gab es immer wieder             Programm für die ganze Familie.
   Wir bitten um Ihre Anmeldung unter              Showeinlagen verschiedener Künstler. Im
   bundesverband@naturschutzbund.at                Kinderprogramm ging es heuer um Bienen,             So. 30. Sept., ab 10:00 Uhr
                                                   Wespen und Ameisen, für das leibliche Wohl
   Weitere Infos zur Fachtagung finden Sie unter   sorgte wieder das Genussland OÖ.                    Nähere Infos zur Wanderung finden Sie unter
   http://rewisa.at/fachtagung                                                                         www.obsthuegelland.at

 12
LAND OÖ
natur beleben.

DIE PEMSE:
FRUCHTIGES
KLEINOD IM
ZWETSCHKENREICH
„Versicolor“ (vielfarbig) hat der
Botaniker Werneck diese Unterart
aus der Primitivpflaumenfamilie
einst genannt. Sie gilt als nahezu
ausgestorben und wird im Naturpark
Attersee-Traunsee im Zuge eines
Arterhaltungsprogrammes besonders
betreut. Näheres unter
www.zwetschkenreich.at

Text & Foto I DI Clemens Schnaitl
MORE MOOR
                               Die Österreichischen Bundesforste, das Land Oberösterreich und die
                               Umweltanwaltschaft OÖ baggern zum Erhalt der Moore. Nach dem
Text I Dipl.-Ing. Johanna      erfolgreichen Projekt im Inneren Salzkammergut, bei dem neun Moore
Erhardt, Österreichische
             Bundesforste      revitalisiert werden konnten, stehen diesmal zwei Hochmoore im nördlichen
                               Salzkammergut im Fokus: das „Wildmoos“ am Mondseeberg und das
                               „Laudachmoor“ am Grünberg bei Gmunden sollen durch umfassende
                               Maßnahmen ökologisch und hydrologisch verbessert werden.
                            Das etwa 2 ha große Laudachmoor         Hier kommen beispielsweise die        dass am Mondseeberg eine Torffabrik
                            ist ein Latschenhochmoor auf zirka      vom Aussterben bedrohte Klein-        geplant war. Vorbereitend wurden zu
                            900 m Seehöhe. Durch den ehema-         früchtige Moosbeere (Vaccinium        diesem Zweck Gräben im Wildmoos
                            ligen Torfabbau wurde es hydrolo-       microcarpum) oder die stark ge-       gezogen. Auch ein kleiner, aber sehr
                            gisch stark beeinflusst. Während sich   fährdete Gewöhnliche Moosbeere        tiefer Torfstich ist zu finden.
                            im Torfstich besonders viel Wasser      (Vaccinium oxycoccos) recht häufig
                            sammelt, ist der ursprünglichere und    vor.                                  EINSATZ FÜR MOORE
                            deutlich höher gelegene Hochmoor-                                             Der Zustand beider Moore soll nun
                            rest viel trockener, worauf auch das    Das Wildmoos ist 8,8 ha groß und      im Zuge eines LE Projektes wieder
                            dominant vorkommende Pfeifengras        beinahe vollkommen mit Latschen       verbessert werden. Da die Dege-
                            hinweist.                               zugewachsen. Moortypische Bulte       nerationserscheinungen mit einer
                                                                    und Schlenken sind kaum zu finden     Moorentwässerung zusammenhän-
                            Dennoch finden sich in diesem           und beschränken sich weitgehend       gen, ist die Wiedervernässung der
       Hochmoor-            Moor zahlreiche offene Stellen          auf kleine Offenbereiche. Diese of-   zentrale Bestandteil dieses Moorrevi-
          weite des         (vgl. Abb.1), die durch eine moorty-    fenen Flächen sind ökologisch sehr    talisierungsprojektes. Durch den Bau
     Laudachmoors           pische, in Bulten und Schlenken ge-     hochwertig, was auch Funde der        von Spundwänden und Dämmen
          (Abb. 1)          gliederte, Vegetation charakterisiert   Moorameise (Formica picea) bekräf-    wird der Wasserstand gehoben und
        Foto I J. Erhardt   sind.                                   tigen. Alte Aufzeichnungen belegen,   das Wasser länger im Moorkörper

  14
LAND OÖ
                                                                          natur beleben.

gehalten. Ziel der Arbeiten in den                                                                     Die Pfosten
beiden Mooren ist es, den Wasser-                                                                      werden mit dem
stand auf permanent mindestens                                                                         Bagger in den
20 cm unter Flur anzuheben. Der                                                                        Torfkörper ge-
Torfschwund durch Mineralisierung                                                                      drückt. (Abb. 2)
wird dadurch gestoppt und gleichzei-                                                                   Foto I J. Erhardt
tig das Wachstum der mooreigenen
Vegetation gefördert. Langfristig soll
wieder Torf aufgebaut werden.

Die Spundwände werden aus Lär-
chenholz gefertigt, wobei zwei Kant-
hölzer quer zum Graben gelegt wer-
den, zwischen denen Pfosten in den
Torfkörper gedruckt werden (vgl.
Abb. 2). Mittels Gewindestangen
werden die Hölzer dann zusammen-
geschraubt. Die Arbeiten im Lau-
dachmoor sind bereits abgeschlos-
sen und Stauwirkung war bereits
am nächsten Tag zu erkennen: Das
Wasser wird nun von mehr als zehn
Dämmen vom Abfließen Richtung
See gehindert (vgl. Abb. 3).
                                                                                                       Die Stauwirkung
Die Maßnahmen im Wildmoos am                                                                           ist schon kurze
Mondseeberg werden seit August                                                                         Zeit nach
durchgeführt. Hier werden beinahe                                                                      Errichtung des
100 Spundwände eingebaut! Zu-                                                                          Dammes erkenn-
sätzlich werden möglichst boden-                                                                       bar.(Abb. 3)
schonend Latschen entfernt und                                                                         Foto I J. Erhardt
mit einem Seilkran aus dem Moor
gebracht.

Ob die Maßnahmen erfolgreich
sind, zeigen letztendlich hydrologi-
sche Messungen. Gesamt wurden 30
Pegel in den Mooren eingesetzt, die
auch nach Abschluss des Projektes
2019 noch Wasserstände aufzeich-
nen werden. Begleitend finden auch
Wasseranalysen statt, bei denen di-
verse Stoffkonzentrationen sowie der
pH-Wert gemessen werden. So kann
der Einfluss von Hangwasser auf das
Moor erkannt werden.

Ein wesentlicher „Erfolgszeiger“ ist
auch die Vegetation. Diese passt sich
nur sehr langsam an Veränderungen        Moorrevitalisierung und lebensraumverbessernde
an, allerdings hat sie danach eine       Maßnahmen in den Forstbetrieben Traun-Innviertel
hohe Aussagekraft über den Zustand       und Inneres Salzkammergut
des Bodens. Damit in einigen Jah-
ren Vergleichswerte vorhanden sind,      Dieses Projekt wird vom österreichischen Programm für
wurde im Frühjahr 2018, also vor         ländliche Entwicklung 2014-2020 gefördert, wobei das Land
Maßnahmenumsetzung, ein vegeta-          Oberösterreich sowie die Europäische Union jeweils 50%
tionsökologisches Monitoring durch-      der Kosten übernehmen. Die Österreichischen Bundesforste
geführt. Um eine Vergleichbarkeit zu     setzen das Projekt auf ihren Flächen, in Zusammenarbeit mit
gewährleisten, wurden die Monito-        der Umweltanwaltschaft OÖ, um.
ringflächen langfristig markiert.

                                                                                                                           15
WO DAS PROBLEM MIT
                          „PROBLEMTIEREN“ LIEGT
           Text I Mag.
                             Kaum eine Woche vergeht, in der in einer österreichischen Tageszeitung
    Stefan Guttmann,
Abteilung Naturschutz
                             kein Artikel zu dieser Tiergruppe erscheint. Ist es im Moment gerade der Wolf,
                             der regelmäßig in den Gazetten auftaucht, war es in den letzten Jahren der
                             Fischotter, davor der Luchs, davor wiederum der Bär. Der Biber ist ohnehin
                             ein Dauerbrenner, ganz zu schweigen von den gefiederten Tieren – Kormoran,
                             Graureiher und neuerdings auch der Gänsesäger haben ihren Platz in
                             den Medien sicher.

                          Der „amtliche Naturschutz“ hat           Muster in der thematischen Behand-      Wertschätzung und ein Ernst-Neh-
                          hier keine leichte Aufgabe. Zahlrei-     lung dieser Arten erkennbar werden.     men der artikulierten Lage des an-
                          che Organisationen aus Tier- und         Zuerst wird ein „Problem“ von einer     deren ist Grundvoraussetzung für
                          Naturschutz, Fischerei, Tiergärten       Nutzergruppe artikuliert. Manchmal      einen gedeihlichen Umgang. Das
                          und -heimen melden sich bei die-         etwas unbeholfen, manchmal breit        fällt nicht immer leicht. Die Stand-
                          sen Tierarten zu Wort, namhafte          über die Medien, manchmal auch          punkte werden oft mit einem Furor
                          Wissenschaftler beziehen öffentlich      mit Fakten untermauert direkt an        vorgetragen, sodass eine sachliche
                          Stellung. Das Diskussionsfeld ist        die zuständigen Behörden. Danach        und wertschätzende Antwort einem
                          aufgeheizt. Man meint, sich in einem     herrscht oftmals Ratlosigkeit gepaart   einiges abverlangt. Warum werden
                          einzigen argumentativen Minenfeld        mit einer grundlegenden Abwehr-         so gerne Extremstandpunkte einge-
                          zu bewegen. Wie kommt man un-            haltung. Gerne wird in dieser Phase     nommen, warum sind Fronten oft so
                          versehrt wieder raus, wie kann ein       das Problem des jeweils „anderen“       verhärtet?
  Der Gänsesäger          konstruktiver Beitrag gelingen?          negiert.
hat in Oberöster-                                                                                          JEDER HAT SEINE GESCHICHTE
reich in den letz-        DER ÜBLICHE WEG                          ERNST NEHMEN                            Jeder, der sich mit dem Thema be-
 ten Jahren einen         Die Menge an verschiedenen Tierar-       UND WERTSCHÄTZEN                        fasst und sich in die Diskussion ein-
   guten Bestand          ten, die derartige Konflikte auslösen,   Bloße Abwehrhaltung ist kein guter      mischt, hat seine eigene Geschichte
         erreicht.        ist mittlerweile relativ groß. Das hat   Start, für eine Auseinandersetzung      im Umgang mit Tieren. So zum
    Foto I J. Limberger   zumindest den Vorteil, dass ähnliche     mit dieser Thematik. Gegenseitige       Beispiel die Nutzung von Tieren im

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LAND OÖ
                                          natur beleben.

Allgemeinen, hat familiäre Bezüge                          Fraßspuren des
dazu und dadurch seine eigene Er-                          Bibers an einem
fahrungswelt. Kaum jemand ist auf-                         Baum am
grund seiner eigenen Biografie dazu                        Klafferbach.
imstande, bei diesem Thema völlig                          Foto I S. Guttmann
neutral, völlig unparteiisch zu sein.
Jeder „zimmert“ sich auf dem Fun-
dament seiner Erfahrungen zu einem
gewissen Maß seine eigene Wahrheit.

GEDANKLICHE FLEXIBILITÄT HAT NIX
MIT RÜCKRATSLOSIGKEIT ZU TUN
Viele der sogenannten Problemarten
haben eine steile Entwicklung hinter
sich. Waren beispielsweise Biber und
Fischotter vor rund 20 Jahren extrem
selten, sind sie jetzt beinahe flächen-
deckend in Oberösterreich verbrei-
tet. Damit ist aber auch zu erklären,
dass das Wissen um diese Tiere noch
nicht vollständig sein kann. Gerade
die Interaktionen von Beutegreifern,
die über längere Zeit abwesend waren
und nach deren Rückkehr auf verän-
derte Ökosysteme treffen, sind bzw.
waren aus Forschungssicht oftmals
„unterbelichtet“. Ein offener, „un-
tersuchungsfreundlicher“ Zugang ist
hier das Mittel der Wahl. Untersu-
chungen generell abzuwehren, bringt
die Diskussion kein Stück weiter.
Christian Morgenstern (deutscher
Dichter) bringt es in seinem Zitat
„Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf
– auf den Punkt!“

Die große Kunst besteht in weite-
rer Folge darin, die Ergebnisse von
durchgeführten Studien zu akzeptie-
ren, auch wenn sie mit dem eigenen
Weltbild so gar nicht übereinstim-
men.

VERTRAUEN
Auch diese gedankliche Flexibilität
stärkt das Vertrauen mit der schein-
bar gegenüberstehenden Gruppe.
Wenn man sich von einer sachlich
dargebrachten Argumentation oder
von einem Studienergebnis überzeu-
gen lässt, dann zeigt man Ernsthaf-
tigkeit und den Willen, gemeinsam
weiter zu kommen. Dass man sich
auf den anderen im Dialog verlassen
können muss, ist ebenso entschei-
dend. Schon oft sind aussichtsrei-
che Foren daran gescheitert, dass
Zusagen nicht eingehalten wurden.
Gerade in Zusammenhang mit den

                                                                            17
Beim Kormoran           Medien sind offensichtlich die Ver-
gibt es gesetzliche      lockungen der schnellen Schlagzeile,
  Regelungen für         des schnellen Erfolgs zu groß.
   den Abschuss.
                         EXTREMPOSITIONEN SOLLEN
   Foto I S. Guttmann
                         DIE ANDEREN EINNEHMEN
                         Hardliner sind wichtig, um Diskussi-
                         oner anzustoßen und manche Dinge
                         überhaupt in Bewegung zu bringen.
                         Geht’s um eine faktenbasierte, nüch-
                         terne Betrachtung der Dinge sowie
                         darauf aufbauend um die Findung ei-
                         nes gangbaren Kompromisses, haben
                         diese „Scharfmacher“ jedoch noch
                         selten Wesentliches beigetragen.

                         Die Rolle des amtlichen Naturschut-
                         zes muss es meines Erachtens sein,
                         den oben beschriebenen Weg (Prob-
                         lem artikulieren – Abwehr – Negie-
                         ren) fortzuführen (siehe Infobox).

                         Klar, nicht jede zur Sprache ge-
                         brachte Art verursacht substanzielle
                         Einbußen, nicht jede „Beschwerde“
                         rechtfertigt eine derartige Heran-
                         gehensweise. Aber selbst dort wird
                         ein ehrlicher, offener Zugang diese
                         Scheindebatten auflösen.

                            Herangehensweise
                            des amtlichen
                            Naturschützers

                            01
                            Problem einordnen,
                            Datengrundlage schaffen
                            – falls erforderlich

                            02
                            Daten verdichten,
                            Pilotstudien,
                            „Freilandexperimente“,
                            Managementplan

                            03
                            Gesetzliche Regelung
                            („Dauerbetrieb“) inkl.
An Schlafplätzen            Monitoring, Evaluierung
sind Kormorane              und Anpassung.
      geschützt.
   Foto I J. Limberger

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                                                                                natur beleben.

25 JAHRE BIOLOGIEZENTRUM:
MEHR ALS „NUR“ AUSSTELLUNG
    „Wissen sammeln – Natur vermitteln“. Dem traditionellen Auftrag an natur-                    Text I Dr. Barbara Than,
    kundliche Museen, Sammeln, Bewahren, Erforschen, Dokumentieren, wird das                     Abteilung Naturschutz

    Biologiezentrum am Standort in Linz-Dornach nunmehr seit 25 Jahren gerecht.
    Mit klassischen, aber auch mit modernen Mitteln. Die ZOBODAT ist eines davon.

Wer als Besucher ins Biologiezent-       um auch botanische Inhalte einzu-                       Der Klatschmohn,
rum kommt, tut das wegen der span-       schließen.                                              Teil des bekannten
nenden Ausstellungen, Veranstaltun-                                                              Herbarium Metlesics
gen oder um den Ökopark rund um          DIGITALE SCHÄTZE DER HEIMISCHEN                         aus der Sammlung
das 1993 bezogene Gebäude zu er-         TIER- UND PLFANZENWELT                                  des Biologie-
kunden. Damals ist die naturwissen-      Waren ursprünglich nur reine Da-                        zentrums werden
                                                                                                 digitalisiert.
schaftliche Sammlung vom Stamm-          tenbankinhalte zu finden, so sind
haus in der Museumstraße an den          heute knapp füünf Millionen Seiten                      Foto I Biologiezentrum
Standort in Dornach übersiedelt.         naturkundlicher Literatur aus Öster-
Vielen ist das Biologiezentrum auch      reich, benachbarter Regionen, aus
als Ansprechpartner bei verschie-        den ehemaligen Kronländern und
densten Fragen rund um die Natur         aus Deutschland zu finden. Darüber
bekannt. Dass sich im Biologiezen-       hinaus sind über 170.000 Bilder aus
trum aber auch ein Kompetenzzen-         den Sammlungen des Biologiezent-
trum für organismische Forschung         rums abrufbar.
befindet, das nach Evaluierung zu
den 34 bedeutendsten naturwissen-        Aus den 5.000 Datensätzen Reichls
schaftlichen Museen Europas ist, ist     wurden so über die Jahre knapp vier
eher wenig bekannt. Seit 2007 ge-        Millionen Verbreitungsdaten zur
hört es zum Bündnis CETAF.               Tier- und Pflanzenwelt mit Schwer-
                                         punkt Österreich.
DIGITALE SAMMLUNG ZOBODAT                                                                        Die hochwerti-
Nicht zuletzt verdankt diesen Ruf        WEITERENTWICKLUNG                                       gen Bilder von
das Biologiezentrum seiner 1972 ins      Die ZOBODAT wird laufend in-                            Sammlungsobjekten
Leben gerufenen Zoologisch-Bota-         haltlich und technisch weiterentwi-                     erleichtern Forschern
                                                                                                 weltweit ihre Arbeit.
nischen Datenbank ZOBODAT.               ckelt. So sollen anwenderfreundliche
Es ist eine digital organisierte, bio-   Auswertungsmöglichkeiten ausge-                         Foto I Biologiezentrum
geographische Datenbank und eine         baut werden. Eine Bildsuche und ein
Analyse-, Dokumentations- und            Modul für Mehrsprachigkeit sollen
Kommunikationseinrichtung. Da-           entwickelt werden. Darüber hinaus
mals war sie allerdings eine rein zoo-   hat eine Mitarbeiterin der Botani-
logische Datenbank (ZOODAT),             schen Arbeitsgemeinschaft eine App
die durch Univ.-Prof. Dr. Ernst          entwickelt, mit der einfach mittels
Rudolf Reichl gegründet wurde. Er        Smartphone Funde übermittelt wer-
war einerseits Professor für Informa-    den können. Auch in den nächsten
tik an der Johannes Kepler Univer-       Jahrzehnten will das Biologiezent-
sität Linz und andererseits Hobby-       rum gemäß seinem Motto „Wissen
Insektenkundler. So füllte er die ers-   sammeln – Natur vermitteln“ arbei-
ten 5.000 Datensätze mit seinen ei-      ten, nicht nur im klassischen Samm-
genen Sammlungsdaten. Ehrenamt-          lungs- und Ausstellungsbetrieb,
liche Mitarbeiter aus dem Bereich der    sondern eben auch mit modernen
Insektenkunde und Studenten von          Medien.
Reichl verbesserten die Datenbank
kontinuierlich weiter. Seit 1999 hat
diese als eigener Sammlungsbereich
ihren Sitz am Biologiezentrum und           Infos zur Zobodat
wird laufend den aktuellen Anfor-                                                                Eingabemaske der
derungen angepasst. Sie erhielt auch        www.zobodat.at
                                                                                                 Zobodat.
ihren neuen Namen ZOBODAT,                                                                       Foto I Biologiezentrum

                                                                                                                    19
JA, ich möchte etwas tun!
Ich möchte zur Rettung und Bewahrung unserer Natur beitragen und werde
den Naturschutzbund Oberösterreich gerne aktiv unterstützen.                                                                                                           Bitte
                                                                                                                                                                   ausreichend
   Mitgliedschaft*                           Ich erkläre mein Einverständnis,                                                                                       frankieren.
   30,- Euro / Jahr                          dass der jährliche Mitgliedsbetrag vom unten
                                             angeführten Konto eingezogen wird. Wenn
   Familienmitgliedschaft*                   mein Konto die erforderliche Deckung nicht
   36,- Euro / Jahr                          aufweist, besteht seitens des Kreditinsti-
                                             tutes keine Verpflichtung zur Einlösung.**
   Mitgliedschaft Wenigverdiener*
   24,- Euro / Jahr                          Ist stimme zu, künftig elektronische
                                             und postalische Zusendungen vom
   Förderer*
   100,- Euro/ Jahr
                                         *
                                             Naturschutzbund zu erhalten.
                                             Zutreffendes bitte ankreuzen.
                                                                                                               An
                                        **   Falls gewünscht, bitte ankreuzen.

                                                                                                               Naturschutzbund Oberösterreich
Vor- und Nachname
                                                                                                               Knabenseminarstraße 2
Geburtsdatum                            E-Mail
                                                                                                               A-4040 Linz
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TERMINE UND VERANSTALTUNGEN
               11.-14. OKTOBER 2018                                                                9. NOVEMBER 2018                        1. BIS 2. DEZEMBER 2018

   Foto I R. Herzberger                                                          Foto I J. Limberger                              Foto I H. Kurz

   FOTOWORKSHOP AM                                                               NATURPARK-WERKSTATT                              ADVENTFEST
   GRÜNEN BAND                                                                   FÜR KINDER AB 6 JAHREN                           MÜHLBERGERHOF IN GREIN
   LEOPOLDSCHLAG                                                                 Mit dem richtigen Futter kann man unsere         Die Naturschutzbund-Regionalgruppe Mach-
   Die mäandrierende Maltsch an der Grenze                                       Gartenvögel wie Kohlmeise, Sperling und Rot-     land lädt zur „Adventeinstimmung am Mühl-
   zwischen Oberösterreich und Tschechien                                        kehlchen unterstützen, damit sie gut durch die   bergerhof“ recht herzlich ein. Mit den Kin-
   und die umgebende Landschaft bietet eine                                      kalte Jahreszeit kommen. Gemeinsam basteln       dern werden Futterglocken gebastelt und
   reiche Motivfülle für die Landschafts- und                                    wir Futterglocken, Mobiles und vieles mehr.      Futtersilos für Gartenvögel gebaut.
   Tierfotografie.
                                                                                 ZEIT I 15:00 bis 17: Uhr                         ORT I Naturwirtschaft Mühlbergerhof des
   KOSTEN I 360,- Euro (10% Ermäßigung für                                                                                        Naturschutzbundes, Lehen 24 und 21,
   Naturschutzbund-Mitglieder), Verpflegung                                      TREFFPUNKT I Obstlehrgarten, Furth 31,           4360 Grein
   und Unterkunft sind nicht im Preis inbegriffen                                4076 St. Marienkirchen an der Polsenz            INFORMATION I www.entenlacke.at
   ANMELDUNG I Thomas Hackl,                                                     KOSTEN I 8,- Euro inkl. Materialkosten
   0664 35 27 816, info@thomas-hackl
   oder Josef Limberger, 0660 26 51 367,                                         LEITUNG I Naturschutzbund-Mitarbeiter
   limberger_josef@gmx.at                                                        Mag.a Gudrun Fuß und Julia Kropfberger

                                                                                 ANMELDUNG I Büro Naturpark Obst-Hügel-Land
                                                                                 unter 07249 47 112 25 oder
                                                                                 info@obsthuegelland.at

                                                                                                             Empfänger
                                                                                                                                                                                  Verlagspostamt 4020 Linz
                                                                                                                                                                                  GZ 02Z030927 M
                                                                                                                                                                                  P.b.b.
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