Quellen der Rhön Ein bedrohter und schützenswerter Lebensraum
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2 Inhalt Vorwort 3 Die Rhön 3 Naturraum 3 Geologischer Aufbau 4 Klima 4 Wasser & Gewässer 5 Biosphärenreservat 6 Quellen 7 Bedeutung 7 Quelltypen 7 Standorteigenschaften 8 Relief 8 Licht 9 Wassertemperatur 11 Nährstoffhaushalt 11 Kalkgehalt 11 Sauerstoffgehalt 12 Vegetation 13 Lebensraum 14 Fauna 14 Rhön-Quellschnecke 15 Alpenstrudelwurm 16 Höhlenflohkrebs 17 Köcherfliegen 18 Steinfliegen 20 Eintagsfliegen 22 Gefährdung & Schutz 24 Rechtliche Grundlagen 24 Gefährdungen 25 Schutzmaßnahmen 25 Umweltbildung & Projekte 28 Biotoppatenschaft des Forstamtes Hofbieber 28 Renaturierung von Quellen 28 Vorträge, Führungen, Infostände 29 Rhön-Sprudel Biosphärencamp 29 Sponsoring regionaler Brauereien 30 Förderpreis „Ehrensache Natur“ 30 Wissenschaftliche Untersuchung 31 Material & Methoden 31 Dokumentation 31 Untersuchungsgebiete und Ergebnisse 32 Literaturhinweise 33 Karte Biosphärenreservat Rhön 35
3 Vorwort Im Biosphärenreservat Rhön wurde vom Die Untersuchungen könnten auch Vogelsberg die einen Großteil der Landesverband für Höhlen- und Karst- wichtige Erkenntnisse im Hinblick Wasserversorgung des Rhein-Main- forschung Hessen e.V. bereits 1996 mit auf den Klimawandel bringen. Der Gebietes trägt. der Erfassung der Quellen begonnen. Klimawandel und die damit verbun- Der Schwerpunkt ihrer Erforschung lag dene Erderwärmung führen zu einer Es ist daher eine grundlegende Sensibili- bisher in den Kernzonen des Biosphä- wachsenden Bedeutung der Ressource sierung der Bürger und der Politik nötig. renreservats, auf den hoch gelegenen Wasser. Weltweit kommt es durch Die Erforschung der Quellen steckt Weideflächen der Langen Rhön und in Wasserknappheit zu Verödung, Versor- noch in den „Kinderschuhen“, ist aber naturnahen Waldbereichen. gungsengpässen, Kriegen, Umweltflücht- enorm wichtig, um auf Veränderungen lingen und Spekulationen um fruchtba- und wachsende Begehrlichkeiten hin- Eines der Ziele des Biosphärenreservats res Land. Der Klimawandel an sich wird sichtlich der Ressource Wasser ange- Rhön ist die vollständige Kartierung sich in der Zukunft vermehrt auf die messen zu reagieren. Das vorliegende aller Quellaustritte. Darauf aufbauend Quellen auswirken. Auch in der Rhön Projekt zur Erfassung und zum Schutz erfolgen vielfältige Maßnahmen zur fließen viele Quellen in Trockenperioden der Quellen soll deshalb auch eine Verbesserung und zum Erhalt der ein- nicht mehr. Der steigende Wasserbedarf Anregung sein, sich mit diesem Thema zigartigen Quellstandorte. Die Rhön ist der Städte führt in Mitteleuropa zu zu beschäftigen und kann der Grund- schon heute wie kein anderes Gebiet in immer höherer Wasserentnahme. Dies stein für ähnlich gelagerte Projekte in Deutschland hinsichtlich ihrer Quellen hat Grundwasserabsenkungen und das ganz Deutschland und Europa sein. erforscht und nimmt damit eine wichtige Trockenfallen von Quellen zur Folge. Vorreiterrolle und Vorbildfunktion ein. Ein Beispiel hierfür ist die Region Die Rhön Naturraum Die Rhön ist eine Mittelgebirgsland- ca. 50 km. Gegen den Thüringer Wald Die 1.200 Quadratkilometer große schaft, die geographisch im Grenzgebiet ist die Rhön durch die lange Grenzlinie Kuppenrhön, zu der auch die Vordere der Bundesländer Bayern, Hessen und der Werra abgesetzt. Die Grenze nach Rhön gehört, ist der breite Saum des Thüringen liegt. Hier werden Teile Süden und Südosten bilden die Täler Mittelgebirges, der sich von Nordosten der folgenden Landkreise abgedeckt: der Streu und der Fränkischen Saale. über Nordwesten bis Südwesten um die Landkreis Bad Kissingen, Landkreis Sie reicht bei Gemünden bis an den Hohe Rhön legt. Über weite Talmul- Rhön-Grabfeld, Landkreis Fulda, Main und stößt hier auf die fast nord- den ragen zahlreiche kuppenförmige Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Main- südlich verlaufende Westgrenze. Das Einzelberge um 500 bis über 800 Meter Kinzig-Kreis, Landkreis Schmalkal- untere Sinntal scheidet die Rhön vom hervor, deren Basaltdecke sich auf die den-Meiningen und Wartburgkreis. Spessart. Vom Sinntal aus verläuft die Gipfellagen konzentriert und nicht, wie Große Teile der Rhön gehören seit 1991 Grenze in westlicher Richtung über den in der Hohen Rhön, eine geschlossene zum UNESCO-Biosphärenreservat Landrücken und von dort in nördlicher Decke bildet. Rhön. Mit der Erweiterung des Bio- Richtung im Tal der Fliede und Fulda sphärenreservats im Jahr 2014 sind entlang. Damit scheidet sie die Rhön rund 74 % des Naturraumes Welt- vom Vogelsberg. Ihre nördliche Fort- naturerbefläche. setzung findet die Grenze der Rhön im Haunetal. Von dort aus führt sie am Die Rhön dehnt sich über eine Fläche Südrand des Seulingswaldes hinüber Eine Übersichtskarte des von ca. 3.300 Quadratkilometern aus. nach Vacha und erreicht hier wieder die Biosphärenreservats Rhön Ihre Nordsüdachse ist etwa 90 km lang, Werra, ihre Ostgrenze zum Thüringer finden Sie auf Seite 35 die größte Breitenausdehnung beträgt Wald.
4 Blick auf die Basaltblockhalden der Milseburg (Foto Christian Zaenker) Geologischer Aufbau Ihren Charakter erhielt die Rhön durch Meeresablagerungen von Ton- und Darauf folgte die Ablagerung von Löss, den Tertiärvulkanismus vor 19 bis 25 Sandsedimenten, die eine Bildung von die Bildung von Block- und Hangschutt Millionen Jahren und die darauf folgen- Braunkohleflözen begünstigten. und die Entstehung von Hochmooren den Abtragungsprozesse. Basierend auf wegen undurchlässiger Gesteinsschich- den ältesten Gesteinen (den triassischen Diese Gesteinsschichten wurden jedoch ten. Dominierende Gesteine sind Basalt, Meeresablagerungen des Buntsandsteins, im Quartär in Folge einer Hebung um Phonolit, Buntsandstein und Muschel- Muschelkalks und Keupers) durchbra- mehrere hundert Meter – mit Ausnah- kalk, vereinzelt auch Keuper. chen im frühen Tertiär magmatische me der Hochebenen um Andenhausen – Eruptionen die Erdkruste und bildeten abgetragen. Es kam zu einer Freilegung zunächst Schlote und später Basaltde- der Basaltschlote und -kuppen und cken. Diesem Schutz der darunterlie- gleichzeitig einer Aufschotterung der genden Schichten folgten im Tertiär Täler. Klima Das Klima der Rhön ist durch die geo- In den waldfreien Plateaulagen der den umliegenden Mittelgebirgen Thü- graphische Lage in der gemäßigten Kli- Hohen Rhön bilden sich häufig Stau- ringer Wald, Fichtelgebirge oder Bayeri- mazone und besonders durch die Hö- wetterlagen mit hoher Bewölkung. Das scher Wald durch eine deutlich geringere henlage geprägt. Im Herbst und Winter hat relativ hohe Niederschläge von ca. Schneehäufigkeit geprägt. dominieren Inversionswetterlagen, die in 1.000 mm im Jahr und niedrige Tempe- den Tälern und Becken Nebelbildungen raturen (z. B. Wasserkuppe 4,8 °C Jah- Die Gebiete im Regenschatten der hervorrufen. Die Hochlagen über 600 resdurchschnittstemperatur) zur Folge. Hochrhön sind dagegen niederschlags- bis 700 m sind im Winter zwar sonnig, Die Hochrhön ist im Winter gegenüber arm (z. B. Ostheim: 500 mm Jahresnie- aber durch eine sehr hohe Nebelhäufig- tieferen Lagen der Vorder- und Kuppen- derschlag) und wärmebegünstigt. keit gekennzeichnet. rhön schneereich, aber im Vergleich zu
5 Wasser & Gewässer In der Rhön verläuft oberirdisch die Hochlagen der Rhön befinden sich ge- Grund- und Quellwasser wird in der Wasserscheide zwischen Fulda und ring durchlässige tertiäre Kluft-Grund- Rhön zur lokalen Trinkwasserversor- Werra, die zur Weser hin fließen sowie wasserleiter vulkanischen Ursprungs gung genutzt. Vor allem bayerische und der Fränkischen Saale, die über den (Basaltdecken), die vorwiegend auf hessische Gemeinden im Biosphären- Main in den Rhein entwässert. Gesteinen des Mittleren Buntsandsteins reservat fördern ausschließlich aus liegen. Diese können als schwebende lokalen Grundwasservorkommen, ins- Im Untergrund befinden sich in der Grundwasserleiter charakterisiert besondere aus Quellen. Eine kommer- Rhön überwiegend Festgesteins-Grund- werden. Aufgrund einer meist gerin- zielle Trinkwassernutzung aus Brunnen wasserleiter (Kluft-Grundwasserleiter). gen Deckschicht wird das Grund- und erfolgt durch die regional ansässige Tektonisch bedingt, durch Schollen- Quellwasser nur wenig gefiltert und als Mineralwasserindustrie, welche die und Grabenrandstörungen und die gefährdet eingestuft. Lage im Biosphärenreservat entspre- Gesteinsbeschaffenheit, hat das Grund- chend bewirbt und vermarktet. wasser eine hohe Ergiebigkeit. In den Quellbäche in der Kernzone Schwarzwald bei Wüstensachsen (Foto Stefan Zaenker)
6 Biosphärenreservat Das 2.433 Quadratkilometer große Bio- bestehende räumliche und politische und wirtschaftliche Unterschiede in der sphärenreservat Rhön umfasst Teile der Trennung entwickelten sich Infrastruk- Region. Nach der Wiedervereinigung Bundesländer Bayern (1.296 Quadrat- tur und Verwaltung in den drei Teilen wurde der Weg zu einer grenzüber- kilometer), Hessen (648 Quadratkilo- des Biosphärenreservats jeweils anders. schreitenden Anerkennung frei. 1991 meter) und Thüringen (489 Quadratki- Zusätzlich sorgte der „Eiserne Vorhang“ zeichnete die UNESCO das Gebiet lometer). Durch eine seit Jahrhunderten nach Gründung der DDR für soziale offiziell als Biosphärenreservat aus. Bundesland Fläche Flächenanteil Einwohner Einwohneranteil Bayern 129.585 ha 53,3 % 135.510 60 % Hessen 64.828 ha 26,6 % 46.880 20,8 % Thüringen 48.910 ha 20,1 % 43.378 19,2 % Gesamt 243.323 ha 100 % 225.768 100 % Bis heute ist das „Land der offenen drohter Tier- und Pflanzenarten. Schutz hauptsächlich aus extensiv genutztem Fernen“ in allen drei Bundesländern sehr bieten ihnen natürliche Ökosysteme, die Grünland und Ackerflächen. Wegen ländlich geprägt. Die Rhön ist für die in einigen Bereichen noch großflächig der damit verbundenen traditionellen Menschen Lebens-, Wirtschafts- und erhalten sind. Nutzungsformen, seien es die Streuobst- Erholungsraum zugleich. Land- und wiesen oder die Zucht des Rhönschafs, Forstwirtschaft, Gewerbe und Fremden- Gegenüber anderen Mittelgebirgen ist ist die Region kultur- und landschafts- verkehr stellen vielfältige Ansprüche an diese offene Kulturlandschaft durch geschichtlich besonders bedeutend. die Landschaft. Gleichzeitig ist die Rhön ihren ungewöhnlich niedrigen Wald- aber auch ein Rückzugsgebiet vieler be- anteil einzigartig. Die Rhön besteht Schwarzes Moor (Foto Stefan Zaenker)
7 Quellen Bedeutung Quellen sind von ihrer räumlichen Aus- Für den Menschen besitzen Quellen seit (z. B. in der Lyrik oder im Märchen) dehnung her meist sehr kleine Biotope. jeher einen hohen Symbolgehalt. und im alltäglichen Sprachgebrauch. Als Grenzlebensraum zwischen Grund- Sie sind wichtige Wirtschafts- und wasser und Oberflächengewässer haben Kulturelemente (Trinkwassernutzung, Die Erforschung von Quellökosystemen sie eine hohe Bedeutung für speziali- Kultstätte, touristisches Ausflugsziel), in ist notwendig, weil hier ein Monitoring sierte Tier- und Pflanzenarten, die an deren Nähe häufig Siedlungen gegründet von Umweltbelastungen in Einzugsge- diese besonderen Umweltbedingungen oder auch Kultbauten errichtet wurden. bieten mit oberflächennahem Grund- angepasst sind. Die wenigen Arten, die Endungen in Flur- oder Ortsnamen wie wasser betrieben werden kann. Die in diesen Kleinstlebensräumen existieren -quell, -born, -brunn, -bronn, -springe, Erkenntnisse, die speziell im Hinblick können, reagieren in der Regel empfind- -sprung oder -topf deuten das an. Quel- auf Wasserhaushalt, Verbreitung von lich auf Störungen der meist konstanten len symbolisieren Ursprung, Anfang, Organismen und Strukturgüte gewon- Lebensverhältnisse. Beginn, Herkunft oder Werden und sind nen werden, können Maßnahmen zur ein bedeutendes emotionales Element in Sicherung und Verbesserung des Gewäs- kulturellen Äußerungen des Menschen serschutzes zur Folge haben. Jakobsbrönn (Foto Stefan Zaenker) Quelltypen Wasserchemismus, Temperatur, Exposi- kussion. Sinnvoll erscheint es für den (Rheokrene), Sickerquellen (Helokrene) tion, geographische Lage, Geländeform, jeweiligen Naturraum einen Quelltypen- und Tümpelquellen (Limnokrene) als Schüttungsmenge, Beschattung sowie atlas zu erstellen, der die wesentlichen natürliche Quelltypen unterschieden. Substratstruktur führen zu unterschied- Merkmale der vorhandenen Quellen Es kommen aber auch zahlreiche lichen Eigenschaften der Quellen. Die beschreibt und definiert. Für die Rhön Mischtypen vor, die bei der vorliegen- Einteilung von Quellen in verschiedene fehlt ein solcher Quelltypenatlas bislang. den Quellenkartierung dokumentiert Quelltypen ist immer noch in der Dis- In der Literatur werden Sturzquellen werden.
8 Standorteigenschaften Relief Reliefeigenschaften wie die Hangnei- (Limnokrenen) sowie Übergangs- und einflussen weitere Standortfaktoren wie gung bestimmen grundlegend die Art Mischformen entstehen. Lichtverhältnisse oder die Vegetation und Weise des Wasseraustritts der im Quellbereich. Quelle. Je nach Ausmaß der Neigung Das aus der Quelle austretende und in können Sturzquellen (Rheokrenen), einem Bach abfließende Wasser kann Sicker- oder Sumpfquellen (Helo- wiederum das Relief gestalten. Höhen- krenen), Tümpel- oder Grundquellen lage, Hangneigung und Exposition be-
9 Licht Die Einstrahlung des Sonnenlichts ist erhält, wird durch das Relief und den Unter Laubholzbeständen liegt die re- entscheidend für die Besiedlung und Pflanzenbestand mitbestimmt. Sonnen- lative Lichteinstrahlung an Quellstand- Zusammensetzung der Vegetation an hänge und Schattenhänge erhalten je orten bei 2 bis 5 Prozent im Sommer Quellen, sowie für die Temperaturver- nach Sonnenhöchststand unterschied- und bei über 40 Prozent im Winter. hältnisse des Quellwassers mit den darin lich viel Licht, und auch die Höhenlage Bei Quellen in Nadelholzbeständen lebenden Organismen. Die Lichtintensi- beeinflusst die Einstrahlung direkten beträgt die Lichteinstrahlung ganzjäh- tät, also wie viel Licht ein Quellstandort Sonnenlichtes. rig ziemlich konstant 7 Prozent. Die Beschattung, also die Abnahme des Lichtangebotes, wird zusätzlich erhöht, wenn sich Hochstaudenfluren an Quel- len ausbilden, die neben dem Kronen- dach der Bäume das Licht filtern. An Offenlandquellen kann trotz feh- lender Waldbeschattung eine erhöhte, strahlungsabhängige Temperaturzu- nahme des Quellwassers durch Hoch- stauden verhindert werden. Einherge- hend mit einer intensiven Nutzung im Offenland (z. B. Ackerflächen) kann eine strahlungsbedingte Temperaturzunah- me zum Verlust von Quellorganismen führen. Naturnaher Sickerquellbereich innerhalb der Kernzone am Auersberg (Foto Stefan Zaenker)
11 Wassertemperatur Die Temperatur des Quellwassers von gend von tiefer gelegenem Grundwasser dies in bei langsamer fließenden und an geothermisch nicht beeinflussten, nor- gespeist werden, zeigen relativ konstante Wasserflächenausdehnung zunehmen- mal kalten Quellen ist im Wesentlichen Temperaturverhältnisse mit geringen den Sicker- und Tümpelquellen der Fall abhängig von der Beschaffenheit des Jahresschwankungen. Dabei entspricht ist. Die Schwankungen im Jahresverlauf austretenden Wassers, der Höhenlage die Wassertemperatur der Quellen in der Wassertemperatur können auf- und dem Relief (Strahlungsverhältnisse, unserer Region meist dem Jahresmittel- grund einer raschen Anpassung an die Fließgeschwindigkeit) sowie von der wert der Lufttemperatur (6 – 8 °C und Lufttemperatur im Sommer deutlich Vegetation und der Bodennutzung. etwas darüber). Im Winter sind Quellen höher ausfallen, so dass größere Tem- Der Zwischenabfluss (Interflow) der Wärmeinseln, da sie nicht zufrieren, im peraturschwankungen vorherrschen. ungesättigten Bodenschichten und die Sommer eher Kälteinseln. Ein weiterer Faktor ist die Abhängigkeit oberste Zone des Grundwassers (10 bis zwischen Quellwassertemperatur und 30 Meter unter Geländeoberkante) sind Die Reliefeigenschaften beeinflussen Höhenlage der Quelle. Offenland- aufgrund der oberflächennahen Lage den Wärmehaushalt von Quellen. Das quellen, die keine oder nur geringe stärker von klimatischen Einflüssen der Wasser aus Quellen mit schnell abflie- Beschattungsmöglichkeiten aufwei- bodennahen Luftschicht abhängig als ßendem Wasser und geringer Wasserflä- sen, zeigen je nach Quelltyp stärkere das tiefer liegende Grundwasser der chenausdehnung (Sturzquelle) erwärmt Schwankungen der Wassertemperatur Zwischenzone. Quellen, die überwie- sich in Fließrichtung langsamer, als als Waldquellen. Nährstoffhaushalt Der Einfluss von Gesteins- und Boden- vorherrschenden Lebensbedingungen organisches Material (Feinsediment) eigenschaften kann sehr unterschiedlich sind nur spezialisierte Organismen abgelagert. Die Flächen- bzw. Bodennut- sein, so dass auch die hydrochemische angepasst. Im Binnenland zählen solche zung des Menschen im Einzugsgebiet Zusammensetzung des Quellwassers, Quellstandorte zu den seltenen Salzwas- kann zu erhöhten Nährstoffeinträgen insbesondere bei Grundwasser in serbiotopen, die sonst eher in Küsten- in das Quell- und Grundwasser führen. Lockergesteinen variiert. Nicht alle nähe auftreten. Quellen, deren Wasser Einträge von Düngemitteln bedeuten Quellen sind natürlicherweise unbelastet aus Schichten mit Gipsgestein gespeist besonders für nährstoffarme Quellen oder nährstoffarm. Kalkarme Quellen wird, sind meist besonders sulfat- und und deren Lebensgemeinschaften eine (Silikatquellen) haben meist niedrige eisenhaltig. starke Gefährdung, sind aber auch im pH-Werte und ein geringes Säurepuf- Hinblick auf Trinkwasser-Qualitäts- ferungsvermögen. Das heißt, bestimmte Kaltes Quellwasser besitzt eine geringe standards problematisch. Stoffe wie beispielsweise Kohlenstoff Lösungsintensität und ist in Abhängig- oder Mangan, Aluminium, Cadmium keit vom Ausgangsgestein des Grund- sowie Zink werden bei absinkendem wasserleiters meist nährstoffarm. Eine pH-Wert vermehrt freigesetzt. Ausnahme sind Sickerquellen (Helo- krene) in Sumpf- oder Quellwäldern Hohe natürliche Chloridgehalte sind der Talauen. Hier wird zusätzlich an der bei Salzquellen zu erwarten. An die hier Bodenoberfläche nährstoffreiches und Kalkgehalt Der Kalkgehalt ist ausschlaggebend für fällung (Kalktuffbildung) beteiligt. Kalk- wie etwa der Vielaugen-Strudelwurm die Besiedlung bestimmter Pflanzen- tuff- und Kalksinterquellen mit spezia- (Polycelis felina) sind in Kalkquellen und Tierarten. Die Pflanzen der Kalk- lisierten Pflanzengesellschaften werden nicht zu erwarten. quellen sind durch Kohlenstoffentzug in Deutschland als stark gefährdete Bio- aus dem Wasser aktiv an der Kalkaus- tope eingestuft. Kalkmeidende Tierarten
12 Kalktuffquellbereich bei Gotthards (Foto Stefan Zaenker) Sauerstoffgehalt Das kühle, meist sauerstoffarme Grund- Beschattung), umso schneller fällt der sauerstoffreiche und nährstoffarme wasser nimmt nach dem Austritt an die Sauerstoffgehalt und die Sauerstoffsätti- Gewässerabschnitte angewiesen und Erdoberfläche sehr viel Sauerstoff aus gung entlang des Quellbaches wieder ab. reagieren empfindlich auf längeren der Luft auf, wobei es zu einer Übersät- Der Grund hierfür ist, dass erwärmtes Sauerstoffmangel. Dieser Mangel kann tigung an Sauerstoff kommt. Diese zeigt Wasser weniger Sauerstoff aufnimmt auch durch Sauerstoff verbrauchende sich durch eine feine Bläschenbildung und der Wassersauerstoff an die Luft Abbauprozesse nach Stickstoffeinträgen im Wasser. Je stärker der Einfluss der abgegeben wird. Quellbewohnende hervorgerufen werden. Temperaturzunahme ist (z. B. fehlende Arten (z. B. Strudelwürmer) sind auf
13 Sumpfdotterblume (Caltha palustris) an der Weiherkuppenquelle 7 (Foto Stefan Zaenker) Vegetation Quellen können in der Landschaft Arealgröße von fünf Quadratmetern Erlen-Eschenbruchwälder ausgebildet neben dem austretenden und abflie- nicht überschreitet. Kennzeichnend für haben und häufig Quellgruppen auftre- ßenden Wasser meist deutlich durch Quellfluren sind eine niedrigwüchsige, ten, werden als Quellwald bezeichnet. die Pflanzendecke oder Vegetation oft flächendeckende, meist immergrü- Typische Quellpflanzen der Rhön sind gegenüber dem Quellumfeld abgegrenzt ne Krautschicht mit zum Teil hohem beispielsweise das Gegenblättrige Milz- werden. Die unmittelbar an und in den Moosanteil sowie das Fehlen höher- kraut (Chrysosplenium oppositifolium) Quellen vorhandene Vegetation wird wüchsiger Gehölze. Größere grundwas- oder das Bittere Schaumkraut (Cardami- als Quellflur bezeichnet, die meist eine serbeeinflusste Flächen, an denen sich ne amara). Weiße Pestwurz (Petasites albus) (Foto Stefan Zaenker)
14 Lebensraum Fauna Die Besiedlung von Quellen mit Tieren Bei den in Quellen vorkommenden Die Kleinflächigkeit der Quellen lässt zeigt den Grenzsaumcharakter (Öko- Tieren sind vor allem Fliegen- und großwüchsigen Tieren keinen ausrei- ton) dieser Biotope am deutlichsten. Mückenlarven, Köcherfliegenlarven, chenden Bewegungsraum. Quelltiere Neben Quellspezialisten finden sich Steinfliegenlarven sowie Eintagsfliegen- sind meist klein und unscheinbar und auch Arten aus den angrenzenden Teil- larven zu nennen, welche die Quell- oft nicht mit dem menschlichen Auge lebensräumen. Aus dem Grundwasser bereiche bis zur Flugfähigkeit als Kin- erfassbar. Je nach den örtlichen Be- werden Organismen wie Höhlenfloh- derstube nutzen. In strömungsarmen dingungen sind die Organismen an die krebse, Muschelkrebse und Ruderfuß- Quellen kommen Käferarten aus der Strömung des abfließenden Wassers krebse eingespült oder sie wandern aktiv Familie der Wasserkäfer und der Familie angepasst. Entscheidend für die Be- ein. Ein gegenseitiges Durchdringen der der Schwimmkäfer vor. Aus feuchten siedelung ist auch die Vegetation im Lebensräume zeigt sich beispielsweise Landlebensräumen suchen ebenfalls Quellumfeld, da viele Lebewesen auf im Vorkommen einiger in Quellen und Tiere Quellbereiche auf, um hier zu bestimmtes eingetragenes Material Bächen lebenden Strudelwurmarten, die jagen oder die Brut zu legen, z. B. der wie Falllaub oder Totholz, an denen auch im Grundwasser gefunden werden. Feuersalamander und verschiedene sich Biofilme (Bakterien und Pilze) als Ein Beispiel ist der Alpenstrudelwurm, Insekten, Spinnentiere, Tausendfüßer, Weidegrundlage ansiedeln, angewiesen der sich vermutlich über das Grund- Asseln und Schnecken. sind. wasser in andere Quellen ausbreitet. Quellen stehen mit der Grundwasser- fauna in enger Beziehung. Die Wan- derung von Bachbewohnern in die Quellregion zeigt sich vor allem durch das Vorkommen von Krebsarten wie dem Bachflohkrebs, der als Indikatorart für sauberes, sauerstoffreiches Wasser sehr zahlreich im Quellbereich vertreten sein kann. Gestreifter Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris) (Foto Helmut Steiner)
15 Rhön-Quellschnecken (Bythinella compressa) (Foto Klaus Bogon) Rhön-Quellschnecke Die nur etwa 2 mm große Rhön-Quell- zahl der Vorkommen liegt in den Basalt- der Vorder- und Kuppenrhön sowie im schnecke (Bythinella compressa) kommt gebieten, es sind jedoch auch zahlreiche Hohen Vogelsberg. Im Fulda-Haune- als endemische Art weltweit nur in Fundorte im Sandstein und im Muschel- Tafelland, dem Unteren Vogelsberg einem kleinen Areal im Dreiländereck kalk bekannt. Die meisten Funde dieser und dem Sandsteinspessart sind wenige Hessen, Bayern und Thüringen vor. Sie Art stammen aus ständig fließenden Reliktvorkommen bekannt, die als nörd- besiedelt Quellaustritte und die an- bzw. ständig feuchten Sickerquellen, liche und südliche Verbreitungsbrücke schließenden Quellbachbereiche und ist auffällig ist die geringe Anzahl von Vor- zwischen den beiden Hauptvorkommen auf gleichmäßig kaltes und unbelastetes kommen in gefassten Quellen, was dafür angesehen werden können. Quellwasser zwingend angewiesen. Ihr spricht, dass die Rhön-Quellschnecke typisches Habitat ist der Quellbach sehr anfällig auf menschliche Beeinflus- Im Jahr 2010 wurde vom Landesverband des Erlenbruchwaldes. Früher war sie sungen der Quellbiotope reagiert. Die für Höhlen- und Karstforschung Hessen in der offenen Landschaft verbreitet, Rhön-Quellschnecke bevorzugt unbe- e.V. im Auftrag von Hessen-Forst FENA kommt heute aber fast ausschließlich in einflusste Waldquellen. Außerhalb dieses Naturschutz ein Gutachten zur gesamt- zusammenhängenden Laubwaldarealen Lebensraums nehmen das Vorkommen hessischen Situation der Rhön-Quell- vor. Aufgrund ihrer hohen Lebensraum- und die Besiedelungsdichte schnell ab. schnecke erstellt. ansprüche stellt die Rhön-Quellschne- Optimal scheinen Temperaturen von cke eine wichtige Indikatorart dar. 5,5 bis 8,5 °C, pH-Werte um den Wert 7 und dauerhaft niedrige elektrische Die Rhön-Quellschnecke zeigt eine kla- Leitfähigkeiten zu sein. re Bevorzugung von Quellbereichen in Flächig verbreitet ist die Rhön-Quell- Höhenlagen über 450 m NN, die Mehr- schnecke in der Hohen Rhön, Teilen
16 Alpenstrudelwurm (Crenobia alpina) (Foto Klaus Bogon) Alpenstrudelwurm Der Alpenstrudelwurm (Crenobia alpi- In den hoch liegenden Quellen der na) gilt als Glazialrelikt und ist im Sa- Rhön kommt der bis zu 1,5 cm gro- probienindex für die Gewässergüte ein ße Strudelwurm oberirdisch fast nur Anzeiger für absolut sauberes Wasser. noch in unbeeinträchtigten naturnahen Sein Verbreitungsgebiet umfasst große Waldquellen vor. Gefährdet ist die Art Teile Europas und Sibiriens. Nördlich vor allem durch Nitrateinträge aus der der Alpen, wo er auch die Gebirgsbäche Landwirtschaft und Versauerung in besiedelt, hat sich die Art nach der letz- Nadelholzbeständen. ten Eiszeit zumeist in das Grundwasser zurückgezogen.
17 Schellenberg-Grundwasserflohkrebs (Niphargus schellenbergi) (Foto Klaus Bogon) Höhlenflohkrebs Höhlenflohkrebse sind blind, farblos Höhlenflohkrebse zeichnen sich durch im Grundwasserkörper suchen. Durch und verbringen fast ihr ganzes Leben im einen ausgeprägten Tast- und Geruchs- das Anbringen von Verrohrungen sind Dunkeln. In Deutschland sind bisher sinn aus. Sie bewegen sich auf der Seite diese Wanderbewegungen unterbrochen. 20 Höhlenflohkrebs-Arten bekannt. liegend fort. Vom Verband der deut- Außerhalb des Grundwasserkörpers Bis heute ist es Wissenschaftlern nicht schen Höhlen- und Karstforscher e.V. können die Tiere aufgrund ihrer Licht- gelungen, die vielen Varianten des Höh- wurde der Höhlenflohkrebs 2009 zum empfindlichkeit und mangels Anpassung lenflohkrebses eindeutig morphologisch Höhlentier des Jahres gekürt. an den Feinddruck der Oberflächen- oder genetisch zu trennen. Die häufigs- fauna nur wenige Tage überleben. ten Arten in Quellen sind Niphargus In den Quellen der Rhön ist die bis zu aquilex, Niphargus schellenbergi und 1,5 cm große Art Niphargus schellenbergi Niphargus puteanus. (Schellenberg-Grundwasserflohkrebs) weit verbreitet. Gefährdet ist die Art vor Die echten Grundwasserbewohner allem durch Verrohrungen im Quell- wandern in die Quelle ein, um dort nach bereich. So ist beispielsweise bekannt, Nahrung zu suchen. Die Nahrung der dass Grundwasserflohkrebse nachts zur Krebse besteht aus winzigen Pflanzen- Nahrungsaufnahme das Grundwasser teilen und anderen Kleintieren. verlassen und tagsüber wieder Schutz
18 Köcherfliegen Ausgewachsene Köcherfliegen sehen In den Quellen der Rhön wurden bis- Nachtfaltern sehr ähnlich, haben aber lang 50 verschiedene Köcherfliegenarten im Gegensatz zu diesen keine Schuppen, nachgewiesen. Ein typischer Anzeiger sondern kleine Haare auf den Flügeln für ungestörte Waldquellen ist dabei und es fehlt ihnen der schmetterlings- die Vierkant-Köcherfliege (Crunoecia typische aufgerollte Saugrüssel. Als irrorata). Die Art lebt ausschließlich Larven kommen sie in unseren Ge- in Quellbereichen und ernährt sich wässern in großer Arten- und Indivi- dort von hereingefallenen Blättern und duenzahl vor. Besonders Larven, die Pflanzenresten. in einem Köcher leben, sind auch für den Laien leicht zu erkennen. Es gibt aber auch Köcherfliegenarten, die im Larvenstadium keine Köcher bauen (z. B. Netz-Köcherfliegen). Köcherfliegen leben meist nur ein Jahr. Davon beträgt die Entwicklung im Ei wenige Tage, die Entwicklung der Larven neun bis zehn Monate, die Puppenruhe wiederum nur wenige Tage und das Leben als erwachsenes Fluginsekt nur selten mehr als eine Woche. Köcherfliege (Foto Klaus Bogon)
19 Larve einer Netz-Köcherfliege (ohne Köcher) Köcherfliegenlarve (mit Köcher aus kleinen Steinchen) (Foto Klaus Bogon) (Foto Klaus Bogon)
20 Steinfliegen Typische Lebensräume der Steinfliegen- Die kleineren Steinfliegenarten benöti- larven sind sauerstoffreiche Bergbäche gen zu ihrer Entwicklung vom Ei und Quellbereiche mit reinem Wasser, bis zum Fluginsekt etwa ein Jahr, die die sich im Sommer nur wenig erwär- größeren Arten zwei bis drei Jahre. men. Von den bei oberflächlicher Be- Nach zahlreichen Häutungen klettert trachtung etwas ähnlichen Larven der das letzte Larvenstadium ans Ufer Eintagsfliegen sind die der Steinfliegen und häutet sich zum erwachsenen Tier. leicht zu unterscheiden: Sie haben nur zwei Schwanzanhänge, während die Die erwachsenen Steinfliegen sind Eintagsfliegenlarven – bis auf eine Aus- unauffällig gefärbte Fluginsekten, die nahme – drei Schwanzanhänge besitzen. sich nur selten weiter als wenige Meter Die meisten Steinfliegenlarven leben von von der Stelle entfernen, an der sie ihr Algen und Wassermoosen, einige der Larvenleben verbracht haben. In den größeren Arten sind Räuber, die Jagd Quellen der Rhön leben die Larven von auf die Larven anderer Wasserinsekten 25 Steinfliegenarten. machen. Steinfliegenlarve (Foto Klaus Bogon) Steinfliegen (Foto Klaus Bogon)
21
22 Eintagsfliegen Erwachsene Eintagsfliegen erkennt sich allerdings nur auf die erwachsenen In den Quellen der Rhön wurden bisher man sehr leicht daran, dass sie ziemlich Fluginsekten, die zumeist nur wenige 13 Eintagsfliegenlarven nachgewiesen. durchsichtige Flügel haben, die sie wie Stunden bis wenige Tage leben. Die Allerdings kommen diese nur da vor, unsere Tagfalter aufrecht nach oben Entwicklung der Larven dauert vorher wo stark fließende Quellaustritte mit halten. Den meisten Menschen sind allerdings mehrere Monate bis zu 3 sauberem, sauerstoffreichem Wasser Eintagsfliegen nur als Sinnbild der Jahren. vorhanden sind. Kurzlebigkeit bekannt. Dieses bezieht Eintagsfliege (Foto Klaus Bogon)
23 Eintagsfliegenlarve (Foto Klaus Bogon)
24 Gefährdung & Schutz Rechtliche Grundlagen Nach § 30 Abs. 2 Nr. 2 des Gesetzes Die Richtlinie 92/43/EWG des Rates Einer der besonders geschützten Le- über Naturschutz und Landschaftspflege vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der bensräume sind dabei die Kalktuffquel- (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) natürlichen Lebensräume sowie der len. Der Lebensraumtyp 7220 umfasst handelt es sich bei Quellbereichen um wildlebenden Tiere und Pflanzen Sicker-, Sturz- oder Tümpelquellen mit gesetzlich geschützte Biotope. Handlun- (FFH-Richtlinie) verfolgt das Ziel, kalkhaltigem Wasser und Ausfällungen gen, die zu einer Zerstörung oder einer die biologische Vielfalt in Europa zu von Kalksinter (Kalktuff ) in unmittelba- sonstigen erheblichen Beeinträchtigung erhalten. Dies soll – neben spezifischen rer Umgebung des Quellwasseraustritts dieser Biotope führen können, sind Artenschutzmaßnahmen – insbesondere im Wald oder im Freiland. verboten. Nach § 30 Abs. 3 BNatSchG durch den Aufbau eines europaweit ver- kann von den Verboten des Abs. 2 auf netzten Schutzgebietssystems (Natura Antrag eine Ausnahme zugelassen 2000) geschehen, das sich aus FFH-Ge- werden, wenn die Beeinträchtigungen bieten und EU-Vogelschutzgebieten zu- ausgeglichen werden können. So ein sammensetzt. Durch Natura 2000 sollen Ausgleich ist bei Quellbiotopen nicht natürliche und naturnahe Lebensräume möglich, da eine Quelle nicht einfach an erhalten und gegebenenfalls entwickelt anderer Stelle wieder hergestellt werden sowie bestandsgefährdete wildlebende kann. Tiere und Pflanzen geschützt werden. Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) (Foto Peter Jordan)
25 Gefährdungen Die aktuellen Hauptgefährdungsursachen für die Quellen der Rhön sind: Anlage von Viehtränken (Viehtritt und Eutrophierung) Verfüllen oder sonstige Zerstörung von Quellbiotopen (z. B. durch Quellfassungen) Anlage von Forellenteichen oder Amphibientümpeln in Quellgebieten Verrohrung von Quellbächen (z. B. beim Wegebau im Wald) Eintrag kommunaler Abwässer Versauerung der Quellgewässer (insbesondere in Fichten-Monokulturen) Trockenlegung von Quellen durch Drainagen, Wasserentnahmen oder Gesteinsabbau Schutzmaßnahmen Handlungsempfehlungen zum Quellschutz Die Grundwasserneubildung im näheren und weiteren Quellumfeld darf nicht eingeschränkt werden, um ein Versiegen der Quelle zu verhindern. Die Reinheit des Quellwassers muss erhalten bleiben. Vermieden werden sollten daher Einträge aus der Landwirtschaft in das Grundwasser, Abwassereinleitungen Viehtränke an der Weiherkuppenquelle 11 in den Quellbereich, Einträge durch Niederschlags- bzw. Oberflächenwasser aus (Foto Stefan Zaenker) Drainagen und Gräben. An der Quelle sollte eine standort- gerechte Vegetation erhalten bleiben (Wald, Quellflur), auch um eine Er- wärmung des Wassers durch direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern. Dies gilt auch für den Bereich des Quellbaches. Kahlschlag im Forst sollte wegen der abrupten Strahlungs- veränderung vermieden werden. Das Grünland im unmittelbaren Quell- bereich sollte nicht gemäht werden. Fichtenbestände sollten durch Ersatz- pflanzungen mit Bruchwaldarten umge- wandelt werden, um der zunehmenden Versauerung des Quellwassers entgegen- zuwirken.
26 Eine Nutzung des Quellbereiches als Viehtränke sollte vermieden werden. Durch die Trittschäden kann unter Umständen die gesamte Vegetation (Quellflur) zerstört werden. Die Quelle muss unter Umständen vor Erholungssuchenden geschützt werden. Dies geschieht dadurch, dass Wander- wege in weitem Abstand um Quell- bereiche herumgeführt werden. Auch Rastplätze sollten nicht im Quellbereich angelegt werden. Eine sinnvolle Maß- nahme kann außerdem die Information der Erholungssuchenden (z. B. durch aufgestellte Tafeln) sein, um die Akzep- tanz für den Quellschutz zu steigern. Quellen sollten – soweit möglich – von Einfassungen und Quellbauwerken jeglicher Art befreit werden. Hierzu gehören nicht mehr benötigte Sammel- behälter für die Trinkwassergewinnung, traditionelle Einfassungen in Stein sowie Drainagen. Im Einzelfall sollte jedoch ein möglicher kulturhistorischer oder denkmalpflegerischer Wert geprüft und abgewogen werden. Das Quellwasser darf weder im Bereich der Quelle noch im Bereich des Quell- baches zu Teichen aufgestaut werden. Dieses würde z. B. den Larven des Feuer- salamanders den Lebensraum entziehen. Um den Quellschutz zu gewährleisten, müssen unter Umständen Ankauf, Pacht, eine Nutzungseinschränkung im Umfeld oder die Unterschutzstellung der Quelle erwogen werden. Touristische Nutzung an der Fuldaquelle (Foto Stefan Zaenker) Eine mechanische Belastung von Waldböden durch forstwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge sollte in einem Mindestradius von 100 Metern um den Quellaustritt vermieden werden. Die Bodenverdichtung führt zu einer Abnahme des Porenvolu- mens, was die Infiltrationskapazität (Niederschlag) verringert. Das Anlocken von Rot-, Dam- und Schwarzwild durch das Ausbringen von Futter oder Salz sollte an Quellen unterbleiben. Da diese Tiere meist in Herden oder Rotten im Wald leben, wirkt die mechanische Beanspruchung durch Tritt- und Wühltätigkeit besonders auf die Vegetation und die oberste Bodenschicht mit Streuauflage intensiv und zerstörend. Schwarzwild nutzt die Quellbereiche dann auch als Suhle.
27 Verrohrung an der Strüttquelle 5 (Foto Stefan Zaenker) Verrohrungen im Quellbach (z. B. Wegedurchlässe) sollten möglichst nicht mit Standardrohren gebaut werden. Sollten Wegedurchlässe nötig sein, so sollte unbe- dingt darauf geachtet werden, dass keine Abstürze entstehen. Auch sollte die Sohle der Verrohrungen nicht betoniert werden, damit eine ungehinderte Wanderung der Sohlenbewohner stattfinden kann. Hierbei sind nach unten offene U-Profile vorzuziehen. Grünlandflächen, die zur Beweidung genutzt werden, sollten möglichst mit geringen Viehbesatzgrößen, die 0,5 Großvieheinheiten pro Hektar nicht übersteigen, versehen werden. Somit wird eine strukturelle Störung der Quellbereiche gering gehalten und Sickerquelle auf einer extensiv genutzten die Artenvielfalt von Offenlandquellen sogar gefördert. Weide am Querenberg (Foto Stefan Zaenker)
28 Umweltbildung & Projekte Biotoppatenschaft des Forstamtes Hofbieber Angeregt durch die laufende Quellen- um die im Staatsforst vorhandenen Holzpflöcke markiert. Diese Maß- kartierung des Landesverbandes für Waldquellen in ihrer natürlichen, unge- nahme soll verhindern, dass Quellen Höhlen- und Karstforschung Hessen störten Entwicklung zu schützen. Eine bei der Holzbewirtschaftung durch e.V. und die bereits vorhandenen Un- der ersten Maßnahmen war dabei die Rückefahrzeuge, Holzfällungen oder tersuchungsergebnisse hat das für den Kennzeichnung der bereits kartierten das Ablagern von Holz beeinträchtigt hessischen Teil des Biosphärenreservats Quellen im Bereich des Auersberges bei werden. Außerdem wurden bestehende Rhön zuständige Forstamt Hofbieber Hilders. Hierzu wurden die vorhande- Rückegassen aus den Quellbereichen die Biotoppatenschaft für den Lebens- nen Quellbereiche mit blauen heraus verlegt. Für Revierleiter wurden raum „Quelle“ übernommen. Es wur- Wellenlinien an den im Umfeld befindli- ganztägige Schulungen zum Quellschutz den gemeinsame Konzepte entwickelt, chen Bäumen oder durch eingeschlagene durchgeführt. Renaturierung von Quellen Nicht mehr benötigte Quellfassun- von Mitarbeitern des Naturparks Hes- Ende 2013 wurde der nächste Schritt gen, wie beispielsweise die Quelle am sische Rhön und einem ortsansässigen der Renaturierung des Quellgewässers Schafsteiner Hof an der Wasserkuppe, Bauunternehmer mit einem Kleinbagger begonnen. Das direkt unterhalb des wurden zurückgebaut, nachdem die auch noch die bestehende Verrohrung Ochsenborns liegende, sechs Meter Nutzung für die Wasserversorgung beseitigt. Bereits nach einem halben Jahr lange Wasserdurchlassrohr des Forst- des naheliegenden landwirtschaftli- hatte sich eine naturnahe Sturzquelle weges wurde durch ein an der Sohle chen Anwesens eingestellt wurde. Am entwickelt, die inzwischen auch wieder offenes U-Profil ersetzt, so dass die Ochsenborn am Auersberg bei Hilders ein spezialisiertes Artenspektrum auf- Längsdurchlässigkeit des Quellbachs wurde 2008 eine früher von einem Hei- weist. Eine Hinweistafel neben der wieder hergestellt ist und so Wander- matverein betonierte Quellfassung an Quelle erläutert die Renaturierungsmaß- bewegungen der Quellaustritts- und einem Wanderweg durch das Forstamt nahme und weist auf die Schutzwürdig- Quellbachfauna möglich sind. Hofbieber entfernt. Kurz darauf wurde keit des kleinräumigen Quellbiotops hin. Die vorliegende Kartierung wird aber auch zur Renaturierung von Quellen der bayerischen und thüringischen Rhön ge- nutzt. Hier gibt es Umsetzungsprojekte der BUND Kreisgruppe Bad Kissingen, des LBV Bayern und des Landschafts- pflegeverbandes Biosphärenreservat Thüringische Rhön e.V. Renaturierung des Quellbereichs am Ochsenborn (Foto Gunther von Lorentz)
29 Quellenführung in der Kaskadenschlucht (Foto Annette Zaenker) Vorträge, Führungen, Info-Stände Ein effektives Schutzprogramm für in den Quellbiotopen und die Schutz- die Rhön-Quellschnecke und den Quellen lebt davon, dass die praktischen bemühungen der regionalen Akteure Alpenstrudelwurm lebend in einem Umsetzungsmaßnahmen von der Bevöl- berichtet. Radio- und Fernsehbeiträge Aquarium betrachten. Eine vom kerung akzeptiert werden. Seit Jahren im Hessischen Rundfunk ergänzen die Biosphärenreservat Rhön finanzierte trägt der Landesverband für Höhlen- Berichterstattung. Ausstellung zum Thema „Quellen und und Karstforschung Hessen e.V. durch Quellschutz“ (vier Roll-Ups) wurde als eine vielfältige Öffentlichkeitsarbeit Bei regionalen Veranstaltungen wie Dauerpräsentation in der thüringischen sowie zahlreiche Aktivitäten in der Um- dem „Rhön-Sprudel-Frühlingsfest“ in Verwaltungsstelle des Biosphärenre- weltbildung dazu bei, dass das Thema Weyhers oder dem „HR4-Wandertag“ servats in Zella/Rhön installiert. Eine Quellenschutz im Biosphärenreservat in Silges wurden an Infoständen Aspekte Kopie der Roll-Ups wurde für den Rhön eine wichtige Rolle einnimmt. des Quellenschutzes präsentiert. Neben Landesverband für Höhlen- und Karst- Jedes Jahr wird in zahlreichen Pressever- Postern und Bildern von Quellbewoh- forschung Hessen e.V. angefertigt und öffentlichungen über den Fortgang der nern konnten die Besucher Quelltiere steht für zeitlich begrenzte Ausstellun- Quellenkartierung, die vielfältige Fauna durch ein Binokular anschauen sowie gen und Info-Stände zur Verfügung. Rhön-Sprudel Biosphärencamp Seit 2009 findet im hessischen Teil des Woche in die Rhön eingeladen, um Kindern eine Quellenwanderung durch- Biosphärenreservats ein vom Mineral- dort die Natur kennen zu lernen. Einer geführt, bei der vielfältige Informationen wasserhersteller Rhön-Sprudel finan- der Tage ist ausschließlich dem Thema zur Quellenfauna und zu den Schutz- ziertes Biosphärencamp statt. Hier „Trinkwasser“ gewidmet. Neben einer bemühungen in der Rhön vermittelt werden regelmäßig 35 bis 40 Kinder Besichtigung der Fertigungsanlagen des werden. im Alter von 10 bis 12 Jahren für eine Mineralwasserherstellers wird mit den
30 Sponsoring regionaler Brauereien Im Jahr 2008 konnten die regionalen Biosphärenreservat Rhön. Bedingt durch rungen für die Mitarbeiter der beteilig- Bierbrauereien „Hochstiftliches Brau- die in Österreich und der Schweiz lau- ten Brauereien. Den Bierkästen lagen haus Fulda“ und „Will-Bräu Motten“ fende Fußball-Europameisterschaft und Informationsbroschüren zum Quellen- als Sponsoren gewonnen werden. Die die zahlreichen damit einhergehenden schutz bei und von der Hessischen Ver- Brauereien spendeten 6 Wochen lang Public-Viewing-Veranstaltungen kam waltungsstelle des Biosphärenreservats (vom 01. Mai bis 15. Juni 2008) für dabei ein Betrag in Höhe von 13.000 wurde ein Faltblatt zu den Quellen der jeden verkauften Bierkasten 20 Cent Euro zusammen. Begleitet wurde die Rhön in einer Auflage von 20.000 Stück für das Quellenschutzprogramm im Aktion mit Vorträgen und Quellenfüh- gedruckt. Ein Teil der ehrenamtlichen Quellenkartierer in der Kernzone Schwarzwald bei Wüstensachsen (Foto Stefan Zaenker) Förderpreis „Ehrensache Natur“ Die Quellenkartierung im Biosphären- land e.V., dem Dachverband der natio- Höhlen- und Karstforschung Hessen reservat Rhön ist in das Freiwilligenpro- nalen Naturlandschaften (Nationalparks e.V. im Jahr 2012 mit seinen Quell- gramm „Ehrensache Natur – Freiwillige und Biosphärenreservate) eingebunden. schutzaktivitäten den Förderpreis in Parks“ von EUROPARC Deutsch- Hier konnte der Landesverband für „Ehrensache Natur“ gewinnen.
31 Wissenschaftliche Untersuchung Material & Methoden Quellen werden bei der landesweiten fertigt und durch Hinweise auf Beein- (feuchte Quellränder) wird substratbe- Kartierung des Landesverbandes für trächtigungen des Quellstandorts sowie zogen untersucht, dabei gefundene Tiere Höhlen- und Karstforschung Hessen durch Maßnahmenvorschläge ergänzt. werden mit einer feinen Federstahlpin- e.V. nach einem einheitlichen Kartie- Seit 2014 erfolgt die Erfassung compu- zette gesammelt. Fluginsekten werden rungsbogen erfasst. Hier werden u. a. terunterstützt mithilfe eines wasserdich- über der Quelle mittels eines Insekten- die genauen GPS-Koordinaten, Was- ten Tablet-PCs. keschers gefangen. Alle Tierproben ser- und Lufttemperatur, pH-Wert und werden später unter einem lichtstarken elektrische Leitfähigkeit ermittelt. Im Die faunistische Untersuchung der Binokular aussortiert und nach Tier- Quellumfeld werden die Umgebungs- Quelle erfolgt in drei Schritten. Die gruppen geordnet. Die endgültige Art- lage, die Vegetation, das Bodensubstrat Wasserbewohner werden mittels eines bestimmung erfolgt in der Regel durch in der Quelle sowie das Fließverhalten sehr feinen Handkeschers gefangen international anerkannte Experten. festgehalten. Zur Zustandsbeschreibung und in die Konservierflüssigkeit über- wird eine Fotodokumentation ange- führt. Der semiaquatische Lebensraum Dokumentation Die Ergebnisse der Quellenkartierungen und der faunistischen Bestimmungen werden im sogenannten „Biospeläologi- schen Kataster“ des Landesverbandes für Höhlen- und Karstforschung Hessen e.V. in einer Datenbank gespeichert und dokumentiert. Neue Bestimmungsergeb- nisse werden fortlaufend nachgearbeitet und ergänzt. Aufgrund der Datenbank- architektur als relationale Datenbank können unterschiedliche Abfragen nach speziellen Fragestellungen erfolgen. Einmal im Jahr erfolgt ein Austausch der erhobenen Daten mit den behördlichen Datensammlungen des Landes Hessen (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) und des Frei- staates Bayern (Bayerisches Landes- Datenbank des Biospeläologischen Katasters amt für Umwelt) sowie der zentralen Datenbank des Biosphärenreservats Rhön. Damit ist gewährleistet, dass die Die faunistischen Proben werden im stehen jederzeit für wissenschaftliche Ergebnisse der Quellenkartierung z. B. Archiv des „Biospeläologischen Kata- Zwecke zur Verfügung und werden bei Bauvorhaben berücksichtigt werden sters“ aufbewahrt, soweit sie nach der z. B. beim Projekt „German Barcode of und entsprechende Schutzmaßnahmen endgültigen Bestimmung nicht bei den Life“ (GBOL) für das DNA-Barcoding ergriffen werden können. Experten verbleiben. Diese Proben verwendet.
32 Untersuchungsgebiete und Ergebnisse Bereits im Jahr 2004 wurde die erste Vom Landesverband für Höhlen und als pdf-Dokumente heruntergeladen systematische Untersuchung zu den Karstforschung Hessen e.V. wurden bis werden. Hier werden auch die Daten Quellen in der Gemeinde Stockheim Mai 2018 insgesamt 3.229 Quellen in zur Quellenkartierung und die Ergeb- durchgeführt. Seit 2005 werden regel- der Rhön kartiert. Dabei konnten 2.097 nisse fortlaufend aktualisiert. Für die mäßig Untersuchungsberichte für das Tierarten nachgewiesen werden. einzelnen Rhöngemeinden können Biosphärenreservat Rhön gefertigt. Übersichtskarten zur Lage der bisher Auf der Homepage untersuchten Quellen aufgerufen wer- www.rhoen.quellen-grundwasser.de den. Die Homepage ist zweisprachig können die Untersuchungsberichte (deutsch/englisch) angelegt. Homepage Quellen der Rhön
33 Literaturhinweise Bössneck, Ulrich; Reum, Dirk (2009): Verbreitung, Ökologie und Gefährdung der endemischen Rhön-Quellschnecke (Bythinella compressa) in Thüringen: Ergebnisse des Artenhilfskonzeptes 2003-2007. In: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (Hrsg.): Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen. Jena, 2009 (46. Jg., H. 1), S. 9–19 Löhr, Paul-Walter; Zaenker, Stefan (2018): Krenobionte Köcherfliegenlarven (In- secta: Trichoptera) aus Quellen der Rhön. In: Verein für Naturkunde in Osthessen e.V. (Hrsg.): Beiträge zur Naturkunde in Osthessen. Fulda: Michael Imhof Verlag, 2018 (54), S. 35-45 Reiss, Martin (2011): Substratpräferenz und Mikrohabitat-Fauna-Beziehung im Eukrenal von Quellgewässern. Dissertation am Fachbereich Geographie der Phil- ipps-Universität Marburg. Reiss, Martin; Steiner, Helmut; Zaenker, Stefan (2009): The Biospeleological Re- gister of the Hesse Federation for Cave and Karst Research (Germany). In: British Cave Research Association (Hrsg.): Cave and Karst Science: The Transactions of the British Cave Research Association. No. 1 u. 2 (revised reprint), 2009 (Vol. 35 (2008)), S. 25–34 Reiss, Martin; Steiner, Helmut; Zaenker, Stefan (2013): Gefährdungssituation der endemischen Rhön-Quellschnecke (Bythinella compressa), der Begleitfauna und des Lebensraums in Hessen. In: Feit, Ute; Korn, Horst (Hrsg.): Treffpunkt biologi- sche Vielfalt XII: Aktuelle Forschung im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt vorgestellt auf einer wissenschaftlichen Expertentagung an der Internationalen Naturschutzakademie Insel Vilm vom 20.-24. August 2012. Bonn, 2013 (BfN-Skripten, 335). – ISBN 9783896240705, S. 53–58 Reiss, Martin; Zaenker, Stefan (2007): Quellen in der Rhön – Eine faunistisch-öko- logische Erfassung im Biosphärenreservat Rhön: Anregungen und Berichte zum Bi- osphärenreservat Rhön. In: Ott, Erich (Hrsg.): Beiträge Region und Nachhaltigkeit: Zur Forschung und Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Fulda, 2007 (4. Jg., Heft 4/2007), S. 153–163 Reiss, Martin; Zaenker, Stefan (2008): Quellen in der Rhön: Zustand und Besied- lung besonders schutzwürdiger Lebensräume. In: Nordhessische Gesellschaft für Naturkunde und Naturwissenschaften (NGNN) e.V. (Hrsg.): Jahrbuch Natur- schutz in Hessen. Zierenberg: Cognitio Verlag, 2008 (12), S. 27–29 Reiss, Martin; Zaenker, Stefan (2008): Quellenerfassung im Biosphärenreservat Rhön. In: Bayerische Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön (Hrsg.): Natur- schutzprojekte in der Rhön: Zehn Jahre Förderung durch die Zoologische Gesell- schaft Frankfurt. Oberelsbach, o.J. [2008], S. 10–13 Reiss, Martin; Zipprich, Natascha; Zaenker, Stefan; von Lorentz, Gunther (2014): Ökologische Durchgängigkeit von Fließgewässern im Oberlauf – Grundlagen, Zustandserfassung und Best-Practice-Beispiele zur Gewässerentwicklungsplanung. In: Marburger Geografische Schriften. Marburg: 2014 (147), S. 67–88
34 Sternberg, Andrea (1998): Die Stelzmücken (Limoniidae und Pediciidae, Diptera) zweier Waldquellbiotope in der Rhön (Hessen) und ihre Phänologie. In: Lauterbor- nia (1998), Nr. 32, S. 101–111 Sternberg-Holfeld, Andrea (2001): Die Ephemeroptera-, Plecoptera- und Trichop- tera-Emergenz zweier naturnaher Waldquellen in der Kuppenrhön (Hessen). In: Lauterbornia (2001), Nr. 41, S. 1–22 Strätz, Christian (2001): Rhön-Quellschnecke - Zeiger unbelasteter und naturbe- lassener Waldquellen. In: LWF-aktuell 29 (2001) Strätz, Christian; Kittel, Klaus (2011): Die Verbreitung der Rhön-Quellschnecke Bythinella compressa (FRAUENFELD 1857) in Nordbayern. In: Mitt. dtsch. mala- kozool. Ges. 84 (2011), S. 1–10 Zaenker, Stefan (2006): Quellen in den Kernzonen des Biosphärenreservats: Belauscht und erforscht in der Heimat. In: Biosphärenreservat Rhön, Verwaltung Thüringen (Hrsg.): Mitteilungen aus dem Biosphärenreservat Rhön. Kaltensund- heim, 2006 (Heft 11), S. 20–21 Zaenker, Stefan (2007): Die Fauna in den Quellen der Wasserkuppe. In: Jenrich, Joachim (Hrsg.): Die Wasserkuppe: Ein Berg mit Geschichte. Fulda: Verlag Parzel- ler, 2007. – ISBN 978-3-7900-0389-5, S. 57–58 Zaenker, Stefan (2007): Ein „Urzeitkrebs“ aus der Rhön: Belauscht und erforscht in der Heimat. In: Biosphärenreservat Rhön, Verwaltung Thüringen (Hrsg.): Mittei- lungen aus dem Biosphärenreservat Rhön. Kaltensundheim, 2007 (Heft 12), S. 28 Zaenker, Stefan (2012): Quellenkartierung im Biosphärenreservat Rhön: Verknüp- fung von Forschung und Naturschutzpraxis. In: Bundesamt für Naturschutz (BfN) (Hrsg.): Modellprojekte zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt in den deutschen Biosphärenreservaten: Referate und Ergebnisse der Fach- tagung „Best practice in den deutschen Biosphärenreservaten“ an der Internationalen Naturschutzakademie Insel Vilm vom 1.-4. November 2010. Bonn - Bad Godes- berg, 2012 (Naturschutz und Biologische Vielfalt, 126), S. 43–52 Zaenker, Stefan (2013): Quellen im Park von Schloss Fasanerie – eine faunistische Betrachtung. In: Verein für Naturkunde in Osthessen e.V. (Hrsg.): Beiträge zur Naturkunde in Osthessen. Fulda: Michael Imhof Verlag, 2013 (50), S. 43–48 Zaenker, Stefan (2013): Quellen und ihre Fauna im Umfeld des Roten Moores. In: Rhönklub e.V. (Hrsg.): Moore und ihre Bedeutung für die Rhön, 2013, S. 21–25 Zaenker, Stefan; Reiss, Martin (2015): Quellenschutz in der Rhön. In: Konold, W. et al. (Hrsg.): Handbuch Naturschutz und Landschaftspflege, Kap. XIII-7.14. Wiley-VCH: Weinheim.
Sie können auch lesen