TRANSFORM-Partner präsentieren "TRANSFORMER 2020" in Wien Weltpremiere: Technologiestudie zentraler Komponenten von Leistungstransformatoren
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TRANSFORM-Partner präsentieren “TRANSFORMER 2020” in Wien Weltpremiere: Technologiestudie zentraler Komponenten von Leistungstransformatoren Während der Veranstaltung TRANSFORM 2015 in Wien haben die Partnerfirmen GEA, HSP Hochspannungsgeräte, Krempel Group, Maschinenfabrik Reinhausen (MR), Nynas AB, Omicron electronics, Pfisterer, Röchling Engineering Plastics und Thyssenkrupp Electrical Steel erstmalig ihre Vision eines Leistungstransformators der Zukunft vorgestellt. Das Projekt TRANSFORMER 2020 wurde mit Hilfe einer 3-D-Animation im Austria Center Vienna präsentiert. Gemeinsam decken die TRANSFORM Partner als Zulieferer alle wesentlichen Komponenten des Leistungstransformators ab. Im Rahmen des Projektes TRANSFORMER 2020 wurde die Innovationskraft dieser Premiumzulieferer nun erstmalig gebündelt. Ziel der Technologiestudie war, die heutigen und zukünftigen Herausforderungen der Kunden besser zu verstehen und mögliche Lösungswege aufzuzeigen. Zusätzlich zu den technischen Experten der TRANSFORM-Partnerfirmen wurde auch das anerkannte Wissen der Technischen Universitäten Berlin und Dresden, der Universität Stuttgart sowie des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologien in Aachen eingebunden. Es gibt eine Reihe von Herausforderungen für Leistungstransformatoren in den Bereichen Zuverlässigkeit, Effizienz, Zustandsbewertung und Diagnose sowie On-Line Monitoring. Für jedes Modul des Leistungstransformators wurden Innovationsideen identifiziert und in der Studie umgesetzt. Im Gesamtkonzept führt dies zu signifikanten Verbesserungen bei wichtigen Kenngrößen wie beispielsweise Verlustleistung, Geräuschemission und Baugröße. Die Ergebnisse wurden mit ausgewählten Spezialisten von Transformatoren-Hersteller und Betreibern diskutiert und von Design Tech als führender Industriedesigner visualisiert. Die Innovationen im Überblick: 1) Kern und mechanische Struktur ThyssenKrupp Electrical Steel: Verlustarmer GOES Transformatorenkern Kornorientiertes Elektroband (Grain Oriented Electrical Steel = GOES) wird im Herzen eines Transformators eingesetzt. Dieser Kernwerkstoff ist in verschiedenen Dicken erhältlich [0.30; 0.27; 0.23 mm]. Das neueste GOES-Material in einer Dicke von nur 0.18mm weist höchste Permeabilität und geringste spezifische Verluste auf. Damit ist diese Sorte hervorragend geeignet, um die Anforderungen der Europäischen Ecodesign-Richtlinie Tier 2 (2021) umzusetzen.
Das Stapeln dieses Elektrobandes zum Kern des Transformators ermöglicht eine Verbesserung des Transformatorendesigns und verringert Verluste und Geräusche. Röchling: Streuverlust freie Eisenkern Druckbalken aus Durostone® GFK Um Verluste zu reduzieren und die Effizienz von ölgefüllten Transformatoren zu steigern werden Druckbalken aus Stahl durch Durostone® GFK (glasfaserverstärktem Kunststoff) Balken ersetzt. Metallische Druckbalken erzeugen im magnetischen Wechselfeld Streuverluste (Lastverluste), die eine Erwärmung der Stahlbalken verursachen. Energieverluste sind die Folge. Durostone® GFK Druckbalken können die die Leerlaufverluste eines Transformators erheblich verringern. Röchling: Selbsteinstellendes Wicklung-Spannsystem In heutigen Transformatoren Designs werden die Wicklungen auf die Höhe der maximalen zu erwartenden Kurzschlusskraft unflexibel eingespannt. Pressboard Abstandshalter zwischen den Windungen schrumpfen aufgrund von dynamischen Belastungen und Materialalterung. Infolge dessen, nimmt die Spannkraft der Wicklungen stetig ab. Federn aus Durostone® glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) zwischen Druckbalken und Druckring können den Schrumpf ausgleichen und halten die Spannkraft der Wicklungen während der gesamten Lebensdauer des Transformators konstant. 2) Isolierungssystem Krempel: Verbesserte Pressspanisolierung für eine längere Lebensdauer Die bestehenden Öl-/Papierisoliersysteme haben eine begrenzte thermische Belastbarkeit. Mögliche Betriebstemperaturen von über 90°C verkürzen die Lebensdauer des Isoliersystems erheblich. Dies trifft insbesondere auf zellstoffbasierte Materialien wie Kraftpapier, Rollen- und Tafelpressspan zu. Durch den Abbau der Molekülketten des Zellstoffs wird die mechanische Stabilität dieser Materialien beeinträchtigt, was letztlich zu Ausfällen der Isolierung führen kann. Der Entwicklungsansatz liegt in einer weiteren Verbesserung des Isoliersystems. Die Isoliermaterialien aus Zellstoff werden mit Polymerfasern und/oder speziell behandelten Zellstofffasern verstärkt. Ziel ist es, die mechanische Festigkeit und gleichzeitig die Temperaturbeständigkeit der Pressspanisolierung zu optimieren. Nynas: Neues Konzept mit Öladditiv Um bis zu 20% verlängerte Lebensdauer von Isolierungssystemen Nynas hat ein neues Konzept für ein Öladditiv entwickelt, das die Lebensdauer von Transformatoren-Isolierungssystemen um bis zu 20 % verlängern kann. Das Additiv wirkt, indem es sich an der Außenseite der Zellulosestruktur des Isolationssystems festsetzt. Wenn die Struktur von innen abgebaut wird, stützt das Additiv sie von außen ab und verlängert so ihre Lebensdauer.
„Die derzeitigen Papier- und Board-Isolationssysteme bei Transformatoren haben nur eine begrenzte thermische Stabilität“, erklärt Per Wiklund, Research Manager und Chef der Technical IP bei Nynas. „Hohe Betriebstemperaturen beeinträchtigen die Lebensdauer von Isolationssystemen ganz erheblich. Und diese Systeme wollen wir stabilisieren.“ Auf der Oberfläche eines Papier- oder Board-Isolationssystems auf Zellulosebasis befinden sich chemisch reaktive Stellen, die sich als Befestigungspunkte für ein niedermolekulares Additiv eignen. Deshalb wollen wir dem Öl ein Additiv beigeben, das die Zellulosefasern schützt und ihren Abbau verlangsamt. 3) Stufenschalter und Bedienfeld MR: Neue Stufenschalterkonzepte für die optimierte Auslegung von Transformatoren Innovative Konzepte auf Basis von Servo-Motor-Antrieben werden die herkömmlichen Federkraftspeicher ersetzen. Damit wird es möglich, die Anordnung von Wähler und Vorwähler sowie des Lastumschalters frei im Trafokessel, zum Beispiel im Zwickel zwischen den Wicklungen zu wählen und damit das Transformatoren-Design zu optimieren. Durch die konsequente Anwendung der Vakuumtechnik für alle Schaltvorgänge im Stufenschalter wird ein einheitlicher Ölhaushalt möglich. MR: Integration aller Steuer- und Überwachungsfunktionen in einem einheitlichen Schaltschranksystem Die Grundlage bildet eine einheitliche Software- und Hardware-Architektur mit offenen Schnittstellen. Damit werden alle Standardfunktionen einheitlich abgebildet und die Integration aller kundenspezifischen Sekundärfunktionen ermöglicht. Lösungen von Drittanbietern wie Sensoren und Softwarelösungen werden in die Plattform integriert. Die Sicherheits- und Schutzfunktionen aller Applikationen werden mit der Plattform-Architektur garantiert. Durch die Implementierung aller erforderlichen Protokolle ist die Anbindung an die Leit- und Schutztechnik garantiert. 4) Durchführungen Pfisterer: Kompakte Anschlusstechnik für die Umspannwerke der Zukunft Im Jahr 2020 gibt es voraussichtlich 27 Megacitys mit mehr als zehn Millionen Menschen. Weltweit wird in den Ballungszentren der Energiebedarf weiter wachsen – die verfügbare Fläche für Umspannwerke hingegen schrumpft. Auf dem Fachkongress Transform stellt Pfisterer mit dem steckbaren Connex-System eine Anschlusslösung zum Bau kompakter Leistungstransformatoren vor. Diese können platzsparend auf deutlich geringeren Flächen oder sogar innerhalb von Gebäuden untergebracht werden. Über die steckbaren Hoch- und Mittelspannungsanschlüsse lassen sich die Transformatoren außerdem sehr schnell austauschen und sie bleiben flexibel einsetzbar auch bei veränderten Netzinfrastrukturen. Mit der herkömmlichen Freileitungstechnik lassen sich die kompakten Umspannwerke nicht realisieren. Deswegen entwickelte Pfisterer das
ursprünglich als Kabelanschluss konzipierte platzsparende, steckbare Connex-System für Spannungsbereiche von 12 kV bis 550 kV weiter zu einem umfassenden Anschluss-System für Transformatoren. Dazu gehören unter anderem ein neuer hochkompakter Mittelspannungsanschluss und ein feststoffisolierter Überspannungsableiter für Hochspannung. Da alle Komponenten berührungssicher sind, lassen sie sich selbst auf engstem Raum ohne Absperrung personensicher aufstellen und einfach inspizieren. Neben dem Platzgewinn bieten die steckbaren Verbindungen zudem Kostenvorteile bei Wartung und Austausch sowie im Hinblick auf die sich wandelnde Netzinfrastruktur. HSP: Papierfreie Durchführungen aus Resin Impregnated Synthetic (RIS) Unsere Durchführungen in bewährter RIP-Technologie (Resin Impregnated Paper) bestehen u. a. aus Spezialpapier, das unter Vakuum mit Epoxidharz imprägniert wird. Allerdings ist Papier nicht nur ein guter Isolator, sondern es ist auch hygroskopisch, d. h. es nimmt Feuchtigkeit aus der umgebenden Atmosphäre auf. Da sich diese Feuchtigkeit negativ auf die Verlustleistung und die Alterung der Durchführungen auswirken kann, wird sie bei HSP in der Produktion mit einem aufwendigen Prozess stark reduziert. Dieser Prozess ist zeitaufwendig und verursacht entsprechende Kosten. Durch intensive Forschung und Entwicklung ist es uns gelungen, das Spezialpapier in unseren Durchführungen durch ein Kunststoffvlies mit homogenen Materialeigenschaften und geringer Feuchtigkeitsaufnahme zu ersetzen, mit dem die beschriebenen Nachteile enorm verringert werden bzw. gar nicht auftreten. 5) Kühlsystem GEA: Lastabhängige Kühlung mit variabler Ventilatordrehzahl Kühlsysteme sind für den Extremfall ausgelegt und deswegen für den normalen Kühlbedarf überdimensioniert. Ziel ist es, Standardkühler zu entwickeln, die über eine 'intelligente' Steuerung verfügen. Durch Anpassung der Ventilatorgeschwindigkeit mittels einer Steuereinheit sind verschiedene Kühlszenarien möglich, z. B. konstante Transformatortemperatur basierend auf Lastverteilung, Optimierung der Geräuschemission, geringere Kühler- und Ventilatorverschmutzung aufgrund eines geringeren Luftvolumenstroms sowie geringerer Energieverbrauch.
6) Steuerung und Monitoring MR: Kontinuierliches Online-Monitoring Die kontinuierliche Zustandsüberwachung des Transformators ermöglicht eine zustandsbasierte Wartungsstrategie mit dem Ziel, die Wartungsaufwendungen zu reduzieren und die Lebenserwartung zu verlängern. Das Monitoringsystem erfasst und analysiert alle relevanten Betriebsdaten, einschließlich der Überwachung des Laststufenschalters, Auslastung des Transformators, Temperaturen, Online-DGA sowie den Status der Schutzeinrichtungen. Da das System auf der Automationsplattform aufbaut, kann der Funktionsumfang problemlos erweitert werden: zum Beispiel durch die automatische Spannungsregelung und die intelligente Kühlanlagensteuerung. MR: Durchführungs-Monitoring mit Referenz-Spannungsmessung Das Monitoringsystem basiert auf einem innovativen mathematischen Algorithmus zur Überwachung von Wechselspannungs-Durchführungen. Die Messanschlüsse der Durchführungen werden dabei als Oberspannungskapazitäten eines hochpräzisen kapazitiven Messteilers verwendet. Somit kann das resultierende Wechselspannungssignal analysiert werden. Durch Abgleich mit einem weiteren Referenz-Spannungssignal der Netzspannung, kann die Validität des analysierten Signals bestimmt werden. Die Veränderung der Hauptkapazität der Durchführung wird durch die Veränderung von der Spannungsamplitude und Phasenverschiebung bewertet. Omicron: Online-Monitoring von Durchführungen und Wicklungen Statistische Daten belegen, dass Isolationsdefekte zu den häufigsten Ausfallursachen von Transformatoren gehören. Durch kontinuierliche Online-Überwachung von wichtigen dielektrischen Parametern können die Wartungsmaßnahmen in verschiedenen Phasen des Transformatorbetriebs optimiert werden. Damit können die Folgen von Ausfällen verhindert und die Betriebsdauer verlängert werden. MR: Vibroakustisches Monitoring Vibroakustische Sensoren liefern einen umfassenden Einblick in mechanische Strukturen wie Laststufenschalter, Wicklungen und den Kern. Dabei werden akustische Muster überwacht und somit Störgeräusche erkannt. Die Schwingungen können leicht ermittelt werden, indem an verschiedenen Stellen des Transformators und Laststufenschalters Beschleunigungssensoren angebracht werden. Dadurch können langsam fortschreitende Veränderungen frühzeitig erkannt und auf plötzlich auftretende Fehler schnell reagiert werden.
MR: Sensor Bus Der optische Sensorbus ermöglicht die Integration einer neuen Generation intelligenter Sensoren wie auch herkömmlicher Sensoren am Transformator. Aufgrund des robusten Designs garantiert er eine hohe Zuverlässigkeit. Intelligente Sensoren werden direkt vom Sensorbus erkannt und integriert, bei konventionellen Sensoren kommt ein Medienkonverter zum Einsatz. Dieser erfüllt zwei verschiedene Funktionen. Er wandelt herkömmliche Signale in optische Bussignale um und versorgt herkömmliche Sensoren mit der erforderlichen Energie. Dadurch verringert sich der Aufwand für die technische Auslegung und Installation erheblich. Das Busdesign stellt den für diese Anwendung entscheidendsten Aspekt sicher: einen gesicherten und zuverlässigen Informationsfluss. Omicron: Portables System zur temporären Überwachung und Online-Diagnose Das mobile System ermöglicht Monitoring und Diagnose im Betrieb. Folgende Parameter können überwacht und analysiert werden: • Teilentladung in den Durchführungen und der Wicklung • Kapazität und Verlustfaktor der Durchführungen Mit dem portablen System lassen sich Transformatoren eingehend diagnostizieren wenn es Indikatoren für einen Isolationsfehler gibt. Vorbereitete Anschlussadapter machen es möglich, das System anzuschließen ohne den Transformator außer Betrieb zu nehmen. Die Portabilität erlaubt es das System bei Bedarf einzusetzen und bietet daher eine wirtschaftliche Möglichkeit zur Zustandsbewertung ihrer ganzen Transformatorflotte. Wie bei jeder Studie, soll der TRANSFORMER 2020 innovative technische Konzepte vorstellen und das Interesse der Kunden evaluieren. Die beteiligten TRANSFORM-Partnerfirmen werden auf Basis der Resonanz der Kunden entscheiden, ob Sie weitere Forschungs- und Entwicklungsprojekte und damit die Realisierung der Konzepte vorantreiben.
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