TREFFEN DES NETZWERKS DIVERSITÄT UND PARTIZIPATION - VOM 12. BIS 13. NOVEMBER 2020 - DIVERSITÄT UND PARTIZIPATION
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INHALTVERZEICHNIS DAS NETZWERK DIVERSITÄT UND PARTIZIPATION 3 BESONDERHEIT DES 14. JAHRESTREFFEN 4 PROGRAMM 6 BEGRÜSSUNGSWORTE 7 8 IM FOKUS DIGITAL GANZ NAH: PRÄSENTATION EINER HYBRIDEN JUGENDBEGEGNUNG DER DEUTSCH-FRANZÖSISCHE BÜRGERFONDS DAS PROJEKT #NOTAFRAID WORKSHOPS 11 DFJW-PROJEKTFÖRDERUNG SPRACHANIMATION ONLINE DIGITALE ANGEBOTE: WELCHE TOOLS EIGNEN SICH FÜR WELCHE ZIELGRUPPE? PROGRAMME ENTWICKELN FÜR JUGENDBEGEGNUNGEN SCHLÜSSELMOMENT: DIE PROJEKTBÖRSE 15 AUSTAUSCH UND BERATUNG ZU PROJEKTIDEEN 16 AUSBLICK: TRAPPES 2021 17 AUSWERTUNG 18
DAS NETZWERK DIVERSITÄT UND PARTIZIPATION Nach den Unruhen von 2005, die sich von Der Austausch über die unterschiedlichen Clichy-sous-Bois auf ganz Frankreich Herangehensweisen in Frankreich und ausgeweitet hatten, sowie dem Hilferuf der Deutschland bereichert unsere Arbeit. Neuköllner Rütli-Schule in Deutschland, gründeten 2006 das Deutsch-Französische Seit 2012 hat das DFJW gemäß seinem Jugendwerk (DFJW) und die Stiftung Subsidiaritätsprinzip die Koordination des Genshagen das deutsch-französische Netzwerk Netzwerks dem Centre Français de Berlin „Integration und Chancengleichheit“. Es (CFB) übertragen. Die Zusammenarbeit mit verfolgte das Ziel, „beispielhafte Initiativen auf dem Verein Peuple et Culture (Paris), der regionaler und lokaler Ebene zwischen Mission locale des Bords de Marne (Île-de- Berlin/Brandenburg und Paris/ Île-de-France“ France), dem Jugendbildungszentrum Blossin zu fördern. (Brandenburg) und Clever e.V. (Berlin) gewährleisten die regionale Repräsentativität Das bilaterale Netzwerk hat sich im Laufe der und die lokale Verankerung der Arbeit des Zeit weiterentwickelt und wurde 2012 in Netzwerks. „Diversität und Partizipation“ umbenannt. Die beiden Begriffe stehen für unser Leitbild einer Das DFJW begleitet weiterhin die inhaltliche pluralistischen Gesellschaft, in der aktive Ausrichtung des Netzwerks und unterstützt Teilhabe und Mitbestimmung allen Menschen es finanziell, wie auch die Regionaldirektion zugänglich sind. für Jugend, Sport und sozialen Zusammenhalt der Île-de-France (DRJSCS) und der Berliner Das Netzwerk Diversität und Partizipation hat Senat. folgende Ziele: Zusammenbringen von Akteur*innen der Seit 2006 haben im Rahmen des Netzwerks Jugendarbeit aus unseren Partnerregionen, mehr als 870 deutsch-französische und die in Kontakt mit jungen Menschen stehen, trilaterale Projekte stattgefunden. Über die bisher einen eingeschränkten Zugang 14.400 Personen konnten an einer dieser zu internationalen Mobilitätsprogrammen interkulturellen Begegnungen teilnehmen. haben; Jährlich werden ca. 50 Jugendbegegnungen Erfahrungen austauschen, unterschiedliche und fünf Austauschprojekte für Fachkräfte Praktiken und Ansätze entdecken und organisiert. Die Anzahl und die Qualität der Möglichkeiten schaffen, sich fortzubilden; Projekte, die so bereits entstanden sind, Partnerschaften initiieren, die Entstehung sprechen für das Netzwerk und seinen von Jugendbegegnungen unterstützen; Ansatz! Den Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis der Jugendarbeit suchen; 3
DIE BESONDERHEIT DES 14. JAHRESTREFFEN Schon beim Jahrestreffen 2019 in Blossin lud Abdoulayé Cassé, Präsident des Vereins „Coeur d’Afrique et d’ailleurs“ und langjähriges DiPa-Mitglied, das Netzwerk für das kommende Jahr in das süd-westlich von Paris liegende Trappes ein. Nachdem er mit den Verantwortlichen der Stadt gesprochen und verschiedene logistische Möglichkeiten vorgeschlagen hatte, traf sich das Koordinationsteam im März 2020 in Trappes. Unterkünfte wurden gesucht, ein Programm gestaltet und das Vereinszentrum, „Espace 1901 Maison des associations“ besichtigt. Es würde uns für die vier Tage im November 2020 empfangen. Inhaltlicher Schwerpunkt der Tagung sollte auf der Frage liegen, wie lokale und internationale Jugendarbeit voneinander profitieren können. Dann kam die Coronakrise, die so vieles auf den Kopf stellte und uns zwang, jegliche Planung für Monate auf Eis zu legen. Im Sommer schien die Lage sich zu entspannen und das Treffen sich mit einer kleineren Zahl an Teilnehmenden und unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen realisieren zu lassen. Klar war, dass sich für alle von uns die Arbeit mit jungen Menschen stark verändert hatte. Der Umgang mit Digitalisierung, die Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen gerade auf benachteiligte Gruppen und der Einbruch der internationalen Mobilität würden u.a. die bestimmenden Themen unseres Treffens sein. Doch schon im September zeichnete sich ab, dass Reise-und Quarantänerichtlinien ein internationales Treffen selbst im kleineren Rahmen unmöglich machen würden. 4
Wir planten also ein hybrides Format: Eine Gruppe in Berlin, eine Gruppe in Paris – beide durch virtuelle Momente miteinander verbunden. Doch in beiden Ländern verschärften sich mit steigenden Fallzahlen auch die Beschränkungen für lokale Veranstaltungen. Den Kontakt jetzt zu halten, schien uns umso wichtiger. Wir entschieden uns für ein reines Onlineformat. Um nicht ausschließlich virtuell verbunden zu sein, verschickten die fleißigen Mitarbeiterinnen im CFB auch einen physischen Gruß: Pakete mit einem eigens kreierten DiPa-Notizheft, Nervennahrung und Luftballons, um den eigenen Hintergrund für die Onlinetagung zu gestalten, erreichten alle zum Treffen Angemeldeten kurz vor Tagungsbeginn. Das CFB wurde zur Zentrale, in der die Fäden von professioneller Simultanübersetzung, Technik und dynamischer Moderation zusammenliefen. Um dieses Online-Meeting möglichst interaktiv und abwechslungsreich zu gestalten, wählte das Team verschiedene digitale Tools aus. Das Programm des Treffens und die Links zu den verschiedenen virtuellen Räumen (Zoom, Wonder.me) wurden im Vorfeld auf einem „Padlet“, einer Art kollaborativer Pinnwand, gepostet. Die Teilnehmenden konnten diese Plattform in Ruhe kennenlernen, auf der neben dem Programm auch die Steckbriefe der anderen Teilnehmenden, deren Einrichtungen, sowie Vorschläge für zukünftige Austauschprojekte zu entdecken. Alle Inhalte finden Sie im Anhang. Die Tagung wurde mit einer kurzen Präsentation des Netzwerks mit Mentimeter, einem interaktiven Umfragetool, eingeleitet. Das Online-Format des Treffens ermöglichte es den Netzwerk-Mitgliedern, verschiedene digitale Werkzeuge auszuprobieren, die auch bei virtuellen Austauschprojekten mit ihren jeweiligen Zielgruppen zum Einsatz kommen können. 5
DAS PROGRAMM DES JAHRESTREFFENS DONNERSTAG, 12. NOVEMBER 2020 9h30 Begrüßung und technische Fragen 10h-12h30 Sprachanimation Kennenlernen der Teilnehmenden Begrüßungsworte durch die Generalsekretärin und den Generalsekretär des DFJW Vorstellung einer « Digital ganz nah » -Jugendbegegnung (Projektausschreibung des DFJW) 15h-17h Workshops Workshop Nr. 1 DFJW-Projektförderung: Wie schreibe ich einen Finanzierungsantrag? Workshop Nr. 2 Sprachanimation Online: Wie kann ich eine virtuelle Sprachanimation durchführen? Workshop Nr. 3 Digitale Angebote: Welche Tools eignen sich für welche Zielgruppe? Workshop Nr. 4 Programm einer Jugendbegegnung: Was ist bei der Gestaltung wichtig? FREITAG, 13. NOVEMBER 2020 9h30 Begrüßung und technische Fragen 10h-13h Projektbörse Beratung und individuelle Unterstützung auf Anfrage (Partnersuche, Co- Finanzierungsmöglichkeiten) Auswertung und Abschluss der Veranstaltung 6
BEGRÜSSUNGSWORTE Das Treffen des Netzwerks Diversität und Partizipation wurde im Namen des DFJW durch Generalsekretärin Anne Tallineau und Generalsekretär Tobias Bütow offiziell eröffnet. Für Anne Tallineau, die seit Januar 2020 im Amt ist, war es das erste Treffen des Netzwerks Diversität und Partizipation. Ihre Amtszeit stand bisher unter dem Zeichen der Coronakrise: Diese habe die Welt hart getroffen und physische Begegnungen und Austauschformate sehr erschwert oder ganz unmöglich gemacht. Digitale Technologien seien seitdem verstärkt zum Einsatz gekommen. Anne Tallineau freute sich sehr, dass dieses vierzehnte Netzwerk-Treffen digital stattfinden konnte und wir, seine Mitglieder, der Entfernung zum Trotz weiter effizient miteinander arbeiteten. Sie erinnerte jedoch daran, dass der verstärkte Einsatz digitaler Technologien auch mit einer Reihe von Fragen einhergehe: Fragen in Hinblick auf Inhalte, Tools und Plattformen, Bildung und natürlich auch materielle Ressourcen. Diese würden besonders relevant, wenn es um die Zielgruppe des Netzwerks Diversität und Partizipation gehe, junge Menschen mit eingeschränktem Zugang zu internationalen Mobilitätsprojekten. Frau Tallineau betonte, dass das DFJW sich mit all diesen Fragen auseinanderzusetzen habe und dieser Verantwortung bereits nachkomme. Es sei ausgeschlossen, dass junge Menschen aus kulturellen, persönlichen, finanziellen oder einfach materiellen Gründen nicht an virtuellen Begegnungen teilnehmen könnten oder davon ausgeschlossen seien. Das DFJW sei sich all dieser Herausforderungen sehr bewusst und tue sein Möglichstes, um ihnen so effektiv wie möglich zu begegnen. Die Weiterentwicklung digitaler Austauschformate sei dringend notwendig, um den Kontakt zu unseren Zielgruppen zu halten, solange wir darauf warten, auch physische Begegnungsprojekte umsetzen zu können, hoffentlich so bald wie möglich. Tobias Bütow schloss sich den Ausführungen seiner Vorrednerin an und betont ebenfalls die Wichtigkeit, unabhängig vom Format - sei es hybrid, physisch auf lokaler Ebene oder komplett digital - Kreativität und "pädagogischen Mut" zu beweisen, um nah an den jungen Menschen zu bleiben. Es sei wichtig, die jungen Menschen, die oft als „Erasmus-Generation“ bezeichnet worden seien, nicht zur „Corona-Generation“ werden zu lassen. Er versicherte, dass das DFJW an der Seite der Fachkräfte der Jugendarbeit stehe, ihnen zuhöre und offen für den Dialog mit Partner*innen sei, um gemeinsam neue Ideen und Konzepte zu entwickeln. Abschließend wünschten Anne Tallineau und Tobias Bütow dem Netzwerk ein schönes Treffen, reich an Erfahrungsaustausch! 7
IM FOKUS "DIGITAL GANZ NAH": EIN HYBRIDES AUSTAUSCHPROJEKT In diesem Jahr, das Reisen zwischen Mit Fotos veranschaulichte Anne-Laure verschiedenen Ländern sehr erschwert hat, Leroy, wie verschiedene Aktivitäten waren digitale Begegnungen eine Alternative eingesetzt wurden, um die Jugendlichen an zum Austausch in Präsenz. Um den den zwei Orten aktiv einzubeziehen und Mitgliedern des Netzwerks ein konkretes miteinander in Kontakt zu bringen. Anhand Beispiel zu geben, stellte Anne-Laure Leroy, des Projekts wurden anschließend auch die pädagogische Mitarbeitern des DFJW im Vor- und Nachteile eines solchen Formats Jugendbildungszentrum Blossin e. V., das diskutiert. Projekt "Willkommen im Club" vor. Madlen Langer, Mitglied des Netzwerks und Es begann bereits im Jahr 2019 und wurde Sozialarbeiterin aus Brandenburg, und 2020 online fortgesetzt. Die Präsentation der Charlotte Leprêtre, interkulturelle Teamerin, Begegnung, die Jugendliche rund um das haben diesen Austausch mitorganisiert und Thema Freizeitmöglichkeiten in ländlichen begleitet. Sie berichteten von eigenen Lebensräumen zusammenbrachte, diente dem Erfahrungen und denen der Jugendlichen. Netzwerk als Beispiel, wie ein sogenanntes Madlen Langer sagte, sie sei anfangs sehr „hybrides“ Projekt ablaufen kann. Bei diesem skeptisch gegenüber der Idee gewesen, das Treffen hatten die Jugendlichen, die sich in begonnene Projekt in einer hybriden Form Frankreich bzw. Deutschland als lokale fortzuführen. Die Motivation und Gruppen trafen, die Möglichkeit, ihren Begeisterung, mit der ihre Gruppe an den Austausch sowohl miteinander vor Ort als lokalen und den virtuellen Aktivitäten mit auch über ein gemeinsames virtuelles den Jugendlichen im anderen Land Programm mit der Gruppe im anderen Land teilgenommen habe, habe sie jedoch positiv zu vertiefen. überrascht! 8
DER DEUTSCH-FRANZÖSISCHE BÜRGERFONDS Der Deutsch-Französische Bürgerfonds wurde im April 2020 nach der Unterzeichnung des Aachener Vertrages durch Frankreich und Deutschland gegründet. Das Ziel des Fonds lässt sich einfach definieren: Er soll Bürger*innen beider Länder ermöglichen, deutsch-französische Projekte aller Art zu realisieren. Die Förderung steht allen offen: Bürgerinitiativen und Vereinen, Städte- und Regionalpartnerschaften, sowie weiteren gesellschaftlichen Akteuren und Einzelpersonen. Die Projekte können die verschiedensten Themen behandeln: Klimawandel, Gleichberechtigung der Geschlechter, Europa, Kunst und Kultur und viele weitere. Je nach Projekt gibt es unterschiedliche Förderkategorien. Alle Informationen finden Sie unter diesem Link: www.buergerfonds.eu. Kurz und knapp wird der Bürgerfonds auch in dem Video unter folgendem Link vorgestellt: https://bit.ly/38U4inq In Frankreich und Deutschland gibt es regionale Berater*innen, die die Antragstellenden und ihre Projekte begleiten. Den Anwesenden wurden der Fonds und seine Möglichkeiten von Frau Ulrike Rühlmann vorgestellt, sie ist die Regionale Beraterin für Berlin/Brandenburg. In der Partnerregion Paris/Île-de-France ist es Claire-Hélène Frileux (Peuple et Culture), die Interessierten gerne mit Rat und Tat zur Seite steht! 9
PROJEKT #NOTAFRAID Das Projekt #notafraid ist ein Beispiel für ein Projekt, das inhaltlich dem Netzwerk Diversität und Partizipation nahesteht und vom Deutsch-Französischen Bürgerfonds finanziert wurde. Es setzt sich fotografisch mit dem Gedenken der Opfer von Terroranschlägen in europäischen Städten auseinander. Die Ergebnisse sind in einer Fotoausstellung, die von thematischen Workshops begleitet wird, sowie in einer Publikation festgehalten. Die Bilder wurden erstmals im Info-Café Paris-Berlin des DFJW gezeigt und werden ab Januar im Goethe Institut Paris zu sehen sein. Die Ausstellung ist aktuell virtuell zu besichtigen. Weitere Informationen finden Sie unter www.notafraid.eu. Das Projekt beweist, dass die Förderung durch den Deutsch- Französischen Bürgerfonds einen weiteren Fokus hat als die des DFJW: Projekte mit allen Altersgruppen und in verschiedenen Formaten können unterstützt werden, auch die Antragstellung ist vereinfacht. Der Deutsch-Französische Bürgerfonds kann also auch für das Netzwerk eine wichtige Ressource sein, um deutsch-französische Projekte im Themenfeld Diversität und Partizipation umzusetzen. Finden Sie das komplette Interview von Boris Bocheinski über sein Projekt #notafraid: https://www.buergerfonds.eu/aktuelles/interview-bocheinski-notafraid-de 10
WORKSHOPS WORKSHOP 1 - ANTRAGSTELLUNG BEIM DFJW Welche Projekte unterstützt das DFJW? Was ist ein „Drittort“? An wen schicke ich meinen Förderantrag? Was genau ist ein "DFJW- Zentrale"? Dies sind alles Fragen, die Lea Giboni und Killian Lynch vom DFJW während dieses Workshops beantworten konnten. Nach einer grundsätzlichen Präsentation zu den Förderbedingungen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Schritt für Schritt ein Antragsformular selbst auszufüllen und alle dabei aufkommenden Fragen direkt zu stellen. 11
WORKSHOP 2 - DIGITALE ANGEBOTE: WELCHE TOOLS EIGNEN SICH FÜR WELCHE ZIELGRUPPE? Dieser Workshop wurde von Marie Quemerais, interkulturelle Teamerin, auf Französisch moderiert, eine Simultanübersetzung ins Deutsche wurde angeboten. Sie stellte den Teilnehmenden digitale Tools vor, die sich für verschiedene virtuelle Begegnungsprojekte nutzen lassen. Marie betonte, dass das Interesse des Online-Austauschs nicht darin bestehen dürfe, nachzuahmen und zu ersetzen, was sonst in Präsenz angeboten wurde, sondern zu versuchen, so viel wie möglich neu zu denken, sich anzupassen und so neue, eigenständige Formate zu entwickeln. Die Gruppe konnte verschiedene Tools zu unterschiedlichen Zwecken entdecken: Digitale Tools zur Kommunikation zwischen jungen Menschen während eines Online- Austauschs Digitale Tools zur Förderung des Spracherwerbs oder bestimmter Themen während eines Projekts Digitale Tools zum gemeinsamen Spielen während eines Austauschs und je nach Wunsch natürlich auch in informellen Zeiten. Hier hatte die Gruppe die Gelegenheit, selbst eine Onlineversion von Mastermind und Galgenmännchen auszuprobieren. Zum Schluss erhielten die Teilnehmenden Maries Präsentation, die alle vorgestellten Tools nochmal zusammenfasste. 12
WORKSHOP 3 - ONLINE SPRACHANIMATION Der Workshop wurde in französischer und deutscher Sprache von Dennis Fraters und Morgane Masterman, von den Vereinen Clash (Berlin) und Faisca Voadora (Almada). Beide sind als interkulturelle Teamer*in und Sprachanimateur*in ausgebildet. Seit einigen Monaten entwickeln und adaptieren sie mit einer internationalen Gruppe Trainer*innen Onlinesprachanimationen (siehe link am Ende des Abschnitts). Praktische Phasen, in denen die Teilnehmenden Sprachanimation selbst erleben konnten, wechselten sich mit theoretischem Input zur Sprachanimation, sowie Tipps zur Moderation ab. Dieses Format ließ viel Raum für die Fragen der Teilnehmenden während der gesamten Sitzung (und nicht erst am Ende), was den Workshop sehr dynamisch und partizipativ machte. Die Gruppe nahm aktiv teil und nutzte die Gelegenheit, um viele Fragen zum Projekt selbst als auch zu virtuellen Methoden und Begegnungsformaten zu stellen. Bei der Auswertung am Ende der Sitzung konnten sich alle zu verschiedenen Gefühlen/Zuständen, wie müde, verloren, begeistert, hungrig oder neugierig positionieren. Die meisten Personen ordneten sich zu "begeistert" oder "neugierig" zu, nur eine Person beschrieb sich als "müde". Es wurden Screenshots und ein GIF erstellt, die zu Kommunikationszwecken über die sozialen Medienkanäle des Organisationsteams versendet wurden. Die Teilnehmenden erhielten die Links, über die pädagogische Ressourcen und Ausbildungsmöglichkeiten in Online-Sprachanimation zu erreichen sind (http://languageanimation.org/ola-e). 13
WORKSHOP 4 - PROGRAMM EINER JUGENDBEGEGNUNG Der Workshop wurde von Maxime Boitieux (Peuple et Culture) und Mélanie Lançon (CFB) geleitet. 10 Personen dachten gemeinsam über die Gestaltung eines Programms nach. Zunächst begannen wir mit einem Brainstorming, um die Grundlagen für die Reflexion zu legen: Was sind wichtige Elemente eines Programms? Was sind die Erfolgsfaktoren einer interkulturellen Jugendbegegnung? Diese Ergebnisse zeigten, dass die Gruppe bereits über Wissen und Erfahrung zu diesem Thema verfügte. Ziel des Workshops war es daher, von den Erfahrungen jeder Person auszugehen, um eine kollektive Reflexion aufzubauen. Eine Jugendbegegnung kann nur auf der Grundlage eines Programms funktionieren, das den Rhythmus und die Wünsche der Jugendlichen berücksichtigt. Dabei sind informelle Zeiten, non-formale Bildungsangebote, Freizeit, spielerische Workshops oder Sprachanimation der Schlüssel zum Erfolg. Verpflegung und Unterkunft spielen für den Erfolg einer Jugendbegegnung auch eine wichtige Rolle. Anschließend haben wir drei Arbeitsgruppen gebildet, die jeweils ein Programm entwickeln sollten: Das "perfekte" Programm, das schlimmste Programm und ein Onlineprogramm. Nach einer Arbeitsphase präsentierten die Gruppen die Ergebnisse ihrer Diskussionen. Entscheidend war zu zeigen, dass es kein perfektes Programm gibt. In der Tat hängt unsere Arbeit von sehr vielen Einflüssen und insbesondere von den beteiligten jungen Menschen ab. Man kann nie im Vorhinein wissen, ob ein Programm ein Erfolg wird, aber es gibt einige Merkmale, die die pädagogische Qualität eines Projekts bestimmen, z.B. ein Vorbereitungstreffen, zertifizierte Teamer*innen und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse. Ein erfahrenes Team mit unterschiedlichen interkulturellen und sprachlichen Fähigkeiten ist unerlässlich. Das Netzwerk Diversität Partizipation bietet seinen Mitgliedern einen Raum, um die eigene Praxis zu reflektieren. 14
SCHLÜSSELMOMENT: DIE PROJEKTBÖRSE Jedes Jahr endet das Netzwerktreffen mit Dass die Gesundheitskrise die Planbarkeit einer Projektbörse. Sie will dazu anregen, von Jugendbegegnungen sehr erschwert, Kontakte zu knüpfen und Angebote und zeigte sich schon im Anmeldeformular: Einige Ideen vorzustellen, aus denen früher oder Teilnehmende reagierten eher zurückhaltend später konkrete deutsch-französische oder auf die Frage nach konkreten Projektideen trilaterale Projekte entstehen. Dieser für 2021. Nichtsdestotrotz wurden in der Ausblick, der die Bandbreite und Originalität Projektbörse viele Ideen geteilt, auch für möglicher DiPa-Projekte sichtbar macht, ist hybride oder digitale Formate. immer ein inspirierender und dynamischer Moment. Der virtuelle Rahmen der Projektbörse hat Vor- und Nachteile: Während die Der Ablauf der diesjährigen Projektbörse Interaktionen vielleicht weniger spontan orientierte sich an denen der Vorjahre: Im sind, können andererseits leicht Videos oder Forum hatte jede Person die Gelegenheit, ein zusätzliche Informationen geteilt werden, um Projekt zu präsentieren und dafür z.B. eine ein Projekt zu veranschaulichen. Partnereinrichtung oder Teilnehmende zu suchen. Interessierte waren aufgefordert, Schon während der Projektbörse fanden sich zu Wort oder schriftlich im Chat zu potentielle Projektpartner*innen z.B. zu den melden oder direkt Kontakt aufzunehmen. Themen Rassismus, Theater und Auch auf dem allen Anwesenden Weiterbildung zueinander. Auch die zugänglichen Padlet konnten Projektideen Rückmeldungen im Anschluss an das veröffentlicht werden. Jahrestreffen zeigten, dass sowohl auf lokaler als auch deutsch-französischer Ebene neue Kontakte entstanden sind. 15
AUSTAUSCH UND BERATUNG ZU PROJEKTIDEEN Auf die Partnerbörse folgte eine halbstündige Phase auf der Plattform wonder.me. Dort bestand die Möglichkeit, sich auf der Fläche frei zu bewegen und kleine Gesprächsgruppen zu bilden. Personen, die sich in der Projektbörse als potentielle Partner*innen gefunden hatten, konnten so ihren Austausch fortsetzen, andere informell miteinander ins Gespräch kommen. Ebenfalls boten wir an, sich gezielt zu eigenen Fragen beraten zu lassen, z.B. zu Antragstellung, Sprachanimation oder Projektausschreibungen. Die regionalen Anlaufstellen waren auf der Benutzerfläche entsprechend gekennzeichnet: Es standen Peuple et Culture (Paris), die Mission locale des Bords de Marne (Île-de-France), das Centre Français de Berlin und das Jugendbildungszentrum Blossin e.V. (Brandenburg) zur Verfügung, sowie das DFJW und Ludovic Brun (DRJSCS). Letzterer bot an, über Erasmus+ und Kofinanzierung zu beraten. 16
AUSBLICK: TRAPPES 2021 Wie bereits in der Einleitung beschrieben, hätte das Netzwerktreffen 2020 eigentlich in Trappes (im Département Yvelines) stattfinden sollen. Leider machte die Pandemie uns einen Strich durch die Rechnung. Wir sind weiterhin überzeugt, dass viele Gründe für ein Treffen des Netzwerks Diversität und Partizipation in Trappes sprechen: Es wird unsere erste Tagung im westlichen Teil der Region Ile-de-France sein und zudem in einer Stadt stattfinden, die oft stigmatisiert wird und deutlich mehr Wertschätzung verdient. Lokal engagierte Partner*innen, die im Netzwerk aktiv sind, erwarten uns dort, wie z.B. der Verein "Coeur d'Afrique et d'Ailleurs". Daher freuen sich der Lenkungsausschuss des Netzwerks und seine Partner*innen vor Ort darauf, das Treffen 2021 in Trappes zu veranstalten. Die Kontakte zu den örtlichen Institutionen – der Stadt und ansässigen Vereine – bestehen weiter. Wir haben nun ein Jahr Zeit, um das nächste Treffen bestmöglich vorzubereiten, und wir sind jetzt schon gespannt auf unser Wiedersehen in Trappes! 17
AUSWERTUNG Das Treffen des Netzwerks Diversität und Partizipation sollte auf eine möglichst fröhliche Art enden und nochmal alle zusammenbringen. Denn so hätten wir es auch bei einem „echten“ Treffen gemacht. Das Treffen des Netzwerks ist stets ein wichtiger Moment für seine Mitglieder. Nach den intensiven, gemeinsam verbrachten Tagen ist der Abschluss dann die Gelegenheit, die eigenen Eindrücke und Gefühle zu teilen und den anderen Personen gute Wünsche für die kommenden Monate mit auf den Weg zu geben, bevor alle wieder zurück in ihren jeweiligen Alltag gehen. So war es dann auch im Online-Format. Wir haben eine Auswertung des Treffens in zwei Stufen vorgeschlagen: Zuerst erfolgte eine mündliche Bewertung in der Gruppe, bei der die Teilnehmenden gezeichnete Smileys (positiv, teils-teils, negativ), als Antwort auf die gestellten Fragen, z.B. nach der Atmosphäre oder des Rhythmus der Onlinetagung, in die Kamera hielten. Die Rückmeldungen waren recht positiv. Anschließend waren alle eingeladen, ein gemeinsames Kunstwerk auf einem geteilten Whiteboard zu erstellen: Darauf konnte z.B. gezeichnet, geschrieben oder gestempelt werden. Dies war eine sehr positive Aktivität zum Abschluss des Netzwerktreffens und gab die Möglichkeit, eine abschließende individuelle Botschaft an die gesamte Gruppe zu richten. Gerne hätten wir dieses Treffen in Präsenz organisiert. Die zahlreichen informellen Momente beim Kaffee, beim Essen oder am Abend mit Musik haben gefehlt. Die individuelle Ansprache und Beratung der Netzwerkmitglieder ist online deutlich schwieriger. Aber gerade in dieser speziellen Situation ist es besonders wichtig, die Tradition der Jahrestreffen des Netzwerks und den Kontakt zwischen seinen Mitgliedern aufrechtzuerhalten. 18
Die nächsten Monate werden für die internationale Jugendarbeit nicht unbedingt einfacher werden. Umso wichtiger ist es, die Solidarität untereinander aktiv zu stärken und gemeinsam Ideen für junge Menschen zu entwickeln, die nur eingeschränkten Zugang zu interkulturellen Projekten haben. Wir hoffen, dass das 14. Jahrestreffen des Netzwerks eine Quelle der Inspiration und Motivation für seine Mitglieder war und dass daraus - allen widrigen Umständen zum Trotz - zahlreiche Ideen für Begegnungen entstehen! 19
VIELEN DANK UND BIS NÄCHSTES JAHR! 20
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