Umwelterklärung 2021 über das Berichtsjahr 2020 der MTU Aero Engines AG am Standort München

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Umwelterklärung 2021 über das Berichtsjahr 2020 der MTU Aero Engines AG am Standort München
Umwelterklärung 2021 über das Berichtsjahr 2020
 der MTU Aero Engines AG am Standort München
Umwelterklärung 2021 über das Berichtsjahr 2020 der MTU Aero Engines AG am Standort München
MTU-Umwelterklärung 2020

Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2020 wird für die Menschen weltweit sicher vor allem als Corona-Jahr in Erinnerung
bleiben. Aber das Jahr setzte auch in Sachen Umweltschutz unerwartete neue Impulse – etwa
durch vermehrtes mobiles Arbeiten, mehr digitale Prozesse und eine veränderte Mobilität. Im
betrieblichen Umweltschutz der MTU haben wir durch Corona unterschiedliche Erfahrungen
gemacht: So ist etwa unser Papierverbrauch enorm gesunken, während eine
Infektionsschutzmaßnahme wie die Umstellung der Hallenbelüftung auf reinen
Außenluftbetrieb den Erdgasverbrauch um zirka 20 Prozent erhöhte.

Insgesamt aber entlastet Corona unsere Umweltbilanz, wenngleich oftmals aufgrund der
insgesamt geringeren Auslastung: Der Kerosinverbrauch ist dementsprechend zurückgegangen,
ebenso der Stromverbrauch. Die Reduzierungen liegen dort bei mehr als zehn Prozent. Wir
haben zu einem beträchtlichen Prozentsatz auf digitale Besprechungsformate umgestellt und
damit Dienstreisen so weit wie möglich vermieden. Dadurch konnten ebenfalls viele
Verbräuche gesenkt werden.

Was wir keineswegs reduziert haben, ist unser Engagement für den Klima- und Umweltschutz
im Standortbetrieb. Alle Projekte konnten wir trotz Betriebsunterbrechung und Kurzarbeit
fortführen. Unser regelmäßig aufgesetztes Umweltprogramm, das jeweils einen Zeitraum von
drei Jahren umspannt, befasst sich diesmal unter anderem mit einer Methode zur
Effizienzsteigerung, Stärkung des Anteils erneuerbarer Energien, Reduzierung von Dienstreisen,
dem Ölrecycling am Prüfstand und zeigt bereits erste Erfolge.

Im Berichtsjahr 2020 haben wir auch unser Vorprojekt zur ecoRoadmap abgeschlossen. Wir
bekennen uns zum Pariser Klimaabkommen und wollen unseren Beitrag dazu leisten, die
Erwärmung der Erdatmosphäre auf maximal 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen
Niveau zu begrenzen. Die inzwischen gestartete ecoRoadmap beschreibt unsere Klimastrategie
für den Standortbetrieb bis 2030. Bereits ab Ende 2021 wollen wir den Standort München
klimaneutral betreiben. Dies soll durch nachhaltige betriebliche Maßnahmen und hochwertige
Kompensationen erfolgen. Dafür haben wir 2020 die Basis gelegt und mit einem
interdisziplinären Projektteam die Voraussetzungen für dieses anspruchsvolle Vorhaben
geschaffen.

Über diese und andere Themen möchten wir mit der vorliegenden Umwelterklärung informieren.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und freue mich auf Ihre Anregungen und Fragen.

Ihr Lars Wagner,
Standortleiter München und Vorstand Technik der MTU Aero Engines AG

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Umwelterklärung 2021 über das Berichtsjahr 2020 der MTU Aero Engines AG am Standort München
MTU-Umwelterklärung 2020

Die vorliegende Aktualisierte Umwelterklärung 2021 beschränkt sich auf die Benennung von
Änderungen gegenüber der Umwelterklärung 20201 und berichtet über

      o die Umweltleistung der MTU Aero Engines und
      o die Einhaltung der für sie geltenden umweltrechtlichen Verpflichtungen gemäß Anhang
        IV der EMAS-Verordnung

im Berichtsjahr 2020 für den Standort München.

Es fehlen einige Kapitel und mit ihnen mehrere Abbildungen aus der „großen“ Umwelterklärung
von 2020. Wir haben die Nummerierung der Kapitel und Abbildungen weitestgehend erhalten
– die Nummerierung in der vorliegenden Umwelterklärung ist daher nicht vollends durchgängig.

1   Vergleiche
        https://www.mtu.de/fileadmin/DE/1_Unternehmen/3_Corporate_Responsibility/Umweltschutz/Umwelterklaerung_
        MTU_2020_ueber_2019.pdf

                                                                                                         3 / 46
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MTU-Umwelterklärung 2020

Inhalt
Umwelterklärung 2021 über das Berichtsjahr 2020 am Standort München ................... 1
Rückblick auf 2020 .................................................................................................................. 7
4        Umweltleistung - Input-/Output Analyse .................................................................... 8
4.1  Produkte ...................................................................................................................................... 11
4.2  Energie......................................................................................................................................... 11
4.3  Wasser ......................................................................................................................................... 13
            Stadtwasser ..................................................................................................................... 13
            Grundwasser .................................................................................................................... 15
            LHKWs .............................................................................................................................. 16
4.4 Material ....................................................................................................................................... 17
4.5 Papier .......................................................................................................................................... 18
4.6 Abfall............................................................................................................................................ 19
            Überblick .......................................................................................................................... 19
            Nicht gefährliche Abfälle .................................................................................................. 20
            Gefährliche Abfälle ........................................................................................................... 21
            Bauabfälle ........................................................................................................................ 22
4.7 Luftschadstoffe............................................................................................................................ 22
4.8 Klimagase .................................................................................................................................... 25
4.9 Verluste aus Kühlanlagen ............................................................................................................ 25
4.10 Mobilität ...................................................................................................................................... 27
5        Sonstige Faktoren der Umweltleistung .....................................................................28
5.1  Berichtserstattung über die Umweltziele bis 2020 ..................................................................... 28
            Entwicklung der Kennzahl „R“ .......................................................................................... 29
            Maßnahmen aus dem Umweltprogramm ......................................................................... 30
5.2 Clean Air-Industrial Site ............................................................................................................... 33
5.3 ecoRoadmap ................................................................................................................................ 33
5.4 Ausbau erneuerbarer Energien .................................................................................................... 34
5.5 Umweltprogramm ........................................................................................................................ 34
5.6 Ölrecycling am Prüfstand ............................................................................................................ 37
5.7 Alternative Kraftstoffe ................................................................................................................. 38
5.8 Klimapakt Münchner Wirtschaft .................................................................................................. 38
5.9 Gesetzeskunde ............................................................................................................................ 39
5.10 Grenzwerte .................................................................................................................................. 39
6        Kern-Indikatoren ...........................................................................................................40
7        Umwelterklärung ..........................................................................................................44
7.1      Ansprechpartner .......................................................................................................................... 44
7.2      Validierung der Umwelterklärung ................................................................................................ 45
7.3      Vorlage der nächsten Umwelterklärung ...................................................................................... 46

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MTU-Umwelterklärung 2020

Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:  Qualitative Darstellung der Input- Output Analyse ............................................. 8
Abbildung 2:  Energieverbräuche [in MWh] (ohne Prüfstände) ............................................... 12
Abbildung 3:  Energieverbräuche an den Prüfständen [in MWh]............................................. 13
Abbildung 4:  Verbrauch und Rückführung von Stadtwasser [in Tsd. m³] .............................. 14
Abbildung 5:  Grundwasser-Entnahme und -Wiedereinleitung [in Mio. m³] ............................ 15
Abbildung 6:  Grundwasser-Entnahme normiert auf Maschinenstunden [in m³] .................... 16
Abbildung 7:  LHKW-Konzentration im Grundwasser, gemessen an Messpegel M47 [in µg/l]
               .......................................................................................................................... 16
Abbildung 8: Absoluter Papierverbrauch der MTU [in kg] ...................................................... 18
Abbildung 9: Papierverbrauch pro Mitarbeiter [in kg] ............................................................ 18
Abbildung 10: Abfallmengen [in Tonnen], ohne Bauabfälle...................................................... 19
Abbildung 11: Verwertungsquote [in Prozent] ......................................................................... 20
Abbildung 12: Nicht gefährliche Abfälle [in Tonnen] ................................................................ 21
Abbildung 13: Gefährliche Abfälle [in Tonnen] ......................................................................... 22
Abbildung 14: Emissionen von Kohlenmonoxid ....................................................................... 23
Abbildung 15: Emissionen von Stickstoffoxid .......................................................................... 23
Abbildung 16: Emissionen von Staub ....................................................................................... 24
Abbildung 17: Emissionen von Schwefeloxid ........................................................................... 24
Abbildung 18: CO2-Emissionen [in Tonnen] ............................................................................. 25
Abbildung 19: Kältemittelverluste aus maschinennaher Kühlung ............................................ 26
Abbildung 20: Kältemittelverluste aus Gebäudekühlung ......................................................... 26
Abbildung 21: Energiekennzahlen R1 und R2. ........................................................................ 30

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MTU-Umwelterklärung 2020

Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:   Input - Output- Darstellung quantitativ, zusammenfassend ............................... 9
Tabelle 2:   Zielsetzung für die Jahre 2020-2022 bezüglich der Kennzahl "R", Energie, ohne
             Prüfstände ......................................................................................................... 29
Tabelle 3:   Zusammenfassung des Umweltprogrammes 2020 .......................................... 31
Tabelle 4:   Auszug aus dem Umweltprogramm 2020 bis 2022 ......................................... 36
Tabelle 5:   Auswirkung (A) der Kernindikatoren ................................................................. 41
Tabelle 6:   Bezugsgröße (B) für die Bestimmung der Kennzahl (R) .................................... 42
Tabelle 7:   Kennzahl (R) bezogen auf 1 Mio. Maschinenstunden ....................................... 43

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MTU-Umwelterklärung 2020

Rückblick auf 2020
Die Corona Pandemie hat die Luftfahrt und somit die MTU und den Standort München hart
getroffen: Aufgrund des Infektionsschutzes, Lieferproblemen und Maßnahmen zur
Kosteneinsparung wurde das Werk für vier Wochen komplett geschlossen. Auch die weitere
Corona-bedingte Entwicklung auf dem globalen Markt hatte deutliche Auswirkungen auf den
Betrieb, welcher stark zurückgefahren wurde. In Zeiten von Ausgangs- und Kontaktsperren wird
weniger geflogen und die MTU musste einen Rückgang bei der Neuproduktion und in der
Instandhaltung beklagen. Die freigewordenen Kapazitäten konnten zum Teil mit Kurzarbeit
überbrückt werden. Diese und weitere Maßnahmen resultierten in deutlich weniger
Maschinenstunden im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Die Maschinenstunden beeinflussen
unsere Umweltkennzahlen – sie werden gebildet aus dem Quotienten der absoluten Zahl und
den Maschinenstunden. Die Umweltkennzahlen sind somit schwierig zu vergleichen zu den
Vorjahren - und fallen dieses Jahr generell hoch aus. Auch wenn 2020 nicht alle gesetzten
Umweltziele erreicht werden konnten, zeigt sich hier der Wert dieser Kennzahlen – sie zeigen
Verbesserungspotenziale auf.

Mit Blick in die Zukunft hat sich Nachhaltigkeit längst zu einer maßgeblichen Leitidee unseres
Unternehmens entwickelt. Unser großes Ziel, das klimaneutrale Fliegen, hat trotz der aktuellen
Krise an Bedeutung gewonnen. Die MTU hat dabei keine Wahl, sondern schafft mit ihren Klima-
und Umweltschutzmaßnahmen die Grundlage der künftigen gesellschaftlichen Akzeptanz ihrer
Geschäftstätigkeit. Die MTU ist gut positioniert mit einem Dreiklang aus Weiterentwicklung des
GTF, neuen Ideen für noch effizientere Verbrennung sowie dem Einsatz einer Brennstoffzelle.
Inzwischen ist klar: Wasserstoff etabliert sich mehr und mehr als Treibstoff der Zukunft.
Auch bei der Produktion am Standort München wird die Nachhaltigkeit nicht vergessen: die
Diskussionen, wie man zur Klimaneutralität gelangt, nehmen an Fahrt auf. Das Projekt
„ecoRoadmap“, das diesbezüglich gegründet wurde, wird in dieser Umwelterklärung vorgestellt.

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4 Umweltleistung - Input-/Output Analyse
In der Input - / Output-Analyse werden die Stoffströme dargestellt, die in die MTU eingehen,
und die die MTU verlassen - in Abbildung 1 qualitativ und in Tabelle 1 quantitativ. Da wir zu
Lärm und Niederschlag keine quantitativen Angaben haben, sind sie in der Tabelle nicht
enthalten.

Abbildung 1:   Qualitative Darstellung der Input- Output Analyse

Mit der in Tabelle 1 enthaltenen Menge an Biomethan wurden zirka 12,2 Gigawattstunden
Strom erzeugt.

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Tabelle 1:          Input - Output- Darstellung quantitativ, zusammenfassend

                                                       Vergleich                                                         Vergleich
Input                           Input          2020                  Output                                      2020
                                                        zu 2019                                                          zu 2019

4.1 Produkte                                                         4.1 Produkte

Module, militärisch             St               523        -32%     Module, militärisch                  St      179        -11%
Module, zivil                   St                 7        -85%     Module, zivil                        St       15        -78%
Triebwerke, militärisch         St               151         -3%     Triebwerke, militärisch              St      172          1%
Triebwerke, zivil               St                76        744%     Triebwerke, zivil                    St      210         13%

4.2 Energie                                                          4.2 Energie
Strom, eingekauft               GWh            71,79        -10%     Strom, BHKW                          GWh     12,2        17%
Erdgas (außer BHKW)             GWh            54,08         23%
Heizöl                          GWh             0,50        -69%
Kerosin (Serie)                 GWh            17,28        -17%
Diesel                          GWh             3,00         35%
Erdgas (BHKW) Biomethan         GWh            17,79        -14%
Kerosin (F&E)                   GWh             0,00          0%
4.3                                                                  4.3
Wasser                                                               Wasser
Trinkwasser                     m³           107.201        -11%     Abwasser ins öffentliche Kanalnetz   m³    54.529       -20%

                                                                                               9 / 46
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    Grundwasser 2                     m³            8.152.000             -14%       Einleitung ins Schwabenbächl                      m³            1.458.500                   -11%
                                                                                     Einleitung in Schluckbrunnen                      m³            7.475.600                    -5%

    4.4 Material
                                                                                     4.6 Abfall

    Nickelbasislegierung              t                   3.077           -23%       Nicht gefährlicher                                t                  2.623                  -16%
    Titanbasislegierung               t                     269            -8%       Gefährlicher                                      t                     990                 -26%

    Spritzpulver                      t                      15           -40%        4.7 Luftschadstoffe

    Verpackungen                      t                      60           -84%       CO                                                t                  20,54                   -7%
    Technische Gase                   t                   1.596            -9%       NOx                                               t                  64,07                  -12%
    Öle, Schmierstoffe                t                      71           -43%       SO2                                               t                    15,5                 -11%
    Kühlschmierstoffe                 t                     126            -4%       Staub                                             t                     1,70                -11%
    Chemikalien                       t                     632            -3%
    Flugkraftstoff                    t                   1.420           -17%
    Einmalhandtücher                  t                      62            -9%

    Papier, Plotter                   t                        1          -29%       4.8 Klimagase

    Papier, Recycling                 t                      35           -22%       CO2, ohne Entwicklung                             t                 37.336                   1%
    Papier, Frischfaser               t                        2          -91%       Kältemittel                                       kg                   23,7                 -75%
    Paletten und Kisten               t                     196           -18%

2   Entnahmemenge aller Brunnen, die in der Erlaubnis der MTU enthalten sind. Die Entnahmemenge eines Brunnen wird dabei von einem Mieter auf unserem Werksgelände genutzt (in
        2020: 1.672.066m3)

                                                                                                                 10 / 46
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 4.1   Produkte

In 2020 wurde das Retrofit Programm der LPT3 (die 3. Stufe der Low Pressure Turbine) der
PW1100 (neo) auch in München fortgesetzt. Dementsprechend sind 2020 signifikant mehr
Triebwerke in München angeliefert worden als in den Jahren davor.

Im militärischen Bereich gibt es in diesem Jahr keine nennenswerte Unterschiede, da die
Pandemie auf diese Kunden wenig Einfluss genommen hat. In diesem Geschäftsbereich hat
sich nicht viel getan, weil der Kunde wie gewohnt trotz Pandemie weiter geflogen ist.

 4.2   Energie
Die Energieverbräuche der MTU setzen sich hauptsächlich aus dem Produktionsbetrieb (u.a.
Maschinenbetrieb und Drucklufterzeugung), Gebäudeheizung und Triebwerksläufen
zusammen.

                                                                                  11 / 46
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                 Energieverbräuche in MWh
               Strom, eingekauft            Erdgas, Heizkessel    Diesel, Notstrom-Aggregate
               Heizöl EL                    Bio-Methan            Fahrzeuge
 160.000
 140.000                                                 18.119       20.791              17.702
 120.000
               55.444              57.671                50.303
 100.000                                                              43.967              54.081
  80.000
  60.000
  40.000       80.294              79.712                77.753       80.197              71.785
  20.000
      0
                 2016               2017                  2018         2019                    2020

Abbildung 2:     Energieverbräuche [in MWh] (ohne Prüfstände)

Abbildung 2 stellt die Haupt-Energieverbräuche der letzten fünf Jahre dar. Zu den Fahrzeugen
gehören der Fuhrpark der Führungskräfte und die Poolfahrzeuge. Seit 2019 werden auch die
Kraftstoffverbräuche der Fahrzeuge der Feuerwehr und der Vorstände aufgezeichnet und
berichtet. Die Menge des eingekaufte Stroms hat sich in 2020 pandemiebedingt verringert.
Durch der Produktionsunterbrechung im April wäre zu erwarten gewesen, dass auch der
Verbrauch von Erdgas am Heizwerk signifikant zurück gegangen wäre. Tatsächlich stand dem
aber entgegen, dass durch vermehrtes Lüften und insbesondere eine dauerhafte Abschaltung
der Hallenbelüftung auf reinen Außenluftbetrieb als eine Corona-Schutzmaßnahme in der
Gebäudeheizung der Heizwärmebedarf im vierten Quartal 2020 signifikant zugenommen hat.
       Dadurch haben wir tatsächlich 22 Prozent mehr Erdgas verbraucht, als im Vorjahr!
Der Strom, den die MTU 2020 zugekauft hat, ist mit 275 gCO2/kWh deklariert. Im aktuellen
Strommix sind zu den 40,6 Prozent erneuerbaren Energien, die nach EEG gefördert werden,
noch zusätzliche 29,7 Prozent aus sonstigen erneuerbaren Energien enthalten. Der im BHKW
hergestellte Strom wird mit Biomethan erzeugt und ist somit klimaneutral.

                                                                                                      12 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

Der konjunkturelle Rückgang in der Luftverkehrsbranche schlagen sich auch im
Energieverbrauch der Triebwerksprüfstände nieder: der Kerosin-Verbrauch war 2020 niedriger
als 2019.

                     Energieverbräuche an den
                       Prüfständen in MWh

                              Kerosin   Erdgas   Methanol

            25.000                                                 40

                                                                        Methanol und Erdgas
            20.000                                                 30
  Kerosin

            15.000
                                                                   20
            10.000
             5.000                                                 10

                0                                                  0
                       2016   2017        2018       2019   2020

Abbildung 3: Energieverbräuche an den Prüfständen [in MWh]

 4.3          Wasser

               Stadtwasser
Die MTU verwendet am Standort München das sogenannte „Stadtwasser“ aus der öffentlichen
Trinkwasserversorgung, das nach Gebrauch in die öffentliche Kanalisation eingeleitet wird. Das
Trinkwasser wird hauptsächlich in der Kantine, in Sanitäranlagen aber auch für manche
Produktionsschritte verwendet.
Der Anstieg des Stadtwasserverbrauches seit dem Jahr 2015 wird durch den Produktions-
hochlauf und damit verbundene steigende Mitarbeiterzahl plausibel. In Folge der
Produktionsunterbrechung im April 2020 und der nachfolgende Kurzarbeit wurde wieder
weniger Wasser benötigt.
Beim Abwasser handelt es sich um häusliches Abwasser aus der Kantine und den Sanitär-
anlagen sowie um betriebliches Abwasser und Niederschlag.

                                                                                              13 / 46
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                                      Stadtwasser
                  Wasser-Entnahme: Stadtwasser    Wasser-Rückführung: in Kanalisation
                  Wasser-Bilanz: Stadtwasser
             150,0
   Tsd. m3

             100,0

              50,0

                0,0
                           2016          2017     2018           2019           2020
              -50,0

             -100,0

Abbildung 4:              Verbrauch und Rückführung von Stadtwasser [in Tsd. m³]

Die in Abbildung 4 dargestellte Differenz zwischen Entnahme und Rückführung des
Stadtwassers ist von 2017 bis 2019 angestiegen und war in 2020 konstant gegenüber 2019.
Gründe für diese Differenz wurden in der letzten Umwelterklärung diskutiert, aber nicht letztlich
geklärt. 2020 wurde ein Projekt gestartet, um die tatsächlichen Ursachen für die Differenz zu
identifizieren. Zu den Untersuchungsinhalten gehören:
             Technische Fehlersuche im Leitungssystem
             Systematische Fehlersuche
                      o Abgleich der eingesetzten Zähler für Stadtwasser und Abwasser
                      o Korrelation von Frischwasser-Zählern Stadt München und MTU
                      o Identifizierung weiterer Ursachen für Verschwendung von Stadtwasser

Ziel des Projektes ist es die Ursachen mit geeigneten Maßnahmen abzustellen.
Pandemiebedingt konnte noch keine erkennbare Verbesserung erreicht werden.
In den Umweltzielen der MTU ist für den Zeitraum 2020-2022 eine Reduzierung der
Abweichung von gelieferter Stadtwassermenge und Abwasservolumen von mehr als 50 Prozent
gegenüber 2019 definiert, siehe Kapitel 5.1.

                                                                                              14 / 46
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                  Grundwasser

           Wasser-Entnahme MTU     Wasser-Entnahme für Fremdfirma    Wasser-Rückführung

           10,0
            9,0
            8,0
            7,0
            6,0
  Mio m3

            5,0
            4,0
            3,0
            2,0
            1,0
            0,0
                   2016          2017          2018           2019             2020

Abbildung 5:              Grundwasser-Entnahme und -Wiedereinleitung [in Mio. m³]

Die über die Brunnen geförderte Wassermenge hat in den Jahren 2016 bis 2019 stetig
zugenommen (siehe Abbildung 5). 2020 wurde in absoluten Zahlen weniger Wasser gefördert -
durch die geringere Auslastung am Werk resultiert dies aber in einer erhöhten
                                                         Grundwasserentnahme           pro
                                                         Maschinenstunde. Bezogen auf
                                                         die Maschinenstunden war die
                                                         bezogene Wassermenge in den
                                                         Jahren davor, von 2017 bis 2019
                                                         aber relativ konstant bei
                                                         ungefähr      5      m3       pro
                                                         Maschinenstunde            (siehe
                                                         Abbildung 6). Die Abweichung
                                                         der Zahl im Vergleich zur letzten
                                                         Umwelterklärung ist durch die
                                                         fälschliche Nutzung der Summe
                                                         aus Produktionsstunden und
                                                         Maschinenstunden, anstatt nur
                                                         der     Maschinenstunden       zu
erklären. Dieser Fehler wurde hiermit nun berichtigt.

                                                                                          15 / 46
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                                                   Grundwasserentnahme pro
  Wassermenge pro Maschinenstunde in m3

                                                       Maschinenstunde
                                          7,0

                                          6,0

                                          5,0

                                          4,0

                                          3,0

                                          2,0

                                          1,0

                                          0,0
                                                   2016           2017          2018      2019        2020

Abbildung 6:                                            Grundwasser-Entnahme normiert auf Maschinenstunden [in m³]

                                                LHKWs
Die MTU liegt in einem Industriegebiet mit langjähriger Nutzung. Die historische Belastung
unseres Grundwassers mit leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKWs) wird
regelmäßig überwacht. Die Belastungen mit Schadstoffen aus etwaigen verbleibenden
Verunreinigungen liegen seit Jahren weit unter dem Grenzwert von 10 μg/l, wie es in Abbildung
7 zu erkennen ist. Dies trifft auch auf die Ergebnisse an den anderen Pegeln zu.

                                                        LHKW im Grundwasser
                                                            Konzentration Messpegel M47   Grenzwert

                                          12

                                          10

                                           8
                       µg/l

                                           6

                                           4
                                                                                           1,7
                                           2        1,2            1,2            0,8                  1,0

                                           0
                                                   2016           2017           2018     2019        2020

Abbildung 7:                                            LHKW-Konzentration im Grundwasser, gemessen an Messpegel M47 [in µg/l]

                                                                                                                          16 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

 4.4   Material

Es     wurde       eine     neue
Fertigungskabine       in     der
Metallspritzerei    in    Betrieb
genommen. Trotz der damit
erhöhten Produktionskapazität
der Metallspritzerei ist der
Umsatz an Spritzpulver um zirka
40 Prozent zurück gegangen, da
auch die Metallspritzerei von der
Produktionsunterbrechung und
der Kurzarbeit betroffen war.

                                    17 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

 4.5                                           Papier

Der absolute (Abbildung 8) sowie der relative (Abbildung 9) Papierverbrauch sind aufgrund der
hohen Home-Office-Quote 2020 drastisch gesunken.

                                          90

                                          80

                                          70
  Papierverbrauch in t

                                          60

                                          50

                                          40

                                          30

                                          20

                                          10

                                           0
                                                    2016          2017        2018         2019     2020

Abbildung 8:                                            Absoluter Papierverbrauch der MTU [in kg]

                                          20

                                          18
  Papierverbrauch pro Mitarbeiter in kg

                                          16

                                          14

                                          12

                                          10

                                           8

                                           6

                                           4

                                           2

                                           0
                                                    2016          2017        2018         2019     2020

Abbildung 9:                                            Papierverbrauch pro Mitarbeiter [in kg]

                                                                                                           18 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

 4.6         Abfall

               Überblick

Die Produktionsunterbrechung im April 2020 sowie die nachfolgende Kurzarbeit spiegelt sich
im Abfallaufkommen der MTU wider. Die Abfallmengen sind insgesamt rückläufig, siehe
Abbildung 10.

                          Abfallaufkommen ohne
                                Bauabfälle
            Nicht gefährliche Abfälle zur Verwertung       Gefährliche Abfälle zur Verwertung
            Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung      Gefährliche Abfälle zur Beseitigung

            5.000
            4.500
                                                        456              573
            4.000                                        48               25
            3.500        498               480          945              765              463
                          43                43                                             60
            3.000        508               679
   Tonnen

                                                                                          527
            2.500
            2.000
            1.500                                       2.985           3.106
                        2.729             2.604                                          2.563
            1.000
              500
                0
                         2016             2017          2018            2019             2020

Abbildung 10: Abfallmengen [in Tonnen], ohne Bauabfälle

Die Verwertungsquote ist das Verhältnis der verwerteten Abfallmenge zur gesamten Abfall-
menge. Sie liegt im Jahr 2020 mit 85,5 Prozent leicht rückläufig auf hohem Niveau, siehe Ab-
bildung 11.

                                                                                                 19 / 46
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           Verwertungsquote in % ohne
                   Bauabfälle
 100,0
  95,0
                                         88,6
  90,0       85,7           86,3                     86,6      85,5
  85,0
  80,0
  75,0
  70,0
  65,0
  60,0
  55,0
  50,0
             2016           2017         2018       2019       2020

Abbildung 11:       Verwertungsquote [in Prozent]

          Nicht gefährliche Abfälle
Die größten Fraktionen der Nicht gefährlichen Abfälle bestehen aus
        Metall-Abfällen            720 Tonnen (- 40%)
        Holz                       430 Tonnen (- 20%)
        Gewerbeabfällen            390 Tonnen (- 8%)
        Papier und Pappe           200 Tonnen (- 30%)
Das ist die MTU-typische Zusammensetzung, siehe Abbildung 12.
Für 2020 einmalig ist die Abfallmenge aus dem Fettabscheider der Kantine zu sehen (210
Tonnen). Anlässlich des Abrisses der Kantine wurde der Fettabscheider außerhalb des Turnus
gereinigt.

                                                                                    20 / 46
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                                 Nicht gefährliche Abfälle [Tonnen]
                                                                                     (top 10)
                         148                          sonstige Späne und Schrott
                    51
               85
          94                        662               Holz
       108                                            Gewerbemüll, AzV
                                                      Hochwertspäne Projektschrott Hartmetalle
     148
                                                      Fettabscheider / Kantine

     208                                              Gartenabfälle
                                                      Kartonagen
                                      431
                                                      Mischpapier PKK    Altpapier
           262
                                                      Sperrmüll
                           387                        Strahlmittel
                                                      restliche

Abbildung 12:       Nicht gefährliche Abfälle [in Tonnen]

        Gefährliche Abfälle
Die MTU bewirtschaftet ihre Kühlschmierstoffe (KSS) in zunehmendem Maße mittels zentraler
KSS-Anlagen. Die erwünschte Verlängerung der KSS-Standzeiten führt auf der Abfallseite zu
erhöhten Konzentrationen gelöster Metalle in den KSS. Unsere Ultrafiltrationsanlage ist mit
diesem erhöhten Metallgehalt immer öfter an ihre Grenzen gelangt, sodass wir zunehmende
Mengen KSS nach extern zur Entsorgung bringen mussten.
2020 haben wir einen Vakuumverdampfer in Betrieb genommen, dem die hohen Metallgehalte
im KSS nichts ausmachen. Mit Einsatz dieser Anlage fällt die Menge zu entsorgender KSS um
70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zusammensetzung weiterer gefährlicher Abfälle ist in
Abbildung 13 dargestellt.

                                                                                                 21 / 46
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                                 Gefährliche Abfälle [Tonnen]
                                                                             (top 10)

                                                           Emulsionsschlamm-UF
                174             169
                                                           ECM-Schlamm zu WRC
                                                           alkalische Reiniger
        37
                                                           Putzlappen und Filter
       47
                                         155               Emulsion und KSS
       48                                                  Altöl chlorfrei
                                                           Metallhydroxidschlamm
        64
                                                           Metallschleifschlamm
              66                   133
                                                           Cyanidkonzentrat
                      69   70                              Emulsionsschlamm Tank
                                                           restliche

Abbildung 13:      Gefährliche Abfälle [in Tonnen]

            Bauabfälle
Über die Bauabfälle berichten wir nicht im Detail, weil die Aussagekraft nur sehr gering ist. Zum
einen wird die Menge der Bauabfälle weniger von unserer Produktionsleistung bestimmt als
vielmehr von einzelnen Bau-Projekten. Zum anderen geht ein Großteil der Bauabfälle an
unseren eigenen Bilanzen vorbei, weil er – insbesondere bei größeren Projekten – vom General-
unternehmer über dessen Entsorgungswege entsorgt wird.

 4.7   Luftschadstoffe

Wie in fast allen Bereichen ist auch bei den Luftschadstoffen der pandemiebedingte Rückgang
der Werte wegen der Produktionsunterbrechung und der Kurzarbeit zu erkennen, siehe
Abbildung 14 bis Abbildung 17. Bei den in diesem Kapitel dargestellten Werten handelt es sich
um Emissionen aus Scope 1 (verursacht am Standort München) und Strom (Scope 2) gemäß
GHG-Protokoll.

                                                                                          22 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

                                 Kohlenmonoxid
            Strom, eingekauft   Heizung    Mobilität   Diesel, Notstrom-Aggregate   Prüfstände

           25.000

           20.000

           15.000
   kg

           10.000

            5.000

                0
                         2016             2017          2018           2019           2020

Abbildung 14:           Emissionen von Kohlenmonoxid

                                   Stickstoffoxid
           Strom, eingekauft    Heizung    Mobilität   Diesel, Notstrom-Aggregate   Prüfstände

           80.000

           70.000

           60.000

           50.000
  kg NO2

           40.000

           30.000

           20.000

           10.000

                0
                        2016              2017          2018           2019           2020

Abbildung 15:           Emissionen von Stickstoffoxid

                                                                                                 23 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

                                             Staub
            Strom, eingekauft   Heizung    Mobilität   Diesel, Notstrom-Aggregate   Prüfstände

            2.500

            2.000

            1.500
   kg

            1.000

             500

               0
                        2016          2017             2018           2019            2020

Abbildung 16: Emissionen von Staub

                                   Schwefeloxid
            Strom, eingekauft   Heizung    Mobilität   Diesel, Notstrom-Aggregate   Prüfstände

            20.000
            18.000
            16.000
            14.000
            12.000
   kg SO2

            10.000
             8.000
             6.000
             4.000
             2.000
                 0
                         2016             2017          2018           2019           2020

Abbildung 17: Emissionen von Schwefeloxid

                                                                                                 24 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

 4.8             Klimagase
Die hier vorgestellten CO2-Emissionen der MTU beinhalten Emissionen des Scope 1 gemäß
GHG-Protokoll.
Trotz des Produktionshochlaufs der letzten Jahre waren die CO2-Emissionen konstant (siehe
Abbildung 18). In 2020 waren die Emissionen leicht rückläufig - allerdings nicht in gleichem
Maße wie die Maschinenstunden durch den pandemiebedingten Rückgang der Auslastung.
Diese Korrelation wird genauer in Kapitel 5.1 vorgestellt.

                                    CO 2 -Emissionen
               Flugverkehr    Kerosin, Prüfstand (Serie und Entwicklung)   Erdgas   Strom, eingekauft

               45.000
               40.000
               35.000
               30.000
               25.000
  Tonnen CO2

               20.000
               15.000
               10.000
                5.000
                   0
                             2016           2017           2018            2019          2020

Abbildung 18: CO2-Emissionen [in Tonnen]

 4.9             Verluste aus Kühlanlagen

2020 wurde erstmals ein neues Kältemittel verwendet: R744. Es fällt auf durch ein sehr
niedriges Global Warming Potenzial (GWP) von 1. Seit 2016 wird, wenn möglich, bei Neuanlagen
CO2 als Kältemittel eingesetzt. Da hier nur das Kältemittel, welches durch Leckagen
ausgetreten ist berichtet wird, ist seitdem noch kein CO2 aus den Kühlanlagen ausgetreten. Die
Kältemittelverluste sind in Abbildung 19 und Abbildung 20 dargestellt. CO2 ersetzt bei der MTU

                                                                                                        25 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

die Kühlmittel R22, R134 und R407, die jeweils ein GWP von 18103, 1100 und 1774 aufweisen.
Die Umstellung zu CO2 als Kühlmittel trägt somit auch zur Reduktion von Treibhausgasen bei.

                                     Kältemittelverlust aus
                                    maschinennaher Kühlung
                                                 R134A   R404A      R407C       R448A

                           90
                           80
                           70
      kg CO2 equivalente

                           60
                           50
                           40
                           30
                           20
                           10
                                0
                                         2018                     2019                  2020

Abbildung 19: Kältemittelverluste aus maschinennaher Kühlung

                                                Kältemittelverluste aus
                                                   Gebäudekühlung
                                                          R407C      R410A       R744

                                60,000
                                50,000
           kg CO2 equivalente

                                40,000
                                30,000
                                20,000
                                10,000
                                 0,000
                                                2018                     2019                  2020

Abbildung 20: Kältemittelverluste aus Gebäudekühlung

3   Aufgerufen am 19.05.2021 von https://ww2.arb.ca.gov/resources/documents/high-gwp-refrigerants

                                                                                                      26 / 46
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 4.10 Mobilität
Die für 2020 geplante Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes konnte pandemiebedingt nicht
umgesetzt werden. Die Home-Office-Quote hat sich gleichzeitig drastisch erhöht, es bleibt
abzuwarten, in wie weit diese Erfahrungen in langfristigen Veränderungen resultieren. Des
Weiteren ist es momentan schwierig abzuschätzen, in wie weit sich andere Angebote (z.B. Ride
Share, öffentliche Verkehrsmittel, zusätzliche Fahrradwege etc.) in Zukunft auswirken werden.

                                                                                       27 / 46
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5 Sonstige Faktoren der Umweltleistung

 5.1   Berichtserstattung über die Umweltziele bis 2020
Um die Ziele des Klimapaktes der Münchner Wirtschaft einhalten zu können, hat die MTU 2020
ein Modell entwickelt, welches die benötigte Effizienzsteigerung deutlich macht. Hierzu wurde
die Entwicklung der Maschinenstunden bis zum Jahr 2022 prognostiziert, basierend auf den
Daten 2015 bis 2018. Der Strom-, Kerosin und Wärmeverbrauch wurde dafür in einen CO2-
Ausstoß umgerechnet. Berücksichtigt wurden hier die Energiedaten der MTU ohne den
Kerosinverbrauch der Entwicklungs-Prüfstande, da die MTU auf die Auslastung und Effizienz
der Prüfstände nur geringen Einfluss hat, diese auch nicht betrieblichen
Optimierungsmöglichkeiten unterliegen, aber einmalig hohen Energieverbrauch bei geringen
Stundenvolumen zur Folge haben.
Eine jährliche Energieeffizienzsteigerung von durchschnittlich zwei Prozent mit zusätzlichen
weiteren Maßnahmen wie zum Beispiel Eigenstromproduktion durch den Ausbau erneuerbarer
Energie ergibt die für den Klimapakt benötigte CO2-Reduzierung.

                                                                                       28 / 46
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          Entwicklung der Kennzahl „R“

Die Kennzahl „R“ aus Tabelle 7 „Energie, ohne Prüfstände“ resultiert in einer durchschnittlichen
jährlichen Reduktion von 6,0 Prozent bis zum Jahr 2030.

Die Kennzahl funktioniert – auch wenn die MTU 2020 in absoluten Zahlen weniger Energie
verbraucht hat als in den Jahren davor. Aus unserer Kennzahl geht hervor, dass bezogen auf
die Maschinenstunden mehr Energie verbraucht wurde (siehe Tabelle 2). In 2020 konnte die
geplante Effizienzsteigerung nicht erreicht werden, die Effizienz hat sich verschlechtert.
Maßnahmen, um gegen diese Verschlechterung gegenzusteuern, werden innerhalb der
ecoRoadmap (siehe Kapitel 5.3) geplant und konkretisiert.

Auch wenn im Jahr 2020 eine Energieverbrauchsreduzierung von absolut 4,3 Prozent erreicht
wurde, zeigt sich hier wie aussagekräftig die Kennzahl „R“ ist:
Bezogen auf die Maschinenstunden, die 2020 aufgrund der Corona-Pandemie stark
zurückgegangen sind, wird deutlich, dass die eingesparte Energie und die verringerte
Produktion in keiner Korrelation zueinander stehen.
Tabelle 2:        Zielsetzung für die Jahre 2020-2022 bezüglich der Kennzahl "R", Energie, ohne
                  Prüfstände

(R) Kennzahl
bezogen auf 1 Mio. Maschinenstunden   2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Energie, ohne
Entwicklungsprüfstände in %, Ziel      100   115   127   120   111   104   98     92     87
Energie, ohne
Entwicklungsprüfstände in %, Ist       100   115   127   120   111   151

Um die Entwicklung besser beurteilen zu können, wurde die 2019 festgelegte Energiekennzahl
R (welche sich aus Energiezahlen aus Scope 1 und 2 zusammensetzt) nochmal aufgeteilt in R1
(Energiezahlen Scope 1) und R2 (Energiezahlen Scope 2).

                                                                                         29 / 46
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                                              Energiekennzahlen
                                                            R1    R2

                            80,0
                            70,0
    KWh / Maschinenstunde

                            60,0
                            50,0
                            40,0
                            30,0
                            20,0
                            10,0
                             0,0
                                       2016       2017            2018             2019            2020

Abbildung 21: Energiekennzahlen R1 und R2. 4

In Abbildung 21 ist im Jahr 2020 ein Sprung bei R1 und R2 zu erkennen. Das bestätigt, dass
sich sowohl die Effizienz der eingekauften sowie der direkt am Standort genutzten Energie
verschlechtert hat. Diese Entwicklung ist mit der geringeren Auslastung am Standort und der
damit verbundenen niedrigeren Maschinenstundenzahl, sowie mit den bereits erläuterten
Effekten wie zum Beispiel:
                             nahezu gleicher thermischer Energieaufwand im Bürobereich bei reduzierten
                              Arbeitsstunden
                             häufigeres Durchlüften und damit verbundener Mehraufwand beim Heizen
                             nicht alle Maschinen konnten während der Produktionsunterbrechung abgeschaltet
                              werden
                             mehr Energieaufwand für die Hallenbelüftung, da für Corona-Schutzmaßnahmen von
                              teilweisen Umluftbetrieb auf Frischluftbetrieb umgeschaltet wurde

                                   Maßnahmen aus dem Umweltprogramm

Der Abarbeitungsstand weiterer Maßnahmen zur Umsetzung der Umweltziele ist in Tabelle 3
zusammengefasst.

4                   Die Zahl hinter „R“ beschreibt den Scope, auf den die Kennzahl sich bezieht.

                                                                                                          30 / 46
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Tabelle 3:    Zusammenfassung des Umweltprogrammes 2020

 Umweltziel                        Maßnahme                                                     Zielerreichung

 Jährliche Effizienzsteigerung        Identifizieren und Umsetzen von energetischem            · Energieeffizienzsteigerung von 2 Prozent
 von 2 Prozent mit dem Ziel der        Optimierungspotenzial an Maschinen und Anlagen           nicht erreicht
 Erreichung der Einsparsumme          Entwicklung eines übergreifende Prozesses zum sicheren   · Entwicklung eines übergreifenden Prozesses
 für den Klimapakt2 der                Abschalten von Maschinen bei geringer                    zum sicheren Abschalten von Maschinen bei
 Münchner Wirtschaft                   Auslastung/Betriebsunterbrechung                         Betriebsunterbrechung (Beispiel Corona-
                                      Definition eines hochwertigen                            Pandemie) noch nicht umgesetzt.
                                       energetischen/ökologischen Gebäudestandards für          · Definition Gebäudestandard verschoben
                                       Neubauten                                                · Projekt Effizienzsteigerung des
                                      Effizienzsteigerung des Brunnenwassersystems             Brunnenwassersystems verschoben

 Erhöhung des Anteils              Installation weiterer Photovoltaikanlagen, Prüfung der       · Analyse ist erfolgt, Umsetzung wird geprüft
 erneuerbarer Energien zur         Beteiligung PPA
 Eigennutzung
 Verbesserungen beim               Entwicklung effizienterer Triebwerke                         · Die Meilensteine innerhalb der Projekte für
 Kraftstoffverbrauch von 25                                                                     effizientere Antriebe wurden mit einer
 Prozent bis 2030 (siehe Kapitel                                                                leichten Verzögerung erreicht
 2.8.3)
 Reduktion des motorisierten       Ausweiten und Professionalisieren des mobilen Arbeitens      · Ziel erreicht
 Individualverkehrs um 20
 Prozent in einzelnen
 Organisationseinheiten
 Reduktion der Anzahl an           Einführung neuer „Tools“ um Dienstreisen durch               · Ziel erreicht
 Dienstreisen                      Videokonferenzen zu ersetzen
 Reduktion von 40 Liter Öl pro     Inbetriebnahme einer Anlage zum Ölrecycling (siehe Kapitel   · Ziel erreicht
 Durchlauf am Neo-Prüfstand        7.6)

                                                                                     31 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

Umweltziel                    Maßnahme                                                        Zielerreichung

Optimierung der verwendeten   Potenziale zur Lebensdauerverlängerung definieren               · Projektstart pandemiebedingt verschoben
Menge an Kühlschmierstoff
(anteiliger) Einsatz von      Prüfung auf Umsetzbarkeit                                       · Prüfkonzept ist dokumentiert,
Sustainable Aviation Fuels                                                                    Umsetzungsplan ist erstellt. SAF Beschaffung
(SAF) an den Prüfständen                                                                      in 2020 aus Kostengründen nicht
(siehe Kapitel 5.1)                                                                           durchgeführt.
Sensibilisierung              ·Der jährlich stattfindende Azubi- Ökotag wird neu konzipiert   · Azubi Ökotag konnte Pandemiebedingt nicht
                              (in Kombination mit einem AS-Anteil)                            stattfinden
                              · Centerspezifische Erarbeitung von Handlungsfeldern zur        · Centerspezifische Erarbeitung von
                              spür- und messbaren Verbesserung von Umweltauswirkungen         Handlungsfeldern verschoben
Verringern des                ·Reduzierung des Papier- und Tonerverbrauchs um 5 Prozent       · Ziel erreicht, zirka 15 Prozent weniger
Papierverbrauchs              p.a. (gegenüber 2019) in allen administrativen Centern          Tonerverbrauch in administrativen Centern

                                                                               32 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

 5.2   Clean Air-Industrial Site
                                            Am Hauptsitz München ist das Programm „Clean
                                            Air-Industrial Site CLAIR-IS“, mit dessen Hilfe
                                            der CO2-Ausstoß um 25 Prozent gesenkt werden
                                            sollte (Basis 1990), Ende 2020 erfolgreich
                                            abgeschlossen worden. In Summe wurden sogar
                                            29 Prozent weniger CO2-Ausstoß erreicht. Die
                                            Reduktion wurde unter anderem durch das
                                            sanierte Wärmenetz, Wärmerückgewinnung und
                                            den Einsatz von Brunnenwasser zur
                                            Prozesskühlung erreicht.

                                            5.3   ecoRoadmap
                                           Die MTU ist sich der Verantwortung für
                                           Gesellschaft und Umwelt bewusst. Dies ist in
                                           ihrem Leitbild verankert und Teil unserer
                                           Unternehmensstrategie. Die MTU will die
Emissionen von Treibhausgasen bei der Entwicklung, Produktion und Instandhaltung in ihren
Werken kontinuierlich reduzieren und dadurch einen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten.
Darauf basierend hat die MTU die Entscheidung getroffen, für den Standort München ab sofort
vorbereitende Maßnahmen im Sinne der Zielsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens zu
treffen. Deshalb wurde 2020 ein Projekt zur Erarbeitung einer „ecoRoadmap“ gestartet. Mit
dieser Roadmap soll eine Klimaneutralität des Standorts München unter Berücksichtigung des
1,5°-Ziels erreicht werden. Die Kampagne Zero, die bisher die Tätigkeiten sowie die
Kommunikation zu den Themen Ressourcenverbrauch, Emissionen und Unfälle im Bereich
Arbeitssicherheit gebündelt hat, wird nun auch in die eco-Roadmap integriert, bleibt aber für
weitere Umweltaspekte, die nicht unmittelbar zu CO2-Emissionen führen, erhalten.

                                                                                       33 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

 5.4   Ausbau erneuerbarer Energien
                                                          Zur Erfüllung der Ziele des
                                                          Umweltprogramms und der
                                                          ecoRoadmap hat die MTU
                                                          sich dazu entschieden, den
                                                          Anteil    an    erneuerbaren
                                                          Energien im Energiemix zu
                                                          vergrößern. Als ein weiteres
                                                          Standbein zur effizienten und
                                                                          ökologischen
                                                          Energieversorgung          am
                                                          Standort München (neben
                                                          dem       mit      Biomethan
                                                          betriebenen BHKW) wurde
                                                          2020 auf einem Gebäude eine
                                                          Photovoltaikanlage installiert.
Die Inbetriebnahme ist im Mai 2021 geplant. Die Anlage wird eine Einspeisung von zirka
240.000 kWh und somit eine Einsparung von 60 Tonnen CO2 jährlich bewirken. Der von der
Anlage erzeugte Strom wird zur Eigennutzung verwendet.

 5.5   Umweltprogramm
Das Umweltprogramm beruht auf den in der letzten Umwelterklärung vorgestellten Umwelt-
aspekten. Basierend auf den Umweltaspekten werden Ziele definiert, aus welchen die
Maßnahmen abgeleitet werden. Der größte Fokus liegt hier auf den Umweltaspekten mit den
größten Auswirkungen.

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MTU-Umwelterklärung 2020

Das Umweltprogramm 2020-2022 wurde 2020 mit einem neuen Ansatz neu definiert. Ähnlich
anderen Top-Down-Managementprozessen orientieren sich die center-spezifischen Inhalte am
übergeordneten Ziel (Zero) mit der Annahme, dass die Center ihre individuellen Möglichkeiten
und Umweltauswirkungen selbst am besten kennen. Die jeweiligen Maßnahmen wurden dann
gemeinsam mit der Fachabteilung Umweltschutz entwickelt und bewertet. Der Beitrag der
einzelnen Center wird hier nicht vorgestellt, sondern nur das zusammengefasste Programm des
Standort Münchens.

Den größten Einfluss auf die Umweltaspekte haben die vier Center für Fertigung,
Instandhaltung, Entwicklung und Standortbetrieb. Auszüge aus Zielen und Maßnahmen dieser
Center sind in Tabelle 3 aufgelistet.
Die administrativen Center haben im Vergleich einen geringen Einfluss auf die relevanten
Umweltaspekte.

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MTU-Umwelterklärung 2020

Tabelle 4:      Auszug aus dem Umweltprogramm 2020 bis 2022

 Umweltaspekt         Umweltziel                Maßnahme

 Stromverbrauch/      Jährliche Energie-        ·Identifizieren und Umsetzen von
 Energie              Effizienzsteigerung von   energetischem Optimierungspotenzial an
                      2 Prozent mit dem Ziel    Maschinen und Anlagen
                      der Erreichung der        · Entwicklung eines übergreifende
                      Einsparsumme              Prozesses zum sicheren Abschalten von
                      Münchner Klimapakt2       Maschinen bei geringer
                                                Auslastung/Betriebsunterbrechung
                                                · Definition eines hochwertigen
                                                energetischen/ökologischen
                                                Gebäudestandards für Neubauten
                                                · Effizienzsteigerung des
                                                Brunnenwassersystems
                      Erhöhung des Anteils      Installation weiterer Photovoltaikanlagen,
                      erneuerbarer Energien     Prüfung der Beteiligung PPA
                      zur Eigennutzung
 Wasser               Reduzierung der           · Technische Fehlersuche im
                      Abweichung von            Leitungssystem und deren Korrektur
                      gelieferter               · Systematische Fehlersuche und deren
                      Wassermenge und           Korrektur
                      Abwasservolumenstrom
                      von mehr als 50 Prozent
                      gegenüber 2019
 Produktbezogene      Verbesserungen beim       Entwicklung effizienterer Triebwerke
 Aspekte              Kraftstoffverbrauch von
                      25 Prozent bis 2030
                      (siehe Kapitel 2.8.3)

 Pendlerverkehr       Reduktion des             Ausweitung und Professionalisieren des
                      motorisierten             mobilen Arbeitens
                      Individualverkehrs um
                      20 Prozent in einzelnen
                      Organisationseinheiten

 Dienstreisen         Reduktion der Anzahl      Einführung neuer „Tools“ wie z.B. MS
                      an Dienstreisen           Teams um Dienstreisen durch
                                                Videokonferenzen zu ersetzen

 Produktion von       Reduktion von 40 Liter    Inbetriebnahme einer Anlage zum
 Abfall               Öl pro Durchlauf am       Ölrecycling (siehe Kapitel 7.6)
                      Neo-Prüfstand

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MTU-Umwelterklärung 2020

 Umweltaspekt         Umweltziel                 Maßnahme

                      Optimierung der            Potenziale zur Lebensdauerverlängerung
                      verwendeten Menge an       definieren
                      Kühlschmierstoff

 Betreiben von        (anteiliger) Einsatz von   Prüfung auf Umsetzbarkeit
 Prüfständen          Sustainable Aviation
                      Fuels (SAF) an den
                      Prüfständen (siehe
                      Kapitel 5.1)
 Mitarbeiter          Sensibilisierung           ·Der jährlich stattfindende Azubi- Ökotag
                                                 wird neu konzipiert (in Kombination mit
                                                 einem AS-Anteil)
                                                 · Centerspezifische Erarbeitung von
                                                 Handlungsfeldern zur spür- und meßbaren
                                                 Verbesserung von Umweltauswirkungen

 Green Office         Verringern des             Reduzierung des Papier- und
                      Papierverbrauchs           Tonerverbrauchs um 5 Prozent p.a.
                                                 (gegenüber 2019) in allen administrativen
                                                 Centern

 5.6   Ölrecycling am Prüfstand
Die MTU hat in der ersten Jahreshälfte 2020 am Standort München eine Anlage in Betrieb
genommen, durch die das Rest-Öl aus den Triebwerken am Prüfstand III wiederverwendet
werden kann. Bislang wurde nach jedem Prüflauf das im Triebwerk verbliebene Öl abgepumpt
und ordnungsgemäß entsorgt. In der neuen Anlage wird das Öl filtriert und in einem Tank zur
Wiederverwendung gesammelt. Pro Triebwerk werden auf diese Art und Weise zirka 40 Liter Öl
wiederverwendet. Eine ähnliche Auslastung wie in der Vergangenheit angenommen, also 200
Triebwerke pro Jahr, führt zu einer jährlichen Einsparung von 8.000 Litern Öl.

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MTU-Umwelterklärung 2020

 5.7   Alternative Kraftstoffe

Neben dem Erarbeiten von Konzepten für emissionsarme Triebwerke ist das Verwenden von
Sustainable Aviation Fuels (SAF) eine essentielle Lösung auf dem Weg zum emissionsfreien

Fliegen. SAFs können, wenn sie zum Beispiel durch die sogenannte Power-to-Liquid-Technologie
(PtL) hergestellt, und dabei nachhaltig erzeugter Strom verwendet wurde, CO 2 neutral sein.
Auch für die Prüfstände am Standort München ist, zumindest ein anteiliger Einsatz dieser
alternativen Kraftstoffe eine Option. Anteilig, da momentan noch eine Beimischung von
mindestens 50 Prozent fossilen Kerosins vorgeschrieben ist. Das Prüfkonzept für den Einsatz
von SAF ist dokumentiert, im September 2020 wurde der erste Lagertank für SAFs vorbereitet.
Die Beschaffung von SAFs wurde aus Kostengründen 2020 nicht durchgeführt.

 5.8   Klimapakt Münchner Wirtschaft
2020 war ein Jahr voller Herausforderungen – auch für die Unternehmen, die am Klimapakt2
teilnehmen. Dennoch arbeiten sie mit Unterstützung der Kooperationspartner weiter an
gemeinsamen Maßnahmen, stets dem Motto „Mehr Kooperation – mehr Klimaschutz“
verschrieben. Im Februar 2020 fand der vorerst letzte „Live-Austausch“ statt. Danach hat das
Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München seine
Unterstützungsangebote angepasst - Fachworkshops und Austauschformate fanden im Laufe
des Jahres online statt. Die Einsparung von 20.000 Tonnen CO 2 bis Ende 2021 der 15
namhaften Großunternehmen aus München sind weiterhin geplant.

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MTU-Umwelterklärung 2020

 5.9   Gesetzeskunde
Rechtliche Verpflichtungen und Anforderungen im Arbeits- und Umweltschutz wurden im
Rahmen der Gesetzkunde beurteilt. Erforderliche Maßnahmen wurden umgesetzt. 2020 wurde
ein neues Tool zu Sicherstellung der fachlichen Compliance eingeführt. Mit dem integrierten
Frühwarnsystem ist es möglich, frühzeitig auf Gesetzesänderungen zu reagieren und wenn
nötig, Maßnahmen zu ergreifen.

Umweltschutzbegehungen wurden in einer neuen Systematik und Form der Dokumentation
innerhalb des Compliance-Tools durchgeführt.

 5.10 Grenzwerte
Bei Behördenkontrollen wurden 2020 die genehmigten Parameter im Wesentlichen eingehalten.
Folgende Grenzwerte konnten nicht eingehalten werden:

          Eine einmalige Überschreitung von Nitrit an der „Eigenkontrollstelle I“: zu den
           Gründen zählen unter anderem geringere Abwasservolumina und höhere
           Standzeiten des Abwassers, auch aufgrund einer geringeren Auslastung. Längere
           Standzeiten resultieren in erhöhter bakterieller Aktivität und somit Nitritbildung. Ein
           Procedere zum weiteren Vorgehen wurde zusammen mit der Behörde abgestimmt.
          Zwei Unterschreitungen des pH-Werts am Fettabscheider der Kantine: trotz der in
           Abstimmung mit der Behörde getroffenen Maßnahmen wie einer Erhöhung des
           Reinigungsintervalls wurde der Wert zwei Mal nicht eingehalten. Die Kantine wurde
           im Dezember 2020 außer Betrieb genommen, sie wird inklusive Fettabscheider
           abgerissen. 2023 soll eine neue Kantine mit einer neuen Abwasserbehandlung in
           Betrieb genommen werden.
          Bei der Kontrolle der Trinkwasserleitungen wurde in Gebäude 076 eine
           Legionellenkontamination festgestellt. Die Ursachen wurden analysiert und in
           Abstimmung mit den Behörden geeignete Verfahren zur Mängelabstellung
           erfolgreich eingeleitet.

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MTU-Umwelterklärung 2020

6 Kern-Indikatoren
Die EMAS-Kern-Indikatoren bilden die Umweltleistung der MTU in den Bereichen Energie,
Material, Wasser, Abfall, Flächenverbrauch und Emissionen ab. Sie setzt sich zusammen aus
der Umweltauswirkung A (siehe Tabelle 5), und der Bezugsgröße B (siehe Tabelle 6), die den
Bezug zur Hauptaktivität der MTU darstellt (Referenzwert) - daraus ergibt sich die Kennzahl R
(siehe Tabelle 7).
Wie schon seit der Umwelterklärung für das Jahr 2017 verwendet die MTU auch dieses Jahr
wieder als Bezugsgröße die Maschinenlaufstunden. Wir normieren die Werte auf 100 Prozent
für das Jahr 2015 und beschreiben die Veränderungen.

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MTU-Umwelterklärung 2020

Tabelle 5:       Auswirkung (A) der Kernindikatoren

 (A) Auswirkungen                                     2016      2017      2018            2019      2020
 Energie, ohne Prüfstände                   GWh       144       139       149             147       153
 Energie, Serienprüfstände                  GWh       14        13        16              21        17
 Energie, Entwicklungsprüfstände            GWh       20        0         0               0         0
 Nickelbasislegierung                       t         1.904     2.163     3.281           4.009     3.077
 Titanbasislegierung                        t         222       319       434             290       268
 Spritzpulver                               t         21        20        24              26        15
 Öle, Schmierstoffe                         t         68        77        108             125       71
 Kühlschmierstoffe                          t         109       124       94              131       126
 Chemikalien                                t         587       854       658             651       632
 Stadtwasser von SWM                        Tsd. m³   79        94        101             120       107
 Entnahme von Grundwasser                   Tsd. m³   7.038     8.647     8.496           9.487     8.152
 Summe, Abfall                              t         3.778     3.806     4.434           4.469     3.613
 Summe gefährlicher Abfall                  t         1.006     1.159     1.401           1.338     990
 Summe CO, ohne Entwicklung                 t         15        20        21              22        21
 Summe NOx, ohne Entwicklung                t         51        58        65              73        65
 Summe SO2, ohne Entwicklung                t         13        18        19              18        16
 Summe Staub, ohne Entwicklung              t         1         1         1               1         1
 Summe CO2, ohne Entwicklung                t         37.518    37.620    36.979          36.984    37.279
 Bebaute Fläche [m²]                        m³        191.015   188.043   189.780         190.941   194.220

                                                                                41 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

Tabelle 6:   Bezugsgröße (B) für die Bestimmung der Kennzahl (R)

 Bezugsgröße (B)                                2016          2017    2018             2019   2020
 Maschinenstunden                               100%           109%   126%             132%    94%

                                                                             42 / 46
MTU-Umwelterklärung 2020

Tabelle 7:       Kennzahl (R) bezogen auf 1 Mio. Maschinenstunden

 (R) Kennzahl 2020, bezogen auf 2016                                2016   2017      2018    2019    2020
 Energie, ohne Prüfstände                                           100%   -11%       -20%    -25%    11%
 Energie, Serienprüfstände                                          100%   -17%       -13%     9%     28%
 Energie, Entwicklungsprüfstände                                    100%   100%      -100%   -100%   -100%
 Nickelbasislegierung                                               100%     5%       34%     55%     68%
 Titanbasislegierung                                                100%    32%       52%      -4%    25%
 Spritzpulver                                                       100%   -13%       -13%    -11%    -25%
 Öle, Schmierstoffe                                                 100%     4%       23%     35%      9%
 Kühlschmierstoffe                                                  100%     5%       -33%    -12%    20%
 Chemikalien                                                        100%    34%       -13%    -18%    12%
 Stadtwasser von SWM                                                100%     9%        -1%    12%     41%
 Entnahme von Grundwasser                                           100%    13%        -6%     -1%    20%
 Summe, Abfall                                                      100%    -7%        -9%    -13%     -1%
 Summe gefährlicher Abfall                                          100%     6%        8%      -2%     2%
 Summe CO, ohne Entwicklung                                         100%    23%        9%      8%     46%
 Summe NOx, ohne Entwicklung                                        100%     5%        -1%     5%     32%
 Summe SO2, ohne Entwicklung                                        100%    27%       14%      2%     28%
 Summe Staub, ohne Entwicklung                                      100%    -8%       -22%    -26%     4%
 Summe CO2, ohne Entwicklung                                        100%    -8%       -23%    -28%     3%
 Bebaute Fläche [m²]                                                100%    -9%       -23%    -26%     6%

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MTU-Umwelterklärung 2020

7 Umwelterklärung
 7.1   Ansprechpartner
Für Fragen zur Umwelterklärung steht Ihnen zur Verfügung:
Klaus Schmid
Leiter Umweltschutz / Arbeitssicherheit

MTU Aero Engines AG
Umweltschutz / Arbeitssicherheit
Dachauer Straße 665
80995 München
www.mtu.de
Tel.: (089) 1489-2207
Fax: (089) 1489-96274
E-Mail: klaus.schmid@mtu.de

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MTU-Umwelterklärung 2020

 7.2      Validierung der Umwelterklärung
Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutachtungs- und Va lidierungstätigkeiten:
Der Unterzeichner, Joachim Müller 5), bestätigt, begutachtet zu haben, ob der Standort, wie in
der aktualisierten Umwelterklärung mit der Registrierungsnummer angegeben, alle Anforder-
ungen der Verordnung (EG) Nr. 1221 / 2009 des Europäischen Parlaments und desRates
vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemein-
schaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
   die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der
       Verordnung (EG) Nr. 1 221/2009 einschließlich der Verordnungen (EU) 2017/1505.
       und (EU) 2018/2o2odurchgeführt wurden,
   das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die
      Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen,
   die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung für den Standort München,
       Dachauer Straße 665 der MTU Aero Engines AG ein verlässliches, glaubhaftes und
       wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der
       Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS -Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS   -

Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221 /
2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung
der Öffentlichkeit verwendet werden.

       EMAS-Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0236 akkreditiert oder
       zugelassen für den Bereich 30.3 (NACE-Code)

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MTU -Umwelterklärung 2020

 7.3   Vorlage der nächsten Umwelterklärung
Der Termin für die nächste Umwelterklärung wurde festgelegt auf Mai 2022.

München, den 20.05.202 1

Lars Wagner/                                 Klaus Schmid
Standortleit                                 Leiter Umweltschutz und Arbeitssicherheit
Umweltschi zverantwortlicher                 Umweltschutzbeauftragter

                                                                                    46 / 46
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