Unternehmen blicken auf die Bundestagswahl 2021 - Aktuelle Unternehmensstimmen und Einschätzungen - IHK ...
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Bildnachweis: XX X© XXX Unternehmen blicken auf die Bundestagswahl 2021 Aktuelle Unternehmensstimmen und Einschätzungen Auf einen Blick: • Die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland wird von den Unternehmen zunehmend kritisch gesehen. Insbesondere die bürokratischen Auflagen und die hohen Energiepreise werden als vorrangige Nachteile im internationalen Wettbewerb eingestuft. • Die Verschlankung staatlicher Strukturen, die Beschleunigung und Digitalisierung staatlicher Prozesse werden als die wichtigsten Lehren aus dem Krisenmanagement gesehen. • 98 % der Unternehmen ziehen Konsequenzen aus der Corona-Krise. Insbesondere die Stärkung der digitalen Kompetenzen der eigenen Mitarbeiter sowie weniger Dienstreisen sind häufige Maßnahmen.
IHK-UMFRAGE ZUR BUNDESTAGSWAHL 2021 Statements aus der Unternehmerschaft in Bayerisch-Schwaben: Meine Erwartung an die neue Bundesregierung: Dass wir den Standort Deutschland nachhaltig stärken in Themen Digitalisierung, Infrastrukturmaßnahmen und Steuergesetzgebung, um global nicht den Anschluss zu verlieren.“ Gregor Ludley, Geschäftsführer der Nosta GmbH, Höchstädt Von der nächsten Bundesregierung wünsche ich mir, dass sie bei den zu erwartenden Regelungen und Vorgaben zum Klima- und Umweltschutz marktwirtschaftliche Aspekte berücksichtigt und damit die Balance zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung beibehält.“ Wolfgang Winter, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dillingen-Nördlingen, Dillingen Ich wünsche mir von der nächsten Bundesregierung mehr Verantwortungsbewusstsein und mehr Sinn für Verhältnismäßigkeit. Ich wünsche mir ebenso eine Rückkehr zur Tugend der sozialen Marktwirtschaft: So wenig Staat wie möglich und so viel Staat wie nötig.“ Gerd Stiefel, Geschäftsführer der Fritz Stiefel Industrievertretungen GmbH, Neu-Ulm Methodik: Bayernweit durchgeführte Online-Umfrage unter Unternehmen aus dem IHK-Ehrenamt bis Ende Juni 2021. In Bayern haben 1.350 Unternehmen teilgenommen. Dieser Bericht skizziert die Ergebnisse aus Bayerisch- Schwaben: Hier hatten sich 149 Unternehmen von 375 angeschriebenen an der Umfrage beteiligt. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 40 %. 2 Stand: 26.07.2021
IHK-UMFRAGE ZUR BUNDESTAGSWAHL 2021 Die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland wird kritisch gesehen Im Sommer vor der Bundestagswahl wurden die Unternehmen in Bayerisch-Schwaben befragt, wie sie die aktuelle Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland beurteilen. Das Zeugnis der Unternehmen ist auch ein Alarmsignal: die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes wird insgesamt nur mit der Schulnote ausreichend (Durchschnittswert: 3,6) bewertet. Während die Finanzierungsbedingungen (Note 2,4) und die Forschung und Innovation (Note 2,5) in Deutschland noch positiv eingestuft werden, fallen insbesondere die steigenden Energiepreise (Note 4,5) und die hohen bürokratischen Auflagen (Note 4,9) sehr negativ ins Gewicht. Darüber hinaus werden auch die hohe Unternehmensbesteuerung, der langsame Fortschritt in der Digitalisierung, die hohen Arbeitskosten im Vergleich zu anderen Ländern und der anhaltende Fachkräftemangel als zunehmende Nachteile im internationalen Wettbewerb gesehen. In Abbildung 1 sind die Bewertungen der Unternehmen dargestellt. Abbildung 1: Wie wettbewerbsfähig ist der Standort Deutschland aktuell aus Sicht Ihres Unternehmens? (Mittelwerte für die Schulnoten von 1 = Sehr gut bis 6 = Ungenügend) Finanzierungsbedingungen 2,4 (n=147) Forschung und Innovation 2,5 (n=147) Verkehrsinfrastruktur 3,1 (n=149) Gründerfreundlichkeit 3,2 (n=144) Fachkräfteangebot 3,6 (n=149) Arbeitskosten (n=148) 3,8 Digitalisierung (n=148) 3,9 Unternehmensbesteuerun 4,1 g (n=149) Energiepreise (n=147) 4,5 Bürokratie (n=149) 4,9 0,5 sehr gut 1,5 gut 2,5befriedigend3,5 ausreichend4,5 mangelhaft5,5 ungenügend6,5 3 Stand: 26.07.2021
IHK-UMFRAGE ZUR BUNDESTAGSWAHL 2021 Konsequenzen für die Wirtschaftspolitik – welche Lehren sollen aus der Krise gezogen werden? Die Wirtschaft zieht vor der Bundestagswahl ihre Lehren aus der Corona-Krise und leitet daraus wirtschaftspolitischen Maßnahmen ab, welche sie der neuen Bundesregierung mit auf den Weg gibt. In erster Linie plädiert die Wirtschaft für einen schlanken und schlagkräftigeren Staat. Die Verwaltung braucht einen breiten Schub in der Digitalisierung. Insgesamt werden in einer stärkeren Digitalisierung große Potentiale für die Wirtschaft und Gesellschaft gesehen, die es politisch zu fördern gilt. Außerdem wird eine solide Finanzpolitik als ein Schlüssel für die zukünftige, wirtschaftliche Entwicklung betrachtet. Dazu zählt ein effizienter und zukunftsgerichteter Einsatz von staatlichen Haushaltsmitteln. In der Corona-Krise wurde zudem die Wichtigkeit resilienter Lieferketten und Handelsbeziehungen, aber auch die Bedeutung eigener Produktionskapazitäten deutlich. Insbesondere zu Beginn der Krise herrschte ein großer Bedarf an medizinischer Ausrüstung, der zum Teil nur über Importe gedeckt werden konnte. Der aktuelle Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten ist ein weiteres Beispiel für eine Abhängigkeit, die durch den Aufbau weiterer Produktionsstätten und zusätzlicher Lagerkapazitäten in Deutschland und Europa gemildert werden könnte. Die Corona-Krise hat demnach gezeigt, dass Produktionsstandorte in Deutschland und Europa wieder attraktiver werden müssen. Weitere Aspekte sind die Notwendigkeit für staatliche Anreize zur Förderung von Innovationen sowie der anhaltende Trend zum nachhaltigen Wirtschaften, der auch durch die Krise nicht gebrochen wurde. In der Abbildung 2 sind die Top-Lehren aus der Corona-Krise aus Sicht der Unternehmen in Bayerisch-Schwaben nochmals dargestellt. Abbildung 2: Was sind aus Sicht Ihres Unternehmens die wichtigsten wirtschaftspolitischen Lehren aus der Pandemie? (Mehrfachantworten mit 5 Antwortmöglichkeiten aus 10 vorgegebenen Antworten) Die Corona-Krise hat gezeigt, dass… ... die staatlichen Strukturen und Prozesse entschlackt, 86% beschleunigt und digitalisiert werden müssen. ... eine solide Finanzpolitik Handlungsfähigkeit in Krisenzeiten ermöglicht, die Haushaltsmittel aber 59% zukunftsgerichtet, effektiv und effizient eingesetzt werden müssen. ... der weltweite Handel resilienter und der Produktionsstandort Deutschland/Europa attraktiver 57% gemacht werden müssen. … Wirtschaft und Gesellschaft die Chancen und Potenziale 47% der Digitalisierung viel stärker nutzen müssen. 4 Stand: 26.07.2021
IHK-UMFRAGE ZUR BUNDESTAGSWAHL 2021 Welche Lehren ziehen die Unternehmen für sich aus der Corona-Krise? Die Wirtschaft zieht zahlreiche Lehren aus der Corona-Krise und setzt sich kritisch mit den vergangenen Krisen- Monaten auseinander. Ganze 80 % der Unternehmen sehen den Bedarf, die digitalen Kompetenzen der eigenen Mitarbeiter zu stärken. Das Arbeiten aus dem Home-Office und damit verbundene virtuelle Zusammenarbeit haben die Corona-Krise geprägt. Daraus ergeben sich Kosteneinsparungspotentiale, beispielsweise in der Reduktion von Dienstreisen, die nun teilweise durch virtuelle Termine ersetzt werden können. Für 77 % der Unternehmen in Bayerisch-Schwaben ist dies eine zentrale Lehre und Konsequenz aus der Krise. Darüber hinaus sollen die Eigenverantwortung von Mitarbeitern gestärkt (71 %), Vertriebswege digitalisiert (65 %) und nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle ausgebaut werden (64 %). Fast jedes zweite Unternehmen setzt auch auf die Erhöhung des Eigenkapitalpuffers (49 %). Die Gewinnung von mehr Fremdkapitalgebern spielt dagegen eine untergeordnete Rolle (6 %). Weitere Themen sind die Ausweitung von Lagerkapazitäten (30 %), eine verstärkte Regionalität der eigenen Lieferketten (47 %) sowie die Erhöhung der Anzahl der eigenen Zulieferer (26 %). Abbildung 3: Welche Lehren aus Corona ziehen Sie für Ihr Unternehmen? [Mehrfachnennung möglich] Digitale Kompetenzen von Mitarbeitern stärken 80% Besprechungen virtuell durchführen / Dienstreisen 77% reduzieren Eigenverantwortung von Mitarbeitern stärken 71% Vertriebswege digitalisieren 65% Nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle ausbauen 64% 5 Stand: 26.07.2021
IHK-UMFRAGE ZUR BUNDESTAGSWAHL 2021 Wirtschaftspolitische Empfehlungen der bayerischen Industrie- und Handelskammern Die politischen Entscheidungsträger durch eine gebündelte und ausgewogene Stimme aus der Wirtschaft zu unterstützen, gehört zu den Kernaufgaben der Industrie- und Handelskammern. Abseits der reinen Forderung erscheint die Analyse der Probleme und die Unterbreitung von ganz konkreten Verbesserungsvorschlägen wichtiger denn je. Die bayerischen IHKs haben das Wissen ihrer Berater und jenes der Ausschüsse gebündelt. In sieben Themenbereichen möchten die bayerischen IHKs mit eigenen Vorschlägen einen positiven Beitrag zur Entwicklung des Wirtschaftsstandortes leisten. Themen Staat & Bürokratie Download Europa & Internationales Download Standortbedingungen Download Steuern, Eigenkapital & öffentliche Finanzen Download Digitalisierung Download Bildung und Fachkräfte Download Innovation & Gründung Download Ihr Ansprechpartner Dr. Matthias Köppel Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik Industrie- und Handelskammer Schwaben Stettenstraße 1+3 86150 Augsburg Telefon: 0821 3162-205 E-Mail: matthias.koeppel@schwaben.ihk.de 6 Stand: 26.07.2021
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