Untie to Tie - Hera Büyüktaşcıyan Kuratiert von / Curated by Nat Muller

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Untie to Tie - Hera Büyüktaşcıyan Kuratiert von / Curated by Nat Muller
Nat Muller
                                         Hera
29.3.–
30.6.2019

            Kuratiert von / Curated by
                                         Büyüktaşcıyan
                                                                     Untie to Tie

     Neither on the Ground,
     nor in the Sky                                      Movement.Bewegung
Untie to Tie - Hera Büyüktaşcıyan Kuratiert von / Curated by Nat Muller
Untie
                                                                    Untie to Tie
                                                                                 to Tie
                                                                    Mit dem transdisziplinären Projekt Untie to Tie (2017–2020) lädt
                                                                    die ifa-Galerie Berlin zu einem Diskurs über koloniale Vermächt-
                                                                    Mit  dem
                                                                    nisse,     transdisziplinären
                                                                            Bewegung,        MigrationProjekt
                                                                                                           und Umwelt
                                                                                                                    Untie to ein.    (2017–2020)
                                                                                                                                TieAls  ein Ort derlädt
                                                                    die ifa-Galerie
                                                                    Begegnung           Berlin die
                                                                                    fungiert    zu einem      Diskurs
                                                                                                     ifa-Galerie         über
                                                                                                                    Berlin   alskoloniale
                                                                                                                                  PlattformVermächt-
                                                                                                                                               für
                                                                    nisse,  Bewegung,
                                                                    subjektive    Positionen Migration     und Umwelt
                                                                                                  und Strategien,       die ein.
                                                                                                                             den Als    ein Ort
                                                                                                                                   Status    quoder
                                                                                                                                                  und
                                                                    Begegnung
                                                                    die Konstruktionfungiert
                                                                                           einerdienormativen
                                                                                                     ifa-Galerie Universalität
                                                                                                                    Berlin als Plattform
                                                                                                                                      infragefürstellen.
                                                                    subjektive
                                                                        Der erste Positionen      und Strategien, Über
                                                                                      Programmschwerpunkt               die den    Status Vermächt-
                                                                                                                               koloniale     quo und
                                                                    die Konstruktion
                                                                    nisse                  einer normativen
                                                                           und zeitgenössische                      Universalität
                                                                                                         Gesellschaften               infrageunter-
                                                                                                                              (2017–2018)       stellen.
                                                                        Der die
                                                                    suchte   erste    Programmschwerpunkt
                                                                                  Auswirkungen          kolonialer Strukturen,
                                                                                                                       Über koloniale  die seit  jeher
                                                                                                                                            Vermächt-
                                                                    die modernen
                                                                    nisse              Gesellschaften
                                                                           und zeitgenössische               formten und(2017–2018)
                                                                                                         Gesellschaften        auch heute unter-
                                                                                                                                               noch
                                                                    suchte
                                                                    unsere die    Auswirkungen
                                                                             globalen      Realitätenkolonialer
                                                                                                          und unseren Strukturen,      die seit jeher
                                                                                                                           Alltag beeinflussen.
                                                                    die Hieran
                                                                        modernen       Gesellschaften
                                                                                  knüpft                     formten und
                                                                                            der zweite Abschnitt               auch heute noch
                                                                                                                          Movement.Bewegung
                                                                    unsere   globalen
                                                                    (2018–2019)      an undRealitäten
                                                                                               begreiftund     unseren
                                                                                                           Vielfalt  und Alltag     beeinflussen.
                                                                                                                            Pluralität   als wesent-
                                                                        Hier
                                                                    liche     setzt das zweite Kapitel
                                                                           Gestaltungsmerkmale                    derer die Gegenwart an:
                                                                                                           dankMovement.Bewegung               als
                                                                    Vielfalt
                                                                    eine sichund    Pluralität
                                                                                ständig           werden als
                                                                                            verändernde          wesentliche
                                                                                                              Realität             Gestaltungsmerk-
                                                                                                                          wahrnehmbar         wird.
                                                                    male   verstanden,
                                                                    Das Programm            dank derer
                                                                                         fordert            die Gegenwart
                                                                                                    dazu auf,    über mentale   alsund
                                                                                                                                     eineterritoriale
                                                                                                                                           sich ständig
                                                                    verändernde
                                                                    koloniale         Realität
                                                                                Grenzen           wahrnehmbar
                                                                                             hinweg      zu denken.wird.      Das Programm
                                                                                                                       Bewegung                    for-
                                                                                                                                        und Migration
                                                                    dert dazu
                                                                    werden    alsauf,  über mentale
                                                                                    natürliche,            und territoriale
                                                                                                   andauernde        Phänomene  koloniale    Grenzen
                                                                                                                                      verstanden,
                                                                    hinweg
                                                                    als       zu denken. Bewegung
                                                                        emanzipatorische          Prozesse,und  dieMigration      werden als natür­
                                                                                                                     zwischenmenschliche            Inter-
                                                                    liche, andauernde
                                                                    aktionen    fördern. Phänomene verstanden, als emanzipatori-
                                                                    scheDieProzesse,     die zwischenmenschliche
                                                                             vier Ausstellungen                              Interaktionen fördern.
                                                                                                        des zweiten Programmschwerpunkts
                                                                        Die vier Ausstellungen
                                                                    Movement.Bewegung                   des begleitet
                                                                                                   werden     zweiten Programmschwerpunkts
                                                                                                                           von einem öffentlichen
                                                                    Programm,       das seinenwerden
                                                                    Movement.Bewegung              Fokus auf  begleitet    von einem
                                                                                                                  Performances,           öffentlichen
                                                                                                                                       Klangkunst     und
                                                                    Programm,
                                                                    Theater   setzt.das seinen Fokus auf Performances, Klangkunst
                                                                    und Theater setzt.
                                                                    WithKonzept:     Alya Sebti
                                                                           the transdisciplinary        project Untie to Tie (2017–20), ifa
                                                                    Gallery Berlin invites to take part in a discourse on colonial
                                                                    With   the transdisciplinary
                                                                    legacies,   movement, migration      project
                                                                                                               andUntie     to Tie (2017–2020),
                                                                                                                     environment.        The ifa Gallery
                                                                    ifa Gallery
                                                                    Berlin  acts Berlin    invites
                                                                                   as a space     of visitors
                                                                                                      encounter,to take
                                                                                                                     as apart    in a discourse
                                                                                                                           platform                 on
                                                                                                                                        for subjective
                                                                    colonial legacies,
                                                                    narratives    that query movement,
                                                                                                  the status migration
                                                                                                                quo andand  the environment.
                                                                                                                                  construction of
                                                                    ifanormative
                                                                    a   Gallery Berlin     acts as a space of encounter; as a platform
                                                                                     universality.
                                                                    for subjective     narratives
                                                                        The first phase,              that query
                                                                                               On Colonial          the status
                                                                                                                Legacies           quo and the
                                                                                                                             and Contemporary
                                                                    con­struction
                                                                    Societies         of a normative
                                                                                 (2017–18),     reflected  universality.
                                                                                                             on the impacts of colonial
                                                                        The firstwhich
                                                                    structures       phase, have
                                                                                               Onformed
                                                                                                    Colonial  modern
                                                                                                                 Legacies societies    in the first
                                                                                                                              and Contemporary
                                                                    place,  and(2017–2018),
                                                                    Societies     which continue    reflected     on the
                                                                                                         to globally       impactsour
                                                                                                                        influence       of colonial
                                                                                                                                           realities and
                                                                    structures
                                                                    our  everyday  that
                                                                                      lifehave
                                                                                           today.formed modern societies and continue
                                                                    to globally
                                                                        Following  influence
                                                                                      this, theour     realities
                                                                                                   second     phaseandMovement.Bewegung
                                                                                                                         our everyday life today.
Hera Büyüktaşcıyan, The Observers, 2018, found porcelain objects,       Following
                                                                    (2018–19)         this, the
                                                                                  perceives        secondand
                                                                                                diversity     phaseplurality   as essential features
                                                                                                                      Movement.Bewegung
found rugs, metal © the artist                                      (2018–2019)
                                                                    that             perceivestodiversity
                                                                          make it possible           grasp the and   plurality
                                                                                                                   present    asasanessential    features
                                                                                                                                      ever-changing
                                                                    that make
                                                                    reality. Theitprogramme
                                                                                     possible to grasp       the present
                                                                                                     encourages       thinkingas an   ever-changing
                                                                                                                                  beyond     colonial
                                                                    reality. The
                                                                    borders,   be programme
                                                                                    they mentalencourages
                                                                                                      or territorial.thinking
                                                                                                                        Movement  beyondandcolonial
                                                                                                                                              migration
                                                                    are  understood
                                                                    borders,   be theyasmental
                                                                                             natural, orpermanent
                                                                                                          territorial. phenomena,
                                                                                                                        Movement and      as emancipa-
                                                                                                                                              migration
                                                                    are understood
                                                                    tory  processes that  as natural,
                                                                                               facilitatepermanent     phenomena,
                                                                                                            interactions     between as      emancipa-
                                                                                                                                          people.
                                                                    toryThe
                                                                          processes
                                                                             four consecutive
                                                                                         that facilitate
                                                                                                       exhibitions
                                                                                                            interactions
                                                                                                                      of Movement.Bewegung
                                                                                                                             between people. are
                                                                        The four consecutive
                                                                    accompanied        by a public exhibitions
                                                                                                       programme,     ofincluding     a series of are
                                                                                                                          Movement.Bewegung
                                                                    encounters with
                                                                    accompanied        by aa focus
                                                                                              publicon    performances,
                                                                                                       programme,             soundaart
                                                                                                                         including          and theatre.
                                                                                                                                         series  of
                                                                    encounters with a focus on performances, sound art and theatre.
                                                                        Concept: Alya Sebti
Untie to Tie - Hera Büyüktaşcıyan Kuratiert von / Curated by Nat Muller
Hera Büyüktaşcıyan

Neither
on the Ground,
nor in the Sky
29.3.–30.6.2019

             Früher war es ein Leichtes, Figuren und Zierat
             aus der Tiefe zu holen                                    Hera Büyüktaşcıyan, Neither on the Ground, nor in the Sky, 2019,
             um die Freunde die uns noch treu waren damit              video still © the artist
             zu erheitern.

             Die Seile sind zerrissen: nur die Rillen am Brunnenrand
             Erinnern uns noch an unser vergangenes Glück
             Giōrgos Sepherēs, Mythischer Lebensbericht

Nat Muller

In der Einzelausstellung Neither on the Ground, nor in the Sky         Alexandersittichs in mehreren der gezeigten Werke: Er begleitet
zeigt Hera Büyüktaşcıyan ihre neuesten Arbeiten, in welchen sie        und führt die Besucher*innen, so wie in dem titelgebenden
mit poetischen Mitteln die Bedeutung von Migration, kulturellem        Video Neither on the Ground, nor in the Sky, in dem er zwischen
Erbe, Zugehörigkeit und Vertreibung untersucht. Inspiriert             dem heutigen Bergama und den Ruinen des vergangenen
wurde das Projekt von einem Bodenmosaik im Berliner Pergamon-          Pergamons hin und her flattert. In der Ausstellung kommt dem
museum, dem sogenannten Mosaik mit Alexandersittich                    Sittich eine mehrdeutige Rolle zu: Er fungiert als Symbol
(160–150 v. Chr.), das aus dem alten Palast von Pergamon (heute        für die Freiheit und verweist aufgrund seiner ikonografischen
Bergama in der Türkei) stammt. Während Herkunft und Besitz             Geschichte gleichzeitig auf das Motiv der Gefangenschaft.
antiker Kunstwerke und von Artefakten aus kolonialen Kontexten         Doch die Künstlerin entlässt den Vogel ins Freie, sodass er das
derzeit in akademischen und Museumskreisen viel diskutiert             Gelände der Ausgrabungsstätte und die moderne anatolische
werden – was auch den politischen Hintergrund für das Projekt          Stadt erkunden kann. Er wird Zeuge des Wandels der ehemals
bildet – fasst Büyüktaşcıyan diese Fragen weiter und nimmt             mächtigen und prunkvollen Stadt zu einem dicht bevölkerten
uns mit auf eine Reise durch verschiedene Zeiten und Räume,            urbanen Zentrum, in dem sich auch heute Spuren dieser Ver-
in welche sie universelle Gefühle und Erfahrungen wie Verlust,         gangenheit finden lassen. Der Vogel nimmt eine Zeit und einen
Identität und Geschichte einbezieht.                                   Raum des Dazwischen ein, einen Grenzbereich, weder am Boden
                                                                       noch am Himmel, weder im Heute noch im Gestern.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf ein Stadtviertel, das
an die Ausgrabungsstätte in Pergamon angrenzt. Einige Häuser           Die Vergangenheit überlagert oft unsere Wahrnehmung und
wurden hier auf einer Brücke gebaut und erwecken den Eindruck,         Kenntnis der Gegenwart. Sie kann uns dabei als wärmende
als schwebten sie zwischen Himmel und Erde – wie ein Vogel             Decke dienen, in die wir uns hüllen im Wissen, dass das Vergan-
auf einem Baum. Das Vogelmotiv findet sich in Gestalt des              gene hinter uns liegt. Aber sie kann uns auch beengen und uns
Untie to Tie - Hera Büyüktaşcıyan Kuratiert von / Curated by Nat Muller
daran hindern, über dieses Wissen hinauszugehen. Diesem             Um die Herausforderungen, die mit der Darstellung der Geister
Gefühl wird in der Arbeit The Observers Ausdruck gegeben,           der Geschichte und ihrer narrativen Ordnung einhergehen,
einem Paar zarter Porzellansittiche, die in handgeknüpfte           geht es in Icons for Birds on Stones. Für diese Serie verwendete
Teppiche gehüllt sind. Wie Wächter beobachten sie den Lauf der      die Künstlerin Kohlepapier und Bleistift und arbeitete mit
Zeit und verfolgen, welche materiellen Überreste erhalten           Archivbildern der Ausgrabungsstätte in Pergamon. Die durch
bleiben. Welche Spuren der Geschichte erhalten sich, welche         Abreibungen entstandenen Bilder wirken geradezu geisterhaft.
werden verschüttet und welche verschwinden? Ist es überhaupt        Ausgestellt in Form von Bausteinen bilden die Icons for Birds
möglich, gegen das Fragmentarische und die Flüchtigkeit             on Stones die Forschungsgrundlage des Narrativs, das Hera
des Gedächtnisses anzukommen und Zerfall als sinnstiftend zu        Büyüktaşcıyan in der Ausstellung entfaltet.
betrachten?
                                                                    In Neither on the Ground, nor in the Sky beschäftigt sich
Die Spannung zwischen der materiellen Präsenz der Geschichte        Büyüktaşcıyan mit einer nicht linearen Zeitlichkeit, mit einem
einerseits und ihrer gespenstischen Vergänglichkeit anderer-        Ort, der weder bis zum Himmel reicht noch den Boden berührt.
seits wird in zwei weiteren Arbeiten mit Teppichen besonders        Dieser Ort ist der Ausgangspunkt einer Reise durch die Ge-
eindrücklich dargestellt: In der Installation Foundations und der   schichte, die uns letztlich in unsere unruhige Gegenwart führt.
Bodenarbeit Panta Rhei. Teppiche fungieren in der gesamten
Ausstellung als Kontrapunkt zu den Vögeln und vereinen ver-
schiedene Aspekte: Sie haben die wärmenden und behaglichen
Eigenschaften eines festen Zuhauses und gleichzeitig können
sie bei einem hastigen Aufbruch zur Flucht verwendet werden,
um das Hab und Gut einzupacken. Für jene, die kein Zuhause
haben, kann ein Teppich einen privaten Ort der Zuflucht schaffen,
der – in seinem begrenzten Rahmen – ein Gefühl der Zugehörig-
keit vermitteln kann.
                                                                    BIOGRAFIEN
In Foundations lädt ein Steg aus aufgerollten Teppichen mit
                                                                    Hera Büyüktaşcıyan (*1984 in Istanbul)     Nat Muller lebt und arbeitet als freie
Mosaikmuster die Betrachter*innen dazu ein, zwischen
                                                                    lebt und arbeitet in Istanbul und Athen.   Kuratorin und Autorin in Birmingham
den Säulen eines lange vergangenen Raumes zu schlendern:            In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich     und Amsterdam. Sie publizierte
der Stoa der Bibliothek von Pergamon. Als monumentale               mit Identität, Gedächtnis, Geschichte,     umfangreich zur Kunst im Nahen
und dennoch mobile Installation ähneln die Rollen den Schrift-      Zeit und Raum. Sie greift dabei häufig     Osten und kuratierte Filmprogramme
                                                                    auf die Metaphorik lokaler Mythen          u. a. für das International Filmfestival
rollen, die einst die berühmte Bibliothek Pergamons füllten.
                                                                    zurück sowie auf historische und           Rotterdam, das Norwegian Short
Die Mosaikmuster der Textilien lassen sich zugleich wie ein         ikonografische Elemente der verschie-      Film Festival und die Internationalen
Notationssystem lesen, das die ältere und die turbulente            denen Regionen, um Ungesagtes zur          Kurzfilmtage Oberhausen. Zu ihren
jüngere Geschichte Pergamons dokumentiert.                          Sprache zu bringen. Ein in ihrem Werk      letzten Ausstellungen gehören
                                                                    immer wiederkehrendes Motiv ist            Spectral Imprints für den Abraaj Group
                                                                    Wasser.                                    Art Prize, Dubai (2012); This is the
Panta Rhei ist inspiriert von der Vorstellung Heraklits, dass       Zu ihren letzten Ausstellungen gehören:    Time. This is the Record of the Time,
„alles fließt“. Die geschichteten Teppiche zeigen Darstellungen     Dhaka Art Summit (2018); FIAC, Paris       Stedelijk Museum, Amsterdam und
des Alexandersittich-Mosaiks aus Pergamon. Auch hier wird           (2017); Write Injuries on Sand and         American University of Beirut Gallery,
dem fragmentarischen, veränderlichen und in gewissem Maße           Kindness in Marble, Green Art Gallery,     Beirut (2014/15); Pattern Recognition
                                                                    Dubai (2017); Freundschaftsspiel           für die Qalandiya International,
verborgenen Wesen des Gedächtnisses Ausdruck verliehen –            Istanbul: Freiburg, Museum für Neue        Ramallah und The Mosaic Rooms,
ähnlich einem Palimpsest, auf dem die Überreste der Vergan-         Kunst, Freiburg (2016); Istanbul.          London.
genheit in die Äußerungen der Gegenwart übergehen. Die              Passion, Joy, Fury, MAXXI, Rom (2015);     Nat Muller wurde zur Kuratorin des
Künstlerin bezieht sich auf die architektonischen Fundamente        Saltwater, 14. Istanbul Biennale (2015);   dänischen Pavillons auf der 58. Biennale
                                                                    Armenity, Armenischer Pavillon, 56.        in Venedig ernannt. Sie ist derzeit
des Pergamonaltars, dessen heutige Ausgrabungsstätte von            Biennale in Venedig (2015); Fishbone,      Doktorandin an der Birmingham City
Unkraut überwuchert ist und von Schlangen bevölkert wird.           State of Concept, Athen (2015);            University mit einem Stipendium des
Ebenso wie das Bodenmosaik befindet sich auch der Altarfries        The Jerusalem Show VII, Jerusalem          Arts & Humanities Research Council.
im Pergamonmuseum in Berlin; die Arbeit kann somit als Verweis      (2014); The Land Across the Blind,
                                                                    Galeri Mana, Istanbul, (2014); In Situ,
auf Verlust und Trennung verstanden werden.                         PiST///, Istanbul (2013); Envy, Enmity,
                                                                    Embarrassment, ARTER, Istanbul
                                                                    (2013).
Untie to Tie - Hera Büyüktaşcıyan Kuratiert von / Curated by Nat Muller
Hera Büyüktaşcıyan

Neither
on the Ground,
nor in the Sky
29.3.–30.6.2019

             It used to be easy for us to draw up idols and ornaments
             to please those friends who still remained loyal to us.

             The ropes have broken; only the grooves on the well’s lip
             remind us of our past happiness                             Hera Büyüktaşcıyan, Foundations, 2019, carpet, metal © the artist

             George Seferis, Mythistorema

Nat Muller

Hera Büyüktaşcıyan’s solo exhibition Neither on the Ground, nor          performs an ambiguous role, simultaneously a symbol of
in the Sky comprises newly commissioned work that poetically             freedom and historical iconographic captivity. However, the
explores what migration, cultural heritage, belonging and                artist has set this bird free to roam the plains of the excavation
displacement mean. The project is inspired by a floor mosaic in          site and the modern Anatolian city. It bears witness to change
Berlin’s Pergamon Museum known as the Alexandrine Parakeet               and the way in which this once powerful and glorious city
Mosaic (160–150 BC) that was taken from the ancient Palace               has now been transformed into a populous urban centre, which
of Pergamon (now Bergama in Turkey). While the provenance                still retains traces of its past. In this respect, the bird occupies
and ownership of antiquities and colonial artefacts is currently         a time and space that is in-between, a liminal space, neither on
debated extensively in academia and museum circles – this                the ground, nor in the sky, neither in the past nor in the present.
forms the political backdrop to the project – Büyüktaşcıyan
broadens these notions and takes us on a journey that traverses          The past cloaks our perception and knowledge of the present.
time and place by touching on universal sensibilities such as loss,      Knowing that the past lies behind us, it might function as a
identity, and history.                                                   soothing blanket we can wrap around ourselves. At the same
                                                                         time however, the past can entrap us and prevent us from
The exhibition title alludes to the neighbourhood adjacent to            looking beyond that very knowledge. This sentiment is ex-
the Pergamon excavation site, where some of the houses are               pressed in The Observers, a pair of delicate porcelain parakeets
built on a bridge, thus appearing to be suspended between                wrapped in artisanal rugs. Like sentinels, they observe the
earth and sky, like a bird perched on a tree. The figure of the          passing of time and monitor the material residues of the past.
Alexandrine parakeet is a motif that resonates throughout the            Which traces of history endure, which have become latent, and
works. In the video that gives the exhibition its title, this bird       which are absent? Is it possible at all to escape the fragmentary
acts as a guide and flits between modern-day Bergama and                 and volatile nature of memory and derive meaning from ruin?
the ruins of bygone Pergamon. In the exhibition, the parakeet            The tension between history’s material presence on the one
hand and its haunted evanescence on the other is beautifully          BIOGRAPHIES
articulated through two other carpet-based works: the installa-
tion Foundations and the floor piece Panta Rhei.                      Hera Büyüktaşcıyan (b. 1984 in Istanbul)    Nat Muller is an independent curator
Carpets feature throughout this exhibition as a counterpoint to       lives and works in Istanbul and Athens.     and writer based between Birmingham
                                                                      Her practice explores issues of             and Amsterdam. She has written
the birds. They combine the stationary, warming and comforting
                                                                      identity, memory, history, time and         extensively on art from the Middle
features of home with scope to become an impromptu means              space. She often draws on metaphors         East and has curated screenings inter
to wrap one’s belongings when suddenly forced to flee.                from local myths and on historic and        alia for the International Film Festival
For those who have lost their home, a carpet can be laid out to       iconographic elements of various            Rotterdam, Norwegian Short Film
                                                                      geographies to tell the untold. Water       Festival, International Short Film
create a private space of refuge that instils a sense of belonging
                                                                      is a recurring theme in her oeuvre.         Festival Oberhausen.
within its limited parameters.                                        Recent exhibitions include: Dhaka Art       Recent exhibitions include Spectral
                                                                      Summit (2018); FIAC, Paris (2017);          Imprints for the Abraaj Group Art Prize,
In Foundations, a walkway of rolled-up carpets with mosaic            Write Injuries on Sand and Kindness         Dubai (2012); This is the Time. This is
                                                                      in Marble, Green Art Gallery, Dubai         the Record of the Time at Stedelijk
patterns welcomes the viewer to stroll through the pillars of a
                                                                      (2017); Freundschaftsspiel Istanbul:        Museum, Amsterdam and American
space long lost, the stoa of the Pergamon library. A monumental       Freiburg, Museum für Neue Kunst,            University of Beirut Gallery, Beirut
yet mobile installation, these rolls resemble the parchment           Freiburg (2016); Istanbul. Passion, Joy,    (2014/15); Pattern Recognition at
scrolls that once filled Pergamon’s celebrated library. Their         Fury, MAXXI, Rome (2015); Saltwater,        Qalandiya International, Ramallah/
                                                                      14th Istanbul Biennial (2015); Armenity,    The Mosaic Rooms, London.
fabric scorched with the patterns of mosaics, they also read as
                                                                      Armenian Pavilion, 56th Venice Biennale     Nat Muller has been appointed curator
notational scores that chronicle Pergamon’s ancient past, as          (2015); Fishbone, State of Concept,         of the Danish Pavilion for the 58th
well as its more recent turbulent history. In Panta Rhei, the title   Athens (2015); The Jerusalem Show VII,      Venice Biennale. She is an AHRC-funded
referencing Heraclitus’ idea that “everything flows”, carpets are     Jerusalem (2014); The Land Across           PhD researcher at Birmingham City
                                                                      the Blind, Galeri Mana, Istanbul, (2014);   University.
layered one on top of the other, each featuring the Alexandrine
                                                                      In Situ, PiST///, Istanbul (2013);
parakeet mosaic. Here too, memory’s fragmentary, mutable              Envy, Enmity, Embarrassment, ARTER,
and to an extent undisclosed nature is expressed like a volatile      Istanbul (2013).
palimpsest that flows from the remnants of the past to a
rearticulated present. In this piece the artist has referenced the
architectural foundations of the Altar of Zeus in Pergamon.
The present-day excavation site, overrun by weeds, forms a
habitat for snakes. This piece points to loss and separation,
referencing the famed friezes now housed at the Pergamon
museum in Berlin.

The challenges of representing the ghosts, as well as the narra-
tive mechanics, of history come to the fore in Icons for Birds
on Stones, a series crafted from archival images of the Pergamon
excavation site using carbon paper and pencil. These spectral
rubbings, exhibited as building blocks, make up the research basis
of the narrative that Hera Büyüktaşcıyan is sharing with us here.

In Neither on the Ground, nor in the Sky Büyüktaşcıyan offers a
temporality that is non-linear, a place that neither reaches to
the sky nor touches the ground, and travels through history that
primarily turn us to our unruly present.
RESONANCES                                                         RESONANCES

Resonances ist ein Begegnungs- und Rechercheraum in der            Resonances is a space for research and encounter at ifa Gallery
ifa-Galerie Berlin. Korrespondierend mit den verschiedenen         Berlin. Reflecting each chapter and exhibition of Movement.
Kapiteln und Ausstellungen von Movement.Bewegung werden            Bewegung, the platform brings together voices, thoughts and
hier Stimmen, Gedanken und Interventionen von Partner*innen        actions of allies and collaborators who have inspired and con-
und Kollaborator*innen vereint, die das Programm Untie to Tie      tributed to the Untie to Tie programme. It engages with artistic
inspiriert und mitgestaltet haben.                                 strategies of dissent and serves as a reflection on the processes
Die Plattform stellt künstlerische Strategien des Dissens vor      behind visible forms of exhibition making.
und regt dazu an, über die hinter den sichtbaren Formen des Aus-
stellungsmachens stehenden Prozesse zu reflektieren.               The idea is not to represent and manifest a unified voice but to
                                                                   activate a mode of exchange and to open up a space for discus-
Es ist nicht das Ziel, eine einheitliche Stimme zu vertreten und   sions, discourses and practices of un-learning, assuming that
zu manifestieren, sondern Formen des Austauschs zu finden,         shifting the basis of our knowledge(s) leads to shifting our way
und einen Raum für Diskussionen, Diskurse und für Praktiken des    of being in the world.
Ver-Lernens zu schaffen.
Im Rahmen der Ausstellung Neither on the Ground, nor in the Sky    In the context of the exhibition Neither on the Ground, nor in
widmet sich Resonances den Zusammenhängen von Migration,           the Sky, Resonances addresses how migration, cultural heritage,
kulturellem Erbe, Zugehörigkeit und Verdrängung. Was sind          belonging and displacement are interrelated. Which strategies
mögliche Strategien gegen das Vergessen und für das Wiederent-     can combat forgetting and help re-discover stolen and lost
decken von gestohlenem und verlorenem Erbe und wie könnten         heritage(s) and what could be possible outlooks for future
zukünftige Erinnerungen an das Heute aussehen?                     memories?

In Kollaboration mit und mit Beiträgen von: Jasmina Al-Qaisi,      In cooperation with and with contributions from Jasmina
Natalie Bayer, BE.BOP (Alanna Lockward, Walter Mignolo), Kenza     Al-Qaisi, Natalie Bayer, BE.BOP (Alanna Lockward, Walter
Benamour, Hudud (Omar Berrada, Driss Ksikes mit Nassim             Mignolo), Kenza Benamour, Hudud (Omar Berrada, Driss Ksikes
Azarzar, Zineb Benjelloun, Hassan Darsi, Meryem Jall, Loutfi       with Nassim Azarzar, Zineb Benjelloun, Hassan Darsi, Meryem
Souidi, Yassine Yassni, Abdeslam Ziou Ziou), Nuray Demir,          Jall, Loutfi Souidi, Yassine Yassni, Abdeslam Ziou Ziou), Nuray
Anthony Downey, Ibraaz, Johannes Ismaiel-Wendt (ARK), Anna-        Demir, Anthony Downey, Ibraaz, Johannes Ismaiel-Wendt (ARK),
Alix Kofi (something we Africans got), Malve Lippmann und          Anna-Alix Kofi (something we Africans got), Malve Lippmann
Can Sungu (bi’bak), Elsa M’bala, SAVVY Contemporary/SAVVY          and Can Sungu (bi’bak), Elsa M’bala, SAVVY Contemporary/
docs, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Beya Othmani, Bhavisha       SAVVY docs, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Beya Othmani,
Panchia (Nothing to Commit Records), Elena Quintarelli, Anna       Bhavisha Panchia (Nothing to Commit Records), Elena Quintarelli,
Raimondo (Saout Radio), Kate Robertson, The Kainake Project,       Anna Raimondo (Saout Radio), Kate Robertson, The Kainake
Anike Joyce Sadiq, et al.                                          Project, Anike Joyce Sadiq, et al.

Konzept: Nikola Hartl                                              Concept : Nikola Hartl
Impressum / Imprint

                                                                                 Leitung der ifa-Galerie Berlin           Öffnungszeiten
                                                                                 Head of ifa Gallery Berlin               Di–So 14–18 Uhr
                                                                                 Alya Sebti, Inka Gressel                 Montags und an Feiertagen
                                                                                                                          geschlossen
                                                                                 Team der ifa-Galerie Berlin
                                                                                 Team of ifa Gallery Berlin               Opening hours
                                                                                 Ev Fischer, Anna Giannessi, Matthias     Tue–Sun 2–6 p.m.
                                                                                 Merker, Jörg Thomasius                   Closed on Mondays and on bank
                                                                                 sowie / as well as Kevin Dieke,          holidays
                                                                                 Sara Mikolai
                                                                                                                          Eintritt frei
                                                                                 Konzeption Resonances                    Admission free
                                                                                 Concept Resonances
                                                                                 Nikola Hartl                             ifa-Galerie Berlin
                                                                                                                          Linienstraße 139/140
                                                                                 Kunstvermittlung                         10115 Berlin
                                                                                 Art Education                            T +49 30 28449140
                                                                                 Annika Niemann                           ifa-Galerie-Berlin@ifa.de

                                                                                 Presse                                   www.ifa.de
                                                                                 Press
                                                                                 presse@ifa.de

                                                                                 Fotodokumentation
                                                                                 Photographic Documentation
Hera Büyüktaşcıyan, Icons for Birds on Stones, 2018, print and pencil on wood,
                                                                                 Victoria Tomaschko
piece of a found wooden furniture © the artist
                                                                                                                          Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
                                                                                 Redaktion Print                          wird gefördert vom Auswärtigen Amt
                                                                                 Editor Print                             der Bundesrepublik Deutschland,
                                                                                 Ferial Nadja Karrasch                    dem Land Baden-Württemberg und der
                                                                                                                          Landeshauptstadt Stuttgart.
                                                                                 Übersetzungen
                                                                                 Translations                             ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
                                                                                 Cornelius Reiber (E>D)                   is supported by the German Foreign
                                                                                 Gareth Davies (D>E)                      Office, the State of Baden-Württemberg
                                                                                                                          and its state capital, Stuttgart.
                                                                                 Grafische Gestaltung
                                                                                 Graphic Design
                                                                                 Heimann + Schwantes

                                                                                 Die Ausstellung Neither on the Ground,
                                                                                 nor in the Sky wird unterstützt von
                                                                                 The exhibition Neither on the Ground,
                                                                                 nor in the Sky is supported by

Image: Hera Büyüktaşcıyan, Panta Rhei, 2019, mosaic, carpet, found wooden
cupboard legs © the artist
VERANSTALTUNGEN                         PUBLIC PROGRAMME

Ausstellungseröffnung                   Opening of the exhibition
Do, 28. März, 19 Uhr                    Thu, 28 March, 7 pm

Gespräch:                               Artist and Curator Talk:
Fr, 29. März, 16 Uhr                    Fri, 29 March, 4 pm
Mit Hera Büyüktaşcıyan und Nat Muller   With Hera Büyüktaşcıyan and Nat Muller

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Menschen Bewegen.                       Long Night of Ideas 2019
Lange Nacht der Ideen 2019              Thu, 6 June 2019
Do, 6. Juni 2019                        More information coming soon
Mehr Informationen in Kürze

Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf
For further information on the programme, please visit
www.ifa.de
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