VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 - Ausgabe
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Inhalt „Niemals eine Krise vergeuden“ .......................................... 4 1 Wichtige Ergebnisse auf einen Blick .................................... 5 2 Geschäftsreisen: Eckdaten und Kennzahlen ......................... 8 Anzahl .............................................................................. 8 Kosten .............................................................................. 8 Geschäftsreisende .............................................................. 9 Dauer................................................................................ 9 3 Struktur der Geschäftsreisekosten ..................................... 10 Durchschnittskosten......................................................... 10 Kostenbereiche ................................................................ 10 Transport ......................................................................... 11 4 Übernachtungen, Hoteleinkauf.......................................... 12 Gesamtentwicklung .......................................................... 12 Übernachtungskategorien Inland ....................................... 13 5 Veranstaltungen: Zuständigkeit, Arten, Richtlinien .............. 14 6 Travel Management: Positionierung und Prioritäten ............. 16 Positionierung des Travel Managements ............................. 16 Zusammenarbeit mit Travel Management Companies .......... 16 Kurz- und mittelfristige Prioritäten .................................... 17 7 Klimaschutz und Nachhaltigkeit........................................ 18 Stimmungslage................................................................ 18 Management-Trends ......................................................... 18 8 Digitalisierung des Geschäftsreiseprozesses........................ 22 Bedeutung....................................................................... 22 Service-Erwartungen und Herausforderungen ..................... 23 9 Sicherheit und Datenschutz .............................................. 24 10 Ausnahmejahr 2020 – Ausblick ........................................ 26 Geschäftsreisevolumen 2020 ............................................ 26 COVID-19: Folgenabschätzung und Zukunftsgestaltung....... 26 Methodik und Impressum ................................................. 28 Methodik......................................................................... 28 Das Forschungsteam ........................................................ 29 Impressum ...................................................................... 30 3
„Niemals eine Krise vergeuden“ 1 Noch nie wurde in Wirtschaft und Gesellschaft so sehr „auf Sicht“ gefahren wie in diesem Jahr infolge der schnellen globalen Verbreitung des COVID-19-Virus. In diesen außergewöhn- lichen Zeiten für alle Lebensbereiche und Wirtschaftszweige, ganz besonders die Reisebran- che, sind gute Krisenmanager gefragt. Als in den Jahren 2008–2009 die Finanzkrise die Geschäftsreiseverantwortlichen vor besondere Herausforderungen stellte, wurde ihre Bedeu- tung als „Multitasker“ und strategisch wie operativ wichtige Brückenbauer in Unternehmen geschätzt. Auch in diesem Jahr balancieren sie Abläufe zwischen Stornierungen, Kapazitäts- engpässen bis zur Neuorganisation ganzer Abteilungen aus. Der Kommunikationsbedarf wird nicht geringer, nur weil Geschäftsreisen weniger oder komplett gestoppt werden müssen. Travel Manager haben auch zu einer neuen Effizienz in den Unternehmen beigetragen. Das zeigen die diesjährigen Ergebnisse. Besondere „Corona-Themen“ wurden über das kurzfris- tigere Instrument der regelmäßigen VDR-Mitgliederumfragen untersucht – eine Essenz daraus finden Sie am Ende dieser Studie. Außerdem ist und bleibt die Klimakrise im Fokus. Der wesentliche Unterschied zur Corona- Krise: Die globale Erhitzung ist menschengemacht und alle Länder wissen, was sie für mehr Nachhaltigkeit tun müssen. COVID-19 ist ein externer, extremer Störfaktor, der die Wissen- schaft vor große Herausforderungen stellt. Doch der positiv gestaltbare Zusammenhang ist in den vergangenen Monaten sichtbar geworden. In der Krise stecken auch Chancen: für weniger Pendelverkehr durch mehr Home-Office, mehr Work-Life-Balance, weniger Kosten für Reisen zu Meetings, Fortbildungen, Konferenzen, die neuerdings auch digital oder hybrid organisiert werden können. Positiver Nebeneffekt: Weniger CO2 durch zukunftsweisende Umgestaltung des Alltags und der Mobilität. Travel Manager haben das Wissen, Können und vielfach auch die Tools hierfür und Mitarbeiter können ihren Fokus auf die eigentliche geschäftliche Tätigkeit behalten. Was sind die kurz- und mittelfristigen Prioritäten der Geschäftsreiseverantwortlichen? Wo ste- hen wir in puncto Sicherheit und Datenschutz? Welche Services werden im Flieger als Tarif- bestandteil erwartet? Diesen und weiteren Fragen geht die 18. VDR-Geschäftsreiseanalyse nach, mit Zahlen, Fakten, Trends und Stimmungsbildern auch für die Zeit nach Corona. Als Deutschlands größtes Netzwerk für modernes Mobilitätsmanagement vertritt der VDR die Interessen seiner Mitglieder sowohl national wie auch international, in Partnerschaft mit der Global Business Travel Association (GBTA). Im täglichen Dialog mit seinen Mitgliedern, mit- hilfe der Marktforschung sowie der „Think Tanks“ VDR-TrendsPort und VDR-SpotLight spürt der VDR managementrelevante Themen auf und bietet vorausschauend und verlässlich Ori- 1 „A crisis is a terrible thing to waste“ – Paul Romer, ein Stanford-Ökonomist im entierungshilfen durch ungewisse Zeiten. Ihre Wunschthemen, liebe Leser, sind für uns wich- Jahre 2004, seither u.a. in der Finanz- krisenzeit zitiert: https://ssir.org/articles/entry/a_crisis_is_a tig, auch bei der Gestaltung künftiger Fragestellungen. Daher freuen wir uns mit Ihnen auf _terrible_thing_to_waste und vom Deutsch-Japanischen Wirt- schaftskreis aktuell gedeutet: die Lektüre der nun vorliegenden Resultate sowie Ihre Anregungen für die gemeinsame https://www.djw.de/de/infopool/vergeu- det-niemals-eine-gute-krise. Zukunft. 4
Kapitel 1 1 Wichtige Ergebnisse auf einen Blick Die Eckdaten 20192: 2018: 2019 gab es 13,0 Millionen Geschäftsreisende3 + 8,2 % 12,0 Mio. Geschäftsreisende 195,4 Millionen Geschäftsreisen führten zu Ausgaben in Höhe von + 3,1 % 189,6 Mio. Geschäftsreisen 55,3 Milliarden Euro – gleichbedeutend mit + 3,5 % 53,5 Mrd. Euro 162 Euro pro Geschäftsreisender pro Tag. +/- 0,0 % 162 Euro Mehr und längere Geschäftsreisen schäftsreisenden in den 3- und 4-Sternekategorien, ins Ausland – im Inland öfter ohne wenn sie 2019 im Inland unterwegs waren. Auch Übernachtung „andere Beherbergungskategorien“ wurden wesent- Die Anzahl der Geschäftsreisen erreichte im Jahr lich öfter gebucht als in den Vorjahren; Sharing Eco- 2019 einen Wert von 195,4 Millionen, ein Plus von nomy-Anbieter und Serviced Apartments sind auf 3,1 %, gleichbedeutend mit einem Rekord. Hierzu dem Vormarsch. haben vor allem das erneute Beschäftigungswachs- (Abbildung 10, Seite 13) tum, aber auch mehr Auslandsreisen beigetragen. Der öffentliche Sektor blieb zu 92 % im Inland. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Kurzfristige Verschiebung der unternahmen öfter nur Tagesreisen (70 %). Je grö- Travel Management-Prioritäten ßer die Firma, umso länger die Reise. Vor dem pandemiebedingten Lockdown ab 16. März (Abbildungen 1 und 4, Seite 8 ff.) 2020 standen andere Themen im Fokus als danach. Waren die operativen und strategischen Prioritäten der Geschäftsreiseverantwortlichen bis dahin eher Kostendynamik, aber mit Augenmaß auf Kosten, Effizienz und Optimierung – auch für Die Ausgaben für Geschäftsreisen stiegen von 2019 die Reisenden – gerichtet, haben sich im Frühjahr bis 2020 auf 55,3 Milliarden Euro und damit erneut wesentlich mehr von ihnen mit Fragen rund um etwas stärker als das Reisevolumen. Diesmal lag das Thema „Reisende optimal unterstützen“ be- die Zunahme um 3,5 % kräftig oberhalb der inlän- schäftigt. Denn wer sich plötzlich mit Stornochaos, dischen Inflationsrate (1,4 % im Jahr 2019). Firmen Reisesicherheit, Kurzarbeit, Home-Office und Reor- mit über 500 Mitarbeitern gaben 5,6 % mehr aus ganisation von so gut wie allen Aspekten des beruf- als im Vorjahr, während ihr Reisevolumen um 6,1 % lichen und privaten Lebens beschäftigen muss, hat wuchs. Bei Geschäftsreisen kleinerer Unternehmen einen anderen Blick und neue Herausforderungen. verlief das Jahr 2019 weniger dynamisch: Für 1,8 % Auch die Substitution von Geschäftsreisen durch mehr Reisen gaben sie jedoch 2,5 % mehr aus. Im alte und neue Online-Tools, Webmeetings, -konfe- öffentlichen Sektor stiegen sowohl die Dienstreise- renzen und -schulungen stieg sprunghaft an. tätigkeit als auch die Ausgaben um 5,4 %. (Abbildung 16, Seite 17) (Abbildung 2, Seite 8) Nachhaltigkeit wird zum Vier Sterne wieder gerne Wettbewerbsfaktor Nach jahrelangem Buchungswachstum in der 3-Ster- Von den Unternehmen, die eine Reiserichtlinie 2 In diese Zahlen fließen ausschließlich nekategorie haben die 4-Sternehäuser etwas ihrer besitzen, hat heute eine knappe Mehrheit Steue- Daten aus dem Jahr 2019, d.h. die COVID-19-Krise hat hier noch keinen zwischenzeitlich verlorenen Marktanteile zurücker- rungselemente zugunsten der Nachhaltigkeit ein- Einfluss. obert. Größeres Angebot, bessere Preise und pas- gebaut beziehungsweise plant dieses. Dieser Trend 3 Beschäftigte eines Unternehmens oder einer Organisation des öffentlichen sende Servicekonzepte tragen zu diesem Erfolg bei. ist noch stärker in Unternehmen, in denen es einen Sektors, die mindestens eine Geschäfts- reise beziehungsweise Dienstreise im Insgesamt übernachteten 86 % der deutschen Ge- eigenen Verantwortungsbereich „Travel Manage- Jahr unternehmen. 5
Kapitel 1 ment“ gibt. Heute gehen 73 % Prozent der Befrag- auf ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren. ten aus größeren Firmen, 71 % im öffentlichen Sek- Für 87 % der größten Firmen ist die Mitarbeiterzu- tor und 45 % im Mittelstand davon aus, dass sich friedenheit daher ein wichtiger Aspekt der Digitali- Nachhaltigkeit zu einem Wettbewerbsfaktor bei der sierung. Der öffentliche Sektor ist hier zurückhalten- Wahl von Leistungsträgern entwickeln wird. Höhere der: Für 34 % der Organisationen ist diese Frage Preise will man in der Regel aber nicht dafür zahlen. unwichtig. Weniger Reisen zu internen Meetings, klimafreund- (Abbildung 23, Seite 22) lichere Verkehrsmittel, Kompensation, Unterkünfte mit nachgewiesenem Nachhaltigkeitsmanagement, „Green Meetings und Events“ gehören auch noch Sicherheit und Datenschutz – weiterhin nicht zum Alltag. wichtig, aber anders (Abbildungen 19–22, Seite 18 ff.) Die Jahre 2016 und 2017 wurden geprägt von einer Reihe internationaler Terroranschläge. Seitdem wid- met insbesondere der Mittelstand den Themen Digitalisierung für mehr Mitarbeiter- Sicherheit und Datenschutz auf Geschäftsreisen zufriedenheit weniger Aufmerksamkeit. An die Stelle unvorherseh- Mit der Größe des Unternehmens steigt die Bedeu- barer Anschläge ist ein täglich aktualisierter COVID- tung einer guten, effizienten Organisation von 19-Report getreten. Da Risiken, die Geschäftsrei- Geschäftsreise-Abläufen, von der Planung bis zu sende auf sich nehmen, einem breiten Spektrum den nachgelagerten Prozessen. Reisenden Mitar- entstammen, sollte hier vor allem professionell und beitern hilft eine digitalisierte, anwenderfreund- präventiv agiert werden. liche und mobil verfügbare Organisation dabei, sich (Abbildung 27, Seite 24) i Alle betrieblich veranlassten Reisen, die anhand von einzelnen Reisekostenabrechnungen erfasst werden, zählen im Rahmen dieser Untersuchung zu Geschäftsreisen. Dauer, Zweck, Entfernung, Ziel der Reise oder berufliche Stellung der Reisenden werden bei dieser Zählung nicht betrachtet. Sobald Aufwendungen als Geschäftsreisekosten im Betrieb abgerechnet werden, fließen sie in die Beträge mit ein. Weitere Begriffserläuterungen finden Sie in den VDR-Geschäftsreiseanalysen 2003–2006 sowie im VDR-Glossar: https://www.vdr-service.de/services-leistungen/fachthemen/vdr-glossar Die Ergebnisse aus den Unternehmen und dem öffentlichen Sektor werden aufgrund branchenbeding- ter Unterschiede meistens getrennt dargestellt. Die entsprechende Datenbasis wird an den jeweiligen Stellen deutlich gemacht: Bei „Unternehmen“/„Firmen“ ist der öffentliche Sektor ausgeklammert („– ohne ÖS –“). Mit „Betrieben“ sind sowohl Unternehmen als auch Organisationen des öffentlichen Sektors gemeint. Bei den Berechnungen von prozentualen Veränderungen werden genaue Zahlen verwendet (Beispiel: jährliche Gesamtkosten für Geschäftsreisen). Darauf ist zurückzuführen, dass beim Rechnen mit den im Text oder in den Abbildungen verwendeten gerundeten Zahlen hinter dem Komma zum Teil unter- schiedliche Ergebnisse entstehen. 6
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Kapitel 2 2 Geschäftsreisen: Eckdaten und Kennzahlen Anzahl der Geschäftsreisen 2015 – 2019 Anzahl Mio. Gesamt 182,7 Gesamt 183,4 Gesamt 187,5 Gesamt 189,6 Gesamt 195,4 „ Wie viele Geschäftsreisen wurden im Jahr 2019 durchgeführt? 200 30,8 32,5 33,0 33,3 36,0 “ 150 156,3 159,4 Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat 151,9 150,9 154,5 sich im Jahr 2019 weiter positiv entwickelt und notierte 0,6 % über dem Vorjahreswert. Die deut- 100 sche Wirtschaft ist damit im zehnten Jahr in Folge gewachsen, doch diese längste Wachstumsphase im 50 vereinten Deutschland wird ab diesem Jahr vorbei sein. Die Konjunktur hatte schon im vergangenen 0 Jahr an Dynamik verloren, wurde aber erneut vor 2015 2016 2017 2018 2019 allem durch den Konsum gestützt. Die deutschen Betriebe mit 쐽 10 – 500 Mitarbeitern 쐽 über 500 Mitarbeitern Exporte nahmen im Jahresdurchschnitt weiter zu, Abbildung 1 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 aber nicht mehr so stark wie in den Vorjahren: Preis- bereinigt exportierte die deutsche Wirtschaft 0,9 % mehr Waren und Dienstleistungen als 2018.4 Die Anzahl der Geschäftsreisen erreichte mit 195,4 Millionen im Jahr 2019 einen Rekordwert, ein Plus von 3,1% gegenüber dem Vorjahr. Hierzu haben vor allem mehr Auslandsreisen beigetragen, insbe- sondere aus dem verarbeitenden Gewerbe und Bau: 30 % ihrer Geschäftsreisen gingen ins Ausland, wäh- rend der öffentliche Sektor zu 92 % im Inland blieb. Gesamtkosten der Geschäftsreisen 2015 – 2019 Kosten Mrd. € Gesamt 50,9 Gesamt 51,6 Gesamt 52,5 Gesamt 53,5 Gesamt 55,3 „ Wie hoch waren im Jahr 2019 die gesamten Geschäftsreisekosten? 60 50 11,1 11,9 11,9 12,2 13,0 “ Die Geschäftsreisekosten stiegen von 2018 bis 40 39,8 39,7 40,6 41,3 42,3 2019 um 3,5 % auf 55,3 Milliarden Euro und damit erneut etwas stärker als das Reisevolumen. 30 Diesmal lag die Zunahme kräftig oberhalb der in- 20 ländischen Inflationsrate (1,4 % im Jahr 2019). 10 Firmen mit über 500 Mitarbeitern gaben 5,6 % mehr aus als im Vorjahr, während ihr Reisevolumen 0 um 6,1 % wuchs. Bei Geschäftsreisen kleinerer 2015 2016 2017 2018 2019 Unternehmen verlief das Jahr 2019 weniger dyna- Betriebe mit 쐽 10 – 500 Mitarbeitern 쐽 über 500 Mitarbeitern misch und sparsam: Für 1,8 % mehr Reisen gaben Abbildung 2 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 sie 2,5 % mehr aus. Im öffentlichen Sektor stiegen sowohl die Dienstreisetätigkeit als auch die Ausga- ben um 5,4 %. 4 Vgl. Pressemitteilung Nr. 018 des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden, 15. Januar 2020. 8
Kapitel 2 Geschäftsreisende Anteil der Geschäftsreisenden 2015/2019 „ Wie viele Geschäftsreisende waren Unternehmen mit 10 – 250 Mitarbeitern 37% 36% unterwegs? “ 251 – 500 Mitarbeitern 28% 37% In den Betrieben ab zehn Mitarbeitern stieg die 32% Anzahl der Angestellten im Jahr 2019 um 2,3 %.5 501 – 1.500 Mitarbeitern 39% Resultierend aus der Spitzenbeschäftigungslage 37% über 1.500 Mitarbeitern ergab sich mit 13 Millionen auch ein neuer Höchst- 40% stand an Geschäftsreisenden in Deutschland. Doch 0% 10% 20% 30% 40% 50% nach Jahren der Zunahme ist im aktuellen Fünf- 쐽 2019 쐽 2015 – ohne ÖS – jahresvergleich der prozentuale Anteil der Beleg- Abbildung 3 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 schaft, der mindestens einmal im Jahr geschäftlich unterwegs war, etwas kleiner geworden. In den KMU stagnierte dieser Wert bei 37 %. Im öffentlichen Sektor waren 2019 die Hälfte der Bediensteten dienstlich unterwegs. Im Vergleich zu den Werten von vor zehn Jahren (kurz nach der Finanzkrise) sind die Anteile den- noch hoch: Im Jahr 2010 ging nur etwa jeder vierte Beschäftigte auf Geschäftsreise – die Belastung wurde somit auf weniger Schultern verteilt als heute (ohne Abbildung). Dauer Dauer der Geschäftsreisen nach Größenklassen 2019 „ Wie lange dauern Geschäftsreisen? 100% 2% 2% 4% “ 6% 22% 7% 25% 10% 29% 6% 13% Im Jahr 2019 hat sich der Trend in den KMU erneut 80% 34% verstärkt, ihre Geschäftsreisenden noch am selben 70% Tag nach Hause kehren zu lassen – Tagesreisen 66% 60% erreichten mit 70 % einen Höchststand. Analog 57% dazu wurden die Reisen zu 86 % im Inland getätigt, 40% 47% mit einer unveränderten Durchschnittsdauer von 1,6 Tagen. Je größer die Firma, umso länger die 20% Reise. In den größten Firmen waren 53 % der Geschäftsreisen 2019 mit mindestens einer Über- nachtung verbunden. Die Durchschnittsdauer stieg 0% 10 – 250 251 – 500 501 – 1.500 über 1.500 mit 2,3 Tagen etwas an und 34 % der Reisen führ- Mitarbeiter ten ins Ausland. Der öffentliche Sektor blieb natur- Ø 1,6 Ø 1,7 Ø 2,0 Ø 2,3 Ø Durchschnittliche Dauer der Geschäftsreisen in Tagen gemäß wesentlich öfter im Inland und führte die meisten Dienstreisen ohne Übernachtung durch 쐽 bis zu 1 Tag 쐽 2–3 Tage 쐽 4–5 Tage 쐽 6 und mehr Tage – ohne ÖS – (72 %, ohne Abbildung). Abbildung 4 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 5 Anzahl der Betriebe und Beschäftigten, siehe Tabelle 2, Seite 28. 9
Kapitel 3 3 Struktur der Geschäftsreisekosten Durchschnittliche Kosten pro Geschäftsreise 2015 – 2019 Durchschnittskosten Tagesausgaben Geschäftsreisen vs. Urlaubsreisen 2015 – 20196 Durchschnittliche Kosten Ausgaben pro Person und Tag Die durchschnittlichen Kosten pro Geschäftsreise pro Geschäftsreise Geschäftsreisen Urlaubsreisen sind mit 312 Euro etwas gestiegen, auch wenn die 2019 312 € 162 € 83 € Ausgaben pro Person und Tag mit 162 Euro im Jahr 2018 310 € 162 € 81 € 2019 stabil blieben. Die Ausgaben für Urlaubsrei- 2017 307 € 157 € 83 € sen betrugen pro Person und Tag 83 Euro. Mit den 2016 310 € 155 € 78 € doppelt so hohen Ausgaben von Geschäftsreisenden 2015 305 € 153 € 76 € werden Arbeitsplätze regional und saisonal unabhän- 6 Eigene Berechnungen, in Anlehnung an FUR, Kiel: Erste Ergebnisse der Reiseanalysen 2015–2019. Geschäftsreise-Ausgaben pro Person und Tag: nur Unternehmen, ohne ÖS. gig geschaffen und gesichert. Und wenn Urlaubsrei- Urlaubsreisen ab 5 Tagen Dauer. Tabelle 1 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 sen ins Ausland unsicher bis undurchführbar wer- den, sorgen nicht vermeidbare, betrieblich bedingte Reisen für das Überleben so mancher Dienstleister auch im Ausland. Kostenbereiche „ Wie hoch waren in Ihrem Unternehmen /Ihrer Organisation die Ausgaben in den unterschiedlichen Kostenbereichen? “ Die Gesamtausgaben für Geschäftsreisen stiegen hat hierzu beigetragen. Der Block für „sonstige Kos- 2018–2019 um 1,8 Milliarden Euro (3,5 %) an. Der ten“ verbirgt 10 % der Gesamtkosten. gesamte Transportbereich profitierte anteilig nach wie vor am stärksten – fast jeder zweite Euro wurde Im Transportbereich ist das Reporting in den Betrie- hierfür ausgegeben. ben nicht lückenlos. Angaben zu Bahnkosten, Nut- zung von Privat-Pkws und Mietwagen sind nicht Im zweiten Hauptausgabenblock Übernachtung immer sauber getrennt. Daher werden die Kosten wurde im Jahr 2019 mehr ausgegeben – der Anstieg nur noch nach Flug und erdgebundenen Reisen der Reisedauer bei größeren Unternehmen, verbun- getrennt dargestellt. Ein Vorjahresvergleich ist hier den mit mehr Übernachtungen in 4-Sternehäusern nicht möglich. Gesamtkosten für Geschäftsreisen nach Kostenbereich 2019 Transport 26,2 Mrd. € = 48% Übernachtung 15,6 Mrd. € = 28% 38% 9,9 Mrd. € 62% Verpflegung 7,9 Mrd. € 16,3 Mrd. € = 14% Sonstige Kosten 5,6 Mrd. € = 10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 쐽 Erdgebundene Transportmittel 쐽 Flug Abbildung 5 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 10
Kapitel 3 Transport Unverzichtbare Tarifbestandteile auf Kontinental- „ Welche Services und Leistungen sind und Interkontinentalflügen Freies Handgepäck (8 kg) 91% auf Kontinental- bzw. auf Inter- in der Kabine 86% kontinentalflügen als Tarifbestandteil Getränke 67% unverzichtbar? 95% “ Freie Sitzplatzwahl 53% 74% Immer mehr Fluggesellschaften nehmen bisherige 41% Inklusiv-Leistungen aus ihren Tarifen heraus und Kleine Snacks 40% bieten sie als zusätzlich zu bezahlende Optionen an. 33% Freigepäck bis 23 kg Mit dieser Frage wurde untersucht, welche Services 87% Travel Managern und ihren Geschäftsreisenden als 22% WiFi auf dem Flug inkludierte Tarifbestandteile weiterhin unverzichtbar 66% sind: Priority Boarding 18% 43% Das freie Handgepäck ist bei allen Flügen unver- 7% Loungezugang 29% zichtbar, weil Geschäftsreisende die Flugzeit oft 7% zum Arbeiten nutzen – auf Interkontinentalstrecken Speisen / Menüs 84% soll gerne auch bis 23 kg frei aufgegeben werden – 1% Freigepäck bis 46 kg können. Die freie Sitzplatzwahl ist nicht nur im 11% Interkontinentalbereich wesentlich (74 %), sondern – 2% Sonstige Services / Leistungen spielt auch auf kontinentalen Flügen für über die – 2% Hälfte der Antwortenden eine wichtige Rolle. WiFi 0% 20% 40% 60% 80% 100% ist bei längeren Reisen für 66 % der befragten Fir- 쐽 Kontinentalflüge 쐽 Interkontinentalflüge men entscheidend. Speisen und Getränke sehen die – ohne ÖS – meisten auf Interkontinentalflügen als nahezu unver- – Unternehmen, die Kontinental- bzw. Interkontinentalflüge durchführen – – Mehrfachnennungen möglich – zichtbar an, während Zugang zu einer Lounge nur Abbildung 6 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 knapp jedem Dritten als sehr wichtig gilt. „ Werden von Geschäftsreisenden in Nutzung von Fernbussen Deutschland Fernbusse genutzt? “ 2020 14% Bei den Antworten zu dieser Frage zeigt sich ein 2017 22% typischer Produktlebenszyklus – von der ersten 2015 7% Skepsisphase, als nur wenige auf ein neues Angebot 0% 10% 20% 30% mit Kauf reagierten (2015: 7 %), über die nächste – ohne ÖS – Phase der sich verbreitenden Nutzung (2017: Abbildung 7 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 22 %) aber auch angebotsseitigen Verschiebungen, mit recht schnellen Marktein- und austritten.7 Heute kommt der Fernbus bei Geschäftsreisen wie- der etwas weniger zum Einsatz. 14 % der befragten Firmen nutzen ihn noch und 6 % planen dies. Der öffentliche Sektor verhält sich hier nicht wesentlich anders (ohne Abbildung): 81 % der Organisationen buchen keine Fernbusse. Womöglich haben sich Vorteile, die Privatreisenden entgegenkommen, etwa durch mehrere Haltepunkte in einer Stadt, für 7 Vgl. https://www.fvw.de/biztravel/news/ fernbusse-viele-farben-weniger-165399 Geschäftsreisende als abträglich erwiesen. sowie http://www.fernbusse.de/ 11
Kapitel 4 4 Übernachtungen, Hoteleinkauf Anzahl der Übernachtungen 2015 – 2019 Gesamtentwicklung Mio. 80 Gesamt 67,6 Gesamt 74,3 Gesamt 72,5 Gesamt 72,5 Gesamt 74,3 „ Wie oft haben Mitarbeiter Ihres 22,0 24,4 Unternehmens/Ihrer Organisation auf 70 22,4 23,1 Geschäftsreisen übernachtet? 8 „ Wie verteilt sich die Anzahl der“Über- 19,6 60 50 52,3 48,0 50,1 49,4 49,9 40 nachtungen auf inländische und 30 ausländische Beherbergungsbetriebe? 20 “ 10 Das Jahr 2019 bescherte dem Beherbergungssek- 0 tor im In- und Ausland einen Allzeit-Rekord von 2015 2016 2017 2018 2019 74,3 Millionen Übernachtungen aus Betrieben mit Betriebe mit 쐽 10 – 500 Mitarbeitern 쐽 über 500 Mitarbeitern zehn und mehr Mitarbeitern (+ 2,6 % im Jahresver- Abbildung 8 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 8 Anzahl Übernachtungen = roomnights. gleich). Davon kamen 74 % dem Inland zugute. 12
Kapitel 4 Längere Geschäftsreisen, vor allem der größeren Anzahl der Übernachtungen Unternehmen mit 5,9 % mehr Übernachtungen, Inland/Ausland 2018 /2019 waren hauptsächlich für den Anstieg im Ausland Gesamt Gesamt Gesamt Gesamt Mio. 54,3 18,2 55,4 18,9 ursächlich. Mittelständische Unternehmen mit bis 60 zu 500 Mitarbeitern waren gegenüber dem Vorjahr 15,3 50 14,9 häufiger in Deutschland unterwegs und sorgten hier 40 für eine halbe Million mehr Übernachtungen. Die 39,4 40,1 30 weltweiten, alle Beherbergungsbetriebe und -kate- gorien zusammenfassenden, Durchschnittskosten 20 8,2 9,1 pro Übernachtung betrugen 134 Euro (im Vorjahr: 10 10,0 9,8 128 Euro).9 0 im Inland im Ausland im Inland im Ausland 2018 2019 Gesamt: 72,5 Mio. Gesamt: 74,3 Mio. Betriebe mit 쐽 10 – 500 Mitarbeitern 쐽 über 500 Mitarbeitern Abbildung 9 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 Übernachtungskategorien Übernachtungskategorien auf Geschäftsreisen im Inland Inland 3% „ Welche Übernachtungskategorien 2019 2017 6% 54% 62% 32% 27% 4% 7% 3% 2% werden in Ihrem Betrieb für das Inland 3% gebucht? “ 2015 10% 55% 27% 5% 3% 2013 4% 58% 33% 2% Nach jahrelangem Buchungswachstum in der 3- 2,5% Sternekategorie haben die 4-Sternehäuser etwas 2011 6% 51% 35,5% 5% ihrer zwischenzeitlich verlorenen Marktanteile zurückerobert. Nach verstärktem Sparkurs gönnten 0% 20% 40% 60% 80% 100% viele Unternehmen ihren Geschäftsreisenden wie- 쐽 1 und 2 Sterne (Economy) 쐽 3 Sterne (Midscale) 쐽 4 und 4+ Sterne (Upper Midscale/Upscale) 쐽 5 Sterne oder darüber (Upper Upscale) 쐽 andere Beherbergungskategorien der mehr Komfort. Auch das Angebot wuchs und Abbildung 10 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 bei besserem Leistungsangebot, ohne größere Preis- differenzen zwischen den beiden Kategorien, wurde öfter zur höheren gegriffen. Zudem klassifizieren sich die internationalen Kettenhotels häufig nicht mehr per DEHOGA, sondern definieren eigene Ser- vicerahmen. Insgesamt übernachteten 86 % der deutschen Geschäftsreisenden in den 3- und 4- Sternekategorien, wenn sie 2019 im Inland unter- wegs waren. Auch „andere Beherbergungskatego- rien“ wurden wesentlich öfter gebucht als in den Vorjahren; Sharing-Economy-Anbieter und Serviced Apartments sind auf dem Vormarsch. 9 Wenn Angaben sowohl zur Anzahl der Übernachtungen als auch zu den Kosten gemacht werden konnten, fließen diese in die Berechnungsbasis ein. Eine Berechnung auf Basis der Gesamtübernachtungen und -umsätze sowie eine Projektion auf differenzierte durchschnittliche Preise im In- und Ausland ist nicht möglich. 13
Kapitel 5 5 Veranstaltungen: Zuständigkeit, Arten, Richtlinien „ Wer ist zuständig für die strategische sekretariat zuständig. Deutlich wird, dass die Ge- Planung der Veranstaltungen? “ schäftsführungsebene in allen Unternehmensgrö- ßen Verantwortung abgegeben hat. Heute sind vor In der strukturellen Zuständigkeit für die strategi- allem die Fachabteilungsleiter und das Marketing sche Planung von Veranstaltungen, d. h. Auswahl mit der strategischen Planung von Veranstaltungen und Steuerung der Leistungsträger wie Hotels, beauftragt. Die Bedeutung der Travel Manager und Event-Locations und Transportdienstleister, gab es Personalverantwortlichen hat ebenfalls zugenom- in den vergangenen Jahren leichte Verschiebungen. men. Einen eigenen Eventmanager leistet sich Im Mittelstand ist nun am häufigsten das Chef- etwa jedes vierte größere Unternehmen. Zuständigkeit für die strategische Planung von Veranstaltungen Unternehmen mit 10 – 500 Mitarbeitern Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern 50% 36% Sekretariat /Assistenz 55% 31% 48% 51% Leitung der jeweiligen Fachabteilung 24% 46% 46% 61% Marketing 29% 44% 38% 20% Geschäftsführung 64% 30% 21% 42% Travel Manager* 9% 29% 16% 17% Personalwesen 9% 10% 6% 7% Finanzen / Haushalt 9% 8% 6% 26% Event Manager / MICE-Manager – 4% 22% – 3% 16% Einkauf 11% 15% – 3% 7% Ausgelagert (Dienstleister) – 1% – 2% – 1% – 4% Revision / Controlling – 5% – 3% – 1% – 2% Sonstiger Bereich – 4% – 2% 0% 20% 40% 60% 80% 0% 20% 40% 60% 80% 쐽 2020 쐽 2013 – ohne ÖS – – Unternehmen, die Veranstaltungen durchführen – * bzw. Geschäftsreise-Manager bzw. Reisestelle – Mehrfachnennungen möglich – Abbildung 11 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 14
Kapitel 5 „ Welche Veranstaltungen werden von Ihrem Stelle folgen Firmenfeiern und Messeauftritte. Die Unternehmen durchgeführt? “ Bedeutung von Messen hat in kleineren Firmen deutlich zugenommen. Dagegen sind Tagungen Die wichtigsten Veranstaltungen in großen Unter- und Pressekonferenzen quer durch alle Unterneh- nehmen sind nach wie vor Besprechungen, Mee- mensgrößen rückläufig – die Effizienz von mehr tings und Workshops (91 %), so auch im öffentli- webbasierter Kommunikation dürfte hier zum Aus- chen Sektor (86 %, ohne Abbildung). An zweiter druck kommen. Durchgeführte Veranstaltungen Unternehmen mit 10 – 500 Mitarbeitern Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern 75% 84% Events / Firmenfeiern 73% 78% 72% 82% Messen / Messeauftritte 52% 82% Besprechungen / Meetings / 71% 91% Sitzungen / Workshops* 82% 93% 28% 37% Ausstellungen 31% 38% 25% 62% Tagungen 46% 76% 13% 28% Kongresse 12% 32% 11% 35% (Presse-) Konferenzen 17% 49% – 2% – 1% Sonstige Veranstaltungen – 3% – 2% 7% – 3% Keine 7% – 3% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 0% 20% 40% 60% 80% 100% * bis 30 Teilnehmer 쐽 2020 쐽 2013 – ohne ÖS – – Mehrfachnennungen möglich – Abbildung 12 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 „ Gibt es in Ihrem Unternehmen besondere Richtlinien für Veranstaltungen Richtlinien für Veranstaltungen? “ Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern 2020 13% 29% 10% 48% Eigene Richtlinien für Planung, Einkauf und Buchung von Veranstaltungen sind insbesondere in 24% 22% 10% 44% größeren Unternehmen wichtig. Heute sind sie öfter 2014 – in etwa jeder dritten Firma – in die Reiserichtlinie 0% 20% 40% 60% 80% 100% integriert. Knapp die Hälfte der großen Unterneh- 쐽 Ja, eigene Richtlinien 쐽 Ja, in Reiserichtlinie integriert men hat keine besonderen Veranstaltungsrichtli- 쐽 Nein, aber wir planen besondere Richtlinien einzuführen nien und plant sie auch nicht einzuführen. Im Mit- 쐽 Nein, wir planen auch keine besonderen Richtlinien einzuführen telstand arbeiten 13 % mit kombinierten und nur – ohne ÖS – – Unternehmen, die Veranstaltungen durchführen – 3 % mit separaten Reise- und Veranstaltungsricht- Abbildung 13 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 linien für Events (ohne Abbildung). 15
Kapitel 6 6 Travel Management: Positionierung und Prioritäten Positionierung des Travel Managements „ Ist der Bereich Travel Management ein eigener Verantwortungsbereich in Ihrem Unternehmen? “ Der Anteil von Unternehmen mit eigenem Verant- Eigener Verantwortungsbereich Travel Management Unternehmen mit wortungsbereich „Travel Management“ war in den 6% vergangenen sieben Jahren tendenziell rückläufig. 10 – 250 Mitarbeitern 15% Heute ist dieser Bereich in 57 % der größten Fir- 14% men vorhanden, so auch in etwa jedem dritten 251 – 500 Mitarbeitern 23% Unternehmen mit 501–1.500 Mitarbeitern. Am 501 – 1.500 Mitarbeitern 31% deutlichsten zeigt sich der Rückgang in den KMU. 38% 57% In den Jahren nach der Finanzkrise (2009–2012) über 1.500 Mitarbeitern 62% wurde der Verantwortungsbereich „Travel Manage- 0% 20% 40% 60% 80% ment“ in Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern 쐽 2020 쐽 2013 – ohne ÖS – häufiger eingerichtet, um heute wieder auf das Abbildung 14 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 Niveau von vor zehn Jahren zurückzufallen. Mögli- che Erklärungsansätze hierfür sind Outsourcing und gestiegene Eigenverantwortung der Mitarbeiter. Doch gerade in Krisenzeiten hat sich die Multifunk- tionalität von Geschäftsreiseverantwortlichen be- währt – bei Kosteneinsparungen, Effizienzsteige- rung, Informations- und Kommunikationsaufgaben, Sicherheitsfragen auf Reisen sowie Fürsorgepflich- ten des Unternehmens. Zusammenarbeit mit Travel Management Companies und deren Rolle Zusammenarbeit mit Travel Anteil der Unternehmen, die mit mindestens einer Management Companies Travel Management Company zusammenarbeiten: Rolle der Travel Management Companies 100% 66% 쐽 Ist unser operativer „ Arbeiten Sie in Ihrem Unternehmen Service-Partner (z. B. für mit Travel Management Companies reine Buchungstätigkeit) zusammen? „ Wenn ja, wie“würden Sie deren Rolle 24% 80% 쐽 Ist unser Outsourcing- Unternehmen mit Partner (bis zur kom- 10 – 500 Mitarbeitern pletten Projektabgabe) 쐽 Ist unser strategischer 60% Partner (mit gemein- am ehesten bezeichnen? schaftlichem Ansatz, z. B. Businessplanung) “ 40% Eine Zusammenarbeit mit Travel Management Com- 6% panies (TMC) ist naturgemäß interessanter für Unternehmen mit 28% über 500 Mitarbeitern 20% Unternehmen mit größeren Reisevolumina. Daher 76% gibt die Mehrheit (76 %) von ihnen an, mit mindes- 0% tens einem TMC-Partner zu arbeiten. Davon setzen – ohne ÖS – 9 % der Firmen sogar auf mehrere Partner (ohne – Unternehmern, die mit Travel Management Companies zusammenarbeiten (rechte Abbildung) – Abbildung). Den größten Mehrwert der TMC-Partner Abbildung 15 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 sehen die Unternehmen in der operativen Unterstüt- 16
Kapitel 6 zung (66 %). Erweiterte strategische Aufgaben wie antwortungsbereich vorhanden, hält der Travel Businessplanung gehören für 28 % zum Leistungs- Manager eher das Strategiezepter in der Hand; spektrum. 21 % ziehen ihren TMC-Partner mit hinzu. Im ope- rativen Geschäft ist es anders: 76 % der Firmen In Unternehmen ohne eigenen Verantwortungs- mit Travel Management geben dieses an ihre TMC bereich „Travel Management“ ist eine TMC öfter ab. (Ohne Abbildung) strategisch tätig (33 %). Ist ein entsprechender Ver- Kurz- und mittelfristige Prioritäten „ Welche kurz- bzw. mittelfristigen Travel-Management-Prioritäten setzen Sie in Ihrem Unternehmen? “ Bei dieser Frage spielt in diesem Jahr der Zeitpunkt Prioritäten im Travel Management** der Beantwortung eine große Rolle: Vor dem Lock- Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern down aufgrund der COVID-19-Pandemie standen 70% Kosten für Reisen reduzieren andere Themen im Fokus als danach. Die Betrach- 54% tungsgrenze ist hier der 16. März 2020. Nahezu 53% Einhaltung der Reiserichtlinie erhöhen alle Punkte wurden nach dem Lockdown weniger 35% wichtig als davor, und zwar über alle Unternehmens- 49% Reisende optimal unterstützen größen hinweg. Waren die operativen und strate- 30% gischen Prioritäten der Geschäftsreiseverantwort- End-to-End-Prozess optimieren 44% lichen bis dahin eher auf Kosten, Effizienz, 36% Optimierung – auch für die Reisenden – gerichtet, 36% Nutzung des Online Booking Tools steigern 29% haben sich im Frühjahr wesentlich mehr von ihnen mit Fragen rund um das Thema „Reisende optimal 34% Reisen nachhaltiger machen 46% unterstützen“ beschäftigt. Wer sich plötzlich mit 15% Stornochaos, Reisesicherheit, Kurzarbeit, Home- Mobility-App einführen 16% Office und Reorganisation von so gut wie allen 13% Aspekten des beruflichen und privaten Lebens Internationale Konsolidierung* 13% auseinandersetzen muss, hat einen anderen Blick 6% und neue Herausforderungen. Sonstiges – 2% – 4% Keine Prioritäten Ob und wie überhaupt Geschäftsreisen ermögli- 19% chen? Wie Reisende ausstatten und schützen? Das waren typische Fragen nach dem Lockdown für 0% 20% 40% 60% 80% 54 % aller Geschäftsreiseverantwortlichen (ohne * Internationale Konsolidierung des Travel 쐽 Kurzfristige Prioritäten (im Jahr 2020) Managements mit einem TMC-Partner 쐽 Mittelfristig wichtige Themen (in den kommenden Abbildung). Auch die Substitution von Geschäftsrei- ** Befragungszeitraum vor dem Lockdown drei Jahren, bis 2023) – ohne ÖS – sen durch alte und neue Online-Tools, Webmeetings, – Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern – – Mehrfachnennungen möglich – -konferenzen und -schulungen stieg sprunghaft an.10 Abbildung 16 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 Die als mittelfristig wichtig erachteten Themen wie etwa Prozessoptimierung, Nachhaltigkeit und Kos- 10 Vgl. https://www.fortunebusinessinsights. tensenkung werden wieder an Bedeutung gewinnen. com/web-conference-software-market- 102993 und Wann dies passiert, hängt jedoch in hohem Maße https://www.heise.de/tipps-tricks/ Videokonferenz-Tools-im-Ueberblick- vom weiteren Fortgang der Pandemie ab. 4688243.html 17
Kapitel 7 7 Klimaschutz und Nachhaltigkeit Stimmungslage Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, als die Jugend welt- „ Spüren Sie einen „Greta-Effekt“ für Ihr weit für mehr Klimaschutz demonstriert hat. Wirkt sich der öffentliche Druck der „Fridays for Future“- Unternehmen in Bezug auf das Reisever- Bewegung bereits auf das Verhalten der Geschäftsrei- halten Ihrer Mitarbeiter? “ senden aus? Das Stimmungsbild in den Unternehmen ist geteilt: „Greta-Effekt“ in Bezug auf das Reiseverhalten der Mitarbeiter Die Mehrheit der Geschäftsreiseverantwortlichen Unternehmen mit 2% spürt den „Greta-Effekt“ noch nicht. Doch immerhin 10 – 500 Mitarbeitern 20% 78% 35 % von ihnen in größeren und 22 % in kleineren 4% über 500 Mitarbeitern 31% 65% Firmen sagen das Gegenteil. Im öffentlichen Sektor ist die Wahrnehmung wesentlich stärker – hier sagen 0% 20% 40% 60% 80% 100% 51 % der Dienstreiseverantwortlichen, dass das neue 쐽 Ja, stark 쐽 Ja, teilweise 쐽 Nein, eher nicht – ohne ÖS – Klimabewusstsein Auswirkungen auf das Reiseverhal- Abbildung 17 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 ten hat (ohne Abbildung). Management-Trends Von den Unternehmen, die eine Reiserichtlinie besit- „ Beinhaltet die Reiserichtlinie Bestand- zen, hat heute knapp die Mehrheit Steuerungsele- mente zugunsten der Nachhaltigkeit eingebaut teile zu Umwelt-/Klimaschutz und Nach- beziehungsweise plant dieses. Da der Anteil mittel- haltigkeit? “ ständischer Firmen, die eine Reiserichtlinie einset- zen, seit 2013 stark gestiegen ist, bedeutet das auch Größere Unternehmen hatten schon zu Anfang des einen entsprechend größeren Effekt für den Klima- Jahrzehnts über eine nahezu hundertprozentige Abde- schutz. Dieser Trend ist noch stärker in Unterneh- ckung mit Travel Policies berichtet. Mittelständische men, wo es einen eigenen Verantwortungsbereich für und kleinere Firmen haben nun stark nachgeholt. das Geschäftsreise- und Mobilitätsmanagement gibt. Existenz einer Reiserichtlinie 2013/2020 Bestandteile zu Umwelt-/Klimaschutz Unternehmen mit und Nachhaltigkeit in der Reiserichtlinie 61% Unternehmen mit 10 – 250 Mitarbeitern 45% 10 – 500 Mitarbeitern 27% 22% 95% 251 – 500 Mitarbeitern über 500 Mitarbeitern 71% 39% 27% 97% 501 – 1.500 Mitarbeitern 0% 20% 40% 60% 80% 86% 쐽 Ja 쐽 Nein, ist aber geplant – ohne ÖS – 99% über 1.500 Mitarbeitern Abbildung 19 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 97% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 쐽 2020 쐽 2013 – ohne ÖS – Abbildung 18 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 18
Kapitel 6 „ Wird Nachhaltigkeit zu einem Wett- bewerbsfaktor bei der Wahl von Leistungs- trägern? “ Geschäftsreiseverantwortliche sind nicht nur ökono- misch verantwortungsbewusste Einkäufer, sondern sehen sich zunehmend auch in der Pflicht, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Heute gehen 73 % der befragten Travel- und Mobilitätsmanager aus größeren Firmen, 71 % im öffentlichen Sektor und 45 % im Mittelstand davon aus, dass sich Nach- haltigkeit zu einem Wettbewerbsfaktor bei der Wahl von Leistungsträgern entwickeln wird. Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor bei der Wahl von Leistungsträgern Unternehmen mit 10 – 500 Mitarbeitern Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern Öffentlicher Sektor 4% 12% 9% 27% 29% 41% 55% 61% 62% 쐽 Ja, stark 쐽 Ja, teilweise 쐽 Nein, eher nicht Abbildung 20 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 19 19
Kapitel 7 Maßnahmen zur Verbesserung der CO2-Bilanz Einsatz von Maßnahmen zur Verbesserung der CO2-Bilanz: (Geplante) Maßnahmen zur Verbesserung der CO2-Bilanz: 3% Unternehmen mit 10 – 500 Mitarbeitern Nutzung von Telefon- / Web- / Videokonferenzen 94% Wechsel von Flug auf Zug bei innerdeutschen Strecken 55% 36% 23% Reduzierung der Anzahl Reisen 69% 20% 18% 59% Bevorzugte Anschaffung von E-Autos im Fuhrpark 32% 35% CO2-Kompensation 32% 35% Bevorzugung von leichteren Fahrzeugen 32% 35% Wechsel von Flug auf Zug im Europaverkehr 8% 29% Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern 5% Buchung von Unterkünften, 26% die nachweislich auf Nachhaltigkeit setzen 3% Bevorzugte Buchung von E-Mietwagen 26% 28% 5% 36% Nutzung von Incentives aus Firmenförderprogrammen* 14% Nutzung von Prämienpunkten aus 5% 36% Bonusprogrammen der Reisenden* 11% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 쐽 Einsatz 쐽 In Planung 쐽 Keine Maßnahmen * zugunsten von Nachhaltigkeitsprojekten 쐽 Einsatz 쐽 In Planung – ohne ÖS – – Unternehmern, die Maßnahmen einsetzen bzw. planen (rechte Abbildung) – Abbildung 21 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 „ Planen Sie oder setzen Sie im Bereich Derzeit noch kaum im Einsatz, aber in jedem vier- Geschäftsreisen Maßnahmen ein, um die ten Unternehmen geplant sind die bevorzugte CO2-Bilanz zu verbessern? „ Wenn ja, welche Maßnahmen“ setzen Sie Buchung von nachweislich nachhaltig wirtschaften- den Unterkünften sowie die bevorzugte Buchung von E-Mietwagen. Den Wechsel von Flug auf die ein oder planen Sie? “ Bahn im Europaverkehr erwägen 29 % der Befrag- ten. Im öffentlichen Sektor ist die Einsatzintensität Insgesamt setzen sich größere Unternehmen mit der verschiedenen Maßnahmen und ihre Reihen- mehr als 500 Mitarbeitern aktiver für die Nachhal- folge recht ähnlich. Außerhalb der Antwortoptionen tigkeit im Geschäftsreisebereich ein: Während im wurde oft das Dienstfahrrad oder E-Bike genannt. Mittelstand 41 % der Firmen Maßnahmen für eine In Zeiten von Corona haben diese einen zusätzli- bessere CO2-Bilanz umsetzen oder planen, sind es chen Schub erfahren, auch durch die Errichtung bei den Größeren 72 %. Telefon-/Web- oder Video- von „Pop-up-Radwegen“ in mehreren Städten.12 konferenzen als Ersatz für nicht notwendige Ge- schäftsreisen gehören bei nahezu allen Unterneh- Insgesamt werden diese Fragen öfter von Unterneh- men, die Maßnahmen umsetzen oder planen, men mit einem eigenen Verantwortungsbereich inzwischen zu den Standards. 89 % der Travel Mana- „Travel Management“ positiv beantwortet (77 % vs. ger arbeiten zudem daran, die Anzahl der Business 49 % bei Firmen ohne eigenen Verantwortungsbe- 11 Vgl. VDR-Barometer zur Corona-Pande- mie: Ergebnisse und Updates vom 10. Trips insgesamt zu reduzieren. Bei der Wahl des Ver- reich). Zur Planung und Implementierung solcher August 2020 (KW 32): https://www.vdr-service.de/nc/aktuelles/ kehrsmittels steht auf innerdeutschen Strecken der Maßnahmen mit aufschlussreichem Ergebnismoni- einzelnews/news/vdr-barometer -zur-corona-pandemie-ergebnisse Wechsel vom Flugzeug auf die Bahn auf der Agenda toring ist umfassende strategisches und operatives -und-updates 12 Vgl. https://www.ndr.de/nachrichten/info/ der Befragten: 55 % setzen diese Maßnahme bereits Wissen nötig. Deshalb bietet die VDR-Akademie FAQ-Was-sind-eigentlich-Pop-up -Radwege,popupradwege100.html um, weitere 36 % planen den Umstieg in Zukunft. passende Seminare an, in denen sich die Teilneh- 13 Die aktuellen Kurse zum Thema Angesichts der kurzfristig veränderten Anforderun- mer zum Thema Nachhaltigkeit weiterbilden und „Nachhaltigkeit im Travel Management“ sind auf www.vdr-akademie.de zu finden. gen aufgrund der Corona-Pandemie an sicheres und mit anderen dazu austauschen können.13 Die Nachfrage ist hoch und die Termine schnell ausgebucht. Daher empfiehlt gesundes Reisen kann jedoch eine gegenläufige Ver- es sich, eine Inhouse-Schulung in Erwä- gung zu ziehen. schiebung zugunsten des Pkw erwartet werden.11 20
Kapitel 7 „ Wären Sie bereit für nachhaltige Zusatzleistungen einen höheren Preis zu zahlen? „ Wenn ja, für welche? “ “ Bei dieser Frage sind Travel Manager zurückhaltend. Preisbereitschaft für nachhaltige Zusatzleistungen Insgesamt lehnt etwa die Hälfte höhere Ausgaben Unternehmen mit 10 – 500 Mitarbeitern Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern ab und jeder Dritte kann oder möchte dazu keine Angaben machen. Im öffentlichen Sektor sagen 34 %, in den größeren Firmen 23 % und in den 15% 30% 37% 23% KMU 15 %, dass sie sich entsprechende Leistun- gen mehr kosten lassen würden; mit dem eigenen 55% 40% Verantwortungsbereich „Travel Management“ steigt die Bereitschaft tendenziell etwas. 쐽 Ja 쐽 Nein 쐽 Weiß ich nicht – ohne ÖS – Beispiele für nachhaltige Zusatzleistungen sind die Abbildung 22 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 Nutzung von Ökostrom und alternativen Brennstof- fen (für 80 % der Befragten, die bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen), CO2-Kompensation durch Verkehrsträger (78 %) sowie für Nachhaltigkeit zer- tifizierte Unterkünfte (59 %). (Ohne Abbildung).
Kapitel 8 8 Digitalisierung des Geschäftsreiseprozesses Bedeutung der Digitalisierung des Geschäftsreiseprozesses Bedeutung Unternehmen mit 10 – 250 Mitarbeitern 5% 31% 25% 39% „ Wie wichtig ist Digitalisierung des Geschäftsreiseprozesses im Hinblick auf 251 – 500 Mitarbeitern 12% 35% 27% 26% die Mitarbeiterzufriedenheit? 501 – 1.500 Mitarbeitern 21% 46% 25% 8% “ Mit der Größe des Unternehmens steigt die Bedeu- über 1.500 Mitarbeitern 40% 47% 13% tung einer guten, effizienten Organisation von Geschäftsreise-Abläufen, von der Planung bis zu 0% 20% 40% 60% 80% 100% den nachgelagerten Prozessen. Reisenden hilft eine 쐽 Sehr wichtig 쐽 Wichtig 쐽 Eher unwichtig 쐽 Gar nicht wichtig – ohne ÖS – digitalisierte, anwenderfreundliche und mobil ver- Abbildung 23 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 fügbare Organisation dabei, sich auf ihre eigentli- chen Aufgaben zu konzentrieren: entspannt am Ziel anzukommen und den Erfolg einer Geschäftsreise im Fokus zu behalten. Für 87 % der größten Firmen ist die Mitarbeiter- zufriedenheit daher ein wichtiger bis sehr wichtiger Aspekt der Digitalisierung. In den KMU sagen das 36 % der Geschäftsreiseverantwortlichen. Und: Dort wo es einen eigenen Verantwortungsbereich „Travel Management“ gibt, wird Digitalisierung mehr geschätzt (86 %) als in Unternehmen ohne diesen Bereich (50 %). Der öffentliche Sektor ist auch hier zurückhaltender: Für 34 % der Organisa- tionen ist diese Frage unwichtig. (Ohne Abbildung) Bedeutung der Digitalisierung des Geschäftsreiseprozesses „ Was bedeutet für Ihr Unternehmen die Digitalisierung des Geschäftsreise- Flexible Integration von Reiseleistungen und Services prozesses? aus verschiedenen Quellen Verbesserte Nutzererfahrung durch mobilen Zugriff auf alle Daten und Prozesse, egal wo & wann 70% 67% “ An dieser Stelle wurden die Vorteile der Digitalisie- Optimierte Prozess- und Infrastruktur durch Anbindung 60% über eine einzige Schnittstelle rung noch einmal von den Unternehmen bewertet, Verbesserte Nutzererfahrung durch die Nutzung einer Lösung für 52% denen das Thema wichtig ist. Hier schlägt flexible die gesamte Prozesskette und mit nur einmaliger Anmeldung Vollständige Einbindung aller Abteilungen 50% Integration (70 %) eine „Alles aus einer Hand“- Lösung für die gesamte Prozesskette (52 %). An 0% 20% 40% 60% 80% 100% zweiter Stelle folgt die verbesserte Nutzererfahrung – ohne ÖS – – Unternehmen, denen die Digitalisierung des Geschäftsreiseprozesses im Hinblick auf die Mitarbeiterzufriedenheit wichtig ist – insbesondere für unterwegs (67 %). Die Hälfte der – Mehrfachnennungen möglich – Befragten legt Wert auf eine vollständige Einbin- Abbildung 24 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 dung aller Abteilungen. 22
Kapitel 8 Service-Erwartungen und Services eines durchgängigen Geschäftsreiseprozesses Herausforderungen Vollständige mobile Verfügbarkeit 73% „ Welche Services gehören zu einem Integration von Entsendungsprozessen 66% durchgängigen Geschäftsreiseprozess? “ Vollständige Einbindung von Bezahllösungen (z. B. Smart Billing, Smart Payment, Mehrwertsteuer-Rückerstattung) Integration neuer Kommunikationsformen wie Spracherkennung 19% 62% Das Selbstverständnis von Travel Managern hat sich und -Assistenz, Chatbots usw. Künstliche Intelligenz wie biometrisches Boarding, über die Jahre zu einem umfassenden Mobilitäts- Virtual /Augmented Reality usw. 13% management gewandelt. Zudem erwarten immer 0% 20% 40% 60% 80% 100% mehr Reisende von der Reisegenehmigung und – ohne ÖS – -planung bis zur Reisekostenerstattung einen naht- – Unternehmen, die eine Aussage machen können – – Mehrfachnennungen möglich – losen Prozess. Hierfür haben sich auch die techni- Abbildung 25 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 schen Möglichkeiten stark weiterentwickelt. Daher ist verständlich, dass bei dieser Frage die vollstän- dige mobile Verfügbarkeit am wichtigsten ist. Neue Kommunikationsformen und Innovationen durch künstliche Intelligenz sind für die meisten noch nicht wichtig.14 Für viele KMU spielen Prozess- optimierungen im Geschäftsreisebereich möglicher- weise eine untergeordnete Rolle, weshalb 51 % von ihnen mit „Weiß ich nicht“ geantwortet haben. „ Welche sind die größten Heraus- Herausforderungen der Digitalisierung des Geschäftsreiseprozesses forderungen bei der Digitalisierung des Geschäftsreiseprozesses? 40% “ Hohe Investitionen in Budget und Ressourcen 45% 38% In der oftmals komplexen Arbeit mit externen und Sicherheitsbedenken bei Cloud-Lösungen 43% internen Stakeholdern liegt für 53 % der großen 25% Unternehmen die größte Herausforderung, gefolgt Komplexität bei der Einbindung aller Prozessbeteiligten 53% von hohem Investitionsbedarf. Sicherheitsbeden- 16% Aktuell fehlende Komplettlösungen ken haben viele Firmen, wenn Cloud-Lösungen zum 38% Einsatz kommen. Komplettlösungen wären für viele 16% Fehlende technische Voraussetzungen seitens das Maß aller Dinge, aber 38 % der Travel Manager Anbieter/Partner 17% in großen Unternehmen sehen diese noch nicht am 12% Unvollständiger interner Anforderungskatalog Markt verfügbar. 20% Aufwändige Neustrukturierung aller Prozesse 9% über Cloud-Dienste 19% 33% Gar keine 6% 0% 20% 40% 60% Unternehmen mit 쐽 10 – 500 Mitarbeitern 쐽 über 500 Mitarbeitern – ohne ÖS – – Mehrfachnennungen möglich, maximal drei Nennungen – Abbildung 26 © VDR-Geschäftsreiseanalyse 2020 14 Vgl. Schwerpunktfragen zur künstlichen Intelligenz: VDR-Geschäftsreiseanalyse 2019, Abschnitt 6, Seite 20 ff. 23
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