EnergieFit Innovative Energietechnologien für Sportstätten - Teil 3: Sammelband Best Practice - Klima- und Energiefonds

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EnergieFit Innovative Energietechnologien für Sportstätten - Teil 3: Sammelband Best Practice - Klima- und Energiefonds
EnergieFit
Innovative Energietechnologien für Sportstätten

Teil 3: Sammelband Best Practice

Paul Lampersberger et al.
EnergieFit Innovative Energietechnologien für Sportstätten - Teil 3: Sammelband Best Practice - Klima- und Energiefonds
Energieforschungsprogramm

                 EnergieFit
     Innovative Energietechnologien für Sportstätten

                 Teil 1: Leitfaden Entscheidungsträger
                 Teil 2: Technologiekatalog
                 Teil 3: Sammelband Best Practice

                              Wien, 2017

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Programmsteuerung    Klima- und Energiefonds
 Abwicklungsstelle    FFG
 Ausschreibung        3. Ausschreibung Energieforschungsprogramm
 Projektstart         01/03/2017
 Projektende          31/08/2017
 Projektnummer        858988
 Gesamtprojektdauer
                      6 Monate
 (in Monaten)
 ProjektnehmerIn
                      e7 Energie Markt Analyse GmbH
 (Institution)
 AnsprechpartnerIn    DI (FH) Paul Lampersberger
 Postadresse          Walcherstraße 11/43
 Telefon              +43 1 907 80 26 - 68
 E-mail               paul.lampersberger@e-sieben.at
 Website              www.e-sieben.at

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Sammelband Best Practice Cases
 Innovative Energietechnologien in Sportstätten

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                                               e7 Energie Markt Analyse GmbH
                                                    DI (FH) Paul Lampersberger
                                                            DI Dr. Georg Benke
                                                                 DI Margot Grim
                                                               DI Walter Hüttler
                                                       Guntram Preßmair, B.Sc.

                 ÖISS Österreichisches Institut für Schul- und Sportstättenbau
                                                   DI Karin Schwarz-Viechtbauer
                                                               Florian Szeywerth

                                                             Mit Beiträgen von:

                                                            ESSIGPLAN GmbH
                                                           Prof. Dr. Natalie Eßig

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Inhaltsverzeichnis
1      Einleitung ...........................................................................................................................................6
2      Best Practice Cases ...........................................................................................................................7
    Generali Arena ......................................................................................................................................7
    Sonnenarena Ansfelden ........................................................................................................................8
    WWK Arena Augsburg ........................................................................................................................10
    Amsterdam Arena ...............................................................................................................................12
    Sporthalle Liefering .............................................................................................................................13
    Copper Box Arena ...............................................................................................................................15
    Dreifachsporthalle Herrieden ...............................................................................................................16
    Sporthalle Hagenberg .........................................................................................................................18
    Kletterhalle Saalfelden ........................................................................................................................20
    Kletterzentrum Innsbruck ....................................................................................................................21
    Aqua Nova ..........................................................................................................................................22
    Wellnessoase Hummelhof ...................................................................................................................23
    Florian Berndl Bad ..............................................................................................................................24
    Erlebnisbad Schwaz ............................................................................................................................25
    Lentpark ..............................................................................................................................................26
    Merkur Eisarena ..................................................................................................................................28
    Max-Aicher-Arena ...............................................................................................................................29
    Olympiaworld Innsbruck ......................................................................................................................30
    Sportzentrum Niederösterreich ............................................................................................................31
    Sportzentrum Stadt Kapfenberg ..........................................................................................................33
3      Abbildungsverzeichnis .....................................................................................................................35
4      Impressum .......................................................................................................................................36

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1     Einleitung

Der Sport ist für zahlreiche Themen ein wichtiger Multiplikator. So auch für den Klimaschutz, sofern er
für die zahlreichen Nutzer und Besucher von Sportstätten erlebbar wird. Innovative Technologien, die bei
Sportstätten eingesetzt werden, haben potenziell hohe Sichtbarkeit und können so das Interesse an
einer verstärkten Nutzung dieser Technologien erhöhen.
Mit vorhandener innovativer Technologie sollte es möglich sein, diese Nachfragestruktur ökologisch und
ökonomisch optimal zu bedienen.

Der vorliegende Best Practice Sammelband stellt insgesamt 20 nationale und internationale
Energieinnovationen in Sportstätten dar. Die umgesetzten Beispiele aus den Bereichen Neubau und
Sanierung werden detailliert beschrieben und sollen als Impulsgeber für eine verstärkte Anwendung
dienen. Neben Eckdaten zu Energieverbräuchen bzw. –einsparungen finden Sie nützliche Informationen
zu den Betreibern, involvierten Planern und Technologieanbietern sowie Kontaktdaten der Sportstätten.

Die Best Practice Cases sind in Sportstättentypen gegliedert und in folgender Reihenfolge beschrieben:
     • Stadion
     • Sporthalle
     • Kletterhalle
     • Schwimmhalle
     • Freibad
     • Eishalle Indoor
     • Eissport Outdoor
     • Sportzentrum

Parallel zu diesem Sammelband finden Sie im „Leitfaden für Entscheidungsträger – Implementierung
innovativer Energietechnologien in Sportstätten“ Informationen über die Energienachfragestruktur und
Handlungsempfehlungen für die verstärkte Nutzung von innovativen Energietechnologien bei
Bauvorhaben in Sportstätten.
Zum anderen steht ein Technologiekatalog zur Verfügung, der österreichische Energietechnologie bzw.
die dazugehörigen Unternehmen vorstellt.

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2       Best Practice Cases
Generali Arena
Stadion, Sanierung, Wien - Österreich
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                                                           Auszeichnungssystem DGNB der Österreichischen
                                                           Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft
                                                           (ÖGNI)    anzuwenden.      Diese    Gebäudedeklaration
                                                           beinhaltet eine Vielzahl an Maßnahmen, welche den
                                                           Nachhaltigkeitsfaktor der teilweise neu errichteten und
                                                           teilweise sanierten Immobilie sicherstellen soll. So wird
                                                           beispielhaft ein großes Augenmerk auf die Auswahl der
                                                           Lieferanten gelegt. Produkte mit optimierter CO2-Bilanz
Abbildung 1: Generali Arena 2018 (Quelle: Atelier Mauch)   haben hier einen bedeutenden Stellenwert. Zur
                                                           Deckung des Wärmebedarfs entschloss man sich
Energieinnovation:                                         weiters für eine ausschließliche Versorgung mittels
„Optimiertes Strombedarfskonzept“ (Stromerzeugung          Fernwärme und zur Kühlung wurden moderne
über Photovoltaik-Anlage, Stromersparnis über              Flächenkühlelemente installiert. Ein wesentlicher Aspekt
moderne LED-Beleuchtung)                                   bei der Zertifizierung als nachhaltige Immobilie ist die
Gebäudedeklaration nach ÖGNI                               Optimierung des Strombedarfs. So werden auf dem
                                                           Dach der neuen Nordtribüne zwei Photovoltaikanlagen
In Betrieb ab: Juli 2018                                   errichtet. Der erzeugte Strom der größeren (200 kWp)
                                                           Anlage wird ausschließlich für den Eigenbedarf der
Anzahl Besucher pro Jahr: 500.000                          Arena verwendet. Die kleinere Anlage (80 kWp) wird
                                                           den erzeugten Strom in das öffentliche Netz einspeisen.
Bauherr / Betreiber:
                                                           Errichtet  werden     beide     Anlagen     von     der
FK Austria Wien AG
                                                           österreichischen VERBUND-Gruppe mit Sitz in Wien.
                                                           Eine weitere wichtige Maßnahme und gleichzeitig ein
Investitionskosten der Energieinnovation:
                                                           gutes Beispiel für Wechselwirkungen ist die Optimierung
€ 950.000
                                                           der Beleuchtungsenergie durch moderne Lichttechnik.
Eckdaten Energie:                                          Gemeinsam mit der Vorarlberger Zumtobel-Gruppe wird
Strom-Erzeugung durch Photovoltaik:                        ein modernes Konzept zur eigentlich verbrauchs-
290.000 kWh pro Jahr                                       intensiven Beleuchtung z.B. der Medienbereiche und
Strom-Einsparung durch Beleuchtungskonzept:                VIP-Bereiche erstellt. Dieses basiert auf LED-Strahler,
70.000 kWh pro Jahr                                        welche im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtquellen
                                                           bis zu 90% weniger Strom verbrauchen. Hinzu kommen
Technologieanbieter, Planer:                               intelligente Steuerungssysteme     wie    z.B.
VASKO + PARTNER Ingenieure Ziviltechniker für              Bewegungssensoren, welche die Leuchten nur für
Bauwesen und Verfahrenstechnik GesmbH, Wien                eingeschränkte Zeiträume aktivieren. In diesem Kontext
VERBUND AG, Wien                                           wurde sehr intensiv auf die Optimierung der
ZG Lighting Austria GmbH, Wien                             Beleuchtung im Zuge der Gebäudetechnikplanung
                                                           geachtet. Dabei hat das Planungsteam bestehend aus
Weiterführende Informationen und Kontakt:                  Architekt, Technisches Planungsbüro und des Bauherrn
FK Austria Wien AG, A-1100 Wien, Horrplatz 1               mit Hilfe von Renderings viel zur Optimierung des
julia.heiduk@fk-austria.at www.fk-austria.at               Konzeptes beigetragen.
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Sonnenarena Ansfelden
Stadion, Neubau, Ansfelden - Österreich

Abbildung 2: Sonnenarena aus der Vogelperspektive      Abbildung 3: Thermische Solaranlage und PV-Module auf der
(Quelle: Raffael Portugal)                             Sonnenarena (Quelle: Raffael Portugal)

                                                       Die seit Mai 2015 neu errichtete Sonnenarena in
Energieinnovation:
                                                       Ansfelden ist Österreichs erste Sportstätte, die sich zu
Vollsolare Beheizung und Warmwasserbereitung
                                                       100 Prozent mit solarer Wärmeenergie für Heizung und
Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser der
                                                       Warmwasser selbstversorgt. Der Neubau wurde
Duschen, Photovoltaik-Anlage
                                                       notwendig, da das Bestandsgebäude in vielerlei
Energiemonitoring-System
                                                       Hinsicht nicht mehr dem Standard einer modernen
In Betrieb seit: Mai 2015                              Sportstätte entsprach. Die Anlage für den modernen
                                                       Trainings- und Wettkampfbetrieb wird in zunehmendem
Anzahl Besucher pro Jahr: 15.000                       Maße ganzjährig genutzt, sodass eine hochwertige
                                                       energetische Gesamtlösung des Gebäudes umso
Bauherr / Betreiber:                                   wichtiger wurde. Die Sonnenarena benötigt für den
Sonnenarena Union Humer Ansfelden                      Vollbetrieb jährlich 23 MWh Wärmeenergie. Das Ziel
                                                       war es, den Warmwasserbedarf kombiniert mit der
Investitionskosten der Energieinnovation:              Raumheizung, ausschließlich mit der Sonne ohne
€ 80.078 (Gesamtinvestitionskosten Solar-Heizsystem)   fossile Brennstoffe abdecken zu können. Das Gebäude
                                                       besteht aus zwei Teilen, einem Kabinentrakt mit 256
Eckdaten Energie:
                                                       m² und einem Aufenthaltsbereich mit Gastronomie mit
Stromverbrauch: 30.000 kWh pro Jahr
                                                       186 m². Die thermische Solaranlage besteht aus 54 m²
Wärmeverbrauch: 23.000 kWh pro Jahr
                                                       Flachkollektoren, welche nach Süden orientiert und in
CO2-Einsparung:                                        einem Winkel von 60° aufgeständert sind. Das
ca. 20.000 kg pro Jahr                                 gewählte Hydraulikkonzept ermöglicht die Speicherung
                                                       von     Solarenergie            auf      unterschiedlichen
Technologieanbieter, Planer, Installateur:             Temperaturniveaus in          einem     Warmwasser-Puffer
Kuster Energielösungen GmbH, Anif                      (3000 l) und einem Heizungspuffer (1000 l). Aus den
Gasokol Solare Energiesysteme, Saxen                   beiden Puffern werden die Wärmeabgabesysteme und
Bmst. Kniewasser, Windischgarsten                      die zwei thermisch aktivierten Betonkerne (in Summe
Kaltenberger Erwin, Ansfelden                          etwa 420 t) versorgt. Der Betonkern in der Kantine wird
                                                       bei Bedarf über einen Wärmetauscher mit Kaltwasser

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aus der Brunnenanlage gekühlt („Stille Kühlung“).
Weiterführende Informationen und Kontakt:
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Ing. Gerhard Petermandl
Friedhofstraße 4, 4052 Ansfelden            Energie nachbeheizt, wenn die Solarenergie zur
gerhard.petermandl@rohrdorfer.at            Wärmeversorgung nicht ausreicht (9 kW E-Patrone im
                                            Warmwasserpuffer und 6 kW E-Patrone im
                                            Heizungspuffer). Die Duschen sind mit sparsamen
                                            Duschköpfen ausgestattet, die den Warmwasserbedarf
                                            reduzieren sollen. Zusätzlich ist hier eine Abwasser-
                                            Wärmerückgewinnung eingebaut. Mit der Abwärme
                                            des Abwassers wird das Kaltwasser, das zu den
                                            Frischwassermodulen fließt, vorgewärmt, und damit
                                            der Energiebedarf für die Warmwasserbereitung
                                            reduziert. Zur Minimierung der Lüftungswärmeverluste
                                            ist   das      gesamte     Gebäude   mit    einer
                                            Komfortlüftungsanlage    mit  Wärmerückgewinnung
                                            ausgestattet. Außerdem wird ein Großteil der
                                            benötigten elektrischen Energie mit einer 30,5 kWp
                                            Photovoltaik-Anlage abgedeckt.

                                            Über   ein    im   Gesamtkonzept      implementiertes
                                            Gebäudeautomatisationssystem       werden      alle
                                            energierelevanten Daten in und am Gebäude sichtbar
                                            gemacht und dienen somit zur Bewusstseinsbildung für
                                            die überwiegend jungen Sportler sowie die Besucher
                                            des Sportzentrums. Das Gebäude wird in erster Linie
                                            von den verschiedenen Mannschaften der Sektion
                                            Fußball, aber auch von den Sektionen Beachvolleyball
                                            und Stockschießen genutzt. Ein eigener Bereich des
                                            Gebäudes wird als Schulungsräume für vollsolares
                                            Heizen mit dem System Bauteilaktivierung genutzt.

                                            Für dieses innovative Energiekonzept wurde die
                                            Sonnenarena       Ansfelden        mit           dem
                                            OÖ   Landesenergiepreis   „Energie   Star       2016“
                                            ausgezeichnet.

EnergieFit                                                                            Seite 9 von 36
EnergieFit Innovative Energietechnologien für Sportstätten - Teil 3: Sammelband Best Practice - Klima- und Energiefonds
WWK Arena Augsburg
Stadion, Neubau, Augsburg - Deutschland
                                                             Das 2009 eröffnete Stadion des FC Augsburg wird
                                                             energiesparend und CO2-neutral beheizt und gekühlt.
                                                             Dafür      sorgen     schwerpunktmäßig        zwei
                                                             Großwärmepumpen,     die  die   oberflächennahe
                                                             Geothermie nutzen. Das Gesamtkonzept macht die
                                                             Arena zum ersten CO2-neutralen Stadion der Welt.
                                                             Das Herzstück der Anlage, die zwei Wärmepumpen,
                                                             sorgt für eine maximale Heizleistung von 2 x 645 kW.
                                                             Als Wärmequelle für ihren Betrieb dient das durch
                                                             einen Sandabscheider gefilterte Grundwasser aus zwei
                                                             Tiefenbrunnen unmittelbar westlich des Stadions.
Abbildung 4: WWK Arena Augsburg (Quelle: FC Augsburg 1907)   Weniger als 10 Prozent der benötigten Wärmeenergie
                                                             werden zusätzlich über einen Erdgas-Brennwertkessel
Energieinnovation:
                                                             erzeugt, welcher eine Heizleistung von etwa 900 kW
CO2-neutrales Stadion mit Großwärmepumpen
                                                             hat. Dieser wird ausschließlich mit Erdgas betrieben,

In Betrieb seit: 2009                                        das nachweisbar aus nachwachsenden Rohstoffen
                                                             erzeugt und in das Erdgasnetz eingespeist wird. Die
Anzahl Besucher pro Jahr: ca. 650.000                        Wärmepumpen und der Heizkessel versorgen einen
                                                             Warmwasserpufferspeicher (12.000 Liter), welcher
Bauherr / Betreiber:                                         Wärme an die Lüftungsregister, an die Raumheizung
FC Augsburg Besitz und Betriebsgesellschaft mbH              und bei Bedarf an die Rasenheizung abgibt. Der
                                                             Bioerdgas-Kessel ist dabei nur wenige Tage im Jahr in
Investitionskosten der Energieinnovation:                    Betrieb, vor allem dann, wenn die Rasenheizung neu
€ 45.000.000 (Gesamtkosten des Stadions)                     zugeschaltet wird.
                                                             Allein diese hat einen Leistungsbedarf von 1.200 kW.
Eckdaten Energie:                                            Sie gibt Wärme mit einer Temperatur von bis zu 30
Stromverbrauch Heizzentrale: ca. 400 MWh/a                   Grad an das Erdreich ab, wodurch der Rasen auch im
Wärmelieferung: ca. 1300 MWh/a                               Winter bespielbar bleibt. Zur Frostfreihaltung außerhalb
Kältelieferung: ca. 100 MWh/ a                               der Spieltage kann die Anlage sogar ohne Einbindung
                                                             der Wärmepumpen mittels Wärmetauscher direkt aus
CO2-Einsparung:
                                                             dem Grundwasser bedient werden, was einen
ca. 700.000 kg pro Jahr
                                                             kostengünstigen Betrieb garantiert.
                                                             Die Lüftungsregister und Luftkanäle         sorgen   an
Technologieanbieter, Planer:
                                                             Spieltagen dafür, dass der Restaurant-, Logen- und
Lechwerke AG, Augsburg
                                                             Verwaltungstrakt mit frischer, gut temperierter Luft
Stadtwerke Augsburg, Augsburg
                                                             bedient werden. Im Winter wird die Luft durch die
econ AG, Memmingen
                                                             Heizungsanlage angewärmt, im Sommer erfolgt die
Weiterführende Informationen und Kontakt:                    Kühlung durch zehngradiges Grundwasser – sogar
Ingo Butters                                                 ohne Kältemaschine.
Pressesprecher Lechwerke AG                                  Der Strom für das Stadion stammt ausschließlich aus
ingo.butters@lew.de                                          heimischer    Wasserkraft  und      auch    die
                                                             Notstromaggregate können CO2-neutral mit Rapsöl
                                                             betrieben werden.
EnergieFit                                                                                              Seite 10 von 36
Die Nutzung des Grundwassers durch den Einsatz von
             zwei Wärmepumpen, Bioerdgas aus der Region und
             Ökostrom erzeugt aus heimischer Wasserkraft sorgen
             für   jenen   Ressourcenmix   zur   Deckung    des
             Energiebedarfs des Stadions, der den Prädikaten
             „erneuerbar“ und „nachhaltig“ gerecht werden.

EnergieFit                                         Seite 11 von 36
Amsterdam Arena
Stadion, Sanierung, Amsterdam - Niederlande
                                                            Mit 55.000 Sitzplätzen ist die Amsterdam Arena nicht nur
                                                            die Heimstätte des bekannten Fußballclubs Ajax
                                                            Amsterdam, sondern auch das größte Stadion in den
                                                            Niederlanden und wird daher regelmäßig auch für
                                                            Konzerte, und andere Großveranstaltungen genutzt. Von
                                                            einem Konsortium der Unternehmen The Mobility House,
                                                            Nissan und Eaton wird in der Amsterdam Arena derzeit
                                                            ein   innovativer   Batteriespeicher    namens      „xStorage“
                                                            implementiert.
                                                            Dieses System        nutzt    second-life     Batterien,    also
                                                            gebrauchte Batterien aus Elektrofahrzeugen, und kann
Abbildung 5: Amsterdam ArenA (Quelle: The Mobility House)
                                                            Energie aus Solarzellen oder aus dem öffentlichen
                                                            Stromnetz speichern. Der Speicher in der Amsterdam
Energieinnovation:
                                                            Arena verfügt über 147 Batteriepakete, die ursprünglich
Second-Life Batteriespeicher
                                                            vom Nissan Leaf stammen, und über bidirektionale

In Betrieb ab: Ende 2017                                    Wechselrichter von Eaton. Damit können bis zu 3 MWh
                                                            elektrische Energie gespeichert werden, was diese
Anzahl Besucher pro Jahr: 2 Mio.                            Anlage zu einem der größten gewerblich genutzten
                                                            Energiespeichersysteme in  Europa   macht,   das
Bauherr / Betreiber:                                        wiederaufbereitete Batterien verwendet. Vom Betreiber
Stadion Amsterdam N.V                                       The Mobility House wird von einer Nutzungsdauer von bis
                                                            zu 15 Jahre ausgegangen, eine Garantie gibt es für 10
Eckdaten Energie:                                           Jahre. Der Batteriespeicher soll vor allem das Stromnetz
Energiespeicherkapazität Strom: 3 MWh                       stabilisieren, als Back-up bei Großveranstaltungen zum
                                                            Einsatz kommen und eine CO2-freie Notstromversorgung
Technologieanbieter, Planer:                                des    Stadions  gewährleisten.   Die    vorhandenen
The Mobility House                                          Dieselgeneratoren      werden   dadurch   überflüssig.
Eaton Industries                                            Außerdem kann         das xStorage-System auch die
Nissan Europe                                               umliegende Nachbarschaft mit Energie versorgen, um
Royal BAM Group                                             hier Lastspitzen      bei    erhöhtem       Energiebedarf    zu
                                                            verhindern.
Weiterführende Informationen und Kontakt:
                                                            Bereits jetzt ist die Amsterdam Arena energietechnisch
The Mobility House GmbH
                                                            auf dem neuesten Stand: Am Dach befinden sich 4.200
Presseabteilung
                                                            Photovoltaik-Panele, die Wärmebereitstellung erfolgt über
St.-Cajetan-Str. 43 , 81669 München
                                                            Fernwärme,     gekühlt    wird  mit    Wasser       eines
Telefon: +49 89 4161 430 76
                                                            nahegelegenen Badesees und für die Stromversorgung
E-Mail:communication@mobilityhouse.com
                                                            wird Windenergie bezogen. Das Hauptgebäude ist mit
www.mobilityhouse.com
                                                            einem     modernen      Gebäudemanagementsystem
                                                            ausgestattet und die LED Beleuchtung wird über
                                                            Bewegungsmelder gesteuert.
                                                            Für die umfangreichen Nachhaltigkeits-Bemühungen
                                                            wurde die Amsterdam Arena mit dem internationalen
                                                            Golden Green Key Zertifikat ausgezeichnet.
EnergieFit                                                                                                    Seite 12 von 36
Sporthalle Liefering
Sporthalle, Neubau, Salzburg - Österreich

Abbildung 6: Plusenergiebau Sportzentrum Nord (Quelle: Stadt   Abbildung 7: Sportzentrum Nord - Innenansicht (Quelle: Stadt
Salzburg, Hannes Killer )                                      Salzburg, Hannes Killer )
                                                               Die Anlage ist eine moderne Multifunktionssporthalle
Energieinnovation:
                                                               und beinhaltet eine Dreifach-Turnhalle mit einer Fläche
Plusenergie-Sporthalle mit vollsolarer Beheizung und
                                                               von 30 x 50 Metern und 9 Metern Höhe, außerdem eine
Warmwasserbereitung
                                                               Zuschauertribüne mit 400 Sitzplätzen und ein
In Betrieb seit: 2017                                          Multifunktionsraum für Tanz, Yoga usw. mit einem
                                                               angeschlossenen Kraftraum. Um den Smart-City-Zielen
Anzahl Besucher pro Jahr: noch nicht bekannt                   der Stadt Salzburg gerecht zu werden, wurde die Halle
                                                               als Plusenergie-Objekt ausgeführt, das bedeutet, dass
Bauherr / Betreiber:
                                                               der jährliche Primärenergieverbrauch unter der vor Ort
Salzburg Immobiliengesellschaft
                                                               produzierten erneuerbaren Energie liegt. Durch dieses
                                                               ambitionierte Vorhaben entstand in Liefering die erste
Investitionskosten der Energieinnovation:
                                                               Plusenergie-Sporthalle Österreichs. Die Halle ist
ca. 9 Mio.€ (gesamte Baukosten)
                                                               außerdem klimaaktiv zertifiziert               und hat den
Eckdaten Energie:                                              Ausführungsstandard klimaaktiv                 gold erreicht.
Stromverbrauch: ca. 214.000 kWh pro Jahr                       In diesem Fall wurde das Plusenergie-Kriterium durch
Wärmeverbrauch: ca. 169.000 kWh pro Jahr                       eine vollsolare Beheizung mittels aktiver Nutzung der
                                                               Speichermassen           und      einer      Abdeckung         des
CO2-Einsparung:
                                                               Jahresstromverbrauchs durch Sonnenstrom erreicht.
ca. 110.000 kg pro Jahr
                                                               Die vollsolare Beheizung und Warmwasserbereitung
                                                               erfolgt durch eine Solarthermieanlage mit einer Fläche
Technologieanbieter, Planer:
                                                               von 350m². Als Wärmespeicher wird dazu die
Karl und Bremhorst Architekten, Wien
                                                               Betonmasse der Bodenplatte aktiviert. Beton speichert
Gasokol Solare Energiesysteme, Saxen
                                                               sehr gut die solaren Wärmeenergiegewinne, sodass
Kuster Energielösungen GmbH, Anif
                                                               über alle Jahreszeiten der solaraktivierte Betonteil den
Ing. Malli Planungs GmbH, Vöcklabruck
                                                               gesamten Heizwärmebedarf für 4.610 m² Sport- und
pm1 Projektmanagement GmbH, Salzburg
                                                               Nutzfläche bzw. 33.770 m3 Raumvolumen deckt.
Weiterführende Informationen und Kontakt:                      15.000 Liter Pufferspeicher-Volumen sorgen für die
Ing. MSc Franz Huemer                                          Warmwasserbereitung - wiederum vollsolar gespeist.
Energie und Smart City Salzburg Koordination                   Der Heizwärmebedarf wird mit 51,2 MWh pro Jahr und
franz.huemer@stadt-salzburg.at                                 der Warmwasserbedarf mit 118 MWh pro Jahr
+43 (0)662 8072-2484                                           angegeben. Energieüberschüsse aus diesem System

EnergieFit                                                                                                         Seite 13 von 36
werden im Sommer an das benachbarte ASKÖ Gebäude geliefert. Als Back-Up dient zusätzlich zur Solarthermie
eine 50 kW Wasser/Wasser Wärmepumpe.
Der von der hauseigenen PV-Anlage erzeugte Strom wird entweder unmittelbar verwendet oder gespeichert bzw.
in den nahgelegenen Bauhof der Stadt eingespeist.
Durch die kompakte, schwere Bauweise, Nachtkühlung, Freecooling und Licht-/Wärme-geregelte Beschattung ist
der außeninduzierte Kühlbedarf der Halle minimal. Falls erforderlich, ist eine aktive Kühlung mit Grundwasser aus
der bestehenden Brunnenanlage möglich. Die Be- und Entlüftung regeln mechanische Lüftungsanlagen mit
hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Die tatsächlich durch das System eingebrachte Luftmenge kann mittels
Luftqualitätsfühler und Volumenstromregelung an die jeweilige Notwendigkeit angepasst werden. Um unnötig
große Lüftungsgeräte zu vermeiden, werden die Nassräume, Garderoben und Nebenräume mit einer Grundlüftung
beaufschlagt und nur im Bedarfsfall bei Überschreitung von Grenzwerten (CO 2, Feuchte) durch Verlagerung der
Hallenzuluft in die Nassräume quasi stoßgelüftet. Das wird damit begründet, dass die volle Luftmenge nicht
gleichzeitig in den Nebenräumen als auch in der Halle benötigt wird. Es werden kombinierte Zu- und Abluftanlagen
mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung eingesetzt. Dadurch ist nur eine geringfügige Nachwärmung der Zuluft
über das Solar-/Wärmepumpensystem notwendig.

Auch das Abwasser aus den Nassräumen wird über einen Wärmetauscher geführt, bevor es in das Kanalsystem
geleitet wird. Über den Sekundärkreis des Abwasserwärmetauschers wird das Kaltwasser, bevor es als Zulauf in
den Warmwasserspeicher geführt wird, auf bis zu 20°C vorgewärmt.
Die Regelung und Steuerung aller haustechnischen Anwendungen wird durch eine zentrale Leittechnik mit
Visualisierung, Trenderfassung, Monitoring, Wärmemengenzählung und Volumenstrom-Messung bewerkstelligt.

Mit der Durchführung des Projekts wurde ein hochkarätiges Konsortium österreichischer Planer und
Technologielieferanten betraut.

EnergieFit                                                                                         Seite 14 von 36
Copper Box Arena
Sporthalle, Neubau, London – Großbritannien

Abbildung 8: Copper Box Arena (Quelle: Populous Architects)   Abbildung 9: Lichtröhren, Copper Box Arena (Quelle: Populous Architects)
                                                              Die Sporthalle „Copper Box Arena“ wurde für die
Energieinnovation:
                                                              Vorrunden der Handballbewerbe der Olympischen Spiele
Lichtröhren zur optimalen Tageslichtnutzung
                                                              2012 in London errichtet und ist eine von vier permanenten
In Betrieb seit: Mai 2011                                     Sportstätten im Olympischen Park. Die Nachnutzung
                                                              erfolgt nun als eine öffentliche Mehrzweck-Sporthalle. Die
Investitionskosten: ca. £ 30.000.000 (gesamte                 Halle ist 43m x 65m groß und wird sowohl von Amateuren
Baukosten)                                                    als auch von Profisportlern als Trainingsort genutzt.
                                                              Außerdem stellt sie mit ihren 7500 Sitzplätzen einen
Planer:                                                       Veranstaltungsort für verschiedene nationale und
Populous Architects, London                                   internationale Events dar. Die Arena wurde mit einer
                                                              BREEAM ‘Excellent’ Zertifizierung ausgezeichnet. Dafür ist
Weiterführende Informationen und Kontakt:
                                                              unter anderem       das      innovative  Energiekonzept
Queen Elizabeth Olympic Park
                                                              verantwortlich. Das Gebäude ist vollständig in                      das
London, E20 3HB
                                                              kombinierte Wärme-, Kälte- und Stromnetz                            des
+44 (0)20 8221 4900
                                                              Olympiaparks  integriert, das hauptsächlich                         von
copperboxarena@gll.org
                                                              Hackschnitzelkesseln betrieben wird. Der Bedarf an
copperboxarena.org.uk
                                                              künstlicher Beleuchtung wurde durch die Integration
                                                              innovativer Lichtröhren im Dach des Gebäudes reduziert,
                                                              welche die Halle mit Tageslicht versorgen. Es wurden 88
                                                              Lichtröhren eingebaut, wobei jede einen Durchmesser von
                                                              750 mm aufweist. Sie wurden so positioniert, dass sie das
                                                              Spielfeld optimal ausleuchten und mit der Stahlkonstruktion
                                                              des Daches, der HDTV-Beleuchtung und anderen an der
                                                              Decke montierten Einrichtungen vereinbar sind. Die
                                                              Lichtröhren sind mit der Gebäudeleittechnik verbunden,
                                                              welche automatisch die künstliche Beleuchtung abschaltet,
                                                              wenn genug Tageslicht zur Verfügung steht. Außerdem
                                                              verfügen die Röhren über sogenannte „Shutter“, durch die
                                                              die Röhren abgeschaltet werden können. Eine solche
                                                              Blackout-Funktion wird auch bei Konzerten benötigt.

EnergieFit                                                                                                           Seite 15 von 36
Dreifachsporthalle Herrieden
Sporthalle, Neubau, Herrieden - Deutschland
                                                                  In der Stadt Herrieden in Mittelfranken wurde 2008 eine
                                                                  neue Dreifach-Sporthalle eröffnet. Ziel war es, eine
                                                                  Halle im Passivhausstandard zu errichten, durch die
                                                                  zusätzliche Photovoltaikanlage am Dach entstand
                                                                  jedoch sogar die erste Plusenergie-Dreifachsporthalle
                                                                  Deutschlands.
                                                                  Der Schwerpunkt des Energiekonzepts der Halle liegt
                                                                  auf   einer   Verminderung    des   Heizenergie-    und
                                                                  Stromverbrauchs des Gebäudes. Eine umlaufende
                                                                  Dämmung der Gebäudehülle mit Dämmstärken
                                                                  zwischen 24 und 28 cm gewährleistet einen geringen
                                                                  Energieverlust, zahlreiche Bauteil-Details wurden
                                                                  hinsichtlich der Wärmebrücken optimiert.
Abbildung 10: Sporthalle Herrieden Südansicht (Quelle: ING+ARCH   Der Heizenergieverbrauch der Sporthalle liegt bei
Partnerschaft)
                                                                  lediglich 15 kWh pro m² und Jahr. Mit dem Anschluss
                                                                  an das örtliche Nahwärmenetz, das mit Hackschnitzeln
Energieinnovation:
                                                                  betrieben wird, wird die nötige Wärme CO2-neutral
Plusenergie-Sporthalle im Passivhausstandard
                                                                  gedeckt. Das Ergebnis der energieoptimierten
Photovoltaik
                                                                  Bauweise ist eine Reduzierung des Heizenergiebedarfs
Beleuchtungskonzept inkl. Tageslichtnutzung
                                                                  auf ca. ein Viertel und eine Verminderung des
Energiemonitoring
                                                                  Stromverbrauchs auf fast die Hälfte des üblichen
In Betrieb seit: 2008                                             Standards im Baujahr.
                                                                  Zur Verringerung des Stromverbrauchs trägt unter
Bauherr / Betreiber:                                              anderem        eine     energieeffiziente   und
Landkreis Ansbach, Stadt Herrieden                                tageslichtabhängige Beleuchtung bei. Zusätzliche
                                                                  Steuerungssysteme wie Präsenzmelder erlauben es,
Investitionskosten der Energieinnovation:                         die Beleuchtung an die tatsächliche Nutzung
Gebäudekosten gesamt: € 4.967.000                                 anzupassen. Zudem wird die Halle je nach gerade
Kosten für Energieoptimierung: € 155.000                          ausgeübter Sportart unterschiedlich beleuchtet. So
                                                                  findet Tischtennis bei einer Beleuchtungsstärke von
Eckdaten Energie:                                                 500 Lux und Turnen bei nur 150 Lux statt. Eine
Stromverbrauch: 24.000 kWh pro Jahr                               Überbeleuchtung      wird  durch    Schlüsselschalter
Heizwärmeverbrauch: 42.000 kWh pro Jahr                           verhindert: Lehrkräfte und Trainer können mit ihren
CO2-Einsparung:                                                   Schlüsseln nur die für ihre jeweilige Sportart zulässige
ca. 100.000 kg pro Jahr                                           Beleuchtung einschalten. Verschattungslamellen vor
                                                                  der Glasfassade werden je nach Sonnenstand aktiviert.
                                                                  Im   Sommer      schützen   sie  bei   maximaler
                                                                  Tageslichtnutzung vor zu hoher Sonneneinstrahlung
                                                                  und Blendung, im Winter sorgen sie für eine maximale
                                                                  Sonnennutzung und somit einen hohen Wärmeeffekt.
                                                                  Durch das Beleuchtungskonzept werden ca. 50 %
                                                                  Strom eingespart.

EnergieFit                                                                                                  Seite 16 von 36
Durch     die         zusätzliche      Installation         einer
Technologieanbieter, Planer:
                                            Photovoltaikanlage auf dem Dach der Turnhalle wurde
ING+ARCH Partnerschaft mbB Regner/Bodem,
                                            das Plusenergiekriterium erfüllt. Die Anlage mit einer
Nürnberg/Ehingen, Deutschland
                                            Modulfläche     von     780    m²      verfügt      über    eine
                                            Gesamtleistung von 98 kWp und erzeugt jährlich rund
Weiterführende Informationen und Kontakt:   105.000 kWh Solarstrom. Dies sind rund 10.000 kWh
ING+ARCH Partnerschaft mbB Regner/Bodem,    mehr, als die         Halle   insgesamt       an    Endenergie
Pia Regner                                  verbraucht.
Büro Ehingen Kussenhof 2, 91725 Ehingen     Die Lüftung erfolgt           über     zwei      hocheffiziente
info@ingplusarch.eu                         Lüftungsanlagen                      mit                 einem
                                            Wärmerückgewinnungsanteil            von    über     85%.    Sie
                                            versorgen die Sportler mit Frischluft und verteilen die
                                            Wärme im Gebäude. Im Sommer wird die Belüftung
                                            über die Fenster gesteuert.
                                            Im Vergleich zu einer Halle nach dem in Deutschland
                                            vorgeschriebenen EnEV-Standard mit einem jährlichen
                                            Gesamtenergiebedarf von rund 204.200 kWh benötigt
                                            die Dreifachsporthalle mit nur rund 77.700 kWh pro
                                            Jahr weniger als die Hälfte der Energie. Durch die
                                            Nutzung der Photovoltaikanlage und die damit
                                            verringerten Treibhausgasemissionen spart die neue
                                            Halle wiederum im Vergleich zu einer Turnhalle nach
                                            EnEV-Standard über 100 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
                                            Von 2008 bis 2010 wurde die Dreifachsporthalle
                                            energetisch      überwacht            und          nachjustiert.
                                            Energieverbrauchsmessungen über die 3-jährige
                                            Monitoringphase haben ergeben, dass der tatsächliche
                                            Energieverbrauch      unter     dem      errechneten
                                            Energiebedarf liegt. Der Verbrauch unterschreitet die
                                            Berechnungsergebnisse durch Optimierung der
                                            Regelungstechnik im Bereich Wärme (Warmwasser
                                            und Heizwärme) um 31% und im Bereich Strom um
                                            42%.

EnergieFit                                                                                     Seite 17 von 36
Sporthalle Hagenberg
Sporthalle, Neubau, Hagenberg - Österreich
                                                           Durch    das    Engagement      der   Marktgemeinde
                                                           Hagenberg entstand Anfang 2009 die Idee die erste
                                                           Sporthalle in Passivtechnologie Oberösterreichs zu
                                                           errichten. Im Mai 2012 wurde die 3-fach Sporthalle
                                                           ohne Mehrinvestitionen gegenüber konventionellen
                                                           Sporthallen  und    mit    mehr    als   70    %
                                                           Gesamtenergiekosten-Einsparungen pro Jahr (Wärme
                                                           und Strom) fertig gestellt. Wie der Energieausweis der
                                                           Halle zeigt, liegt der spezifische Heizwärmebedarf bei
                                                           5,4 kWh/m²a (bezogen auf 3,1 m Bruttoraumhöhe).
                                                           Damit wird das Passivhaus-Kriterium        von max.
Abbildung 11: Sporthalle Hagenberg (Quelle: STIWA Group)   10 kWh/m²a deutlich erfüllt.
                                                           Bei der Wärmeversorgung wurde auf eine maximale
Energieinnovation:
                                                           Ausnutzung der Energieressourcen geachtet und
Passivhaus-Sporthalle
                                                           daher eine Pelletsheizung mit Brennwertnutzung

In Betrieb seit: 2012                                      eingebaut. Dadurch kann der Brennstoffeinsatz um ca.
                                                           10 % verringert werden. Unterstützt wird die
Bauherr / Betreiber:                                       Pelletsheizung durch eine thermische Solaranlage zur
Verein zur Förderung der Infrastruktur der                 Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung.
Marktgemeinde Hagenberg                                    Hydraulisch optimiert wurde das System durch
                                                           drehzahlgeregelte Hocheffizienz-Pumpen und den
Investitionskosten:
                                                           Einsatz eines Zortström-Verteilzentrums, welches eine
Bauwerkskosten: € 3,2 Mio.
                                                           effiziente Energieverteilung von der Heizung und
Errichtungskosten: € 4,2 Mio.
                                                           Solaranlage zu den Verbrauchern sicherstellt.
Eckdaten Energie:                                          In Verbindung mit Brennwert-Systemen bieten sich zur
Stromverbrauch (2015): 32.000 kWh pro Jahr                 Wärmeverteilung Niedertemperaturflächenheizungen
Wärmeverbrauch (2015): 45.000 kWh pro Jahr                 an. Durch den intelligenten Einsatz von thermisch
                                                           aktivierten Bauteilen und teilweiser Doppelnutzung
CO2-Einsparung:
                                                           konnte    ein    exergetisch    äußerst     sinnvolles
ca. 100.000 kg pro Jahr (gegenüber OIB-
                                                           Temperaturniveau erreicht werden. Somit ist eine
Standardgebäude)
                                                           Beheizung     der   Sporthalle    mit   mittleren
Technologieanbieter, Planer:                               Vorlauftemperaturen von 28°C möglich. Bei der
Architektur: Architekten Diplomingenieure Baumgarten       Warmwasserbereitung      wurde     auf    die
Mensdorff-Pouilly, Linz                                    Wassererwärmung     im    Durchlaufverfahren        mit
Energie- und Haustechnikplanung: STIWA AMS GmbH,           Frischwassermodulen gesetzt.
Hagenberg i. M                                             Zur Vermeidung sommerlicher Überwärmung wurden
Heizung und Solaranlage: ÖkoFEN, Niederkappel              die   solaren   Einträge durch   ausreichende
                                                           Dachüberstände im Süden und durch motorisierte
Weiterführende Informationen und Kontakt:                  Jalousien im Osten und Westen minimiert. Die
STIWA AMS GmbH                                             Jalousien werden bei hoher Einstrahlungsstärke über
Softwarepark 37, 4232 Hagenberg im Mühlkreis               die      zentrale      Leittechnik      automatisiert
Thomas Führer, thomas.fuehrer@stiwa.com                    heruntergefahren.     Bei     ausreichend    kühlen
                                                           Sommernächten wird die Wärme mittels Öffnen der
EnergieFit                                                                                           Seite 18 von 36
Brandrauchentlüftung im Dach und der großzügig dimensionierten Lamellenfenster im Bodenbereich abgeführt. Die
Öffnungen werden anhand von Temperaturdifferenzen und Regensensor über die zentrale Leittechnik gesteuert.
Bei den Aushubarbeiten stellte sich heraus, dass der massive Granit flächig bis an die Bodenplatte reicht. Dadurch
bot sich die Gelegenheit, kostengünstig einen sehr effizienten Flächenkollektor als Kältequelle zu realisieren. Dabei
wurde die unter der Wärmedämmung liegende Bodenplatte mit wasserführenden Rohrleitungen „thermisch
aktiviert“. Diese ist wiederum thermisch mit dem Granitmassiv verbunden. Das dadurch gewonnene Kaltwasser
wird in die Niedertemperaturheizflächen geleitet und die Halle dadurch aktiv still gekühlt.

Die Lüftung dient ausschließlich zur Versorgung mit Frischluft und zur Abfuhr der Feuchtelasten im Gebäude. Die
Luftmengen werden bedarfsgerecht über (CO2- und Feuchtefühler) gesteuert. Dadurch sind Energieeinsparungen
bis zu 80 %, im Vergleich zu zeitgesteuerten Systemen, möglich. Zur Rückgewinnung der Wärme aus der Abluft,
wurde die Lüftung mit einem Rotationswärmetauscher mit einer sensiblen Rückwärmzahl von > 80 % ausgestattet.
Die Versorgung mit elektrischer Energie erfolgt aus dem regionalen Stromnetz. Ungefähr ein Drittel der benötigten
Strommenge wird durch die, auf dem Dach befindliche 10 kWpeak Photovoltaikanlage, selbst erzeugt.

Der Schlüssel für nachhaltige Effizienz sind eine gewerkübergreifende Gebäudeautomation und ein
Energiemonitoring, welches laufend den effizienten Betrieb und Energieverbrauch sicherstellt. Die Eckpunkte der in
der Sporthalle Hagenberg realisierten Gebäudeautomatisierung sind u.a. außenhelligkeitsgeregelte Beleuchtung,
luftqualitätsgeregelte Belüftung, Beschattungssteuerung, automatisches Öffnen/Schließen einzelner Fenster, auf
Betriebskalender abgestimmtes Energie- und Betriebsverhalten und ein integriertes Energiemonitoring.

EnergieFit                                                                                             Seite 19 von 36
Kletterhalle Saalfelden
Kletterhalle, Neubau, Saalfelden - Österreich
                                                               In den Jahren 2011/12 wurde in Saalfelden eine der
                                                               modernsten Kletterhallen Österreichs errichtet. Der
                                                               Turm ist fast 19 m hoch und bietet auf knapp 400 m²
                                                               Grundfläche 1.700 m² Kletter- bzw. Boulderfläche für
                                                               jährlich ca. 20.000 Kletterfans.
                                                               Mit seinem Energiekonzept stellt das Projekt ein
                                                               innovatives Beispiel für die Beheizung von Gebäuden
                                                               dieser   Art   dar.   Die     Kletterhalle    mit   einem
                                                               Bruttovolumen   von   6.419   m³   und   einem
                                                               Heizwärmebedarf in der Höhe von 46.800 kWh pro
                                                               Jahr wird ausschließlich durch die Sonne beheizt. Das
Abbildung 12: Kletterhalle Saalfelden (Quelle: Georg Kysela)   erfolgt mit einer 130 m² großen thermischen
                                                               Solaranlage mit Großflächen-Flachkollektoren, die mit
Energieinnovation:
                                                               einem Neigungswinkel von 65° am Dach des
Vollsolare Beheizung
                                                               Gebäudes positioniert sind.

In Betrieb seit: 2012                                          Die Grundlage für die ganzjährige solare Beheizung
                                                               bietet die aktivierte Bodenplatte mit 52 cm
Anzahl Besucher pro Jahr: 20.000                               Gesamtstärke. Mehr als 150 m³ Beton mit einer Masse
                                                               von 442 t dienen als Langzeitspeicher. Der
Bauherr / Betreiber:                                           Wärmespeicher Beton bietet einerseits die Möglichkeit
Kletterhalle Saalfelden Betriebs GmbH                          sommerliche Energieüberschüsse in die Heizperiode
                                                               zu transferieren und hat andererseits den Vorteil im
Investitionskosten der Energieinnovation:                      Herbst und Winter jahreszeitenbedingte, niedrige
Umwelttechnik: € 135.000                                       Wärmeeinträge   optimal    aufzunehmen.      Zur
                                                               Warmwasserversorgung des Nebengebäudes, in dem
Eckdaten Energie:                                              sich die Duschen befinden, wurde ein 5.000 l
Wärmeverbrauch: ca. 55.000 kWh pro Jahr                        Pufferspeicher       mit     Hygiene-Frischwassermodul
CO2-Einsparung:                                                installiert. Die Solarkollektoranlage wird während der
ca. 17.000 kg pro Jahr                                         Heizperiode in einem extremen High-Flow-Betrieb
                                                               geführt, sodass einerseits sehr niedrige Verluste am
Technologieanbieter, Planer:                                   Kollektorfeld produziert werden und andererseits die
sitka.kaserer.architekten ZT GmbH, Saalfelden                  niedrigen     Rücklauftemperaturen    aus            dem
Kuster Energielösungen GmbH, Anif                              Betonspeicher    zu     einem   besonders           hohen
Heizungstechnik Wilhelm Brugger, Hallwang                      Wirkungsgrad führen.
                                                               Als besonders innovativ stellt sich die ganzjährige
Weiterführende Informationen und Kontakt:                      vollsolare Beheizung der Kletterhalle Saalfelden dar,
Kuster Energielösungen GmbH                                    wenn man berücksichtigt, dass Saalfelden auf einer
Hellbrunnerstraße 41, 5081 Anif                                Seehöhe von 740 m liegt und eine Anzahl von 4333
www.kuster.co.at                                               Heizgradtagen aufweist.

EnergieFit                                                                                                  Seite 20 von 36
Kletterzentrum Innsbruck
Kletterhalle, Neubau, Innsbruck
                                                                    Die 2017 neu eröffnete Kletterhalle wurde mit
                                                                    Passivhauskomponenten errichtet. Der spezifische
                                                                    Heizwärmebedarf am Standort liegt bei 23 kWh/m²
                                                                    und Jahr. Die komplette Halle steht auf 16 cm XPS
                                                                    Platten mit einem U-Wert von 0,16 W/(m²K). Die
                                                                    Außenwände erreichen mit einer Dämmung von 22
                                                                    cm einen U-Wert von 0,13 W/(m²K). Das Dach der
                                                                    Halle wurde mit einer 20 cm starken druckfesten
                                                                    Mineralwolle (auf KLH Holzplatte) gedämmt, es liegt
                                                                    hier ein U-Wert von 0,13 W/(m²K) vor. Die Fenster
                                                                    weisen einen durchschnittlichen         U-Wert     von
                                                                    0,85 W/(m²K) auf.
                                                                    Für die umweltverträgliche Warmwasserbereitung
             Abbildung 13: Kletterzentrum Innsbruck (Quelle: IIG)   wurden 150 m² Solarkollektoren am Dach montiert,
Energieinnovation:                                                  die einen Pufferspeicher mit 10.000 Liter beladen.
Gebäudehülle mit Passivhaus Komponenten,                            Die energetische Grundversorgung erfolgt über die
hochmoderne Lüftungsanlage, 150 m² Solarthermie-                    Fernwärme der IKB/Tigas Innsbruck. Die Fernwärme
Anlage mit 10.000 Liter Pufferspeicher, LED Beleuchtung.            hat einen 70%-igen Anteil an Abwärmenutzung.
                                                                    Die Belüftung der Kletterhalle erfolgt über ein
Thermische Simulation des Gebäudes,
                                                                    Lüftungsgerät mit einem maximal möglichen
Strömungssimulation der Lüftungsanlage.
                                                                    Luftvolumenstrom  von  27.000  m³/h.  Der
                                                                    Wärmerückgewinnungsgrad des Lüftungsgeräts liegt
In Betrieb seit: 2017
                                                                    bei >75%.
Anzahl Besucher pro Jahr: noch keine Angaben                        Das     thermische        Verhalten       und      die
                                                                    Strömungsverhältnisse   der    Lüftungs-    und
Betreiber: Alpenverein Kletterzentrum Innsbruck GmbH                Heizungsanlage wurden im Planungsstadium mittels
Errichtung: Innsbrucker Immobilien GmbH&CoKG                        Simulation überprüft und eingearbeitet. Besonderes
                                                                    Augenmerk wurde auf die Temperaturverteilung und
Eckdaten Energie:                                                   Temperaturschichtung           (Heizung          durch
Wärmeverbrauch: ca. 50.000 kWh pro Jahr (Heizung)                   Lüftungsanlage) in der Halle gelegt. Aus der
                                                                    Simulation konnte abgeleitet werden, dass sich die
CO2-Einsparung:
                                                                    Architektur hervorragend eignet, die während des
ca. 87.000 kg pro Jahr
                                                                    Tages anfallende Wärme mittels Nachtlüftung
Technologieanbieter, Planer:                                        abzutransportieren. Die Kletterwände bieten zudem
Haustechnik: Stiefmüller Hohenauer&Partner                          eine gute speicherwirksame Masse, die nachts
Elektroplanung: Technisches Büro Obwieser                           vorgekühlt werden kann.
Lichtplanung: Ragg Christian                                        Die Strömungssimulation ergab, dass sowohl im
Thermische Gebäudesimulation und                                    Volllastbetrieb als auch im Teillastbetrieb es zu einer
Strömungssimulation: Ingenieurbüro P. Jung                          guten Durchmischung der Luftschichten kommt. Es
                                                                    werden keine Hitzestauungen auftreten und keine
Weiterführende Informationen und Kontakt:                           unangenehmen Luftgeschwindigkeiten vorherrschen,
Innsbrucker Immobilien GmbH & CoKG                                  die zu unangenehmen Zugerscheinungen führen.
6020 Innsbruck, Rossaugasse 4
EnergieFit                                                                                                    Seite 21 von 36
Aqua Nova
Hallenbad, Sanierung, Wiener Neustadt - Österreich
                                                                  Im Rahmen eines Energiespar-Contractings
                                                                  wurden im Sommer 2013 die haustechnischen
                                                                  Anlagen des Hallenbades Aqua Nova in Wiener
                                                                  Neustadt umfassend optimiert.
                                                                  Die umgesetzten Maßnahmen umfassen:
                                                                     •    Erneuerung           der    Filtertechnik      und
                                                                          Wasseraufbereitung
                                                                     •    Erneuerung der Regelungstechnik
                                                                     •    Umbau und Trennung von
                                                                          Wasserkreisläufen
                                                                     •    Einbau neuer und Optimierung
 Abbildung 14: Außenansicht Hallenbad (Quelle: IFP – Immobilien
 Freizeit Parken
                                                                          bestehender
                                                                          Wärmerückgewinnungsanlagen
Energieinnovation:
Energiespar-Contracting                                              •    Optimierung der Lüftungsanlagen
                                                                     •    Aufbau von Frequenzumformern bei
In Betrieb seit (nach Sanierung): 2013                                    Pumpen und den Zu- und Abluft-
                                                                          ventilatoren der Lüftungsanlagen
Anzahl Besucher pro Jahr: 297.000
                                                                     •    Umstellung der gesamten Beleuchtung auf
Bauherr / Betreiber:                                                      LED-Leuchten (850 Leuchten)
IFP-Immobilien Freizeit Parken - Wiener Neustadt GmbH                •    In Teilbereichen Beleuchtungssteuerung
                                                                          mittels Anwesenheits- und
Investitionskosten der Energieinnovation: € 1.450.000
                                                                          Helligkeitssensoren, Zonensteuerung
Eckdaten Energie:
Garantierte Energieeinsparung:                                    Durch         die    Maßnahmen           konnte        eine
Strom: 323.850 kWh pro Jahr                                       Gesamtenergieeinsparung            von   32%      realisiert
Wärme: 2.045.000 kWh pro Jahr                                     werden, was einer Energiekostenreduktion von
                                                                  € 214.000 jährlich entspricht.
Wassereinsparung: 35.540 m³ pro Jahr
Garantierte jährliche Energiekostenreduktion: € 214.000           Eine große Herausforderung in diesem Projekt war
                                                                  die kurze Umbauphase. Die gesamte Umsetzung
CO2-Einsparung:
                                                                  erfolgte während des laufenden Betriebes bzw. im
ca. 220.000 kg pro Jahr
                                                                  Zuge    der     jährlichen   Revision.   Als    technisch
                                                                  anspruchsvoll stellte          sich   außerdem   die
Technologieanbieter, Planer:
                                                                  Feinabstimmung der            Lüftungsanlage heraus.
Beratung und Ausschreibung: Grazer Energieagentur
                                                                  Aufgrund der Gegebenheiten im Schwimmbad, war
GmbH, Graz
                                                                  dies    eine    nicht    zu    unterschätzende
Umsetzung: GWT Contracting GmbH, Sollenau
                                                                  Herausforderung.       Bei     zukünftigen     ähnlichen
Weiterführende Informationen und Kontakt:                         Projekten sollte hierauf besonderes Augenmerk
DI Gerhard Bucar, Grazer Energieagentur                           gelegt werden.
Tel.: +43 (0)316/811848-13, E-Mail: bucar@grazer-ea.at
EnergieFit                                                                                                     Seite 22 von 36
Wellnessoase Hummelhof
Schwimmbad, Sanierung, Linz - Österreich
                                                                In    der     Wellnessoase    Hummelhof      wurde     ein
                                                                Abwasserwärmerückgewinnungssystem          der       Firma
                                                                Rain-o-Tec für die Badewasserkreisläufe installiert.
                                                                Bei der permanenten Beckenwasserzirkulation saugen
                                                                Pumpen das Wasser an, welches durch einen Filter
                                                                gereinigt wird. Danach wird das gereinigte und gechlorte
                                                                Wasser in das Schwimmbecken geschickt. Von dort läuft
                                                                das Wasser über die beckenumlaufende Überlaufrinne in
                                                                einen Ausgleichsbehälter zurück und die Wasserpumpen
                                                                saugen von dort das Wasser wieder an und der Kreislauf
                                                                beginnt erneut.
                                                                Pro Badegast müssen jedoch täglich mindestens 30 Liter
                                                                Frischwasser diesem Zyklus zugeführt werden. Ebenso
                                                                muss der Filter in regelmäßigen Abständen durch
                                                                Rückspülen gereinigt werden. Alle diese Wässer, die dem
                                                                Kreislauf zugeführt werden, führen zu einem Überschuss
Abbildung 15: „Wärmetower“ im Rückhaltebecken (Quelle: Dieter   an Beckenwasser. Dieses überschüssige Wasser wird
Klammer)                                                        normalerweise direkt in den Kanal eingeleitet.
Energieinnovation:                                              Bei     der      Abwasserwärmerückgewinnung            im
Abwasserwärmerückgewinnung                                      Hummelhofbad gelangt dieses Wasser jedoch zuerst in
                                                                ein Rückhaltebecken, in welchem die Wärme des
In Betrieb seit: 2012                                           Abwassers zurückgewonnen wird und zur Vorwärmung
                                                                des zugeführten Frischwassers genutzt wird.
Betreiber:                                                      Um eine kontinuierliche Wärmerückgewinnung             zu
LINZ AG Bäder                                                   gewährleisten, muss für einen möglichst konstanten
                                                                Durchfluss gesorgt werden. Hierbei spielt die Erfahrung
Investitionskosten der Energieinnovation:                       des technischen Betreibers im Umgang mit diesem
€ 83.000                                                        System eine wichtige Rolle.
                                                                Das         besonders   Anspruchsvolle       an      einer
Eckdaten Energie:
                                                                Abwasserwärmerückgewinnung ist, dass diese Wässer
Einsparung Wärme: 200.000 kWh pro Jahr
                                                                teilweise extrem verschmutzt sind und somit jeder
CO2-Einsparung:                                                 Standardwärmetauscher versagen würde. In diesem
ca. 48.000 kg pro Jahr                                          Wärmerückgewinnungssystem     wird   daher   ein
                                                                Glattrohrwärmetauscher eingesetzt (siehe Abbildung).
Technologieanbieter, Planer:                                    Um eine Verschmutzung dieses Wärmetauschers und
RAIN-O-TEC, A-3664 Martinsberg                                  damit einen Effizienzverlust zu vermeiden, werden die
Weiterführende Informationen und Kontakt:                       Rohre einmal täglich automatisch durch einen Schieber
LINZ AG Bäder                                                   gereinigt.
A-4021 Linz, Wiener Straße 151                                  Um eine erfolgreiche Abwasserwärmerückgewinnung zu
Hr. Dieter Klammer                                              ermöglichen,   spielen   einerseits die   baulichen
d.klammer@linzag.at                                             Gegebenheiten wie die Größe des Ausgleichs- und
                                                                Rückspülbeckens und andererseits die Erfahrung des
                                                                technischen Personals eine bedeutende Rolle.
EnergieFit                                                                                                   Seite 23 von 36
Florian Berndl Bad
Schwimmbad, Sanierung, Korneuburg-Bisamberg - Österreich
                                                         Das Florian Berndl Bad ist ein Hallen- und Freibad der
                                                         Gemeinden Korneuburg und Bisamberg. Das 1976
                                                         errichtete Hallenbad musste 2008 aufgrund von
                                                         Schäden    an   tragenden   Betonbauteilen         gesperrt
                                                         werden.
                                                         Zur Diskussion standen damals der Abriss, der
                                                         vermutlich das Ende dieses Standortes bedeutet
                                                         hätte, oder eine umfassende Generalsanierung. Unter
                                                         Leitung des Architekten Werner Zita wurde ein
                                                         detailliertes Sanierungskonzept erarbeitet. Eine von
                                                         Herrn DI Dr. Schütz erstellte Studie zeigte einen
Abbildung 16: Florian Berndl Bad (Quelle: Hannes Zita)
                                                         Katalog begleitender energetischer Maßnahmen und
                                                         deren    Verhältnis zu den  Errichtungs- und
Energieinnovation:
                                                         Betriebskosten. Gemäß dem Baualter waren die
Generalsanierung
                                                         haustechnischen      Anlagen        abgelebt,       sodass
Sanierung der thermischen Gebäudehülle
                                                         entsprechend den heutigen Zielvorstellungen eine
Umfangreiches Energie-Monitoring
                                                         energieeffiziente Haustechnik bis hin zu einer
Solarthermie
                                                         Solarthermieanlage (1.300 m² Absorbermatten)
                                                         geplant werden konnte. Durch die neue Gestaltung
In Betrieb seit: 1976 / saniert 2010 bis 2012
                                                         der baulichen Hülle mit einem zeitgemäßen
Anzahl Besucher pro Jahr: 85.000                         Fassadendesign und einem integriertem Wärmeschutz
                                                         sank der Heizwärmebedarf von 383 kWh/m2a auf
Bauherr / Betreiber:                                     70 kWh/m2a, was einer Reduktion um 82% entspricht.
Frei-und Hallenbad Korneuburg-Bisamberg                  In den Jahren nach der Sanierung war der
BetriebsgmbH                                             Fernwärmeverbrauch, der seit 2016 durch das
                                                         Biomasseheizwerk Korneuburg erfolgt, um 55%
Investitionskosten der Sanierung:                        geringer als vor der Sanierung.
€ 6.200.000                                              Der     Stromverbrauch      blieb      trotz       erhöhter
                                                         Anschlussleistung und den höheren Anforderungen
Eckdaten Energie:                                        der Bäderhygiene (z.B. höherer Stromverbrauch durch
Stromverbrauch: ca. 1.950.000 kWh pro Jahr               höhere Pumpenleistung für die Bewegung des
Wärmeverbrauch (Biomasse-Fernwärme):                     Wassers    über  Filteranlagen) in ähnlicher
ca. 2.000.000 kWh pro Jahr                               Größenordnung wie vor der Sanierung. Dem
                                                         gegenüber stehen Ersparnisse bei den jährlichen
Fassadenanbieter:
                                                         Heizkosten von mehr als € 200.000.
Pasteiner GmbH, Tiroler Straße 6,
                                                         Erwähnenswert ist das Energie-Monitoring System,
A-3105 St.Pölten - Unterradlberg
                                                         welches den Nutzen hat den Betrieb energietechnisch
                                                         zu überwachen und zu kontrollieren. Dabei werden
Weiterführende Informationen und Kontakt:
                                                         täglich alle Wärme-, Strom- und Wasserzähler erfasst
Architekt Dipl. Ing. Werner Zita
                                                         und die Verbräuche ausgewertet. Dadurch konnten
Korneuburger Str. 14, 2103 Langenzersdorf
                                                         seit Betriebsbeginn weitere Einsparungen erreicht
Tel: 02244 42700
                                                         werden.

EnergieFit                                                                                              Seite 24 von 36
Erlebnisbad Schwaz
Freibad, Sanierung, Schwaz - Österreich
                                                            Im Freibad der Tiroler Gemeinde Schwaz wurde
                                                            zur Vorwärmung des Beckenwassers von der
                                                            Firma AST eine solarthermische Absorber Anlage
                                                            errichtet. Die Anlage ist 470 m² groß und wurde
                                                            auf insgesamt 3 Dachflächen montiert.
                                                            Ca. 60 m von der Anlage entfernt befindet sich
                                                            ein Technikraum, in dem ein Wärmetauscher
                                                            untergebracht         ist.    Durch      diesen      ist    das
                                                            Solarsystem somit vom Badewasser getrennt.
                                                            Für die Leistung des Wärmetauschers wurden
                                                            270 kW gewählt.
                                                            Auf diesen ebenfalls neuen Bitumendachflächen
Abbildung 17: 470 m² Solar Absorber Anlage Freibad Schwaz   wurden zuerst Aluschienen zur Verankerung der
(Quelle: AST)
                                                            Absorberanlage aufgeklebt, welche zusätzlich
Energieinnovation:                                          mit Betonsteinen gesichert wurden.
Solare Schwimmbad-Wassererwärmung                           Die Solarfläche selbst besteht aus 4000 lfm
                                                            Solarmatte zu je 10 Absorberröhrchen pro lfm.
In Betrieb seit: 2017                                       Das       ergibt       in      Summe         40.000         lfm
                                                            Absorberschläuche.                  Trotz            widriger
Anzahl Besucher pro Jahr: ca. 70.000
                                                            Wetterbedingungen während der Montagephase
                                                            wurde die gesamte Anlage innerhalb von drei
Bauherr / Betreiber:
                                                            Wochen installiert.
Stadtwerke Schwaz GmbH

Investitionskosten der Energieinnovation:                   Folgende Zeichnung zeigt einen Querschnitt der
ca. € 49.000                                                eingesetzten                 Absorbermatten                „AST
                                                            Solarabsorber 120/10“:
Eckdaten Energie:
Einsparung Wärme: 211.500 kWh pro Jahr

CO2-Einsparung:
ca. 79.000 kg pro Jahr

Technologieanbieter, Planer:
AST Eis- und Solartechnik GmbH, Reutte
                                                            Abbildung 18: Zeichnung des Querschnitts der Absorbermatte AST
Weiterführende Informationen und                            Solarabsorber 120/10 (Quelle: AST)

Kontakt:
Erlebnisbad Schwaz
Innsbrucker Straße 72
A-6130 Schwaz
Hr. Christian Lintner c.lintner@schwaz.at
EnergieFit                                                                                                    Seite 25 von 36
Lentpark
Eis- und Schwimmhalle, Neubau, Köln - Deutschland
                                                       Im Lentpark Köln sind ein Hallenbad und eine Eishalle
                                                       mit einer einzigartigen Eislaufhochbahn unter einem
                                                       Dach vereint.
                                                       Die intelligente Vernetzung der haustechnischen
                                                       Anlagen schafft Synergieeffekte und ermöglicht einen
                                                       besonders energieeffizienten Betrieb der Sportstätte.
                                                       Die Herstellung von Kunsteis ist begleitet von der
                                                       Entwicklung großer Wärmemengen, die üblicherweise
                                                       in die Atmosphäre abgeleitet werden.
                                                       Im Lentpark hingegen werden durch die Koppelung
                                                       von     Eissporthalle   und     Hallenbad   die
Abbildung 19: Lentpark Köln (Quelle: KölnBäder GmbH)
                                                       Energieverbräuche minimiert, da die Abwärme der
                                                       Eisproduktion zur Aufheizung des Bades genutzt wird.
Energieinnovation:
                                                       Die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlagen in der
Kombination von Eis- und Schwimmhalle
                                                       Schwimmhalle hat dabei einen Wirkungsgrad von

In Betrieb seit: 2011                                  über 85%.
                                                       Für die Kälteproduktion sorgen drei Kolbenverdichter
Anzahl Besucher pro Jahr: 403.269 (2016)               mit einer Gesamtkälteleistung von 819 kW. Als
                                                       Kältemittel wird Ammoniak verwendet. Die Kolben
Bauherr / Betreiber:                                   saugen gasförmiges Ammoniak aus dem Abscheider
KölnBäder GmbH                                         ab und verdichten es. Die beim Verdichten
                                                       entstandene Wärme wird dann über Wärmetauscher
Investitionskosten: 25 Mio. € (gesamte Baukosten)      zurückgewonnen und damit das Duschwasser und die
                                                       Luft für die Eishalle erwärmt. Das Ammoniak wird im
Eckdaten Energie:                                      nächsten Schritt durch zwei luftgekühlte Verflüssiger
Stromverbrauch: ca. 48.000 kWh pro Jahr                verflüssigt und     in  das     doppelt   gesicherte
Wärmeverbrauch: ca. 105.000 kWh pro Jahr               Pistenrohrleitungssystem gepumpt. Dort entzieht es
                                                       der    Eisfläche    Wärme    und    gelangt     als
CO2-Einsparung:
                                                       Zweiphasengemisch durch die Rohrleitung zurück in
ca. 575.000 kg pro Jahr
                                                       den Abscheider.
                                                       Der Eishochbahn kommt neben dem Erlebniseffekt
Technologieanbieter, Planer:
                                                       für die Besucher auch ein energetischer Nutzen
Schulitz Architekten GmbH, Braunschweig
                                                       hinzu. Ein herkömmliches Hallenbad muss so
Ingenieurbüro Möller + Meyer, Gotha
                                                       konstruiert sein, dass die Diskrepanz zwischen
Ingenieurbüro Axel Heuchling, Gotha
                                                       gewünschter Hallentemperatur und Außentemperatur,
knp.bauphysik, Köln
                                                       welche im Winter unter dem Gefrierpunkt liegen kann,
Arup, Düsseldorf
                                                       bewältigt wird. Der Eislaufhochbahn, in der ca. 12°C
NSP, Hannover
                                                       Lufttemperatur    herrscht,   kommt     damit    eine
Weiterführende Informationen und Kontakt:              Pufferwirkung zwischen der warmen Schwimmhalle
Schulitz Architekten GmbH                              und der kalten Außenluft zu.
Viewegstraße 26, 38102 Braunschweig, Deutschland       Auf dem Dach des Gebäudes wurde in Kooperation
www.schulitz.de, info@schulitz.de                      mit der Rheinenergie eine 56 kWp Photovoltaik-
                                                       Anlage installiert, die pro Jahr 50.000 kWh Strom für
EnergieFit                                                                                     Seite 26 von 36
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