EnergieFit Innovative Energietechnologien für Sportstätten - Teil 3: Sammelband Best Practice - Klima- und Energiefonds
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EnergieFit Innovative Energietechnologien für Sportstätten Teil 3: Sammelband Best Practice Paul Lampersberger et al.
Energieforschungsprogramm EnergieFit Innovative Energietechnologien für Sportstätten Teil 1: Leitfaden Entscheidungsträger Teil 2: Technologiekatalog Teil 3: Sammelband Best Practice Wien, 2017 EnergieFit Seite 2 von 36
Programmsteuerung Klima- und Energiefonds Abwicklungsstelle FFG Ausschreibung 3. Ausschreibung Energieforschungsprogramm Projektstart 01/03/2017 Projektende 31/08/2017 Projektnummer 858988 Gesamtprojektdauer 6 Monate (in Monaten) ProjektnehmerIn e7 Energie Markt Analyse GmbH (Institution) AnsprechpartnerIn DI (FH) Paul Lampersberger Postadresse Walcherstraße 11/43 Telefon +43 1 907 80 26 - 68 E-mail paul.lampersberger@e-sieben.at Website www.e-sieben.at EnergieFit Seite 3 von 36
Sammelband Best Practice Cases Innovative Energietechnologien in Sportstätten AutorInnen: e7 Energie Markt Analyse GmbH DI (FH) Paul Lampersberger DI Dr. Georg Benke DI Margot Grim DI Walter Hüttler Guntram Preßmair, B.Sc. ÖISS Österreichisches Institut für Schul- und Sportstättenbau DI Karin Schwarz-Viechtbauer Florian Szeywerth Mit Beiträgen von: ESSIGPLAN GmbH Prof. Dr. Natalie Eßig EnergieFit Seite 4 von 36
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ...........................................................................................................................................6 2 Best Practice Cases ...........................................................................................................................7 Generali Arena ......................................................................................................................................7 Sonnenarena Ansfelden ........................................................................................................................8 WWK Arena Augsburg ........................................................................................................................10 Amsterdam Arena ...............................................................................................................................12 Sporthalle Liefering .............................................................................................................................13 Copper Box Arena ...............................................................................................................................15 Dreifachsporthalle Herrieden ...............................................................................................................16 Sporthalle Hagenberg .........................................................................................................................18 Kletterhalle Saalfelden ........................................................................................................................20 Kletterzentrum Innsbruck ....................................................................................................................21 Aqua Nova ..........................................................................................................................................22 Wellnessoase Hummelhof ...................................................................................................................23 Florian Berndl Bad ..............................................................................................................................24 Erlebnisbad Schwaz ............................................................................................................................25 Lentpark ..............................................................................................................................................26 Merkur Eisarena ..................................................................................................................................28 Max-Aicher-Arena ...............................................................................................................................29 Olympiaworld Innsbruck ......................................................................................................................30 Sportzentrum Niederösterreich ............................................................................................................31 Sportzentrum Stadt Kapfenberg ..........................................................................................................33 3 Abbildungsverzeichnis .....................................................................................................................35 4 Impressum .......................................................................................................................................36 EnergieFit Seite 5 von 36
1 Einleitung Der Sport ist für zahlreiche Themen ein wichtiger Multiplikator. So auch für den Klimaschutz, sofern er für die zahlreichen Nutzer und Besucher von Sportstätten erlebbar wird. Innovative Technologien, die bei Sportstätten eingesetzt werden, haben potenziell hohe Sichtbarkeit und können so das Interesse an einer verstärkten Nutzung dieser Technologien erhöhen. Mit vorhandener innovativer Technologie sollte es möglich sein, diese Nachfragestruktur ökologisch und ökonomisch optimal zu bedienen. Der vorliegende Best Practice Sammelband stellt insgesamt 20 nationale und internationale Energieinnovationen in Sportstätten dar. Die umgesetzten Beispiele aus den Bereichen Neubau und Sanierung werden detailliert beschrieben und sollen als Impulsgeber für eine verstärkte Anwendung dienen. Neben Eckdaten zu Energieverbräuchen bzw. –einsparungen finden Sie nützliche Informationen zu den Betreibern, involvierten Planern und Technologieanbietern sowie Kontaktdaten der Sportstätten. Die Best Practice Cases sind in Sportstättentypen gegliedert und in folgender Reihenfolge beschrieben: • Stadion • Sporthalle • Kletterhalle • Schwimmhalle • Freibad • Eishalle Indoor • Eissport Outdoor • Sportzentrum Parallel zu diesem Sammelband finden Sie im „Leitfaden für Entscheidungsträger – Implementierung innovativer Energietechnologien in Sportstätten“ Informationen über die Energienachfragestruktur und Handlungsempfehlungen für die verstärkte Nutzung von innovativen Energietechnologien bei Bauvorhaben in Sportstätten. Zum anderen steht ein Technologiekatalog zur Verfügung, der österreichische Energietechnologie bzw. die dazugehörigen Unternehmen vorstellt. EnergieFit Seite 6 von 36
2 Best Practice Cases Generali Arena Stadion, Sanierung, Wien - Österreich Der Klub hat sich entschieden, das internationale Auszeichnungssystem DGNB der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) anzuwenden. Diese Gebäudedeklaration beinhaltet eine Vielzahl an Maßnahmen, welche den Nachhaltigkeitsfaktor der teilweise neu errichteten und teilweise sanierten Immobilie sicherstellen soll. So wird beispielhaft ein großes Augenmerk auf die Auswahl der Lieferanten gelegt. Produkte mit optimierter CO2-Bilanz Abbildung 1: Generali Arena 2018 (Quelle: Atelier Mauch) haben hier einen bedeutenden Stellenwert. Zur Deckung des Wärmebedarfs entschloss man sich Energieinnovation: weiters für eine ausschließliche Versorgung mittels „Optimiertes Strombedarfskonzept“ (Stromerzeugung Fernwärme und zur Kühlung wurden moderne über Photovoltaik-Anlage, Stromersparnis über Flächenkühlelemente installiert. Ein wesentlicher Aspekt moderne LED-Beleuchtung) bei der Zertifizierung als nachhaltige Immobilie ist die Gebäudedeklaration nach ÖGNI Optimierung des Strombedarfs. So werden auf dem Dach der neuen Nordtribüne zwei Photovoltaikanlagen In Betrieb ab: Juli 2018 errichtet. Der erzeugte Strom der größeren (200 kWp) Anlage wird ausschließlich für den Eigenbedarf der Anzahl Besucher pro Jahr: 500.000 Arena verwendet. Die kleinere Anlage (80 kWp) wird den erzeugten Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Bauherr / Betreiber: Errichtet werden beide Anlagen von der FK Austria Wien AG österreichischen VERBUND-Gruppe mit Sitz in Wien. Eine weitere wichtige Maßnahme und gleichzeitig ein Investitionskosten der Energieinnovation: gutes Beispiel für Wechselwirkungen ist die Optimierung € 950.000 der Beleuchtungsenergie durch moderne Lichttechnik. Eckdaten Energie: Gemeinsam mit der Vorarlberger Zumtobel-Gruppe wird Strom-Erzeugung durch Photovoltaik: ein modernes Konzept zur eigentlich verbrauchs- 290.000 kWh pro Jahr intensiven Beleuchtung z.B. der Medienbereiche und Strom-Einsparung durch Beleuchtungskonzept: VIP-Bereiche erstellt. Dieses basiert auf LED-Strahler, 70.000 kWh pro Jahr welche im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtquellen bis zu 90% weniger Strom verbrauchen. Hinzu kommen Technologieanbieter, Planer: intelligente Steuerungssysteme wie z.B. VASKO + PARTNER Ingenieure Ziviltechniker für Bewegungssensoren, welche die Leuchten nur für Bauwesen und Verfahrenstechnik GesmbH, Wien eingeschränkte Zeiträume aktivieren. In diesem Kontext VERBUND AG, Wien wurde sehr intensiv auf die Optimierung der ZG Lighting Austria GmbH, Wien Beleuchtung im Zuge der Gebäudetechnikplanung geachtet. Dabei hat das Planungsteam bestehend aus Weiterführende Informationen und Kontakt: Architekt, Technisches Planungsbüro und des Bauherrn FK Austria Wien AG, A-1100 Wien, Horrplatz 1 mit Hilfe von Renderings viel zur Optimierung des julia.heiduk@fk-austria.at www.fk-austria.at Konzeptes beigetragen. EnergieFit Seite 7 von 36
Sonnenarena Ansfelden Stadion, Neubau, Ansfelden - Österreich Abbildung 2: Sonnenarena aus der Vogelperspektive Abbildung 3: Thermische Solaranlage und PV-Module auf der (Quelle: Raffael Portugal) Sonnenarena (Quelle: Raffael Portugal) Die seit Mai 2015 neu errichtete Sonnenarena in Energieinnovation: Ansfelden ist Österreichs erste Sportstätte, die sich zu Vollsolare Beheizung und Warmwasserbereitung 100 Prozent mit solarer Wärmeenergie für Heizung und Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser der Warmwasser selbstversorgt. Der Neubau wurde Duschen, Photovoltaik-Anlage notwendig, da das Bestandsgebäude in vielerlei Energiemonitoring-System Hinsicht nicht mehr dem Standard einer modernen In Betrieb seit: Mai 2015 Sportstätte entsprach. Die Anlage für den modernen Trainings- und Wettkampfbetrieb wird in zunehmendem Anzahl Besucher pro Jahr: 15.000 Maße ganzjährig genutzt, sodass eine hochwertige energetische Gesamtlösung des Gebäudes umso Bauherr / Betreiber: wichtiger wurde. Die Sonnenarena benötigt für den Sonnenarena Union Humer Ansfelden Vollbetrieb jährlich 23 MWh Wärmeenergie. Das Ziel war es, den Warmwasserbedarf kombiniert mit der Investitionskosten der Energieinnovation: Raumheizung, ausschließlich mit der Sonne ohne € 80.078 (Gesamtinvestitionskosten Solar-Heizsystem) fossile Brennstoffe abdecken zu können. Das Gebäude besteht aus zwei Teilen, einem Kabinentrakt mit 256 Eckdaten Energie: m² und einem Aufenthaltsbereich mit Gastronomie mit Stromverbrauch: 30.000 kWh pro Jahr 186 m². Die thermische Solaranlage besteht aus 54 m² Wärmeverbrauch: 23.000 kWh pro Jahr Flachkollektoren, welche nach Süden orientiert und in CO2-Einsparung: einem Winkel von 60° aufgeständert sind. Das ca. 20.000 kg pro Jahr gewählte Hydraulikkonzept ermöglicht die Speicherung von Solarenergie auf unterschiedlichen Technologieanbieter, Planer, Installateur: Temperaturniveaus in einem Warmwasser-Puffer Kuster Energielösungen GmbH, Anif (3000 l) und einem Heizungspuffer (1000 l). Aus den Gasokol Solare Energiesysteme, Saxen beiden Puffern werden die Wärmeabgabesysteme und Bmst. Kniewasser, Windischgarsten die zwei thermisch aktivierten Betonkerne (in Summe Kaltenberger Erwin, Ansfelden etwa 420 t) versorgt. Der Betonkern in der Kantine wird bei Bedarf über einen Wärmetauscher mit Kaltwasser EnergieFit Seite 8 von 36
aus der Brunnenanlage gekühlt („Stille Kühlung“). Weiterführende Informationen und Kontakt: Beide Pufferspeicher werden mittels elektrischer Ing. Gerhard Petermandl Friedhofstraße 4, 4052 Ansfelden Energie nachbeheizt, wenn die Solarenergie zur gerhard.petermandl@rohrdorfer.at Wärmeversorgung nicht ausreicht (9 kW E-Patrone im Warmwasserpuffer und 6 kW E-Patrone im Heizungspuffer). Die Duschen sind mit sparsamen Duschköpfen ausgestattet, die den Warmwasserbedarf reduzieren sollen. Zusätzlich ist hier eine Abwasser- Wärmerückgewinnung eingebaut. Mit der Abwärme des Abwassers wird das Kaltwasser, das zu den Frischwassermodulen fließt, vorgewärmt, und damit der Energiebedarf für die Warmwasserbereitung reduziert. Zur Minimierung der Lüftungswärmeverluste ist das gesamte Gebäude mit einer Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Außerdem wird ein Großteil der benötigten elektrischen Energie mit einer 30,5 kWp Photovoltaik-Anlage abgedeckt. Über ein im Gesamtkonzept implementiertes Gebäudeautomatisationssystem werden alle energierelevanten Daten in und am Gebäude sichtbar gemacht und dienen somit zur Bewusstseinsbildung für die überwiegend jungen Sportler sowie die Besucher des Sportzentrums. Das Gebäude wird in erster Linie von den verschiedenen Mannschaften der Sektion Fußball, aber auch von den Sektionen Beachvolleyball und Stockschießen genutzt. Ein eigener Bereich des Gebäudes wird als Schulungsräume für vollsolares Heizen mit dem System Bauteilaktivierung genutzt. Für dieses innovative Energiekonzept wurde die Sonnenarena Ansfelden mit dem OÖ Landesenergiepreis „Energie Star 2016“ ausgezeichnet. EnergieFit Seite 9 von 36
WWK Arena Augsburg Stadion, Neubau, Augsburg - Deutschland Das 2009 eröffnete Stadion des FC Augsburg wird energiesparend und CO2-neutral beheizt und gekühlt. Dafür sorgen schwerpunktmäßig zwei Großwärmepumpen, die die oberflächennahe Geothermie nutzen. Das Gesamtkonzept macht die Arena zum ersten CO2-neutralen Stadion der Welt. Das Herzstück der Anlage, die zwei Wärmepumpen, sorgt für eine maximale Heizleistung von 2 x 645 kW. Als Wärmequelle für ihren Betrieb dient das durch einen Sandabscheider gefilterte Grundwasser aus zwei Tiefenbrunnen unmittelbar westlich des Stadions. Abbildung 4: WWK Arena Augsburg (Quelle: FC Augsburg 1907) Weniger als 10 Prozent der benötigten Wärmeenergie werden zusätzlich über einen Erdgas-Brennwertkessel Energieinnovation: erzeugt, welcher eine Heizleistung von etwa 900 kW CO2-neutrales Stadion mit Großwärmepumpen hat. Dieser wird ausschließlich mit Erdgas betrieben, In Betrieb seit: 2009 das nachweisbar aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt und in das Erdgasnetz eingespeist wird. Die Anzahl Besucher pro Jahr: ca. 650.000 Wärmepumpen und der Heizkessel versorgen einen Warmwasserpufferspeicher (12.000 Liter), welcher Bauherr / Betreiber: Wärme an die Lüftungsregister, an die Raumheizung FC Augsburg Besitz und Betriebsgesellschaft mbH und bei Bedarf an die Rasenheizung abgibt. Der Bioerdgas-Kessel ist dabei nur wenige Tage im Jahr in Investitionskosten der Energieinnovation: Betrieb, vor allem dann, wenn die Rasenheizung neu € 45.000.000 (Gesamtkosten des Stadions) zugeschaltet wird. Allein diese hat einen Leistungsbedarf von 1.200 kW. Eckdaten Energie: Sie gibt Wärme mit einer Temperatur von bis zu 30 Stromverbrauch Heizzentrale: ca. 400 MWh/a Grad an das Erdreich ab, wodurch der Rasen auch im Wärmelieferung: ca. 1300 MWh/a Winter bespielbar bleibt. Zur Frostfreihaltung außerhalb Kältelieferung: ca. 100 MWh/ a der Spieltage kann die Anlage sogar ohne Einbindung der Wärmepumpen mittels Wärmetauscher direkt aus CO2-Einsparung: dem Grundwasser bedient werden, was einen ca. 700.000 kg pro Jahr kostengünstigen Betrieb garantiert. Die Lüftungsregister und Luftkanäle sorgen an Technologieanbieter, Planer: Spieltagen dafür, dass der Restaurant-, Logen- und Lechwerke AG, Augsburg Verwaltungstrakt mit frischer, gut temperierter Luft Stadtwerke Augsburg, Augsburg bedient werden. Im Winter wird die Luft durch die econ AG, Memmingen Heizungsanlage angewärmt, im Sommer erfolgt die Weiterführende Informationen und Kontakt: Kühlung durch zehngradiges Grundwasser – sogar Ingo Butters ohne Kältemaschine. Pressesprecher Lechwerke AG Der Strom für das Stadion stammt ausschließlich aus ingo.butters@lew.de heimischer Wasserkraft und auch die Notstromaggregate können CO2-neutral mit Rapsöl betrieben werden. EnergieFit Seite 10 von 36
Die Nutzung des Grundwassers durch den Einsatz von zwei Wärmepumpen, Bioerdgas aus der Region und Ökostrom erzeugt aus heimischer Wasserkraft sorgen für jenen Ressourcenmix zur Deckung des Energiebedarfs des Stadions, der den Prädikaten „erneuerbar“ und „nachhaltig“ gerecht werden. EnergieFit Seite 11 von 36
Amsterdam Arena Stadion, Sanierung, Amsterdam - Niederlande Mit 55.000 Sitzplätzen ist die Amsterdam Arena nicht nur die Heimstätte des bekannten Fußballclubs Ajax Amsterdam, sondern auch das größte Stadion in den Niederlanden und wird daher regelmäßig auch für Konzerte, und andere Großveranstaltungen genutzt. Von einem Konsortium der Unternehmen The Mobility House, Nissan und Eaton wird in der Amsterdam Arena derzeit ein innovativer Batteriespeicher namens „xStorage“ implementiert. Dieses System nutzt second-life Batterien, also gebrauchte Batterien aus Elektrofahrzeugen, und kann Abbildung 5: Amsterdam ArenA (Quelle: The Mobility House) Energie aus Solarzellen oder aus dem öffentlichen Stromnetz speichern. Der Speicher in der Amsterdam Energieinnovation: Arena verfügt über 147 Batteriepakete, die ursprünglich Second-Life Batteriespeicher vom Nissan Leaf stammen, und über bidirektionale In Betrieb ab: Ende 2017 Wechselrichter von Eaton. Damit können bis zu 3 MWh elektrische Energie gespeichert werden, was diese Anzahl Besucher pro Jahr: 2 Mio. Anlage zu einem der größten gewerblich genutzten Energiespeichersysteme in Europa macht, das Bauherr / Betreiber: wiederaufbereitete Batterien verwendet. Vom Betreiber Stadion Amsterdam N.V The Mobility House wird von einer Nutzungsdauer von bis zu 15 Jahre ausgegangen, eine Garantie gibt es für 10 Eckdaten Energie: Jahre. Der Batteriespeicher soll vor allem das Stromnetz Energiespeicherkapazität Strom: 3 MWh stabilisieren, als Back-up bei Großveranstaltungen zum Einsatz kommen und eine CO2-freie Notstromversorgung Technologieanbieter, Planer: des Stadions gewährleisten. Die vorhandenen The Mobility House Dieselgeneratoren werden dadurch überflüssig. Eaton Industries Außerdem kann das xStorage-System auch die Nissan Europe umliegende Nachbarschaft mit Energie versorgen, um Royal BAM Group hier Lastspitzen bei erhöhtem Energiebedarf zu verhindern. Weiterführende Informationen und Kontakt: Bereits jetzt ist die Amsterdam Arena energietechnisch The Mobility House GmbH auf dem neuesten Stand: Am Dach befinden sich 4.200 Presseabteilung Photovoltaik-Panele, die Wärmebereitstellung erfolgt über St.-Cajetan-Str. 43 , 81669 München Fernwärme, gekühlt wird mit Wasser eines Telefon: +49 89 4161 430 76 nahegelegenen Badesees und für die Stromversorgung E-Mail:communication@mobilityhouse.com wird Windenergie bezogen. Das Hauptgebäude ist mit www.mobilityhouse.com einem modernen Gebäudemanagementsystem ausgestattet und die LED Beleuchtung wird über Bewegungsmelder gesteuert. Für die umfangreichen Nachhaltigkeits-Bemühungen wurde die Amsterdam Arena mit dem internationalen Golden Green Key Zertifikat ausgezeichnet. EnergieFit Seite 12 von 36
Sporthalle Liefering Sporthalle, Neubau, Salzburg - Österreich Abbildung 6: Plusenergiebau Sportzentrum Nord (Quelle: Stadt Abbildung 7: Sportzentrum Nord - Innenansicht (Quelle: Stadt Salzburg, Hannes Killer ) Salzburg, Hannes Killer ) Die Anlage ist eine moderne Multifunktionssporthalle Energieinnovation: und beinhaltet eine Dreifach-Turnhalle mit einer Fläche Plusenergie-Sporthalle mit vollsolarer Beheizung und von 30 x 50 Metern und 9 Metern Höhe, außerdem eine Warmwasserbereitung Zuschauertribüne mit 400 Sitzplätzen und ein In Betrieb seit: 2017 Multifunktionsraum für Tanz, Yoga usw. mit einem angeschlossenen Kraftraum. Um den Smart-City-Zielen Anzahl Besucher pro Jahr: noch nicht bekannt der Stadt Salzburg gerecht zu werden, wurde die Halle als Plusenergie-Objekt ausgeführt, das bedeutet, dass Bauherr / Betreiber: der jährliche Primärenergieverbrauch unter der vor Ort Salzburg Immobiliengesellschaft produzierten erneuerbaren Energie liegt. Durch dieses ambitionierte Vorhaben entstand in Liefering die erste Investitionskosten der Energieinnovation: Plusenergie-Sporthalle Österreichs. Die Halle ist ca. 9 Mio.€ (gesamte Baukosten) außerdem klimaaktiv zertifiziert und hat den Eckdaten Energie: Ausführungsstandard klimaaktiv gold erreicht. Stromverbrauch: ca. 214.000 kWh pro Jahr In diesem Fall wurde das Plusenergie-Kriterium durch Wärmeverbrauch: ca. 169.000 kWh pro Jahr eine vollsolare Beheizung mittels aktiver Nutzung der Speichermassen und einer Abdeckung des CO2-Einsparung: Jahresstromverbrauchs durch Sonnenstrom erreicht. ca. 110.000 kg pro Jahr Die vollsolare Beheizung und Warmwasserbereitung erfolgt durch eine Solarthermieanlage mit einer Fläche Technologieanbieter, Planer: von 350m². Als Wärmespeicher wird dazu die Karl und Bremhorst Architekten, Wien Betonmasse der Bodenplatte aktiviert. Beton speichert Gasokol Solare Energiesysteme, Saxen sehr gut die solaren Wärmeenergiegewinne, sodass Kuster Energielösungen GmbH, Anif über alle Jahreszeiten der solaraktivierte Betonteil den Ing. Malli Planungs GmbH, Vöcklabruck gesamten Heizwärmebedarf für 4.610 m² Sport- und pm1 Projektmanagement GmbH, Salzburg Nutzfläche bzw. 33.770 m3 Raumvolumen deckt. Weiterführende Informationen und Kontakt: 15.000 Liter Pufferspeicher-Volumen sorgen für die Ing. MSc Franz Huemer Warmwasserbereitung - wiederum vollsolar gespeist. Energie und Smart City Salzburg Koordination Der Heizwärmebedarf wird mit 51,2 MWh pro Jahr und franz.huemer@stadt-salzburg.at der Warmwasserbedarf mit 118 MWh pro Jahr +43 (0)662 8072-2484 angegeben. Energieüberschüsse aus diesem System EnergieFit Seite 13 von 36
werden im Sommer an das benachbarte ASKÖ Gebäude geliefert. Als Back-Up dient zusätzlich zur Solarthermie eine 50 kW Wasser/Wasser Wärmepumpe. Der von der hauseigenen PV-Anlage erzeugte Strom wird entweder unmittelbar verwendet oder gespeichert bzw. in den nahgelegenen Bauhof der Stadt eingespeist. Durch die kompakte, schwere Bauweise, Nachtkühlung, Freecooling und Licht-/Wärme-geregelte Beschattung ist der außeninduzierte Kühlbedarf der Halle minimal. Falls erforderlich, ist eine aktive Kühlung mit Grundwasser aus der bestehenden Brunnenanlage möglich. Die Be- und Entlüftung regeln mechanische Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Die tatsächlich durch das System eingebrachte Luftmenge kann mittels Luftqualitätsfühler und Volumenstromregelung an die jeweilige Notwendigkeit angepasst werden. Um unnötig große Lüftungsgeräte zu vermeiden, werden die Nassräume, Garderoben und Nebenräume mit einer Grundlüftung beaufschlagt und nur im Bedarfsfall bei Überschreitung von Grenzwerten (CO 2, Feuchte) durch Verlagerung der Hallenzuluft in die Nassräume quasi stoßgelüftet. Das wird damit begründet, dass die volle Luftmenge nicht gleichzeitig in den Nebenräumen als auch in der Halle benötigt wird. Es werden kombinierte Zu- und Abluftanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung eingesetzt. Dadurch ist nur eine geringfügige Nachwärmung der Zuluft über das Solar-/Wärmepumpensystem notwendig. Auch das Abwasser aus den Nassräumen wird über einen Wärmetauscher geführt, bevor es in das Kanalsystem geleitet wird. Über den Sekundärkreis des Abwasserwärmetauschers wird das Kaltwasser, bevor es als Zulauf in den Warmwasserspeicher geführt wird, auf bis zu 20°C vorgewärmt. Die Regelung und Steuerung aller haustechnischen Anwendungen wird durch eine zentrale Leittechnik mit Visualisierung, Trenderfassung, Monitoring, Wärmemengenzählung und Volumenstrom-Messung bewerkstelligt. Mit der Durchführung des Projekts wurde ein hochkarätiges Konsortium österreichischer Planer und Technologielieferanten betraut. EnergieFit Seite 14 von 36
Copper Box Arena Sporthalle, Neubau, London – Großbritannien Abbildung 8: Copper Box Arena (Quelle: Populous Architects) Abbildung 9: Lichtröhren, Copper Box Arena (Quelle: Populous Architects) Die Sporthalle „Copper Box Arena“ wurde für die Energieinnovation: Vorrunden der Handballbewerbe der Olympischen Spiele Lichtröhren zur optimalen Tageslichtnutzung 2012 in London errichtet und ist eine von vier permanenten In Betrieb seit: Mai 2011 Sportstätten im Olympischen Park. Die Nachnutzung erfolgt nun als eine öffentliche Mehrzweck-Sporthalle. Die Investitionskosten: ca. £ 30.000.000 (gesamte Halle ist 43m x 65m groß und wird sowohl von Amateuren Baukosten) als auch von Profisportlern als Trainingsort genutzt. Außerdem stellt sie mit ihren 7500 Sitzplätzen einen Planer: Veranstaltungsort für verschiedene nationale und Populous Architects, London internationale Events dar. Die Arena wurde mit einer BREEAM ‘Excellent’ Zertifizierung ausgezeichnet. Dafür ist Weiterführende Informationen und Kontakt: unter anderem das innovative Energiekonzept Queen Elizabeth Olympic Park verantwortlich. Das Gebäude ist vollständig in das London, E20 3HB kombinierte Wärme-, Kälte- und Stromnetz des +44 (0)20 8221 4900 Olympiaparks integriert, das hauptsächlich von copperboxarena@gll.org Hackschnitzelkesseln betrieben wird. Der Bedarf an copperboxarena.org.uk künstlicher Beleuchtung wurde durch die Integration innovativer Lichtröhren im Dach des Gebäudes reduziert, welche die Halle mit Tageslicht versorgen. Es wurden 88 Lichtröhren eingebaut, wobei jede einen Durchmesser von 750 mm aufweist. Sie wurden so positioniert, dass sie das Spielfeld optimal ausleuchten und mit der Stahlkonstruktion des Daches, der HDTV-Beleuchtung und anderen an der Decke montierten Einrichtungen vereinbar sind. Die Lichtröhren sind mit der Gebäudeleittechnik verbunden, welche automatisch die künstliche Beleuchtung abschaltet, wenn genug Tageslicht zur Verfügung steht. Außerdem verfügen die Röhren über sogenannte „Shutter“, durch die die Röhren abgeschaltet werden können. Eine solche Blackout-Funktion wird auch bei Konzerten benötigt. EnergieFit Seite 15 von 36
Dreifachsporthalle Herrieden Sporthalle, Neubau, Herrieden - Deutschland In der Stadt Herrieden in Mittelfranken wurde 2008 eine neue Dreifach-Sporthalle eröffnet. Ziel war es, eine Halle im Passivhausstandard zu errichten, durch die zusätzliche Photovoltaikanlage am Dach entstand jedoch sogar die erste Plusenergie-Dreifachsporthalle Deutschlands. Der Schwerpunkt des Energiekonzepts der Halle liegt auf einer Verminderung des Heizenergie- und Stromverbrauchs des Gebäudes. Eine umlaufende Dämmung der Gebäudehülle mit Dämmstärken zwischen 24 und 28 cm gewährleistet einen geringen Energieverlust, zahlreiche Bauteil-Details wurden hinsichtlich der Wärmebrücken optimiert. Abbildung 10: Sporthalle Herrieden Südansicht (Quelle: ING+ARCH Der Heizenergieverbrauch der Sporthalle liegt bei Partnerschaft) lediglich 15 kWh pro m² und Jahr. Mit dem Anschluss an das örtliche Nahwärmenetz, das mit Hackschnitzeln Energieinnovation: betrieben wird, wird die nötige Wärme CO2-neutral Plusenergie-Sporthalle im Passivhausstandard gedeckt. Das Ergebnis der energieoptimierten Photovoltaik Bauweise ist eine Reduzierung des Heizenergiebedarfs Beleuchtungskonzept inkl. Tageslichtnutzung auf ca. ein Viertel und eine Verminderung des Energiemonitoring Stromverbrauchs auf fast die Hälfte des üblichen In Betrieb seit: 2008 Standards im Baujahr. Zur Verringerung des Stromverbrauchs trägt unter Bauherr / Betreiber: anderem eine energieeffiziente und Landkreis Ansbach, Stadt Herrieden tageslichtabhängige Beleuchtung bei. Zusätzliche Steuerungssysteme wie Präsenzmelder erlauben es, Investitionskosten der Energieinnovation: die Beleuchtung an die tatsächliche Nutzung Gebäudekosten gesamt: € 4.967.000 anzupassen. Zudem wird die Halle je nach gerade Kosten für Energieoptimierung: € 155.000 ausgeübter Sportart unterschiedlich beleuchtet. So findet Tischtennis bei einer Beleuchtungsstärke von Eckdaten Energie: 500 Lux und Turnen bei nur 150 Lux statt. Eine Stromverbrauch: 24.000 kWh pro Jahr Überbeleuchtung wird durch Schlüsselschalter Heizwärmeverbrauch: 42.000 kWh pro Jahr verhindert: Lehrkräfte und Trainer können mit ihren CO2-Einsparung: Schlüsseln nur die für ihre jeweilige Sportart zulässige ca. 100.000 kg pro Jahr Beleuchtung einschalten. Verschattungslamellen vor der Glasfassade werden je nach Sonnenstand aktiviert. Im Sommer schützen sie bei maximaler Tageslichtnutzung vor zu hoher Sonneneinstrahlung und Blendung, im Winter sorgen sie für eine maximale Sonnennutzung und somit einen hohen Wärmeeffekt. Durch das Beleuchtungskonzept werden ca. 50 % Strom eingespart. EnergieFit Seite 16 von 36
Durch die zusätzliche Installation einer Technologieanbieter, Planer: Photovoltaikanlage auf dem Dach der Turnhalle wurde ING+ARCH Partnerschaft mbB Regner/Bodem, das Plusenergiekriterium erfüllt. Die Anlage mit einer Nürnberg/Ehingen, Deutschland Modulfläche von 780 m² verfügt über eine Gesamtleistung von 98 kWp und erzeugt jährlich rund Weiterführende Informationen und Kontakt: 105.000 kWh Solarstrom. Dies sind rund 10.000 kWh ING+ARCH Partnerschaft mbB Regner/Bodem, mehr, als die Halle insgesamt an Endenergie Pia Regner verbraucht. Büro Ehingen Kussenhof 2, 91725 Ehingen Die Lüftung erfolgt über zwei hocheffiziente info@ingplusarch.eu Lüftungsanlagen mit einem Wärmerückgewinnungsanteil von über 85%. Sie versorgen die Sportler mit Frischluft und verteilen die Wärme im Gebäude. Im Sommer wird die Belüftung über die Fenster gesteuert. Im Vergleich zu einer Halle nach dem in Deutschland vorgeschriebenen EnEV-Standard mit einem jährlichen Gesamtenergiebedarf von rund 204.200 kWh benötigt die Dreifachsporthalle mit nur rund 77.700 kWh pro Jahr weniger als die Hälfte der Energie. Durch die Nutzung der Photovoltaikanlage und die damit verringerten Treibhausgasemissionen spart die neue Halle wiederum im Vergleich zu einer Turnhalle nach EnEV-Standard über 100 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Von 2008 bis 2010 wurde die Dreifachsporthalle energetisch überwacht und nachjustiert. Energieverbrauchsmessungen über die 3-jährige Monitoringphase haben ergeben, dass der tatsächliche Energieverbrauch unter dem errechneten Energiebedarf liegt. Der Verbrauch unterschreitet die Berechnungsergebnisse durch Optimierung der Regelungstechnik im Bereich Wärme (Warmwasser und Heizwärme) um 31% und im Bereich Strom um 42%. EnergieFit Seite 17 von 36
Sporthalle Hagenberg Sporthalle, Neubau, Hagenberg - Österreich Durch das Engagement der Marktgemeinde Hagenberg entstand Anfang 2009 die Idee die erste Sporthalle in Passivtechnologie Oberösterreichs zu errichten. Im Mai 2012 wurde die 3-fach Sporthalle ohne Mehrinvestitionen gegenüber konventionellen Sporthallen und mit mehr als 70 % Gesamtenergiekosten-Einsparungen pro Jahr (Wärme und Strom) fertig gestellt. Wie der Energieausweis der Halle zeigt, liegt der spezifische Heizwärmebedarf bei 5,4 kWh/m²a (bezogen auf 3,1 m Bruttoraumhöhe). Damit wird das Passivhaus-Kriterium von max. Abbildung 11: Sporthalle Hagenberg (Quelle: STIWA Group) 10 kWh/m²a deutlich erfüllt. Bei der Wärmeversorgung wurde auf eine maximale Energieinnovation: Ausnutzung der Energieressourcen geachtet und Passivhaus-Sporthalle daher eine Pelletsheizung mit Brennwertnutzung In Betrieb seit: 2012 eingebaut. Dadurch kann der Brennstoffeinsatz um ca. 10 % verringert werden. Unterstützt wird die Bauherr / Betreiber: Pelletsheizung durch eine thermische Solaranlage zur Verein zur Förderung der Infrastruktur der Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung. Marktgemeinde Hagenberg Hydraulisch optimiert wurde das System durch drehzahlgeregelte Hocheffizienz-Pumpen und den Investitionskosten: Einsatz eines Zortström-Verteilzentrums, welches eine Bauwerkskosten: € 3,2 Mio. effiziente Energieverteilung von der Heizung und Errichtungskosten: € 4,2 Mio. Solaranlage zu den Verbrauchern sicherstellt. Eckdaten Energie: In Verbindung mit Brennwert-Systemen bieten sich zur Stromverbrauch (2015): 32.000 kWh pro Jahr Wärmeverteilung Niedertemperaturflächenheizungen Wärmeverbrauch (2015): 45.000 kWh pro Jahr an. Durch den intelligenten Einsatz von thermisch aktivierten Bauteilen und teilweiser Doppelnutzung CO2-Einsparung: konnte ein exergetisch äußerst sinnvolles ca. 100.000 kg pro Jahr (gegenüber OIB- Temperaturniveau erreicht werden. Somit ist eine Standardgebäude) Beheizung der Sporthalle mit mittleren Technologieanbieter, Planer: Vorlauftemperaturen von 28°C möglich. Bei der Architektur: Architekten Diplomingenieure Baumgarten Warmwasserbereitung wurde auf die Mensdorff-Pouilly, Linz Wassererwärmung im Durchlaufverfahren mit Energie- und Haustechnikplanung: STIWA AMS GmbH, Frischwassermodulen gesetzt. Hagenberg i. M Zur Vermeidung sommerlicher Überwärmung wurden Heizung und Solaranlage: ÖkoFEN, Niederkappel die solaren Einträge durch ausreichende Dachüberstände im Süden und durch motorisierte Weiterführende Informationen und Kontakt: Jalousien im Osten und Westen minimiert. Die STIWA AMS GmbH Jalousien werden bei hoher Einstrahlungsstärke über Softwarepark 37, 4232 Hagenberg im Mühlkreis die zentrale Leittechnik automatisiert Thomas Führer, thomas.fuehrer@stiwa.com heruntergefahren. Bei ausreichend kühlen Sommernächten wird die Wärme mittels Öffnen der EnergieFit Seite 18 von 36
Brandrauchentlüftung im Dach und der großzügig dimensionierten Lamellenfenster im Bodenbereich abgeführt. Die Öffnungen werden anhand von Temperaturdifferenzen und Regensensor über die zentrale Leittechnik gesteuert. Bei den Aushubarbeiten stellte sich heraus, dass der massive Granit flächig bis an die Bodenplatte reicht. Dadurch bot sich die Gelegenheit, kostengünstig einen sehr effizienten Flächenkollektor als Kältequelle zu realisieren. Dabei wurde die unter der Wärmedämmung liegende Bodenplatte mit wasserführenden Rohrleitungen „thermisch aktiviert“. Diese ist wiederum thermisch mit dem Granitmassiv verbunden. Das dadurch gewonnene Kaltwasser wird in die Niedertemperaturheizflächen geleitet und die Halle dadurch aktiv still gekühlt. Die Lüftung dient ausschließlich zur Versorgung mit Frischluft und zur Abfuhr der Feuchtelasten im Gebäude. Die Luftmengen werden bedarfsgerecht über (CO2- und Feuchtefühler) gesteuert. Dadurch sind Energieeinsparungen bis zu 80 %, im Vergleich zu zeitgesteuerten Systemen, möglich. Zur Rückgewinnung der Wärme aus der Abluft, wurde die Lüftung mit einem Rotationswärmetauscher mit einer sensiblen Rückwärmzahl von > 80 % ausgestattet. Die Versorgung mit elektrischer Energie erfolgt aus dem regionalen Stromnetz. Ungefähr ein Drittel der benötigten Strommenge wird durch die, auf dem Dach befindliche 10 kWpeak Photovoltaikanlage, selbst erzeugt. Der Schlüssel für nachhaltige Effizienz sind eine gewerkübergreifende Gebäudeautomation und ein Energiemonitoring, welches laufend den effizienten Betrieb und Energieverbrauch sicherstellt. Die Eckpunkte der in der Sporthalle Hagenberg realisierten Gebäudeautomatisierung sind u.a. außenhelligkeitsgeregelte Beleuchtung, luftqualitätsgeregelte Belüftung, Beschattungssteuerung, automatisches Öffnen/Schließen einzelner Fenster, auf Betriebskalender abgestimmtes Energie- und Betriebsverhalten und ein integriertes Energiemonitoring. EnergieFit Seite 19 von 36
Kletterhalle Saalfelden Kletterhalle, Neubau, Saalfelden - Österreich In den Jahren 2011/12 wurde in Saalfelden eine der modernsten Kletterhallen Österreichs errichtet. Der Turm ist fast 19 m hoch und bietet auf knapp 400 m² Grundfläche 1.700 m² Kletter- bzw. Boulderfläche für jährlich ca. 20.000 Kletterfans. Mit seinem Energiekonzept stellt das Projekt ein innovatives Beispiel für die Beheizung von Gebäuden dieser Art dar. Die Kletterhalle mit einem Bruttovolumen von 6.419 m³ und einem Heizwärmebedarf in der Höhe von 46.800 kWh pro Jahr wird ausschließlich durch die Sonne beheizt. Das Abbildung 12: Kletterhalle Saalfelden (Quelle: Georg Kysela) erfolgt mit einer 130 m² großen thermischen Solaranlage mit Großflächen-Flachkollektoren, die mit Energieinnovation: einem Neigungswinkel von 65° am Dach des Vollsolare Beheizung Gebäudes positioniert sind. In Betrieb seit: 2012 Die Grundlage für die ganzjährige solare Beheizung bietet die aktivierte Bodenplatte mit 52 cm Anzahl Besucher pro Jahr: 20.000 Gesamtstärke. Mehr als 150 m³ Beton mit einer Masse von 442 t dienen als Langzeitspeicher. Der Bauherr / Betreiber: Wärmespeicher Beton bietet einerseits die Möglichkeit Kletterhalle Saalfelden Betriebs GmbH sommerliche Energieüberschüsse in die Heizperiode zu transferieren und hat andererseits den Vorteil im Investitionskosten der Energieinnovation: Herbst und Winter jahreszeitenbedingte, niedrige Umwelttechnik: € 135.000 Wärmeeinträge optimal aufzunehmen. Zur Warmwasserversorgung des Nebengebäudes, in dem Eckdaten Energie: sich die Duschen befinden, wurde ein 5.000 l Wärmeverbrauch: ca. 55.000 kWh pro Jahr Pufferspeicher mit Hygiene-Frischwassermodul CO2-Einsparung: installiert. Die Solarkollektoranlage wird während der ca. 17.000 kg pro Jahr Heizperiode in einem extremen High-Flow-Betrieb geführt, sodass einerseits sehr niedrige Verluste am Technologieanbieter, Planer: Kollektorfeld produziert werden und andererseits die sitka.kaserer.architekten ZT GmbH, Saalfelden niedrigen Rücklauftemperaturen aus dem Kuster Energielösungen GmbH, Anif Betonspeicher zu einem besonders hohen Heizungstechnik Wilhelm Brugger, Hallwang Wirkungsgrad führen. Als besonders innovativ stellt sich die ganzjährige Weiterführende Informationen und Kontakt: vollsolare Beheizung der Kletterhalle Saalfelden dar, Kuster Energielösungen GmbH wenn man berücksichtigt, dass Saalfelden auf einer Hellbrunnerstraße 41, 5081 Anif Seehöhe von 740 m liegt und eine Anzahl von 4333 www.kuster.co.at Heizgradtagen aufweist. EnergieFit Seite 20 von 36
Kletterzentrum Innsbruck Kletterhalle, Neubau, Innsbruck Die 2017 neu eröffnete Kletterhalle wurde mit Passivhauskomponenten errichtet. Der spezifische Heizwärmebedarf am Standort liegt bei 23 kWh/m² und Jahr. Die komplette Halle steht auf 16 cm XPS Platten mit einem U-Wert von 0,16 W/(m²K). Die Außenwände erreichen mit einer Dämmung von 22 cm einen U-Wert von 0,13 W/(m²K). Das Dach der Halle wurde mit einer 20 cm starken druckfesten Mineralwolle (auf KLH Holzplatte) gedämmt, es liegt hier ein U-Wert von 0,13 W/(m²K) vor. Die Fenster weisen einen durchschnittlichen U-Wert von 0,85 W/(m²K) auf. Für die umweltverträgliche Warmwasserbereitung Abbildung 13: Kletterzentrum Innsbruck (Quelle: IIG) wurden 150 m² Solarkollektoren am Dach montiert, Energieinnovation: die einen Pufferspeicher mit 10.000 Liter beladen. Gebäudehülle mit Passivhaus Komponenten, Die energetische Grundversorgung erfolgt über die hochmoderne Lüftungsanlage, 150 m² Solarthermie- Fernwärme der IKB/Tigas Innsbruck. Die Fernwärme Anlage mit 10.000 Liter Pufferspeicher, LED Beleuchtung. hat einen 70%-igen Anteil an Abwärmenutzung. Die Belüftung der Kletterhalle erfolgt über ein Thermische Simulation des Gebäudes, Lüftungsgerät mit einem maximal möglichen Strömungssimulation der Lüftungsanlage. Luftvolumenstrom von 27.000 m³/h. Der Wärmerückgewinnungsgrad des Lüftungsgeräts liegt In Betrieb seit: 2017 bei >75%. Anzahl Besucher pro Jahr: noch keine Angaben Das thermische Verhalten und die Strömungsverhältnisse der Lüftungs- und Betreiber: Alpenverein Kletterzentrum Innsbruck GmbH Heizungsanlage wurden im Planungsstadium mittels Errichtung: Innsbrucker Immobilien GmbH&CoKG Simulation überprüft und eingearbeitet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Temperaturverteilung und Eckdaten Energie: Temperaturschichtung (Heizung durch Wärmeverbrauch: ca. 50.000 kWh pro Jahr (Heizung) Lüftungsanlage) in der Halle gelegt. Aus der Simulation konnte abgeleitet werden, dass sich die CO2-Einsparung: Architektur hervorragend eignet, die während des ca. 87.000 kg pro Jahr Tages anfallende Wärme mittels Nachtlüftung Technologieanbieter, Planer: abzutransportieren. Die Kletterwände bieten zudem Haustechnik: Stiefmüller Hohenauer&Partner eine gute speicherwirksame Masse, die nachts Elektroplanung: Technisches Büro Obwieser vorgekühlt werden kann. Lichtplanung: Ragg Christian Die Strömungssimulation ergab, dass sowohl im Thermische Gebäudesimulation und Volllastbetrieb als auch im Teillastbetrieb es zu einer Strömungssimulation: Ingenieurbüro P. Jung guten Durchmischung der Luftschichten kommt. Es werden keine Hitzestauungen auftreten und keine Weiterführende Informationen und Kontakt: unangenehmen Luftgeschwindigkeiten vorherrschen, Innsbrucker Immobilien GmbH & CoKG die zu unangenehmen Zugerscheinungen führen. 6020 Innsbruck, Rossaugasse 4 EnergieFit Seite 21 von 36
Aqua Nova Hallenbad, Sanierung, Wiener Neustadt - Österreich Im Rahmen eines Energiespar-Contractings wurden im Sommer 2013 die haustechnischen Anlagen des Hallenbades Aqua Nova in Wiener Neustadt umfassend optimiert. Die umgesetzten Maßnahmen umfassen: • Erneuerung der Filtertechnik und Wasseraufbereitung • Erneuerung der Regelungstechnik • Umbau und Trennung von Wasserkreisläufen • Einbau neuer und Optimierung Abbildung 14: Außenansicht Hallenbad (Quelle: IFP – Immobilien Freizeit Parken bestehender Wärmerückgewinnungsanlagen Energieinnovation: Energiespar-Contracting • Optimierung der Lüftungsanlagen • Aufbau von Frequenzumformern bei In Betrieb seit (nach Sanierung): 2013 Pumpen und den Zu- und Abluft- ventilatoren der Lüftungsanlagen Anzahl Besucher pro Jahr: 297.000 • Umstellung der gesamten Beleuchtung auf Bauherr / Betreiber: LED-Leuchten (850 Leuchten) IFP-Immobilien Freizeit Parken - Wiener Neustadt GmbH • In Teilbereichen Beleuchtungssteuerung mittels Anwesenheits- und Investitionskosten der Energieinnovation: € 1.450.000 Helligkeitssensoren, Zonensteuerung Eckdaten Energie: Garantierte Energieeinsparung: Durch die Maßnahmen konnte eine Strom: 323.850 kWh pro Jahr Gesamtenergieeinsparung von 32% realisiert Wärme: 2.045.000 kWh pro Jahr werden, was einer Energiekostenreduktion von € 214.000 jährlich entspricht. Wassereinsparung: 35.540 m³ pro Jahr Garantierte jährliche Energiekostenreduktion: € 214.000 Eine große Herausforderung in diesem Projekt war die kurze Umbauphase. Die gesamte Umsetzung CO2-Einsparung: erfolgte während des laufenden Betriebes bzw. im ca. 220.000 kg pro Jahr Zuge der jährlichen Revision. Als technisch anspruchsvoll stellte sich außerdem die Technologieanbieter, Planer: Feinabstimmung der Lüftungsanlage heraus. Beratung und Ausschreibung: Grazer Energieagentur Aufgrund der Gegebenheiten im Schwimmbad, war GmbH, Graz dies eine nicht zu unterschätzende Umsetzung: GWT Contracting GmbH, Sollenau Herausforderung. Bei zukünftigen ähnlichen Weiterführende Informationen und Kontakt: Projekten sollte hierauf besonderes Augenmerk DI Gerhard Bucar, Grazer Energieagentur gelegt werden. Tel.: +43 (0)316/811848-13, E-Mail: bucar@grazer-ea.at EnergieFit Seite 22 von 36
Wellnessoase Hummelhof Schwimmbad, Sanierung, Linz - Österreich In der Wellnessoase Hummelhof wurde ein Abwasserwärmerückgewinnungssystem der Firma Rain-o-Tec für die Badewasserkreisläufe installiert. Bei der permanenten Beckenwasserzirkulation saugen Pumpen das Wasser an, welches durch einen Filter gereinigt wird. Danach wird das gereinigte und gechlorte Wasser in das Schwimmbecken geschickt. Von dort läuft das Wasser über die beckenumlaufende Überlaufrinne in einen Ausgleichsbehälter zurück und die Wasserpumpen saugen von dort das Wasser wieder an und der Kreislauf beginnt erneut. Pro Badegast müssen jedoch täglich mindestens 30 Liter Frischwasser diesem Zyklus zugeführt werden. Ebenso muss der Filter in regelmäßigen Abständen durch Rückspülen gereinigt werden. Alle diese Wässer, die dem Kreislauf zugeführt werden, führen zu einem Überschuss Abbildung 15: „Wärmetower“ im Rückhaltebecken (Quelle: Dieter an Beckenwasser. Dieses überschüssige Wasser wird Klammer) normalerweise direkt in den Kanal eingeleitet. Energieinnovation: Bei der Abwasserwärmerückgewinnung im Abwasserwärmerückgewinnung Hummelhofbad gelangt dieses Wasser jedoch zuerst in ein Rückhaltebecken, in welchem die Wärme des In Betrieb seit: 2012 Abwassers zurückgewonnen wird und zur Vorwärmung des zugeführten Frischwassers genutzt wird. Betreiber: Um eine kontinuierliche Wärmerückgewinnung zu LINZ AG Bäder gewährleisten, muss für einen möglichst konstanten Durchfluss gesorgt werden. Hierbei spielt die Erfahrung Investitionskosten der Energieinnovation: des technischen Betreibers im Umgang mit diesem € 83.000 System eine wichtige Rolle. Das besonders Anspruchsvolle an einer Eckdaten Energie: Abwasserwärmerückgewinnung ist, dass diese Wässer Einsparung Wärme: 200.000 kWh pro Jahr teilweise extrem verschmutzt sind und somit jeder CO2-Einsparung: Standardwärmetauscher versagen würde. In diesem ca. 48.000 kg pro Jahr Wärmerückgewinnungssystem wird daher ein Glattrohrwärmetauscher eingesetzt (siehe Abbildung). Technologieanbieter, Planer: Um eine Verschmutzung dieses Wärmetauschers und RAIN-O-TEC, A-3664 Martinsberg damit einen Effizienzverlust zu vermeiden, werden die Weiterführende Informationen und Kontakt: Rohre einmal täglich automatisch durch einen Schieber LINZ AG Bäder gereinigt. A-4021 Linz, Wiener Straße 151 Um eine erfolgreiche Abwasserwärmerückgewinnung zu Hr. Dieter Klammer ermöglichen, spielen einerseits die baulichen d.klammer@linzag.at Gegebenheiten wie die Größe des Ausgleichs- und Rückspülbeckens und andererseits die Erfahrung des technischen Personals eine bedeutende Rolle. EnergieFit Seite 23 von 36
Florian Berndl Bad Schwimmbad, Sanierung, Korneuburg-Bisamberg - Österreich Das Florian Berndl Bad ist ein Hallen- und Freibad der Gemeinden Korneuburg und Bisamberg. Das 1976 errichtete Hallenbad musste 2008 aufgrund von Schäden an tragenden Betonbauteilen gesperrt werden. Zur Diskussion standen damals der Abriss, der vermutlich das Ende dieses Standortes bedeutet hätte, oder eine umfassende Generalsanierung. Unter Leitung des Architekten Werner Zita wurde ein detailliertes Sanierungskonzept erarbeitet. Eine von Herrn DI Dr. Schütz erstellte Studie zeigte einen Abbildung 16: Florian Berndl Bad (Quelle: Hannes Zita) Katalog begleitender energetischer Maßnahmen und deren Verhältnis zu den Errichtungs- und Energieinnovation: Betriebskosten. Gemäß dem Baualter waren die Generalsanierung haustechnischen Anlagen abgelebt, sodass Sanierung der thermischen Gebäudehülle entsprechend den heutigen Zielvorstellungen eine Umfangreiches Energie-Monitoring energieeffiziente Haustechnik bis hin zu einer Solarthermie Solarthermieanlage (1.300 m² Absorbermatten) geplant werden konnte. Durch die neue Gestaltung In Betrieb seit: 1976 / saniert 2010 bis 2012 der baulichen Hülle mit einem zeitgemäßen Anzahl Besucher pro Jahr: 85.000 Fassadendesign und einem integriertem Wärmeschutz sank der Heizwärmebedarf von 383 kWh/m2a auf Bauherr / Betreiber: 70 kWh/m2a, was einer Reduktion um 82% entspricht. Frei-und Hallenbad Korneuburg-Bisamberg In den Jahren nach der Sanierung war der BetriebsgmbH Fernwärmeverbrauch, der seit 2016 durch das Biomasseheizwerk Korneuburg erfolgt, um 55% Investitionskosten der Sanierung: geringer als vor der Sanierung. € 6.200.000 Der Stromverbrauch blieb trotz erhöhter Anschlussleistung und den höheren Anforderungen Eckdaten Energie: der Bäderhygiene (z.B. höherer Stromverbrauch durch Stromverbrauch: ca. 1.950.000 kWh pro Jahr höhere Pumpenleistung für die Bewegung des Wärmeverbrauch (Biomasse-Fernwärme): Wassers über Filteranlagen) in ähnlicher ca. 2.000.000 kWh pro Jahr Größenordnung wie vor der Sanierung. Dem gegenüber stehen Ersparnisse bei den jährlichen Fassadenanbieter: Heizkosten von mehr als € 200.000. Pasteiner GmbH, Tiroler Straße 6, Erwähnenswert ist das Energie-Monitoring System, A-3105 St.Pölten - Unterradlberg welches den Nutzen hat den Betrieb energietechnisch zu überwachen und zu kontrollieren. Dabei werden Weiterführende Informationen und Kontakt: täglich alle Wärme-, Strom- und Wasserzähler erfasst Architekt Dipl. Ing. Werner Zita und die Verbräuche ausgewertet. Dadurch konnten Korneuburger Str. 14, 2103 Langenzersdorf seit Betriebsbeginn weitere Einsparungen erreicht Tel: 02244 42700 werden. EnergieFit Seite 24 von 36
Erlebnisbad Schwaz Freibad, Sanierung, Schwaz - Österreich Im Freibad der Tiroler Gemeinde Schwaz wurde zur Vorwärmung des Beckenwassers von der Firma AST eine solarthermische Absorber Anlage errichtet. Die Anlage ist 470 m² groß und wurde auf insgesamt 3 Dachflächen montiert. Ca. 60 m von der Anlage entfernt befindet sich ein Technikraum, in dem ein Wärmetauscher untergebracht ist. Durch diesen ist das Solarsystem somit vom Badewasser getrennt. Für die Leistung des Wärmetauschers wurden 270 kW gewählt. Auf diesen ebenfalls neuen Bitumendachflächen Abbildung 17: 470 m² Solar Absorber Anlage Freibad Schwaz wurden zuerst Aluschienen zur Verankerung der (Quelle: AST) Absorberanlage aufgeklebt, welche zusätzlich Energieinnovation: mit Betonsteinen gesichert wurden. Solare Schwimmbad-Wassererwärmung Die Solarfläche selbst besteht aus 4000 lfm Solarmatte zu je 10 Absorberröhrchen pro lfm. In Betrieb seit: 2017 Das ergibt in Summe 40.000 lfm Absorberschläuche. Trotz widriger Anzahl Besucher pro Jahr: ca. 70.000 Wetterbedingungen während der Montagephase wurde die gesamte Anlage innerhalb von drei Bauherr / Betreiber: Wochen installiert. Stadtwerke Schwaz GmbH Investitionskosten der Energieinnovation: Folgende Zeichnung zeigt einen Querschnitt der ca. € 49.000 eingesetzten Absorbermatten „AST Solarabsorber 120/10“: Eckdaten Energie: Einsparung Wärme: 211.500 kWh pro Jahr CO2-Einsparung: ca. 79.000 kg pro Jahr Technologieanbieter, Planer: AST Eis- und Solartechnik GmbH, Reutte Abbildung 18: Zeichnung des Querschnitts der Absorbermatte AST Weiterführende Informationen und Solarabsorber 120/10 (Quelle: AST) Kontakt: Erlebnisbad Schwaz Innsbrucker Straße 72 A-6130 Schwaz Hr. Christian Lintner c.lintner@schwaz.at EnergieFit Seite 25 von 36
Lentpark Eis- und Schwimmhalle, Neubau, Köln - Deutschland Im Lentpark Köln sind ein Hallenbad und eine Eishalle mit einer einzigartigen Eislaufhochbahn unter einem Dach vereint. Die intelligente Vernetzung der haustechnischen Anlagen schafft Synergieeffekte und ermöglicht einen besonders energieeffizienten Betrieb der Sportstätte. Die Herstellung von Kunsteis ist begleitet von der Entwicklung großer Wärmemengen, die üblicherweise in die Atmosphäre abgeleitet werden. Im Lentpark hingegen werden durch die Koppelung von Eissporthalle und Hallenbad die Abbildung 19: Lentpark Köln (Quelle: KölnBäder GmbH) Energieverbräuche minimiert, da die Abwärme der Eisproduktion zur Aufheizung des Bades genutzt wird. Energieinnovation: Die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlagen in der Kombination von Eis- und Schwimmhalle Schwimmhalle hat dabei einen Wirkungsgrad von In Betrieb seit: 2011 über 85%. Für die Kälteproduktion sorgen drei Kolbenverdichter Anzahl Besucher pro Jahr: 403.269 (2016) mit einer Gesamtkälteleistung von 819 kW. Als Kältemittel wird Ammoniak verwendet. Die Kolben Bauherr / Betreiber: saugen gasförmiges Ammoniak aus dem Abscheider KölnBäder GmbH ab und verdichten es. Die beim Verdichten entstandene Wärme wird dann über Wärmetauscher Investitionskosten: 25 Mio. € (gesamte Baukosten) zurückgewonnen und damit das Duschwasser und die Luft für die Eishalle erwärmt. Das Ammoniak wird im Eckdaten Energie: nächsten Schritt durch zwei luftgekühlte Verflüssiger Stromverbrauch: ca. 48.000 kWh pro Jahr verflüssigt und in das doppelt gesicherte Wärmeverbrauch: ca. 105.000 kWh pro Jahr Pistenrohrleitungssystem gepumpt. Dort entzieht es der Eisfläche Wärme und gelangt als CO2-Einsparung: Zweiphasengemisch durch die Rohrleitung zurück in ca. 575.000 kg pro Jahr den Abscheider. Der Eishochbahn kommt neben dem Erlebniseffekt Technologieanbieter, Planer: für die Besucher auch ein energetischer Nutzen Schulitz Architekten GmbH, Braunschweig hinzu. Ein herkömmliches Hallenbad muss so Ingenieurbüro Möller + Meyer, Gotha konstruiert sein, dass die Diskrepanz zwischen Ingenieurbüro Axel Heuchling, Gotha gewünschter Hallentemperatur und Außentemperatur, knp.bauphysik, Köln welche im Winter unter dem Gefrierpunkt liegen kann, Arup, Düsseldorf bewältigt wird. Der Eislaufhochbahn, in der ca. 12°C NSP, Hannover Lufttemperatur herrscht, kommt damit eine Weiterführende Informationen und Kontakt: Pufferwirkung zwischen der warmen Schwimmhalle Schulitz Architekten GmbH und der kalten Außenluft zu. Viewegstraße 26, 38102 Braunschweig, Deutschland Auf dem Dach des Gebäudes wurde in Kooperation www.schulitz.de, info@schulitz.de mit der Rheinenergie eine 56 kWp Photovoltaik- Anlage installiert, die pro Jahr 50.000 kWh Strom für EnergieFit Seite 26 von 36
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