Verabschiedung und Neubeginn - Architektenkammer Mecklenburg ...

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Verabschiedung und Neubeginn - Architektenkammer Mecklenburg ...
MECKLENBURG-VORPOMMERN                           [ DAB REGIONAL ]

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                                                                                                                                           Feierliche Verabschie-
                                                                                                                                           dung von Joachim
                                                                                                                                           Brenncke, ehemaliger
                                                                                                                                           Präsident der AK M-V,
                                                                                                                                           im Plenarsaal des
                                                                                                                                           Landtages M-V im
                                                                                                                                           Schweriner Schloss

                                                                                                                     Fotos: Jörn Lehmann
Verabschiedung und Neubeginn
Die Architektenkammer M-V verabschiedete mit einer Festveranstaltung am 29. April 2019 ihren ehemaligen und langjährigen Präsidenten
­Joachim Brenncke und begrüßte ihren neuen Vorstand mit Christoph Meyn als Präsident.

Autorin: Anja Görtler

Z
           u den wichtigen Etappen eines        Meyn über künftige Themen, welche für alle       ment in unserer berufsständischen Kammer
           langjährig ehrenamtlich engagier-    Mitglieder der Architektenkammer M-V im          durch die Rednerinnen und Redner persönlich
           ten Wirkens gehören mitunter der     Einzelnen und die berufspolitischen Weichen-     ausgesprochen. Durch den Festakt begleitete
           eine oder andere Abschied und        stellungen im Ganzen von Bedeutung sein          und moderierte Peter J. Harke, der jahrelang
der damit einhergehende Neubeginn. Unter        werden.                                          am Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpom-
dieser Prämisse fand am 29. April in Schwe-        Der offizielle Festakt am Mittag im Plenar-   mern als Fernsehmoderator, Redakteur und
rin die Festveranstaltung „Verabschiedung       saal des Landtages Mecklenburg-Vorpom-           Autor tätig war.
und Neubeginn“ in drei Teilen statt. Dies um-   mern in Schwerin fand mit über 150 Freun-           In ihrer Auftakt-Rede erinnerte Beate
fasste das „Zukunftsforum“, den „Festakt“ im    den, Partnern und Wegbegleitern statt, um        Schlupp, erste Vizepräsidentin des Landta-
Schweriner Schloss sowie das „Architek-         Joachim Brenncke, freiberuflicher Architekt      ges Mecklenburg-Vorpommern emotional
tur-Theater“ als feierlichen Ausklang unter     und bisheriger Präsident seit 1991 in beson-     bewegt an die erst am 28. April verstorbene
anderem bei Tanz und Musik im Staatstheater     derem Maße zu danken. Aber auch dem lang-        Präsidentin des Landtages M-V Sylvia
Mecklenburg-Vorpommern.                         jährigen Vizepräsidenten Dr. Peter Hajny und     Bretschneider. Beate Schlupp betonte in ihrer
   Im „Zukunftsforum“ am Vormittag berieten     den Vorstandsmitgliedern Kerstin Döring und      Ansprache, dass es den Plenarsaal in dieser
und diskutierten Mitglieder der 5. Vertreter-   Heidrun Walter wurde zu diesem Anlass der        Form und in dieser Anmutung ohne Frau
versammlung zusammen mit dem neu ge-            besondere Dank und Wertschätzung für ihr         Bretschneider, aber auch Herrn Brenncke
wählten Vorstand und Präsidenten Christoph      außerordentliches und langjähriges Engage-       wahrscheinlich nicht gegeben hätte. So war

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                                                  menarbeit und den fachlichen Austausch            gie, Infrastruktur und Digitalisierung M-V ge-
                                                  freue.                                            hörte im Mai 1991 die Gründung der Architek-
                                                                                                    tenkammer M-V als Vertreter der zuständigen
                                                  Festreden der Wegbegleiter                        Aufsichtsbehörde, der damaligen Bauabtei-
                                                                                                    lung im Innenministerium. Mit Kraft, Geradli-
                                                      Als Wegbegleiter und Freund beschrieb         nigkeit und vielen kreativen Ideen sei Joachim
                                                  Wolfgang Waldmüller, CDU-Generalsekretär          Brenncke frühzeitig als kompetenter und
                                                  und stellvertretender Vorsitzender der            ernstzunehmender Gesprächspartner wahr-
                                                  CDU-Landtagsfraktion, in seiner Rede, dass        genommen worden. So fasste Helmuth von
„Zukunftsforum“ zum Austausch für Vertreterin-    die Verabschiedung des dienstältesten Kam-        Nicolai zusammen: „Im Chaos der Anfangszeit
nen und Vertreter der AK M-V über künftige The-   mer-Präsidenten ganz bewusst in diesem Saal       setzte Joachim Brenncke mit seinen Visionen
men                                               zu begehen, vor allem Ausdruck des Vertrau-       die richtigen Prioritäten und brachte Struktur
                                                  ens dieses Parlaments in die Persönlichkeit       in den Prozess des Zusammenwachsens.“ In
                                                  Joachim Brennckes sei. Die Sichtung von           dem gesellschaftlich tiefgreifenden Umwand-
Joachim Brenncke 2011 Vorsitzender der            Landtagsanträgen und Plenarprotokollen der        lungsprozess der Nachwendezeit habe Joa-
Wettbewerbsjury zur Neugestaltung des Plen-       letzten Jahre mit Relevanz für die Architekten-   chim Brenncke klar strukturiert erkannt, „wie
arsaals. „In dieser Funktion berieten Sie klug,   kammer ließen deutlich das mittelbare und         existenziell wichtig es ist, gerade nun etwas
erfahren und ausgewogen zwischen den ver-         mitunter direkte Wirken Joachim Brennckes         für den berufsständischen Kontext zu tun“.
schiedenen Interessen, Wünschen und Vor-          erkennbar werden. Dazu gehörten beispiels-
stellungen zur Neugestaltung des Saals, die       weise die Richtlinien zu Kunst am Bau, die        Laudatio
innerhalb des Preisgerichts bestanden haben“,     Aufrechterhaltung des Verbots der Fremdka-
resümierte Beate Schlupp. Der Sieger-Entwurf      pitalbeteiligung bei Freien Berufen sowie die        Als langer persönlicher und berufspoliti-
des Büros Dannheimer und Joos Architekten         Verteidigung der Kosten- und Honorarord-          scher Begleiter hielt Günther Hoffmann, Mi-
rage heraus, weil er auf das Spezifische des      nung der Freien Berufe gegenüber der EU und       nisterialdirektor a. D., ehemaliger Leiter der
Schlosses eingehe, Denkmal modern interpre-       es ging auch um eine klare Absage an die Ein-     Abteilung Bauwesen, Bauwirtschaft und
tiere und die Nutzung durch den Landtag wei-      führung einer europäischen Dienstleistungs-       Bundesbauten im Bundesministerium für
terentwickle, erklärte Brenncke die damalige      karte, die zur erheblichen Beeinflussung der      Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi-
Juryentscheidung.                                 Freien Berufe geführt hätte. Die Zusammen-        cherheit seine Laudatio und berichtete über
    Christian Pegel, Minister für Energie, Inf-   arbeit sei geprägt von einem breiten Vertrau-     die Anfänge des Kennenlernens ab 1992 und
rastruktur und Digitalisierung Mecklen-           en, dass über Jahre hinweg aufgebaut wurde.       weiteren Stationen darüber hinaus. Über Jo-
burg-Vorpommern spiegelte in seiner Dankes-           Als Minister für Arbeit, Bau und Landesent-   achim Brennckes Engagement vor der Grün-
rede die langjährige Zusammenarbeit mit           wicklung des Landes Mecklenburg-Vorpom-           dung der Kammer 1991 betonte Günther
zahlreichen für den Bau zuständigen Ministern     mern von 2002 bis 2006 verbinden Helmut
des Landes und betonte dabei die Aufbauleis-      Holter, Thüringer Minister für Bildung, Ju-
tung bei den baurechtlichen Grundlagen der        gend und Sport und Joachim Brenncke meh-
letzten knapp 30 Jahre. Besonders für die Be-     rere Jahre gemeinsamer parteiübergreifender
teiligung von Joachim Brenncke in baurecht-       politischer Arbeit und mehr noch, eine enge
lichen Fragen bei Verordnungen und Gesetzen       Freundschaft. Eine Freundschaft, die geprägt
auf Landesebene, insbesondere das Architek-       sei von Ehrlichkeit und dem Bedürfnis nach
ten- und Ingenieurgesetz als Basis des Berufs-    dem richtigen Maß. Er verstehe, Freundschaf-
standes von Architekten, dankte der Minister.     ten zu pflegen und die Fähigkeit andere Mei-
Das Thema Baukultur ist ein gemeinsames           nungen zu zulassen und die eigene zu prüfen,
Anliegen von Ministerium und der Architek-        aber auch zu hinterfragen. Mit Beharrlichkeit
tenkammer, das gerade durch die Beharrlich-       von Ziel zu Ziel voranzuschreiten, mit dem
keit von Joachim Brenncke und seinen lang-        Anliegen dabei nur Gutes zu bewirken – mal
jährigen Mitstreitern Dr. Peter Hajny, Kerstin    in Schwerin, mal in Mecklenburg-Vorpommern
Döring und Heidrun Walter zu einer breiten        und deutschlandweit – macht Joachim Brenn-
Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gelangt      cke aus Sicht Helmut Holters zu einem der
sei. Dem neuen Vorstand gratulierte er zu den     wichtigsten Weggefährten.
neuen Ämtern und hob hervor, dass er sich             Zu den ersten Aufgaben von Helmuth von        Gratulation und Dank: Joachim Brenncke (l.) und
auf die Fortführung der konstruktiven Zusam-      Nicolai, Ministerialrat, Ministerium für Ener-    Christoph Meyn, Präsident der AK M-V

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                                                  Replik                                           für eine Amtsausübung, die ihm als Nachfol-
                                                                                                   ger Brennckes nahegelegt wurden. Eben die-
                                                     Joachim Brenncke, ehemaliger Präsident        se Eigenschaften seien ebenfalls eine gute Be-
                                                  der Architektenkammer M-V, zeigte sich ge-       schreibung für die Präsenz von Joachim
                                                  ehrt und hob dabei die Leistungen des Teams      Brenncke. Im Zusammenwirken mit den lang-
                                                  hervor, die das Erreichte an berufspolitischer   jährig tätigen Vorstandsmitgliedern, insbeson-
                                                  Arbeit der vergangenen Jahre überhaupt           dere von Kerstin Döring, Heidrun Walter und
                                                  möglich machte. Darüber hinaus benannte er       Dr. Peter Hajny, werde eine Kammer überge-
                                                  einige Wünsche an den neuen Vorstand und         ben, die sich ein sicheres Fundament für die
                                                  Präsidenten: Als Architektenkammer seien ei-     Berufspolitik in Mecklenburg-Vorpommern
                                                  ne Vielzahl an Themen in Zusammenarbeit mit      aufgebaut habe und für die Herausforderun-
                                                  wichtigen Partnern auf den Weg gebracht          gen der kommenden Jahre gut aufgestellt sei.
Empfang im Landtag M-V im Schweriner Schloss      worden, dazu gehören Baukultur und Touris-       Kaum ein Name sei so eng mit dem Thema
                                                  mus gemeinsam mit dem Landestourismus-           Baukultur verbunden wie Dr. Peter Hajny. Mit
Hoffmann den uneigennützigen Einsatz              verband M-V, Entwicklung des ländlichen Rau-     unermüdlichem Einsatz prägte Dr. Hajny öf-
Brennckes beim Erhalt der Stadtgestalt und        mes unter anderem mit der Akademie für           fentliche und fachöffentliche Formate zu bau-
historischen Baukultur der Schweriner Alt-        Nachhaltige Entwicklung, aber auch die Fort-     kulturellen Themen entscheidend mit. Ebenso
stadt. So wirkte er aktiv in einer Bürgerbewe-    führung der Zusammenarbeit mit den Fest-         tragend war die verantwortungsvolle Schlüs-
gung zur Rettung der Schweriner Schelfstadt       spielen Mecklenburg-Vorpommern, wie es           selposition der Schatzmeisterin durch Kerstin
mit. Freier Architekt zu sein, bedeute für ihn    2015 in der Reihe „Unerhörte Orte“ in Prora      Döring, in einer Zeit, in der die Überlebensfä-
nicht nur Verantwortung für sich und seine Fa-    der Fall war. Viele Themen, welche für Archi-    higkeit einer Körperschaft bedingt durch den
milie zu übernehmen, sondern auch Verant-         tekten wichtig sind, seien nach Auffassung       demografischen Wandel durchaus in Frage
wortung für die Gesellschaft und in die Gesell-   Herrn Brennckes auch für das Land Mecklen-       stand. Mit ihrer Weitsichtigkeit und strategi-
schaft zu tragen. So gehe nach 28 Jahren eine     burg-Vorpommern wichtig. Dem neuen Vor-          schem Handeln schaffte sie die Grundlage für
Ära zu Ende, in der er die Architektenkammer      stand wünschte er für alle neuen und beste-      den sicheren Fortbestand der Kammer. Ein
durch, zum Teil stürmische Zeiten, gelenkt ha-    henden Aufgaben viel Mut, Spaß und Engage-       weiteres langjähriges Mitglied im Vorstand seit
be. Umso mehr zeigte sich Günther Hoffmann        ment bei der Berufspolitik.                      1997 ist Innenarchitektin Heidrun Walter, wel-
erfreut, dass Joachim Brenncke weiterhin für                                                       che sich ebenfalls über Jahre beharrlich für ei-
die ehrenamtliche Tätigkeit in der Bundesar-      Dank im Namen der Mitglieder                     ne bessere Wahrnehmung ihres Berufsbildes
chitektenkammer zur Verfügung stehe.                                                               in der Öffentlichkeit, und darüber hinaus auch
                                                    Glaubhaftigkeit und Authentizität seien, so    in der Architektenschaft einsetzte. Im Namen
                                                  Christoph Meyn, Präsident der Architekten-       der über 800 Mitglieder der Kammer bedank-
                                                  kammer M-V, zwei notwendige Eigenschaften        te sich der Präsident Christoph Meyn für diese
                                                                                                   geleistete Arbeit ausdrücklich.             p
                                                                          Festakt im Plenarsaal
                                                                          – Landtag M-V im
                                                                          Schweriner Schloss

                                                                                                   „Architektur-Theater“ mit Talk-Runde: v.l. Günther
                                                                                                   Hoffmann, Peter J. Harke, Joachim Brenncke,
                                                                                                   ­Barbara Ettinger-Brinkmann

DAB 06·19                                                                                                                                         29
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[ DAB REGIONAL ]     KAMMERNACHRICHTENMECKLENBURG-VORPOMMERN

In guten Händen
Kerstin Döring, langjährige Schatzmeisterin der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern verabschiedet sich
Text: Olaf Bartels

                                                                     cke schon deutlich geworden. Erkennbar war           brachte gleich frische Ideen und einigen Wind
                                                                     auch, dass beide in den gesellschaftlichen Um-       in das Gremium. Sie regte eine neue Öffent-
                                                                     brüchen in den Jahren 1989, 1990 und folgen-         lichkeitsarbeit an, arbeitete an einer Reform
                                                                     de neue Perspektiven und Herausforderungen           des Regionalteils Mecklenburg-Vorpommern
                                                                     für ihr persönliches und berufliches Leben –         im Deutschen Architektenblatt, legte ein
                                                                     insbesondere für die Entwicklung des Berufs-         Buchprogramm der Architektenkammer auf
                                                                     standes sahen. Aber in der Architektenkam-           und kümmerte sich um die Einführung und
                                                                     mer trafen sich nicht nur Menschen mit ost-          Ausgestaltung des Tages der Architektur in
                                                                     deutschen Biografien. Die Anbindung der DDR          Mecklenburg-Vorpommern. Dabei kamen ihr
                                                                     an die Bundesrepublik bedeutete auch neue            die Erfahrungen als „Chefin vom Dienst“ in ei-
                                                Foto: Jörn Lehmann

                                                                     Orientierungsmöglichkeiten nach Westen.              nem renommierten Verlag zugute, die sie in
                                                                     Kerstin Döring ist in Lübeck aufgewachsen und        Hamburg schon vor ihrem Architekturstudium
                                                                     hat dort Architektur studiert. Ihre ersten Berufs-   gemacht hatte. Nachdem eine Mitarbeiterin
Christoph Meyn, Präsident der AK M-V verab-                          jahre verbrachte sie in Lübeck und Hamburg.          für die Öffentlichkeitsarbeit in der Geschäfts-
schiedet Kerstin Döring als Schatzmeisterin                          1997 kam sie nach Schwerin, um einen Auftrag         stelle ihre Arbeit aufgenommen hatte kamen

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                                                                     für das Hamburger Architekturbüro Gössler ab-        für Kerstin Döring neue Arbeitsfelder ins Blick-
             iele ehemalige Mitglieder des                           zuwickeln, in dem sie zu dieser Zeit Partnerin       feld. 2004 übernahm sie die Aufgabe der
             Kammervorstandes haben sich                             war. Es ging um die Sanierung eines alten Ho-        Schatzmeisterin, die sie bis zum Ausscheiden
             bei den diesjährigen Wahlen                             tels im Zentrum von Schwerin. Altbausanierung        aus den Vorstand in diesem Jahr wahrnahm.
             nicht wieder als Kandidaten auf-                        war zu dieser Zeit in Westdeutschland ein noch       Das war eine solide, verantwortliche und kei-
stellen lassen. Die Architektenkammer Meck-                          relativ neues Betätigungsfeld für Architekten,       ne leichte Aufgabe. Schließlich zählt die Ar-
lenburg-Vorpommern erlebt dadurch in die-                            wenn es nicht um Denkmalschutz ging. Aber            chitektenkammer Mecklenburg-Vorpommern
sen Gremien gerade einen kompletten Gene-                            auch in Schwerin brach man zu dieser Zeit zu         in Deutschland vergleichsweise wenige Mit-
rationenwechsel und so gehen auch Kerstin                            neue Arbeitsfelder auf.                              glieder. Um dennoch mit soliden Finanzen
Döring, die seit 1999 Mitglied des Vorstandes                        Kerstin Döring ließ sich von der Aufbruchstim-       wirtschaften zu können, musste eine nicht un-
und seit 2004 Schatzmeisterin der Architek-                          mung in Schwerin anstecken. Sie fand neue und        wesentliche Erhöhung der Mitgliedsbeiträge
tenkammer Mecklenburg-Vorpommern war,                                spannende Herausforderungen und blieb. Zu-           sozial verträglich umgesetzt werden. Damit
sowie Heidrun Walter, die bereits seit 1997                          nächst eröffnete sie eine Dependance des Bü-         konnte die Handlungsfähigkeit der Kammer
dem Vorstand angehörte. Sie vertrat dort die                         ros Gössler bis sie mit eigenen Aufträgen die        gesichert werden, mit der sie nun ihren Part-
Innenarchitekten und war in diversen Aus-                            Partnerschaft auflöste und ihren beruflichen         ner auf Augenhöhe begegnen kann.
schüssen aktiv. Ihr widmen wir in einer der                          Schwerpunkt und Lebensmittelpunkt komplett           Außerdem setzte sich Kerstin Döring durch ih-
nächsten Ausgaben des Regionalteils Meck-                            nach Mecklenburg-Vorpommern verlagerte.              re Mitgliedschaft im Verwaltungsausschuss des
lenburg-Vorpommern im Deutschen Architek-                                                                                 Versorgungswerkes der AK Sachsen für die Al-
tenblatt einen eigenen Beitrag.                                      Neue Heimat                                          terssicherung der Mitgleider der AK M-V ein
                                                                                                                          und wird die auch weiterhin tun.
Deutsch-deutsche Zeiten                                              Eine ihrer Strategien, um in der neuen Umge-         Kerstin Döring hat in Schwerin und in der Ar-
                                                                     bung heimisch zu werden, war der Kontakt zu          chitektenkammer eine Heimat gefunden. Der
Die besondere Situation der Architektenkam-                          örtlichen Kollegen und zur Architektenkam-           Abschied aus der Vorstansarbeit wird ihr nicht
mer Mecklenburg-Vorpommern nach der Auf-                             mer. Der damalige Geschäftsführer der Archi-         leicht gefallen sein, aber sie sieht deren Fort-
lösung der DDR und einer neuen Orientierung                          tektenkammer M-V, Dr. Frank Horn, gewann             setzung nach eigenem Bekunden in guten
in der 1990 erweiterten Bundesrepublik                               sie nicht nur als einfaches Mitglied, er konnte      Händen.                                      p
Deutschland ist in den Würdigungen der Ar-                           sie gleich zu einer Vorstandskandidatur bewe-
beit von Dr. Peter Hajny und Joachim Brenn-                          gen. 1999 wurde Kerstin Döring gewählt und

30                                                                                                                                                            DAB 06·19
Verabschiedung und Neubeginn - Architektenkammer Mecklenburg ...
MECKLENBURG-VORPOMMERNBAUKULTUR [ DAB REGIONAL ]

Partner im Bündnis für Wohnen unterzeichnen Ver-
einbarung
                                                                         nen in der Hansestadt Rostock“ beschlossen
                                                                         und der Oberbürgermeister mit der Umset-
                                                                         zung beauftragt. In einer Auftaktveranstaltung
                                                                         im Januar 2018 verständigten sich die Betei-
                                                                         ligten und Mitwirkenden dazu, sechs große
                                                                         Themenbereiche näher zu erörtern. Für die
                                                                         Formulierung wohnungspolitischer Ziele wur-
                                                                         den thematische Arbeitsgruppen gebildet, in
                                                                         denen Mitglieder der Architektenkammer in
                                                                         guter und enger Abstimmung mit Vertretern
                                                                         der Hanse- und Universitätsstadt Rostock so-      Mit vertreten waren Dr. Peter Hajny, ehemaliger
                                                 Fotos: Joachim Kloock

                                                                         wie von Wohnungsunternehmen, Fachverbän-          Vizepräsident der Architektenkammer M-V, Anke
                                                                         den und der Politik aktiv mitgewirkt haben.       Bathel, Sprecherin der Regionalgruppe Rostock
                                                                         Zu den Themenbereichen zählten:                   der Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern
                                                                         1.)		Wohnungsbauoffensive mit der Analy-          und Wolfgang Oehler, Landesgruppe M-V, Verei-
                                                                                                                           nigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung –
Unterzeichnung der Vereinbarung zum Bündnis                                      se von Flächenentwicklung sowie Pla-
                                                                                                                           SRL
für Wohnen im Rostocker Rathaus am 14. März                                      nungs- und Genehmigungsverfahren,
2019                                                                     2.)		Bereitstellung von Grundstücken mittels
                                                                                 differenter Ausschreibe- und Vergabe-     kündigt, dass voraussichtlich im Mai die Ge-

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                                                                                 verfahren,                                spräche in den jeweiligen Arbeitsgruppen
             ertreterinnen und Vertreter der                             3.-4.)		Schaffung und Erhaltung von bezahlba-     fortgesetzt werden. Die Anzahl und Leitung
             Hanse- und Universitätsstadt                                        rem Wohnraum und die Gewährleistung       der Arbeitsgruppen soll bestehen bleiben.
             Rostock, von zahlreichen Unter-                                     einer integrativen Wohnungspolitik mit-      Die Vereinbarung kann als PDF über fol-
             nehmen der Rostocker Woh-                                           tels Bedarfsanalysen und Ansätzen zur     gende Homepage heruntergeladen und ein-
nungswirtschaft, von Fachverbänden und                                           Baukostensenkung und Durchmischung,       gesehen werden:
-vereinen, Kammern, städtischen Unterneh-                                5.) 		Klimaschutz und Energieeffizienz durch      pwww.rathaus.rostock.de/meldungen
men und der Politik haben am 14. März eine                                       Reduzierung von CO2-Emissionen und
„Vereinbarung zur aktiven, sozialverträglichen                                   Einsatz von erneuerbaren Energien
und nachfragegerechten Weiterentwicklung                                 6.) 		Monitoring und die weitere Zusammen-
des Rostocker Wohnungsmarktes für die Jah-                                       arbeit
re 2018 bis 2023“ unterzeichnet. Herr Dr. Pe-                            Besonderes Augenmerk wird auf den Neubau
ter Hajny, ehem. Vizepräsident, unterzeichne-                            von Wohnungen gerichtet. Bis 2035 sollen
te in Vertretung für die Architektenkammer                               26.000 Wohnungen gebaut werden, darunter
M-V.                                                                     zwischen 2018 und 2023 9.600 Wohnungen
   Mit der Unterzeichnung würden die Ziele                               nach dem derzeit noch geltenden Flächennut-
des gemeinsamen `Bündnisses für Wohnen´                                  zungsplan. 30% davon sollen als geförderter,
verbindlich zwischen den Kooperationspart-                               sozialer Wohnungsbau realisiert werden. Bei
nern vereinbart. Die Hanse- und Universitäts-                            der Umsetzung der anspruchsvollen quantita-
stadt wächst und die 200.000er Marke hatte                               tiven Ziele des Wohnungsbaus wird der Nut-
Rostock bereits im Jahr 2010 überschritten.                              zung innerstädtischer Standortpotentiale, die
Dieser Aufwärtstrend soll sich fortsetzen. Bis                           Schaffung barrierefreien und altersgerechten
2035 wird die Hansestadt auf 231 000 Ein-                                Wohnraums, das energieeffiziente Bauen so-
wohner wachsen.                                                          wie das Erreichen einer hohen Architekturqua-
   Durch die Bürgerschaft wurde im Septem-                               lität eine große Bedeutung beigemessen.
ber 2017 die Bildung des „Bündnis für Woh-                                   Zur Unterzeichnung wurde ebenfalls ange-

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Verabschiedung und Neubeginn - Architektenkammer Mecklenburg ...
[ DAB REGIONAL ]   BAUKULTURMECKLENBURG-VORPOMMERN

Dokumente zur Architekturgeschichte sichern
Gründung eines Baukunstarchivs für Mecklenburg-Vorpommern

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            ie Hochschule Wismar plant in Zu-     lässe von Architekten, Stadtplanern und            meln, um die Geschichte und Gegenwart von
            sammenarbeit mit verschiedenen        Bauingenieuren, aber auch weitere thematisch       Architektur und Städtebau, Bauingenieurwe-
            Institutionen und Fachverbänden       zugehörige Materialien sammelt. Eine solche        sen, baubezogener Kunst und Formgestaltung
            die Gründung eines Baukunstar-        Einrichtung, wie sie in den meisten Regionen       in Mecklenburg-Vorpommern zu dokumentie-
chivs für das Land Mecklenburg-Vorpom-            Deutschlands bereits existiert, gibt es in Meck-   ren. Die Einrichtung soll organisatorisch an
mern, das organisatorisch an der Bildungs-        lenburg-Vorpommern bisher nicht.                   der Hochschule Wismar angesiedelt werden.
einrichtung angesiedelt sein soll. Seit 2006          In einem Kolloquium an der Hochschule          Der Ort, die Organisationsform und die Aus-
bewahrt die Hochschule den umfangreichen          Wismar haben sich Vertreter verschiedener          stattung des Archivs sollen in den kommen-
und baugeschichtlich bedeutenden Nachlass         Archive, der Architektenkammer und der In-         den Monaten festgelegt werden. Hinweise auf
des Bauingenieurs Ulrich Müther auf. Derzeit      genieurkammer des Landes, des Bundes               Vorlässe, Nachlässe und andere Unterlagen,
werden diese Unterlagen mithilfe einer För-       Deutscher Architekten, des Bundes Deutscher        die für die Sammlung von Interesse sein könn-
derung durch das Bundesministerium für Bil-       Baumeister, der Stadt Wismar und der Hoch-         ten, nimmt das Müther-Archiv an der Hoch-
dung und Wissenschaft erschlossen und wis-        schule über die Gründung und die inhaltliche       schule Wismar bereits jetzt gern entgegen.
senschaftlich bearbeitet. Die Detailplanungen     Ausrichtung eines künftigen Baukunstarchivs        Für weitere Informationen: Müther-Archiv an
für das Baukunstarchiv erfolgen in den nächs-     verständigt. Ziel ist es, wichtige Dokumente       der Hochschule Wismar, Prof. Matthias Lud-
ten Monaten. Hinweise auf Vor- und Nachläs-       zur Architekturgeschichte, die andernfalls ver-    wig, E-Mail matthias.ludwig@hs-wismar.de,
se sowie andere Unterlagen nimmt das              mutlich verloren gehen würden, zu sichern,         Telefon: 03841 753-71 80
Müther-Archiv bereits jetzt entgegen.             um sie der Forschung und der interessierten
   Aufbauend auf dem Nachlass Müthers soll        Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
nun ein Archiv gegründet werden, das mit ei-          Das Archiv wird Pläne, Fotografien, Model-
nem regionalen Schwerpunkt Vor- und Nach-         le, Schriftgut und andere Unterlagen sam-

AGENDA 06-2019
Wir weisen darauf hin, dass alle aktuellen Fortbildungen in „Kammeraktuell“, unseren monatlichen Nachrichten per E-Mail an alle
Mitglieder der Architektenkammer M-V eingesehen werden können sowie auf der Homepage unter www.ak-mv.de.

Termin              Ort                             Thema                              Hinweis

04.06.2019          17489 Greifswald, Brasserie     Informationsabend: Nachhalti-      Kostenfreie Veranstaltung der Kammergruppe Vorpom-
ab 19.00 Uhr        Hermann, Gützkower Straße 1     ges Bauen – Übersicht zu un-       mern-Greifswald; Informationen, Anmeldung und Fragen
                                                    terschiedlichen Zertifizierungs-   vorab unter doreen.geuther@ibnup.de; Diese Veranstaltung
                                                    systemen (BNB, DGNB, LEED,         wird von der AK M-V als Fortbildung anerkannt.
                                                    GEFMA, und weitere)

13.06.2019          18055 Rostock, Herweghstra-     „Barrierefrei planen und (um-)     Kosten: 310,00 Euro für Mitglieder des vhw; 375,00 Euro für
09.30-16.00 Uhr     ße 51, InterCityHotel           bauen – Öffentlich zugängliche     Nichtmitglieder; schriftl. Anmeldungen per Post, Fax oder
                                                    Gebäude inkl. Arbeitsstätten“      E-Mail an den vhw e.V., Zentrale Seminarverwaltung, Frit-
                                                                                       schestraße 27/28, 10585 Berlin, Fax: 030 390473-690, se-
                                                                                       minare@vhw.de, oder Internet unter www.vhw.de; Diese
                                                                                       Veranstaltung wird von der AK M-V als Fortbildung aner-
                                                                                       kannt.

14.06.2019,       23966 Wismar, TFZ Technolo-       Fachtagung „Rund ums Dorf“ -  Kostenfreie Veranstaltung, Anmeldung bis zum 6. Juni 2019
14.00 Uhr – 18.30 gie- und Forschungszentrum,       Klimawandel, Umweltschutz und unter a.ahn@wings.hs-wismar.de; Das Seminar ist bei der
Uhr               Alter Holzhafen 19                gesunde Ernährung – Wandel in AK M-V mit 3,5 Fortbildungsstunden anerkannt.
                                                    den Flächennutzungen?

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