Verabschiedung und Neubeginn - Architektenkammer Mecklenburg ...
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MECKLENBURG-VORPOMMERN [ DAB REGIONAL ] Alexandrinenstraße 32, 19055 Schwerin T 0385 5 90 79-0 info@ak-mv.de, www.ak-mv.de Feierliche Verabschie- dung von Joachim Brenncke, ehemaliger Präsident der AK M-V, im Plenarsaal des Landtages M-V im Schweriner Schloss Fotos: Jörn Lehmann Verabschiedung und Neubeginn Die Architektenkammer M-V verabschiedete mit einer Festveranstaltung am 29. April 2019 ihren ehemaligen und langjährigen Präsidenten Joachim Brenncke und begrüßte ihren neuen Vorstand mit Christoph Meyn als Präsident. Autorin: Anja Görtler Z u den wichtigen Etappen eines Meyn über künftige Themen, welche für alle ment in unserer berufsständischen Kammer langjährig ehrenamtlich engagier- Mitglieder der Architektenkammer M-V im durch die Rednerinnen und Redner persönlich ten Wirkens gehören mitunter der Einzelnen und die berufspolitischen Weichen- ausgesprochen. Durch den Festakt begleitete eine oder andere Abschied und stellungen im Ganzen von Bedeutung sein und moderierte Peter J. Harke, der jahrelang der damit einhergehende Neubeginn. Unter werden. am Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpom- dieser Prämisse fand am 29. April in Schwe- Der offizielle Festakt am Mittag im Plenar- mern als Fernsehmoderator, Redakteur und rin die Festveranstaltung „Verabschiedung saal des Landtages Mecklenburg-Vorpom- Autor tätig war. und Neubeginn“ in drei Teilen statt. Dies um- mern in Schwerin fand mit über 150 Freun- In ihrer Auftakt-Rede erinnerte Beate fasste das „Zukunftsforum“, den „Festakt“ im den, Partnern und Wegbegleitern statt, um Schlupp, erste Vizepräsidentin des Landta- Schweriner Schloss sowie das „Architek- Joachim Brenncke, freiberuflicher Architekt ges Mecklenburg-Vorpommern emotional tur-Theater“ als feierlichen Ausklang unter und bisheriger Präsident seit 1991 in beson- bewegt an die erst am 28. April verstorbene anderem bei Tanz und Musik im Staatstheater derem Maße zu danken. Aber auch dem lang- Präsidentin des Landtages M-V Sylvia Mecklenburg-Vorpommern. jährigen Vizepräsidenten Dr. Peter Hajny und Bretschneider. Beate Schlupp betonte in ihrer Im „Zukunftsforum“ am Vormittag berieten den Vorstandsmitgliedern Kerstin Döring und Ansprache, dass es den Plenarsaal in dieser und diskutierten Mitglieder der 5. Vertreter- Heidrun Walter wurde zu diesem Anlass der Form und in dieser Anmutung ohne Frau versammlung zusammen mit dem neu ge- besondere Dank und Wertschätzung für ihr Bretschneider, aber auch Herrn Brenncke wählten Vorstand und Präsidenten Christoph außerordentliches und langjähriges Engage- wahrscheinlich nicht gegeben hätte. So war DAB 06·19 27
[ DAB REGIONAL ] KAMMERNACHRICHTENMECKLENBURG-VORPOMMERN menarbeit und den fachlichen Austausch gie, Infrastruktur und Digitalisierung M-V ge- freue. hörte im Mai 1991 die Gründung der Architek- tenkammer M-V als Vertreter der zuständigen Festreden der Wegbegleiter Aufsichtsbehörde, der damaligen Bauabtei- lung im Innenministerium. Mit Kraft, Geradli- Als Wegbegleiter und Freund beschrieb nigkeit und vielen kreativen Ideen sei Joachim Wolfgang Waldmüller, CDU-Generalsekretär Brenncke frühzeitig als kompetenter und und stellvertretender Vorsitzender der ernstzunehmender Gesprächspartner wahr- CDU-Landtagsfraktion, in seiner Rede, dass genommen worden. So fasste Helmuth von „Zukunftsforum“ zum Austausch für Vertreterin- die Verabschiedung des dienstältesten Kam- Nicolai zusammen: „Im Chaos der Anfangszeit nen und Vertreter der AK M-V über künftige The- mer-Präsidenten ganz bewusst in diesem Saal setzte Joachim Brenncke mit seinen Visionen men zu begehen, vor allem Ausdruck des Vertrau- die richtigen Prioritäten und brachte Struktur ens dieses Parlaments in die Persönlichkeit in den Prozess des Zusammenwachsens.“ In Joachim Brennckes sei. Die Sichtung von dem gesellschaftlich tiefgreifenden Umwand- Joachim Brenncke 2011 Vorsitzender der Landtagsanträgen und Plenarprotokollen der lungsprozess der Nachwendezeit habe Joa- Wettbewerbsjury zur Neugestaltung des Plen- letzten Jahre mit Relevanz für die Architekten- chim Brenncke klar strukturiert erkannt, „wie arsaals. „In dieser Funktion berieten Sie klug, kammer ließen deutlich das mittelbare und existenziell wichtig es ist, gerade nun etwas erfahren und ausgewogen zwischen den ver- mitunter direkte Wirken Joachim Brennckes für den berufsständischen Kontext zu tun“. schiedenen Interessen, Wünschen und Vor- erkennbar werden. Dazu gehörten beispiels- stellungen zur Neugestaltung des Saals, die weise die Richtlinien zu Kunst am Bau, die Laudatio innerhalb des Preisgerichts bestanden haben“, Aufrechterhaltung des Verbots der Fremdka- resümierte Beate Schlupp. Der Sieger-Entwurf pitalbeteiligung bei Freien Berufen sowie die Als langer persönlicher und berufspoliti- des Büros Dannheimer und Joos Architekten Verteidigung der Kosten- und Honorarord- scher Begleiter hielt Günther Hoffmann, Mi- rage heraus, weil er auf das Spezifische des nung der Freien Berufe gegenüber der EU und nisterialdirektor a. D., ehemaliger Leiter der Schlosses eingehe, Denkmal modern interpre- es ging auch um eine klare Absage an die Ein- Abteilung Bauwesen, Bauwirtschaft und tiere und die Nutzung durch den Landtag wei- führung einer europäischen Dienstleistungs- Bundesbauten im Bundesministerium für terentwickle, erklärte Brenncke die damalige karte, die zur erheblichen Beeinflussung der Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- Juryentscheidung. Freien Berufe geführt hätte. Die Zusammen- cherheit seine Laudatio und berichtete über Christian Pegel, Minister für Energie, Inf- arbeit sei geprägt von einem breiten Vertrau- die Anfänge des Kennenlernens ab 1992 und rastruktur und Digitalisierung Mecklen- en, dass über Jahre hinweg aufgebaut wurde. weiteren Stationen darüber hinaus. Über Jo- burg-Vorpommern spiegelte in seiner Dankes- Als Minister für Arbeit, Bau und Landesent- achim Brennckes Engagement vor der Grün- rede die langjährige Zusammenarbeit mit wicklung des Landes Mecklenburg-Vorpom- dung der Kammer 1991 betonte Günther zahlreichen für den Bau zuständigen Ministern mern von 2002 bis 2006 verbinden Helmut des Landes und betonte dabei die Aufbauleis- Holter, Thüringer Minister für Bildung, Ju- tung bei den baurechtlichen Grundlagen der gend und Sport und Joachim Brenncke meh- letzten knapp 30 Jahre. Besonders für die Be- rere Jahre gemeinsamer parteiübergreifender teiligung von Joachim Brenncke in baurecht- politischer Arbeit und mehr noch, eine enge lichen Fragen bei Verordnungen und Gesetzen Freundschaft. Eine Freundschaft, die geprägt auf Landesebene, insbesondere das Architek- sei von Ehrlichkeit und dem Bedürfnis nach ten- und Ingenieurgesetz als Basis des Berufs- dem richtigen Maß. Er verstehe, Freundschaf- standes von Architekten, dankte der Minister. ten zu pflegen und die Fähigkeit andere Mei- Das Thema Baukultur ist ein gemeinsames nungen zu zulassen und die eigene zu prüfen, Anliegen von Ministerium und der Architek- aber auch zu hinterfragen. Mit Beharrlichkeit tenkammer, das gerade durch die Beharrlich- von Ziel zu Ziel voranzuschreiten, mit dem keit von Joachim Brenncke und seinen lang- Anliegen dabei nur Gutes zu bewirken – mal jährigen Mitstreitern Dr. Peter Hajny, Kerstin in Schwerin, mal in Mecklenburg-Vorpommern Döring und Heidrun Walter zu einer breiten und deutschlandweit – macht Joachim Brenn- Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gelangt cke aus Sicht Helmut Holters zu einem der sei. Dem neuen Vorstand gratulierte er zu den wichtigsten Weggefährten. neuen Ämtern und hob hervor, dass er sich Zu den ersten Aufgaben von Helmuth von Gratulation und Dank: Joachim Brenncke (l.) und auf die Fortführung der konstruktiven Zusam- Nicolai, Ministerialrat, Ministerium für Ener- Christoph Meyn, Präsident der AK M-V 28 DAB 06·19
MECKLENBURG-VORPOMMERNKAMMERNACHRICHTEN [ DAB REGIONAL ] Replik für eine Amtsausübung, die ihm als Nachfol- ger Brennckes nahegelegt wurden. Eben die- Joachim Brenncke, ehemaliger Präsident se Eigenschaften seien ebenfalls eine gute Be- der Architektenkammer M-V, zeigte sich ge- schreibung für die Präsenz von Joachim ehrt und hob dabei die Leistungen des Teams Brenncke. Im Zusammenwirken mit den lang- hervor, die das Erreichte an berufspolitischer jährig tätigen Vorstandsmitgliedern, insbeson- Arbeit der vergangenen Jahre überhaupt dere von Kerstin Döring, Heidrun Walter und möglich machte. Darüber hinaus benannte er Dr. Peter Hajny, werde eine Kammer überge- einige Wünsche an den neuen Vorstand und ben, die sich ein sicheres Fundament für die Präsidenten: Als Architektenkammer seien ei- Berufspolitik in Mecklenburg-Vorpommern ne Vielzahl an Themen in Zusammenarbeit mit aufgebaut habe und für die Herausforderun- wichtigen Partnern auf den Weg gebracht gen der kommenden Jahre gut aufgestellt sei. Empfang im Landtag M-V im Schweriner Schloss worden, dazu gehören Baukultur und Touris- Kaum ein Name sei so eng mit dem Thema mus gemeinsam mit dem Landestourismus- Baukultur verbunden wie Dr. Peter Hajny. Mit Hoffmann den uneigennützigen Einsatz verband M-V, Entwicklung des ländlichen Rau- unermüdlichem Einsatz prägte Dr. Hajny öf- Brennckes beim Erhalt der Stadtgestalt und mes unter anderem mit der Akademie für fentliche und fachöffentliche Formate zu bau- historischen Baukultur der Schweriner Alt- Nachhaltige Entwicklung, aber auch die Fort- kulturellen Themen entscheidend mit. Ebenso stadt. So wirkte er aktiv in einer Bürgerbewe- führung der Zusammenarbeit mit den Fest- tragend war die verantwortungsvolle Schlüs- gung zur Rettung der Schweriner Schelfstadt spielen Mecklenburg-Vorpommern, wie es selposition der Schatzmeisterin durch Kerstin mit. Freier Architekt zu sein, bedeute für ihn 2015 in der Reihe „Unerhörte Orte“ in Prora Döring, in einer Zeit, in der die Überlebensfä- nicht nur Verantwortung für sich und seine Fa- der Fall war. Viele Themen, welche für Archi- higkeit einer Körperschaft bedingt durch den milie zu übernehmen, sondern auch Verant- tekten wichtig sind, seien nach Auffassung demografischen Wandel durchaus in Frage wortung für die Gesellschaft und in die Gesell- Herrn Brennckes auch für das Land Mecklen- stand. Mit ihrer Weitsichtigkeit und strategi- schaft zu tragen. So gehe nach 28 Jahren eine burg-Vorpommern wichtig. Dem neuen Vor- schem Handeln schaffte sie die Grundlage für Ära zu Ende, in der er die Architektenkammer stand wünschte er für alle neuen und beste- den sicheren Fortbestand der Kammer. Ein durch, zum Teil stürmische Zeiten, gelenkt ha- henden Aufgaben viel Mut, Spaß und Engage- weiteres langjähriges Mitglied im Vorstand seit be. Umso mehr zeigte sich Günther Hoffmann ment bei der Berufspolitik. 1997 ist Innenarchitektin Heidrun Walter, wel- erfreut, dass Joachim Brenncke weiterhin für che sich ebenfalls über Jahre beharrlich für ei- die ehrenamtliche Tätigkeit in der Bundesar- Dank im Namen der Mitglieder ne bessere Wahrnehmung ihres Berufsbildes chitektenkammer zur Verfügung stehe. in der Öffentlichkeit, und darüber hinaus auch Glaubhaftigkeit und Authentizität seien, so in der Architektenschaft einsetzte. Im Namen Christoph Meyn, Präsident der Architekten- der über 800 Mitglieder der Kammer bedank- kammer M-V, zwei notwendige Eigenschaften te sich der Präsident Christoph Meyn für diese geleistete Arbeit ausdrücklich. p Festakt im Plenarsaal – Landtag M-V im Schweriner Schloss „Architektur-Theater“ mit Talk-Runde: v.l. Günther Hoffmann, Peter J. Harke, Joachim Brenncke, Barbara Ettinger-Brinkmann DAB 06·19 29
[ DAB REGIONAL ] KAMMERNACHRICHTENMECKLENBURG-VORPOMMERN In guten Händen Kerstin Döring, langjährige Schatzmeisterin der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern verabschiedet sich Text: Olaf Bartels cke schon deutlich geworden. Erkennbar war brachte gleich frische Ideen und einigen Wind auch, dass beide in den gesellschaftlichen Um- in das Gremium. Sie regte eine neue Öffent- brüchen in den Jahren 1989, 1990 und folgen- lichkeitsarbeit an, arbeitete an einer Reform de neue Perspektiven und Herausforderungen des Regionalteils Mecklenburg-Vorpommern für ihr persönliches und berufliches Leben – im Deutschen Architektenblatt, legte ein insbesondere für die Entwicklung des Berufs- Buchprogramm der Architektenkammer auf standes sahen. Aber in der Architektenkam- und kümmerte sich um die Einführung und mer trafen sich nicht nur Menschen mit ost- Ausgestaltung des Tages der Architektur in deutschen Biografien. Die Anbindung der DDR Mecklenburg-Vorpommern. Dabei kamen ihr an die Bundesrepublik bedeutete auch neue die Erfahrungen als „Chefin vom Dienst“ in ei- Foto: Jörn Lehmann Orientierungsmöglichkeiten nach Westen. nem renommierten Verlag zugute, die sie in Kerstin Döring ist in Lübeck aufgewachsen und Hamburg schon vor ihrem Architekturstudium hat dort Architektur studiert. Ihre ersten Berufs- gemacht hatte. Nachdem eine Mitarbeiterin Christoph Meyn, Präsident der AK M-V verab- jahre verbrachte sie in Lübeck und Hamburg. für die Öffentlichkeitsarbeit in der Geschäfts- schiedet Kerstin Döring als Schatzmeisterin 1997 kam sie nach Schwerin, um einen Auftrag stelle ihre Arbeit aufgenommen hatte kamen V für das Hamburger Architekturbüro Gössler ab- für Kerstin Döring neue Arbeitsfelder ins Blick- iele ehemalige Mitglieder des zuwickeln, in dem sie zu dieser Zeit Partnerin feld. 2004 übernahm sie die Aufgabe der Kammervorstandes haben sich war. Es ging um die Sanierung eines alten Ho- Schatzmeisterin, die sie bis zum Ausscheiden bei den diesjährigen Wahlen tels im Zentrum von Schwerin. Altbausanierung aus den Vorstand in diesem Jahr wahrnahm. nicht wieder als Kandidaten auf- war zu dieser Zeit in Westdeutschland ein noch Das war eine solide, verantwortliche und kei- stellen lassen. Die Architektenkammer Meck- relativ neues Betätigungsfeld für Architekten, ne leichte Aufgabe. Schließlich zählt die Ar- lenburg-Vorpommern erlebt dadurch in die- wenn es nicht um Denkmalschutz ging. Aber chitektenkammer Mecklenburg-Vorpommern sen Gremien gerade einen kompletten Gene- auch in Schwerin brach man zu dieser Zeit zu in Deutschland vergleichsweise wenige Mit- rationenwechsel und so gehen auch Kerstin neue Arbeitsfelder auf. glieder. Um dennoch mit soliden Finanzen Döring, die seit 1999 Mitglied des Vorstandes Kerstin Döring ließ sich von der Aufbruchstim- wirtschaften zu können, musste eine nicht un- und seit 2004 Schatzmeisterin der Architek- mung in Schwerin anstecken. Sie fand neue und wesentliche Erhöhung der Mitgliedsbeiträge tenkammer Mecklenburg-Vorpommern war, spannende Herausforderungen und blieb. Zu- sozial verträglich umgesetzt werden. Damit sowie Heidrun Walter, die bereits seit 1997 nächst eröffnete sie eine Dependance des Bü- konnte die Handlungsfähigkeit der Kammer dem Vorstand angehörte. Sie vertrat dort die ros Gössler bis sie mit eigenen Aufträgen die gesichert werden, mit der sie nun ihren Part- Innenarchitekten und war in diversen Aus- Partnerschaft auflöste und ihren beruflichen ner auf Augenhöhe begegnen kann. schüssen aktiv. Ihr widmen wir in einer der Schwerpunkt und Lebensmittelpunkt komplett Außerdem setzte sich Kerstin Döring durch ih- nächsten Ausgaben des Regionalteils Meck- nach Mecklenburg-Vorpommern verlagerte. re Mitgliedschaft im Verwaltungsausschuss des lenburg-Vorpommern im Deutschen Architek- Versorgungswerkes der AK Sachsen für die Al- tenblatt einen eigenen Beitrag. Neue Heimat terssicherung der Mitgleider der AK M-V ein und wird die auch weiterhin tun. Deutsch-deutsche Zeiten Eine ihrer Strategien, um in der neuen Umge- Kerstin Döring hat in Schwerin und in der Ar- bung heimisch zu werden, war der Kontakt zu chitektenkammer eine Heimat gefunden. Der Die besondere Situation der Architektenkam- örtlichen Kollegen und zur Architektenkam- Abschied aus der Vorstansarbeit wird ihr nicht mer Mecklenburg-Vorpommern nach der Auf- mer. Der damalige Geschäftsführer der Archi- leicht gefallen sein, aber sie sieht deren Fort- lösung der DDR und einer neuen Orientierung tektenkammer M-V, Dr. Frank Horn, gewann setzung nach eigenem Bekunden in guten in der 1990 erweiterten Bundesrepublik sie nicht nur als einfaches Mitglied, er konnte Händen. p Deutschland ist in den Würdigungen der Ar- sie gleich zu einer Vorstandskandidatur bewe- beit von Dr. Peter Hajny und Joachim Brenn- gen. 1999 wurde Kerstin Döring gewählt und 30 DAB 06·19
MECKLENBURG-VORPOMMERNBAUKULTUR [ DAB REGIONAL ] Partner im Bündnis für Wohnen unterzeichnen Ver- einbarung nen in der Hansestadt Rostock“ beschlossen und der Oberbürgermeister mit der Umset- zung beauftragt. In einer Auftaktveranstaltung im Januar 2018 verständigten sich die Betei- ligten und Mitwirkenden dazu, sechs große Themenbereiche näher zu erörtern. Für die Formulierung wohnungspolitischer Ziele wur- den thematische Arbeitsgruppen gebildet, in denen Mitglieder der Architektenkammer in guter und enger Abstimmung mit Vertretern der Hanse- und Universitätsstadt Rostock so- Mit vertreten waren Dr. Peter Hajny, ehemaliger Fotos: Joachim Kloock wie von Wohnungsunternehmen, Fachverbän- Vizepräsident der Architektenkammer M-V, Anke den und der Politik aktiv mitgewirkt haben. Bathel, Sprecherin der Regionalgruppe Rostock Zu den Themenbereichen zählten: der Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern 1.) Wohnungsbauoffensive mit der Analy- und Wolfgang Oehler, Landesgruppe M-V, Verei- nigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung – Unterzeichnung der Vereinbarung zum Bündnis se von Flächenentwicklung sowie Pla- SRL für Wohnen im Rostocker Rathaus am 14. März nungs- und Genehmigungsverfahren, 2019 2.) Bereitstellung von Grundstücken mittels differenter Ausschreibe- und Vergabe- kündigt, dass voraussichtlich im Mai die Ge- V verfahren, spräche in den jeweiligen Arbeitsgruppen ertreterinnen und Vertreter der 3.-4.) Schaffung und Erhaltung von bezahlba- fortgesetzt werden. Die Anzahl und Leitung Hanse- und Universitätsstadt rem Wohnraum und die Gewährleistung der Arbeitsgruppen soll bestehen bleiben. Rostock, von zahlreichen Unter- einer integrativen Wohnungspolitik mit- Die Vereinbarung kann als PDF über fol- nehmen der Rostocker Woh- tels Bedarfsanalysen und Ansätzen zur gende Homepage heruntergeladen und ein- nungswirtschaft, von Fachverbänden und Baukostensenkung und Durchmischung, gesehen werden: -vereinen, Kammern, städtischen Unterneh- 5.) Klimaschutz und Energieeffizienz durch pwww.rathaus.rostock.de/meldungen men und der Politik haben am 14. März eine Reduzierung von CO2-Emissionen und „Vereinbarung zur aktiven, sozialverträglichen Einsatz von erneuerbaren Energien und nachfragegerechten Weiterentwicklung 6.) Monitoring und die weitere Zusammen- des Rostocker Wohnungsmarktes für die Jah- arbeit re 2018 bis 2023“ unterzeichnet. Herr Dr. Pe- Besonderes Augenmerk wird auf den Neubau ter Hajny, ehem. Vizepräsident, unterzeichne- von Wohnungen gerichtet. Bis 2035 sollen te in Vertretung für die Architektenkammer 26.000 Wohnungen gebaut werden, darunter M-V. zwischen 2018 und 2023 9.600 Wohnungen Mit der Unterzeichnung würden die Ziele nach dem derzeit noch geltenden Flächennut- des gemeinsamen `Bündnisses für Wohnen´ zungsplan. 30% davon sollen als geförderter, verbindlich zwischen den Kooperationspart- sozialer Wohnungsbau realisiert werden. Bei nern vereinbart. Die Hanse- und Universitäts- der Umsetzung der anspruchsvollen quantita- stadt wächst und die 200.000er Marke hatte tiven Ziele des Wohnungsbaus wird der Nut- Rostock bereits im Jahr 2010 überschritten. zung innerstädtischer Standortpotentiale, die Dieser Aufwärtstrend soll sich fortsetzen. Bis Schaffung barrierefreien und altersgerechten 2035 wird die Hansestadt auf 231 000 Ein- Wohnraums, das energieeffiziente Bauen so- wohner wachsen. wie das Erreichen einer hohen Architekturqua- Durch die Bürgerschaft wurde im Septem- lität eine große Bedeutung beigemessen. ber 2017 die Bildung des „Bündnis für Woh- Zur Unterzeichnung wurde ebenfalls ange- DAB 06·19 31
[ DAB REGIONAL ] BAUKULTURMECKLENBURG-VORPOMMERN Dokumente zur Architekturgeschichte sichern Gründung eines Baukunstarchivs für Mecklenburg-Vorpommern D ie Hochschule Wismar plant in Zu- lässe von Architekten, Stadtplanern und meln, um die Geschichte und Gegenwart von sammenarbeit mit verschiedenen Bauingenieuren, aber auch weitere thematisch Architektur und Städtebau, Bauingenieurwe- Institutionen und Fachverbänden zugehörige Materialien sammelt. Eine solche sen, baubezogener Kunst und Formgestaltung die Gründung eines Baukunstar- Einrichtung, wie sie in den meisten Regionen in Mecklenburg-Vorpommern zu dokumentie- chivs für das Land Mecklenburg-Vorpom- Deutschlands bereits existiert, gibt es in Meck- ren. Die Einrichtung soll organisatorisch an mern, das organisatorisch an der Bildungs- lenburg-Vorpommern bisher nicht. der Hochschule Wismar angesiedelt werden. einrichtung angesiedelt sein soll. Seit 2006 In einem Kolloquium an der Hochschule Der Ort, die Organisationsform und die Aus- bewahrt die Hochschule den umfangreichen Wismar haben sich Vertreter verschiedener stattung des Archivs sollen in den kommen- und baugeschichtlich bedeutenden Nachlass Archive, der Architektenkammer und der In- den Monaten festgelegt werden. Hinweise auf des Bauingenieurs Ulrich Müther auf. Derzeit genieurkammer des Landes, des Bundes Vorlässe, Nachlässe und andere Unterlagen, werden diese Unterlagen mithilfe einer För- Deutscher Architekten, des Bundes Deutscher die für die Sammlung von Interesse sein könn- derung durch das Bundesministerium für Bil- Baumeister, der Stadt Wismar und der Hoch- ten, nimmt das Müther-Archiv an der Hoch- dung und Wissenschaft erschlossen und wis- schule über die Gründung und die inhaltliche schule Wismar bereits jetzt gern entgegen. senschaftlich bearbeitet. Die Detailplanungen Ausrichtung eines künftigen Baukunstarchivs Für weitere Informationen: Müther-Archiv an für das Baukunstarchiv erfolgen in den nächs- verständigt. Ziel ist es, wichtige Dokumente der Hochschule Wismar, Prof. Matthias Lud- ten Monaten. Hinweise auf Vor- und Nachläs- zur Architekturgeschichte, die andernfalls ver- wig, E-Mail matthias.ludwig@hs-wismar.de, se sowie andere Unterlagen nimmt das mutlich verloren gehen würden, zu sichern, Telefon: 03841 753-71 80 Müther-Archiv bereits jetzt entgegen. um sie der Forschung und der interessierten Aufbauend auf dem Nachlass Müthers soll Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. nun ein Archiv gegründet werden, das mit ei- Das Archiv wird Pläne, Fotografien, Model- nem regionalen Schwerpunkt Vor- und Nach- le, Schriftgut und andere Unterlagen sam- AGENDA 06-2019 Wir weisen darauf hin, dass alle aktuellen Fortbildungen in „Kammeraktuell“, unseren monatlichen Nachrichten per E-Mail an alle Mitglieder der Architektenkammer M-V eingesehen werden können sowie auf der Homepage unter www.ak-mv.de. Termin Ort Thema Hinweis 04.06.2019 17489 Greifswald, Brasserie Informationsabend: Nachhalti- Kostenfreie Veranstaltung der Kammergruppe Vorpom- ab 19.00 Uhr Hermann, Gützkower Straße 1 ges Bauen – Übersicht zu un- mern-Greifswald; Informationen, Anmeldung und Fragen terschiedlichen Zertifizierungs- vorab unter doreen.geuther@ibnup.de; Diese Veranstaltung systemen (BNB, DGNB, LEED, wird von der AK M-V als Fortbildung anerkannt. GEFMA, und weitere) 13.06.2019 18055 Rostock, Herweghstra- „Barrierefrei planen und (um-) Kosten: 310,00 Euro für Mitglieder des vhw; 375,00 Euro für 09.30-16.00 Uhr ße 51, InterCityHotel bauen – Öffentlich zugängliche Nichtmitglieder; schriftl. Anmeldungen per Post, Fax oder Gebäude inkl. Arbeitsstätten“ E-Mail an den vhw e.V., Zentrale Seminarverwaltung, Frit- schestraße 27/28, 10585 Berlin, Fax: 030 390473-690, se- minare@vhw.de, oder Internet unter www.vhw.de; Diese Veranstaltung wird von der AK M-V als Fortbildung aner- kannt. 14.06.2019, 23966 Wismar, TFZ Technolo- Fachtagung „Rund ums Dorf“ - Kostenfreie Veranstaltung, Anmeldung bis zum 6. Juni 2019 14.00 Uhr – 18.30 gie- und Forschungszentrum, Klimawandel, Umweltschutz und unter a.ahn@wings.hs-wismar.de; Das Seminar ist bei der Uhr Alter Holzhafen 19 gesunde Ernährung – Wandel in AK M-V mit 3,5 Fortbildungsstunden anerkannt. den Flächennutzungen? 32 DAB 06·19
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