Verbundforschungsprojekt Forschungsphase IV - Kurzfassung Innovative Lösungen für die Altenhilfe der Zukunft - Verbundforschungsprojekt Pflege 2020
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Verbundforschungsprojekt Forschungsphase IV – Kurzfassung Innovative Lösungen für die Altenhilfe der Zukunft
1 Ausgangssituation Die Anforderungen an den Altenhilfe-Markt der Zukunft werden immer vielfäl- tiger und individueller. Um wirtschaftlich und sozial erfolgreiche ambulante, teilstationäre und stationäre Angebote zu entwickeln, spielen die individuellen Wünsche der »Kundinnen und Kunden« eine zentrale Rolle. Dazu zählen vor- rangig der Erhalt der Selbstbestimmung, die Individualität der eigenen Versor- gung, der Wunsch nach Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und der Aspekt der Versorgungs- und Notfallsicherheit. Parallel zu diesen Wünschen und Fertigkeiten wachsen aber auch die Anforde- rungen an die Versorgungsstrukturen durch eine Zunahme an Multimorbidität und gerontopsychiatrischen Erkrankungen Lebensstil- und bedarfsorientierte Versorgungsstrukturen Zukünftige Kundinnen und Kunden wünschen sich im Alter eine auf sie ange- passte Versorgung. Damit muss eine individuelle Versorgung zum einen auf die physischen und kognitiven Fähigkeiten ausgerichtet sein. Zum anderen spielt in einer zunehmend diversifizierten Welt der Lebensstil der zukünftigen Kunden eine entscheidende Rolle für das Nachfrageverhalten. Die Lebensstile sind von unterschiedlichen finanziellen und sozialen Ressourcen sowie von unterschiedli- chen Wertvorstellungen geprägt. Damit ergeben sich ganz unterschiedliche An- sprüche und Interessen an das Wohnumfeld, an Dienstleistungen und Produk- te. Neben der Berücksichtigung der Bedarfslage ist die Fokussierung des Lebensstils einer der bestimmenden Faktoren für die zukünftige Ausrichtung von Produk- ten und Dienstleistungen im Seniorenbereich sowie in der Gestaltung neuer Wohnformen und der Implementierung neuer Technologien. Bis dato sind die Angebote im Altenhilfesektor häufig nicht zielgruppenorientiert oder erreichen nur einen Teil der potenziellen Kunden. Sie richten sich an die körperliche und psychische Bedarfslage der Kunden und berücksichtigen den individuellen Le- bensstil nur unzureichend. Für die strategischen Entwicklungen im Altenhilfe- sektor wird es in Zukunft zunehmend wichtiger, die unterschiedlichen Voraus- setzungen ihrer Kunden zu kennen um passgenaue Angebote zu entwickeln. Aus diesem Grund wurden im Verbundforschungsprojekt Kundenprofile entwi- ckelt, die neben der Bedarfslage auch die individuellen Lebensstile berücksichti- gen. Als Grundlage für die Entwicklung der Kundenprofile dienten Erkenntnisse aus der Lebensstilforschung und den in den vorangegangenen »Pflege 2020«- »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 1
Forschungsphasen durchgeführten Studien. Zudem wurden der neu diskutierte Pflegebedürftigkeitsbegriff und die darin definierten Kriterien für Pflegebedürf- tigkeit (Items) aufgenommen. Die Berücksichtigung der in Pflege 2020 entwi- ckelten Kundentypen eröffnet neue Chancen für Träger, Produkthersteller und externe Dienstleister. Abbildung 1: Kundentypen »Pflege2020«, ©Fraunhofer IAO Vernetzte Versorgungsstrukturen Durch einen differenzierten Blick auf die zukünftigen Kundinnen und Kunden wird deutlich, dass die Zukunft nicht dem Einzelangebot, sondern Verbundlö- sungen aus verschiedenen Dienstleistungen und Produkten gehören wird. Not- wendig wird die Etablierung von Strukturen, die durch eine Angebotsvielfalt und ein niederschwelliges, wohnortnahes Versorgungs- und Betreuungsange- bot charakterisiert sind. Zentrale Qualitätskriterien sind dabei ein Pflege- und Betreuungssetting vom Alltagsmanagement über stationäre und teilstationäre, präventive, rehabilitative und geriatrische Angebote bis hin zu einer Palliativver- sorgung. Für ein so gestaltetes, hoch individualisiertes und modularisiertes An- gebotsportfolio sind mögliche interne und externe Synergien zu nutzen. Diese ermöglichen den Anbietern, ihren Kundinnen und Kunden aus einem größeren Angebotsspektrum maßgeschneiderte Kombinationen anzubieten. In der vor- hergehenden Forschungsphase von »Pflege 2020« wurde ein Modell entwor- fen, welches unter Berücksichtigung der Kundentypen ein Bild des vernetzten Altenhilfemarktes ergab. Das Netzwerk der Zukunft besteht aus einer Vielzahl von Unternehmen, Organisationen, Interessensvertretungen und öffentlichen Institutionen. »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 2
Chancen ergeben sich hier für die Träger der Altenhilfe, die durch einen Aus- bau und die konsequente Vernetzung ihrer Angebote als regional verortete Anbieter fungieren können. Aber auch andere Dienstleister wie z.B. Caterer oder Technologieanbieter können in einem vernetzten Altenhilfemarkt in einem lokalen Verbundsystem eine neue Rolle spielen und ihr Leistungsportfolio ver- netzen und ausbauen. Darüber hinaus entstehen im Bereich der Technologien neue Möglichkeiten. Vorhandene Einzellösungen sind bereits realisiert. Für eine sinnvolle Überfüh- rung in den Altenhilfebereich sind allerdings Anpassungen nötig. Wesentlich ist jedoch die ganzheitliche Verknüpfung von Technologien und Dienstleistungen. Bestehende Geschäftsmodelle müssen hier erweitert werden. Die konsequente Verknüpfung von Technologie und Dienstleistung wird eine umfassende Ver- netzung wesentlich vereinfacht, so dass neue Möglichkeiten für Technologie- anbieter entstehen. Im Rahmen der Forschungsphase »Pflege 2020 IV« wird ein sogenannter »Kundenprofilkonfigurator« entwickelt, der die Partnerunternehmen bei der Ermittlung der Kundenprofile und dem passgenauen Angebot unterstützt. Rolle der Beschäftigten im Pflegesektor In der aktuellen Forschungsphase wird ein Fokus auf die Beschäftigten im Al- tenhilfesektor gelegt. Zwei Argumentationslinien machen den Forschungsbe- darf im Zusammenhang mit der Personalentwicklung im Umfeld der Altenhilfe notwendig. Die bereits beschriebenen Herausforderungen und Entwicklungstendenzen im Altenhilfesektor betreffen die berufliche Anforderungen und Qualifizierungsbe- darfe direkt und indirekt. Veränderungen der Kundenstrukturen und die daraus resultierende Notwendigkeit eines neuen Kundenverständnis, die Veränderungen in den Versorgungsstrukturen mit einem steigenden Bedarf an neuen innovativen Versorgungskonzepten, die zukünftige Ausrichtung der Versorgung auf quartiersbezogenen Dienstleistungsnetzwerke, sowie der Einzug neuer technologischer Entwicklungen beinhalten nicht nur Chancen für eine Neuausrichtung der Aufgaben- und Tä- tigkeitsprofile in den Pflegeberufen, sondern darüber hinaus für andere Berufs- zweige wie z.B. der Hauswirtschaft oder des Handwerks. Hier werden zukünftig »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 3
neue Kompetenzen für die anleitenden, beratenden, koordinierenden und steuernden Aufgaben im Wohnumfeld älterer Menschen gefragt sein. Allerdings ist bereits heute ein Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal zu ver- zeichnen, der sich in den nächsten Jahren weiter zuspitzen wird. Nach einer ak- tuellen Studie des Statistischen Bundesamtes wird bereits jetzt fachfremdes Per- sonal in der Pflege eingesetzt, um so den Bedarf decken zu können. Dieses Per- sonal ersetzt ausgebildete Pflegekräfte (Pflegefach- und Pflegehilfskräfte) oder unterstützt diese in ihren Aufgaben. Die in der Studie durchgeführten Bedarfs- und Angebotsprojektionen zeigen, dass bis zum Jahr 2025 ein Personaldefizit in der stationären und ambulanten Altenhilfe von 112 000 Vollzeitstellen entste- hen wird. (Status-quo-Szenario). Der Mangel an Pflegepersonal wird in Zukunft auch nicht durch die zusätzliche Beschäftigung ungelernter beziehungsweise angelernter Pflegekräfte verhindert werden können. Die Studie sieht als »Stell- schraube« u.a. die Anpassung der Beschäftigungsstruktur in Pflegeberufen. (Statistisches Bundesamt (2010): Projektionen des Personalbedarfs und - angebots in Pflegeberufen bis 2025, Wiesbaden. www.destatis.de). Es ist davon auszugehen, dass zukünftig ein vermehrter Personalmix und damit eine Neu- ausrichtung der Aufgaben im Tätigkeitsfeld der Pflege unumgänglich sein wer- den. Dies macht z.B. die aktuelle Diskussion um die sogenannte »Zuständige Pflegefachkraft« deutlich. In der Forschungsphase IV wird ein Tool entwickelt, das die Partnerunterneh- men bei der Überprüfung der Übereinstimmung von Mitarbeiterkompetenzen und der Personaleinsatzplanung vor dem Hintergrund sich ändernder Anforde- rungen unterstützt. 2 Forschungsthemen der Phase IV 2011-2012 Das Verbundforschungsprojekt »Pflege 2020« beschäftigt sich bereits seit Juli 2006 mit der Altenhilfe der Zukunft. Fragestellungen sind unter anderem, wel- che innovativen Dienstleistungskonzepte und technologischen Entwicklungen die geforderte individuelle und bedarfsgerechte Versorgung sichern. Als Basis dienen wissenschaftliche Studien wie z.B. Kundentypenbestimmung, Nutzerbe- fragungen und die Szenarienentwicklung. Das Modell der Verbundforschung mit Herstellern, Dienstleistern und Trägern der Altenhilfe ermöglicht es, durch die gemeinsame Finanzierung der For- schungsarbeiten und den interdisziplinären Partneransatz Fragestellungen ganzheitlich und in großer Tiefe zu bearbeiten. »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 4
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten für die Phase 2011-2012 steht die Über- führung der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den vorausgegangenen For- schungsphasen in praxisorientierte Tools und Konzeptionen. Ein Themen- schwerpunkte ist die Entwicklung und Erprobung eines Tools zur Entwicklung von kundenprofilorientierten Dienstleistungen und Produkten (Kundenprofilkonfigurator). Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, welche Tätigkeits- und Rollenprofile die Mitarbeiter im vernetzten Altenhilfe- markt benötigen. Hierzu werden Anforderungsprofile entwickelt und mit vor- handenen Kompetenzprofilen abgeglichen. Als dritter Schwerpunkt wird die Realisierung einer Versorgungsumgebung(en) zur Evaluation vorbereitet. 2.1 Fragestellung und Überblick Folgenden Fragestellungen wird in der Forschungsphase IV von »Pflege 2020« nachgegangen: Wie lassen sich die Kundenprofile und ein passgenaues Angebotsspekt- rum im Sinne einer Marktanalyse und einer Einzelfallanalyse ermitteln? Welche Kriterien sind für die Erfassung der Kundenprofile in der Region notwendig? Welche Methode ist für die Erfassung der Kundenprofile geeignet? Welche Anforderungen und Kompetenzen sind in den neuen Versor- gungssettings gefragt? Wo liegen die Qualifizierungsbedarfe bei Beschäftigten im vernetzten Altenhilfemarkt außerhalb den traditionellen Berufsbildungsstrukturen? Wie lassen sich die Anforderungsprofile auf andere Branchen übertra- gen? Welche Elemente aus dem »Pflege 2020« Vernetzungsmodell lassen sich im Konsortium umsetzen? Folgende Teilprojekte werden im Rahmen der Forschungsphase 2011-2012 vom Fraunhofer-Team in enger Kooperation mit den Projektpartnern erarbeitet: »Kundenprofilkonfigurator« »Anforderungs- und Kompetenzprofile« »Planung einer Versorgungsumgebung für die Umsetzung und Evalua- tion« »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 5
Öffentlichkeitsarbeit 2.2 »Kundenprofilkonfigurator«« Eine Orientierung am Kunden ist die Voraussetzung, um den zukünftigen Her- ausforderungen in der Altenhilfe begegnen zu können. Markt- und Kunden- analysen geben einen Rahmen, um darauf basierend notwendige strategische Entscheidungen treffen zu können. Pflegebedürftige und Angehörige können heute aus einer Vielzahl von Dienstleistungsangeboten auswählen. Daher wer- den eine bedarfsorientierte, individualisierte Ausrichtung der Angebotspalette und eine durchgehende Serviceorientierung für Anbieter im Altenhilfesektor zunehmend wichtiger. Eine Grundvoraussetzung ist die Entwicklung eines kla- ren Angebotsprofils um mit innovativen Lösungen für Aufmerksamkeit im Markt zu sorgen. Die Fokussierung auf die Bedarfslagen des Menschen vor dem Hintergrund des individuellen Lebensstils ist ein unschätzbarer Wettbewerbsvor- teil. Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Kundenorientierung sind Kenntnisse des Marktes und des Nachfrageverhaltens. Wer die Bedürfnisse potenzieller Kunden analysiert und kennt, kann zukunftsfähige Dienstleistungs- und Angebotspakete entwickeln. Um den zukünftigen Herausforderungen frühzeitig begegnen zu können und ein passgenaues Angebotsportfolio zu schnüren, wird im Rahmen von »Pflege 2020« ein sogenannter »Kundenprofilkonfigurator« entwickelt. Der »Kundenprofilkonfigurator« ist ein Tool zur Analyse von Kundenprofilen und der passgenauen kundenprofilorientierten Dienstleistungen und Produkten. Er dient den Projektpartnern zur Ermittlung der Kundenprofile und der Angebote in der Region, in der Einrichtung oder auch im ambulanten Dienst. Ziel ist ein modular aufgebautes Tool, das sowohl als Instrument zur Marktanalyse als auch in einer weiteren Ausbaustufe, als Assessmentinstrument für die Einzel- fallanalyse und Beratung genutzt werden kann. Als Grundlage des »Kundenprofilkonfigurators« werden die Kriterien der be- reits entwickelten Kundenprofile »Pflege 2020« herangezogen. Somit finden sowohl Kriterien der Lebensstile wie z.B. Einkommen, Wertehaltung, familiäres Umfeld Berücksichtigung, als auch der Bedarfe wie z.B. körperliche und kogni- tive Einschränkungen und deren Auswirkungen auf die selbstständige Lebens- führung. Der Kundenprofilkonfigurator wird aus einem Kennzahlenteil für sta- tistische Basisinformationen (Kennzahlen) und einem Befragungsteil bestehen. Das Tool wird im Laufe der Forschungsphase getestet und in einem iterativen Prozess weiterentwickelt. Als Ergebnis entsteht ein EDV-basiertes Tool, mit dem die Partner selbstständig Analysen durchführen können. »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 6
Nachfolgende Grafik zeigt das Prinzip des Kundenprofilkonfigurators Abbildung 2: »Kundenprofilkonfigurator« Für die Partner im Projekt ergibt sich folgender Nutzen: Hilfestellung bei der Ermittlung der Kundenprofile in der Region, in der Einrichtung und im ambulanten Dienst Erkenntnisse über zukünftige Marktpotentiale für vorhandene und neue kundenprofilorientierte Produkt- und Dienstleistungsangebote Hilfestellung bei der Produkt- und Dienstleistungsentwicklung Wettbewerbsvorteil und Planungssicherheit durch eine profunde Marktkenntnis Identifizierung von Lücken bei Angebot und Nachfrage 2.3 »Anforderungs- und Kompetenzprofile« Der zweite Forschungsabschnitt fokussiert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vernetzten Altenhilfesektor. Um die zukünftigen Aufgaben, Tätigkeiten und die entsprechenden Kompeten- zen erfassen zu können, wird im Rahmen der Forschungsphase IV von »Pflege 2020« ein Tool entwickelt, das die Partnerunternehmen in ihrer Personalent- wicklung unterstützt. Das Tool dient der Überprüfung der Übereinstimmung von Mitarbeiterkompetenzen und der Personaleinsatzplanung vor dem Hinter- grund sich ändernder Anforderungen. »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 7
Dazu werden sogenannte Anforderungsprofile für drei im Rahmen des Projek- tes näher zu beschreibenden Settings erstellt. Exemplarisch wird ein Anforde- rungsprofil für die »Zuständige Pflegefachkraft (ZPFK)«differenziert ausgestal- tet. Die Zielsetzungen dieses Forschungsabschnittes sind im Einzelnen: Die Ermittlung genauer Kenntnisse über aktuelle und zukünftige Ar- beits-, Tätigkeits- und Kompetenzanforderungen am Arbeitsplatz Die Identifizierung von Faktoren bzw. Merkmalen für beschäftigungs- und berufsrelevante Entwicklungen Die Benennung von notwendigen Kompetenzen für die Versorgungs- settings Die Erstellung eines Tools, um zukünftige Anforderungen zu erfassen und mit den Kompetenzen der Mitarbeiter abzugleichen. Folgende Grafik zeigt die Vorgehensweise. Abbildung 3: »Anforderungs- und Kompetenzprofile« Für die Erarbeitung des Tools kann auf bereits bestehende Instrumente zurück gegriffen werden. Diese gilt es anzupassen und zu verbinden. Die Ausgestal- tung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Partnern. »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 8
Nutzen des Tools für die Partnerunternehmen Kenntnisse über neu geforderte Kompetenzen Möglichkeit der systematischen Bilanzierung von Kompetenzen im Un- ternehmen Systematischer Abgleich zwischen Anforderungen und Kompetenzen auf der Basis von Profilvergleichen Aufdeckung von Qualifizierungsbedarfen: Kompetenzen der Beschäftig- ten mit den geänderten Bedingungen in Übereinstimmung bringen Unterstützung bei der Rekrutierung und Personaleinsatzplanung Übertragbarkeit auf andere Branchen und Bereiche 2.4 »Planung einer Versorgungsumgebung für die Umsetzung und Evaluation« Auf Basis der in den vorangegangenen Forschungsphasen entwickelten Model- le wird ein Umsetzungsprojekt bzw. Teilszenarien gemeinsam mit den Partnern ausgewählt und auf seine Realisierbarkeit geprüft und angepasst. Ziel ist es, ein Umsetzungsprojekt aufzubauen, das die Forschungsergebnisse von »Pflege 2020« aufgreift und somit den aktuellen und zukünftigen Anfor- derungen an ein kundenprofilorientiertes Versorgungssetting entspricht. Das Umsetzungsprojekt dient dem Verbundforschungsprojekt »Pflege 2020« als Leuchtturm- und Referenzprojekt. Ein umsetzbares Versorgungskonzept wird gemeinsam mit den Projektpartnern konzipiert und ausgearbeitet. Grundlegende Aspekte und mögliche Szenarien zukünftiger Entwicklungen werden berücksichtigt und hieraus »strategische Leitplanken« für das Projekt abgeleitet. Weitere Ziele sind, die Diskussion und Definition der zu unterstützenden Prozesse, sowie die Benennung von Anforde- rungen an die Assistenzfunktionen. Folgende Fragestellungen können zielführend sein: Welche Perspektive soll das Umsetzungsprojekt den Partnern und den zukünftigen Kunden bieten? Welche Aktivitäten und Prozesse sollen unterstützt werden (Anforde- rungsanalyse)? Welche Funktionalitätsanforderungen folgen daraus? »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 9
Die Planung wird in einem Realisierungsleitfaden dokumentiert. Die Evaluation erfolgt in bilateraler Absprache. Für die Partner ergibt sich folgender Nutzen: Einbeziehung der breit gefächerten Expertise des Netzwerkes => ganz- heitliche Betrachtung des Umsetzungsprojektes möglich (Wohnen, Dienstleistung, Technik, Finanzierung etc.) Unabhängige wissenschaftliche Begleitung durch das Fraunhofer IAO Marketingmöglichkeiten durch die Labels »Fraunhofer« und »Pflege 2020« 2.5 Öffentlichkeitsarbeit: Ausgewählte Ergebnisse sollen nach Rücksprache mit den Partnern der breiten Öffentlichkeit und der Presse im Rahmen von Veröffentlichungen, Veranstal- tungen und Messen präsentiert werden. In Absprache werden Teilergebnisse von »Pflege 2020« veröffentlicht. Details über Inhalte und Umfang der Öffent- lichkeitsarbeit werden im Projekt festgelegt. Darüber hinaus kann die Home- page von »Pflege 2020« für die Werbung von Partnerveranstaltungen genutzt werden. 3 Rahmen der Forschungsphase IV 3.1 Projektziele und Nutzen Das Verbundforschungsprojekt »Pflege 2020« verfolgt das Ziel, durch eine Ko- operation von Herstellern, Dienstleistern und Betreibern von Altenhilfediensten richtungsweisende Strategien und Konzepte für die Pflege der Zukunft zu ent- wickeln. Durch die Kooperation und den interdisziplinären Austausch von Wis- senschaft und Betreiber-, Dienstleister- und Herstellerseite wird ein Innovations- prozess forciert. Die Verzahnung von Praxis und Wissenschaft und die Bünde- lung der Kompetenzen der Projektpartner ermöglichen die Entwicklung von be- darfsgerechten und zukunftsfähigen Lösungskonzepten im Altenhilfesektor. Damit richtet sich »Pflege 2020« an alle Unternehmen, die ein starkes Interesse haben, sich durch innovative Ideen eine Vorreiterrolle am Altenhilfemarkt der Zukunft zu sichern. »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 10
Die Ergebnisse von Pflege 2020 dienen den Projektpartnern als Impulse und Entscheidungshilfen für eine zukunftsfähigen Strategie-, Dienstleistungs- und Produktentwicklung. 3.2 Organisatorischer Rahmen Die Projektlaufzeit beträgt 18 Monate. Sie beginnt am 01. März 2011 und en- det am 31. August 2012. Abbildung 4: Zeitplan »Pflege 2020- Forschungsphase IV« Ein Netzwerk aus Anwendern, Anbietern und Wissenschaft zur Bündelung der Kompetenzen wird sich regelmäßig treffen, um die Forschungsinhalte zu disku- tieren. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO mo- deriert die Arbeiten in den Forschungsfeldern und liefert durch seine wissen- schaftlichen Erhebungen die Grundlagen zur gemeinsamen Erarbeitung von Lö- sungskonzepten für die Praxis. Darüber hinaus führt es nach Absprache mit dem Konsortium Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit durch. In themenspezifi- schen Workshops werden die Inhalte vertieft und gemeinsam weiterentwickelt. 3.3 Projektmeetings »Pflege 2020« Im Laufe dieser Forschungsphase werden drei Projektsteuerungsmeetings durchgeführt. Die Projektmeetings dienen dem Transfer und der Diskussion der Forschungsergebnisse und der organisatorischen Planung. Die Projektmeetings finden eineinhalbtägig statt und sind in dieser Phase mit Best-Practice-Besuchen im europäischen Ausland verknüpft. Darüber hinaus sind drei weitere Work- shops in Form eintägiger Veranstaltungen geplant. Die »Workshops« werden zu den definierten Themenschwerpunkten der Forschungsphase vorgenom- »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 11
men. Im Mittelpunkt stehen die konzeptionelle Arbeit und die Bewertung von Ergebnissen aus Sicht der Projektpartner. 3.4 Kosten Die Forschungsphase IV des Verbundforschungsprojektes »Pflege 2020« be- ginnt am 1. März 2011 und endet am 31. August 2012. Die Finanzierung des Verbundforschungsprojektes »Pflege 2020« erfolgt über die Mitgliedsbeiträge der teilnehmenden Partner. Für die Forschungsphase 2011 – 2012 wird folgender Mitgliedsbeitrag erhoben: EUR 27.750,00 (zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer) 4 Ansprechpersonen Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation Nobelstr. 12, 70569 Stuttgart Fax: +49 (0)711 970 - 54 91 Petra Gaugisch Telefon: +49 (0)711 970 - 51 47 E-Mail: petra.gaugisch@iao.fraunhofer.de »Pflege 2020« Forschungsphase IV – Kurzfassung 12
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