Kulturelle Vielfalt - Wie profitiert die Arbeitswelt davon? - Patrizia Herzog - Präsentation Berner ...
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Kulturelle Vielfalt - Wie profitiert die Arbeitswelt davon? Patrizia Herzog 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 1
Agenda • Einleitende Worte zur Globalisierung • Was bedeutet eigentlich Kultur, und was sind Kulturstandards? • Interkulturelle Kompetenzen: Ein Privileg, über das nur wenige verfügen - oder kann man sie entwickeln? • Chancen und Risiken interkultureller Teams - interkulturelle Kompetenzen hinsichtlich Zusammenarbeit im Unternehmen mit Beschäftigten aus verschiedenen Kulturräumen • Konkrete Massnahmen, um interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln und die interkulturelle Zusammenarbeit zu optimieren • Fragen/Diskussion 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 2
Globalisierung auch Mondialisierung, Globalisation of Markets genannt; -> weltweite Verflechtung / Vernetzung Prozess der zunehmenden internationalen Verflechtung in allen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation usw.) Intensivierung der globalen Beziehungen auf der Ebene von Individuen, Institutionen und Staaten. Als wesentliche Ursachen der Globalisierung gelten der technische Fortschritt, insbesondere in den Kommunikations- und Transporttechniken sowie die politischen Entscheidungen zur Liberalisierung des Welthandels. 08.11.2016 Internationales HRM/Internationale Arbeitsmärkte - (c) Patrizia Herzog 3
Globalisierung Indikatoren wirtschaftlicher Globalisierung • Wachstum des Welthandels • Wachstum der ausländischen Direktinvestitionen • Zunahme globaler Unternehmenskooperationen • Zunahme Global Player (transnationale Konzerne (TNK)) • Globalisierung der Finanzmärkte • Ungleichverteilung globaler Ressourcen Ursachen der Globalisierung • Technische Fortschritt (z.B. Kommunikation, Transport) • Politische Entscheide (z.B. Förderung von Freihandel) 08.11.2016 Internationales HRM/Internationale Arbeitsmärkte - (c) Patrizia Herzog 4
KULTUR Der Begriff „Kultur“ stammt ab von „colere“ = bebauen, veredeln, schmücken oder ausbilden -> Lange Verbindung von „Cultura“ mit „Ackerbau“ und „Pflege“ verbunden. Im Verlaufe des 18. Jahrhunderts wurde er als eigenständiger Begriff im Sinne von Formen und Ausbilden des Geistes und Geschmackes verwendet -> wertender Ansatz Heute versteht man darunter im Allgemeinen die: Gesamtheit aller Elemente, die in einer Gesellschaft, gelebt, gefühlt, erlebt und gelehrt werden (z.B. Glaube, Werte, Gefühle, Denkstruktur, Wahrnehmung etc.). Definition UNESCO: Gesamtheit unverwechselbarer, geistiger, materieller, intellektueller und emotionaler Eigenschaften einer Gesellschaft, die über Kunst, Literatur auch Lebensformen, Wertesysteme, Traditionen und Überzeugungen umfasst. 08.11.2016 Internationales HRM/Internationale Arbeitsmärkte - (c) Patrizia Herzog 5
KULTUR Der enge und erweiterte Kulturbegriff nach Bolten (2007) Der enge Kulturbegriff Der erweiterte Kulturbegriff • differenziert zwischen „Kultur“ und • lebensweltlich orientierter Begriff, mit „Zivilisation“ (Zivilisation ist, wenn Umwelt-, sozialen, gesellschaftlichem man eine Gabel hat, Kultur ist, wenn Themen sowie Literatur und Kunst man sie benützt) • Kultur ist kein Privileg weniger, • Der „hochkulturelle“ Begriff sondern für alle da. repräsentiert das Schöne, Wahre und • umfasst alle Lebensäusserungen wie Gute und beschränkt sich auf Kunst Religion, Ethik, Recht, Technik, und Geisteskultur Bildungssysteme, materielle und • grenzt entwickelte Kulturen von immaterielle Produkte naiven ab und impliziert, dass • Natur und Kultur sind nicht Nichtwissende „kultiviert“ werden Gegensätze, sondern sich gegenseitig müssen beeinflussende Faktoren • Anlass für Diffamierungen, • mehr gegenwarts- als Besetzungen und Kriege vergangenheitsbezogen • grenzt weniger aus, integriert mehr und versucht nicht zu werten 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 6
KULTUR Kulturverständnis nach Trompenaars (Schichtenmodell) Die Aussenschicht beschreibt die sichtbaren und als erstes wahrgenommenen Dinge wie z.B. Kleider, Sprache, Kunst. In der sogenannten Mittelschicht befinden sich Normen und Werte, und zwar sowohl formale, niedergeschriebene wie auch informelle. Die 3. Schicht, der Kern setzt sich mit den Grundlagen menschlichen Daseins auseinander, die weitgehend die Beziehung des Menschen zur Umwelt prägt. Zwischen den einzelnen Schichten besteht eine beständige Wechselbeziehung, die keine isolierte Betrachtungsweise zulässt. 1 Aussenschicht (sicht- und wahrnehmbar) 2 Mittelschicht (Normen, Werte; formell/informell) 3 Kern (Beziehung Mensch-Umwelt, internalisierte Routinen, meist unbewusst) 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 7
1 KULTUR Kulturverständnis nach Dülfer (ebenfalls ein Schichtenmodell) Schichten beeinflussen sich wechselseitig Natürliche Umwelt wird häufig unterschätzt, denn klimatische, topografische und geographische Bedingungen haben bedeutenden Einfluss auf den Stand der Technologie, auf Verkehrs- und Transportorganisationen auch auf Sinnkonstruktionen, Wertehaltungen, Kommunikationsformen (Sprache, Mimik, Gestik, Körperdistanz) und auf die Art und Weise des gesellschaftlichen Zusammenleben, Normen und auf das handelnde Individuum. 6. 6. Handelnde Individuen 5. 5. Regulierungspolitik, Normen 4. 4. Soziale Beziehungen, Werte 3. 3. Sinnkonstruktion (z.B. Religion) 2. 2. Fähigkeit zur Realitätserkenntnis,Technologiestand 1. 1. Natürliche Umwelt, Klima 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 8
KULTUR Arten/Schichten von Kulturen, die sich zT überlappen und/oder verstärken -> wichtig für die interkulturelle Zusammenarbeit: • Nationale Kultur • Regionale Kultur • Branchenkultur • Organisationskultur • Berufskultur • Funktionskultur -> Zudem gibt es auch noch die Familienkultur, welche ein Individuum sehr prägt. 08.11.2016 Internationales HRM/Internationale Arbeitsmärkte - (c) Patrizia Herzog 9
KULTUR Kulturstandards sind alle Arten des Wahrnehmens, Denkens, Wertens und Handelns, die von der Mehrzahl der Mitglieder einer bestimmten Kultur als normal, selbstverständlich, typisch und verbindlich angesehen werden. Eigenes und fremdes Verhalten wird aufgrund dieser Kulturstandards beurteilt und reguliert (Thomas, 1993) spezifische Orientierungssysteme, die konstruiert werden, um eigenes und fremdes Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Handeln in spezifischen interkulturellen Kontaktsituationen verständlich und kommunzierbar zu machen, oder kurz gesagt, Kulturstandards sind Mittel der Selbst- & Fremdreflexion in interkulturellen Begegnungen (Krewer, 1996) Z.T. stark kritisiert, dass dem Individuum in seiner einzigartigen Situation und Sozialisation nicht gerecht werden. Merkmale von Kulturstandards • wertegebunden, normativ, in einer Kultur allgemein anerkannt und bindend • weitgehend unbewusst • Verhaltensregulatorien, schaffen Ordnung haben gewisse Toleranzspannen und können sich wandeln • beeinflussen die Wahrnehmung, das Denken, Handeln und Fühlen, sagen aber nichts über die Qualität des Agierens aus 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 10
KULTUR Kulturstandards nach Hofstede (1980) unterscheidet je nach Kulturkreis verschiedene Kulturdimensionen: • Machtdistanz: zeigt in welchem Ausmass ungleiche Machtverhältnisse und Hierarchiesysteme in einer Kultur akzeptiert werden. • Individualismus versus Kollektivismus: beschreibt, inwieweit sich Individuen als Teil eines sozialen Beziehungsgefüges definieren und sich diesem verpflichtet fühlen. • Unsicherheitsvermeidung: umschreibt inwiefern unklare, mehrdeutige Situationen Verunsicherung und Angst auslösen. • Maskulinität versus Feminität: zeigt, wie die Geschlechterrollen festgelegt werden (in maskulinen Kulturen sind die Geschechterrollen klar getrennt; in femininen hingegen können sämtliche Rollen sowohl von Männern wie auch von Frauen eingenommen werden). • Langzeitorientierung: entschlüsselt, in welchem Ausmass langfristiges Denken und Traditionen wert geschätzt werden. 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 11
KULTUR Kulturstandards nach Gesteland (1998) Abschlussorientierte Beziehungsorientierte zurückhaltend Kulturen: Kulturen: abschlussorientierte Nord-, Nordwesteuropa, GB, Arabische Länder, grösster Teil Kulturen: Nordamerika, Australien, Afrikas, Lateinamerika, Südeuropa, Osteuropa, Neuseeland, Südafrika grösster Teil Asiens Mittelmeerraum, Hong Kong, Kulturstandards nach Gesteland (1998) Singapur Formelle Kulturen: grösste Gemässigt formelle Sehr informelle Kulturen: Teil Europas, Mittelmeerraum, Kulturen: Kanada, Australien, USA arabische Länder, Neuseeland, Dänemark, Lateinamerika, grösster Teil Norwegen Asiens Stark monochrone Relativ monochrone Polychrone (zeitoffene) (zeitfixierte) Kulturen: (zeitfixierte) Kulturen: Kulturen: Nord- und deutsschsprachiges Australien, Neuseeland, Arabische Länder, Afrika, Europa, Nordamerika, Japan Osteuropa, Südeuropa, Lateinamerika, Süd- und Singapur, Hongkong, Taiwan, Südostasien China, Südkorea Stark expressive Kulturen: Relativ expressive Kulturen: Reservierte Kulturen: Mittelmeer-Raum, USA und Kanada, Australien Ost- und Südostasien, romanisches Europa, und Neuseeland, Osteuropa, Skandinavien, Lateinamerika Südasien deutschsprachiger Raum, Holland, GB 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 12
KULTUR Kultur umfasst, wie ein Eisberg, sichtbare Elemente (Artefakte, Symbole, Sitten, Rollen, Lebensstil), jedoch auch nicht sichtbare, werteorientierte und oft unbewusste Aspekte (Verhältnis vom Menschen zur Umwelt, Vorstellung über die Natur des Menschen, Raum- und Zeitkonzept). Diese für eine Kultur weit bedeutendere Aspekte sind jedoch nur schwer nachvollzieh- und kaum fassbar. Sie müssen erfahren, erlebt und gefühlt werden. Kultur enthält also Überzeugungen, Einstellungen und Werteorientierungen, die im Verhalten von Individuen, in ihren geistigen sowie materiellen Produkten sichtbar werden und die u.a. auch von der klimatischen Umwelt beeinflusst werden. Es ist die Art und Weise, wie Menschen leben, was sie aus sich und ihrer Welt machen. Wenn wir von Kultur sprechen, sprechen wir aber nicht bloss von Vielfalt, sondern auch von Unterschieden, Heterogenität, Divergenzen und Widersprüchen. 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 13
Interkulturelle Kompetenzen Ist Interkulturalität ein „Allgemeingut“, das mit guter Erziehung und Allgemeinwissen erklärbar ist? Oder ist es ein komplexes Konstrukt, das differenziert, facettenreich und systemisch begründet werden muss? Lässt sich interkulturelle Kompetenz erlernen und auch aktiv vermitteln oder bleibt es etwas Angeborenes? Rein intuitiv dürfte die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. „interkulturell“ bezieht sich auf etwas zwischen unterschiedlichen Lebenswelten, ihre Beziehungen zueinander und ihre Interaktionen untereinander -> dynamisches Zusammenleben von Individuen aus unterschiedlichen Lebenswelten. -> Interkulturelle Kompetenz = Fähigkeit, die Diversität verschiedener Lebenswelten in möglichst vielen Äeusserungsformen wertfrei zu erfassen, und ins eigene Lebenskonzept zu integrieren. Dabei spielen gemäss Bolten (2007) folgende Aspekte eine Rolle: • differenzierte Wahrnehmungsvermögen • Kenntnisse über die historisch gewachsenen Kulturzusammenhänge • Fähigkeit, sich interkulturell zu verständigen und ins Gegenüber einzufühlen Vorsicht vor Ratgebern mit „Does“ und „Taboos“, da diese oberflächlich sind und die Tiefenstruktur einer Kultur nicht erfassen, zur Stereotypisierung verleiten und dem einmaligen Sozialisationskontext des Einzelnen nicht Rechnung tragen. 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 14
Interkulturelle Kompetenzen Reifegradmodell gemäss Bennet (1995) Ethnocentric Stages Ethnorelative Stages Denial->Defence->Minimization ->Acceptance->Adaption-> Integration Ethnozentrisch bedeutet, dass die eigene Kultur zentral/real erlebt wird. Personen in der Verleugnungsphase vermeiden andere Kulturen und isolieren sich physisch/psychisch davon. In der Verteidigungsphase wird die eigene Kultur als die einzig wahre und richtige verstanden und in der Minimierungsphase werden interkulturelle Differenzen als unwichtig erachtet, d.h. man geht davon aus, dass grundsätzlich alle Menschen gleich sind. Ethnorelativ heisst, dass die eigene Kultur im Kontext anderer Kulturen erlebt wird: Akzeptanz bedeutet, dass Menschen neugierig und respektvoll gegenüber anderen Kulturen sind. In der Anpassungsphase wird die Welt mit unterschiedlichen Augen betrachtet und das Verhalten wird so angepasst, dass man in einem fremden Umfeld wirkungsvoller agieren kann. Wird die Integrationsphase erreicht, kann sich ein Individuum in- und ausserhalb fremder Weltansichten wohl fühlen und erfolgreich bewegen, ohne sich selbst und seine ursprünglichen Wertehaltungen zu verleugnen. 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 15
Interkulturelle Kompetenzen Unterschiedliche Theorieansätzen – trotzdem weitgehend Einigkeit, dass folgende Grundvoraussetzungen für die interkulturelle Kompetenz ausschlaggebend sind: • Kenntnisse und Erfahrungen anderer Kulturen, Individuen, Nationen, Verhaltensweisen • Interkulturelle Sensibilität • Ausgeprägte sozial-kommunikative Fähigkeiten • Einfühlungsvermögen • Neugierde und Offenheit gegenüber Neuem und Anderem • Emotionale Stabilität • Fairness und Respekt als grundsätzliche Haltung • Freude an zwischenmenschlichen Interaktionen • Verhaltensdisponibilität 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 16
Interkulturelle Kompetenzen Interkulturell kompetente Individuen verfügen somit über spezifische Konzepte der Wahrnehmung, des Denkens, Fühlens, Handelns und Begreifens. Sie besitzen eine ausgeprägte Bereitschaft, Neues dazuzulernen und beziehen dabei früher gemachte Erfahrungen vorurteilsfrei mit ein. -> Interkulturell erfolgreich dürften somit Persönlichkeiten sein, welche die Fähigkeiten haben, in einem kulturfremden Umfeld • den eigenen Standpunkt transparent zu vermitteln • verstanden und respektiert zu werden • erfolgreich Verhandlungen zu führen und Kooperationen zu verwirklichen • ein persönlich so wie geschäftlich breit abgestütztes Netzwerk aufzubauen und zu pflegen • auf Mitarbeitende und Partner entsprechend Einfluss zu nehmen, um Ziele zu erreichen • und das Agieren sowie Reagieren des Partner zu antizipieren • sich im kulturfremden Kontext subjektiv empfunden wohl fühlen 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 17
Kulturschock eine Identitätskrise – was tun? - Informationen über das Gastland in Erfahrung bringen - Im Gastland einleuchtende Gründe für das Unverständliche suchen - Mit Einheimischen sprechen 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 18
Interkulturelle Kompetenzen Sind interkulturelle Kompetenzen lern- oder entwickelbar? Häufigste Inhalte interkultureller Trainings (Bolten, 2007) A soziale Verhaltensregeln b Kulturstandards n Informationen des Gastlandes e h H Vorurteile und Stereotypen m ä Nonverbale Kommunikation e u Verhandlungstechniken n f Wahrnehmungstraining d i e g Kommunikationstraining k Konfliktbehandlung e Problemlösungstechniken i Managementtechniken t 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 19
Interkulturelle Kompetenzen Interkulturelles Lernen gemäss Bolten (2007) Off the Job On the Job Kulturübergreifend Kulturpezifisch Trainerorientiert/kognitiv Trainerorientiert/kognitiv Seminare zu Kulturspezifische interkulturellem Handeln, Informationstrainings, Kulturtheorie/-antropologie interkulturelle Fallstudien, Diskursanalysen, Kultur- Anpassungs-Training Erfahrungsorientiert Erfahrungsorientiert Simulationen, Interkulturelle Planspiele Interkulturelles Rollenspiele, mit bi-/multikulturellen Coaching, Mediation interkulturelles Gruppen (intergrierte und Teambildung Sensivitätstraining mit interkulturelle Trainings) fiktivem Handlungskontext 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 20
Faktor „Mensch“ bei internationalen Mergers & Akquisitions M&A ermöglichen schnelles Wachstum unter eigener Kontrolle, jedoch werden Synergien von M&A oft überschätzt bzw. die Integritätskosten unterschätzt. Bei M&A profitieren zunächst der Verwaltungsrat und das Management (höhere Löhne), dann die Investmentbanker, die den „Deal“ durchführen. Es gibt unterschiedliche Studien über Erfolge bzw. Misserfolge von M&A (Reinecke, 2006). So sieht man bei branchenübergreifenden M&A Erfolgswahrscheinlichen von 40 – 60 %, bei Banken gar Misserfolge bis zu 80 %. Von 250 untersuchten europäischen Unternehmensfusionen waren nur 29 % nachhaltig wertsteigernd. Viele M & A-Transaktionen scheitern, weil: • sie die erwarteten Kostensenkungen nicht erreichen • das Marktpotenzial überschätzt wurde • die Integration länger dauert und mehr kostet als geplant, oder gar scheitert • wichtige Topmanager das Unternehmen verlassen oder der Börsenwert nach der Fusion sinkt, weil Anleger das Vertrauen verlieren. 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 21
Diversity Management -> "soziale Vielfalt gut/konstruktiv zu nutzen". • toleriert nicht nur individuelle Verschiedenheiten der Mitarbeitenden, sondern hebt diese im Sinne einer positiven Wertschätzung besonders hervor. Ziele von Diversity Management: • eine produktive Gesamtatmosphäre im Unternehmen • Soziale Diskriminierung von Minderheiten verhindern • Chancengleichheit verbessern • Gegenseitige Bereicherung und persönliche Entwicklung durch Erleben vielfältiger Perspektiven • Mehr Unternehmensflexibilität und -erfolg bei zunehmender Globalisierung und Internationalisierung • Gewinn an Human- und Wissenspotenzial dank vielfältiger Teams 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 22
Interkulturelle Zusammenarbeit Chancen interkultureller Teams: Mehr Ideenreichtum Wissenszuwachs ganzheitlichere Problemlösungen bessere Reaktion auf internationale Kunden/Märkte Erweiterung der Sprachkompetenzen bei Mitarbeitenden und somit auch im Unternehmen Persönliche Bereicherung und Weiterentwicklung 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 23
Interkulturelle Zusammenarbeit Gefahren interkultureller Teams: Höhere Konfliktanfälligkeit wegen sprachlicher Verständigungsprobleme oder wegen wegen unterschiedlicher Wertehaltungen/Normen 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 24
Interkulturelle Zusammenarbeit Interkulturelle Zusammenarbeit fördern: - bewusst interkulturelle Projektteams bilden - Bewusste Personalrekrutierung (im Ausland inserieren) - Sprachkurse anbieten - interkulturelle Seminare / interkulturelle Teamentwicklung - Länder-/Kulturpräsentationen durch Mitarbeitende mit entsprechendem Mittagsessen in der Kantine - Austauschtage mit ausländischen Unternehmenspartnern oder Tochtergesellschaften - Code of Business Conduct, Unternehmens- und Personalpolitik mit klaren Comitments gegenüber Diversität, - Freizeitanlässe (Sport, Feste, Outdoor-Teamentwicklungen, mit interkulturellem Inhalt, …) - Sensibilisierung und Schulung der Führungskräfte 08.11.2016 Internationales HRM/Internationale Arbeitsmärkte - (c) Patrizia Herzog 25
Interkulturelle Zusammenarbeit grazie merci thank you gracias 谢谢 спаси́бо 08.11.2016 Internationales HRM - (c) Patrizia Herzog 26
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