Verein Frauenservice Graz

 
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Verein Frauenservice Graz
J A H R
E S B E
R I C H
T 2 0 21
Verein Frauenservice Graz
Inhalt

Vorwort .............................................................. 3
Leitbild .............................................................. 4
Barrierefreie Services .............................................. 5
Vereinsvorstand, Zertifikate ..................................... 6
Vernetzung und Zusammenarbeit ............................. 7
Beratung ............................................................. 8
Infocafé palaver ................................................. 10
SXA-Info ........................................................... 12
SXAprof ............................................................ 13
Bildung ............................................................. 14
           Bibliothek & feministischer Denkraum ......... 15
           GenderWerkstätte .................................... 16
           Frauenservice Akademie .......................... 17
Forschung, Entwicklung, Projekte ............................ 18
           femmesTische, ÖGK ................................. 18
           Umibera mit Café BELLA ............................. 19
           Gewaltschutzprojekte ............................... 20
Veranstaltungsprogramm ....................................... 22
Öffentlichkeitsarbeit ........................................... 24
Pressespiegel ........... .......................................... 25
Organisationsstrukur ............................................. 29
Statistik ............................................................ 30
Finanzierung ...................................................... 34
Highlights .......................................................... 35
Impressum / Fördergeber*innen .............................. 36

Portraitfotos: © Monika Reiter 2021                                         Unser Infocafé palaver neu: offener Frauen*raum und Lernraum

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Verein Frauenservice Graz
Vorwort
Die feministische Vision ist
eine solidarische Welt

In diesen Tagen, da unser Jahresbericht für 2021 fertig ist,
beginnt Krieg in Europa und drängt augenblicklich alles andere
in den Hintergrund! Nach zwei Jahren Covid-Pandemie und
noch kaum gefühlter Entspannung in Sicht fallen weitere
verstörende Nachrichten und Bilder über uns herein.

Die psychosoziale und pädagogische Arbeit im Frauenservice                              Sigrid Fischer
                                                                                     Geschäftsführung
war vor allem auch im letzten Jahr nicht nur Beratungs-
Bildungs- und Unterstützungsarbeit, sondern in hohem Maße
auch „Containment“-Leistung. Also die Schaffung von sicheren,
ermutigenden und angstreduzierenden zwischenmenschlichen
Räumen, gemeinsames Aushalten von als unerträglich
empfundenen Belastungen und Kommunikation, die orientiert
und stabilisiert.
Zusätzlich dazu leistet unsere Arbeit immer auch stetige
Gegenbewegung, durch das Einbringen von Motiven der                                      Corina Geana
                                                                                       Finanzberichte,
Verantwortung, der Solidarität, der Toleranz, etc. in die              Assistenz der Geschäftsführung
Beratungs- und Bildungssettings. Ein enormes Stück
Anstrengung, das durch äußere Krisen und das ständige Auf
und Ab der Pandemiebekämpfung laufend befeuert wurde.

Dass Mitarbeiterinnen* einer Organisation trotz der Dynamik
dieser Kräfte konstruktiv und unterstützend bleiben, ist
nicht selbstverständlich und wir sind stolz darauf, dass das
Frauenservice als feministische Organisation die Basis dafür
immer wieder von neuem schafft.
                                                                                        Nurcan Özbas
An dieser Stelle, richte ich wie jedes Jahr, ein herzliches                                Reinigung
DANKE an alle meine Kolleginnen* für ihre Anstrengungen
nach außen und das immer wieder Sichern des Zusammen-
halts nach innen!

Gratulationen gebühren hier auch in jedem Fall den zwei
Jubilar*innen und allen Gründer*innen wie auch Mitwirkenden*
im Laufe der Jahre: Die FrauenStadtSpaziergänge feierten 30
Jahre und die GenderWerkstätte feierte 20 Jahre!
                                                                                         Sigrid Grießl
                                                                                        Buchhaltung,
Last but not least, vielen Dank auch allen Fördergeber*innen,                    Sekretariat, Empfang
allen Kooperationspartner*innen für die gute Zusam-
menarbeit und ein großes Danke auch an meinen immer                   Das Fraue
                                                                                 nservice b
                                                                      18 Mitarbe              eschäftigte
stärkenden Vorstand!                                                             iterinnen*                2021:
                                                                     8,6 Vollzeit             aufgeteilt
                                                  Sigrid Fischer                  stellen.               auf
                                                                     Für unsere
                                                                                Finanzieru
                                                                    29 Fördera               ng verfasste
                                                                               nträge und                 nw
                                                                    15 finanzg                Berichte an ir
                                                                               ebende Ste
                                                                   2021 wurd                llen.
                                                                               en unsere
                                                                   11.000 m                 Angebote
                                                                              al in Ansp               mehr als
                                                                                           ruch geno
                                                                                                      mmen.

                                                                                                                   3
Verein Frauenservice Graz
Leitbild

Das Frauenservice ist eine überparteiliche, über-                              UNSERE STÄRKEN SIND
konfessionelle und interkulturell offene Social-Profit-
Organisation. Als feministische Einrichtung, setzt das                         • die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams
Frauenservice sich für soziale Gerechtigkeit und gegen                         • unsere jahrzehntelange Erfahrung in frauenspezifischer
Sexismus, Rassismus, Homophobie und Diskriminierung ein.                         Arbeit
                                                                               • das Engagement, die Flexibilität und die Zufriedenheit
                                                                                 unserer Mitarbeiterinnen
UNSERE ZIELE SIND                                                              • das Initiieren von Neuem und die stetige Weiterent-
                                                                                 wicklung der Angebote auf Basis unserer Werte und
• die Chancengleichheit und Gleichstellung von allen                             Ziele
  Menschen unabhängig ihres Geschlechts in allen Be-
  reichen unserer Gesellschaft
• die Stärkung von Autonomie, Selbstbestimmung und                             QUALITÄT IN UNSEREN LEISTUNGEN IST UNS
  Existenzsicherung von Frauen*1                                               WICHTIG
                                                                               Als anerkannte Erwachsenenbildungseinrichtung ist
WIR LEISTEN BERATUNG, BILDUNG UND                                              unsere Arbeit mit dem LQW-Qualitätsgütesiegel und dem
FORSCHUNG                                                                      Ö-Cert ausgezeichnet.

• im Interesse von und für Frauen*                                             Wir stehen für:
• im Auftrag öffentlicher Organisationen
• für alle, die an Geschlechterpolitik interessiert sind                       •   Fundierte Information
                                                                               •   Vertrauliche Beratung
                                                                               •   Vielfältiges Bildungsangebot
WERTE, DIE UNSER HANDELN LENKEN                                                •   Expertise für Geschlechterpolitik

• Empowerment – Hilfe zur Selbsthilfe
• Respekt – vertrauensvolle, wertschätzende, gleich-                           ALS FEMINISTISCHE ORGANISATION
  rangige Begegnung und Kommunikation
• Ganzheitlichkeit – Miteinbeziehung der persönlichen,                         • engagieren wir uns für die Aufdeckung und Beseiti-
  familiären, ökonomischen und sozialen Lebensrealität                           gung von Diskriminierungen
  jeder Person                                                                 • wollen wir Feminismus durch unser Handeln definieren
• Anerkennung und Achtung der Vielfalt an Lebens-                                und weiterentwickeln
  weisen                                                                       • erkennen und respektieren wir eine geschlechtliche
• Barrierefreiheit und Inklusion – Lebensqualität für                            Vielfalt
  alle durch barrierefreie Räume und diversitätssensible                       • arbeiten wir zu Gunsten der gleichberechtigten Teil-
  Gestaltung von Lernmöglichkeiten                                               habe für alle Menschen unabhängig ihres Geschlechts
                                                                                 an allen gesellschaftlichen Ressourcen und Lebensbe-
                                                                                 reichen
                                                                               • nehmen wir in Kooperation mit gesellschaftskritischen
                                                                                 Männerorganisationen zu Geschlechterpolitik Stellung

1
    Das Sternchen bei Frauen* symbolisiert die vielfältigen Möglichkeiten von (weiblichen) Identitätsentwürfen und das Recht auf Selbst-Definition.

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Verein Frauenservice Graz
Barrierefreie Services

                                                        Barrierefreiheit und Inklusion
                                                     sind uns ein wichtiges Anliegen.
                                                                       Unser Standort,
                                                              alle Räumlichkeiten und
                                                                      WC-Anlagen sind
                                                               barrierefrei zugänglich.
- Wir beraten Sie.                                                Der Lift verfügt über
- Die Beratung kostet nichts.                                       eine Sprachansage.
                                                                Auf unserer Homepage
- Die Beratung ist vertraulich.
                                                                           gibt es auch
- Wir sprechen viele Sprachen.                                           Informationen
- Sie können uns anrufen.                                          in leichter Sprache.
- Sie können uns eine E-Mail schreiben.

                                                                                     5
Verein Frauenservice Graz
Vereinsvorstand
                       Sylvia Hojnik
                       Obfrau
                       Erziehungswissenschafterin mit
                       Schwerpunkt Soziale Arbeit,
                       Erwachsenenbildung,     Frauen-                                    Ingrid Franthal
                       forschung und Frauenbildung.                                       Kassierin
                       Hochschullehrende (FH Joan-                                        Psychologin, Mitbegründerin des
                       neum), Forscherin, Trainerin,                                      Frauenservice,   psychologische
                       Bildungsmanagerin und Unter-                                       Beratung und Geschäftsführung
                       nehmensberaterin                                                   bis 2014

                       Ursula Hauszer-Ortner
                       Obfrau-Stellvertreterin
                       Sozial- und Berufspädagogin, Er-
                       wachsenenbildnerin, Mediatorin,
                       Trainerin und Beraterin für parti-
                       zipative Prozessgestaltung, lang-
                       jährige interkulturelle Projektar-
                       beit in Lateinamerika und Europa;
                       derzeitige Schwerpunkte: Konflikt-
                       bearbeitung in der Gemeinschaft,
                       Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen

                        Monika Palt
                        Schriftführerin
                       Studium der Psychologie und Pä-
                       dagogik, klinische Psychologin
                       und    Gesundheitspsychologin,       Abschied von Monika Palt.
                       Psychotherapeutin in freier Praxis   Wir danken ihr für die vielen Jahre ehrenamtlicher Vorstandstätigkeit!

Zertifikate
Das LQW-Siegel bestätigt die                                Seit November 2014 ist der Verein Frauenservice
Sicherstellung von Europäischen                             Graz/Fachbereich Bildung im Verzeichnis der Ö-Cert
Qualitätsstandards in der Didaktik                          Qualitätsanbieter*innen gelistet.
und Organisation unserer Weiterbil-
dungsangebote sowie der frauen-
spezifischen Beratung. Es ist Aus-
druck für die fachliche Kompetenz
unserer Mitarbeiterinnen und die
konsequente      Qualitätssicherung
unserer Dienstleistungen und An-
gebote. 2012, 2016 und 2020 wur-
de das FRAUENSERVICE erneut mit
dem LQW-Gütesiegel ausgezeichnet.

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Verein Frauenservice Graz
Vernetzung und Zusammenarbeit

                                                        Women*s
                                                      Action Forum

                                  Netzwerk
                              Österreichischer
                           Frauen- und Mädchen-
                              beratungsstellen                        Dachverband
                                                                    Familienberatung

                                               Arbeitskreis Recht                          Antidiskriminierungs-
                                                                                                   stelle
            GenderWerkstätte                                                                    Steiermark

                                                                                       Bildungsnetzwerk
    Arbeitsgruppe                                                                          Steiermark
    „Prostitution“
  des Bundeskanzler-
    amtes/Frauen
                                                                              Arbeitskreis
                                                                               Mindest-
                   Hunger       Klagsverband                                   sicherung
                  auf Kunst                                                                      Gewaltschutz-
                  und Kultur
                                                     Frauenrat
                                                                                                     beirat
                                                        der
                                                                                                  Land Steier-
                                                     Stadt Graz
                                                                                                 mark Soziales

                             Netzwerk                                        Netzwerk
                                                                              gegen
                        Steirischer Frauen-
                                                                           sexualisierte
                          und Mädchen-                                        Gewalt
                         beratungsstellen
                                                   Gleichbehandlungs-
                                                       anwaltschaft
                                                        Steiermark

Praktikantin:
Selina Likowetz
im Rahmen des Masterstudiengangs Sozialpädagogik
an der Karl-Franzens-Universität Graz

                                                                                                                   7
Verein Frauenservice Graz
Beratung

In der Krise keine Frau zurücklassen

„Ich hab‘ schon alles probiert, ich komm‘                                    „Im zweiten Pandemiejahr habe manche
nicht in die Anmeldemaske rein!“                                             das Gefühl, den Anschluss zu verlieren.“
Frau E. steht aufgelöst im Eingangsbereich des Frauenser-                    Der Befund der Psychologin und Beratungsstellenleiterin
vice. Eine Eingabe beim AMS will mit ihrem Smartphone                        Daniela Hinterreiter zur drohenden Ausgrenzung macht be-
einfach nicht klappen. Einen PC besitzt Frau E. gar nicht.                   troffen. Isoliert zu leben gibt Frauen das Gefühl, von der
Mit wenigen Handgriffen hat eine Beraterin das Problem                       Gesellschaft abgehängt zu werden. Im Frauenservice sind
gelöst. Frau E. hat die Unterlagen auf die Plattform hoch-                   wir stolz darauf, dass unsere Türen trotz der anhaltenden
geladen und geht erleichtert wieder.                                         Gesundheitskrise für alle Frauen offengeblieben sind. Trotz
                                                                             mehrerer Lockdowns konnte im Frauenservice dennoch ein
Den Herausforderungen der Pandemie sind viele Frauen                         Großteil der Beratungen persönlich stattfinden. Und das
mit großem Mut begegnet. Die Bereitschaft, Neues aus-                        ist vor allem in Krisenzeiten und besonders belastenden
zuprobieren, erkennen wir an der starken Nachfrage bei                       Lebenssituationen von großer Bedeutung, was in der Psy-
unseren Onlineveranstaltungen.                                               chologischen Beratung deutlich spürbar war.
                                                                             Wer sich kaum mehr aus der eigenen Wohnung traut,
                                                                             braucht andere Kontaktmöglichkeiten zur Beratung. Das
                                                            2021             hat auch das Jahr 2021 eindrucksvoll gezeigt: Im Ver-
     90 Webinare und Infoveranstaltungen mit                                 hältnis zum Vorkrisenjahr 2019 hat sich die Anzahl der
    455 Teilnehmerinnen                                                      Anfragen wegen Telefon- und Videochatberatung mehr als
    126 Videochats                                                           verdoppelt. Die Mailanfragen sind um 60% gestiegen.

                                                                                                Seit Pandemiebeginn

                                                                                                                    2,5x
                                                                                     Die Telefonischen Beratungsanfragen
                                               einfach,
                           w ir k li c h nicht                                       haben sich mehr als verdoppelt.
                 en ist                         tial“
        „Loslass                        enpoten
                          ein Ries
        birgt j e

         Liebe Fr
                  d o c

                  au ...
                        h

                                 e r B  e r a tung hab
                                                           e ich die
                                                           Leben in
                                                                                2,4x           Die Anfragen wegen Videochatberatung
                                                                                               haben sich mehr als verdoppelt.
                             Ihr
                  nen und                     be mein
         Dank Ih
          Segel n
          die Hand
                  eu gese
                     genomm
                     aus der
                            tzt.
                              en
                              ve
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                                            lichen A
                                              estiegen
                                                          unden un
                                                         bhän
                                                          . Es
                                                              g ig
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                                                                   k e
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                                                                       d
                                                                       it
                                                                       in
                                                                                   Die Mailanfragen haben sich um
                                                                                                          erhöht.      60%
           bin auch       Ex-Ma  n n  a u s g
                                                        it und
                                                                 S  e lb -
                 e in e m                    F r e ih e
           von m                hl von
                       es Gefü
            großartig
                       eit.
            ständigk

8
Verein Frauenservice Graz
Seit Pandemiebeginn
„Ich lass meine Kollegin heute Nacht
nicht nach Hause. Sie wird geschlagen.“
Die zunehmende Bedrohung von Frauen durch Gewalt im
                                                                    Die Zahl der Beratungen zur Existenz-
                                                                    sicherung ist um 70% gestiegen.
                                                                                                                  70%
familiären Umfeld war weiterhin Thema im Frauenservice.                                  Mehr als jede zweite Beratung
Jede 8. Frau, die letztes Jahr eine Beratung aufsuchte,
war aktuell von Gewalt betroffen. Positiv zu vermerken
ist, dass immer mehr Menschen Zivilcourage zeigen, Ge-
                                                                      55%                hatte partnerschaftliche und
                                                                                         familiäre Konflikte zum Thema.

                                                                        3,5x
                                                                                                so häufig war familiärer
walt als gesellschaftliches Problem erkennen und Be-
                                                                                                Dichtestress in den
troffene aktiv unterstützen. So auch Frau F., die für ihre
                                                                                                Beratungen Thema.
junge Kollegin Informationen zum Schutz vor Gewalt ein-
holte und sie wenig später selbst zu einer Rechtsberatung
vorbeischickte. Im Frauenservice erfuhr Frau F. auch, wie
wichtig es für sie als Unterstützerin ist, selbst nicht ins
Fadenkreuz zu kommen, falls sie die junge Kollegin einige
Tage bei sich aufnimmt.
                                                                    Gesamtzahl der Kundinnen:                            1.555
„Ich erreiche meine Sachbearbeiterin                                Summe der Einzelberatungskontakte:                   4.010
seit einer Woche nicht.“                                            Davon
                                                                    Journaldienst:                                          409
In Zeiten, wo Home-Office auch bei vielen öffentlichen              Telefonische Beratung:                                1.581
Stellen oder Behörden zum Alltag gehört, haben Frauen,              Persönliche Beratung:                                 1.186
die sich sprachlich und schriftlich schwer verständigen             Onlineberatung:                                         708
können, große Hürden zu bewältigen. Wenn Ämter nur                  Videochat:                                              126
per E-Mail oder telefonisch erreichbar sind, ist nicht nur
in der Sozial- und Rechtsberatung, sondern auch in der
interkulturellen Beratung Hochbetrieb. Von Behörden-                Die Beratungsstelle wird finanziert von: BKA – Ministerien
seite wird unsere Unterstützung geschätzt, denn die                 für Frauen, Integration, Familie; Land Steiermark –
Abwicklung vieler Verfahren wird dadurch für alle Betei-            Fachabteilung Bildung und Gesellschaft, Gesundheit und
ligten einfacher und schneller.                                     Pflege

           Birgit Posch          Barbara Scherer   Petra Leschanz      Edith Abawe        Daniela Hinterreiter    Stephanie Migglautsch
   Arbeits- und Sozialberatung   Rechtsberatung    Rechtsberatung     Interkulturelle   Psychologische Beratung         Rechtsberatung
                                                                      Sozialberatung      Fachbereichsleitung

                                                                                                                                 9
Verein Frauenservice Graz
Infocafé

Infocafé palaver im Jahr 2021 –
Ein offener Frauen*raum zwischen zwei Welten

  Das Infocafé palaver ist ein Ort der interkulturellen                 in Kooperation mit dem Kunstverein Rotor drei Mal im
  Begegnung, ein Ort um neue und spannende Kon-                         Rahmen des Projektes „die Schule des Wir“ am Lend-
  takte zu knüpfen, sich auszutauschen, ein Ort für                     platz stattfand.
  Empowerment und des Voneinander-Lernens in einer
  respekt- und vertrauensvollen Umgebung.                               Eine der wichtigsten online Infoveranstaltungen wurde
                                                                        in Kooperation mit der ÖGK an zwei Tagen organisiert.
                                                                        Eine Ärztin bot online Aufklärungsarbeit zum Thema
2021 war ein Jahr der Vermeidung von sozialen Begeg-                    Corona Schutzimpfung an. Dieses Angebot wurde von
nungen und Interaktionen. Es war aber auch ein Jahr, um                 zahlreichen Frauen positiv aufgenommen.
neue Wege zu gehen und neue Möglichkeiten zu entde-
cken.                                                                   Eine spannende Reise durch Raum und Zeit ermöglich-
Im Sommer haben wir wichtige bauliche Veränderungen                     te auch der Besuch der Ausstellung Steiermark-Schau, in
durchgeführt, um das Infocafé palaver für verschiede-                   der die Teilnehmerinnen im Rahmen des Lehrgangs für
ne Angebote flexibel zugänglich zu machen. Klappbare                    Integrationswissen und interkulturelle Kompetenzen
Holztrennwände ermöglichen Abgrenzungsmöglichkeiten                     in Kooperation mit dem Universalmuseum Joanneum
und Rückzug für verschiedene Bildungs- und Beratungs-                   vieles über die Steiermark – „was war, wie es ist und was
angebote. Die angenehme Atmosphäre wird von allen                       sein könnte“, erfuhren.
Besucher*innen gelobt.

Um Kontaktverlust und Isolation entgegenzuwirken,
wurden einige Veranstaltungen und Angebote in den
öffentlichen Raum verlegt. Ein Beispiel ist das „Genera-                                     „Wir haben festgestellt,
tionen- und interkulturelle Frauenfrühstück“, welches                                  dass viele Frauen* technisch fitter
                                                                                      im Umgang mit zoom geworden sind.
                                                                                       Aber andere Frauen* bleiben leider
                                                                                      auf der Strecke und isolieren sich …“
                                                                                            palaver-ehrenamtliche Mitarbeiterin

Neue palaver-Räumlichkeit mit Edith Zitz und Mitarbeiterinnen* des FS   Besuch der Steiermark-Schau im Herbst 2021 mit Christian Pomberer,
                                                                        Universalmuseum Joanneum und Teilnehmerinnen* der Deutschkonver-
                                                                        sation bzw. des Lehrgangs

10
Kooperationspartner*innen 2021
AMS Graz-West und Umgebung
Friedensbüro Graz
Styria Vitalis
Österreichische Gesundheitskasse
Vergissdeinnicht Netzwerk Demenzhilfe                                                                                 Edith Abawe
Antidiskriminierungsstelle Steiermark                                                                  Fachbereichsleitung palaver

ETC Graz – Europäisches Trainings- und Forschungszent-
rum für Menschenrechte und Demokratie
Universalmuseum Joanneum, Stabstelle Inklusion und
Partizipation
Inspire Thinking
< Rotor > Zentrum für zeitgenössische Kunst

Lehrgang für Integrationswissen und
interkulturelle Kompetenzen
Frauenrechte und Gleichstellung
Bank und Kontoführung in der Digitalwelt                                 Silviya Bahchevanova                     Zina Kostadinova
Wie Bildung passiert – Das österreichische Schulsystem   Interkulturelles Projektmanagement,         Mitarbeiterin Infocafé palaver
                                                                                     Empfang
Arbeitssuche: Vielfältig und digital
Gut Zusammenleben in Graz
Museumspalaver „Unterwegs durch die Steiermark“
Arbeitssuche und Bildungsangebote des AMS
Empowerment-Workshop zu Antirassismus und Anti-                                                    Herzlichen Dank an
diskriminierung                                                                                        Krista Mossböck
Frauengesundheit: Corona & Coronaschutzimpfung                                                   Gertraude Rosenberger
                                                                                                            Doris Pichler
Teilnehmerinnen* 1. Durchgang:                    87                                                 Christine Chadwick
Teilnehmerinnen* 2. Durchgang:                    56                                                      Eveline Rieger
                                                                                                             Carol Black
Herkunftsländer:                                  25                                für ihre ehrenamtliche Mitarbeit!
Afghanistan, Algerien, Armenien, Bosnien,
Brasilien, Chile, Indien, Indonesien, Irak,
Iran, Italien, Kongo, Kosovo, Nigeria,
Rumänien, Russland, Serbien, Spanien,
Syrien, Tschetschenien, Türkei, Ukraine,
Ungarn, Venezuela, Vietnam
Cofinanziert von Stadt Graz Integrationsreferat               „… seit Beginn der Pandemie schätze ich
                                                                 die Verlässlichkeit dieser Institution
                                                            als Ankerpunkt in meinem Leben besonders!“
                                                                                  palaver-Nutzerin

Das Infocafé palaver wird finanziert von: Stadt Graz –
Frauen und Gleichstellung, Land Steiermark – Soziales,
Arbeit und Integration.

                                                                                                                                11
SXA-Info

Information und Beratung für Sexarbeiterinnen*
und Multiplikator*innen in der Steiermark

Auch dieses Jahr war für Sexarbeiterinnen* von Unklar-
heit und Verunsicherung geprägt. Während des Lock-
downs wurden sie erneut mit Arbeitseinschränkungen
und -verboten konfrontiert. Dabei machte der ständige
Wechsel der Regelungen und Maßnahmen die Informa-
tionsbeschaffung schwierig. Mangelnde Transparenz bei
den zuständigen Stellen bewirkte, dass sich alle Betrof-
fenen – Sexarbeiterinnen* sowie Betriebe – in ihrem
Bereich oft nicht auskannten. Daher erreichten uns vor
allem Anfragen in Bezug auf die Gesetzeslage und die
Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit, arbeitsrechtliche
Fragestellungen zu neuer Selbständigkeit, Fragen zu phy-
sischer und psychischer Gesundheit, zum Aufenthaltssta-
tus und zum Umstieg in andere Arbeitsfelder.
Bei der Suche nach relevanten Informationen zeigte sich,         2. Juni Internationaler Hurentag, Mariahilferplatz Graz, hinten Stadt-
wie unterstützend und aufbauend unser gut funktionie-            rat Robert Krotzer, Michaela Engelmaier (Frauenservice Graz) und eine
                                                                 Passantin; vorne: Gemeinderätin Manuela Wutte und Veronika Nitsche,
rendes Netzwerk sowie der fachliche Austausch auf natio-         Abgeordnete zum Steirischen Landtag
naler sowie internationaler Ebene ist.

Anlässlich des Internationalen Hurentags am 2. Juni
und des Internationalen Tags gegen Gewalt an
Sexarbeiter*innen am 17. Dezember sendeten wir unsere              Kontakte                                                    1.068
klare Botschaft an die Öffentlichkeit: Wir stehen für die
                                                                   Beratungen                                                     276
Stärkung der fairen und selbstbestimmten Arbeitsbedin-
gungen in der Sexarbeit und setzen uns gegen die gesell-           Streetwork-Touren steiermarkweit                                53
schaftliche Stigmatisierung ein.                                   Begleitung zu Ämtern und Behörden                                 7
                                                                   Besuchte Betriebe                                               52
SXA-Info wird finanziert von: Bundeskanzleramt – Mi-               davon in Graz                                                   25
nisterium für Frauen und Integration; Land Steiermark –
Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege; Land Stei-           davon in den Bezirken: Deutschlandsberg,                        27
ermark – Soziales, Arbeit und Integration; Stadt Graz –            Leibnitz, Voitsberg, Leoben, Bruck/Mur,
Frauen & Gleichstellung; Stadt Graz – Gesundheitsamt.              Feldbach, Hartberg, Weiz, Zeltweg

17. Dezember Internationaler Tag gegen Gewalt an
Sexarbeiter*innen, Lendplatz Graz                       Michaela Engelmaier              Manuela Chandler                Julia Pettinger
                                                    Projektleitung SXA-Info,        Koordination SXAprof,         Streetwork & Beratung
                                                      Streetwork & Beratung         Streetwork & Beratung

12
SXAprof

SXAprof – Empowerment von
Sexdienstleister*innen durch alternative
partizipative Bildungsformate

Projektlaufzeit: 09/2020–08/2022
Projektpartner*innen: SXA-Info, Madonna e.V. (D),
Szexmunkások Érdekvédelsmi Egyesülete (HU),
Asociatia SWC (RO)

Das Projekt SXAprof war – wie vieles andere auch – von             Wir verglichen, diskutierten und analysierten des Weite-
der Pandemie geprägt. Zwei Projekttreffen fanden online            ren partizipative Methoden der Wissensvermittlung und
statt, bevor es uns trotz sich täglich ändernder Bedin-            Informationsweitergabe.
gungen und Reiseeinschränkungen möglich war, nach                  Auch Überlegungen, wie man die aktive Teilhabe der
Rumänien und Budapest zu reisen, um dort gemeinsam                 Zielgruppe sinnvoll und nachhaltig fördern kann, wurden
mit unseren Partner*innen und Selbstvertreter*innen an             dokumentiert. Dabei gelangten wir zu dem Ergebnis, dass
unseren Projektzielen zu arbeiten.                                 eine gelungene Teilhabe ein Prozess sein muss, der es
Die zuvor schon gut funktionierende Online-Partner*schaft          Sexdienstleister*innen ermöglicht, sich von Anfang bis
wurde durch den unmittelbaren persönlichen Austausch               zum Ende einer Aktion aktiv zu beteiligen sowie diesen
intensiver und qualitativ noch hochwertiger.                       Prozess auch mit allen anderen Partner*innen gleichwer-
In den Treffen standen u.a. eine Zielgruppenanalyse, die Ab-       tig evaluieren zu können.
klärung der Anforderungen an die Sexdienstleister*innen,           Natürlich muss es Sexdienstleister*innen selbst überlas-
sowie ihre Kompetenzen und Bedürfnisse im Mittelpunkt.             sen werden, inwieweit sie sich engagieren – viele von
Dem gegenüber befassten wir uns ebenso mit den Anfor-              ihnen können sich Aktivismus nicht leisten, sie müssen
derungen und Fähigkeiten, die Berater*innen mitbringen             ihren Lebensunterhalt verdienen.
sollten, um Sexdienstleister*innen informieren und „em-
powern“ zu können.

                                             Projekttreffen in Budapest vom 11.–14.10.2021

                                                                                                                        13
Bildung

 Die Bildungsangebote des Frauenservice, der Frau-           Der Fachbereich Bildung ist auf Ö-Cert gelistet. Damit
 enservice Akademie und der GenderWerkstätte sind            wird unsere hohe Qualität und Transparenz österreichweit
 ausgerichtet auf Reflexion und Dialog, Vielfalt und         anerkannt.
 Heterogenität. Der Fachbereich Bildung bewegt sich
 an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis.
 Wir streben nach Auseinandersetzungen, die undog-
 matisch und öffnend geführt werden, und setzen
 uns für eine friedlichere und gerechtere Welt ein.

 Bildungsveranstaltungen gesamt                 57
 Teilnahmen gesamt                             787

FrauenStadtSpaziergänge 2021
Verbesserte Inklusion                                        • „Frauen, die arbeiten … Pionierleistung – Notwendig-
Die Nutzung von Audioguides im Rahmen der Frauen-              keit – Förderung?“
StadtSpaziergänge offenbarte sich als sehr sinnvoll:         • „Hidden Figures“ – Auf den Spuren steirischer Künstler-
Einhaltung der Abstandsvorgaben, bessere Hörbarkeit            innen von 1850–1950 in Graz
der Referentinnen*, Menschen mit Mobilitätseinschrän-        • „Über Barrieren hinweg“
kungen finden immer eine Sitzgelegenheit und können          • „Fluten – in Graz und weltweit“
dem Vorgetragenen dennoch beiwohnen, Eltern können           • „Sexarbeit – eine „geregelte“ Angelegenheit“
dem Bewegungsdrang ihrer Kinder folgen während sie
weiterhin das Gesagte hören. Im FrauenStadtSpazier-
gang „Über Barrieren hinweg“ haben zwei Aktivistinnen*
für die Rechte von Menschen mit Behinderungen – eine
Selbstvertreterin* und eine Verbündete* – erzählt welche
Barrieren diese, v.a. Frauen* mit Behinderungen, erleben
und Wege für mehr Teilhabe aufgezeigt.

                                                n!
                              Gratulatio
                                                 1
                                1991-202
                                   30    J a h re
                                                         e
                               n S t a d t S p aziergäng
                         Fraue

                                                             FrauenStadtSpaziergang „Über Barrieren hinweg“ , 16.09.2021

14
Bibliothek und feministischer Denkraum

      Öffnungszeiten:
      Montag 9:00–14:00 Uhr, Mittwoch 15:00–18:00 Uhr
      Online Recherche unter frauenservice.webopac.at

   Die Veranstaltungen des Feministischen Denkraums sind
   kostenlos und für alle Interessierten offen.

   Von Systemerhalt zu Systemtransformation
   Mehr als 70 % der Beschäftigten in systemrelevanten Be-
   rufen sind Frauen*. Die Einkommen zählen zu den nied-
   rigsten in Österreich. Die geringe Entlohnung geht mit                           Lesung „Ina erforscht den Weltraum“ für Kinder und ihre Eltern in Ko-
                                                                                    operation mit dem Grazer Kindermuseum FRida & freD, 2.10.2021. Die
   prekärer sozialer Absicherung und erhöhter Gefahr von                            Lesung hat auch zweimal in den Regionen in Kooperation mit dem Verein
   Altersarmut einher. Die Armutsgefährdung für Beschäf-                            Akzente – Frauen- und Mädchenberatungsstelle Voitsberg stattgefunden.
   tigte mit Migrationsgeschichte ist innerhalb derselben
   Berufssparte häufig noch höher. Unbezahlte Sorgearbeit
   wird immer noch mehrheitlich von Frauen* – oft zusätz-
   lich zur Erwerbsarbeit – erledigt. All das wurde durch die
   Coronopandemie noch verstärkt. Und während diese real-
   politischen Missstände vorherrschen, werden feministi-
   sche Forderungen zunehmend entkräftet, indem sie zur
   Vermarktung von (Schönheits-)Produkten genutzt wer-
   den, wie Beate Hausbichler in der Lesung aus und Diskus-
   sion zu ihrem Buch „Der verkaufte Feminismus – Wie aus
   einer politischen Bewegung ein profitables Label wurde“
   eindringlich darlegte (Hybridveranstaltung im Frauenser-
   vice Graz, 24.06.2021). Umso wichtiger sind Bücher, die
   Kindern (und ihren Eltern) zeigen, wie eine Welt frei von
   Geschlechterstereotypen aussehen kann, wie es Felicitas                          Hybride Lesung & Diskussion „Der verkaufte Feminismus. Wie aus ei-
                                                                                    ner politischen Bewegung ein profitables Label wurde“. Von re nach li:
   Fröhlich bezogen auf Mädchen* in der Technik in ihrem                            Marcella Rowek (Frauenservice Graz), Beate Hausbichler (Autorin) &
   Buch „Ina erforscht den Weltraum“ tut.                                           Barbara Grabher (Diskutantin)

                           Tipp!         thek
                              der Biblio                                            Die Bildungsarbeit des Frauenservice wird finanziert
                 Bücher in                                                          von: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und
                                                                 im
                                                  lter*innen
                        ic ht!  –  S ystemerha          ins k i                     Forschung, Land Steiermark – Bildung, Gesellschaft, Ge-
            reicht n                    & Clara Be
                                                     rl                             sundheit & Pflege, Stadt Graz – Frauen und Kultur.
„Klatschen        L u na  Al-Mousli
      Porträ t“ ,
                                                             litischen
                                    –  W ie a u s einer po
                          ismus                     wurde“,
           ufte Femin                  bles Label
„Der verka             e in  p rofi ta
        Bewegung ate Hausbichler
                        Be

        294 Bibliotheksbesucher*innen
      3600 Exemplare im Medienbestand
                                                                                Marcella Rowek                    Eva Taxacher             Sabine Messner
                                                                    Leitung Referat Bildung und    Koordination und Lehrgangs-              Bibliothekarin
                                                                           Öffentlichkeitsarbeit      leitung GenderWerkstätte

                                                                                                                                                       15
GenderWerkstätte

GenderWerkstätte – 20 Jahre 2001–2021

Die GenderWerkstätte wurde 2001 von Kolleg*innen des                      Imagefilm zum Jubiläum
Verein Frauenservice Graz und der damaligen Männerbe-                     Nach 20 Jahren, 14 durchgeführten Lehrgängen und un-
ratung (heute: Verein für Männer- und Geschlechterthe-                    zähligen Bildungsangeboten ist die GenderWerkstätte
men) gegründet.                                                           nach wie vor in Österreich und im gesamten deutsch-
                                                                          sprachigen Raum einzigartig. Anlässlich dieses Jubiläums
Im Mai 2001 wurde das Kooperationskonzept „Ideenwerk-                     haben wir Grazer*innen eingeladen, an einem kleinen
stätte gender“ für den Staatspreis für Erwachsenenbil-                    Imagefilm teilzunehmen:
dung eingereicht. Zielsetzung war u.a.: „die Modellwirkung                • Wann hast du dich das erste Mal mit den Themen Ge-
der Kooperation und emanzipatorischen Kommunikation                          schlecht & Gleichberechtigung beschäftigt?
von Frauenservice und Männerberatungsstelle und die An-                   • Was hat sich in 20 Jahren verändert?
regung aller Akteurinnen und Akteure sich aktiv an der                    • Und was braucht es für die Zukunft?
gesellschaftspolitischen Diskussion zur Verwirklichung von
Geschlechterdemokratie zu beteiligen“ (zit).

Gründungsteam und erste Sitzungen: v.l. Sigrid Fischer, Heinz Baumann,
Manfred Kummer, Hubert Gerlich, Ingrid Franthal, Lisa Rücker, Christian   QR Code zum Film:
Scambor.
                                                                          Ein Projekt mitgefördert von

TU Lehrgang                                                               Zertifikatslehrgang

2. Durchgang: „Gender- und Diversitätskompetenzen                         14. Durchgang: „Gender – Diversität - Intersektionali-
für Wissenschaftler*innen. Relevantes Know-how für                        tät. Relevante Kompetenzen für die Praxis“
eine menschenfreundliche, geschlechter- und diversi-                      2021 schlossen 13 Teilnehmende mit dem Zertifikat zur
tätsbewusste Technik und Naturwissenschaft“                               Gender Beratung im eigenen Berufsfeld ab.
Im Auftrag von und Kooperation mit dem Büro für Gleich-                   Im Herbst 2021 startete der mittlerweile 15. Durchgang
stellung und Frauenförderung der TU Graz.                                 des Lehrgangs mit 17 Teilnehmenden.

Zur Dokumentation des Lehrgangs wurde eine Broschüre
mit den Abschlussarbeiten der Teilnehmenden und einer
fachlichen Einordnung dieser aus Sicht der Geschlechter-
forscherin Elli Scambor veröffentlicht.

QR Code zum Dokument:                                                     Der Lehrgang wurde finanziell unterstützt von Bundes-
                                                                          ministerium für Bildung und Land Steiermark, Fachabtei-
                                                                          lung Bildung & Gesellschaft.

16
Frauenservice Akademie

 Unter dem Label Frauenservice Akademie bieten wir
 die langjährige Expertise unserer Kolleginnen* zu
 gleichstellungsrelevanten Thematiken und Frage-
 stellungen an: als öffentlich ausgeschriebene Weiter-
 bildungen wie auch in maßgeschneiderten Paketen
 für Organisationen, Einrichtungen, Projekte oder Ini-
 tiativen. Frauenservice Mitarbeiterinnen* vermitteln
 ihr Know How in Form von praxisorientierten Vorträ-
 gen, Workshops oder Seminaren, als Weiterbildungen

                                                                                                                      Foto: Clay Banks/unsplash
 für Teams, in Betrieben, für Inputs bei Tagungen,
 Lehrveranstaltungen oder als Diskutantinnen* bei
 Podiumsdiskussionen. Zusätzlich laden wir nach
 Bedarf und auf Anfrage externe Referentinnen*
 zu spezifischen Themen ein, um die vielfältige ge-
 schlechterpolitische Expertise unseres Angebots
 umfassend zu vervollständigen.                            Beiträge zu wissenschaftlicher Forschung & Lehre
                                                           Auswahl 2021:

Weiterbildungen für Multiplikator*innen in psycho-         • Interview für Studie „Working Poor“, Erwerbsarmut
sozialen Arbeitsfeldern & im Gesundheitswesen                bei Frauen, FH Joanneum Graz, Studiengang Soziale
                                                             Arbeit
Aus unserer Beratungsarbeit wissen wir, wie essentiell     • Interview f. Masterarbeit zum Thema 24-Stunden-
juristisches Basiswissen für die umfassende, stärkende       Pfleger*innen mit Migrationshintergrund
Begleitung von Frauen* in psychosozialen Notlagen ist.     • Interview im Rahmen einer Dissertation über den
                                                             Zugang älterer Migrant*innen zum österreichischen
Weiterbildungen 2021:                                        Gesundheitswesen, Center for Interdisciplinary
• „Gewaltschutz: Melde- und Anzeigepflichten für Ge-         Research on Aging and Care (CIRAC), Karl-Franzens
  sundheitsberufe“ (5 x)                                     Universität Graz
• „Asyl- und Fremdenrecht in der Frauen- und Familien-     • Input & Diskussion bei Expert*innen Talk zu
  beratung“ (2 x)                                            „Diversitätsprozesse gestalten“, FH Joanneum Graz
• „Juristische Expertise zu psychischen Formen der Ge-     • Input in Lehrveranstaltung zum Thema „Prostitution
  walt“ (1 x)                                                in öffentlichen und populären Diskursen“, Karl-
• „Juristisches Update für die Familien- und Frauenbe-       Franzens Universität Graz
  ratung: Frauenrechte in Österreich“ (1 x)                • Vorstellung Frauenservice Graz & Input zum Thema
• „Juristisches Update für die Familien- und Frauenbera-     Sexarbeit in Lehrveranstaltung Gender Studies,
  tung: Trennung, Unterhalt- und Kindschaftsrecht“ (1 x)     Pädagogische Hochschule Graz

2021 haben 138 Teilnehmer*innen aus 6 Bundeslän-           Themen, die im Rahmen der FrauenStadtSpaziergänge
dern teilgenommen.                                         gebucht wurden:

                                                           •   „Streifzüge durch die Geschichte der Frauenbewegung“
                                                           •   „Woment Projekt – Geschichte von Frauen in Graz“
                                                           •   „Sexarbeit“
2021                                                       •   „Schwangerschaft und Geburtshilfe“
Veranstaltungen                                20          •   „Hexen, Huren, Straftäterinnen – Frauen und Justiz“
                                                           •   „Organisierte Liebe – Formen der Solidarität und der
Teilnehmer*innen                               325
                                                               Beziehungen“

                                                                                                                17
Forschung – Entwicklung – Projekte

Frauen* in der Steiermark sprechen über Gesundheit, Lebensalltag und Familie
Ein Netzwerkprojekt der Frauen- und Mädchenberatungsstellen Novum in den Regionen Murau & Murtal, innova in Feld-
bach & Weiz und dem Frauenservice Graz

Weibliche Selbstbestimmung und damit die Gesundheit,
Teilhabe und Lebensqualität von Frauen* wirksam und
nachhaltig zu fördern, ist das vorrangige Anliegen
von femmesTische. Besonders an diesem Projekt ist,
dass die muttersprachlichen und lebensweltnahen
Gesprächsrunden im persönlichen Umfeld der Frauen*
stattfinden. So werden Themen, Sorgen und Bedürfnisse
der Frauen näher und direkter erfahrbar. Die Gefahr, durch
die Pandemie gerade diese Zielgruppe in die Isolation und
Privatheit zu verlieren und sie nicht mehr erreichen zu
können, war im letzten Jahr latent immer da. Dazu waren
wir auch intensiv damit beschäftigt, ein kultursensibles     Eine femmesTische Gesprächsrunde im Infocafé palaver, Frauenservice
und zur Auseinandersetzung anregendes Methodenset            Graz
zum Thema Gewalt in Beziehung und Partnerschaft
zu entwickeln. 2021 konnten wir dann stolz unser Set                   femmesTische
„Beziehung Leben“ erstmals in den Gesprächsrunden              382 Migrantinnen* aus
einsetzen. Denn indem wir Gewalt frühzeitig zum Thema           27 Herkunftsländern
machen, können wir präventiv und stärkend arbeiten und           18 Moderatorinnen* aus
den Kreislauf von Scham & Tabuisierung ein Stück weit            11 Nationen
unterbrechen.
                                                                 67 Gesprächsrunden in
                                                                 11 Sprachen in
                                                                  5 Regionen

Gesundheit von Frauen mit Migrationshintergrund fördern –
Ein Netzwerkprojekt von femmesTische Steiermark, der ÖGK und dem
Gesundheitsfonds Steiermark
Studien zeigen, dass insbesondere Frauen* mit Migrati-
onsgeschichte schwer durch herkömmliche Gesundheits-
förderungs- und Präventionsprogramme zu erreichen
sind. Um ihnen dennoch wichtige medizinische Themen                     167 Migrantinnen* aus
und alltagsnahes Wissen über unser Gesundheitssystem
zugänglich zu machen, wurde 2021 diese Kooperation
                                                                         23 Herkunftsländern
ins Leben gerufen. Wichtige Themen wie Mutter-Kind-             12 Moderatorinnen* aus
Pass, Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen & Corona                 9 Nationen
oder Familienplanung & Verhütung wurden in unseren                          36 Gesprächsrunden in
Gesprächsrunden diskutiert. Für diese spezifischen Inhal-
te wurden unsere Moderatorinnen* speziell geschult und                       9 Sprachen in
mehrsprachige Schulungs- und Informationsunterlagen                          5 Regionen
entwickelt. Und das Wichtigste ist: es stieß auf viel Be-
geisterung!

18
Umibera –
Umfassende Frauenspezifische
Beratung von Migrantinnen*

Unsere Erfahrungen aus der Beratung zeigen, dass be-
stehende geschlechtsspezifische und soziale Benach-                         Café
teiligungen von Frauen* mit Migrationsgeschichte sich
verstärken, wenn dazu geringere Zugänge zu Ressourcen                      BELLA 18
                                                                                 Herkunftsländer
und Chancen oder traumatische Gewalt- und Fluchterfah-
                                                                                     Venezuela, Afghanistan, Ägypten,
rungen kommen. Wenn dann pandemiebedingt auch noch
                                                                                     Kolumbien, Senegal, Bulgarien, Rumänien,
Themen wie Arbeitslosigkeit, Beziehungs- und/oder Auf-
enthaltsprobleme, Existenzängste, beengte Wohnverhält-
nisse, Homeschooling oder Schwierigkeiten mit der Kin-
                                                                          33
                                                                         Termine
                                                                                     Türkei, Slowakei, Italien, Russland,
                                                                                     Brasilien, Indien, Vietnam, Bosnien,
                                                                                     Ungarn, Kosovo und Österreich
derbetreuung kommen und keine Aussicht auf Entlastung
und Erholung gegeben ist, dann hat das natürlich eine
besondere Brisanz. Das spürten wir auch im Jahr 2021.                               Teilnehmerinnen*          71
Umso wichtiger war es uns daher, gerade dieser Zielgrup-
pe konstante interdisziplinäre und niederschwellige Be-
ratungsangebote anzubieten. Auch wenn unsere offenen             Unser neu konzipiertes Arbeitscoaching wurde letztes
Angebote, wie die Interkulturelle Sprechstunde oder              Jahr vor allem von Frauen* in Anspruch genommen, die
auch das Café BELLA aufgrund der Corona-Maßnahmen                technisch sehr unsicher waren und vielfältigste Fragen
leider immer wieder nur eingeschränkt zur Verfügung              rund um das Arbeiten am PC und im Internet hatten.
standen, gelang es uns jedoch in Form von Online und             Die Unterstützung erfolgte in Gruppensettings oder in
Telefonischen Beratungen mit den Frauen* in Kontakt zu           einem individuellen Gespräch und umfasste z.B. Basics
bleiben. Das zeigte sich vor allem im Café BELLA, dass           am PC, das Erstellen von Bewerbungsunterlagen, Jobsu-
trotz allem von 77 Frauen* besucht wurde.                        che in Suchmaschinen oder Bewerbungsportalen und das
                                                                 Trainieren von Vorstellungsgesprächen. Vor allem aber er-
                                                                 möglichte dieses technische Wissen, auch in Zeiten der
                                                                 Lockdowns und der privaten Isolation, weiterhin mit uns
               „Erst nach der Beratung mit Ihnen                 in Verbindung zu bleiben und bedeutete für viele unserer
        habe ich mich getraut, mich für eine Stelle              Frauen* zudem ein Stück Unabhängigkeit, Freiheit und
     zu bewerben. Und stellen Sie sich vor, ich habe             Selbstbestimmtheit.
         bereits ein Vorstellungsgespräch gehabt
             und kann zu arbeiten beginnen.
                 Ich danke ihnen für ALLES!“
                       Zitat einer Kundin                                                               Bundesministerium für Integra�on

                                                  Silviya Bahchevanova           Daniela Hinterreiter                       Edith Abawe
                                              Projektmitarbeit umibera        Projektleitung umibera            Projektmitarbeit umibera
                                                     und femmesTische              und femmesTische

                                                                                                                                      19
Gewaltschutzprojekte
„Es passiert bevor ES passiert“
Kampagne zur Gewaltprävention und Aktivierung der Zivilcourage durch aufsuchende
Vernetzung und Information

Ein gemeinsames Projekt von 5 Frauen- und Mädchenbe-        Personen aus dem näheren Umfeld benötigen, um pro-
ratungsstellen – Verein Frauenservice Graz, Mafalda Graz,   aktiver bei vermuteten/beobachteten/gehörten Gewalt-
Freiraum Leibnitz, Innova Weiz/Feldbach, Novum Murau/       übergriffen agieren zu können.
Murtal. Sie sind Mitglieder des Netzwerks der Steirischen   Alle Teilnehmerinnen* waren sich einig: Gewalt wird nur
Frauen- und Mädchenberatungsstellen und kooperieren         dann sichtbar, wenn sie als solche erkannt und benannt
seit Jahren unter einem gemeinsamen Qualitätskonzept        wird. Die Sensibilisierung dafür, wo Gewalt beginnt und
in der Durchführung von frauen*spezifischen Projekten.      auf welche Alarmsignale geachtet werden muss, ist enorm
                                                            wichtig.
Das Projektziel war es, engagierte und interessierte Pri-
vatpersonen über Gewalt an Frauen* zu informieren und       In Phase zwei wurden aus den vorhandenen Ideen ge-
dadurch ihr zivilcouragiertes Handeln zu stärken.           meinsam mit allen Projektpartnerinnen* Kampagnenma-
                                                            terialien entwickelt. Mit verschiedenen Bildern, Slogans
In der ersten Phase des Projektes wurden Workshops mit      und Videos machten wir darauf aufmerksam, dass es keine
Vertreterinnen* von institutionalisierten Frauen*gruppen    Rechtfertigung für Gewalt gibt.
der Zivilgesellschaft durchgeführt. Dort wurde Wissen       In der dritten Phase wurden verschiedene Sujets in regel-
über verschiedene Formen und Anzeichen von Gewalt           mäßigen Abständen über die vorhandenen gruppenspezi-
vermittelt und es wurde diskutiert, wie Zivilcourage und    fischen Social Media Kanäle verbreitet.
das Mitwirken von Privatpersonen zur Gewaltprävention
erhöht werden kann. Auch haben wir uns darüber ausge-
tauscht, welche Informationen betroffene Frauen* sowie

 Mitwirkende bei der Materialienentwicklung
     16 Teilnehmerinnen* aus
       7 verschiedenen Frauen*gruppen
 Verbreitung der Kampagne
     11 Sujets + Videos erreichten
  9831 Personen in digitalen Medien                                                                  Michaela Engelmaier
                                                                                                     Projektdurchführung

Sujetbeispiele der online Kampagne für Gewaltprävention

20
Aktiv zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Gedenken | Virtuelle Ausstellung | Interviewaktion am Lendplatz

Am 25. November 2021, nur wenige Tage nachdem ein          durch eine virtuelle Ausstellung – in einen intensiven
Lockdown neuerlich viele Frauen in die private Isolation   Austausch traten. Den Abschluss der Veranstaltung bilde-
zurückgeworfen hatte, war es für das Frauenservice umso    te das Gedenken an jene 31 Frauen, die im Jahr 2021 in
wichtiger, am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frau-    Österreich vom (Ex-)Partner ermordet worden sind.
en auf ein brennendes Problem hinzuweisen: den Zusam-
menhang zwischen patriarchaler Gewalt und fehlender
Chancengleichheit.

Bereits im Oktober konnten wir das Projektteam der
Schülerinnen der HLW Schrödingerstraße zu einer Work-
shopreihe zur Gewaltprävention begrüßen. Danach führ-
ten die Schülerinnen Interviews mit 60 Passant*innen
am Lendplatz durch, mit dem Ziel, Gründe für die hohe
Gewaltbetroffenheit von Frauen und Auswege daraus
zu beleuchten. Mit der Befragungsaktion erreichten wir
u.a. Student*innen, Landwirt*innen, Pädagog*innen,
Jurist*innen,     Architekt*innen,     Arbeiter*innen,
Pensionist*innen und Psycholog*innen und förderten         Gedenkaktion vor dem Frauenservice Graz im Rahmen der 16 Tage gegen
überraschende und ermutigende Ergebnisse zu Tage:          Gewalt an Frauen und Mädchen, per Video in das kollektive Gedenken
                                                           online eingebunden

• Die Bevölkerung nimmt die hohe Zahl der Morde an
  Frauen durch (Ex-)Partner in Österreich als gravieren-
  des Problem wahr.
• Der Zusammenhang zwischen hoher patriarchaler Ge-
  waltinzidenz und fehlender Chancengleichheit von
  Frauen durch niedrige Bezahlung, strukturell ver-
  ankerte Pensionsarmut oder veraltete Rollenbilder in
  der Kindererziehung wurde von den Befragten über-
  wiegend bestätigt.
• Sehr stark artikuliert wurde der Wunsch nach Aufklä-
  rung über gewaltbegünstigende Dynamiken und dem
  Ausbau von Beratungs- und Schutzangeboten für
  Betroffene.
• Ideen aus der Bevölkerung, wie strukturell gewaltför-    Onlineveranstaltung mit Gedenken und virtueller Ausstellung im Rah-
  dernde Mechanismen abgebaut werden können, ver-          men der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
  dienen Beachtung, Analyse und entsprechende Ange-
  bote.
• Von den Befragten wurde große Bereitschaft geäußert,
  persönlich aktiv zu werden, um Gewalt gegen Frauen
  hintan zu halten. Koordinierte Angebote und Unter-
  stützung von Zivilcourage werden jedoch vermisst. Dass
  zum Mut, Zivilcourage zu zeigen, auch ein notwendiger
  Selbstschutz gehört, ist den wenigsten bewusst.

Gemeinsam mit den jungen Schülerinnen konnten wir
die Befragungsergebnisse in einer Onlineveranstaltung                                                             Petra Leschanz
vor über 50 Teilnehmenden präsentieren, die – angeregt                                                      Projektdurchführung

                                                                                                                            21
Veranstaltungsprogramm

Fachbereich Beratung                                           komplexes Feld“, Modul 2: „Gender Work(s) in Arbeit,
• „Einvernehmliche Scheidung. Rechtsinfo für Frauen“           Bildung & Sprache“, Modul 3: „Den Ungleichheiten auf
  (2 x monatlich)                                              der Spur. Praktische Analysen und gute Argumente“,
• Gesprächsrunden ,,femmesTISCHE‘‘ – Frauen* in der            Modul 4: „Diversität & Geschlecht. Kompetenzen für
  Steiermark reden über Gesundheit, Lebensalltag               die Bildungsarbeit“, Modul 5: „It’s time! Gerechtigkeit
  und Familie (monatlich)                                      managen – Umsetzungsprozesse diversitätsorientiert
• Onlineveranstaltung im Rahmen der 16 Tage gegen              gestalten.“ Modul 6: ,,Qualität und Professionalität
  Gewalt an Frauen – Gedenken, Virtuelle Ausstellung,          im eigenen Projekt‘‘.
  Stimmen gegen Gewalt vom Lendplatz                         • Lehrgang „Gender- und Diversitätskompetenz für
• Café BELLA: Gruppenberatung rund um Bewer-                   Wissenschaftler*innen“ auf der Technischen Uni-
  bung & Arbeitssuche; individuelles Arbeitscoaching           versität Graz: Modul 1: Diversity Matters, Eine Ein-
  (wöchentlich)                                                führung, Modul 2: What the hell is Gender?, Modul
• Gesprächsrunden Gesundheitskompetenz von Frauen*             3: Gender & Diversität in der Lehre, Modul 4: Gen-
  mit Migrationshintergrund (monatlich)                        der & Diversität in der Forschung, Modul 5: Gender
                                                               & Diversität in der Teamzusammenarbeit und Perso-
                                                               nalauswahl, Modul 6: Abschluss und Präsentation der
Infocafé palaver                                               Praxisarbeiten
• Deutsch- und Englischkonversationsgruppe                   • Sofa Session #7: Identitätspolitik und „wir“
  (wöchentlich)
• Ausstellung und Führungen: ,,Active Urban Citizen-
  ship: Was wäre wenn …?‘‘                                   Bibliothek & Feministischer Denkraum
• Informationsveranstaltung über Zahngesundheit, im          • Lesung & Diskussion „Ina erforscht den Weltraum“
  Rahmen der Deutsch-Konversation                              für Elementarpädagog*innen zum Thema Geschlech-
• Interkulturelles und generationenübergreifendes              terstereotype in Berufswahl & -wegen (in Koope-
  Frauenfrühstück (monatlich)                                  ration mit der Frauen- und Mädchenberatungsstelle
• Langer Tag der Demenz im September, Kooperations-            Voitsberg)
  veranstaltung mit Vergissdeinnicht – Netzwerk De-          • Lesung & Diskussion „Der verkaufte Feminismus –
  menzhilfe                                                    Wie aus einer politischen Bewegung ein profitables
• Vernissage der Ausstellung ,,Energiebilder‘‘ von Maria       Label wurde“ (hybrid – Graz & online)
  Schrettl                                                   • Lesung „Ina erforscht den Weltraum“ zum Thema
• Malgruppe (wöchentlich)                                      Geschlechterstereotype in Berufswahl & -wegen (in
• „Fit mit Masumeh“, Sportgruppe (wöchentlich)                 Kooperation mit der Frauen- und Mädchenberatungs-
• Lerncafés im Rahmen des Lehrgangs für Inte-                  stelle Voitsberg)
  grationswissen und interkulturelle Kompetenzen:            • Lesung „Ina erforscht den Weltraum“ zum Thema
  ,,Frauenrechte und Gleichstellung in Österreich‘‘,           Geschlechterstereotype in Berufswahl & -wegen
  ,,Bank und Kontoführung in der Digitalwelt“, „Mu-            (Graz, in Kooperation mit dem Kindermuseum FRida
  seumspalaver – Unterwegs durch die Steiermark‘‘,             und FreD)
  Empowerment-Workshop zu Antirassismus und Anti-
  diskriminierung, ,,Arbeitssuche: Vielfältig und Digi-
  tal‘‘, ,,Gut Zusammenleben in Graz“, ,,Gut zu wissen‘‘ –   FrauenStadtSpaziergänge
  Frauengesundheit: Corona & Coronaschutzimpfung             • „Hidden Figures‘‘ – Auf den Spuren steirischer Künst-
                                                               lerinnen von 1850–1950 in Graz
                                                             • Frauen, die arbeiten … Pionierleistung – Notwendig-
GenderWerkstätte                                               keit – Förderung?
• Lehrgang „Gender – Diversität – Intersektionali-           • Über Barrieren hinweg
  tät. Relevante Kompetenzen für die Praxis.“: Modul         • Fluten – in Graz und weltweit
  1: „ What the hell is gender? Eine Einführung in ein       • Sexarbeit – Eine ,,Geregelte‘‘ Angelegenheit

22
Frauenservice Akademie
• „Gewaltschutz: Melde- und Anzeigepflichten für Ge-                   Team GenderWerkstätte
   sundheitsberufe“ (5 x)                                                    Gabriele Burgsteiner
• „Asyl- und Fremdenrecht in der Frauen- und Familien-                              Roland Engel
   beratung“ (2 x)                                                                  Sigrid Fischer
• „Workshop juristische Expertise zu psychischen For-                                Lisa Horvath
   men der Gewalt“                                                             Michael Kurzmann
• „Juristisches Update für die Familien- und Frauenbe-                            Lisa Mittischek
   ratung: Frauenrechte in Österreich“                                            Stefan Pawlata
• „Juristisches Update für die Familien- und Frauenbe-                         Christian Scambor
   ratung: Trennung, Unterhalt- und Kindschaftsrecht“                                Elli Scambor
• Workshop „Sexarbeit“                                                               Eva Taxacher
• Gebuchte FrauenStadtSpaziergänge:
  „Streifzüge durch die Geschichte der Frauenbewegung“
                                                                              Referent*innen
  „Woment Projekt – Geschichte von Frauen in Graz“
  „Sexarbeit“                                                                   Infocafé Palaver
  „Schwangerschaft und Geburtshilfe“                                                    Jutta Dier
  „Hexen, Huren, Straftäterinnen – Frauen und Justiz                                Eveline Rieger
  „Organisierte Liebe – Formen der Solidarität und der                      Georgia Syrmas-Krier
 Beziehungen“                                                                  Christian Pomberer
                                                                                       Jenifer Erber
                                                                                 Heidelinde Jakse
                                                                                    Petra Leschanz
                                                                                   Christine Fodor
                                                                                      Astrid Dreger
                                                                                      Irene Strauss
                                                                                    Manuela Wutte
                                                                             Sieglinde Neumeister
                                                                                      Kerstin Pirker

                                                                                          Bildung
                                                                                     Katrin Ebner
                                                                                         Jana Pilz
                                                                                 Gundi Jungmeier
                                                                                Elena Kirchberger
                                                                                      Karin Ondas
                                                                              Daniela Pamminger
                                                                                        Edith Zitz
                                                                                Natalie Ziermann
                                                                                     Eva Taxacher
                                                                                Felicitas Fröhlich
                                                                               Beate Hausbichler
                                                                                  Barbara Grabher
                                                                                   Petra Leschanz
Lehrgangsabschluss virtuell im Juni 2021: „Gender – Diversität – In-
                                                                             Michaela Engelmaier
tersektionalität. Relevante Kompetenzen für die Praxis“

                                                                                                       23
Öffentlichkeitsarbeit

Presseaussendungen                                         Netzwerkarbeit

• Internationaler Hurentag – 2. Juni 2021 – von den        Das Frauenservice Graz war auch 2021 Teil des Bündnis
  Sexarbeiter*innen-Selbstorganisationen sexworker.at      0803*. Ein Netzwerk, das die vielfältigen, steiermark-
  und Red Edition sowie den Beratungseinrichtungen         weiten Veranstaltungen rund um den Internationalen
  maiz (Linz), PiA (Salzburg), iBUS (Innsbruck), SXA-      Frauen*Tag koordiniert. Auch wir waren in der Filmdoku-
  Info (Graz) und LEFÖ (Wien)                              mentation vertreten.
• „Der verkaufte Feminismus. Wie aus einer politi-
  schen Bewegung ein profitables Label wurde“
  Lesung und Diskussion mit Beate Hausbichler, Buch-
  autorin und leitende Redakteurin dieStandard
• Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen, 25.
  November 2021 – Online Gedenken, virtuelle interak-
  tive Ausstellung, online Redebeiträge, Stimmen vom
  Lendplatz gegen Gewalt
• „17. Dezember – Die prekäre Situation von
  Sexarbeiter*innen in Österreich hat sich deut-
  lich verschärft“ – anlässlich des Internationalen
  Tags gegen Gewalt an Sexarbeiter*innen, von den
  Sexarbeiter*innen-Selbstorganisationen sexworker.at
  und Red Edition sowie den Beratungseinrichtungen
  maiz (Linz), PiA (Salzburg), iBUS (Innsbruck), SXA-      Der Film ist online hier abrufbar:
  Info (Graz) und LEFÖ (Wien)

Buchbeitrag zu                                             Wir beteiligen uns an geschlechterpolitischen Diskursen
20 Jahren Menschenrechtsstadt Graz                         und stoßen sie an, wie z.B. hier auf Einladung des Bil-
                                                           dungsnetzwerks Steiermark im Rahmen ihres Winternews-
„Menschenrechte sind Frauen*rechte – Frauenservice Graz“   letters.

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Pressespiegel
derGrazer, 17. März 2021

Die Woche, 15. September 2021

                                            25
Kleine Zeitung, 5. Juli 2021

26
Annenpost, 3. Juni 2021

                                                         BiG,
                                                         8. März 2021

Die Woche, 10. November 2021

                                                                    27
Die Woche, 5. Mai 2021

28
Organisationsstruktur

                    29
Statistik
Themen in der frauenspezifischen Beratung 2021 waren

                          47,4%
                          Partnerschaft
                          & Familie
                                                                       23,0%
                                                                       Psychische
                                               15,5%                   Gesundheit
                                               Soziales
                                               & Existenz                                  8,4%
                                                                                           Gewalt &
5,9%                                                                                       Diskriminierung
Arbeit & Beruf

Statistik Beratung 2021

 Clearing & Infokontakte                      Anzahl        Einzelberatung                Kontakte Kundinnen
 Anzahl der Infokontakte per Telefon           2.803        Journaldienst                     409            409
 Anzahl der Infokontakte Persönlich                955      Telefonberatung                  1.581           636
 Anzahl der Infokontakte per E-Mail                  25     Persönliche Beratung             1.186           278
 Summe                                        3.783         Onlineberatung/Mail               708            216
                                                            Videochat                         126            16

                                                            Summe                          4.010      1.555

 Gruppenberatung & Infoveranstaltungen                Veranstaltungen Teilnehmerinnen
 Rechtsinfos für Frauen. Einvernehmliche Scheidung                20                130
 WS Reihe: Frau & Geld                                            19                128
 WS Reihe: Frau & Recht                                           17                116
 Café BELLA: BEwerbung, LebensLauf & Arbeitsuche                  33                 71
 WS Mobbing & Diskriminierung                                      1                 10

 Summe                                                           90                 455

            2021 wurden insgesamt 2.010 Beratungskundinnen*
                  in der Frauenberatungsstelle betreut!

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