Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht - Tagungsdokumentation - BürgerStiftung Hamburg Yousful

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Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht - Tagungsdokumentation - BürgerStiftung Hamburg Yousful
Tagungsdokumentation

Verhandeln!
Konflikte lösen in Engagement,
Arbeitsgruppe und Unterricht
9. ['You:sful] Fachtagung, 5. April 2017

                                           Menschen verbinden – Zukunft stiften
Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht - Tagungsdokumentation - BürgerStiftung Hamburg Yousful
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   Liebe Leserinnen und Leser,
                                                 Was aber hat Verhandeln mit „Lernen         vielen Konflikten zwischen Stadt und
                                                 durch Engagement“ zu tun? Engage-           Initiativen. Bei der Mediatorin Tanja
                                                 ment verhandelt immer die Frage, wie        Witten vom Institut für konstruktive
                                                 wir miteinander leben wollen. Was ist       Konfliktaustragung und dem Demokra-
                                                 wichtig? Wofür setzen wir uns ein? Wie      tiepädagogen Tammo Krüger, die in
                                                 erreichen wir unser Ziel? Verhandelt        ihren Workshops der Frage nachgegan-
                                                 wird mit unseren Mitstreitern, mit          gen sind, wie wir achtsamer miteinan-
                                                 möglichen Widersachern, mit poten­          der umgehen und die großen und
   Birgit Schäfer, Vorsitzende des               ziellen Unterstützern. Die Konflikte sind   kleinen Reibereien in Arbeitsgruppen
   Vorstands der BürgerStiftung                  dabei oft gar nicht so sehr das Problem,    gewinnbringend nutzen können. Mein
   Hamburg                                       denn sie können helfen, Aspekte zu          Dank geht auch an Tanja Schwichten-
                                                 entdecken, die wir vorher nicht gesehen     berg, die für die jungen Tagungsteilneh-
   verhandelt wird über den Brexit in der        haben. Misslingen aber Verhandlungen,       menden drei Spiele mitgebracht hatte,
   Politik, über Streitfälle vor Gericht, über   führt das oft zu Blockade und Frust.        in denen sie ihr Verhandlungsgeschick
   Preise in der Wirtschaft. Verhandelt          Auf der 9. ['You:sful]-Tagung haben wir     ganz praktisch erproben konnten.
   wird, wenn Kinder mit ihren Eltern um         diese Herausforderung im „Lernen            Im Zentrum unserer Tagungsdokumen-
   Ausgehzeiten und Taschengeld ringen           durch Engagement“ genauer in den            tation aber soll das Engagement der
   – ich habe sogar von Familien gehört,         Blick genommen. Ich möchte mich an          rund 70 Schülerinnen und Schüler aus
   die jahrelang in Grabenkämpfen zum            dieser Stelle noch einmal sehr herzlich     12 Schulen stehen, die uns Einblick in
   Thema „Nussnougatcreme zum Abend-             bedanken für die wertvolle Unterstüt-       ihre Projekte gewährt haben und damit
   ­brot: ja oder nein“ gefangen waren.          zung: bei Dr. Anjes Tjarks (MdHB),          sicher andere inspirieren können, es
    Verhandeln ist große Politik und Ver-        Fraktionsvorsitzender der Grünen und        ebenfalls mit dem „Lernen durch Enga-
    ­handeln ist Alltag.                         erfahrener Verhandlungspartner in           gement“ zu versuchen.

['You:sful] unterstützt Schulen
im „Lernen durch Engagement“
„Lernen durch Engagement“ verbindet den Unterricht mit einem gemeinnützigen
Engagement der Schülerinnen und Schüler. Diese Lehr- und Lernmethode macht den
Unterricht lebendiger und trägt zum zivilgesellschaftlichen Selbstbewusstsein der
Schülerinnen und Schüler bei. Mit dem Programm „['You:sful] – Lernen durch Enga-
gement“ hilft die BürgerStiftung Hamburg rund 20 Schulen, diese Lehr-Lernform bei
sich zu etablieren. ['You:sful] bietet Lehrerfortbildungen, Austausch im Netzwerk,
Arbeitsmaterialien, Evaluationen und individuelle Beratung von Schulen.
                                                                                               ['You:sful] wird unterstützt von
['You:sful] arbeitet zusammen mit
   dem Bundes-Netzwerk „Lernen durch
    Engagement“
     dem Hamburger Landesinstitut für
    Schulentwicklung und Lehrerbildung
    der Ehrenamtsagentur Stiftung Gute
     Tat
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Der Deal muss tragen

Anjes Tjarks über Verständnis, Verhandlungsmasse
und die strategische Bedeutung des Protokolls

Wie können Verhandlungen gelingen?
Dr. Anjes Tjarks, Fraktionsvorsitzender
der Grünen in der Hamburgischen Bür-
gerschaft, hat eine Menge Erfahrung
darin. Gemeinsam mit dem Fraktionsvor-
sitzenden der SPD-Fraktion, Andreas
Dressel, hat er in den letzten Jahren viele
erfolgreiche Verhandlungen mit Volks­
initiativen geführt, die gegen Projekte
des Senats Stellung bezogen hatten.

Den großen Kompromiss zu den Vertei-
lungsschlüsseln von Geflüchteten in
Hamburg hatten Tjarks und die Volksini­
tiative „Hamburg für gute Integration“
wenige Stunden vor seiner Rede auf der
Tagung unter Dach und Fach gebracht.
So konnte er gut gelaunt davon erzäh-
len, wie es klappen kann, auch vertrack-
te Verhandlungen zu einem glücklichen         Zeigt echtes Interesse!
Ende zu bringen.
                                                 ven Anschlusstreffen vereinbart und         ralen Interessen gewahrt werden
Acht Regeln gibt Tjarks den Schülerin-           Aufgaben verteilt, die jeweils bis zum      sollen.
nen und Schülern mit auf den Weg:                nächsten Treffen intern geklärt wer-     8. Euer Deal muss tragen: Die Verhand-
1. Zeigt echtes Interesse an der Po­             den mussten.                                lungspartner müssen die Verantwor-
   sition eurer Verhandlungspartner:          4. Lasst Argumente von Experten prü­           tung dafür übernehmen, dass die
   Aufrichtiges Bemühen, die Gegensei-           fen: Expertise von außen hilft, die         Kompromisse von allen Personen, die
   te zu verstehen, ist eine Grundvor-           Argumentation zu versachlichen.             sie vertreten, auch wirklich ange-
   aussetzung erfolgreicher Verhand-          5. Reißt euch um das unbeliebte Pro­           nommen werden.
   lungen.                                       tokollieren: Wer schreibt, ist klar im
2. Bezieht die Gegenseite in die Pro­            Vorteil. Protokolle schaffen Verbind-    Und noch einen Effekt haben gute Ver-
   blemlösung mit ein: Welche Ideen              lichkeit und sichern Ergebnisse ab.      handlungen selbst bei Verhandlungs-
   entwickeln die Verhandlungsgegner,         6. Beginnt mit den Themen, bei de­          partnern, deren Positionen oft weit
   hier z. B. für die Unterbringung der          nen ihr nicht weit auseinander­          voneinander entfernt sind: Der gegen-
   Geflüchteten?                                 liegt: Das schafft Vertrauen und         seitige Respekt wächst, manchmal so-
3. Bleibt im Gespräch – auch wenn                erste ermutigende Erfolge.               gar die Sympathie. Lange Verhandlun-
   die Verhandlungen mühsam sind.             7. Baut Verhandlungsmasse auf: Wer          gen schweißen die Verhandlungspart-
   Der Abbruch von Gesprächen lässt              neue Themen mit in die Verhandlung       ner auf eine eigentümliche Art und
   eine gemeinsam Lösung in weite                einbringt, kann dort Zugeständnisse      Wei­se zusammen – so unterschiedlich
   Ferne rücken. Deshalb wurden bei              machen, wo es weniger weh tut, und       die Meinungen in vielem auch bleiben
   jedem Treffen mit den Volksinitiati-          dort beharrlich bleiben, wo die zent-    werden. //
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Schüler zeigen Engagement
Stadtplanung, Umweltschutz, Gerechtigkeit, Obdachlosigkeit, Flucht, Bildung und
Gesundheit – das waren die Themen, die dieses Jahr von den Schülerinnen und Schü-
lern in Bewegung gesetzt wurden. 70 Delegierte aus 13 Schulen, von der 1. bis zur 12.
Klasse, präsentierten ihr Engagement auf dem „Markt der Möglichkeiten“, besuchten
sich gegenseitig an den Ständen, tauschten Tipps, Telefonnummern und Erfahrungen.

Stadtentwicklung und Umweltschutz
Kinder und Jugendliche wollen nicht nur, sie müssen auch beteiligt werden – bei
allem, was die Stadt plant und was Kinder- und Jugendinteressen direkt berührt. So                         Die hier gezeigten Projekte nehmen
wollen es die UN-Kinderrechte und seit einigen Jahren auch das Bezirksverwaltungs-                         Bezug auf die Curricula Arbeitslehre,
gesetz (§ 33). Zum Bürgerbeteiligungsverfahren „Eimsbüttel 2040“ gehört deshalb                            Gesellschaft, Kunst, Biologie, Sozial-
selbstverständlich auch die Jugendbeteiligung. Aber auch ungefragt mischen sich                            und Rechtserziehung, Verkehrser­
Jugendliche in ihre Belange ein, zum Beispiel bei der Frage nach einer neuen Ver-                          ziehung, Umwelterziehung.
kehrsführung vor ihrer Schule oder wenn es um den Plastikmüll im Meer geht.

Gymnasium CorveystraSSe, Gymnasium Hoheluft, Ida-Ehre-Schule, S. 2 und Jg. 8
Eimsbüttel 2040: Jugendbeteiligung für das zukünftige Eimsbüttel
„Wie wollen wir in Eimsbüttel 2040 le-                lerinnen und Schüler eine Menge bei-               ihnen im August die Zusammenarbeit
ben?“ Das Bezirksamt Eimsbüttel rief                  zutragen haben.                                    mit dem Bezirksamt Eimsbüttel vorge-
2016 die Bürgerinnen und Bürger zum                   „Wir wollen, dass in dem Stadtteil, in             schlagen, und das Profil war schnell
Mitdenken auf. Im Vorwege halfen drei                 dem wir wohnen, das Grün erhalten                  überzeugt. Sie gingen auf Entdeckungs-
Schulen aus dem ['You:sful]-Netzwerk,                 bleibt“, erklären Tristan, Rosa, Yannick,          tour durch Eimsbüttels Grün, schlugen
auch Jugendliche in den Beteiligungs-                 Angelina und Martin aus dem Oberstu-               in enger Abstimmung mit dem Bezirk
prozess mit einzubeziehen, und zeigten                fenprofil „Medien und Gesellschaft“ des            neue Nutzungen für tote Ecken in den
damit, dass sie solche Prozesse in die                Corvey-Gymnasiums. Ihre Lehrer Rainer              Parks vor, forderten Wegebeleuchtun-
Praxis umsetzen können und ihre Schü-                 Güttner und Andreas Fischer hatten                 gen im Henry-Vahl-Park, entwickelten

                                                                                                            „An diesem Projekt war
                                                                                                              toll, dass wir so viel
                                                                                                           ­mitentscheiden konnten.“

                                                                                                         Ideen für den Spielplatz im Eidelstedt-
                                                                                                         Center und machten sich dafür stark,
                                                                                                         die neu entstehenden Flächen auf dem
                                                                                                         Autobahndeckel in Stellingen für viel
                                                                                                         Natur zu nutzen.
                                                                                                         Auch Betül, Sophie und Paul aus dem
                                                                                                         Wahlpflichtkurs „Lernen durch Engage-
                                                                                                         ment“ des Gymnasiums Hoheluft haben
„Wichtig war, dass die Kommunikation mit dem Bezirksamt gestimmt hat.“ Profil Medien und Gesellschaft,   bei „Eimsbüttel 2040“ mitgemacht. Sie
Gymnasium Corveystraße                                                                                   haben Kinder und Jugendliche nach
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Ida-Ehre-Schule: Planungen für Eimsbüttel    „Bei unserer Präsentation im Bezirksamt waren wir echt professionell!“ Sophie, Gymnasium Hoheluft

Lieblingsecken und problematischen           konnten“, findet Paul. Ob sie erfolgreich              und zum Chillen und Angeln einladen.
Orten im Stadtteil befragt und mithilfe      waren? „Das“, so Betül, „wissen wir erst               Unterstützt von ihren Profillehrerinnen
ihres Geografielehrers Sören Berger die      2040. Aber man hat uns zugehört und                    Julia Demuth und Pamela Kohse bauten
Ergebnisse in einer interaktiven Karte       das war Sinn der Sache, dass die Exper-                sie ein Modell, das bei seiner Präsenta-
aufbereitet. Heraus kam ein Stadtplan        ten im Bezirksamt zuhören und mit                      tion im Bezirksamt sofort auf das Inte-
der besonderen Art: mit Hinweisen auf        unseren Ideen was Gutes machen.“                       resse der Stadtplanungsprofis stieß.
vollkommen nutzlose Bänke an stark                                                                  „Tatsächlich sollte dort etwas verändert
befahrenen Kreuzungen, besonders             Auch Elric aus der Ida-Ehre-Schule war                 werden, und die Leute vom Amt haben
spatzenfreundlich begrünte Fassaden,         mit seinen Mitschülerinnen und Mit-                    uns gefragt, ob wir Lust hätten, bei der
auf Dönerbuden, die von besonderer           schülern aus dem 8.-Klasse-Profil                      Planung zu helfen.“ Insofern ist es für
Bedeutung für das Zusammenleben              ['You:sful] mit dabei. Ihre Idee: Ein                  Elric keine Frage, ob sie etwas mit ih-
sind u.v.a. Eine echte Fundgrube für die     kleiner Holzsteg, eine Wiese und Bäu-                  rem Engagement erreicht hätten. „In
Stadtplaner. „An diesem Projekt war          me am Isebekufer sollen die bisherige                  dem Moment wussten wir: Wow, das
toll, dass wir so viel mitentscheiden        Betonlösung an diesem Platz ersetzen                   Ding läuft.“ //

CArL-VON-OSSIETZKY-GYMNASIUM, AMNESTY-KUrS, JG. 8–10
Verkehrssicherheit ohne die geplante Tempo­30­Zone
Das Thema betrifft sie unmittelbar           auf den ersten Blick vernünftig klingt,                Tempo-30-Zone war ihnen wichtig. Sie
selbst: die Einrichtung einer neuen          birgt für die Schülerinnen und Schüler                 machten eine Verkehrszählung und
Tempo-30-Zone vor ihrer Schule. Und          also eher Unübersichtlichkeit und Ge-                  eine Umfrage unter Mitschülern, infor-
die Schülerinnen und Schüler im Am-          fahren. Ihr Amnesty-Kurs unter der                     mierten die Bürgerinnen und Bürger
nesty-Kurs des Carl-von-Ossietzky-           Leitung von PGW-Lehrerin Anna Brock-                   und schärften ihre Argumente in simu-
Gymnasiums sind klar dagegen. Dage-          meier ermöglicht den Jugendlichen                      lierten Verkehrsausschusssitzungen. Im
gen? „Ja, diese Tempo-30-Zone würde          politisches Engagement und reflektiert                 Juni wurde daraus dann Ernst: Die Ju-
bedeuten, dass unsere Fahrradwege            diese Erfahrungen im Unterricht. Ur-                   gendlichen durften ihre Bedenken im
wegfallen und auch die Ampel, die uns        sprünglich war er eingerichtet worden,                 echten Verkehrsausschuss in Wandsbek
und die Grundschüler sicher über die         um Kooperationsprojekte mit “Amnesty                   vorstellen und erreichten, dass es im
Straße bringt. Fahrradfahrer, Eltern, die    International“ auf die Bahn zu bringen.                Oktober 2017 einen weiteren Ortster-
ihre Kinder bringen, Autos, Busse, Schü-     Das passiert auch immer noch, aber                     min gab, auf dem sie tatsächlich die
lerinnen und Schüler, wir alle müssten       gelegentlich gehen die Jugendlichen                    bezirklichen Stadtplaner überzeugen
uns die Straße teilen“, erklärt Julia. Was   hier auch andere Wege. Das Thema                       konnten. //
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ALBrECHT-THAEr-GYMNASIUM, S. 2
St. Pauli und die Gentrifizierung
„Wir stehen noch ganz am Anfang un-                   teil wie St. Pauli tun?“, erklärt Norwin.   Obdachlosigkeit kümmern. Die Proble-
serer Überlegung“, berichtet rosa aus                 Er wird sich mit seiner Arbeitsgruppe       me sind erkannt, jetzt wird an den Lö-
dem Oberstufen-Profil „Demokratie                     das Thema Gentrifizierung und Miet-         sungen gearbeitet: Welche Organisati-
und Verantwortung“ vom Albrecht-                      preise vornehmen. rosa und Marleen          onen sind im Viertel aktiv, gibt es dort
Thaer-Gymnasium. Zunächst einmal                                                                  Unterstützung für die Schülerideen
haben die Jugendlichen zusammen mit                                                               oder die Möglichkeit, sich an bestehen-
                                                         „Einfach anfangen und
ihrem Lehrer Christopher Mannigel                                                                 den Projekten zu beteiligen? „Einfach
                                                           Kontakt aufnehmen!“
Hamburger Stadtteile im Unterricht                                                                anfangen und Kontakt aufnehmen, da-
unter die Lupe genommen, die mit viel                                                             rum geht es jetzt“, sagt Marleen und ist
Arbeitslosigkeit und Armut zu kämpfen                 recherchieren zum Thema Frauenrechte        zuversichtlich, dass die Einrichtungen
haben. „Das war unser Ausgangspunkt:                  und Sexismus, Louis möchte sich mit         Engagement und gute Ideen zu schät-
Was können wir für einen solchen Stadt-               seiner Arbeitsgruppe um das Thema           zen wissen. //

CArL-VON-OSSIETZKY-GYMNASIUM, JG. 6
Das große Aufräumen am meer
Eigentlich sollte es eine ganz normale                cken oder Fische Kunststoff fressen und     findet Matilda, müsse man sich einfach
Klassenreise werden. Die Schutzstation                mit vollem Plastikbauch verhungern.         durchsetzen. Drei Stunden haben die
Wattenmeer wollte mit ihrem Film die                  Anstatt in der Freizeit rumzuhängen, so     Kinder am Strand gesammelt und acht
Sechstklässler des Carl-von-Ossietzky-                ihr Vorschlag, sollten wir besser Müll      Müllsäcke voll mit Netzen, Bändern,
Gymnasiums vor der Fahrt nur für die                  sammeln gehen im Watt.                      Flaschen und Teer entsorgt. Ob’s ge-
Gefahren sensibilisieren, die den Mee-                Die meisten Mitschüler fanden, das sei      nützt hat? „Wir waren froh, dass wir
ren durch den Plastikmüll drohen. Ma-                 eine gute Idee, aber bei einigen muss-      überhaupt etwas getan haben“, meint
tilda und Luisa aber machten gleich ein               ten die Mädchen in der Schulpause           Luisa, „außerdem hat es richtig Spaß
Engagementprojekt daraus. Sie wollten                 noch Überzeugungsarbeit leisten. „Das       gemacht. Und wir haben gelernt, was
etwas dagegen tun, dass sich Vögel in                 ist auch eure Umwelt, und ohne Umwelt       den Vögeln schadet und worauf man
Plastikbändern verheddern und ersti-                  können wir nicht leben!“ Manchmal, so       achten muss.“ //

„Wir können das nicht so lassen!“ Matilda und Luisa
/ 7 / Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht /

Gerechtigkeit
Wie wollen wir miteinander leben? Das Thema Gerechtigkeit ist für Kinder und Ju-
gendliche nicht nur eine Frage theoretischer Reflexion, sondern ganz klar eine Frage,      Die hier gezeigten Projekte nehmen
die zum Handeln auffordert und die unterschiedlichsten Projekt-Ideen hervorsprudeln        Bezug auf die Curricula Englisch,
lässt. Wie leben wir mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammen, was         Geografie, Gesellschaft, PGW, Reli­
tun gegen Gewalt, welche Verantwortung haben wir den Holocaust-Überlebenden                gion, Berufsorientierung, Globales
gegenüber? Die diesjährigen Schülerprojekte haben sich all diesen Fragen handelnd          Lernen, Sozial- und Rechtserziehung.
angenähert.

Stadtteilschule Bergedorf, Profil „English in Motion“, Jg. 8
Werben für Diversity
Wer das Profil „English in Motion“ wählt,
denkt ohnehin schon über Grenzen hin-
aus – und der Einstieg in die Profilarbeit
nahm dieses Interesse gleich auf, berich-
tet Jodie: „Wir haben über andere Kultu-
ren oder Länder recherchiert und dann
geguckt, was es für Unterschiede auf der
Welt gibt.“ „Und wo wir die Unterschie-
de in unserer Gesellschaft, in unserer
Schule, zwischen den Generationen
finden,“ ergänzt Nele. „Dann“, so Jodie,
„haben wir uns überlegt, dass wir gerne
an Grundschulen und ins Altersheim
gehen wollen und dort unsere Ergebnis-
se über die verschiedenen Kulturen

   „Wir wollten den Leuten
 vor Augen führen, wie toll
   es ist, dass es in Deutsch-
  land so viele unterschied­
     liche Kulturen gibt.“
                                             „Darum muss man sich mal kümmern!“

vorstellen möchten.“ „Weil wir gedacht       alien ausgelegt und haben uns mit Seni-     solle Menschen aus anderen Ländern mit
haben“, erklärt Nele, „dass diese beiden     oren über ihre Erfahrungen mit unter-       Respekt behandeln. Den Senioren gefiel
Generationen am wenigsten über all die       schiedlichen Kulturen unterhalten. In der   es, Neues über die verschiedenen Länder
Vielfalt aufgeklärt sind und dass man        Grundschule haben wir es ähnlich ge-        zu erfahren und mit den jungen Men-
sich darum einmal kümmern sollte.“           macht, da aber noch mehr Anschauungs-       schen zu diskutieren. Als die Schülerin-
Und damit war das Profil mittendrin im       material mitgebracht, Gebäck, Fußball-      nen und Schüler das Altersheim verlie-
„Lernen durch Engagement“.                   Trikots u.s.w.“ Die Kleinen und die Alten   ßen, erzählt Jodie, war allerdings auch
Die Jugendlichen suchten Kooperations-       fanden’s toll. Ein Kind schrieb, es würde   bei ihnen ein Vorurteil korrigiert worden:
partner und überlegten, wie sie den          gern noch mehr über andere Länder           „Was uns im Altersheim überrascht hat,
beiden Zielgruppen das Thema am bes-         lernen, ein anderes freute sich, seinen     war, wie offen und interessiert die Men-
ten näher bringen könnten. „Im Alters-       Namen jetzt auf indisch schreiben zu        schen waren. So hatten wir uns das gar
heim haben wir einen Tisch mit Materi-       können, und ein drittes resümierte, man     nicht vorgestellt.“ //
/ 8 / Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht /

Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Amnesty-Kurs, S. 2
Flagge zeigen gegen die Gewalt gegen Frauen
„Für sich und seine Meinung einstehen,       liche Scheitern.“ Das Scheitern allerdings   an diesem Novembertag geflaggt wurde.
auch wenn Autoritäten vor einem ste-         ist bisher noch nicht vorgekommen.           „Nun wird jährlich die Flagge gehisst, das
hen, die einem etwas anderes erzählen        Anton erklärte im Oktober mit Erfolg die     ist schon ein schöner Erfolg.“ //
wollen“ – deswegen ist Laura im Am-          Menschenrechte im gelben Amnesty-
nesty-Kurs. Die Gründung dieses Kurses       Bus vor der Schule. Laura hisste am 25.
ist von Amnesty inspiriert, hier können      November, dem „Internationalen Tag
sich Schülerinnen und Schüler zum The-       gegen Gewalt gegen Frauen“, die Flagge
ma Menschenrechte fortbilden und ei-         von terre des femmes, mit der auf dieses
gene Projekte ins Leben rufen. „Die          Thema aufmerksam gemacht werden
Projekte wirklich selbst zu entwickeln,      soll. Und damit alle Schülerinnen und
darum geht es bei uns, das ist ein Lern-     Schüler auch verstehen, worum es geht,       „Man muss auch mal Durchsetzungskraft an den
prozess, und dazu gehört auch das mög-       erklärte sie in einer Durchsage, warum       Tag legen.“

Stadtteilschule Bergedorf, Jg. 8, Profil „Genussoptimierer“
Chanukka-Pakete für Überlebende der Shoa
Es ist in der Stadtteilschule Bergedorf      bende der Shoa in Lettland und Litauen.      Wiedergutmachung sein kann, aber sie
schon lange Tradition: Schülerinnen und      Der Verein Yad Ruth e. V. organisiert den    wissen auch, dass sich die Empfänger der
Schüler verschicken zu Chanukka, dem         Transport und die Verteilung. Dieses         Pakete sehr darüber freuen – auch über
jüdischen Lichterfest, Pakete an Überle-     Jahr haben sich auf Anregung ihrer Leh-      die Briefe, die die Jugendlichen ihnen mit
                                             rerin Verena Viehbeck Schülerinnen und       dazu legen. 139 Pakete haben die „Ge-
                                             Schüler des Profils „Genussoptimierer“       nussoptimierer“, die sich als C
                                                                                                                        ­ aterer und
                                             bereit erklärt, die Aufgabe zu überneh-      Kantinenhelfer bestens mit Essen aus-
                                             men. „Die Holocaust-Überlebenden sind        kennen, auf den Weg gebracht: mit
                                             inzwischen sehr alt, leben oft alleine und   Keksen, Suppen, Decken und vielem
                                             in großer Armut, und wir wollten ihnen       mehr, das den langen Weg ins Baltikum
                                             einfach etwas Gutes tun“, erzählt Milena.    unverdorben übersteht und im kalten
Kekse und Decken als Chanukka-Überraschung   Die Jugendlichen wissen, dass dies keine     Winter wärmt. //

Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Amnesty-Kurs, Jg. 8–10
Solidarität mit Menschen mit Albinismus
Rund 10.000 Menschen mit Albinismus          mordet. Die Situation ist für Menschen       Schule überzeugen können, dann kom-
leben in Malawi. Menschen, die mit           mit Albinismus in den letzten Jahren         men so schon 1.000 Brief mehr, dann
einer Pigmentstörung auf die Welt ge-        immer gefährlicher geworden. Alina,          wird auch etwas gemacht.“ //
kommen sind, mit sehr heller Haut und        Rojin, Julia und Lene engagieren sich für
lichtempfindlichen Augen. In dem ost-        den Briefmarathon, den Amnesty ini­
afrikanischen Land gibt es den Aber-         tiiert hat. Sie wollen Kinder wie Annie
glauben, dass Körperteile dieser Men-        Alfred schützen – eine Elfjährige, die als
schen Glück bringen. Also, berichten die     Albino in ständiger Angst lebt. Die Brief­
Jugendlichen am Stand des Amnesty-           aktion soll den Druck auf die Regierung
Kurses, werden die Albinos gejagt,           erhöhen, Albinos effektiv zu schützen.
entführt, verstümmelt und sogar er-          Julia hofft: „Wenn wir unsere ganze          Briefe, die Leben retten
/ 9 / Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht /

Obdachlosigkeit und Armut
Obdachlosigkeit ist ein sehr sichtbares Phänomen sozialer Not. Die Zahl der Betrof-
fenen in Hamburg, so schätzen Diakonie und Caritas, hat sich zwischen 2006 und
2016 auf rund 2.000 verdoppelt. Kein Wunder also, dass dieses Thema Jugendliche          Die hier gezeigten Projekte nehmen
bewegt. Eine Erfahrung mussten in ihrem Engagement dabei alle Aktiven machen:            Bezug auf die Curricula Deutsch,
Engagement ohne zwischengeschaltete Hilfsinstitutionen wie „Hinz- und Kunzt“ trifft      Be­rufsorientierung, Gesellschaft,
nicht immer auf Begeisterung bei den Menschen auf der Straße. Erst die Gespräche         PGW, Religion, Sozial- und Rechts­
mit den Profis der sozialen Arbeit haben geholfen, besser zu verstehen, was wirklich     erziehung.
gebraucht wird und wie eine Annäherung gelingen kann.

Stadtteilschule am Hafen, Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Stadtteilschule Kirchwerder
It can hit everyone
Die Stadtteilschule am Hafen ist dieses
Jahr mit ihrem Jahrgang 8 als „Berufene
Helden“ in das Service-Learning gestar-
tet, einem Programm, das von der
Stiftung Lernen durch Engagement und
der Stiftung Gute Tat unterstützt wird.
Service-Learning ist hier auch Teil der
Berufsorientierung. Der Grundgedan-
ke: Engagement, Handlungsorientie-
rung und Projektmanagement machen
auch fit für den späteren Beruf.
Die Achtklässler entschieden sich für
die Arbeit an einem Problem, das in
ihrem Stadtteil St. Pauli an jeder Ecke
sichtbar wird: die Obdachlosigkeit. „Wir
wollten helfen“, erzählte Alex, „und
versuchen, die Geschichten herauszu-        Zusammenarbeit mit „Hinz und Kunzt“
finden, die hinter der Obdachlosigkeit
stecken.“ Dafür haben die Schülerinnen      gesammelt und den Erlös „Hinz und          Auch andere Jugendliche haben an
und Schüler mit den Hilfeeinrichtungen      Kunzt“ gespendet, sie haben Spenden-       diesem Thema gearbeitet. Schülerinnen
ihres Stadtteils, mit dem Haus Bethle-      boxen gebastelt und in St. Paulis Knei-    und Schüler des Albrecht-Thaer-Gymna-
hem und mit „Hinz und Kunzt“ in der         pen verteilt. „Wir haben gelernt, res-     siums überlegen, einen kleinen Folder
Altstadt gesprochen. Jede Woche haben       pektvoll mit Obdachlosen umzugehen“,       über Hilfseinrichtungen für Obdachlose
sie dort beim Frühstück mit angepackt,      findet Alex. Diese Erfahrung haben sie     in verschiedenen Sprachen aufzulegen.
zu Obdachlosen vorsichtig Kontakt auf-      auch an die Jüngeren weitergeben wol-      An der Stadtteilschule Kirchwerder im
genommen und schließlich Menschen           len und deshalb den Grundschülern          Profil „JUMP“ helfen Jugendliche regel-
gefunden, die bereit waren, ihnen ihre      ihrer Schule aus Kirsten Boies Kinder-     mäßig bei der Bergedorfer Tafel. All
Geschichten zu erzählen. Die Ergebnis-      buch über Obdachlosigkeit „Ein mittel-     diesen Projekten gemeinsam ist nicht
se flossen in einer kleinen Biografie-      schönes Leben“ vorgelesen. Die Lehr-       nur der Wunsch zu helfen, sondern sich
sammlung zusammen, die zum Ab-              kräfte Anna Kettelhodt, Anna Ruzanka       auch mit den Ursachen sozialer Härten
schluss des Projekts in der Schule prä-     und Denny Balla haben inspiriert, den      auseinanderzusetzen und auszuloten,
sentiert werden soll. Die Jugendlichen      Rahmen gesetzt, Reflexion ermöglicht.      wie die Gesellschaft mit Menschen
haben Weihnachtskekse für Obdachlo-         Ideen und Planung, so Alex, „die kamen     umgehen sollte, die den Boden unter
se gebacken und verteilt, Pfandflaschen     von uns allen“.                            den Füßen verloren haben. //
/ 10 / Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht /

Geflüchtete
Auch nach den großen Spitzen in 2015/16 bleibt das Engagement für Geflüchtete
wichtig, finden Schülerinnen und Schüler. Wie schon in den Jahren zuvor haben sie
viele verschiedene Wege gefunden, um zu helfen: Das Jump-Profil der Stadtteilschu-                              Die hier gezeigten Projekte nehmen
le Kirchwerder organisierte einen gemeinsamen Filmnachmittag mit Pizza-Essen für                                Bezug auf die Curricula Deutsch,
junge Geflüchtete. Die Achtklässler im „Lernen-durch-Engagement“-Wahlpflichtkurs                                Sach­unterricht, PGW, Gesellschaft,
des Gymnasiums Hoheluft übernahmen den Staffelstab ihres Vorgänger-Kurses und                                   Religion, Geografie, Globales Lernen,
boten regelmäßig Spielstunden und Hausaufgabenhilfe für die Kinder in einer                                     Interkulturelle Erziehung.
Lokstedter Folgeunterkunft an. Das „Genussoptimierer“-Profil der Stadtteilschule
Bergedorf unterstützte den Seawatch e. V., der Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettet,
indem es seine Catering-Kompetenzen nutzte, um Kuchen und Waffeln zu backen,
zu verkaufen und den Erlös an den Verein zu spenden. Drei Service-Learning-Gruppen
haben ihr Engagement ausführlicher auf der Tagung vorstellen können.

Grundschule ArnkielstraSSe
Miteinander statt Nebeneinander
Ava, Burcu, Can, Levi, Moritz, Mouna,              kommen. Der Besuch in der kleinen                          die Fotos vom Fest: „Mit denen sind wir
Olga, Sarah und Thea sind mit Abstand              improvisierten Schule am Kaltenkircher                     jetzt alle befreundet.“ Dreimal haben
die jüngsten Gäste der Tagung. Sie bil-            Platz hinterließ bei den Erstklässlern                     sich die Grundschüler und die Kinder
den die Delegation aus der 1. Klasse der           Eindruck. „Der Klassenraum war ziem-                       aus der Unterkunft bereits getroffen,
Grundschule Arnkielstraße und präsen-              lich eng“, erinnert sich Olga. Zurück in                   denn die Kinder aus der Unterkunft
tieren ihr Engagement für die Kinder in            ihrer eigenen Schule überlegten sie,                       haben gleich eine Gegeneinladung aus-
der Lerngruppe der Erstaufnahme am                 was sie mit den Kindern aus der Unter-                     gesprochen und zum Kuchenessen und
                                                   kunft gerne zusammen machen wür-                           Spielen eingeladen. Für Klassenlehrerin
                                                   den, was den Kindern dort gefallen und                     Gabriele Nitz hat dieses Projekt nicht
   „Die haben sich gefreut!“
                                                   sie mit der neuen deutschen Umgebung                       nur einen Effekt auf Empathie und Welt-
                                                   etwas vertrauter machen könnte. „Wir                       offenheit ihrer ohnehin schon interna-
Kaltenkircher Platz. Die Idee, dass sich           haben entschieden, dass wir Fasching                       tional aufgestellten Klasse, es schult
die Kinder aus der Grundschule und aus             feiern!“ erzählt Can. Die Erstklässler                     auch den schriftlichen Ausdruck, das
der Erstaufnahme kennenlernen, hat-                schrieben die Einladung und organisier-                    logische Denken bei den Planungen
ten ihre Klassenlehrerin Gabriele Nitz             ten in ihrer Schule die Party. „Die haben                  sowie die Kooperationsfähigkeit und
und die Lehrerin Ina Maurischat, die die           sich gefreut“, meint Levi und zeigt auf                    die kommunikativen Kompetenzen. //
Kinder in der Erstaufnahme unterrich-
tet. Die Lerngruppe in der Erstaufnah-
me ist der Schule Arnkielstraße zuge-
ordnet – und so gab es wenig Schwie-
rigkeiten, miteinander ins Gespräch zu

„Wichtig ist, dass man nett ist zu den Kindern.“   1c der Schule Arnkielstraße, Gewinner der Sticker-Herzen
/ 11 / Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht /

Stadtteilschule Blankenese, You:sful-Profil
Gesprächsgruppe für Mütter, Spielrunde für Kinder
Sofia, Lola und Toan aus dem You:sful-          pe für geflüchtete Frauen plante und      Kurs.“ Die Grup­pe aus erwachsenen und
Profil von Roland Keil sind über die On­        Helfer suchte, die auf die Kinder der     jugendlichen Engagierten entschied
line-Freiwilligenbörsen an ihr Projekt für      Frauen aufpassen würden. „Das Projekt     schließlich, den Kurs dann doch in die
geflüchtete Kinder gekommen (z. B.              stand noch ganz am Anfang, wir konn-      kooperierende Unterkunft Sieversstü-
www.gute-tat.de, www.aktivoli.de oder           ten noch vieles mitbestimmen“, erinnert   cken zu verlegen. Die Idee, mit dem
https://tatkraeftig.org). Hier waren sie        sich Sofia. „Zunächst allerdings kam      Angebot auch einen Anreiz zu schaffen,
auf ein Projekt von Bärbel Dauber vom           niemand, das war schon deprimierend.      das Heim zu ver­lassen, erwies sich als
„Kitawerk Hamburg/Schleswig Hol-                Wir haben dann alle zusammen über-        zu hochschwellig. „Jetzt laufen die Tref-
stein“ gestoßen, die eine Gesprächsgrup­        legt, wie kriegen wir die Leute in den    fen gut“, findet Lola. Manchmal auch zu
                                                                                          gut, dann werden die engagierten Ju-
                                                                                          gendlichen von den Kindern, die mit
                                                                                          ihnen spielen oder Hausaufgaben ma-
                                                                                          chen wollen, fast überrannt. Aber auch
                                                                                          das hat die Gruppe in den Griff bekom-
                                                                                          men. Heute gibt es die klare Regel, dass
                                                                                          ihr Angebot nur für die Kinder der
                                                                                          Mütter in der Gesprächsgruppe gilt. Lola
                                                                                          ist zufrieden mit dem Erreichten. „Wir
                                                                                          unterstützen die Kinder beim Deutsch-
                                                                                          lernen, und die Mütter haben genug
                                                                                          Ruhe für ihren Kurs.“ Und Toan ergänzt:
                                                                                          „Das ist auch für uns eine gute Sache.
                                                                                          Wir haben gelernt, eine Gruppe zu leiten
Engagementpartner über Online-Börsen gefunden                                             und Verantwortung zu tragen.“ //

Stadtteilschule Blankenese, Profil „Bewegung und Lernen durch soziales Engagement“
Dicke Socken nicht vergessen!
Die Neuntklässler aus dem Profil „Bewe-         fand es wichtig, die geflüchteten Ju-     samer Ausflug ins „Jump House“ an.
gung und Lernen durch soziales Enga-            gendlichen in die Schule zu integrieren   Klassen, die etwas Ähnliches vorhaben,
gement“ von Natalja Lotz sammelten              und ihnen die Möglichkeit zu geben,       raten die beiden: „Beim Schlittschuhlau-
mit „Hanseatic Help“ Kleider und star-          auch außerhalb des Flüchtlingsheims       fen muss man gut erklären, dass alle
teten die Aktion „Weihnachten im                etwas zu machen“, erzählt Marie. Das      dicke Socken und Handschuhe mitneh-
                                                Profil sammelte Spenden für gemeinsa-     men müssen, und es sollten genügend
                                                me Ausflüge zum Schlittschuhlaufen        geübte Läufer dabei sein.“ „Einfach gut
       „Es ist gar nicht so
                                                und für einen Dombesuch. Mittlerweile     planen“, ermutigt John. //
     schwer, man muss nur
                                                ist die Flüchtlingsklasse dank der ge-
     selbst­ständig sein und
                                                meinsamen Unternehmungen nicht
        es selber wollen.“
                                                mehr so isoliert, man grüßt sich, kennt
                                                sich, lächelt sich an. „Ich glaube, die
Schuhkarton“ für eine benachbarte               Jugendlichen fanden es ganz toll, weil
Flüchtlingsunterkunft. Ein besonderes           sie sich immer wieder bedankt und ge-
Anliegen war ihnen jedoch das Engage-           sagt haben, sie würden so etwas gerne
ment für die Internationale Vorberei-           noch einmal machen“, meint John. Und      „Es war wichtig, dass die Menschen das Gefühl
tungsklasse an ihrer eignen Schule. „Ich        tatsächlich steht demnächst ein gemein-   bekommen, dass sich jemand kümmert.“
/ 12 / Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht /

Bildung
Weitergeben, was man selbst schon gelernt hat, das ist eine schöne Idee im Service-
Learning. Gerade für jüngere Schülerinnen und Schüler ist deshalb die Kita oder
die alte Grundschule ein beliebter Engagement-Ort. Manche Projekte finden aber                        Die hier gezeigten Projekte neh-
auch an der eigenen Schule für jüngere Jahrgänge statt. In jedem Fall ist Rückkopp-                   men Bezug auf die Curricula Religi-
lung mit den jeweiligen Fachpädagoginnen und -pädagogen hilfreich für Tipps,                          on, Deutsch, Sport, Gesellschaft,
Materialien, didaktische Kniffe und vielleicht sogar für die bessere Verzahnung der                   Arbeitslehre, Mathe und Berufsori-
jungen Bildungsimpulse mit dem frühkindlichen oder schulischen Lernen.                                entierung.

Stadtteilschule Hamburg-Mitte, Jg. 6, Wichern-Schule, Jg. 7, Stadtteilschule Bergedorf, Jg. 9,
Stadtteilschule Blankenese, Jg. 9
Engagement in Kita, Grundschule und Ganztag
Alle Schülerinnen und Schüler der Wi-                wortung in der Kita Hasselbrook über-          Neuntklässler aus der Stadtteilschule
chern-Schule starten in der 7. Klasse in             nommen. Ihre Mitschülerin Salam hat in         Bergedorf. Sie gehen regelmäßig in die
ein selbstgewähltes Engagement: Sie                  der Kita Wümmeweg vorgelesen und mit           Grundschule und schmökern mit Zweit-
helfen in der Nachbarschaft, in der Kir-             den Kleinen gezeichnet. Sie ist stolz,         und Drittklässlern, die sich mit dem
chengemeinde, bei Sportvereinen und                  dass es ihr gelungen ist, viel Vertrauen       Lesen noch etwas schwer tun. Sie wol-
in Altersheimen. Besonders beliebt aber              bei den Kindern aufzubauen. „Am bes-           len zeigen, dass Bücher Spaß bringen
ist das Engagement in der Kita – auf                 ten hat mir gefallen, dass wir selbststän-     und Welten öffnen. Das braucht Regel-
dieses Engagement können sie sich mit                diger geworden sind“, sagt sie. So ganz
einem Workshop gezielt vorbereiten.                  einfach ist es allerdings nicht, als 11- bis
                                                                                                         „Geht persönlich hin,
Leelou engagiert sich in der Kita Elbkin-            13-Jährige eine Kita zu finden, die ver-
                                                                                                            anrufen alleine
der, hat dort mit den Kindern gebastelt,             steht, dass große Kinder durchaus eine
                                                                                                             nützt nichts.“
getobt und die Erzieherinnen bei zwei                Hilfe sind. Diese Erfahrung haben die
Ausflügen unterstützt. Und auch in der               Schülerinnen und Schüler aus beiden
damaligen 6. Klasse der Stadtteilschule              Schulen machen müssen. Deshalb rät             mäßigkeit und langen Atem, deshalb
Hamburg-Mitte ist das Kita-Engagement                Leelou: „Geht persönlich hin, stellt euch      sind sie jede Woche für eine Schulstun-
beliebt. Ilknu hat in ihrem „Lernen-                 gut vor. Anrufen alleine nützt nichts.“        de vor Ort. Die Leselernhelfer bringen
durch–Engagement“-Projekt Verant-                    Beim Lesenlernen helfen, das wollen die        nicht nur Geduld mit, sondern auch den
                                                                                                    großen Vorzug, als jugendliche Bücher-
                                                                                                    begeisterte auf einer ganz anderen
                                                                                                    Ebene Vorbild sein zu können.
                                                                                                    Die Neuntklässler der Stadtteilschule
                                                                                                    Blankenese nutzen ihr Mathe-Wissen,
                                                                                                    um jüngeren Schülerinnen und Schülern
                                                                                                    in der selbstorganisierten Mathe-AG
                                                                                                    Spaß an Zahlen und logischem Denken
                                                                                                    zu vermitteln. Ein Selbstläufer war die
                                                                                                    AG zunächst nicht. Aber als die Jugend-
                                                                                                    lichen ordentlich die Werbetrommel
                                                                                                    rührten, kamen die Kinder – und das
                                                                                                    Feedback ist sehr positiv. Kinder lernen
                                                                                                    gerne von Jugendlichen, und ein solches
                                                                                                    Engagement bringt auch die Schulge-
Wichern-Schule: Vorbereitende Workshops für’s Kita-Engagement                                       meinschaft enger zusammen. //
/ 13 / Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht /

Gesundheit, Sport und Pflege
Sie sammeln Plastikdeckel gegen Polio, helfen beim therapeutischen Reiten, organi-
sieren die aktive Pause in der Schule, trainieren Fußball mit Kindern und besuchen
regelmäßig die Kinder auf der Krebsstation im UKE oder Senioren in der Tagepflege:         Die hier gezeigten Projekte neh-
Für die engagierten Schülerinnen und Schüler erschließt „Lernen durch Engagement“          men Bezug auf die Curricula Sport,
die Bedeutung von Gesundheit, Bewegung und dem Umgang mit kranken und alten                Deutsch, Gesellschaft, Religion und
Menschen nicht nur theoretisch, sondern macht sie handlungsorientiert erfahrbar.           Gesundheitsförderung.

Stadtteilschule Kirchwerder, JUMP-Profil, Jg. 9, Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Jg. 12,
Stadtteilschule Blankenese, Jg. 9
Engagement für an Krebs erkrankte Kinder und für Polio-Impfungen
„Der Gedanke, dass viele dieser Kinder       als ihr neues Zuhause zu betrachten?        tung Ulrike Borcic begleiten das Projekt
sterbenskrank sind, ist extrem traurig.      Wie muss es sich anfühlen, wenn das         aufmerksam und sorgen nicht nur für
Man braucht schon starke Nerven.“ So         Krankenhaus allmählich das Zuhause          einen angemessenen und reflektierten
beschreiben die vier Mädchen aus der         ersetzt?                                    Umgang mit den kranken Kindern,
Gruppe „Jugend unterstützt kranke                                                        sondern auch für den nötigen psychi-
Kinder am UKE“ ihre Er­fahrung mit              „Der Gedanke, dass ­viele                schen Rückhalt.
ihrem Engagement für an Krebs er-                dieser Kinder sterbens-                 Nicht im direkten Kontakt mit den Kran-
krankte Kinder. Regelmäßig gehen sie             krank sind, ist extrem                  ken, sondern im Einsatz für die Präven-
ins Universitätskrankenhaus Eppen-               traurig. Man braucht                    tion engagierten sich die Jugendlichen
dorf und spielen, basteln und backen             schon starke Nerven.“                   der Stadtteilschule Blankenese und des
mit den Kindern auf der Station. Sie                                                     Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums. Sie
wollen die kleinen Patienten auf ande-                                                   sammeln für den Verein „Deckel drauf
re Gedanken bringen und mit ihnen            Die Schülerinnen haben sich kein leich-     e. V.“ Plastikdeckel, um über den Erlös,
einfach Spaß haben. Der Kontakt zu           tes Engagement ausgesucht, aber es          der durch das Recycling entsteht, Imp-
den Kindern ist herzlich und macht           gibt immer wieder diese Momente, in         fungen gegen Polio in Afghanistan,
nachdenklich. Was bedeutet es, wenn          denen die Kinder lachen und guter           Pakistan und Nigeria zu ermöglichen.
eine Sechsjährige die Schülerinnen           Dinge sind. „Und das,“ so die Gruppe,       500 Deckel finanzieren eine Schluck-
schon nach dem zweiten Treffen ein-          „macht uns einfach glücklich“. Ihr Leh-     impfung und retten damit womöglich
lädt, einfach zu bleiben und die Station     rer Christian Kruse und die Stationslei-    ein Leben. //

Stadtteilschule Hamburg-Mitte, Jg. 6, Stadtteilschule Blankenese, Jg. 9
Kinder in Bewegung bringen
„Ich spiele selbst gerne Fußball“, erzählt   durften. Das erforderte zunächst einmal     schule Blankenese bleibt mit seinen
Antonio aus der 7. Klasse der Stadtteil-     gute Überzeugungsarbeit beim SV Uh-         Angeboten an der Schule. Es organisiert
schule Hamburg-Mitte. So lag es nahe,        lenhorst und später viel Zuverlässigkeit,   die aktive Pause, in der sich Kinder mit
dass er für sein Service-Learning-Pro-       Aufmerksamkeit und Geduld mit den           viel Bewegung vom Unterricht erholen,
jekt im vergangenen Schuljahr mit sei-       anvertrauten Kindern. Antonio hat es        und es hilft Betreuer Fabian in der Fuß-
nen ebenfalls fußballbegeisterten Mit-       Spaß gemacht, ihnen seine Tricks bei-       ball- und Ballsport-AG. Damit eröffnen
schülern einen Fußballclub suchte, in        zubringen – und das Feedback des            die Profil-Schülerinnen und -Schüler
dem sie das Kindertraining erst beglei-      Trainers war sehr ermutigend.               jüngeren Mitschülerinnen und -schü-
ten und später auch in Teilen anleiten       Das Bewegungs-Profil der Stadtteil-         lern viele Möglichkeiten, in Bewegung
/ 14 / Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht /

zu kommen, sich auszuprobieren und                      terricht zu gehen. Und die Großen aus      im Sport freundlich, aber bestimmt
neue Energie zu tanken, um damit wie-                   dem Bewegungs-Profil lernen, wie           Respekt zu verschaffen und den Über-
der frisch und konzentriert in den Un-                  wichtig es ist, sich als Verantwortliche   blick zu behalten. //

Wichern-Schule, Jg. 7, Stadtteilschule Kirchwerder, Jg. 9, Stadtteilschule Hamburg-Mitte, Jg. 6

Assistenz, Hilfe und Unterhaltung für Senioren und Kinder
mit Beeinträchtigungen
Therapeutisches Reiten fördert die Ent-                 Heimen. Deshalb haben die beiden           schon erhöhten Pflegebedarf haben.
wicklung von Kindern mit körperlichen                   Kinder für einen Auftritt in der Senio-    Hier bekommen sie Therapien, Früh-
und seelischen Beeinträchtigungen.                      renwohnanlage Süderelbe geübt und          stück und Mittagessen und vor allen
Eileen aus der Wichern-Schule hat bei                   schließlich ein kleines Programm zur       Dingen Gesellschaft und Anregung. Die
den therapeutischen Reitstunden ge-                     Aufführung gebracht. Offenbar hat der      vier Mädchen sind hier also goldrichtig:
holfen. Sie hat die Kinder beim Satteln                 Auftritt gefallen: „Die Senioren wollen,   Sie wollen schnacken und zuhören und
und Auftrensen der Ponys unterstützt                    dass wir Weihnachten noch einmal           mit den Seniorinnen und Senioren ge-
und ihnen Sicherheit bei den Übungen                    kommen und wieder singen – da planen       meinsam etwas unternehmen. Mit ih-
gegeben. Die Kinder können beim Rei-                    wir noch“, erzählt Gene.                   ren wöchentlichen Besuchen bringen
ten gut entspannen, „und mich hat                       In der Tagespflege beim Deutschen          sie frischen Wind in die Einrichtung und
gefreut, wie sehr sich die Kinder gefreut               Roten Kreuz in Curslack engagieren         helfen dabei, pflegende Angehörige zu
haben“, erzählt Eileen.                                 sich vier Neuntklässlerinnen aus der       entlasten. Und so ganz nebenbei lernen
Gene und Alexa wollten etwas dagegen                    Stadtteilschule Kirchwerder. In die Ta-    sie etwas über das Altern, die Pflege
unternehmen, dass sich Senioren oft-                    gespflege kommen alte Menschen, die        und wie wichtig ein respektvolles Mit-
mals so allein fühlen – auch in den                     gerne zu Hause leben möchten, aber         einander ist. //

Ist selbstständiger geworden: die 7c der StS Hamburg-Mitte
/ 15 / Verhandeln! Konflikte lösen in Engagement, Arbeitsgruppe und Unterricht /

Von der Vielfalt der Projekte und der Einigkeit über die Qualität
„Lernen durch Engagement“ ist viel­           auch viel Lust und Geschick am und im
fältig. So vielfältig wie die unterschied-    Verhandeln – wir haben gesehen, dass                    Netzwerkschulen
lichen Lebenswelten der Kinder und            die Schülerinnen und Schüler sich auf
Jugendlichen, wie die Fächer und Auf-         ihre Ziele einigen konnten, Kitas über-                 Albrecht-Thaer-Gymnasium
gabengebiete vom Jahrgang 1 bis 13 und        zeugten, sich helfen zu lassen, Stadtpla-               Carl-von-Ossietzky-Gymnasium
wie die unterschiedlichen Charaktere          ner dazu brachten, die Verkehrsführung                  Erich-Kästner-Schule
der Schulen, an denen das „Lernen durch       zu überdenken, Mitschülerinnen und                      Gretel-Bergmann-Schule
Engagement“ stattfindet. Ge­mein­­sam         Mitschüler motivierten anzupacken, die                  Gymnasium Allee
ist allen guten Projekten jedoch immer,       ältere und die jüngere Generation dazu                  Gymnasium Corveystraße
dass sie die vier wichtigsten Qualitätskri-   brachten, mit ihnen über das nicht ganz                 Gymnasium Hoheluft
terien des „Lernen durch Engagement“          einfache Thema Diversität zu sprechen.                  Ida-Ehre-Schule
verbinden:                                    An dieser Stelle sei ausdrücklich all den               Katholische Bonifatiusschule
1. die hohe Schülerpartizipation bei          Menschen gedankt, die diese Projekte                    Max-Brauer-Schule
   der Zielbestimmung und Durchfüh-           und diese erfahrungsreiche Art des                      Nelson-Mandela-Schule
   rung der Projekte                          Lernens möglich machen: den Schüle-                     Schule Arnkielstraße
2. die Unterrichtsanbindung des Enga­         rinnen und Schülern, die sich einmi-                    Stadtteilschule am Hafen
   ­gements                                   schen, den Projektpartnern, die sich                    Stadtteilschule Bergedorf
3. der reale Bedarf, den die Projekte         dem jungen Engagement öffnen, Lehre-                    Stadtteilschule Blankenese
    bedienen                                  rinnen und Lehrern, die ihren Lernen-                   Stadtteilschule Hamburg-Mitte
4. das hohe Maß an Reflexion der Schü-        den so viel zutrauen, und den Schullei-                 Stadtteilschule Horn
    lerinnen und Schüler über das Enga-       tungen und Kollegien, die die Service-                  Stadtteilschule Kirchwerder
    gement in allen Projektphasen – von       Learner aktiv unterstützen.                             Wichern-Schule
    der Planung bis zum Abschluss                                                                     (Stand April 2017)
Neben diesen wissenschaftlich fundier-        Heike Schmidt, Programmleitung
ten Qualititätskriterien braucht es aber      ['You:sful] – Lernen durch Engagement

                                              Wofür engagiert ihr euch? Viel Austausch und Anregung auf dem Markt der Möglichkeiten.
WER WIR SIND
Die BürgerStiftung Hamburg
Die BürgerStiftung Hamburg wurde 1999 als wirtschaftlich und politisch unabhängi-
ge Gemeinschaftsstiftung von Hamburgerinnen und Hamburgern für ihre Stadt
­gegründet. Sie lebt von der Idee des bürgerschaftlichen Engagements und will zur
 Mitwirkung an gesellschaftlichen Aufgaben anstiften – durch finanzielle Zuwendun-
 gen und durch ehrenamtliches Engagement. Die BürgerStiftung Hamburg fördert und
 entwickelt Projekte für Kinder und Jugendliche sowie junge Familien aus sozial be-
 nachteiligtem Umfeld, fördert Engagement und generationenübergreifenden Dialog.
 Die BürgerStiftung Hamburg bietet ein Dach für Treuhandstiftungen, Zustiftungen
 und Themenfonds und wirbt für ihre Arbeit Spenden ein.

Mit ihrem Programm „['You:sful] – Lernen durch Engagement“ fördert die Stiftung
seit 2008 zivilgesellschaftliches Engagement von Kindern und Jugendlichen sowie
die demokratische Schulentwicklung.

Impressum                                   Herausgeber                               Redaktion
Tagungsdokumentation                        BürgerStiftung Hamburg                    Dr. Heike Schmidt
Verhandeln! April 2017                      Schopenstehl 31                           BürgerStiftung Hamburg
                                            20095 Hamburg
                                                                                      Fotos
                                            Telefon (040) 87 88 969 - 66              Kirsten Haarmann
                                                                                      (www.kh-fotografie.de)
                                            heike.schmidt@
                                                                                      Layout
                                            buergerstiftung-hamburg.de
                                                                                      Birte Holländer
                                            Verantwortlich i. S. d. P.
                                            Birgit Schäfer
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