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A U F H T ’ S ! GE Ü R K I N BEWEG D ER UN UNG DJ D U U N G N A E D C N SPORT DLICH H EINE E R F MIT UN ANKUN G E R K R KREBS active onco Netzwerk kids
A U F H T ’ S ! GE Ü R K BEWEG INDER UN UND G J D U U N G N A D SPO ENDLI C RT CHE H EINE R F MIT UN NG S E R K RANKU KREB 1. Auflage Januar 2021 Agentur: LP Concept GmbH, Essen Impressum Förderer: • Team DoppelPASS e.V. • Deutsche Forschungsgemeinschaft Verantwortlich für den Inhalt: • Däggelmann, Julia, Dr.; Sporthochschule Köln • Eckert, Katharina, Prof. Dr.; IST-Hochschule für Management, Düsseldorf • Gauß, Gabriele; Universitätsklinik Essen • Goebel, Anna-Maria; Charité - Universitätsmedizin Berlin • Götte, Miriam, Dr.; Universitätsklinik Essen • Kesting, Sabine, Dr.; Kinderklinik München Schwabing und Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie, Technische Universität München • Oschwald, Vanessa, Dr.; Dt. Sporthochschule Köln • Rueegg, Corina S., Dr.; Oslo Centre for Biostatistics and Epidemiology, Oslo University Hospital • Senn-Malashonak, Anna, Dr.; Universitätsklinikum Frankfurt • Söntgerath, Regine, Dr.; Universitätsklinikum Leipzig • Stössel, Sandra, Dr.; Universitätsmedizin Mainz • Till, Anne-Marie, Dr.; Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck • Wiskemann, Joachim, PD Dr.; Nationales Centrum für Tumorerkrankungen und Universitätsklinikum Heidelberg • Wittke, Torge-Christian; Krukenberg-Krebszentrum Halle • Wright, Peter, Dr.; Oxford Brookes University
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für DO PP EL PA SS E. V. VO RW OR T GR US SW OR T TE AM Bewegung und Sport sind wichtig, damit sich Kinder gesund entwickeln und Wir als Team DoppelPASS e.V. freuen uns, diese Broschüre mit auf den wohlfühlen können und gehören zu einer kindgerechten Entwicklung dazu. Weg bringen zu dürfen. In der Regel haben Kinder von sich aus Freude an Bewegung. Sie rennen, Als aktiver gemeinnütziger Verein aus Schleswig-Holstein unterstützen klettern und hüpfen. Sie balancieren, laufen um die Wette oder spielen Fuß- wir bereits seit über 13 Jahren krebskranke Kinder und Jugendliche mit ball. Doch wenn ein Kind an Krebs erkrankt, nimmt dieser Bewegungsdrang ihren Familien aus unserem Bundesland und erfüllen Herzenswünsche. häufig ab – die Kinder sind nur noch sehr wenig aktiv. Schließlich ist die The- Dadurch haben wir auch bereits einige Aktionen der Universitätskliniken rapie sehr anstrengend und kostet viel Energie. Dies kann jedoch zur Folge aus Lübeck und Kiel mit verwirklichen können. haben, dass Kraft, Ausdauer und die körperliche Leistungsfähigkeit im Laufe der Behandlung stark nachlassen. Auch das Netzwerk ActiveOncoKids hat uns sofort überzeugt. Aber tatsächlich können Bewegung und Sport durchaus helfen, die Krebs- Da wir als Vereinsmitglieder allesamt sportlich aktiv sind und über den erkrankung besser zu bewältigen. Erste Studien zeigen, dass durch Bewe- Sport zueinander gefunden haben, halten wir dieses Angebot für überaus gung und Sport die Erschöpfungssymptomatik (Fatigue) reduziert, das Stim- sinnvoll. mungsbild verbessert und somit das Wohlbefinden und die Lebensqualität gesteigert werden können. Zudem treten bei körperlich aktiven Kindern und Ju- Seit Jahren können auch wir beobachten, welche großartigen Fortschritte gendlichen weniger häufig Spätfolgen, wie Herzkreislauf- oder Stoffwechsel- unsere tapferen Kinder und Jugendlichen gerade durch die Freude an der erkrankungen, auf. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass bei vielen Familien Bewegung und die Förderung der körperlichen Fitness machen. eine große Unsicherheit darüber besteht, welche Bewegung und welcher Sport überhaupt möglich und erlaubt sind? Insbesondere die Verbesserung des eigenen Körpergefühls, die Stärkung Um Berührungsängste mit Bewegung und Sport während und nach einer des Selbstvertrauens sowie die Möglichkeit, sich mit anderen auszutau- kinderonkologischen Therapie abzubauen, haben wir in dieser Broschüre schen, sind elementare Bausteine für den Weg, mit dieser Krankheit um- Informationen, Empfehlungen und Praxistipps zusammengestellt. Unsere zugehen und gestärkt in den Alltag zurückzukehren. Broschüre richtet sich primär an Eltern betroffener Kinder. Sicherlich ist die Broschüre auch für betroffene Jugendliche und alle anderen Interessierten Wir wünschen Ihnen und dem Netzwerk ActiveOncoKids, dass Sie ge- informativ und nützlich. Für die jüngeren Kinder haben wir die wichtigsten meinsam weitere positive Geschichten schreiben, sowie viele besondere Informationen altersgerecht im beiliegenden Faltblatt zusammengefasst. Momente erleben können. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kind alles Gute, viel Spaß beim Lesen unserer Ihr Team DoppelPASS e.V. Broschüre und natürlich auch beim Sport. Mit besten Wünschen für Sie und Ihre Familie, active das Netzwerk ActiveOncoKids onco Netzwerk 4 kids 5
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für NI S IN H ALTS VE RZ EI CH • Impressum S.24 Bewegungs- und Sport- • Vorwort förderung am Heimatort • Grußwort Team DoppelPASS e.V. • Besondere Hinweise zur Wiedereingliederung in den Schul- S.8 Warum sind Bewegung und Sport wichtig? und Vereinssport S.11 Bewegung und Sport in der Kinderonkologie – So bleibt Ihr Kind aktiv S.26 Was ist erlaubt? Voraussetzungen für Sport und Bewegung bei Kindern und Jugendlichen mit und nach einer Krebserkrankung S. 12 Bewegung und Sport mit Familie und Freunden • Bewegungstipps für den Alltag während der S.30 „Auf geht´s!“ – Ein Übungskatalog für kleine und Krebstherapie große „Sportler“ • Sport und Training während der Krebstherapie • Bewegung, Sport und Training während der S.50 Das Netzwerk ActiveOncoKids Dauertherapie und in der Nachsorge • Die „richtige“ Belastung bei Bewegung und Sport S.53 Danksagung S. 20 Professionelle Bewegungs- und Sportförderung • Bewegungstipps für den Alltag während der Krebstherapie • Sportangebote in den Rehabilitationskliniken und Erlebnispädagogische Sportangebote 6 7
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für HT IG ? SI ND BE W EG UN G UN D SP OR T W IC W AR UM Die Diagnose Krebs stellt das Leben von Kindern und ihren Familien schlagartig auf den Kopf. Für das Kind beginnt eine intensive Krebsthera- pie mit wiederholten Aufenthalten im Krankenhaus. Die Familien werden für viele Monate aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen. Diese Veränderungen führen häufig dazu, dass sich die betroffenen Kinder und Jugendlichen viel weniger bewegen als vor ihrer Diagnose. Therapiebedingte Nebenwirkungen wie Übelkeit oder anhaltende Regelmäßige Bewe- Müdigkeit (Fatigue) verschlimmern das inaktive Verhalten. Aber nicht nur gung während und nach für während der medizinischen Therapie, sondern auch nach Therapieende der Therapie ist wichtig lun g eine gesunde Entwick bleiben viele Kinder und Jugendliche häufig inaktiv und bewegen sich he lfe n, ihres Kindes und kann langfristig weniger. er zu die Krebstherapie bess bewältigen. Es ist jedoch wichtig, dass Ihr Kind trotz Krebs und den notwendigen medizinischen Maßnahmen aktiv bleibt und sich regelmäßig bewegt. Denn ausreichend Bewegung und Sport sind für die körperliche, psychi- sche und soziale Entwicklung Ihres Kindes besonders wichtig. Insgesamt helfen Bewegung und Sport dabei, die Belastungen der Erkrankung und der Therapie besser zu bewältigen. Mögliche Ängste, Sorgen und Stress der Kinder und Jugendlichen können durch Bewegung und Sport redu- ziert werden. Auch der Kontakt zu Freunden und Freundinnnen sowie Gleichaltrigen kann unterstützt werden. Außerdem können die Muskel- kraft und das Herz-Kreislaufsystem gestärkt sowie das Wohlbefinden und Selbstvertrauen gesteigert werden. Nach der Therapie können Bewe- gung und Sport dazu beitragen, dass Ihr Kind fit und gesund bleibt, neue Lebensfreude gewinnt und aktiv am Leben teilnimmt. Wichtig zu wissen ist, dass Bewegung und eine individuell angepasste Sportart während jeder Phase der Krebstherapie sowie nach überstande- ner Erkrankung möglich sind und sogar empfohlen werden. Die Gestaltung eines aktiven Alltags kann und sollte somit trotz – oder gerade wegen – der Diagnose Krebs fortgesetzt bzw. ab Diagnose begonnen werden. 8
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für KO LO GI E – UN G UN D SP OR T IN DE R KI ND ER ON BE W EG AK TI V SO BL EI BT IH R KI ND Wer kennt es nicht von sich selbst? Das Überwinden des „inneren Schwei- nehundes“, der einen immer wieder von so manchem abhält. Auch Ihr Kind hat im Verlauf der Therapie sicherlich Momente oder Phasen, in denen es wenig Lust hat sich zu bewegen. Deshalb kann Unterstützung von außen hilfreich und notwendig sein, um Ihr Kind zu ausreichend Bewegung und Sport zu motivieren. Diese Unter- stützung kann Ihr Kind auf verschiedenen Wegen erfahren: PR OF ES - SP OR TE XP ER TE N FA M IL IE SI ON EL LE AM HE IM AT OR T UN FR EU ND E D SP OR T- FÖ RD ER UN G 11
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für OR T M IT FA M IL IE de bleibt Ihr Kind BE W EG UN G UN D SP Nur mit Spaß und Freu dabei! Achten Sie langfristig beim Sport UN D FR EU ND EN s Sports auf den deshalb bei der Wahl de om en ta ne n Al lg em ei nzustand, bisherige m rlieben, Ziele und Sporterfahrungen, Vo Die Familie, Freunde und Freundinnen sowie weitere Vertraute sind in der Regel die engsten Bezugspersonen Ihres Kindes. Sie sind während tuelle Ängste der Therapie die meiste Zeit an dessen Seite und können dadurch direk- auch Sorgen bzw. even ten Einfluss auf die Gestaltung des (aktiven) Alltags nehmen. Nutzen Sie Ihres Kindes. diese Chance und versuchen Sie gemeinsam den Kreislauf Ihres Kindes (und als positiven Nebeneffekt zeitgleich Ihren eigenen) in „Schwung“ zu bringen. BEWEGUNGSTIPPS FÜR DEN ALLTAG WÄHREND DER KREBSTHERAPIE Ein bewegter Alltag ist für Kinder und Jugendliche mit einer Krebserkran- kung wichtig, insbesondere während der Therapie und auch im Rahmen einer Stammzelltransplantation. Bringen Sie zum Beispiel mit folgenden Tipps und Tricks Bewegung in den Alltag Ihres Kindes: ► Legen Sie kürzere Wege zu Fuß anstatt mit dem Auto zurück. ► Nutzen Sie, wann immer möglich, die Treppen anstatt den Aufzug. ► Machen Sie während der ambulanten Therapiephasen zu Hause aktive Unternehmungen mit Ihrer Familie, wie Spaziergänge oder kurze Aus- flüge mit dem Fahrrad. ► Motivieren Sie Ihr Kind, auch im Krankenhaus und unter Isolation während einer Stammzelltransplantation, zu einem selbstständigen und aktiven Alltag (z. B. Mahlzeiten am Tisch und nicht im Bett ein- nehmen, sich alleine anziehen). 12
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für SPORT UND TRAINING WÄHREND DER KREBSTHERAPIE Neben der Gestaltung eines bewegten Alltags sollte Ihr Kind zum Erhalt der Fitness auch während der Therapie individuell angepassten Sport machen und „trainieren“. Ziel sollte hierbei nicht sein, dass Ihr Kind mög- lichst viele und extrem anstrengende Sporteinheiten macht, sondern dass es sich regelmäßig bewegt. Welt- un g an di e Be w eg un gsempfehlungen der In Anlehn llte sich Ihr Kind täg- Für jüngere Kinder sollte der Sport ganzheitlich und in spielerischer Form ga ni sa tio n (W HO ) so gesundheitsor stattfinden: rend der fü r m in de st en s 60 M inuten bewegen. Wäh lich auch in is ch en Th er ap ie ka nn die Gesamtzeit aber ► Spielen Sie mit Ihrem Kind Luftballontennis auf dem Stationsflur. mediz n ungseinheiten über de ► Machen Sie mit Ihrem Kind im Stationszimmer oder auf dem Flur re re kü rz er e Be w eg durch meh l llte sich hierbei sowoh Zielschießen oder -werfen, bauen Sie Parcours um Stühle und re ic ht w er de n. Es so Tag verteilt er Infusionsständer. tivitäten m od er at e al s au ch leicht anstrengende Ak ► Erzählen Sie Ihrem Kind Bewegungsgeschichten zur Mobilisation um el ist es n (s ie he au ch „D ie ric htige Belastung...“). Zi im Patientenbett (z. B. Strecken wie eine Katze, in der Luft Fahrrad handel fahren, Seifenblasen fangen). zu sein. möglichst lange aktiv ► Machen Sie mit Ihrem Kind spielerische Gangschule (Gehen wie die Pinguine oder der Storch im Salat). Bei älteren Kindern und Jugendlichen kann auch gezielter trainiert werden. ► Motivieren Sie Ihr Kind zu... Möchten Sie mit Ihrem Kind selbststän • Ausdauertraining auf dem Fahrradergometer oder zu Spazier- dig Sport während gängen auf dem Stationsflur, der Therapie machen? Dann • Krafttraining mit Kleingeräten (z. B. Hanteln und elastischen Bän- beachten Sie bitte die Hinweise aus den Kapit dern) oder Alltagsgegenständen (z. B. Bücher, gefüllte Flaschen), eln „Die richtige Belastung ...“ • Gleichgewichtsübungen auf einem Bein oder auf instabilen Un- und „Was ist erlaubt?“. tergründen. 14 15
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für Bewegung, Sport und Training während der Dauertherapie und in der Nachsorge Hat Ihr Kind die intensive Behandlung überstanden, beginnt die Rückkehr in Insgesamt sollte Ihr Kind auch in der Dauer- den normalen Alltag – und damit auch die Rückkehr in sportliche Struktu- therapie und Nachsorge jeden Tag für min- ren, wie z. B. den Schul- und Vereinssport. Um Ihr Kind nicht zu überfordern, destens 60 Minuten aktiv sein. Entspre- sollten Sie ihm einen langsamen Einstieg in die „Normalität“ ermöglichen. chend der Bewegungsempfehlungen der In der Regel gibt es aber keine Sportverbote: Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte es sich nach Abschluss der medizinischen Therapie ► Erlauben Sie Ihrem Kind mit seinen Freunden draußen zu spielen und um Aktivitäten bei moderater bis hoher Intensität aktiv zu sein. handeln. Das heißt, die Bewegung sollte etwas anstren- ► Begleiten Sie Ihr Kind zurück in seinen alten Sportverein oder suchen gend sein und Ihr Kind leicht ins Schwitzen bringen. Sie gemeinsam eine neue Sportart bzw. einen neuen Verein aus. ► Ermutigen und unterstützen Sie Ihr Kind bei der Teilnahme am Die Bewegungszeiten können durch eine aktive Gestaltung des Alltags so- Schulsport. wie ein gezieltes Training der Fitness abgedeckt werden. Das Fitnesstrai- ► Unternehmen Sie sportliche Familienausflüge wie Wanderungen, ning kann mit Ruhetagen zwischen den Einheiten 3 Mal pro Woche erfolgen. Fahrradtouren, Kanufahren im Sommer oder Skifahren im Winter. ► Melden Sie Ihr Kind beim (Kinder-)Turnen an. be- ► Unterstützen Sie Ihr Kind professionelle Bewegungsförderung lb st st än di ge Fi tn es straining Ihres Kindes Für das se wahrzunehmen (siehe nachfolgende Kapitel). tte di e Hi nw ei se au s den Kapiteln „Was ist achten Sie bi ige Belastung ...“. Insbesondere bei älteren Kindern und Jugendlichen kann ein gezieltes erlaubt?“ und „Die richt Training dabei helfen den Leistungsstand von vor der Diagnose schneller wieder zu erreichen: den aktiven Alltag Sollte eine Rückkehr in ert möglich sein, nicht oder nur erschw ► Lassen Sie sich von Sportwissenschaftler*innen oder Physiothera- an das wenden Sie sich bitte peut*innen für ein gezieltes Fitnesstraining beraten. ► Ein ganzheitliches Training ist wichtig. Sowohl Ausdaueraktivitäten e oder als auch die Kräftigung der Muskulatur und Koordinationsübungen sportwissenschaftlich Fach- sollten berücksichtigt werden. physiotherapeutische . auch Sie personal in Ihrer Klinik Nehmen m z unsere ids u Kontakt c o K ActiveOn Netzwerk ten und unter- bera auf. Wir Sie gern e stü en tz id s.de) 16 .a c ti v e oncok 17 (www
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für Hierdurch können Fehleinschätzungen der empfundenen Belastung ver- DIE „RICHTIGE“ BELASTUNG BEI BEWEGUNG mieden werden. UND SPORT Häufig stellen sich Eltern die Frage, wie anstrengend Bewegung und Sport für Ihr Kind während und auch nach der Therapie sein dürfen. Viele haben Angst davor, dass Ihr Kind sich beim Sport überanstrengen könnte. Wichtig zu wissen ist, dass Ihr Kind sich trotz und mit Krebs anstrengen und schwit- zen darf. Lediglich unter den in dem Kapitel „Was ist erlaubt?“ genannten Bedingungen sollte der Sport pausiert werden. Während der medizinischen Therapie sollte die Anstrengung bei Bewe- gung und Sport der individuellen Tagesform und dem Gesundheitszustand Im Anhang dieser Broschüre angepasst werden und kann daher alle Intensitäten bis „anstrengend“ um- findet sich eine Version fassen. Nach der Therapie (bzw. in Rücksprache mit dem behandelnden dieser Belastungs-Skala zum Herausnehmen für das Training. Team) können dann auch wieder anstrengendere Sporteinheiten durchge- führt werden. Folgende Tipps können Ihnen helfen, die Anstrengung Ihres Kindes beim Um Ihrem Kind eine Einschätzung der Belastung zu ermöglichen, empfeh- Sport besser einzuschätzen: len wir Ihnen, die Belastungs-Skala (modifiziert nach BORG) einzusetzen. Mit Hilfe der Belastungs-Skala können Sie herausfinden, wie Ihr Kind die Wir empfehlen Ihnen, bei Ihrem Kind auf die typischen Belastungszeichen Belastung beim Sport einschätzt. zu achten, wie z.B. ► schnelle Atmung, Eine beispielhafte, kindgerechte Belastungs-Skala finden Sie hier: ► deutliches Schwitzen, ► starke Gesichtsrötungen. ► Die Belastungs-Skala umfasst verschiedene Anstrengungsstufen und reicht von „sehr leicht“ bis „maximal, ich werde aufhören“ Wenn Sie diese Belastungszeichen bei Ihrem Kind über einen längeren ► Smileys stellen die verschiedenen Anstrengungsstufen für Ihr Kind Zeitraum feststellen, gönnen Sie ihm eine Pause. anschaulich dar. ► Verschiedene Farben unterstützen die bildhafte Darstellung der e au f di e Be la st un gs zeichen. So finden Sie Achten Si ist. r Ihr Kind anstrengend Anstrengung. heraus, ob der Sport fü der Belastungs-Skala, nd zu de m m it Hi lfe Fragen Sie Ihr Ki Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die Belastungs-Skala mit Ihrem Kind Kind zu besprechen und sie zu erklären. st re ng en d de r Sp or t ist. Gönnen Sie Ihrem wie an ischendurch! ausreichend Pausen zw 18 19
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für BEWEGUNGSTIPPS FÜR DEN ALLTAG BE W EG UN GS - UN D PR OF ES SI ON EL LE WÄHREND DER KREBSTHERAPIE SP OR TF ÖR DE RU NG Praktische Angebote (Bewegungs- und Sporttherapie) In bewegungs- und sporttherapeutischen Programmen können Kinder und Jugendliche mit und nach einer Krebsdiagnose ihre Fitness zielgerichtet Insbesondere während der medizinischen Therapie kann eine professionelle und unter professioneller Anleitung trainieren. Das Ziel ist es hierbei, die Bewegungs- und Sportförderung Ihrem Kind dabei helfen aktiv und fit zu blei- Fitness zumindest zu erhalten oder sogar zu steigern. Zusätzlich ermög- ben. In der Klinik können Ihnen das ärztliche, pflegerische, physiotherapeu- lichen es die Programme, individuell auf die Bedürfnisse und therapiebe- tische und das sportwissenschaftliche Personal wichtige Tipps und Hinwei- dingten Probleme Ihres Kindes einzugehen. Die Therapeuten arbeiten eng se zu Bewegungs- und Sportmöglichkeiten geben. Die Beteiligten können mit dem ärztlichen Personal und Pflegepersonal zusammen. außerdem medizinische Begleit- und Risikofaktoren Ihres Kindes erfassen sowie die aktuelle Belastbarkeit oder mögliche sportliche Einschränkungen Sportberatung bewerten. Äußern und besprechen Sie Ihre Fragen und Bedenken ganz offen! Viele Eltern sind verunsichert, ob ihr Kind trotz und nach der Krebserkran- kung und möglicher körperlicher Einschränkungen an sportlichen Aktivi- Zusätzlich werden in der Kinderonkologie immer häufiger spezifische Bewe- täten teilnehmen darf. Bei einer Sportberatung können Sie und Ihr Kind gungs- und Sportprogramme angeboten, die von erfahrenen Sportwissen- in einem persönlichen Gespräch alle Ihre Fragen stellen und eventuelle schaftler*innen oder Physiotherapeut*innen durchgeführt und begleitet wer- Sorgen äußern (siehe: www.activeoncokids.de). Sie erhalten individuelle den. Zum jetzigen Zeitpunkt unterscheiden sich die Programme zwischen Antworten von erfahrenen Sport- und/oder Physiotherapeut*innen und In- den verschiedenen Zentren deutlich voneinander. Je nach Angebot finden formationen rund um das Thema Bewegung und Sport. In der Nachsorge die Programme therapiebegleitend und/oder im Anschluss an die intensive können Sie sich auch für das Thema Wiedereingliederung in den Schul- und Therapie statt. In der Regel setzen sich die Förderprogramme aus verschie- Vereinssport an eine Sportberatung wenden. denen Bausteinen zusammen: Unabhängig vom behandelnden kinderonkologischen Zentrum existieren für betroffene Kinder und Jugendliche in der Dauertherapie und in der Nachsorge weitere Möglichkeiten professionelle Bewegungs- und Sport- förderung zu erhalten: men helfen In Sportförderprogram xpert*innen erfahrene Bewegungse Für Kontaktadressen und genauere Informationen zu sporttherapeutischen Fitness Ihrem Kind dabei seine Programmen und Sport-Beratungsstellen in Ihrer Nähe, sprechen Sie Mit- speziellen arbeiter*innen in Ihrer Klinik an oder kontaktieren Sie unser Netzwerk gezielt zu trainieren. In (www.activeoncokids.de). nnen Sie Beratungsangeboten kö nd um das alle wichtigen Fragen ru Thema Sport stellen. 21
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für AT IO NS - IN DE N RE H AB IL IT SP OR TA NG EB OT E HE BN IS PÄ DA GO GI SC KL IN IK EN UN D EL RE SP OR TA NG EB OT E Sie haben die Möglichkeit nach Therapieende mit Ihrem Kind für mehrere Wochen an einer stationären Rehabilitationsmaßnahme in einer der vier Spezialkliniken in Deutschland (Bad Oexen, Tannheim, Katharinenhöhe, Sylt) teilzunehmen. Jugendliche ab 15 Jahren können sogenannte „Ju- gend-Rehabilitations-Aufenthalte“ alleine bzw. ohne Begleitperson wahr- nehmen. Sport stellt hierbei einen wichtigen Teil der Rehabilitation dar: Spiel- und Sportgruppen wie z.B. altersgerechtes Fitnesstraining, Schwim- men und Klettern oder Erlebnispädagogische Sportangebote (je nach re- gionalen Gegebenheiten), wie z.B. Wassersport (Rudern, Paddeln, Surfen oder Stand-Up-Paddling), Wintersport (Skifahren, Langlauf oder Rodeln) oder Spezialsportarten (Bogenschießen, Reiten, Klettern oder Baseball) können ausprobiert werden. Ein weiteres sportpädagogisches Angebot für ehemalige Patient*innen und deren Geschwister stellt das Waldpiraten- Camp der Deutschen Kinderkrebsstiftung dar. ungen e In te rn et se ite n de r Rehabilitationseinricht Di n Ih ne n w ei te re In fo rm ationen zu den genaue bieten halten. Sportangeboten und In e Sp or tf ör de rp ro gr am men helfen er fahren In r*innen und Physio- Spor twissenschaftle m Kind dabei, seine Aktuelle Verans taltungen und Termine zu therapeut*innen Ihre inieren. In speziellen erlebnis- Fitness gezielt zu tra pädagogische n Spor tan- igen geboten können auf der ra tu ng sa ng eb ot en können Sie alle wicht Homepage des Be Netzwerks Thema Spor t stellen. ActiveOncoKid s eingese- Fragen rund um das hen werden (www.activeonc 22 okids.de).
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für Fachkräfte Am Heimatort können chaften, der BE W EG UN GS - UN D SP OR TF ÖR DE RU NG aus den Sportwissens hulsport Physiotherapie, dem Sc AM HE IM AT OR T nd bei der und den Vereinen Ihr Ki en Alltag Rückkehr in einen aktiv unterstützen. Außerhalb der Klinik und vor allem in der Nachsorge gewinnen Fachleute an Ihrem Heimatort an Bedeutung. Hierzu gehören u. a. Physiotherapeut*innen, und Schulsportlehrer*innen oder Vereinstrainer*innen. Sie können Ihr Kind zur Umsetzung von Bewegung und Sport am Heimatort motivieren und an- leiten. Um die Rückkehr in einen aktiven Alltag zu unterstützen, eventuellen Schwie- rigkeiten vorzubeugen und die Wiedereingliederung in Schul- und Vereins- sport zu fördern, raten wir jedoch zu einer engen Absprache mit den Sport- wissenschaftler*innen/ Physiotherapeut*innen der behandelnden Klinik. BESONDERE HINWEISE ZUR WIEDEREINGLIEDERUNG IN DEN SCHUL- UND VEREINSSPORT: ► In der Regel gibt es keine Gründe, die gegen eine Teilnahme am Schul- und Vereinssport sprechen. ► Der genaue Zeitpunkt für die Teilnahme sollte gemeinsam mit dem be- handelnden ärztlichen Personal und dem*der Sportwissenschaftler*in/ sogenannten inklusiven Physiotherapeut*in festgelegt werden. ► Bei körperlichen Einschränkungen durch z. B. Operationen oder infolge Bei weiteren Fragen zu der Therapie empfehlen wir ein offenes Gespräch mit dem*der Sportleh- or tg ru pp en , w en de n Sie sich bitte an Ihren rer*in bzw. Trainer*in über mögliche Anpassungen der Inhalte, konkrete Sp Heimatsportverein. sind so gestaltet, dass Absprachen und alternative Strukturen/Leistungen. ► Motivieren und unterstützen Sie Ihr Kind, wenn es nicht direkt mit sei- Inklusive Sportgruppen – egal ob mit oder nen Klassenkamerad*innen oder Teamkolleg*innen „mithalten“ kann. alle mitmachen können ent- Geduld ist, auch für Ihr Kind, nicht immer einfach. Oder wählen Sie eine ne Ei ns ch rä nk un ge n. Die Inhalte werden oh n hkeiten und Fähigkeite Sportart, die Ihrem Kind jetzt leichter fällt. Es lohnt sich! sprechend der Möglic im sgewählt und können der Teilnehmenden au - sischen Sportarten ab Regelwerk von den klas 24 weichen. 25
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für N FÜ R IS T ER L AU BT ? VO RA US SE TZ UN GE ► Achten Sie während stationärer und tagesklinischer W AS Aufenthalte zur Chemotherapie auf die eingeschränk- UN D OR T BE I KI ND ER N te Bewegungsfreiheit Ihres Kindes durch den BE W EG UN G UN D SP Infusionsständer. Trotzdem ist Bewegung R KR EB S- IT UN D N AC H EI NE JU GE ND LI CH EN M angepasst möglich. ► Gönnen Sie Ihrem Kind bei akuten BE H AN DL UN G Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel oder Müdigkeit eine Ruhepause. Unter folgenden Auch wenn meistens nichts dagegen spricht, dass Ihr Kind sich bewegt und Situationen sollte kein Sport sportlich aktiv ist, sollten Sie bei der Planung des aktiven Alltags und bei gemacht werden: Sportaktivitäten nachfolgende Hinweise beachten: • bei akuten Blutungen, • bei akuten Infektionen Sprechen Sie zunächst mit dem behandelnden ärztlichen Personal Ihres insbesondere mit Fieber, Kindes (z. B. zur Abklärung der Blutwerte). Dieser kann die aktuelle Belas- • bei unter Belastung zunehmen- tungssituation Ihres Kindes einschätzen und eventuelle Risikofaktoren be- den Schmerzen. werten. Auf Empfehlung des Arztes können Sporteinheiten nicht nur ausge- setzt, sondern deren Inhalte auch modifiziert werden (z. B. Vermeidung von Neben diesen allgemeinen Regeln möchten wir anstrengenden oder harten körperlichen Aktivitäten, vgl. Belastungsskala noch auf folgende besondere krankheits- oder nebenwirkungsbedingte auf S. 19 und herausnehmbare Skala in dieser Broschüre). Situationen hinweisen. Die Beratung durch eine*n Sportwissenschaftler*in/ Physiotherapeut*in ist in diesen Fällen ratsam: Beachten Sie zudem folgende Hinweise im sportlichen Alltag Ihres Kindes: Erhöhtes Sturzrisiko: ► Achten Sie auf Grund der erhöhten Infektanfäl- ligkeit während der Therapie auf die Folgende Situationen können zu einem erhöhten Sturzrisiko führen: Einhaltung der hygienischen Basis- ► Amputationen mit anschließender Prothesenversorgung, maßnahmen und der besonde- ► Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen (z. B. bei Patienten mit ren hygienischen Bedingungen Hirntumoren oder therapiebedingt), während einer Stammzelltrans- ► Periphere Polyneuropathie (häufig chemotherapiebedingt). plantation. ► Beachten Sie, dass auf Grund der Wundheilungsdauer nach Operationen die betroffenen Regionen in der Regel für 6 Wochen, bei größeren Narben auch länger, geschont wer- den sollten. Eine frühere Aktivierung sollte nur unter fachlicher Aufsicht (z. B. Sportwissenschaftler*in/Physiotherapeut*in) erfolgen. Übungen der nicht betroffenen Regionen sind aber ohne weiteres möglich. 26 27
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebse rkrankung Bewegung und Sport für Die erhöhte Sturzgefahr ist bei der Übungsauswahl zu berücksichtigen. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen können von einem Koordinations- und Sturztraining profitieren. Vor allem Gleichgewichtstraining kann die Einschränkungen durch eine periphere Polyneuropathie mildern. Knochenmetastasen: Knochenmetastasen können Schmerzen bereiten und es besteht ein er- höhtes Risiko für Knochenbrüche. Klären Sie daher unbedingt mit dem zuständigen ärztlichen Personal ab, ob, wann und in welcher Form die be- troffenen Regionen in sportliche Aktivitäten einbezogen werden dürfen. Ein Training zusätzlich zur Alltagsaktivität kann die mit den Metastasen einhergehenden Beschwerden durchaus positiv beeinflussen, sollte aber unbedingt unter fachlicher Anleitung erfolgen. ndelnde Sprechen Sie das beha na l Ihres Kindes ärztliche Perso ortaktivi- auf die Planung von Sp ung an die täten an. Eine Anpass un d Th era piesitua- Krankheits- ten Um- tion kann unter bestimm rden. ständen notwendig we athien sind Schädigun- Periphere Polyneurop ondere in den Füßen. gen von Nerven insbes s en über Störungen de Die Betroffenen bericht fü hl s (z . B. Kr ib be ln , Brennen, Temperatur- Ge Gleichgewichts, aber wahrnehmungen), des ). . B. Fußheberschwäche auch der Bewegung (z 28 29
A U F H T ’ S ! G E NGS K A T A LOG Ü B U EI N D K L EINE R O ßE UN FÜR G P O RT LER“ „S 30
ÜBUNGSKATALOG GE N Los geht es mit der Praxis. Der Übungskatalog soll Dir eine Hilfestellung SP IE LE RI SC HE ÜB UN sein, um den Alltag während und nach der Behandlung aktiv zu gestalten. Das Training kannst Du fast überall durchführen (Zimmer, Treppenhaus, Flur, Sportraum, Garten etc.). Nutze den Raum, der Dir zur Verfügung steht Bewegungs-Merkspiel: und lege los! Dieses Spiel funktioniert ähnlich wie das Merkspiel „Ich packe meinen Koffer“. Der Übungspool ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Zu Beginn wer- den spielerische Übungen aufgezählt, welche gut von jüngeren Kindern ge- Eltern/ Freunde Kind macht werden können. Danach folgen Übungen zu den wichtigsten Säulen eines Trainings, welche für ältere Kinder, Jugendliche und junge Erwachse- 1. Ball hochwerfen und fangen ne geeignet sind. Eine farbliche Unterteilung soll Dir bei der Übungsauswahl helfen: Ausdauer=Blau, Kraft=Grün, Koordination/Gangschule=Orange, 1. Ball hochwerfen und fangen Dehnung=Grau. Versuche in jedes Training Übungen aus jeder Farbkate- 2. Ball unter einem Bein durch- gorie einzubringen. So trainierst Du Deinen ganzen Körper. geben Tipps zur Durchführung eines Trainings 3. Ball hochwerfen und fangen 4. Ball unter einem Bein durch- ► Schaffe Dir Platz: Stühle, Tische oder auch das Bett (nach Absprache geben mit dem Pflegepersonal) verschieben 5. Ball um den Körper kreisen ► Passe die Übungen an Deinen Allgemeinzustand an: stehend, sitzend, 1. Ball hochwerfen und fangen liegend ► Beachte die hygienischen Vorgaben der Klinik 2. Ball unter einem Bein durch- geben • Handschuhe, Kittel, Matten, Handtücher zur Vermeidung von Boden- 3. Ball um den Körper kreisen kontakt 4. Knie heben und Ball dagegen- • Desinfizierbare Kleingeräte, Alltagsgegenstände drücken • Verändere Spiele (z. B. Bowling wird zu Fußball-Bowling) oder erfinde neue Spiele (zusammen mit Deinen Eltern) Und immer so weiter... ► Kleine Aufgaben und Spiele mit Belohnungssystem motivieren zusätz- lich (z. B. Ausmalbilder, Sticker) 32 33
ÜBUNGSKATALOG Lauf-Memory: Bewegungsgeschichten: ► Verteile mehrere Memory-Karten im Zimmer/Flur/Sportraum/Garten Lass Dir die folgende Geschichte vorlesen und versuche die passenden und bestimme einen Startpunkt Bewegungen dazu zu machen. ► Dein Kind darf zwei Memorie-Karten seiner Wahl umdrehen ► Findet es ein Pärchen, darf es diese einsammeln und eine Bewegungs- Die Katze aufgabe machen (z. B. 10x vom Stuhl aufstehen) ► Findet Dein Kind kein Pärchen muss es zurück zum Startpunkt kommen Geschichte Bewegungsaufgabe ► Variationen: • Je nach Fitness veränderst Du die Anzahl der Karten „Die Katze schläft“ Auf der Matte bzw. Bett liegen, schlafen und schnarchen • Verteile eine Zahlenfolge oder das Alphabet • Verschiedene Lauftempos (z. B. Schleichen, Rennen, Hüpfen) oder Gang- „Die Katze wacht langsam auf“ Augen öffnen, recken und stre- formen (z. B. Zehenspitzenlauf, Rückwärtsgehen, Seitstep) wählen cken, auf alle vier Pfoten stellen Luftballon-Spiele: „Die Katze sucht eine Maus“ Kopf suchend hin- und herdrehen ► Luftballon hochhalten mit Kopf, Fuß, Arm, Schulter „Die Katze macht einen Buckel. Zuerst ganz groß und Rücken ► Luftballon hochwerfen und wieder auffangen Danach versteckt sie sich“ rund machen, dann klein zusam- menkauern • kleine Aufgaben hinzufügen z. B. Klatschen, Trampeln ► Luftballon mit Freund*in/Eltern hin und her spielen „Die Katze hat Durst und Auf alle vier Pfoten stellen und • Auch mit mehreren Luftballons, Federballschläger etc. schleckt Milch“ Milch vom Boden schlecken ► Luftballontanz: zwischen 2 Personen einklemmen (z.B. Bauch, Rücken, Kopf) und damit laufen oder tanzen „Nun streckt die Katze ihre Abwechselnd Arme und Beine Pfoten aus“ ausstrecken ► Kleine Bewegungsaufgaben mit dem Luftballon durchführen: • Über den Kopf heben „Plötzlich hört sie ein Geräusch“ Auf allen Vieren kauern und die • Um den Körper herumreichen Ohren spitzen • Luftballon vor dem Bauch halten und mit den Knien berühren • Luftballon hinter dem Rücken halten und mit den Füßen berühren „Die Katze schleicht sich aus Auf allen Vieren durch den Raum dem Haus“ krabbeln • Und vieles mehr... 34 35
ÜBUNGSKATALOG Bewegungsgeschichte: Der Skifahrer Bewegungsgeschichte: Der Spinnenlauf Geschichte Bewegungsaufgabe Geschichte Bewegungsaufgabe Stell Dir vor Du stellst Dich auf Ski anschnallen Heute wollen wir eine kleine Auf den Rücken legen, Hände zwei Skibretter Spinne nachahmen und Füße aufstellen, Po leicht vom Boden abheben Nimm eine gute Startposition Beine hüftbreit aufstellen, Ski- ein, damit Du gleich gut lossau- stöcke in die Hand nehmen Du bist zuerst eine ganz kleine Po nur leicht heben und Arme sen kannst Spinne gebeugt lassen Du musst ganz schnell den Berg Tief in die Hocke gehen (Po weit Aber die Spinne wächst und wird Arme lang machen und den Po herunterfahren, nimm dazu die nach hinten) immer größer soweit es geht anheben Schussposition ein Die Riesenspinne läuft herum In der Spinnenposition herum- Und jetzt musst Du ein paar Kur- Das Gewicht auf ein Bein verla- und sucht einen guten Platz für laufen ven fahren (in der Hocke bleiben) gern. Beine wechseln ihr Spinnennetz Achtung, da kommt ein Hinder- Schnell Beine ausstrecken oder Wenn Du einen guten Platz Abwechselnd die Hände anheben nis! Du musst darüber hüpfen einen kleinen Sprung machen gefunden hast, musst Du mit Spinnenfäden schießen, um das Jetzt brauchst Du die Skistöcke, In der Hocke leicht wippen Netz zu bauen um wieder schneller zu werden. Stell Dir vor Du stößt Dich damit Auch Deine Füße können Spin- Abwechselnd die Füße anheben vom Boden ab nenfäden schießen. So wird das Netz ganz stabil Und ab durchs Ziel! Du hast ge- Jubel dem Publikum zu wonnen Wenn das Netz fertig ist, kannst Gemütlich zusammenrollen Du Dich hinein legen und aus- ruhen 36 37
ÜBUNGSKATALOG Bewegungsgeschichte: Der Trommler Bewegungsgeschichte: Ausflug durch den Zoo Geschichte Bewegungsaufgabe Geschichte Bewegungsaufgabe Du bist heute ein Trommler und Auf den Rücken legen und die Wir gehen heute in den Zoo und Loslaufen deine Beine sind Deine Trommel Beine auf einem Stuhl oder einer machen alle Tiere nach, die wir Erhöhung ablegen sehen Los geht das Trommel-Konzert Kopf und Schultern vom Boden Mach Dich lang wie eine Giraffe Auf den Zehenspitzen laufen anheben und auf den Ober- schenkeln trommeln Kannst Du trampeln wie ein Aufstampfen beim Laufen, dabei Elefant? nicht abrollen Lausche mal, ob sich die Töne Die Oberschenkel hoch- und ändern, wenn du an unterschied- runtertrommeln Schau die Störche haben lange Große Schritte machen lichen Stellen auf Deinem Ober- Beine und machen ganz große schenkel trommelst Schritte Und einmal von links nach rechts Von links nach rechts trommeln Die Mäuschen dagegen tippeln, Kleine Tippelschritte machen über das Schlagzeug trommeln weil sie so kurze Beine haben Das Lied ist zu Ende Kopf und Schultern ablegen und Die lustigen Affen schwingen Arme beim Laufen übertrieben eine kurze Pause ihre Arme ganz wild mitschwingen Und nochmal von vorne mit ... Geparden sind super schnell Schnelle Schritte einem schnelleren Lied Faultiere gaaaaaanz langsam Langsame Schritte Zum Schluss Laufen wir noch Auf einer Linie über einen dünnen Steg, unter uns sind die Krokodile, also nicht herunterfallen! 38 39
ÜBUNGSKATALOG KRAFT AU S DAU E R ► Versuche im Laufe der Zeit immer mehr Wiederholungen durchzuführen. ► Wähle eine Ausdauerbewegung, die Dir gefällt und Spaß macht. ► Beginne mit fünf Wiederholungen und steigere Dich langsam. ► Trainiere lieber häufiger und kürzer, als selten und lange (z. B. täglich 10 Min.). Kniebeuge Wa lke n Beachte! Fa hrrad fah ren - (au ch au f • Knie und Hüfte gleich zeitig be ug en de m La ufb an d) n • Gewicht auf den ganze Fuß verlagern • Knie und Fußspitzen auf einer Linie Anfangsposition Endposition Das macht es leichter: Das macht es anspruchsvoller: • Vom Stuhl/Bettrand aufstehen • Je tiefer, desto anstrengender • Nicht so tief in die Hocke gehen • Am tiefsten Punkt halten und wippen • Einbeinig durchführen Wadenheben Ba ll- un d St ep -A ero bic Sp or tsp iel e Beachte! • Langsame Bewegungen Ko ns ole ng es tüt zte Anfangsposition Endposition Au sd au erü bu ng en Das macht es leichter: Das macht es anspruchsvoller: rge ! Sc hw im me n g Na ch so • An der Wand/ am Bett festhalten • Auf Erhöhung stellen, Ferse tief nach • Beidbeinig durchführen unten senken du rch me diz ini sch es 40 (Sc hw im me rla ub nis • Übung einbeinig durchführen 41 fen las sen !) Be ha nd lun gs tea m prü
ÜBUNGSKATALOG Brücke Liegestütze Anfangsposition Endposition Anfangsposition Endposition Das macht es leichter: • Po nur leicht anheben Beachte! Das macht es leichter: • Po zwischen zwei Wiederholungen kurz Beachte! • In der Schräglage (mit den Händen am ablegen • Bilde eine gerade Bettrand festhalten) Linie mit Knie, Hüfte • Kopf in Verlängerung und Schulter • Die Knie anstatt der Füße aufstellen Das macht es anspruchsvoller: der Wirbelsäule • Po anspannen • Bauch und Po • Höchste Position länger halten anspannen Das macht es anspruchsvoller: • Übung einbeinig durchführen • Beine gestreckt aufstellen • In der Endposition kleine Schritte auf der • Tiefste Position kurz halten Stelle laufen Rudern Schulterübung Beachte! • Stabiler Stand Endposition • Bauch a nspannen Anfangsposition Endposition Das macht es leichter: Beachte! • Übungsband mit geringerem Widerstand Anfangsposition Endposition • Ellbogen eng Das macht es leichter: Das macht es anspruchsvoller: am Körper Das macht es anspruchsvoller: • Übungsband mit geringerem • Widerstand erhöhen entlang führen • Zusatzgewicht/Widerstand erhöhen Widerstand wählen (z. B. Übungsband doppelt legen) • Im Stehen rudern • Arme weiter auseinanderziehen 42 • Endposition einige Sekunden halten 43
ÜBUNGSKATALOG Seitstütz Bauchübung Anfangsposition Endposition Anfangsposition Endposition Das macht es leichter: • Mit dem oberen Arm vorne leicht am Boden Das macht es leichter: abstützen Beachte! • Oberkörper nur leicht anheben • Ganzen Körp Das macht es anspruchsvoller: er Beachte! anspannen Das macht es anspruchsvoller: • Oberen Arm in die Luft nach oben strecken • Bilde eine ge • Zusatzgewicht einsetzen • Kopf in Verlä • Oberes Bein anheben rade Linie ngerung mit Deinem Kö • Mit Arm gegen das gegenüberliegende der Wirbelsäul • Hüfte absenken und kurz vor dem Boden wieder rper e Bein (leicht angehoben) Druck ausüben, • Blick nach sc anheben hräg kurz halten dann Wechsel oben richten • Übung mit nach hinten gestreckten Armen Unterarmstütz Wandsitz Beachte! lange wie • Position so Anfangsposition Endposition n möglich halte be n dem • Hände ne pl at zi eren Das macht es leichter: Körper • Knie aufstellen • Position kurz halten Beachte! annen Das macht es anspruchsvoller: • Ganzen Körper ansp e Lin ie mit • Haltedauer verlängern • Bilde eine gerad Deinem Kö rpe r • Beine im Wechsel leicht anheben und halten Das macht es leichter: Das macht es anspruchsvoller: • Bauch anspannen • Kleine Schritte auf der Stelle gehen • Nicht so tief setzen • Am tiefsten Punkt ein Bein ausstrecken • Am tiefsten Punkt leicht Wippen 44 45
ÜBUNGSKATALOG Ze he nsp itz en lau f Ab rol len de r Füß e Au fst am pfe n N G S C H U LE KO O R D IN AT IO N / G A Fer sen lau f ► Baue diese Übungen am besten täglich in deinen Alltag ein. ► Nutze Linien und Markierungen auf dem Boden. Ba lan cie ren Au ße nka nte n Zie lw er fe n Hi nd er nis pa rc ou r Bre itb ein ig lau fen Inn en kan ten Ke in Arm sch wu ng Kle ine Sc hri tte Ta nz en Gro ße r Arm sch wu ng Gro ße Sc hri tte Se itw ärt s lau fen Rü ckw ärt s lau fen Fu ßg ym na sti k Jo ng lag e Sc hn ell ge he n Lan gsa m ge he n Üb er un eb en en Bo de n lau fen Ba lls pie le Üb er we ich en In de r Ho cke ge he n Un ter gru nd lau fen Üb er dic ke Ma tte n lau fen Be we gu ng na ch ma ch en Se hr auf rec ht ge he n 46 47
ÜBUNGSKATALOG Rotation Wirbelsäule DEHNUNG • Blick entgegen der Knierichtung ► Versuche jede Position mindestens 20 Sekunden zu halten. ► Dehne immer beide Seiten. ► Jede Übung ist in verschiedenen Positionen (sitzend, liegend, stehend) möglich. Innenseite Oberschenkel Vorderer Oberschenkel • Liegend: Beine gehockt aufstellen und beide Knie nach außen fallen lassen • Übung auch in Bauchlage möglich • Stehend: Ausfallschritt seitwärts • Versuch es mal ohne Dich an der Wand festzuhalten Brust • Ein- oder beidarmig • Arm gegen die Wand/andere Person Hinterer Oberschenkel • Auch stehend möglich: dazu ein Bein auf Erhöhung ablegen und Ober- körper vorneigen Wade Schulter • Versuche es auch ohne Dich an der Wand fest- • Sitzend oder stehend möglich zuhalten 48 49
AUF GEHT’S! Kin der und Jugendliche mit und nach einer Krebsb ehandlung Bewegung und Sport für active eO nc oK id s onco Netzwerk Da s Ne tz we rk Ac tiv kids Seit einigen Jahren gewinnt das Thema Bewegung und Sport in der Kinder- Wie kann das Netzwerk helfen? onkologie zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Kliniken schaffen Sport- und Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche während und nach Das Netzwerk unterstützt sowohl Sportwissenschaftler*innen, Physio- der Therapie. Die Angebote verteilen sich dabei über ganz Deutschland. therapeut*innen, Ärzt*innen und natürlich besonders die betroffenen Kin- Daher wurde das Netzwerk im Jahr 2012 gegründet, um die vielfältigen der, Jugendlichen und deren Familien. Erfahrungen zu bündeln und die Vernetzung der Expertisen an den unter- schiedlichen Standorten zu verbessern. Dazu werden interessierten Kliniken Beratung und Hilfe beim Aufbau von Bewegungsangeboten in den Behandlungszentren zur Verfügung gestellt. Wie ist das Netzwerk aufgebaut? Zudem bemüht sich das Netzwerk um die Aufklärung zum Thema Sport und Bewegung bei den betroffenen Familien, ebenso wie in den unter- Das Netzwerk setzt sich aus Expert*innen aus den Fachbereichen Sport- schiedlichen Berufsfeldern der Kinderonkologie. Konkrete individuelle wissenschaft, Physiotherapie, Psychologie und Kinderonkologie aus ganz Patientenfragen zu speziellen Sportarten, körperlichen Einschränkungen Deutschland zusammen. Die Zusammenarbeit von Personen aus verschie- und Bewegung, der Rückkehr in Schul-, Freizeit- und Vereinssport sowie denen Fachbereichen ist uns sehr wichtig, denn nur so können wir alle die Vermittlung zu erfahrenen Ansprechpartner*innen unterschiedlichster unterschiedlichen Perspektiven (u. a. Sport, Medizin und Psychologie) in sportbezogener Themen sind ebenso Angebote des Netzwerks. unsere Arbeit einbeziehen. Alle Teilnehmenden des Netzwerkes haben die Möglichkeit, an regelmä- ßigen Workshops teilzunehmen, um sich auf dem Gebiet Bewegung und Sport auszutauschen und fortzubilden. Zusätzlich werden alle Mitglieder durch regelmäßige Newsletter über aktuelle Veranstaltungen, Neues aus der Forschung und gemeinsame Sportangebote im Netzwerk informiert. Was sind die Ziele des Netzwerks? ncoKids Das Hauptziel des Netzwerks ist die Verbesserung der Bewegungsförde- Das Netzwerk ActiveO Zie l, Sp ort und Be- rung in der Kinderonkologie. Jedem Kind und Jugendlichen soll während verfolgt das ukturen der und nach der Therapie der Zugang zu professioneller sportbezogener wegung fest in die Str rankern. Beratung und Bewegungsförderung unabhängig vom Wohnort ermöglicht Kinderonkologie zu ve ist an sp rec hbar bei werden. Grundlage dafür ist der Ausbau der Netzwerkstrukturen sowie der Das Netzwerk das Thema Angebote in den Behandlungszentren. allen Fragen rund um egal ob Bewegung und Sport – Pe rso na l, an Krebs für ärztliches ndliche und erkrankte Kinder, Juge eressierte deren Familien oder Int ). 50 (www.activeoncokids.de 51
Da nk sa gu ng Die ActiveOncoKids Research Group dankt allen Unterstützern, die durch ihre engagierte Beteiligung die Veröffentlichung dieser Broschüre ermög- licht haben. Ein großer Dank gilt dem Team DoppelPASS e.V. für die Finan- zierung der Broschüre. In diesem Sinne auch ein herzliches Dankeschön an die Agentur LP/Concept für die stilvolle Gestaltung. Aber ganz beson- ders danken wir allen Kindern, Jugendlichen und Eltern für ihre uneinge- schränkte Bereitschaft aktiv bei den Fotoaufnahmen mitzuwirken. Ohne diese anschaulichen Beispiele würde viel Leben in diesem Heft fehlen! Bei Spendeninteresse zur Unterstützung dieser Broschüre oder allgemein den Aktivitäten des Netzwerks und der kinderonkologischen Sportthera- pie kann jederzeit die Kontaktaufnahme über die Homepage des Netz- werks ActiveOncoKids erfolgen (www.activeoncokids.de). Julia Däggelmann, Katharina Eckert, Anna-Maria Goebel, Miriam Götte, Sabine Kesting, Vanessa Oschwald, Corina Rueegg, Anna Senn-Malashonak, Regine Söntgerath, Sandra Stössel, Anne-Marie Till, Joachim Wiskemann, Torge Wittke, Peter Wright für die ActiveOncoKids Research Group Research Group activeoncokids Wir möchten abschließend darauf hinweisen, dass die Empfehlungen die- ser Broschüre nicht alle individuellen Gesundheitsrisiken erfassen und be- rücksichtigen können. Es wird keine Haftung für eventuelle Verletzungen und medizinischen Komplikationen übernommen. 53
Förderer: Beteiligte Institutionen:
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