Verkehrsstatistik 2021 - Polizeipräsidium Schwaben Süd/West - www.polizei.bayern.de/schwaben_sw - BSAktuell

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Polizeipräsidium
         Schwaben Süd/West

Verkehrsstatistik   2021

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Verkehrsunfallstatistik 2021
Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West meldet für das Jahr 2021 um vier Prozent
gestiegene Unfallzahlen. Die Gesamtanzahl der Unfälle hat allerdings noch nicht wieder
das bisherige Allzeithoch aus dem Jahr 2019 erreicht. Bei den nicht-motorisierten und bei
den motorisierten Zweiradfahrern liegen vor allem die folgenschweren Unfälle nach wie
vor auf hohem Niveau.

Die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten nahmen im Jahresverlauf 2021 im gesamten
Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums insgesamt 26.393 Verkehrsunfälle auf. Das sind rund vier
Prozent mehr als vergangenes Jahr, aber immer noch rund 13 Prozent weniger als 2019, wo das
Präsidium mit 30.345 Verkehrsunfällen den bisherigen Höchstwert der vergangenen zehn Jahre
verzeichnete.
Damit wurden der Polizei im Schnitt 72 Verkehrsunfälle täglich gemeldet, das sind 2 mehr als noch 2020.

Bedauerlicherweise nahmen 36 Verkehrsunfälle ein tödliches Ende. Dabei starben 37 Menschen. 2020
starben bei 40 Verkehrsunfällen noch 41 Menschen.

Die Beamtinnen und Beamten vermeldeten im Jahr 2021 855 Unfälle mit Schwerverletzten. Im Vorjahr
waren es noch 852 Verkehrsunfälle. Die Zahlen bleiben nahezu unverändert, was angesichts einer
Steigerung der Verkehrsunfallzahlen gesamt ein gutes Zeichen darstellt. Die Anzahl der dabei verletzten
Personen verringerte sich. Sie betrug 2021 933, im gleichen Zeitraum zuvor waren es noch 956.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Leichtverletzten stieg an, allerdings nicht so stark wie die
Unfallentwicklung insgesamt. 2021 trugen 4.946 Personen bei Verkehrsunfällen leichte Verletzungen
davon, das entspricht einer Steigerung von 2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020.

Rund 85 Prozent am Gesamtunfallaufkommen und damit den weit größten Teil nehmen
Verkehrsunfälle mit Sachschaden ein.

Am häufigsten stellten die Beamtinnen und Beamten auch 2021 die nicht angepasste Geschwindigkeit
als Hauptunfallursache aller Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten oder Getöteten fest. Das entspricht
in Zahlen 159 Verkehrsunfällen, 2020 lag die Zahl exakt gleich hoch.

            Ein mit mehr als 1,6 Promille alkoholisierter Motocross-Fahrer mit Sozius fährt im
            September in Maierhöfen (Lkr. Lindau) frontal in einen geparkten Pkw. Der 21-jährige
            Fahrer wurde dabei getötet, sein 23-jähriger Sozius schwer verletzt.

            Anfang Oktober quert ein Pedelec-Fahrer eine Staatsstraße in Markt Wald (Lkr.
            Unterallgäu), obwohl ein bevorrechtigtes Motorrad nahte. Auf der Staatsstraße kommt
            es zur Kollision zwischen Pedelec und Motorrad. Der 80-jährige Pedelec-Fahrer starb
            noch an der Unfallstelle, der 24-jährige Motorradfahrer wurde schwer verletzt und
            musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik eingeliefert werden.

            Auf der B 308 bog im Juli ein 24-jähriger Pkw-Fahrer auf Höhe Oberreute (Lkr. Lindau)
            nach links ab. Dabei missachtete er den Vorrang eines entgegenkommenden 56-jährigen
            Mannes, der mit einem Motorrad unterwegs war. Trotz einer noch vor Ort eingeleiteten
            Reanimation starb der Motorradfahrer noch an der Unfallstelle. Der 24-Jährige sowie sein
            Beifahrer wurden ebenfalls leicht verletzt.

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Nicht-motorisierte und motorisierte Zweiradfahrer im Fokus

Eine unerfreuliche Entwicklung nahmen die Verkehrsunfallzahlen im Jahr 2021 bei den
nicht-motorisierten und bei den motorisierten Zweiradfahrern. Besonders im Blick hat
die Polizei dabei wie auch schon im Vorjahr die Rad- und Pedelecfahrenden sowie die
Kraftradfahrenden.
Beim Blick auf die Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang fällt auf: Einen weit überproportionalen Anteil
nehmen mit 23 Verstorbenen die Zweiradfahrerinnen und -fahrer ein. Das sind rund zwei Drittel aller
Verkehrstoten. Diese Anzahl gliedert sich auf in 12 verstorbene Rad- und Pedelecfahrende sowie 11
Kraftradfahrerinnen und -fahrer.
Unterschiedlich entwickelte sich die Zahl der Schwerverletzten in beiden Bereichen. Bei den
motorisierten Zweiradfahrenden ging die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um rund 4 Prozent auf 152
Personen nach oben, das bisherige Hoch lag bei 201 Schwerverletzten im Jahr 2018. Der Rückgang
seither betrug rund 24 Prozent. Auch wurden verglichen mit letztem Jahr weniger Radfahrende schwer
verletzt. Verzeichnete das Präsidium vergangenes Jahr noch 281 schwer verletzte Personen, so waren
es 2021 deutlich weniger mit 248.
Entgegenläufig entwickelte sich hingegen die Anzahl der schwer verletzten Pedelecfahrenden. Bereits
von 2019 auf 2020 stiegen die Zahlen um rund 40 Prozent auf 116 Schwerverletzte, 2021 erhöhte sich die
Anzahl nochmals um mehr als 20 Prozent gegenüber 2020 auf nun 143 schwer verletzte
Pedelecfahrende. Einen Anteil daran hat sicherlich die mittlerweile höhere Anzahl der Pedelec- im
Vergleich zu den Radfahrenden, da es viele Umsteigende vom Rad auf das Pedelec gibt.
Mit Beginn der neuen Zweiradsaison liegt ein Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit
damit bei diesen beiden Gruppen.
Einerseits setzen die Beamtinnen und Beamten dabei auf Kontrollen sowohl im täglichen Dienst als
auch bei besonderen Anlässen. Mit Blick auf die Zielgruppe der motorisierten Zweiradfahrer startet
dabei die bewährte Kontrollgruppe Motorrad des Präsidiums in ihre fünfte Saison. Für die Radfahrenden
kommen die letztes Jahr neu ausgerüsteten Fahrradstreifen der örtlichen Polizeiinspektionen zum
Einsatz.
Dr. Dominikus Stadler:
        „Die oftmals schweren Folgen von Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Zweiradfahrern sind für
        uns traurige Bestätigung, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen. Im Falle eines
        Verkehrsunfalls hat vor allem falsches Verhalten im Straßenverkehr bei ungeschützten
        Verkehrsteilnehmern dramatische Konsequenzen. Kontrollen der Polizei sollen zum
        regelgerechten Verhalten aller Verkehrsteilnehmer einen Beitrag leisten.“
Andererseits genießt die Präventionsarbeit einen sehr hohen Stellenwert. Gerade für die Gruppe der
Pedelecfahrerinnen und -fahrer, die ein Rad neu kaufen oder nach langer Zeit wieder einsteigen, hat die
Polizei Tipps parat. Ebenso Zielgruppe polizeilicher Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit sind aber
auch Kraftradfahrerinnen und -fahrer, die im Zuständigkeitsgebiet viele attraktive Ausflugsrouten
vorfinden.
Dr. Stadler:
        „Eines unserer wichtigsten Ziele ist es, den Verkehrsteilnehmern rücksichtsvolles Verhalten zu
        vermitteln und über die Folgen von Regelüberschreitungen aufzuklären. Zusammen mit dem
        sicheren Beherrschen des eigenen Fahrzeugs und einer zurückhaltenden Fahrweise lassen sich
        so gefährliche Situationen und Unfälle vermeiden.“

                                                                                                  Seite 2
Gesamtüberblick: Entwicklung der Unfallzahlen

                                                                     30.345
                                                            29.000
                                                   28.216
                                26.372    26.772                                       26.393
     25.523   25.893                                                          25.443
                       24.940

     2012     2013      2014     2015     2016     2017     2018     2019     2020     2021

Gesamtanzahl der Unfälle, die im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West registriert wurden mit
Trendlinie zur Entwicklung der Unfallzahlen.

Getötete Personen

                                           73
                                                    70

                                                             55
                        50           50
      48
               45                                                     46
                                                                               41
                                                                                        37

     2012     2013      2014     2015     2016     2017     2018     2019     2020     2021

Entwicklung im 10-Jahres-Vergleich

Mit 37 Verkehrstoten verzeichnet das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West erneut ein Allzeittief.
Hinweis zu 2020: Ein tödlicher Verkehrsunfall mit einer verstorbenen Person fand auf der BAB 7 in
Baden-Württemberg statt. Dieser Abschnitt wird vom PP Schwaben Süd/West betreut.
                                                                                              Seite 3
Getötete Personen nach Fortbewegungsart (motorisiert)
                                                      Pkw    mot. Zweirad                 Sonstige *
                                                                           36
                                                            33

                  28

                                                                                             23
                               22
    21                                                                                                     21

                                                  17                                                                    17
                                                                                16
                                             14                  14
         11                                                                                       11                                     11
                                    10
                                                                                                                9                    9
                       8                                                                                                     8
                                                                                                                    6
                                                                                                       5
              4
                                                                      3
                           2
                                         1             1                             1                                           1
                                                                                                                                              0

     2012          2013         2014          2015           2016           2017               2018         2019         2020        2021

Entwicklung im 10-Jahres-Vergleich

* Sonstige: Als ‚Sonstige‘ zählen alle Verkehrsteilnehmer, die nicht in den dargestellten Kategorien
erfasst sind, z.B. E-Scooter, Businsassen, Lkw-Fahrer sowie Insassen in sonstigen Kfz wie
Feuerwehrfahrzeuge, Arbeitsmaschinen oder Traktoren.

Getötete Personen nach Fortbewegungsart (nicht motorisiert)
                                             Fahrrad         Pedelec/E-Bike *                Fußgänger

                                                                      12

                                                                                     10
                               9                       9    9

     7
                  6                      6   6                             6                  6 6          6                     6   6 6
              5                                                                                                                               5
                                                                                                       4                4 4
                                                  3                                                                 3
                                    2                            2
         1                 1                                                    1                               1
                       0

     2012          2013         2014          2015           2016           2017               2018         2019         2020        2021

Entwicklung im 10-Jahres-Vergleich

                                                                                                                                              Seite 4
Verletzte Personen
                                              Verletzte gesamt        davon Schwerverletzte

                                                                                   5.901
    5.584                                    5.706         5.687      5.672
                 5.491         5.499                                                             5.474
                                                                                                               4.891         4.946

       1109          1033          1053          1067          1022      1008          1029                        956
                                                                                                     934                         933

     2012          2013          2014          2015          2016      2017          2018          2019          2020          2021

Entwicklung im 10-Jahres-Vergleich

Mit 4.946 verletzten Personen ist gegenüber dem Vorjahr (4.880) eine leichte Steigerung um rund 2
Prozent zu verzeichnen.
Insgesamt fallen mehr als die Hälfte der verletzten Personen in die Kategorie der Krad- und Radfahrer.

Verletzte Personen nach Fortbewegungsart (motorisiert)
                                                     Pkw      mot. Zweirad     Sonstige *
   3.277                                     3.228         3.226
                 3.181         3.109                                 3.090         3.088
                                                                                                 2.961

                                                                                                                             2.379
                                                                                                               2.250

      662           628           703           682                     651           701           630
                                                              615                                                 545           503
           224           275                                                                                                         229
                                       189           195        172          182           152           141           152

     2012          2013          2014          2015          2016      2017          2018          2019          2020          2021

Entwicklung im 10-Jahres-Vergleich
* Sonstige: siehe Seite 4, Mitte.

                                                                                                                                      Seite 5
Verletzte Personen nach Fortbewegungsart (nicht motorisiert)
                                                Fahrrad        Pedelec/E-Bike *             Fußgänger

                                                                                          1.382
                                                                            1.268                                   1.286
                                               1.214         1.207                                                                 1.183
                                 1.158                                                                 1.167
   1.031           1.062

                                                                                                                                      450
                                                                                                                       401
           363                                                       339
                           306           309           299                          307         326
                                                                                                          279 296           250
                                                                                              240
                                                                                                                                           202
                                                                128            160
                                                  88
       27             39            48

     2012            2013          2014          2015          2016           2017           2018         2019         2020          2021

Entwicklung im 10-Jahres-Vergleich

Regionale Entwicklung in den Landkreisen und kreisfreien Städten
                                                                     2020     2021

           5.260
   4.818

                                3.672 3.605       3.630       3.627
                    3.510 3.609             3.485       3.428

                                                                                                    2.222 2.188
                                                                                            1.941
                                                                                    1.784
                                                                                                                  1.411 1.505
                                                                                                                                  1.051 1.018

    Neu-Ulm          Günzburg      Oberallgäu      Ostallgäu Unterallgäu              Lindau         Kempten Memmingen Kaufbeuren

Verkehrsunfallzahlen gesamt im Vergleich zum Vorjahr

                                                                                                                                            Seite 6
Regionale Entwicklung in den Landkreisen und kreisfreien Städten
                                                    2020        2021

                                                      12

                   10

            8
                                                                              7
                                           6   6            6

                         4                                              4
      3
                                2   2                                                   2     2
                                                                                                  1     1     1
                                                                                    0

    Neu-Ulm      Oberallgäu   Günzburg   Ostallgäu Unterallgäu         Lindau      Kempten Memmingen Kaufbeuren

Getötete Personen im Vergleich zum Vorjahr

Regionale Entwicklung in den Landkreisen und kreisfreien Städten
                                                    2020        2021
           913
     883
                  818
                        768
                                         735 747
                                                           678
                               606 603               616

                                                                             452
                                                                       411
                                                                                   352 352

                                                                                             253 251
                                                                                                       206
                                                                                                             182

    Neu-Ulm      Oberallgäu   Günzburg   Ostallgäu Unterallgäu         Lindau      Kempten Memmingen Kaufbeuren

Verletzte Personen im Vergleich zum Vorjahr

                                                                                                                   Seite 7
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