Wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie - Ergebnisse der VCI-Mitgliederbefragung, November 2020
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Feydzhet Shabanov-stock-adobe-com Wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie Ergebnisse der VCI-Mitgliederbefragung, November 2020
Repräsentative Umfrage Geschäftsfelder der antwortenden Unternehmen Mehrfachnennungen möglich Grundstoffe 37% 144 Rückmeldungen Rücklaufquote >15% Fein- und 49% Alle Sparten vertreten Spezialchemikalien Alle Größenklassen vertreten (65% mit Seifen, Wasch- und 23% weniger als 250 Mitarbeiter, 25% Mittelstand Körperpflegemittel mit mehr als 250 und weniger als 3000 Mitarbeitern, 10% Großunternehmen) Pharmazeutika 15% Sonstige (z.B. 15% Forschungsinstitute) Quelle: VCI-Mitgliederbefragung November 2020 2
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick Geschäftslage zuletzt kaum verschlechtert: Die Nachfrage erholt sich weiter – Auftragsmangel bleibt aber ein Problem Störungen der Betriebsabläufe nehmen wieder etwas zu: Behinderung von Dienstreisen, Verzögerungen in der Lieferkette, fehlendes Personal (Quarantäne) Liquiditätslage bleibt angespannt, vereinzelt Zahlungsausfälle, Investitionen teilweise verschoben Vorkrisenniveau ist noch nicht erreicht: 50 Prozent der Unternehmen mit Umsatzminus, 30 Prozent mit Umsatzplus. Für 2021 sind die Unternehmen überwiegend zuversichtlich: Die Mehrzahl der Unternehmen erwartet einen Umsatzanstieg im In- und Ausland Investitionen und Forschungsbudgets werden teilweise ausgeweitet Nur wenige Unternehmen planen einen Beschäftigungsabbau Überwindung der Krise braucht aber Zeit: Viele Unternehmen (~ 50%) erwarten, die Rückschläge erst 2022 oder später wieder aufholen zu 3 können
Aktuelle Maßnahmen verschlechtern die Geschäftslage leicht Spüren Sie eine Veränderung Ihrer Geschäftslage durch das aktuelle Infektionsgeschehen und die zuletzt eingeführten Eindämmungsmaßnahmen in Deutschland und in anderen europäischen Staaten? 50% Die aktuellen 45% Eindämmungsmaßnahmen 40% des Infektionsgeschehens 35% in Deutschland und Europa 30% verschlechtern bei der 25% Hälfte der Unternehmen die aktuelle Geschäftslage. 20% 15% Die andere Hälfte berichtet 10% von einer unveränderten 5% (35%) oder sogar 0% verbesserten (15%) starke Ver- schlechterung leichte Ver- schlechterung unverändert leichte Verbes- serung starke Verbes-serung Situation. Quelle: VCI-Mitgliederbefragung November 2020 4
Nachfrage erholt sich - Störungen der Betriebsabläufe nehmen aber wieder leicht zu Spüren Sie weiterhin nennenswerte Beeinträchtigungen im Betriebsablauf in Folge der Corona-Pandemie? Anteil der Unternehmen, die eine „schwere“ oder „sehr schwere“ Betroffenheit melden Die Nachfrage verbesserte 40 sich weiter. Allerdings ist noch jedes fünfte Unternehmen von 24 Auftragsmangel betroffen. 20 Im Herbst nahmen die 12 Beeinträchtigungen der 7 9 8 Betriebsabläufe wieder leicht 6 zu. 2 Im Vergleich zum Frühjahr Auftragsmangel Verfügbarkeit von Fehlende Mitarbeiter sind die Störungen aber Vorprodukten Umfrage Mai Umfrage Juli Umfrage November geringer. Quelle: VCI-Mitgliederbefragung Mai, Juli und November 2020 5
Störungen der Betriebsabläufe im Detail Auftragsmangel Verfügbarkeit von Vorprodukten 60% 60% Die Nachfrage belebt sich zwar weiter 50% 50% und der Anteil der vom Auftragsmangel 20% 9% 40% 40% betroffenen Unternehmen nimmt ab. 30% 30% Dennoch meldet jedes fünfte 20% 20% 76% Unternehmen immer noch eine schwere 10% 72% 10% Betroffenheit. 0% sehr schwer schwer etwas nicht 0% sehr schwer schwer etwas nicht Lieferketten mit einzelnen Ländern und betroffen betroffen betroffen betroffen betroffen betroffen betroffen betroffen für einzelne Produkte sind noch bzw. wieder beeinträchtigt. Die Unternehmen Fehlende Mitarbeiter Probleme bei Dienstreisen beklagen zudem lange Lieferzeiten. 60% 60% Steigende Krankheitsfälle und 50% 50% 6% 49% Quarantänemaßnahmen führten zuletzt 40% 40% zu einer stärkeren Beeinträchtigung als 30% 30% noch im Sommer. 20% 69% 20% 68% 10% 10% Probleme bei den Dienstreisen 0% 0% erschweren zunehmend die sehr schwer schwer etwas nicht sehr schwer schwer etwas nicht betroffen betroffen betroffen betroffen betroffen betroffen betroffen betroffen Geschäftstätigkeit. Quelle: VCI-Mitgliederbefragung November 2020 6
Nachfrage im In- und Ausland verbessert sich – Umsatzminus aber immer noch hoch Anteil der Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie mit Umsatzänderungen Umfrage Mai, Umfrage Juli, Umfrage November, Rot=Umsatzminus und Grün=Umsatzplus Umsatz 64 21 Seit Aufhebung des Deutschland 50 34 Lockdowns hat sich die Nachfrage im In- und 50 35 Ausland leicht gebessert. Umsatz Der Anteil der restliches 75 11 Europa Unternehmen, die ein 63 21 Umsatzminus verbuchen, 57 23 geht im Vergleich zu früheren Umfragen zurück. Umsatz außerhalb 71 12 Dagegen steigt der Anteil Europas 62 18 der Unternehmen, die ein 55 26 Umsatzplus verbuchen können. Quelle: VCI-Mitgliederbefragung Mai, Juli und November 2020 Oberer Balken=Mai, mittlerer Balken=Jul, unterer Balken November Umfrage 7
Nachfrage im In- und Ausland leicht verbessert Anteil der Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie Anteil der Unternehmen der Branche mit Umsatzänderungen mit Umsatzänderungen im laufenden Quartal im Vergleich im Juli im Vergleich zum Vorjahr zu 2019 Umsatz Umsatz 12% 38% 15% 25% 10% 20% 30% 17% 20% 14% Deutschland Deutschland Umsatz Umsatz restliches restliches 27% 36% 16% 15% 7% 19% 37% 20% 19% 5% Europa Europa Umsatz Umsatz außerhalb 29% 33% 21% 15% außerhalb 19% 36% 20% 21% 5% Europa Europa starkes Minus leichtes Minus unverändert starkes Minus leichtes Minus unverändert leichtes Plus starkes Plus leichtes Plus starkes Plus Quelle: VCI-Mitgliederbefragungen Juli 2020 und November 2020 Seit Aufhebung des Lockdowns hat sich die Nachfrage im In- und Ausland leicht gebessert. Dennoch berichten im November immer noch 50% der Unternehmen von rückläufigen Umsätzen. Der Anteil der Unternehmen mit einer Nachfragebelebung hat zugenommen. Das Inlandsgeschäft entwickelt sich weiterhin positiver als das Auslandsgeschäft. 8
Liquiditätsengpässe weiterhin nur bei wenigen Unternehmen Fragen nach der Liquidität bei Unternehmen und deren Kunden Anzahl der Unternehmen, die mit Ja antworteten Bei 10 Prozent der Unternehmen kam es zu Kommt es zu Liquiditätsengpässe bzw. werden diese Liquiditätsengpässen bzw. 10% befürchtet. befürchten Sie diese? Die Zahlungsmoral der Kunden hat sich insgesamt verschlechtert. Die Unternehmen Fragen Ihre Kunden nach verzeichnen verlängerte Zahlungsziele und längeren Zahlungszielen bzw. verzeichnen Sie 52% Überfälligkeiten. Überfälligkeiten? Tatsächliche Zahlungsausfälle erlebten rund 10 Prozent der Unternehmen. Gab es coronabedingte 10% Zahlungsausfälle? Quelle: VCI-Mitgliederbefragung November 2020 9
Investitionen mehrheitlich im Plan Investitionsprojekte wurden in 2020... Investitionen in Forschung und Entwicklung wurden in 2020... 49% 67% 39% 18% 6% 2% 3% 2% stärker als geplant wie geplant verschoben ganz gestrichen stärker als geplant wie geplant verschoben ganz gestrichen ausgeweitet durchgeführt ausgeweitet durchgeführt Quelle: VCI-Mitgliederbefragung, November 2020 Anmerkung: zu 100 fehlende Prozentpunkte sind „keine Antwort“ Gut 50 Prozent der Unternehmen konnten ihre Investitionsprojekte wie geplant durchführen oder sogar ausbauen, 39 Prozent haben Projekte verschoben, 6 Prozent ganz gestrichen. Forschungsprojekte wurden überwiegend wie geplant durchgeführt. Bei fast jedem fünften Unternehmen kam es zu Verschiebungen, Streichungen wurden kaum vorgenommen. 10
Überwiegend positive Investitionspläne für 2021 Investitionen werden in 2021... FuE-Investitionen werden in 2021... 65% 49% 28% 19% 16% 9% zunehmen unverändert bleiben abnehmen zunehmen unverändert bleiben abnehmen Quelle: VCI-Mitgliederbefragung, November 2020 Anmerkung: zu 100 fehlende Prozentpunkte sind „keine Antwort“ Trotz vieler Unsicherheiten und Risiken geht eine Mehrheit der Unternehmen davon aus, Investitionen sowohl in Sachanlagen als auch in Forschung und Entwicklung im nächsten Jahr vermehrt oder zumindest gleichbleibend durchführen zu können. Damit dürfte ein guter Teil der Verschiebungen im nächsten Jahr nachgeholt werden können. 11
Erwartungen für Umsatz und Beschäftigung in 2021 Erwartete Umsatzentwicklung in 2021 Erwartete Beschäftigungsentwicklung in 2021 Rot=Umsatzminus und Grün=Umsatzplus 50% 45% 40% Deutschland 27% 51% 35% 30% 25% Europa 20% 27% 48% 15% 10% 5% außerhalb Europas 17% 57% 0% starker leichter unverändert leichter starker Rückgang Rückgang Anstieg Anstieg Quelle: VCI-Mitgliederbefragung, November 2020 Über 50 Prozent der Unternehmen erwarten im nächsten Jahr ein Umsatzplus im In- und Ausland. Insbesondere für die Umsätze außerhalb Europas sind die Unternehmen optimistisch. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen wird von einer Mehrheit der Unternehmen als unverändert eingeschätzt. Insgesamt dürfte die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen leicht zurückgehen. 12
Positive Umsatzentwicklung erwartet – vor allem außerhalb Europas Erwartete Umsatzentwicklung in Deutschland 2021 43% Die Mehrheit der Unternehmen erwartet einen Umsatzanstieg im 22% 21% nächsten Jahr – sowohl im In- als auch im Ausland. 6% 72% 8% Allerdings sieht auch über starker Rückgang leichter Rückgang unverändert leichter Anstieg starker Anstieg ein Viertel der Unternehmen in Deutschland und Europa im Erwartete Umsatzentwicklung in Erwartete Umsatzentwicklung außerhalb Europas 2021 45% nächsten Jahr ein Minus. Europa 2021 42% Außerhalb Europas erwarten rund 18 Prozent 22% 25% 25% der Unternehmen 15% rückläufige Umsätze. 68% 12% 5% 69% 6% 3% starker leichter unverändert leichter starker starker leichter unverändert leichter starker Rückgang Rückgang Anstieg Anstieg Rückgang Rückgang Anstieg Anstieg Quelle: VCI-Mitgliederbefragung November 2020 13
Talsohle durchschritten – es geht wieder aufwärts – Erholung braucht aber Zeit Wann gehen Sie davon aus, etwaige Rückgänge wieder aufholen Produktion von Chemikalien (20), Deutschland zu können? Index 2015=100, Veränderung gg. Vorjahr in Prozent 45% 120 20 40% 35% 110 10 30% 25% 100 0 20% 15% 10% 90 -10 5% 0% 80 -20 bereits in 2020 in 2021 in 2022 noch später oder keine Antwort 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 aufgeholt gar nicht mehr Quellen: VCI-Mitgliederbefragung (November 2020), Destatis, VCI Die Chemieproduktion hat sich im dritten Quartal erholt. Aber der Weg zum Vorkrisenniveau ist noch lang. Die Erholung braucht Zeit. Jedes zweite Unternehmen rechnet erst 2022 oder später damit, die Krise überwunden zu haben. 14
Christiane Kellermann Email: kellermann@vci.de Tel. 069 2556 1585 (C) VCI Thomas Kokoulak
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