Vitamin-D-Mangel und sekund ä rer Hyperparathyreoidismus im Ruhrgebiet (Nordrhein-Westfalen / Deutschland)

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Vitamin-D-Mangel und sekund ä rer Hyperparathyreoidismus im Ruhrgebiet (Nordrhein-Westfalen / Deutschland)
Nuk/357/10.8.2009/Macmillan                                                                       Nuklearmedizinische Labordiagnostik 1

Vitamin-D-Mangel und sekundärer
Hyperparathyreoidismus im Ruhrgebiet
(Nordrhein-Westfalen/Deutschland)
Upon Vitamin D Deficiency and Secondary Hyperparathyroidism in the Ruhr
County (North-Rhine-Westphalia/Germany)

Autoren                        J. Mahlstedt, D. Moka

Institut                       Gemeinschafts Praxen Radiologie/Nuklearmedizin, Essen

Schlüsselwörter                Zusammenfassung                                             Abstract
●▶ Vitamin-D-Unterversorgung   &                                                           &
●▶ Vitamin-D-Mangel
                               Bei 2 500 unausgewählten Patienten einer nuk-               In 2 500 unselected patients of an outpatient
●▶ sekundärer
                               learmedizinischen Praxis im Ruhrgebiet wur-                 nuclear medical practice in the Ruhr county
   Hyperparathyreoidismus
                               de 25-(OH)-Vitamin-D-Unterversorgung (25–                   (Germany) 25-(OH)-vitamin D insufficiency (25–
                               75 nmol/l) festgestellt bei Residenten/Immigranten          75 nmol/l) was found in resident/immigrant sub-
Key words
●
▶ vitamin D insufficiency        in 55,6/30,1 % und -Mangel ( < 25 nmol/l) bei               jects in 55,6/30,1 % and deficiency ( < 25 nmol/l)
●
▶ vitamin D deficiency         35,1/65,2 %. Dementsprechend fanden sich er-                in 35,1/65,2 %) concomitant with increased
●
▶ secondary                    höhte iPTH-Werte ( > 65 pg/ml) im Sinne des                 intact parathyroid hormone as a sign of secon-
   hyperparathyroidism         sekundären       Hyperparathyreoidismus        bei          dary hyperparathyroidism in 37/43,5 %. These
                               Residenten/Immigranten in 37/43,5 %. Diese Ab-              deviations from normal were more intensive
                               weichungen von der gewohnten Norm waren                     at > 73 kg bodyweight. Vitamin D deficiency ex-
                               ausgeprägter bei > 73 kg Körpergewicht. Vitamin-            erts severe negative influence on all body tissues
                               D-Mangel wirkt sich wegen seiner endokrinen                 because of its endocrine (calcium metabolism)
                               (Ca-Stoffwechsel) und autokrinen/parakrinen                  and paracrine/autocrine (muscle tension, infect
                               Effekte (Muskelkraft, Infektresistenz, Wundhei-              resistance, skin lesion healing, immune system
                               lung, Immunsystem usw.) auf die Entwicklung                 etc.) effects. Therefore patients receive informa-
                               der Körpergewebe sehr ungünstig aus, sodass                 tion for the prudent use of sunlight and substitu-
                               die Patienten zuerst auf die sinnvolle Nutzung              tion by tablets or oily solutions with the help of a
                               des Sonnenlichtes aufmerksam gemacht werden                 special information flyer available in all relevant
                               müssen. Dafür wurden Informationsschriften in               languages. The recommendation for prevention
                               allen relevanten Sprachen entwickelt. Zur medi-             of vitamin D insufficiency und -deficiency for so
                               kamentösen Substitution im Sinne der Prävention             far healthy subjects is 1 000–2 000 IE vitamin D3/
                               sind 1 000–2 000 IE Vitamin D3/Tag erforderlich,            day, the dosage being without of harm according
                               die Dosierung ist bei gesunden Menschen nach                to relevant experts meaning. For full prevention
                               derzeitiger Expertenmeinung unbedenklich.                   in the Ruhr county of Germany serum 25-(OH)-
                               Für die volle Prävention ist nach diesen Daten              vitamin D levels should exceed 100 nmol/l.
Bibliografie                   für das Ruhrgebiet ein 25-(OH)-Vitamin-D-Wert
DOI 10.1055/s-0029-1234091     von > 100 nmol/l erforderlich
Der Nuklearmediziner 2009;
32: 1–8
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York           Das nuklearmedizinische In-vitro-Labor wird –               Das beruht wohl auch darauf, dass die Liganden-
ISSN 723-7065                  wie die gesamte Nuklearmedizin ohnehin – von                assays zur Bestimmung verschiedenster Analyte
                               interessierten Kreisen unter Übernahmeaspekten              höchste Sensitivitäten aufweisen, technisch sta-
Korrespondenzadresse           seit Jahren erfolglos als aussterbende Disziplin            bil in der Durchführung sind und auch in großen
Prof. Dr. J. Mahlstedt         deklariert, gleichwohl ist das Prinzip der Tracer-          Probenmengen hohe Präzision aufweisen. Gleich-
Gemeinschaftspraxis                                                                        wohl können die allermeisten Ligandenassays
                               technik mit radioaktiven oder luminogenen Tra-
Nuklearmedizin
                               cern derart stark und aussagekräftig, dass es in            nicht mit absoluter Richtigkeit messen – dann
Henricistraße 40
45136 Essen                    der modernen Medizin seinen eigenständigen                  wäre das Eichamt für die Richtigkeit zuständig –
pm@profmahlstedt.de            festen Platz hat und zunehmendes Interesse ent-             sondern nur mit relativer Richtigkeit und damit
www.radionuk.de                wickelt.                                                    müssen sie grundsätzlich unter ärztlicher Kont-

            ■ Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! ■
                                     Mahlstedt J, Moka D. Vitamin-D-Mangel und sekundärer Hyperparathyreoidismus … Der Nuklearmediziner 2009; 32: 1–8
2 Nuklearmedizinische Labordiagnostik                                                                                             Nuk/357/10.8.2009/Macmillan

  rolle bleiben mit den erforderlichen Prüfungen in Ringversuchen                befassen sich in Deutschland relativ wenige Arbeitsgruppen
  und klinischer Korrelation.                                                    [20, 21, 33, 44] mit einem Phänomen, dass wie kein anderes die
  In der Nachsorge des operierten Schilddrüsenpatienten hatte                    UV-B-Strahlung des Sonnenlichtes direkt biopositiv umsetzt ne-
  die radioimmunologische Bestimmung von intaktem Neben-                         ben der reinen Wärmezufuhr, ohne die Leben auf unserem Pla-
  schilddrüsenhormon im Serum (iPTH) schon immer einen festen                    neten ja nicht möglich wäre. Einige internationale Arbeitsgrup-
  Platz, während die Bedeutung der Vitamin-D-Bestimmung erst                     pen messen dem Vitamin-D-Mangel allerdings größte Bedeu-
  mit der Nebenschilddrüsenszintigrafie bei primärem Hyperpa-                    tung bei [40] und vermuten, dass viele Erkrankungen im spä-
  rathyreoidismus zunehmend interessant wurde. So entpuppte                      teren Lebensalter durch Vitamin-D-Mangel in der Entwicklungs-
  sich mancher primäre Hyperparathyreoidismus als sekundär                       und Wachstumsphase begünstigt werden, wenn die Gewebe
  und die Ergebnisse der Nebenschilddrüsenszintigrafie konnten                   Widerstandsfähigkeit gegen Läsionen jeglicher Art entwickeln
  deutlich verbessert werden [46].                                               wie bei Entzündungen, mechanischen Belastungen, Infiltration
  Kenntnisse zur Bedeutung des Vitamin D beschränken sich bei                    durch andere Gewebe oder Autoaggression.
  der durchschnittlichen universitären Ausbildung und ärztlichen                 Bei dem breit gefächerten Spektrum nuklearmedizinischer Zu-
  Weiterbildung auf die der endokrinen Funktion und die Not-                     ständigkeiten in Endokrinologie, Osteologie und Onkologie steht
  wendigkeit der Substitution im Kleinkindalter, während sich in                 es dem Nuklearmediziner daher sehr wohl zu, die Analyte 25-
  den derzeit verfügbaren klinischen Lehrbüchern der großen Fä-                  (OH)-Vitamin D, 1,25-(OH)-Vitamin D und iPTH als Ligandenas-
  cher im Deutschsprachigen Raum kaum Verwertbares zur para-                     says in sein Untersuchungsspektrum aufzunehmen und als
  krinen bzw. autokrinen Funktion des Vitamin D unter physio-                    Kernbestandteil des Faches zu verstehen.
  logischen und pathologischen Bedingungen findet.
  Vitamin D ist kein Vitamin in der strengen Definition, sondern es              Methodik
  entsteht in der Haut aus dort gespeichertem 7-Dihydrocholeste-                 &
  rol unter ausreichend intensiver UV-B-Strahlung (290–315 nm).                  Die Bestimmungen von 25-(OH)-Vitamin-D, iPTH, FT3,FT4 und
  Die biologische Aktivierung erfolgt in zwei Schritten zuerst in                TSH erfolgten chemiluminometrisch (Diasorin-Liaison), die der
  der Leber durch Hydroxylierung zu 25-(OH)-Vitamin D und                        Autoantikörper gegen Thyreoglobulin (TAK), thyreoidale Mikro-
  später in der Niere zu 1,25-(OH)-Vitamin D. 25-(OH)-Vitamin D                  somen (MAK) und TSH-Rezeptor (B.R.A.H.M.S.) und Thyreoglo-
  liegt an Trägerproteine gebunden im Blut vor und wird auch                     bulin (Medipan) radioimmunologisch.
  stark im Fettgewebe gespeichert. Seine Plasmakonzentration                     In einer orientierenden Zusammenstellung erster Messungen
  gibt verlässlich Auskunft über die Versorgung des Körpers mit                  am eigenen ambulanten Patientengut einer nuklearmedizi-
  Vitamin D [34].                                                                nischen Schilddrüsenpraxis in Essen von Vitamin D und PTH
  Das metabolische Endprodukt 1,25-(OH)-Vitamin D ist in seiner                  (●▶ Abb. 1) ergab sich der überraschende Befund, dass sehr viele

  endokrinen Funktion innerhalb der Kalzium-Regulation gut be-                   unserer Patienten im Ruhrgebiet keinen ausreichenden Vitamin-
  kannt, denn Plasmahormonspiegel und Kalzium-/Phosphat-                         D-Spiegel oberhalb von 75 nmol/l aufwiesen.
  spiegel sind streng invers reguliert [31], die weitergehende                   Dieser erstaunliche Befund veranlasste uns, die Daten aller Pa-
  autokrine/parakrine Funktion hingegen kaum. So findet man in                   tienten, bei denen Vitamin D gemessen wurde, einer weiterge-
  fast allen Zellsystemen Vitamin-D-Rezeptoren und damit die                     henden Analyse zuzuführen. Dazu wurden folgende Daten in
  Möglichkeit extrarenal 1,25-(OH)-Vitamin D zu produzieren mit                  eine Microsoft-Excel-Tabelle eingegeben:
  ausschließlich lokaler Wirkung. Die Cathelicidine LL-37 werden                 Patienten-ID, Alter, Geschlecht, Praxisstandort: Henricistraße
  als natürliche gencodierte Antibiotika verstanden, deren Pro-                  oder Friedrich-Ebert-Straße, Patientenart: Resident (boden-
  duktion lokal als unspezifische Reaktion auf Schäden jeder Art                 ständig) oder Immigrant, Gewicht, FT3, FT4, TSH, TAK, MAK,
  unverzüglich einsetzt, wobei das Ausmaß als positive Feedback-                 TRAK, Tg, 25(OH)-Vitamin D, iPTH.
  Regulation (TLTR2-Funktion) ausgeprägt von der Verfügbarkeit
  von 25-OH-Vitamin D abhängig ist [52, 53]. Das ist für die Haut
  sehr gut belegt [6, 45], aber auch für Lunge [47], Harnwege [15],
  und Colon [29]. Auf diesem Weg werden vielfältige biopositive
                                                                                                        Vitamin D und Parathormon
  Effekte vermittelt auf Muskulatur, Herz-Kreislauf, Immunsystem
  und die damit verbundenen Erkrankungen wie Muskel-                               iPTH 194 unausgewählte Patienten aus der Schilddrüsenpraxis
  schmerzen, Infektanfälligkeit, Autoimmunerkarnkungen, Krebs-                     pg/ml
                                                                                              160
  erkrankungen, Diabetes und Hochdruck.
  Epidemiologische Untersuchungen zeigen sehr deutlich die Häu-                               140

  figkeit dieser Erkrankungen in Abhängigkeit von der Entfernung                              120
  vom Äquator [25] und damit von der Intensität und dem Aus-                                  100
                                                                                   Column 1

  maß der Sonnenlichtexposition, allerdings sind die kausalen Zu-                              80
  sammenhänge im streng wissenschaftlichen Sinn nur selten ge-
                                                                                               60
  sichert [35, 37].
                                                                                               40                                                  normal
  Die Bedeutung der Vitamin-D-Zufuhr durch die Nahrung steht
                                                                                               20
  dem gegenüber eher im Hintergrund, denn nur einige Fischarten
  enthalten relevante Vitamin-D-Mengen, den Älteren unter uns                                   0
                                                                                                    0       20      40       60      80    100     120      140   160
  in der Kindheit noch als der ungeliebte Lebertran in Erinnerung.
                                                                                                                         25(OH)-Vitamin D nmol/l
  Es überrascht daher nicht, wenn man bei Vegetariern keine be-
                                                                                                                           2007 August
  sonderen Zeichen des Vitamin-D-Mangels findet [14].
  Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre haben
                                                                                  Abb. 1                Erste Ergebnisse zu 25-(OH)-Vitamin D und iPTH im Ruhrgebiet.
  weltweit in den letzten Jahren stark zugenommen, allerdings
              ■ Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! ■
  Mahlstedt J, Moka D. Vitamin-D-Mangel und sekundärer Hyperparathyreoidismus … Der Nuklearmediziner 2009; 32: 1–8
Nuk/357/10.8.2009/Macmillan                                                                                                         Nuklearmedizinische Labordiagnostik 3

Die Auswertung erfolgte durch Standard-Analysen der Excel-
                                                                                                                   Ca. 2500 patients North Rhine Westphalia Germany
Software zu Mittelwert, Median, Verteilungsanteile (z. B. Quar-
                                                                                                         120
tile), Schiefe der Verteilung, Standardabweichung.
Weitergehende Analysen zu Parameterkorrelationen erfolgten                                               100

                                                                                  normalized frequency
durch Datenfilterung nach logischen Verknüpfungen mit nach-                                                                                                  25-(OH) vitamin D
folgender statistischer Auswertung und grafischer Darstellung                                             80

durch die Excel-Software.
                                                                                                          60

                                                                                                          40
Ergebnisse
                                                                                                          20
&
Die Art der Datenspeicherung erlaubt die laufende Eingabe und                                              0
Auswertung neuer Daten, sodass sich der Trend der Ergebnisse                                                       10   20   30    40   50   60    70   80    90 100 110 120 130 140 150

bald abzeichnet und der Grad der statistischen Sicherheit lau-                                                                                                Normal as > 75 nmol/l
fend zunimmt. Die derzeitigen Ergebnisse umfassen ca. 2 500
                                                                                                                                  Central 50% of immigrants
Patienten.
                                                                                                                                                  central 50% of residents
Die Darstellung der Vitamin-D-Verteilung zeigt zwischen den
Immigranten und Residenten unserer Praxen gravierende Un-
                                                                                 Abb. 3 Relativierende Darstellung der 25-(OH)-Vitamin D –
terschiede (● ▶ Abb. 2), die besonders in Normierung der Vertei-
                                                                                 Verteilungen durch Anpassung auf ein gleiches Maximum.
lungen jeweils auf das Kurvenmaximum mit 100 % deutlich wer-
den (● ▶ Abb. 3). Die Immigranten haben das Maximum bei den

Werten < 10 nmol/l, nur 6 % überschreiten die untere Grenze
ausreichender Vitamin-D-Versorgung ( > 75 nmol/l) und bei wei-                                                 Ca. 2500 patients North Rhine Westphalia Germany
teren 24 % ist zumindest eine Unterversorgung (25–75 nmol/l) fest-
zustellen. Bei den Residenten liegt das Maximum bei Werten                                               Vitamin D nmol/l: distribution
zwischen 10 und 20 nmol/l, 12 % erreichen den Normalbereich                      120                                                                                 25% median +75%
und weitere 44 % sind unterversorgt.
                                                                                 100
Die nähere Analyse zeigt, dass der Median der Verteilungen für                                                                           All patients                18       32      52
                                                                                         80
Residenten, Gewicht > 73 kg KG, Immigranten mit > 73 kg KG                                                                                 73kg BW                   16       28      45
kontinuierlich abnimmt (●   ▶ Abb. 4).                                                   60                                                IMMIGRANTS                10       16      35
Die iPTH-Bestimmung in analoger Auswertung (●      ▶ Abb. 5) er-                                                                           IMMI. + >73kg             5        14      32
                                                                                         40
gibt für das gesamte Patientengut eine Verteilung, die die ge-
                                                                                         20
bräuchlichen Grenzen der Norm (20–65 pg/ml) überschreiten
bei 43,5 % der Immigranten und 37 % der Residenten bei einem                                       0
                                                                                                          1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Gesamtmedian um 50 pg/ml und 4. Quartil bis an 150 pg/ml. Die
relativen Verteilungen von Residenten und Immigranten sind
                                                                                 Abb. 4 Median und die zentralen 50 % der Verteilung für 25-(OH)-
auch hier deutlich unterschiedlich (●  ▶ Abb. 6) mit konkordant
                                                                                 Vitamin D für alle Patienten, Gewicht > 73 kg, Immigranten und
inversem Verlauf der Untergruppen im Vergleich zu den Vita-                      Immigranten mit > 73 kg KG.
min-D-Ergebnissen (●   ▶ Abb. 7).

Die korrelierende Vitamin-D/PTH-Darstellung zeigt die PTH-
Verteilungen als Median mit zentralem 50 %-Anteil in Abhängig-
                                                                                                          500
                   Ca. 2500 patients North Rhine Westphalia Germany                                       450
                                                                                                                                                         Ca. 2500 patients
                       400
                                                                                                          400                                            North Rhine Westphalia
                                                                                  Absolute frequency

                                                                                                                                                         Germany
                       350                                                                                350
                                              25-(OH) vitamin D
                                                                                                          300
                       300
  absolute frequency                                                                                      250
                       250
                                                                                                          200
                       200
                                                                                                          150
     Immigrants        150                                                                                100
       N=430
                       100                                                                                 50
                                                                                                                              normal
                                                                                                               0
      Residents         50                                                                                         10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150
       N=1900
                         0                                                                                                                                                   PTH pg / ml
                             10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120

                                                                                                                                    median
                                                 normal as > 75 nmol/l

                                                                                 Abb. 5                            Verteilung von iPTH aller Patienten.
 Abb. 2 Verteilung von 25-(OH)-Vitamin D von Immigranten und
 Residenten im Ruhrgebiet bei ca. 2 500 Patienten.

           ■ Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! ■
                                          Mahlstedt J, Moka D. Vitamin-D-Mangel und sekundärer Hyperparathyreoidismus … Der Nuklearmediziner 2009; 32: 1–8
4 Nuklearmedizinische Labordiagnostik                                                                                                                        Nuk/357/10.8.2009/Macmillan

                           120                                                                                                         120
                                                                                                                                       100

                           100
                                                                                                                      iPTH              80
                                                                                                                      pg/ml             60
                                                                                                                                                                                    residents
                                                                                                                                        40
                                                                                     IMMIGRANTS
    relative frequency

                               80                                                                                                       20
                                                                                                                                           0
                                                                                     RESIDENTS                      + 25 %                     10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110
                               60
                                                                                                                    median
                                                                                                                    -25%               120
                               40
                                                                                                                                       100

                               20                                                                                                       80
                                                         central 50%
                                                                                                                                        60
                                                   central 50%                                                                                                                      immigrants
                                0
                                                                                                                                        40
                                     10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170
                                                                                                                                        20
                                                                      PTH pg/ml
                                                                                                                                           0
                                                                                                                                               10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110
   Abb. 6 Verteilung von iPTH bei Immigranten und Residenten
   imRuhrgebiet.                                                                                                                                   25-(OH)-vitamin D nmol/l

                                                                                                                   Abb. 9 Median und zentrale 50 % der iPTH-Verteilung in Abhängigkeit
                                    Ca. 2500 patients North Rhine Westphalia Germany                               von 25-(OH)-Vitamin D in Gruppierung von 10-nmol-Breite: Residenten
                                                                                                                   und Immigranten.
                               iPTH pg/ml : distribution
                         120
                                                                                         25%    Median      75%
                         100
                                                                                                                                 120
    relative frequency

                          80
                                                                All patients             42      55         74
                          60
                                                                  73 kg BW               45      60         79
                          40                                                                                                     100
                                                                  Immigrants             55      63         87
                          20
                                                                  Imm. + >73kg           59      66         92
                           0
                               10 30 50 70 90 110 130 150 170                                                                     80
                                                                                                                                               median of immigrants
                                                                                                                    iPTH pg/ml

   Abb. 7 Median und zentrale 50 % der iPTH-Verteilung bei allen
                                                                                                                                       N          median of residents
   Patienten, > 73 kg Körpergewicht, Residenten und Immigranten                                                                   60
                                                                                                                                       O
   mit > 73 kg Körpergewicht.                                                                                                          R
                                                                                                                                       M
                                                                                                                                  40
                                                                                                                                       A
                                                                                                                                       L
    iPTH
                                    120                                                                                           20
    pg/ml

                                    100                                                                                                                                 NORMAL
                                                                                                                                   0
    75 %                                                                                                                               10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160
                                     80
    median
                                                                                                                                                     25-(OH)-Vitamin D nmol/L
    25%
                                     60 n
                                        o                                                                          Abb. 10 Median der iPTH-Verteilung in Abhängigkeit von 25-(OH)-
                                        r
                                     40 m                                                                          Vitamin D in Gruppierung von 10 nmol-Breite bei Immigranten und
                                        a                                                                          Residenten.
                                        l
                                     20

                                      0
                                           10     20     30      40    50      60   70     80   90    100   110   Der Einfluss des Körpergewichtes ist offensichtlich (●▶ Abb. 11)

                                                           25-(OH)-vitamin D nmol/l                               und die Unterschiede zwischen übergewichtigen Immigranten
                                                                                                                  und allen Patienten < 73 kg KG am ausgeprägtesten (●
                                                                                                                                                                     ▶ Abb. 12).

   Abb. 8 Median und zentrale 50 % der iPTH-Verteilung in Abhängigkeit                                            Geschlechtsunterschiede können kaum belegt werden. Die Un-
   von 25-(OH)-Vitamin D in Gruppierung von 10-nmol-Breite: alle Patienten.                                       terschiede der PTH-Werte deuten sich beim Vergleich der Medi-
                                                                                                                  ane bei niedrigen Vitamin-Konzentrationen an (●     ▶ Abb. 13),

                                                                                                                  während sie beim Vergleich der Mittelwerte wegen zumeist er-
  keit von eng gefassten Vitamin-D-Bereichen in 10-nmol-Schrit-                                                   heblich schiefer Verteilungen nicht mehr zum Ausdruck kommen.
  ten (●▶ Abb. 8). Die Unterschiede zwischen Residenten und Im-                                                   Die Gesamtdarstellung der PTH/Vitamin-D-Korrelation verdeut-
  migranten treten klar hervor (●▶ Abb. 9), besonders im direkten                                                 licht, dass mit steigendem Vitamin-D-Spiegel erst ab 100 nmol/l
  Vergleich (●
             ▶ Abb. 10).                                                                                          kein weiterer Abfall der medianen PTH-Werte mehr erfolgt
                                                                                                                  (●▶ Abb. 14).

                                    ■ Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! ■
  Mahlstedt J, Moka D. Vitamin-D-Mangel und sekundärer Hyperparathyreoidismus … Der Nuklearmediziner 2009; 32: 1–8
Nuk/357/10.8.2009/Macmillan                                                                                                         Nuklearmedizinische Labordiagnostik 5

                        90                                                                                         90
                                                                                                                   80
                                                                                >73 Kg BW
                        80                                                                                         70
                                                                               < 73 Kg BW        median            60
                        70                                                                       iPTH              50
                                                                                                                   40
                                                                                                 pg/ml
   median PTH pg/ml

                        60                                                                                         30
                                                                                                                   20
                        50                                                                                         10
                                                                                                                    0
                                                                                                                         10    20    30        40    50        60    70    80    90      100   female
                        40
                                                                                                                                     25-(OH)-Vitamin D nmol/l
                        30
                                                                                                                   80
                                                                                                                                                                                               male
                        20                                                                                         70
                                                                                                                   60
                        10                                                                       mean
                                                                                                                   50
                                                                                                 iPTH
                                                                                                                   40
                         0                                                                       pg/ml
                                  10    20          30        40          50         60                            30
                                                                                                                   20
                                            25-(OH)-Vitamin D nmol/l
                                                                                                                   10
                                                                                                                    0
 Abb. 11 Median der iPTH-Verteilung in Abhängigkeit von 25-(OH)-                                                         10   20    30    40    50       60    70   80    90 100 110 120

 Vitamin D in Gruppierung von 10-nmol-Breite bei > und < 73 kg                                                                           25-(OH)-Vitamin D nmol/l
 Körpergewicht.
                                                                                                Abb. 13 Median (oben) und Mittelwert (unten)der iPTH-Verteilung in
                                                                                                Abhängigkeit von 25-(OH)-Vitamin D in Gruppierung von 10-nmol-Breite:
                        100                                                                     Frauen und Männern.

                         90
                                                               IMMIGRANTS
                         80                                                                          120                                                                  ca. 2500 patients from
                                                                                                  iPTH
                                                                                                  pg/ml                                                                   North Rhine Westphalia
                         70
  Median iPTH pg / ml

                                                                                                     100                                                                  Germany
                                                                           > 73 Kg BW             + 25%
                         60 N
                              O                                                                       80
                                                                                                  Median
                        50 R
                            M                                                                     -25% 60
                        40                                                                                    N
                                                                        < 73 kg BW
                            A                                                                                 O
                                                                                                              R
                                                                                                      40
                         30 L                                                                                 M
                                                                                                              A
                                                                                                              L
                         20                                                                           20

                                                                                                                                                                                normal
                         10                                                                               0
                                                                                 NORMAL                       10        20    30    40     50       60        70    80    90    100 110 120 130
                          0                                                                                                                                                           25-(OH)-
                                  10   20      30        40        50       60       70                                                                                               Vitamin D nmol / l
                                                                                                                                                                           100
                                             25-(OH)-Vit D nmol / ml
                                                                                                 Abb. 14 Median und zentrale 50 % der iPTH-Verteilung in Abhängigkeit
 Abb. 12 Median der iPTH-Verteilung in Abhängigkeit von 25-(OH)-                                 von 25-(OH)-Vitamin D in Gruppierung von 10-nmol-Breite für alle
 Vitamin D in Gruppierung von 10-nmol-Breite bei Immigranten mit >                               Patienten für den Bereich 10–140 nmol/l.
 und < 73 kg Körpergewicht.

Diskussion                                                                                     land nur wenige Arbeitsgruppen mit Vitamin-D-bezogenen Fra-
&                                                                                              gestellungen befassen und eigene Messungen durchführen und
Die Bedeutung des Vitamin D für das Wohlbefinden und die Ge-                                   publizieren, während mehr oder minder kluge Autoren im Well-
sundheit der Bevölkerung ist im Prinzip seit langen Jahren be-                                 ness- und Lifestyle-Bereich gerne in Broschüren und Büchern
kannt, aber die Umsetzung des Wissens und die damit verbun-                                    halbes, zumeist überholtes oder oft sogar falsches Wissen ver-
dene Information durch Ärzte ist in Deutschland eher als rudi-                                 breiten, ohne über eigene Untersuchungsergebnisse zu ver-
mentär zu bezeichnen. Das mag durchaus damit zusammen-                                         fügen.
hängen, dass das Medikament Cholecalciferol nicht verschrei-                                   Unsere Ergebnisse im Ruhrgebiet zeigen im Vergleich zu Nord-
bungspflichtig, bei gesetzlich versicherten Patienten nur bei                                  deutschland [33] und Rheinland-Pfalz [20] weitaus niedrigere
wenigen Indikationen verschreibungsfähig und damit vom Me-                                     25(OH)-Vitamin-D-Werte und dementsprechend auch höhere
dikamentenumsatz her für die Hersteller so uninteressant ist,                                  iPTH-Werte als Ausdruck eines sekundären Hyperparathyreoi-
dass weitergehendes Marketing nicht erfolgt. In der Folge wer-                                 dismus in 35 % aller Patienten. Dieser Effekt nimmt zu bei Über-
den Beschwerden und Erkrankungen, die ihre Ursache durchaus                                    gewicht, Immigranten und ganz besonders bei übergewichtigen
in Vitamin-D-Unterversorgung oder -Mangel haben können, al-                                    Immigranten [50]. Diese Beobachtung verdeutlicht die Bedeu-
lenfalls in der Kinderheilkunde, aber ansonsten kaum jemals                                    tung von Untersuchungen zur regionalen Normalwertfindung
mit Vitamin-D-Mangel oder -Unterversorgung in Zusammen-                                        am eigenen Patientengut. Methodische Unterschiede scheiden
hang gebracht. Das geht auch daraus hervor, dass sich in Deutsch-                              aus, da wir die gleiche Technik wie Hinzpeter et al. anwenden
                              ■ Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! ■
                                                          Mahlstedt J, Moka D. Vitamin-D-Mangel und sekundärer Hyperparathyreoidismus … Der Nuklearmediziner 2009; 32: 1–8
6 Nuklearmedizinische Labordiagnostik                                                                                Nuk/357/10.8.2009/Macmillan

  und Dobnig et al. den RIA von Diasorin verwendeten, der mit der                Gesicht/Oberarme oder Unterarme/Unterschenkel
  chemiluminometrischen Technik von Diasorin streng korreliert.                  2- bis 3-mal pro Woche je Hauttyp 5–30 min
  Im letzten DEQAS-Ringversuch (April 2009) lagen das Mittel un-                 Diese Sonnenexpositionen sollte jedem möglich sein, selbst bei
  serer 5 Proben (27–92 nmol/l) 19 % unter dem Mittel aller Teil-                den konfessionell bedingten restriktiven Bekleidungsvor-
  nehmer und 17 % unter dem Mittel innerhalb der gleichen Me-                    schriften einiger Immigrantengruppen.
  thodik (Diasorin Liaison).                                                     Die Sonnenexposition ist von grundlegender Bedeutung und un-
  Der ausgeprägte Vitamin-D-Mangel im Ruhrgebiet mit allzu oft                   verzichtbar, weil umfassende Studien gezeigt haben, dass die
  unmessbar niedrigen Werten bei Immigranten hat uns früh-                       Folgen des Vitamin-D-Mangels nicht durch die alleinige medika-
  zeitig nach geeigneten therapeutischen Wegen Ausschau halten                   mentöse Substitution zu vermeiden sind [38]. Bei intensiver
  lassen. Dabei haben wir von Anfang an den Weg der Information                  Sonnenexposition aus dermatologischer therapeutischer Indi-
  gesucht zu den relevanten Ursachen des Vitamin-D-Mangels.                      kation [42] lassen sich sehr schnelle Vitamin-D-Anstiege nach-
  Darin wird zuerst die angemessene Nutzung des verfügbaren                      weisen.
  Sonnenlichtes empfohlen in Abhängigkeit vom individuellen                      Die Möglichkeiten ausreichender Vitamin-D-Zufuhr durch die
  Hauttyp. Dieses Grundkonzept war einige Zeit umstritten unter                  Nahrung sind beschränkt und offensichtlich auch wenig rele-
  den engagierten Bestrebungen der Dermatologie, die im Sinne                    vant, denn bei Vegetariern sind keinesfalls auffällig niedrigere
  der Hautkrebsprävention jegliche Form der ungeschützten Son-                   Vitamin-D-Spiegel im Serum zu beobachten [14]. Da die Vita-
  nenlichtexposition ablehnte, gleichermaßen auch jegliche arte-                 min-D-haltigen Fischsorten Lachs, Makrele und Hering nicht
  fizielle UV-B-Exposition. Inzwischen hat man wohl akzeptiert,                  gerade billig und beim Verzehr mit nicht immer erwünschter
  dass eine zeitlich limitierte ungeschützte Nutzung des natür-                  Kalorienzufuhr verbunden sind, wird man zur Substitution im-
  lichen Sonnenlichtes unter Berücksichtigung des Hauttyps ver-                  mer auf das synthetisch hergestellte Cholecalciferol zurück-
  tretbar ist.                                                                   greifen als Tablette (z. B. Vigantoletten®) oder als ölige Lösung
  Diese Empfehlung basiert auf neueren Ergebnissen der Vitamin-                  (z. B. Vignatol® Öl, Dekristol®).
  D-Forschung [48] mit dem Nachweis, dass die kutane Vitamin-                    Über ausreichende Dosierung war man sich lange Zeit uneinig,
  D-Bildung als UV-B-abhängige Photosynthese aus Dehydrocho-                     insbesondere über die Höchstmengen, die im internationalen
  lesterol sehr schnell erfolgt und ein Überschuss durch Bildung                 Konsens als garantiert unbedenklich deklariert werden können.
  inaktiver Nebenprodukte verhindert wird. Für eine sinnvolle Vi-                800 IE/Tag sind bei gesunden Erwachsenen nach internationa-
  tamin-D-Prophylaxe sind also keine langen Sonnenbäder erfor-                   lem Konsens unschädlich – aber als Maßnahme zum Ausgleich
  derlich, sondern man kann das Ziel durchaus „kurz und schmerz-                 eines relevanten Vitamin-D-Mangels völlig unzureichend.
  los“ erreichen.                                                                Unter Berücksichtigung der Forschungsergebnisse der letzten
  Für die geeignete Beratung müssen 4 – zunehmend auch 5 –                       Jahre [9, 17, 39, 49] streben wir im Sinne der Prävention bei Vita-
  Hauttypen unterschieden werden:                                                min-D-Unterversorgung und -Mangel die tägliche Einnahme
  ▶ Hauttyp I                                                                    von 1 000–2 000 IE an – was übrigens die forschenden Wissen-
      – rotblondes Haar, Sommersprossen, keine Bräunung                          schaftler und ihre Familien zumeist selbst auch tun. Derartige
      – immer Sonnenbrand                                                        Beobachtungen sind gelegentlich überzeugender und für die Pa-
      – max. Exposition ohne Schutz: 5–10 min                                    tientenbetreuung wichtiger, als das Warten auf den genehmi-
  ▶ Hauttyp II                                                                   genden Segen der Evidence Based Medicine durch staatliche Ins-
      – blondes Haar, helle Augen, schwache Bräunung                             titutionen, die ärztliche Tätigkeit niemals als Kunst und klugem
      – häufig Sonnenbrand                                                       Umgang mit ungesicherten Erkenntnissen verstehen dürfen,
      – max. Exposition ohne Sonnenschutz: 10–20 min                             sondern neue Erkenntnisse und Behandlungsmöglichkeiten so
  ▶ Hauttyp III                                                                  lange wie irgend möglich den gesetzlich versicherter Patienten
      – braunes Haar, helle oder dunkle Augen, gute                              zum Wohl der Krankenkassen vorenthalten.
         Pigmentierung                                                           Bei festgestellter Vitamin-D-Unterversorgung ( < 75 nmol/l und
      – selten Sonnenbrand                                                       ganz besonders bei -Mangel ( < 25 nmol/l) sollte durch geeignete
      – max: Exposition ohne Sonnenschutz: 20–30 min                             Maßnahmen (Sonnenexposition nach Hauttyp, Vitamin-D3-
  ▶ Hauttyp IV                                                                   Substitution 1 000–2 000 IE/Tag) eine angestrebte 25-(OH)-Vita-
      – dunkles Haar, mediterraner Typ, tiefe Bräunung                           min D-Konzentration sichergestellt werden. Dabei ist zu beden-
      – niemals Sonnenbrand                                                      ken, dass 25-(OH)-Vitamin D ganz ähnlich wie l-Thyroxin im
      – max. Sonnenexposition ohne Sonnenschutz: ca. 45 min                      Serum an ein spezifisches Bindungsprotein gebunden ist, das ge-
  ▶ Hauttyp V                                                                    netische Varianten mit unterschiedlicher Bindungsfähigkeit auf-
      – schwarzes Haar, Afrikaner, naturschwarze Haut                            weist, sodass bei einheitlichen Dosierungen durchaus unter-
      – niemals Sonnenbrand                                                      schiedliche Konzentrationsanstiege auftreten können [24].
      – max. Sonnenexposition ohne Sonnenschutz: unbegrenzt                      Die Vergleich der medianen 25(OH)-Vitamin D- und iPTH-Werte
  Patientinnen und Patienten und insbesondere den Müttern ist in                 (●▶ Abb. 14) zeigt, dass die deutlich negative Korrelation erst

  durchaus mühsamer Beratung zu verdeutlichen, dass die Sonne                    oberhalb einer 25(OH)-Vitamin-D-Konzentration von 100 nmol/
  in den Monaten März bis September unbedingt je nach Hauttyp                    l nicht mehr besteht. Höhere 25(OH)-Vitamin-D-Konzentra-
  unterschiedlich lange ohne Sonnenschutzmittel zu nutzen ist.                   tionen sind also im Ruhrgebiet erforderlich, um den vollen Effekt
  Wegen der raschen Synthese ausreichender Vitamin-D-Mengen                      der endokrinen und autokrinen/parakrinen Wirkung von Vita-
  in der Haut ist dafür keinesfalls eine Ganzkörperexposition er-                min D für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen
  forderlich, sondern geeignete Teilkörperexpositionen sind                      und Patienten zu gewährleisten.
  durchaus ausreichend und erfolgreich:                                          Die Einsicht der Menschen, wie allzu oft auch der ärztlichen Kol-
                                                                                 legenschaft, in die damit verbundenen Notwendigkeiten ist zu-
                                                                                 meist schwach ausgeprägt – warum auch immer.
              ■ Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! ■
  Mahlstedt J, Moka D. Vitamin-D-Mangel und sekundärer Hyperparathyreoidismus … Der Nuklearmediziner 2009; 32: 1–8
Nuk/357/10.8.2009/Macmillan                                                                       Nuklearmedizinische Labordiagnostik 7

Die Berichte zu den Folgen von Vitamin-D-Unterversorgung und              biet schon immer von großer Bedeutung für die Entwicklung
-mangel sind vielfältig [2]. Das beginnt bei Myalgie [41], Fibro-         der Wirtschaftskraft. Im Fußballsport lässt sich das gut erken-
myalgie [3], ist vielfach beschrieben für Muskelkraft, Osteoporo-         nen, denn die Nachkriegsjahrzehnte waren durch Namen pol-
se und osteoporotische begünstigte Frakturen [8, 43], Kolontu-            nischer Herkunft geprägt, und die aktuellen Erfolge der Fußball-
moren [16], Mammatumoren [1], kolorektale Tumoren [27],                   junioren beruhen auf einer breiten multikulturelle Mischung, in
Typ-1-Diabetes [35, 51], Typ-2-Diabetes [23] bis hin zu weniger           der bodenständige Vertreter schon die Ausnahme sind.
spektakulären Dingen wie Infektionshäufigkeit bei Schwangeren             Die Nuklearmedizin sollte sich in der ambulanten Tätigkeit un-
[12], Präeklampsiehäufigkeit [11, 30], Muskelkraft bei Jugend-            bedingt der Prävention des Vitamin-D-Mangels annehmen, zu-
lichen [22, 32], Leistungsfähigkeit bei Sportlern [13] , Knorpelab-       mal sie ja von anderen Fachgruppen bisher kaum wahrgenom-
bau im Kniegelenk [19] oder Abbau kardialer Risikofaktoren                men wurde. Das Patientengut in der Nuklearmedizin ist dazu
[54]. Bei hospitalisierten Patienten ist der Mangel offensichtlich         gut geeignet. Die Patientenführung bei Prävention und Therapie
[18, 21] und bei asylsuchenden Menschen aus Afrika ausgeprägt             der Struma und der Schilddrüsenfunktionsstörungen lässt sich
[4, 5].                                                                   sehr gut mit der Vitamin-D-Problematik verbinden und Symp-
Dabei kann der weltweite Schaden durch Vitamin-D-Mangel                   tome wie u. a. Muskelschmerzen, Gangschwäche, Osteoporose,
und -unterversorgung klar kalkuliert werden, dem vergleichs-              erhöhte Knochenbrüchigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit, ver-
weise geringe Kosten entgegen stehen [28].                                mehrte bakterielle Infektionen, Tumorerkrankungen gehören
Die persistierende Skepsis und Untätigkeit ist vielleicht darin zu        doch zum täglichen Erlebnis in der Nuklearmedizin. Der Nukle-
sehen, dass die positiven Folgen einer Vitamin-D-Substitution             armediziner sollte die Parameter 1,25(OH)-Vitamin D, 25(OH)-
im statistischen Mittel klar darstellbar, im Einzelfall jedoch nur        Vitamin D und iPTH unbedingt in seine diagnostische Arbeit
selten mit einer beeindruckenden Besserung von Befindlichkeit             einbeziehen und als Kernkompetenz des Faches beanspruchen.
oder Symptomen verbunden sind.                                            Der Umfang der Kernkompetenz des Faches Nuklearmedizin ist
Der geringe Aufwand für 2000 IE Vitamin D/Tag erweckt bei ei-             für die Zukunft von entscheidender Bedeutung, wenn bei der
nigen Menschen/Patienten den Eindruck der Wertlosigkeit der               geplanten Laborreform der KBV der Zugang zum Speziallabor
Maßnahme und nicht wenige Wissenschaftler sehen darin eine                auf die Parameter des Kernbereiches der Fächer begrenzt wer-
wichtige Ursache des Desinteresses, das sich wohl erst mit der            den soll. Das wird natürlich um so überzeugender sein, je besser
Entwicklung neuer therapeutisch – und damit wirtschaftlich –              der Nuklearmediziner diese Labordiagnostik aus der Zuständig-
interessanter Vitamin-D-Analoga grundlegend ändern wird.                  keit seines Faches heraus beanspruchen kann, die immer dann
Im Gespräch mit Familie, Freunden und Patienten ist der Ver-              unstrittig ist, wenn die Ergebnisse der Diagnostik am eigenen
weis auf Menschen nützlich, die noch einen gesunden Beruf in              Patientengut beobachtet und evaluiert werden.
Licht, Luft und Sonne ausüben können. Diese weisen immer
Werte deutlich über 100 nmol/l 25(OH)-Vitamin D im Serum
auf. Das findet man spontan fast immer bei Menschen, die in               Danksagung
Strandbädern oder an Sonnenstränden arbeiten, manchmal aber               &
auch bei Kollegen, die als stets gebräunte Sonnenanbeter und              Unser besonderer Dank gilt Laura Münch, die sich als Schülerin
Intensivurlauber in sonnigen Ländern durch gute Gesundheit                im Rahmen des Verantwortungsprojektes der Gesamtschule Es-
und erstaunliche allgemeine Infektresistenz auffallen.                     sen-Holsterhausen in die Datenübertragung aus den Arztbriefen
Die Beratung der Immigranten ist dabei von besonderer Bedeu-              eingearbeitet hat und dafür den Umgang mit der MACDOC-Pra-
tung, denn diese neigen wohl insbesondere wegen ihrer dunkle-             xissoftware und MS-Excel erlernte. Sie hat die Arbeiten selbst-
ren Hautpigmentierung stärker zum Vitamin-D-Mangel als die                ständig und sehr zuverlässig bewältigt und betreut unsere Arbeit
heller pigmentierten Residenten. Gespräche mit Immigrantenfa-             auch nach Abschluss ihres Schulprojektes weiter.
milien in der Praxis (www.profmahlstedt.de/Donnerstag in der
PEM) lassen gelegentlich auf erstaunliche Kenntnisse und Erfah-           Literatur
rung im Umgang mit Sonnenlicht schließen. So hatten diese Fa-              1 Abbas S, Chang-Claude J, Lindeisen J. Plasma 25-hydroxyvitamin D and
milien in ihrer früheren Heimat gelegentlich eigene Strände                  premenopausal breast cancer risk in a German case-control study. Int
                                                                             J Cancer 2009; 124: 250–255
oder Zugang zu Sonnenhäusern, wo sie ohne die konfessionell
                                                                           2 Arvold DS, Odean MJ, Dornfeld MP et al. Correlation of symptoms with
bedingte Bekleidung das Sonnenlicht nutzen konnten. Viele                    vitamin d deficiency and symptom response to cholecalciferol treat-
schwarzhaarige Menschen meiden die Sonne konsequent, weil                    ment: a randomized controlled trial. Endocr Pract 2009; 15: 203–212
sie dann Kopfschmerzen bekommen und eine Kopfbedeckung                     3 Badsha H, Daher M, Ooi Kong K. Myalgias or non-specific muscle pain
                                                                             in Arab or Indo-Pakistani patients may indicate vitamin D deficiency.
nicht mögen. Nicht selten wünschen mäßig dunkelpigmentierte                  Clin Rheumatol. Elektr. Publikation, PMID19277814
Immigranten bei erwünschter Assimilierung auch keine dunkle-               4 Benitez-Aguirre PZ, Wood NJ, Biesheuvel C et al. The natural history of
re Hautpigmentierung. Diese Bedenken kann man aber unter                     vitamin D deficiency in African refugees living in Sydney. Med J Aust
Verweis auf die o. g. Möglichkeiten der kurzen aber intensiven               2009; 190: 426–428
                                                                           5 Benjamin A, Moriakova A, Akhter N et al. Determinants of 25-hydroxy-
Sonnenexposition reduzierter Körperpartien gut entgegentre-                  vitamin D levels in African-American and Caucasian male veterans.
ten.                                                                         Osteoporos Int 2009. Elektr. Publikation, PNID 19280273
Wir haben zur verbesserten Information dieser Patientengruppe              6 Bikle DD, Oda Y, Xie Z. Calcium and 1,25(OH)2D: interacting drivers
                                                                             of epidermal differentiation. J Steroid Biochem Mol Biol 2004; 90:
eine Informationsbroschüre in verschiedenen Sprachen entwi-
                                                                             355–360
ckelt (Türkisch, Arabisch, Russisch, Englisch, Französisch, Italie-        7 Bischoff-Ferrari HA, Giovannucci E, Willett WC et al. Estimation of op-
nisch, Chinesisch, Aserbaidsanisch, Farsi) unter freundlicher                timal serum concentrations of 25-hydroxyvitamin D for multiple
Mitarbeit betroffener Patienten und versuchen dadurch das Ver-                health outcomes. Am J Clin Nutr 2006; 84: 18–28
                                                                           8 Bischoff-Ferrari HA, Willett WC, Wong JB et al. Prevention of nonver-
ständnis für die Folgen des Vitamin-D-Mangels zu verbessern.
                                                                             tebral fractures with oral vitamin D and dose dependency: a meta-
Die Vitalität und die Gesundheit der Immigrantenfamilien lie-                analysis of randomized controlled trials. Arch Intern Med 2009; 169:
gen uns sehr am Herzen, denn Immigranten waren im Ruhrge-                    551–561■
           ■ Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! ■
                                     Mahlstedt J, Moka D. Vitamin-D-Mangel und sekundärer Hyperparathyreoidismus … Der Nuklearmediziner 2009; 32: 1–8
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              ■ Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! ■
  Mahlstedt J, Moka D. Vitamin-D-Mangel und sekundärer Hyperparathyreoidismus … Der Nuklearmediziner 2009; 32: 1–8
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