Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus

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Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
Vitamine und Mineralstoffe
         Der Ratgeber
         wird vom
                              Ratgeber
         Zentralverband
         der Ärzte für
         Naturheilverfahren
         und Regulations­
         medizin e. V.
         ­empfohlen

                   Vitamine und
                   Mineralstoffe
Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
Vitamine und Mineralstoffe

           Vitamine und Mineralstoffe sind für
           den ­K örper lebensnotwendig. Eine
           abwechslungs­r eiche und ausgewogene
           Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise
           reichen normaler­w eise aus, um den
           Organismus in aus­r eichendem Maß mit
           Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.
           Ein Mehrbedarf kann dennoch notwendig
           werden, zum Beispiel während der
           Schwangerschaft, ab einem gewissen Alter,
           bei bestimmten Krank­h eiten oder einer
           ungesunden Lebensweise.
           Aber in welchen Lebensmitteln und in
           ­w elcher Konzentration kommen die
            Vitamine und Mineral­s toffe eigentlich
            vor? Und wann ist es sinnvoll, sie
            zusätzlich einzunehmen? Dieser Ratgeber
            informier t Sie über den aktuellen Stand
            der Wissenschaft und gibt wer tvolle und
            nützliche Tipps, worauf Sie beim Kauf
            von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten
            achten sollten.

    Impressum
    Text: Bernd Küllenberg • Redaktion: Andrea Giese -Seip, Doris Eschenauer
    Grafik: Agentur Zeitpunkt, Klagenfurt • Fotos: Fotolia, iStockfoto, Archiv Reformhaus
2   © ReformhausMarketing GmbH, Osterbekstraße 90a, 22083 Hamburg • 3. Auflage 2011
Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
ZUM THEMA
                                                                        INHALT

Vitamine und Mineralstoffe im Überblick                             4

Vitamine und Mineralstoffe in der Nahrung                           6

Vitamin- und Mineralstoffmangel                                     8

Ver wendung von vitamin- und mineralstoffreichen Produkten          9

  zur Nahrungsergänzung                                            10

  zum Schutz und zur Vorbeugung von Krankheiten                    14

  zur Behandlung von Krankheiten                                   15

Natürliche contra synthetische Vitamine und Mineralstoffe          16

Überdosierung von Vitaminen und Mineralstoffen                     18

Vitamine und Mineralstoffe im Einzelnen                            20

  Fettlösliche Vitamine                                            20

  Wasserlösliche Vitamine                                          30

  Mineralstoffe – Mengenelemente                                   46

  Mineralstoffe – Spurenelemente                                   57

Alle Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet und geprüft.
Eine Gewähr kann jedoch nicht übernommen werden.
Dieser Ratgeber ersetzt nicht den Besuch bei einem Arzt.

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Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
Vitamine und Mineralstoffe im Überblick

       Vitamine sind lebenswichtige Stoffe, die nur in sehr kleinen Mengen
       vom Körper benötigt werden. Da der Körper sie nicht selbst her­
       stellen kann – ausgenommen das Vitamin D zu bestimmten Jahres­
       zeiten – müssen sie regelmäßig mit der Nahrung zugeführt werden.
       Man unterscheidet wasserlösliche und fettlösliche Vitamine.

         Fettlösliche            Wasserlösliche
         Vitamin A               Vitamin B 1
         Vitamin D               Vitamin B 2
         Vitamin E               Vitamin B 6
         Vitamin K               Vitamin B 12
       		                        Folsäure
       		                        Niacin
       		                        Pantothensäure
       		                        Biotin
       		                        Vitamin C

       Die einzelnen Vitamine bilden häufig „Familien“, zu denen eine Reihe
       chemisch unterschiedlicher Stoffe gehören, die jedoch alle eine
       gemeinsame Wirkung im Körper entfalten. Zur „Vitamin-A-Familie“
       gehören beispielsweise die Retinole und die Carotine, zur
       „Vitamin-E-Familie“ die Tocopherole.

         Die Ernährungsorganisationen der einzelnen Länder geben
         Zusammen­s tellungen heraus, in denen für jedes einzelne ­V itamin
       die wünschenswerte tägliche Aufnahme angegeben ist. Für
       ­D eutschland, Österreich und die Schweiz sind das die „Referenzwerte
        für die ­N ährstoffzufuhr“. Diese Empfehlungen berücksichtigen die
        ­u nterschiedlichen Bedar fszahlen im Kindesalter, beim Erwachsenen
         sowie in Schwangerschaft und Stillzeit.
         Sie werden in Milligramm (1 mg = ein Tausendstel Gramm) bzw.
4        in Mikrogramm (1 µg = ein Millionstel Gramm) angegeben.
Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
ÜBERBLICK
Mineralstoffe sind wie die Vitamine essenziell (lebens- und zufuhr-
notwendig). Die Mineralstoffe sind wasserlöslich und werden in zwei
Gruppen eingeteilt.

  Mengenelemente            Spurenelemente
  Natrium                   Eisen
  Kalium                    Jod
  Calcium                   Selen
  Chlorid                   Fluor
  Phosphor                  Zink
  Magnesium                 Chrom
		                          Silicium

Die Mengenelemente
werden in relativ großen
Mengen gebraucht, während
die Spurenelemente nur in
Spuren notwendig sind.

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Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
Vitamine und Mineralstoffe in der Nahrung

       Eine vollwertige Ernährung berücksichtigt die hohe Empfindlichkeit
       der Vitamine und Mineralstoffe in besonderem Maße. Die Lebens­
       mittel werden je nach Verarbeitungsgrad in verschiedene Wertstufen
       eingeteilt. Die Nahrung sollte aus naturbelassenen und so wenig wie
       nötig verarbeiteten Lebensmitteln zusammengestellt sein. Dieses
       Grundprinzip ist einfach und bietet die Gewähr für eine gute Vital-
       stoffversorgung, solange keine besonderen Belastungssituationen
       hinzukommen.

       Eine abwechslungsreiche Ernährung sichert den Bedar f fast aller
       Vitamine und Mineralstoffe. Wer sich konsequent vollwertig ernährt,
       also jeden Tag Gemüse, Obst, Milch und Milchprodukte, Getreide,
       Nüsse sowie ein- bis zweimal in der Woche Eier, Fisch oder Fleisch
       auf dem Speiseplan stehen hat, diese Lebensmittel weitgehend
       naturbelassen einkauft und schonend zubereitet, braucht sich keine
       Gedanken um seine Vitamin- und Mineralstoffversorgung zu machen.

       Vitamine sind empfindliche Stoffe. Hitze, Licht, Sauerstoff sowie
       ­l anges Wässern können ihnen erheblich zusetzen. Grundsätzlich gilt:
        Je stärker ein Lebensmittel verarbeitet wurde, je länger es ­g elagert
        und gekocht bzw. warm gehalten wurde, umso mehr Vitamine ­g ehen
        verloren. Es gibt allerdings auch Ausnahmen von dieser Regel,
        wie zum Beispiel Möhren oder Tomaten, deren Carotinoide durch
        Erhitzungs­p rozesse und mechanischen Zellaufschluss besser vom
        Körper aufgenommen werden.

       Mineralstoffe sind weniger empfindlich als Vitamine. Sie sind
       hitzestabil und werden auch bei starker Erwärmung nicht zerstört.
       Mineralstoffe können allerdings durch langes Wässern ausgelaugt
       werden.

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Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
ÜBERBLICK
Die folgenden Praxistipps helfen, Zubereitungsverluste
gering zu halten:

1. F rüchte und Gemüse frisch und in Bio-Qualität einkaufen.
2. L ebensmittel nicht dem Licht aussetzen, sondern dunkel
    ­a ufbewahren und ggf. abdecken.
3. G emüse erst zu Beginn der Nahrungszubereitung putzen.
4. O
    bst und Gemüse vor dem Zerkleinern waschen. So kurz wie
   ­m öglich waschen und niemals längere Zeit wässern.
5. I mmer in Töpfen mit fest schließenden Deckeln garen.
6. M
    it möglichst wenig Flüssigkeit dünsten oder im Wasserdampf
   dämpfen. Kochen (= Garen in viel Flüssigkeit) bringt die höchsten
   Vitamin- und Mineralstoffverluste. Beim Druckdünsten oder Druck-
   dämpfen (in Schnellkochtöpfen) die Garzeiten genau einhalten.

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Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
Vitamin- und Mineralstoffmangel

       Eine ungenügende Vitamin- bzw. Mineralstoffzufuhr führt zu
       Mangel­e rscheinungen. Schon seit Jahrhunderten bekannt ist die
       Seefahrer­k rankheit Skorbut, die durch einen Vitamin-C-Mangel
       entsteht. Eine andere bekannte Mangelkrankheit ist die Rachitis, bei
       der es aufgrund eines Vitamin-D-Mangels zu einer unzureichenden
       ­K nochenbildung kommt.

       Schwere Mangelkrankheiten wie z. B. Skorbut sind in den
       ­I ndustrienationen selten geworden.

       Leichte Mangelzustände, die sich in Form von Müdigkeit,
       Konzentrations­s chwäche, einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit
       ­s owie psychischen Veränderungen äußern, sind dagegen ­r elativ
        ­h äufig. Die Ursachen können in einer einseitigen Ernährung
         ­l iegen. Viele Lebensmittel sind außerdem so stark verarbeitet, dass
          nicht mehr der ursprüngliche Gehalt an Vitaminen und Mineral­
          stoffen ­v erblieben ist. Auch verschiedene Lebensgewohnheiten
          wie ­R auchen, Alkoholkonsum, die Einnahme von Medikamenten
          und ­v ieles mehr können eine Mangelversorgung mit bestimmten
          ­V itaminen oder Mineralstoffen verursachen.

       Selbst eine gesunde Lebensweise mit einer abwechslungsreichen
       Kost bietet nicht zwangsläufig die Gewähr für eine optimale
       Bedar fsdeckung. So liegt die Jodversorgung in Deutschland nach
       wie vor auf einem niedrigen Niveau. Teile der Bevölkerung sind nur
       unzureichend mit dem wichtigen Spurenelement für die Schilddrüse
       versorgt. Aus diesem Grund ist die generelle Verwendung von
       jodiertem Speisesalz bei der Herstellung von Grundnahrungsmitteln
       (Brot, Wurst, Käse) und in der Außer-Haus-Verpflegung erlaubt. Auch
       bei den Vitaminen Folsäure und D gibt es teilweise erhebliche
       Versorgungslücken.
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Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
Verwendung von vitamin- und
­m ineralstoffreichen Produkten

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 Die Frage, ob es Sinn macht, Vitamine und Mineralstoffe zusätzlich
 zur Nahrung aufzunehmen, wird seit langem kontrovers diskutiert.
 Befür worter einer gezielten Nahrungsergänzung argumentieren mit
 Erkenntnissen über den Bedar f an einzelnen Vitaminen und Mineral-
 stoffen und Studien zu deren Wirksamkeit sowie mit einer erhöhten
 Belastung des Menschen, die eine höhere Zufuhr an Schutzstoffen
 nötig mache.

 Gegner der „Vitaminwelle“ halten dem entgegen, dass der Gehalt
 an essenziellen Nährstoffen bei einer vollwertigen Ernährung völlig
 ausreiche. Sie sehen Gefahren für die Gesundheit, wenn Vitamin- und
 Mineralstoffpräparate in zunehmenden Mengen verzehrt werden.

 Berichte über schädliche Auswirkungen von Megadosen an
 Vitaminen oder Mineralstoffen gibt es immer wieder. Dabei steht
 leider allzu oft die Sensationsmache im Vordergrund. Es ist meist
 viel zu wenig von der genauen Dosierung die Rede und genau dies
 ist der entscheidende Punkt. Der berühmte Satz von Paracelsus,
 dass allein die Menge darüber bestimmt, ob ein Stoff giftig ist oder
 nicht, ist von zentraler Bedeutung bei der Anwendung von Vitamin-
 und Mineralstoffpräparaten. Drei unterschiedliche Bereiche müssen
 getrennt voneinander betrachtet werden: Die Verwendung
   - zur Nahrungsergänzung
   - zum Schutz und zur Vorbeugung von Krankheiten
   - zur Behandlung von Krankheiten

                                                                        9
Vitamine und Mineralstoffe - Ratgeber - Reformhaus
zur Nahrungsergänzung

         Einige Vitamine und Mineralstoffe werden aus verschiedenen
         ­G ründen nicht ausreichend mit der Nahrung zugeführt. Mangeler-
          scheinungen können die Folge sein. Um diesen vorzubeugen, bietet
          das Reformhaus® traditionell ein vielfältiges Angebot an vitamin-
          und mineralstoffreichen, natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln:
            - Aroniasaft
            - Cranberr ysaft
            - Granatapfelerzeugnisse
            - Karottensaft
            - Acerolaerzeugnisse
            - Sanddornerzeugnisse (Säfte, Vollfrucht, fruchtige Brotaufstriche)
            - Weizenkeime
            - Weizenkeimvollextrakt
            - Weizenkeimöl
            - Blütenpollen
            - Kieselsäure
            - Hefeerzeugnisse (Hefeextrakt, Hefeflocken, Flüssighefe).

         Außerdem werden Präparate mit Vitaminen und Mineralstoffen
         ­n atürlicher Herkunft in einer Dosierung angeboten, die sich an
          den Mengenangaben zur wünschenswerten täglichen Auf­n ahme
          ­o rientieren, die von der Deutschen Gesellschaft für ­E rnährung
           ­e mpfohlen werden. Eine Überdosierung ist bei Beachtung der
            ­D osierungsempfehlungen des jeweiligen Herstellers nicht zu
             ­e r warten.

         Die Basis für eine gute Versorgung mit essenziellen Nähr­s toffen
         ­s ollte eine ausgewogene Vollwerternährung sein. Doch die
          Ernährungs­l age in der Bundesrepublik, die alle vier Jahre vom
          Ernährungs­b ericht er fasst wird, ist weit entfernt vom Idealzustand.
          Viele, vor allem berufstätige Menschen können sich nicht oder nur
10        schwer vollwertig ernähren. Ist eine vollwertige Ernährung nicht
NAHRUNGSERGÄNZUNG
oder nur bedingt möglich, sind natürliche Nahrungsergänzungs­
mittel (z. B. Weizenkeime, Hefeprodukte) oder Vitamin- und
­M ineralstoffpräparate zu empfehlen.

In der nachstehenden Tabelle sind Ernährungsgewohnheiten
­a ufgelistet, bei denen eine Nahrungsergänzung mit Vitaminen
 und/oder ­M ineralstoffen evtl. angebracht ist.

Ernährungs­          Möglicher         Empfehlenswerte
gewohnheiten         Mangel            ­N ahrungsergänzungsmittel
Wenig Milch und      Vitamin B 2 ,     Hefeprodukte (Flüssighefe,
Milchprodukte        B 12 , Calcium    Flocken, Extrakt); Präparate mit
                                       Vitamin-B-Komplex, Calcium­
                                       zubereitungen
Wenig Obst           Vitamin C         Acerolasaft, Sanddorn­
                                       erzeugnisse; Vitamin-C-Prä­p arate
                                       ­n atürlicher Herkunft
Wenig Gemüse         Vitamin C,        Karottensaft, Präparate mit
                     ­C arotin,        Vitamin-B-Komplex (auf Folsäure
                      ­Folsäure        achten!), Kombinationspräparate
                                       mit Carotin, Vitamin C und E
Wenig Vollkorn        Vitamin          Hefeprodukte (Flocken, Flüssig­
                      B 1, B 2, B 6,   hefe, Extrakt), Weizenkeime;
                     ­M agnesium       ­P räparate mit Vitamin-B-Kom-
                                        plex, Magnesiumzubereitungen
Wenig Fisch          Jod, Vitamin      jodiertes Meersalz, Algen­
                     D (Fettfische)    tabletten, Vitamin-D-Präparate
Keine tierischen     Vitamin B 12 ,    Hefeprodukte (Flocken, Flüssig­
­L ebensmittel       Vitamin D,        hefe, Extrakt); Präparate mit
 ­( vegane Kost)     Calcium, Zink,    Vitamin-B-Komplex, Vitamin D,
                     Eisen             Calcium, Zink, Eisen
                                                                            11
Häufiger Alkohol-   B-Vitamine,     Präparate mit Vitamin-B-
     konsum              Carotin,        ­K omplex, Multivitaminpräparate,
                         ­M agnesium      Magnesiumpräparate
     Hoher Kaffee-/      Eisen           Eisenpräparate (nicht ­z usammen
     Schwarzteekonsum                    mit Milch, Tee oder Kaffee
                                         ­e innehmen)
     Häufige Diäten      Alle Vitamine   Multivitaminpräparate, Mineral-
                         und Mineral-    stoffpräparate, Spurenelemente
                         stoffe          (Kombinationspräparate)

     Außerdem gibt es bestimmte Situationen und Belastungen, die den
     Bedar f aller oder einzelner Vitamine/Mineralstoffe erhöhen.

     In der folgenden Übersicht sind die Vitamine und/oder Mineral­
     stoffe aufgeführt, mit denen Menschen bei besonderen Belastungen
     ­h äufiger unter versorgt sind bzw. die vermehrt zugeführt werden
      müssen, um gesundheitliche Schäden zu verhüten.

12
NAHRUNGSERGÄNZUNG
Belastungs­     Häufiger Mangel/               Sinnvolle
situation       ­vermehrte Zufuhr von          ­N ahrungsergänzungsmittel
Rauchen         Vitamin C, Vitamin D,          Acerolasaft, Sanddorn­
                Vitamin E, Selen               erzeugnisse, Karottensaft,
                                               Weizen­k eime; Kombinations-
                                               präparate mit den Schutz­
                                               stoffen
Rekonvales-     Carotin, B-Vitamine,           Blütenpollen, Hefeprodukte,
zenz            Vitamine C, D und E;           Weizenkeime, Multivitamin-
                Magnesium, Spuren-             und Mineralstoffpräparate,
                elemente                       Gelée Royale
Schwanger-      B-Vitamine: bes. B 1 ,         Hefeprodukte, Karotten-
schaft/Still-   B 2 , B 6 , B 12 , Folsäure!   saft, Sanddornerzeugnisse,
zeit            Carotin, Vitamin C;            Weizen­k eime, Mulitvitamin-
                Jod, Eisen, Magnesi-           und Mineralstoffpräparate;
                um, Zink                       Algen­t abletten (Jod); Eisen-,
                                               ­M agnesium- oder Zink­
                                                präparate (bei Bedar f )
Sport           B-Vitamine, Carotin,            Blütenpollen, Hefeprodukte,
                Vitamin C, Vitamin E,           Weizenkeime, Multivitamin-
                Chrom, Eisen,                   und Mineralstoffprä­p arate,
                ­M agnesium, Zink              Magnesiumpräparate,
                                               ­s pezielle Spurenelement­
                                                präparate
Stress          Vitamin C, Vitamin D,          Acerolasaft, Sanddorn­
                Vitamin E,                     erzeugnisse, Weizenkeime,
                ­M agnesium                    Vitamin-C- u. -E-Präparate,
                                               Magnesium­p räparate
Medikamente muss im Einzelfall
            mit dem Arzt abge -
            sprochen werden

                                                                                 13
zum Schutz und zur Vorbeugung von Krankheiten

         Einige Vitamine und Mineralstoffe gelten als „Schutzstoffe“, die
         schädliche Substanzen wie Radikale abwehren und den Organismus
         somit vor Krankheiten schützen können. Die bekanntesten sind
           - Beta-Carotin (Provitamin A)
           - Vitamin E
           - Vitamin C
           - Selen
           - Zink
         Zum Teil liegen die Dosierungsempfehlungen für diese Stoffe über
         den Empfehlungen zur wünschenswerten täglichen Aufnahme.
         Beispielsweise wird Vitamin E als Radikalfänger in einer Dosierung
         bis 50 mg/Tag empfohlen, während die Menge zur Verhütung von
         Mangelerscheinungen bei 12–15 mg/Tag liegt. Für Carotin wird eine
         Dosierung von ca. 15 mg/Tag empfohlen, bei Vitamin C liegt die
         Schutzdosierung bei ca. 150 mg/Tag.
         Die Hoffnungen, die man in den präventiven Wert der genannten
         Antioxidanzien gesteckt hat, haben sich jedoch nicht er füllt. Bei
         einigen Studien erwiesen sich hohe Gaben synthetischen Beta-
         Carotins sogar als schädlich. Auch die langfristige Gabe von hoch
         dosiertem synthetischem Vitamin E war bei älteren Menschen
         gesundheitlich bedenklich.
         Den hoch dosierten synthetischen Einzelverbindungen vorzuziehen
         sind daher Naturprodukte, die neben den Vitaminen zusätzlich
         reichlich sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Diese wirken zum Teil
         wesentlich stärker antioxidativ als die klassische „ACE-Kombination“.
         Beispiele sind u. a. Acerolasaft, Aroniasaft, Cranberries, Granatäpfel
         (auch Saft), Karottensaft, Sanddornerzeugnisse, Weizenkeime und
         Weizenkeimvollextrakt.

14
NAHRUNGSERGÄNZUNG
                                   zur Behandlung von Krankheiten

Von einigen Vitaminen und Mineralstoffen sind neben ihrer Funktion
als lebenswichtige Nahrungsbestandteile auch Wirkungen entdeckt
worden, die sie zur Verwendung als Arzneimittel geeignet machen.
Das Fachgebiet der orthomolekularen Medizin (griech. orthos =
richtig; molekular = kleine chemische Verbindungen betreffend)
beschäftigt sich mit dem therapeutischen Einsatz hochdosierter
Vitamine und Mineralstoffe bei bestimmten Krankheiten. Der
Begründer der orthomolekularen Medizin war der amerikanische
Nobel­p reisträger Linus Pauling. Er wurde durch seine Empfehlung
bekannt, zur Gesunderhaltung jeden Tag eine sehr hohe Dosis
Vitamin C zu sich zu nehmen.
Die Dosierung von Vitaminen und Mineralstoffen liegt in der
orthomolekularen Medizin in der Regel wesentlich höher als die
Dosierung im Bereich der Nahrungsergänzung. Naturgemäß treten
bei einer solchen arzneilichen Dosierung auch Nebenwirkungen auf.
Die Verschreibung von hochdosierten Vitamin- bzw. Mineralstoff­
präparaten sollte dem Arzt vorbehalten sein. Er allein kann die
Abwägung zwischen Nutzen und Risiken vornehmen. Es ist jedoch
unzulässig, die Nebenwirkungen von „Megadosen“ in einen
Zusammen­h ang mit der Verwendung des gleichen Stoffes zur
Nahrungsergänzung zu bringen, wie dies in einigen „kritischen“
Berichten geschieht.

                                                                     15
Natürliche contra synthetische
     Vitamine und Mineralstoffe

        Vitamin- und Mineralstoffpräparate unterscheiden sich in ihrer
        qualitativen (Stoffauswahl) und quantitativen (Dosierung der Stoffe)
        Zusammensetzung.

        Das Sortiment der Vitamin- und ­M ineralstoffpräparate
        der ­R eformhäuser zeichnet sich insgesamt durch eine
        ­w eitestgehende Verwendung von natürlichen Rohstoffen aus!

        Es wird eine Vielzahl von vitamin- und mineralstoffreichen
        ­n atürlichen Nahrungsergänzungsmitteln angeboten. Die Über-
         sicht zeigt, welche Vitamine und Mineralstoffe in den natürlichen
         Nahrungs­e rgänzungsmitteln besonders reichlich enthalten sind.

         Natürliche Nahrungs­     Vitamine             Mineralstoffe
         ergänzungsmittel
         Acerolasaft              Vitamin C
         Blütenpollen                                  verschiedene
                                                       ­S purenelemente
         Hefeprodukte             Vitamin-B-Komplex Chrom, Kalium,
                                                    ­M agnesium
         Holundersaft             Vitamin C
         Karottensaft             Carotin
         Kieselsäureprodukte                           Silicium
         Sanddornprodukte         Carotin, Vitamin C
         Weizenkeime              Vitamin E, Vitamin- Eisen, Magnesium,
                                  B-Komplex           Zink
         Weizenkeimöl             Vitamin E
         Weizenkleie              Vitamin-B-Komplex Magnesium

16
NAHRUNGSERGÄNZUNG
In der Tradition der Reformhäuser gehört die Naturbelassenheit der
Produkte zu den tragenden Säulen der Qualität. Dies hat nicht nur
etwas mit der Philosophie einer natürlichen Lebensweise zu tun,
es gibt zahlreiche wissenschaftliche Belege, dass z. B. Vitamine im
natürlichen Verbund besser wirken und auch besser verträglich sind
als synthetische Substanzen. So ist z. B. das natürliche Vitamin E –
das RRR-alpha-Tocopherol – dem synthetischen Vitamin E in der
Wirkungsstärke deutlich überlegen.
Beim Vitamin C ist es vor allem der natürliche Verbund mit den
Flavo­n oiden, der eine bessere Wirkung und auch Verträglichkeit
gegen­ü ber der synthetischen Substanz bietet. Der hohe Gehalt an
­s ekundären Pflanzenstoffen (= SPS) garantiert zudem eine starke
 antioxidative Wirkung.

                                                                       17
Überdosierung
     von Vitaminen und Mineralstoffen

        Jedes Vitamin und jeder Mineralstoff kann in einer falschen
        Dosierung schädlich wirken. Bei einigen ist die Risikoschwelle
        niedriger, bei anderen höher. Nur die Einzelbetrachtung kann
        jeweils weiterhelfen. Eine generelle Verurteilung von Vitamin-
        und Mineralstoffpräparaten ist ebenso wenig angebracht wie
        eine übermäßige Anwendung.

        Über Lebensmittel sind Vergiftungserscheinungen durch
        Vitamine oder Mineralstoffe so gut wie unmöglich. Auch bei
        Beachtung der Dosierungsangaben der Hersteller von Vitamin-
        und Mineralstoffpräparaten zur Nahrungsergänzung ist eine
        Überdosierung weitgehend ausgeschlossen.
        Lediglich extreme Ernährungsgewohnheiten in Verbindung mit
        größeren Vitamin- bzw. Mineralstoffmengen können zu einer
        Überdosierung führen.

        Besonders zu beachten ist das fettlösliche Vitamin A, bei dem die
        Risikoschwelle relativ niedrig liegt. Schon bei 3 mg Vitamin A
        pro Tag, über einen längeren Zeitraum genommen, kann es bei
        Schwangeren zu Missbildungen des Ungeborenen kommen. Die
        Dosierungsempfehlungen sind daher unbedingt einzuhalten.

18
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                                                                                Nahrungsergänzung
                                     Volle Vitamin C
                                          Power
Bei einigen Krankheiten ist
                                   Nicht umsonst nennt man Sanddorn
die Einnahme bestimmter
                                   die „Zitrone des Nordens“, denn
Vitamine oder Mineralstoffe        schon ein Esslöffel Donath Sand-
nicht angebracht. Beispielsweise   dorn ungesüßt deckt fast 50% des
dür fen Nierenkranke keine         Tagesbedarfs an Vitamin C.
Mineralstoffpräparate
                                   Bei der Vollfruchtvermahlung
einnehmen. Bei bestimmten
                                   werden alle zum Verzehr
Schilddrüsenerkrankungen dar f     geeigneten Fruchtbe-
kein Jod gegeben werden und        standteile wie Schale,
bei der Eisenspeicherkrankheit     Fruchtfleisch, Saft und
kein Eisen. Vitamine können        Kerne gesamtheitlich
außerdem Wechselwirkungen          vermahlen und anschließend scho-
mit Medikamenten eingehen.         nend in Flaschen abgefüllt. Frucht-
Das bekannteste Beispiel           eigene Ballaststoffe bleiben ebenso
ist das Vitamin K, das bei         erhalten wie wertvolle Mineralstoffe
Marcumarpatienten der              und Vitamine. Höchste Sorgfalt von
„blutver flüssigenden“ Wirkung     der Auswahl bis zur schonenden
                                   Verarbeitung der
entgegentritt.
                                   Früchte garan-
                                   tieren beste
                                   Qualität.

                                   Donath Voll-
                                   frucht gibt es
                                   heute in vielen
                                   verschiedenen
                                   Sorten.

                                   Premium Qualität aus der Donath-
                                    Kelterei • www.donath-kelterei.de
                                                                               19
Vitamine und Mineralstoffe im Einzelnen

     Fettlösliche Vitamine

          Vitamin A                            Empfohlene Menge pro Tag:
                                               (Retinol-Äquivalente)
          Nachtblindheit ist eine              - K inder 0,6–1,1 mg
          ­V itamin-A-Mangelerscheinung,       - J ugendliche und Erwachsene
           die bereits 1500 v. Chr. den           0,8–1,0 mg
           Ägyptern bekannt war.               - S tillende 1,5 mg

          Zur Vitamin-A-Familie                Wirkungen im Körper:
          ­g ehören:                           - „ Klassisches Augenvitamin“
           - R etinol und Retinylacetat (in   - a m Aufbau des Sehpurpurs
              tierischen Lebensmitteln)             beteiligt
              sowie                            - F unktionserhaltung von ­
           - B eta-Carotin und andere             Haut- und Schleimhäuten
              Carotinoide (in pflanzlichen     - w irkt der Verhornung
              Lebensmitteln).                      in der Haut entgegen
                                                   ­( keratinolytisch)
          Die Carotinoide sind so              - w ichtige Rolle im ­I mmun­
          ­g enannte Provitamine,                   system
           d. h. Vitamin­v orstufen. Sie       - V itamin A und Carotin sind
           werden erst im ­K örper in             neben Vitamin E und C als
           das eigentliche ­V itamin A            „Krebsvorsorgevitamine“
           umgewandelt.                           ­a nzusehen

          Umrechnung:                          Mangelerscheinungen:
          1 mg Retinol-Äquivalent              - V erschlechtertes
          (Retinol­w irksamkeit) =                Dämmerungs­s ehen,
          6 mg all-trans-Beta-Carotin =           ­N achtblindheit
          12 mg andere Carotinoide             - H aut- und Schleimhaut­
          1 IE = 0,3 µg Retinol =                  veränderungen ( Verhornung,
          1,8 µg Beta-Carotin                      Austrocknung)

20
FETTLÖSLICHE VITAMINE
Sie können verursacht werden      Hierzu eignen sich aus dem
durch:                            Reformhaus®:
- E iweißmangel (Eiweiß ist      - M öhrensäfte
   notwendig für den Vitamin-A-   - V itamin-A- und Carotin-
   Transport)                        ­P räparate
- V itamin-A-arme Ernährung      - M ultivitaminpräparate mit
- M agen-/Darmerkrankungen           ­V itamin A und/oder Carotin
   (eingeschränkte Aufnahme       Darüber hinaus wird Vitamin A
   von Vitamin A)                 hoch dosiert bei verschiedenen
- M asern und Windpocken         Krankheiten gegeben. Hoch
   ­( Ursache nicht bekannt)      dosierte Vitamin-A-Präparate
- E rkrankungen der Leber        müssen vom Arzt verordnet
- A lkoholmissbrauch             werden.
- K rankheiten des Atmungs­
    traktes                       Eine vorbeugende und
                                  therapeutische Gabe von
Vitamin-A-reiche ­                Vitamin A erscheint sinnvoll bei:
­L ebens­m ittel:                 - S chlaganfall und Herzinfarkt
 Vitamin A (tierisch)             - K rebs
 - B utter, Käse, Leber, Eier    - I nfektionskrankheiten
 Carotin (pflanzlich)             - M asern.
 - M öhren, Paprika, Spinat,     Diese Krankheiten führen unter
    ­A prikosen, Sanddorn         anderem zu einem Vitamin-A-
                                  Mangel, der das Krankheitsbild
Therapie mit Vitamin A:           weiter verschlechtert.
Vitamin A wird hauptsächlich
zur Nahrungsergänzung bei         Überdosierung:
starker Beanspruchung der         Die Gefahr einer Vergiftung
Sehkraft (z. B. Fernfahrer,       besteht hauptsächlich bei dem
Computer­a rbeiter) eingesetzt.   eigentlichen Vitamin A.

                                                                      21
Akute Vergiftungs­                  Carotinoide
     erscheinungen bei Vitamin A         Unabhängig von ihrer Wirkung
     (Retinol) ­t reten bei einer        als Vitamin-A-Vorstufen sind
     einmaligen Gabe von mehr            Carotinoide wie Lycopin als
     als zwei ­M illionen IE bei         antioxidative Schutzstoffe
     Er wachsenen oder mehr als          von Bedeutung. Carotin ist
     100 000 IE bei Kindern auf ;        ungiftig, da die körpereigene
     Hauptsymptom sind starke            Umwandlung in Vitamin A
     Kopfschmerzen. Hinzu kommen         begrenzt ist. Bei Einnahme
     Appetitlosigkeit, Erbrechen,        größerer Mengen kann es zur
     Schwindel, Haarausfall und          Gelbfärbung der Haut kommen.
     ­s tarke Müdigkeit.                 Vorsicht ist dennoch bei Gaben
                                         hoher Mengen synthetischen
     Chronische Vergiftungs­             Beta-Carotins gegeben. Hier
     erscheinungen sind zu               kam es in einigen Studien zu
     er warten bei einer langfristigen   einem vermehrten Auftreten
     Einnahme (über Monate bis           von Krebserkrankungen.
     Jahre) von 3 mg pro Tag. Bei        Über die notwendige Höhe
     Schwangeren können solche           der Aufnahme gibt es nur
     Dosierungen zu Missbildungen        Schätzwerte. Sie liegen bei
     des Ungeborenen führen.             2-4 mg pro Tag.
     Bei dem Verzehr von „normalen“      Gute Lieferanten für
     Lebensmitteln ist eine              Carotinoide sind intensiv
     Vitamin-A-Vergiftung kaum           gefärbtes Gemüse und Obst
     möglich. Lediglich eine zu          wie Brokkoli, Spinat, Tomaten,
     hohe Aufnahme von Lebertran         Feldsalat, Karotte oder
     oder Leber kann zu einer            Grünkohl sowie Aprikosen,
     Überdosierung führen.               Mangos, Honigmelonen,
                                         Sanddorn und Hagebutten.

22
FETTLÖSLICHE VITAMINE
Vitamin D                                 -K  inder und Erwachsene 5 µg
                                          - S enioren (ab 65) 10 µg
Vitamin D ist wichtig für die
Regulierung des Calcium- und              Wirkungen im Körper:
Phosphathaushalts des Körpers             - s teuert die
und somit für die Härte von                  Calciumeinlagerung in die
Knochen und Zähnen.                          Knochen
                                          - r eguliert die Aufnahme von
Zur Vitamin-D-Familie                        Calcium und Phosphor aus
­g ehören:                                   dem Darm
 - E rgocalciferol (= Vitamin D 2 ) in   - w irkt regulierend auf das
   pflanzlichen Lebensmitteln                körpereigene Abwehrsystem
- C holecalciferol (= Vitamin D 3 )      Neuere Forschungsergebnisse
   in tierischen Lebensmitteln.           zeigen, dass Vitamin D neben der
Vitamin D kann mit Hilfe des              schon lange bekannten Wirkung
Sonnenlichts vom Körper selbst            auf die Knochen weitere Schutz­
aus Cholesterin hergestellt               wirkungen im Körper gegenüber
werden! Menschen, die wenig               Krebser­k rankungen entfaltet.
Kontakt mit dem Tageslicht                Dies betrifft vor allem Brust-,
haben – wie gut eingepackte               Dickdarm- und Prostatakrebs.
Säuglinge oder manche Ältere
– sollten Vitamin D ausreichend           Mangelerscheinungen:
über die Nahrung zuführen.                - R achitis = Verbiegung der
                                             Knochen und Kleinwuchs,
Umrechnung:                                  vor allem im Kindesalter
1 µg Vitamin D = 40 IE                    - O steomalazie =
Vitamin D 2 und Vitamin D 3                  Knochenerweichung,
haben beim Menschen die                      vor allem im Alter
gleiche Wirksamkeit.                      Zusammenhänge zwischen
                                          Vitamin-D-Mangel und dem
Empfohlene Menge pro Tag:                 Auftreten von Diabetes Typ I,
- S äuglinge 10 µg                       Herzinsuffizienz (schwere          23
­ erzleistungsschwäche), Multi-
     H                                     (Schuppenflechte). Schon
     pler Sklerose und rheuma­t ischer     durch Gaben von 10–20 µg pro
     Arthritis werden ebenfalls            Tag konnten Er folge erzielt
     intensiv diskutiert. Sie können       werden. Außerdem wird über
     verursacht werden durch:              positive Er fahrungen bei der
     - u nzureichende Lichtzufuhr         Vorbeugung vor Dickdarmkrebs
     - m angelhafte Zufuhr mit der        und bei Multipler Sklerose
        Nahrung                            berichtet.

     Vitamin-D-reiche                      Überdosierung:
     ­L ebensmittel:                       Bei einer Überdosierung
      - E igelb, Fisch, Fleisch, Leber,   kommt es zu einem erhöhten
         Lebertran(!), Pilze               Calciumspiegel im Blut
                                           (= Hyper­c alcämie), der
     Therapie mit Vitamin D:               Übelkeit, Erbrechen, häufiges
     Vitamin D wird hauptsächlich          Wasserlassen, Nierensteine
     zum Aufbau der Knochen im             sowie Nierenschäden zur Folge
     Säuglings- und Kleinkindalter         haben kann.
     gegeben. Auch nach den                Vitamin-D-Gaben von mehr als
     Wechseljahren sind Vitamin-           25 µg beim Kleinkind bedür fen
     D-Präparate zusammen                  der ärztlichen Kontrolle.
     mit Calcium sinnvoll zur              Eine tägliche Vitamin-D-
     Vorbeugung und Behandlung             Zufuhr bis zu 50 µg kann für
     der Osteoporose.                      Erwachsene als unbedenklich
                                           angesehen werden. Bei einer
     Hierzu eignen sich aus dem            dauernden Aufnahme von 95 µg
     Reformhaus®:                          sind Fälle von Hypercalcämie
     - V itamin-D-Präparate               beobachtet worden.
     - M ultivitaminpräparate mit         Durch Lebensmittel kann
        Vitamin D                          es nur über einen zu hohen
     Vielversprechend ist auch die         Verzehr von Lebertran zu einer
24   Vitamin-D-Gabe bei Psoriasis          Vergiftung kommen.
FETTLÖSLICHE VITAMINE
Vitamin E                          Das natürliche Vitamin E hat
                                   also die höhere Wirksamkeit!
Bekannt wurde Vitamin E im
Jahre 1922 in Zusammenhang         Empfohlene Menge pro Tag:
mit Untersuchungen über den        ( Tocopherol-Äquivalent)
Einfluss von Nährstoffen auf die   - K inder 6–14 mg
Fruchtbarkeit von Tieren. Das      - J ugendliche und Erwachsene
Fehlen von Vitamin E führte zu        12–15 mg
Störungen der Fortpflanzungs-      - S tillende 17 mg
fähigkeit.
                                   Wirkungen im Körper:
Heute wird Vitamin E bei einer     - D ie Hauptwirkung des ­
Vielzahl von Krankheiten zur           Vita­m in E besteht darin, als
Vorbeugung und Behandlung              fett­l ösliches Antioxidans die
er folgreich eingesetzt.               Entstehung von aggressiven
                                       zellzerstörenden Substanzen
Zur Vitamin-E-Familie gehören          (Radikale und Peroxide) zu
die verschiedenen Tocopherole,         verzögern oder zu verhindern.
die sich in ihrer Wirksamkeit      - V itamin E schützt eine Reihe
stark unterscheiden. Man              von Hormonen, Enzymen und
unterscheidet Alpha-, Beta-,          Vitaminen. Als bekanntes
Gamma- und Delta-Tocopherole,         ­B eispiel gilt das Vitamin A.
deren Vitaminwirkung von
alpha nach delta abnimmt.          Weitere Wirkungen sind:
                                   - Z ellmembranschutz
Umrechnung:                        - F örderung der körpereigenen
1 mg RRR-alpha-Tocopherol-            Abwehrreaktionen
Äquivalent = 1 mg all-rac-         - E ntzündungshemmung,
alpha-Tocopher ylacetat            - E inwirkung auf den Stoff­
­( synthetisches Vitamin E) =         wechsel von Nukleinsäuren
 0,67 mg RRR-alpha-Tocopherol         Aminosäuren und Fettsäuren
 (natürliches Vitamin E)           - F ruchtbarkeitssteigerung          25
Mangelerscheinungen:                 Vitamin-E-reiche ­L ebensmittel:
     Die Folgen eines Vitamin-E-Man-      - P flanzenöle, Weizenkeime,
     gels sind beim Menschen eher            Haselnüsse
     uncharakteristisch. Klinisch be-
     deutende Mangel­e rscheinungen       Vitamin E wird hauptsächlich
     zeigen sich – vor allem beim         zur Nahrungsergänzung
     Erwachsenen – erst nach massi-       eingesetzt.
     ver lang anhaltender Unterver-
     sorgung. Vitamin-E-Mangel führt      Hierzu eignen sich aus dem
     zur Zer­s törung von Blutzellen,     Reformhaus®:
     Muskel­s chwäche und Störungen       - W eizenkeime,
     im Nervensystem und Gehirn.             Weizenkeimextrakt und
     Mangelerscheinungen können              Weizenkeimöl
     hervorgerufen werden durch:          - V itamin-E-Präparate
     - e ine ungenügende Zufuhr über     - M ultivitaminpräparate mit
        die Nahrung (äußerst selten!)        Vitamin E
     - e ine verminderte Aufnahme        Darüber hinaus wird Vitamin E
        (Resorption) v. a. bei schweren   hoch dosiert zur Vorbeugung
        Leberkrankheiten und Entfer­      und Behandlung verschiedener
        nungen von Teilen des Darms       Krankheiten eingesetzt:
     - M ukoviszidose (seltener)         - b ei Arteriosklerose,
                                             insbesondere zum Schutz der
     Der Vitamin-E-Bedar f                   Gefäßinnenwand (Intima), zur
     ist ­e rhöht bei:                       „Blutverflüssigung“ (Hemmung
     - S chwangerschaft und Stillzeit       der Thrombozyten­a ggregation)
     - E rnährung mit hohem Anteil       - b ei Altersflecken (Chloasma)
        an mehr fach ungesättigten           konnte insbesondere in
        Fettsäuren                           Kombination mit Vitamin C
     - B elastung mit Schadstoffen          eine Besserung der Hyper­
        (Bildung von Radikalen)              pigmentierung erzielt werden
     - k ünstlicher Beatmung             - b ei Gefäßentzündungen
26   - D ialyse                             ( Thrombophlebitis)
FETTLÖSLICHE VITAMINE
-b ei rheumatischen               Überdosierung:
  Erkrankungen wirkt               Vitamin E, obwohl fettlöslich,
  Vitamin E in erster Linie        gehört zu den relativ ungiftigen
  entzündungshemmend               Vitaminen. Unbedenklich
- b ei prämenstruellem Syndrom    ist die Einnahme von
   (körperliche und psychische     Vitamin E zur allgemeinen
   Beschwerden vor Eintritt der    Krankheitsvorbeugung
   Regelblutung) lindert Vitamin   bis zu 200 mg/Tag.
   E die Symptome                  Sehr hohe Mengen
                                   (> 800 mg/Tag) können die
Unterstützend kann Vitamin E       Blutungszeit verlängern. Es
eingesetzt werden bei:             sollten daher zwei Wochen
- c hronischen                    vor bzw. nach Operationen
   Lebererkrankungen               keine hohen Dosen Vitamin E
- m ännlichen                     eingenommen werden.
   Fruchtbarkeitsstörungen         Und Achtung: Eine chronische
- D igitalis-Vergiftung           Gabe von hoch dosiertem
- v erschiedenen angeborenen      synthetischem Vitamin E
   Stoffwechselstörungen           erhöhte bei älteren Menschen
Die Anwendung von Vitamin E        das Sterberisiko.
auf der Haut soll biologische
und kosmetische Wirkungen          Gegenanzeigen:
entfalten können:                  Absolute Gegenanzeigen sind
- G lättung der Hautober fläche   nicht bekannt. Patienten mit
- S teigerung des                 Störungen der Blutgerinnung
   Feuchthaltevermögens der        oder Patienten, die mit
   Hornschicht                     Gerinnungshemmern
- a ntientzündliche Wirkung       (z. B. Marcumar) therapiert
- V erminderung von               werden, sollten Vitamin E
   UV-Bestrahlungsschäden          jedoch nur in Absprache
- R eduktion der                  mit dem behandelnden Arzt
   Lipidperoxidbildung der Haut    einnehmen.                         27
Vitamin K                            Wirkungen im Körper:
                                          - w ichtig für die Blutgerinnung
     Im Jahre 1939 wurde ein                 (beteiligt bei der
     Stoff entdeckt, der für den             Synthese verschiedener
     komplizierten Ablauf der                Gerinnungsfaktoren)
     Blutgerinnung bei Mensch und         - m it Calcium und Vitamin D
     Tier unerlässlich ist. Ohne diese       wichtig für einen geregelten
     Substanz – Vitamin K genannt            Knochenaufbau
     – hätten wir bei Verletzungen
     kaum eine Überlebenschance.          Mangelerscheinungen:
                                          Störung der Blutgerinnung;
     Zur Vitamin-K-Familie                kritisch bei Neugeborenen
     ­g ehören:                           (daher medikamentöse Vitamin-
      - V itamin K 1 (Phyllochinon) in   K-Gabe nach der Geburt)
        Pflanzen
     - V itamin K 2 (Menachinon) von     Eine lebensbedrohliche
        Bakterien gebildet                Blutungsneigung ist durch
                                          die Ernährungsweise kaum zu
     Schätzwerte für eine                 erzeugen, da die Darmflora
     ­a ngemessene Zufuhr pro Tag:        erheblich zur Vitamin-K-
      - S äuglinge 4–10 µg               Versorgung beiträgt!
      - K inder 15–50 µg
      - J ugendliche und Erwachsene      Mangelerscheinungen können
         60–80 µg                         verursacht werden durch:
      Genauere Angaben über den           - A ntibiotikabehandlung
      Bedar f können nicht gemacht           (Zerstörung der Darmflora)
      werden, da Darmbakterien            - e ine gestörte Fettresorption
      vermutlich einen Teil des           - L ebererkrankungen
      Vitamin-K-Bedar fs produzieren.

28
FETTLÖSLICHE VITAMINE
Vitamin-K-reiche                     empfehlen manche Ärzte bzw.
­L ebensmittel:                      Arzneimittelhersteller den
 Der Gehalt in Lebensmitteln ist     ­P atienten, den Vitamin-K-Gehalt
 schwierig exakt anzugeben, da        der Nahrung zu ­k ontrollieren.
 die Analysenwerte erheblich          Dies ist recht schwierig in
 schwanken.                           die Praxis umzusetzen, da
 - G rünkohl, Blumenkohl, Spinat,    der Vitamin-K-Gehalt von
    Rosenkohl, Fenchel, Kopfsalat,    Lebens­m itteln stark schwankt.
    Linsen, Innereien                 Die Empfehlung, besonders
                                      ­V itamin-K-reiche Gemüse ­
Überdosierung:                         sorten wie z. B. Blumen­k ohl,
durch Lebensmittel nicht               Rosenkohl, Sauerkraut oder
möglich, in der Literatur nicht        Spinat zu meiden, schränkt die
beschrieben                            Ernährung unnötig ein. ­B esser
                                       ist es, die Medikamenten­
Gegenspieler von                       dosierung an die Ernährung
gerinnungshemmenden                    anzupassen und nicht
Medikamenten:                          umgekehrt.
Eine Rolle spielt das Vitamin K
für Herzinfarktpatienten,
die blutver flüssigende
Medikamente (z. B. Marcumar)
einnehmen müssen, um einen
weiteren ­I nfarkt oder eine
Thrombose ( Verstopfung eines
Blut­g efäßes) zu verhindern. Bei
ihnen wirkt das Vitamin K als
Gegenspieler des Medikaments.
Es kann – in größeren Mengen
zugeführt – seine blutver­
flüssigende Wirkung wieder
aufheben. Aus diesem Grund                                               29
Wasserlösliche Vitamine

         Vitamin B 1                          Mangelerscheinungen:
         ( Thiamin)                           - G ewichtsverlust,
                                                 Herzbeschwerden bei
         Die Vitaminforschung des                geringen Anstrengungen,
         20. Jahrhunderts begann                 Wadenkrämpfe,
         mit der Entdeckung und                  Konzentrationsschwäche,
         chemischen Aufklärung des               Reizbarkeit, Depressionen
         Vitamin B 1 .                        - „ Klassische“ Thiamin-
         Der nahrungs­b edingte Mangel           Mangelkrankheit ist die
         an Vitamin B 1 – auch Thiamin,          Beriberi, die zudem mit einem
         Aneurin oder „Anti-Beriberi-            Eiweißmangel einhergeht.
         Faktor“ genannt – war haupt­
         verantwortlich für die seit          Mangelerscheinungen können
         dem 17. Jahrhundert bekannte         verursacht werden durch:
         Beriberi-Krankheit, die              - M angel- und Fehlernährung
         mit schweren Nerven- und             - s chwere Leberstörungen
         Muskelschäden einhergeht.            - c hronischen Alkoholismus
                                              - S childdrüsenüber funktion
         Empfohlene Menge pro Tag:               (Hyperthyreose)
         - K inder 0,6–1,4 mg                - D iabetes mellitus
         - J ugendliche und Erwachsene
            1,0–1,3 mg                        Der Vitamin-B 1 -Bedar f
         - S tillende 1,4 mg                 ist erhöht:
                                              - w ährend Schwangerschaft
         Wirkungen im Körper:                    und Stillzeit
         - n otwendig für einen              - b ei Sportlern, insbesondere
            reibungslosen Ablauf des             Ausdauersportlern
            Kohlen­h ydrat-, Fett- und        - b ei chronischem
            Eiweißstoffwechsels                  Alkohol­m issbrauch
         - B eteiligung bei Regenerations­   - b ei Behandlung mit ­Z yto­
            vorgängen im Nervensystem            statika (Krebs­m edikamenten)
30       - w ichtig für das Wachstum
WASSERLÖSLICHE VITAMINE
Vitamin-B 1 -reiche ­L ebensmittel:      Überdosierung:
- V ollkorngetreideprodukte             Bei Mega-Dosierungen, vor
   (v. a. Hafer flocken), Samen,         allem nach parenteraler Gabe
   Nüsse, Hülsenfrüchte, Hefe,           (direkt ins Blut), können Über­
   Schweinefleisch, Fische               empfindlich­k eitsreaktionen
                                         auftreten. Durch Lebensmittel
Allicin in Knoblauch verbessert          praktisch nicht möglich!
die Vitamin-B 1 -Aufnahme im
Darm deutlich.                           Wechselwirkungen:
                                         - A lkohol vermindert die
Vitamin B 1 wird hauptsächlich zur          ­A ufnahme von Vitamin B 1
Nahrungsergänzung eingesetzt.            - A ntazida (Magensäureblocker)
                                             hemmen die Aufnahme von
Hierzu eignen sich aus dem                   Vitamin B 1
Reformhaus®:
- H efeerzeugnisse (Flüssighefe,
   Hefeextrakt, Flocken)                 Vitamin B 2
- W eizenkeime                          (Riboflavin, Lactoflavin)
- V itamin-B-Präparate
- M ultivitaminpräparate                Wissenschaftler haben heraus­
Darüber hinaus wird Vitamin B 1          gefunden, dass bei Migränepatienten,
hoch dosiert zur Vorbeugung oder         deren Nervenzellen und Gehirn zu
Behandlung von klinischen B 1 -          wenig Vitamin B 2 enthalten – neben
Mangelzuständen (siehe Mangel-           einem gleichzeitigen Mangel an Co-
erscheinungen) eingesetzt, sofern        enzym Q10 und Magnesium – ­häufige
diese diätetisch nicht behoben           Schmerzattacken ausgelöst ­w erden.
werden können. Bei Diabetikern
liegt häufig ein Mangel an Vitamin       Empfohlene Menge pro Tag:
B 1 vor. Eine ausreichende Zufuhr        - K inder 0,7–1,6 mg
ist hier ­b esonders wichtig. Hoch       - J ugendliche und Erwachsene
­d osierte Vitamin-B 1 -Präparate müs-      1,2–1,5 mg
sen vom Arzt verordnet ­w erden.         - S tillende 1,6 mg                   31
Wirkungen im Körper:                 Der Vitamin-B 2 -Bedar f
     - B estandteil vieler Enzyme, die   ist erhöht:
        bei der Energiegewinnung und      - w ährend Schwangerschaft
        im Eiweißstoffwechsel eine           und Stillzeit
        wichtige Rolle spielen            - n ach Operationen
     - w ichtig für das                  - b ei chronischem
        Gewebewachstum                       Alkoholmissbrauch
                                          - b ei Behandlung mit
     Mangelerscheinungen:                    Medikamenten gegen
     - M undwinkelrhagaden (kleine          Depressionen
        Risse), Entzündungen der Zun-
        genschleimhaut, Rötung und        Vitamin-B 2 -reiche
        Schuppenbildung der Haut um       ­L ebensmittel:
        Augenwinkel und im Nasen-          - M ilch und Milchprodukte,
        Lippenbereich, brüchige und           Eier, Vollkorngetreide, Hefe,
        glanzlose Fingernägel                 Weizenkeime
     - S chwere Vitamin-B 2 -Mangel­
       symptome kommen in den              Vitamin B 2 wird hauptsächlich
       Industrieländern sehr selten       zur Nahrungsergänzung
       vor. Symptome sind: Wachs-         bei Mangelerscheinungen
       tumsstörungen, Anämie              ­e ingesetzt.
       (Blutarmut), Degeneration des
       Ner vengewebes, Dermatitis         Hierzu eignen sich aus dem
       (Hautentzündung); bei Mangel       Reformhaus®:
       in der Schwangerschaft: Miss-      - H efeerzeugnisse (Flüssighefe,
       bildungen.                            Hefeextrakt, Flocken)
     Mangelerscheinungen sind             - W eizenkeime
     meist zurückzuführen auf             - V itamin-B-Präparate
     Magen-Darm-Erkrankungen, die         - M ultivitaminpräparate
     mit einer Störung der Resorp-
     tion einhergehen, weniger auf        Eine reichliche Zufuhr kann vor
32   eine zu geringe Nahrungs­z ufuhr.    grauem Star schützen.
WASSERLÖSLICHE VITAMINE
Überdosierung:                    Wirkungen im Körper:
Nachteilige Wirkungen hoher       - n otwendig für den Auf-, Um-
Dosen sind nicht bekannt. Über-      und Abbau der Aminosäuren
schüssig verabreichtes Ribofla-   - w ichtig für die Blutbildung
vin wird im Harn ausgeschieden.   - w ichtig für das Nervensystem
                                  - w ichtig für die Immunabwehr

                                  Mangelerscheinungen:
                                  - D ermatitis im Augen-Nase -
                                     Mund-Bereich, Störungen des
Vitamin B 6                          Nervensystems, bestimmte
(Pyridoxin)                          Formen von Blutarmut, er­
                                    höhter Homocysteinspiegel
Es gibt in der Natur mehrere        (Risikofaktor für Arteriosklerose)
biologisch aktive Vitamin-B 6 -
Formen. Die Hauptsubstanz ist     Sie können verursacht werden
das Pyridoxin.                    durch:
                                  - l ängere Fehlernährung
Zur Vitamin-B 6 -Familie          - h ohe Eiweißzufuhr (falls der
­g ehören:                           dann höhere Vitamin-B 6 -Bedar f
 - P yridoxin, Pyridoxamin,         nicht gedeckt wird)
    ­P yridoxal und deren         - g esteigerten Bedar f, z. B.
     Phosphatverbindungen.           während Schwangerschaft und
                                     Stillzeit
Empfohlene Menge pro Tag:         - s chwere fieberhafte
- K inder 0,4–1,4 mg                Erkrankungen
- J ugendliche und Erwachsene    - v erschiedene Medikamente
   1,2–1,6 mg                        wie die „Pille“, Mittel gegen
- S chwangere und Stillende         Tuberkulose, Antiepileptika
   1,9 mg

                                                                         33
Vitamin-B 6 -reiche                 Überdosierung:
     ­L ebensmittel:                     Eine Zufuhr von bis zu 100 mg
      - V ollkornprodukte,              pro Tag gilt als unbedenklich.
         Weizenkeime, Hefe,              Bei langfristiger Aufnahme
         Sojabohnen, Fleisch, Fisch      von 500 mg pro Tag wurden
                                         periphere Neuropathien
     Therapie mit Vitamin B 6 :          (Gefühllosigkeit in Fingern und
     Vitamin B 6 wird hauptsächlich      Zehen) beschrieben.
     zur Nahrungsergänzung bei           Durch Lebensmittel oder
     Mangelerscheinungen einge -         Vitaminpräparate aus dem
     setzt, zur besseren Versorgung      Reformhaus® nicht möglich.
     von Diabetikern sowie zur Vor-
     beugung von Arteriosklerose.

     Hierzu eignen sich aus dem          Vitamin B 12
     Reformhaus®:                        (Cobalamine)
     - H efeerzeugnisse (Flüssighefe,
        Hefeextrakt, Flocken)            Vitamin B 12 ist das einzige
     - W eizenkeime                     wasser­l ösliche Vitamin, das in
     - V itamin-B-Präparate             der Leber längere Zeit (ca. ein
     - M ultivitaminpräparate           Jahr) gespeichert wird.
                                         Zur ­B ildung von Vitamin B 12
     Darüber hinaus wird Vitamin B 6     sind nur bestimmte Mikro­
     hoch dosiert bei verschiedenen      organismen fähig.
     Krankheiten (z. B. Karpaltunnel-
     Syndrom = Rückgang der              Empfohlene Menge pro Tag:
     Muskulatur des Daumenballens;       - K inder 1,0–3,0 µg
     prämenstruelles Syndrom)            - J ugendliche und Erwachsene
     eingesetzt. Hoch dosierte              3,0 µg
     B 6 -Präparate müssen vom Arzt      - S chwangere 3,5 µg
     verordnet werden.                   - S tillende 4,0 µg
34
WASSERLÖSLICHE VITAMINE
Wirkungen im Körper:                  Der Vitamin-B 12 -Bedar f ist
- n otwendig zur Zellneubildung,     erhöht:
   besonders im Knochenmark           - w ährend Schwangerschaft
- n otwendig für ein normales           und Stillzeit
   Wachstum                           - b ei Einnahme von
                                         Kontrazeptiva („Pille“)
Mangelerscheinungen:                  - b ei atrophischer
- Z ungenbrennen, Blutarmut             Gastritis (Rückgang der
   mit übergroßen roten                  Magenschleimhaut)
   Blutkörperchen, Störungen          - b ei erhöhtem Homocystein­
   des Ner vensystems, erhöhter          spiegel im Blut
   Homocysteinspiegel (Risiko-
   faktor für Arteriosklerose).       Vitamin-B 12 -reiche
                                      ­ ebensmittel:
                                      L
Sie können verursacht werden          - n ur tierische Lebensmittel:
durch:                                   Milch und Milchprodukte,
- c hronische Magenschleim-             Eier, Fleisch, Fisch, ­I nnereien;
   hautentzündung oder Magen-            Lebensmittel pflanzlicher
   operationen, da in der Magen-         Herkunft enthalten nur dann
   schleimhaut ein Stoff (Intrinsic      Spuren von Vitamin B 12 , wenn
   factor) gebildet wird, der für       sie bakteriell vergoren worden
   die Aufnahme des Vitamin B 12        sind (z. B. Sauerkraut).
   notwendig ist
- s chwere entzündliche               Therapie mit Vitamin B 12 :
   Veränderungen im unteren            Vitamin B 12 wird hauptsächlich
   Dünndarm                           zur Nahrungsergänzung bei
- s treng vegetarische (vegane)      Mangelerscheinungen (insbe -
   Ernährung, bei der keinerlei       sondere für Veganer) eingesetzt
   tierische Lebensmittel, also       sowie zur Vorbeugung von
   auch keine Milchprodukte           ­A rteriosklerose.
   oder Eier verzehrt werden
                                                                              35
Hierzu eignen sich aus dem              Biotin
     Reformhaus®:
     - V itamin-B 12 -haltige Hefe ­        Biotin wurde im Jahre 1934 ent-
        produkte (nicht alle Hefe ­          deckt. Bekannt war bis dahin,
        produkte enthalten B 12 )            dass Ratten nach einer Kost
     - V itamin-B-Präparate mit B 12        mit rohen Eiern eine schwere
     - M ultivitaminpräparate mit B 12      Hauterkrankung (Dermatitis)
                                             mit Haarausfall bekamen. Diese
     Zusammen mit den Vitaminen              Krankheit konnte mit einem
     B 1 und B 6 gilt das Vitamin B 12 als   Stoff aus Leber oder Hefe ge -
     „neurotropes“ Vitamin, d. h. als        heilt werden. Er erhielt daher
     Nervenschutzvitamin. Aus die-           den Namen Vitamin H (H für
     sem Grund wird es zu­s ammen            Haut), später Biotin genannt.
     mit Vitamin B 1 und B 6 erfolg-         Rohe Eier, so weiß man heute,
     reich bei Neuropathien (Ner-            enthalten einen Stoff (Avidin),
     venleiden, z. B. diabetes- oder         der die Aufnahme von Biotin
     alkoholbedingt) verschrieben.           in den Körper blockiert. Ein
     Ein weiteres Anwendungsge-              ­h äufiger Verzehr von rohen
     biet ist die Blutarmut infolge           Eiern kann daher einen Biotin-
     eines B 12 -Mangels. Vitamin B 12        mangel verursachen.
     wird außerdem bei allgemeinen
     Ermüdungs- und Erschöpfungs-            Schätzwerte für eine
     zuständen, bei Schwanger-               ­a ngemessene Zufuhr pro Tag:
     schaftserbrechen, Herpes Zoster          - K inder 10–35 µg
     (Gürtelrose) und anderen neuro-          - J ugendliche und Erwachsene
     logischen Symptomen gegeben.                30–60 µg
                                              Die Darmbakterien steuern einen
     Überdosierung:                           Teil der Biotinversorgung bei.
     Für Vitamin B 12 sind keine
     Vergiftungserscheinungen                Wirkungen im Körper:
     beschrieben.                            - n otwendig für die Zuckerneu-
36                                              bildung in Leber und Niere
WASSERLÖSLICHE VITAMINE
- a m Abbau von Aminosäuren        Hierzu eignen sich aus dem
   und Aufbau von Fettsäuren        Reformhaus®:
   beteiligt                        - B iotin-Präparate
- w ichtig für eine gesunde        - B iotinhaltige Hefeprodukte
   Funktion von Haar und Haut       - V itamin-B-Präparate mit Biotin
                                    - M ultivitaminpräparate mit
Mangelerscheinungen:                   Biotin
Symptome sind Dermatitis,           Enzymmangel-Zustände bzw.
Haarausfall, Schwäche, Appetit-     Enzymschwächen müssen mit
verlust, Depressionen.              lebenslänglichen Biotingaben
Sie können verursacht werden        therapiert werden.
durch:
- S törung der Darmflora bei       Überdosierung:
   Antibiotika-Therapie             Keine Vergiftungserscheinun-
- e inen längeren, täglichen       gen bekannt.
   Verzehr von rohen Eiern
- g enetisch bedingten
   Enzymmangel (z. B.
   Biotinidasemangel)

Biotinreiche Lebensmittel:
- S ojabohnen, Eigelb, Vollkorn-
   getreide, Hefe, Nüsse, Linsen,
   Innereien

Therapie mit Biotin:
Biotin wird hauptsächlich zur
Nahrungsergänzung (insbe -
sondere zur Unterstützung der
Hautfunktionen) eingesetzt.

                                                                         37
Folsäure                             Wirkungen im Körper:
                                          - n otwendig zur Zellneubildung
     Als Folsäure wird die stabilste         und Entwicklung des zentralen
     Form des Vitamins bezeichnet.           Nervensystems
     Folate umfassen die Summe            - z usammen mit Vitamin B 12
     der vitaminwirksamen Ver­               und Eisen an der Blutbildung
     bindungen in der üblichen               beteiligt
     Nahrung. Sehr viele Menschen,        - w ichtig für den Homocystein-
     vor allem Ältere, Schwangere            stoffwechsel
     und Stillende, sind mit ­F olsäure   Es gibt außerdem Hinweise
     unterversorgt. Die Folsäure          darauf, dass eine gute Folsäu-
     gehört damit zu den so ge-           reversorgung vor bestimmten
     nannten kritischen ­V itaminen.      Darmkrebsformen sowie ver-
     Untersuchungen zufolge er-           schiedenen neurologischen
     reichen 86 Prozent der Frauen        Erkrankungen schützen kann.
     und 79 Prozent der Männer den
     ­e mpfohlenen Wert für die tägli-    Mangelerscheinungen:
      che Zufuhr von Folsäure nicht.      - F rühsymptome sind Appetit-
      Aber es gibt auch Personen, die        mangel, Übelkeit, Schmerz-
      über Nahrungsergänzungsmittel          haftigkeit und Brennen der
      und angereicherte Lebensmit-           Zunge, Erbrechen
      tel das Fünf- bis Zehnfache der     - v erändertes Blutbild (mega­
      empfohlenen Menge aufnehmen            loblastische Anämie), Rück-
      (siehe auch Überdosierung!).           bildung des Lymphsystems
                                             mit resultierender Immun­
     Empfohlene Menge pro Tag:               schwäche, Schleimhautverän-
     (Folat-Äquivalente)                     derungen in der Mundhöhle
     - K inder 200–400 µg                   und im Darm mit Durchfällen
     - J ugendliche und Erwachsene          und Resorptionsstörungen
        400 µg                            - e rhöhter Homocysteinspiegel
     - S chwangere und Stillende            im Blut (Risikofaktor für
38      600 µg                               Arteriosklerose)
WASSERLÖSLICHE VITAMINE
- E ine unzureichende Folsäure -     Folsäure wird hauptsächlich
   versorgung in der Schwanger-       zur Nahrungsergänzung vor
   schaft führt zur Missbildung       bzw. in der Schwangerschaft
   des Ungeborenen (Neuralrohr-       und bei Mangelerscheinungen
   defekt = offener Rücken).          eingesetzt sowie zur Vorbeu­
                                      gung von Arteriosklerose.
Mangelerscheinungen können
verursacht werden durch:              Hierzu eignen sich aus dem
- u nzureichende Zufuhr mit der      Reformhaus®:
   Nahrung (Zubereitungsverlus-       - F olsäurehaltige Hefeprodukte
   te sind bei Folsäure besonders     - W eizenkeime
   hoch)                              - V itamin-B-Präparate mit
- e rhöhten Bedar f in Schwan-          Folsäure
   gerschaft (besonders im ­e rsten   - M ultivitaminpräparate mit
   Drittel) und Stillzeit                Folsäure
- d urch Medikamente, z. B. Anti-
   konvulsiva (krampfhemmende         Überdosierung:
   Mittel), Antiepileptika, Zyto­     Eine hohe Folsäurezufuhr kann
   statika, Antimalariamittel         einen Vitamin-B 12 -Mangel und
- h ohen Alkoholkonsum               dessen Folgen (Nervenschäden)
- M agen-Darm-Erkrankungen           maskieren. Durch Lebensmittel
   mit Resorptionsstörungen           praktisch nicht möglich.
                                      Achtung: Folsäure trägt zwar zu
Folsäurereiche Lebensmittel:          einer Verminderung des Risikos,
- W eizenkeime, Sojabohnen,          an Darmkrebs zu erkranken, bei
   Gemüse (Kohlarten, Spinat,         (s.o.). Allerdings zeigen Studien
   Fenchel, Hülsenfrüchte), Voll-     auch, dass bei bereits bestehen-
   korngetreide, Eier, Hefe, Nüsse    den Krebsvorstufen im Darm
   und Samen                          eine hohe Zufuhr von Folsäure
                                      eine fördernde Wirkung auf die
                                      Krebsentwicklung haben kann.
                                                                          39
Niacin                               1 mg Niacin-Äquivalent =
                                          60 mg Tryptophan
      Bereits 1914 vermutete
      man, dass die Pellagra, eine        Wirkungen im Körper:
      ­s chwere Hauterkrankung,           - w ichtig für Blutzucker­
       durch den Mangel an einem             regulierung
       Nahrungsstoff verursacht           - n otwendig zur Energie ­
       wird. Mit Hefe gelang es              gewinnung
       dann, die Pellagra zu heilen.      - a n sehr vielen Stoffwechsel-
       Bis der dafür ­v erantwortliche       prozessen beteiligt
       Stoff, das ­N iacin, ­c hemisch
     isoliert ­w erden ­k onnte, nannte   Mangelerscheinungen:
     man den unbekannten Hefe ­           Klassische Niacinmangel­
     faktor „PP-Faktor“ (= Pellagra       krankheit ist die Pellagra
     ­p reventing factor).                (= raue Haut), bei der die Haut
                                          extrem licht­e mpfindlich wird;
     Zur Niacin-Familie gehören:          Symptome sind Haut- und
     - N icotinsäureamid und             Schleim­h aut­v eränderungen,
     - N icotinsäure, die im Körper      Durchfälle, Erbrechen,
        ineinander umgewandelt            Störungen des Nervensystems.
        ­w erden können.                  Sie können verursacht werden
     Tr yptophan, eine Amino­s äure,      durch:
     trägt zur Niacinversorgung           - c hronischen Alkoholismus
     bei, da sie bei ausreichender        - L eberzirrhose
     Eiweißversorgung zu Niacin           - c hronische Durchfälle
     ­u mgewandelt wird.                  - h ohen Maisverzehr bei sonst
                                             ärmlicher Ernährung; in
     Empfohlene Menge pro Tag:               Mais und Sorghumhirse liegt
     (Niacin-Äquivalente)                    Niacin an einen Eiweißstoff
     - K inder 7–18 mg                      gebunden vor, der nur
     - J ugendliche und Erwachsene          teilweise verwertet werden
40      13–17 mg                             kann.
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