Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft

 
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Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
vivavelo 2016
18./19. April in Berlin
Programmheft

                                     ahrradwirtsc
                                   rF            haf
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Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
Impulse setzen
für mehr Fahrrad
Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
Michael Groschek
                                                             Minister für Bauen,
                                                             Wohnen, Stadtentwicklung
                                                             und Verkehr des Landes
                                                             Nordrhein-Westfalen

GruSSwort von Michael Groschek
Zunehmendes Gesundheitsbewusstsein und effiziente            der erfolgreichen „Arbeitsgemeinschaft fußgänger-
elektrische Antriebssysteme haben zu einer Renaissance       und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in
des Radverkehrs geführt. Dabei wird das Rad nicht nur im     NRW“ auf 100 Mitglieder, eine Kampagne zur „bewegungs-
Kurzstreckenverkehr eingesetzt, sondern immer mehr           fördernden Infrastruktur“ von vier Landesministerien und
auch im mittleren Bereich. Kombiniert mit Anhängern ist      die rechtliche Gleichstellung von Radschnellwegen mit
es alltagstaugliches Fortbewegungsmittel für Familien        Landesstraßen.
und Güter.
                                                             Mit dem Radschnellweg Ruhr, dessen erster Abschnitt seit
Die vorhandene Radverkehrsinfrastruktur ist auf den          Ende November im neuen Ausbaustandard fertig gestellt
derzeitigen Boom allerdings nicht ausgelegt. Notwendig       ist, und den fünf Siegerprojekten aus dem Landeswettbewerb
ist daher ein flächendeckender Infrastrukturausbau, der      Radschnellwege wollen wir bundesweiter Schrittmacher für
einer klaren Prämisse folgt: Radverkehr ist Fahrverkehr      eine attraktive, effiziente und moderne Mobilitätsplanung
und gehört innerorts auf die Fahrbahn!                       sein. Unsere Erwartung ist, dass andere Länder nachziehen
                                                             und auch der Bund sich am Ausbau des Radwegenetzes im
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat bereits im       neuen Ausbaustandard beteiligt.
Jahr 2012 den „Aktionsplan zur Förderung der Nahmobi-
lität“ aufgelegt. Der Plan beschreibt zehn grundlegende      Ich freue mich, die deutsche Fahrradwirtschaft auf diesem
Bausteine und viele Leitprojekte, mit denen der Rad- und     Weg an unserer Seite zu wissen und wünsche Ihnen als dies­
Fußverkehr durch ein integriertes Vorgehen für die Zukunft   jähriger Schirmherr einen interessanten und erfolgreichen
fit gemacht wird. Aktuelle Beispiele sind die Ausweitung     vivavelo Kongress.

                                                                                                               Seite 1
Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
Norbert Barthle
                              Parlamentarischer
                              Staatssekretär beim Bundes-
                              ministerium für Verkehr und
                              digitale Infrastruktur

GruSSwort von Norbert Barthle
„Impulse setzen für: Mehr Fahrrad“! Das Motto des dies-         fördert die Attraktivität des Fahrrads – vollautomatische
jährigen vierten vivavelo Kongresses findet meine aus-          Fahrradparkhäuser-Apps, Fahrradcomputer und intermo-
drückliche Unterstützung. Der Radverkehr ist im Auf-            dale Routenplanung machen Radfahren so komfortabel
schwung. Die gestiegene Bedeutung drückt sich vielerorts        und einfach wie nie. Diese Beispiele zeigen die Entwick­
in wachsenden Radverkehrsanteilen aus. Erfreulicherwei-         lungen und Potenziale des Fahrrads.
se nimmt auch das öffentliche Interesse am Radverkehr
stetig zu. Bereits jetzt liegt Deutschland im europäischen      Der vivavelo Kongress bringt Medien, Verbände und
Vergleich im oberen Drittel der Fahrradnutzung. Wir wollen      Unternehmen der Fahrradwirtschaft zusammen. Nicht
weiter daran arbeiten, die Rahmenbedingungen für „Mehr          selten sind solche Kongresse die Geburtsstunde für gute
Radverkehr“ in Deutschland und Europa zu verbessern.            Ideen und innovative Projekte. Ich freue mich, Sie am 18.
                                                                April 2016 auf dem vivavelo Kongress in der Landesvertre-
Das Fahrrad ist schon heute ein Pionier der Mobilität. Es       tung Nordrhein-Westfalen in Berlin begrüßen zu können.
verbindet beispielgebend technische Innovationen der            Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, die Potenziale
Bereiche Digitales und Elektromobilität mit Fortbewegung,       des Radverkehrs auszuschöpfen und ihm neue Impulse
Transport und Umwelt- und Klimaschutz. Die Kombination          zu geben.
von Elektroantrieb und Lastenrad ermöglicht neue Einsatz-
bereiche des Radverkehrs. Im Wirtschaftsverkehr ist das
Fahrrad bereits heute ein neuer klimaverträglicher Leistungs-
träger. Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft

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Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
Albert Herresthal
                                                                                          Vorstand des VSF g. e. V.
                                                                                          und Initiator von vivavelo

Willkommen zum vivavelo Kongress!
Seit 2010 trifft sich die Fahrradbranche alle zwei Jahre in   vivavelo bietet den Kongressbesuchern durch ein Pro-
Berlin zu ihrem Zukunftskongress. Wichtige Akteure aus        gramm aus Fachvorträgen, Workshops und Diskussions-
Industrie, Handel und Verbänden finden zusammen, um           foren vielfältige Anregungen. Hat der erste Kongresstag
auf dieser Veranstaltung einerseits die vielfältige Bedeu-    eher einen politischen Schwerpunkt, so geht es am zwei-
tung des Fahrrads zu dokumentieren und andererseits           ter Tag mehr um die Branche selbst. Doch es soll nicht
strategische Zukunftsfragen der Fahrradwirtschaft zu          nur der Kopf beansprucht werden. Deshalb gibt es zum
diskutieren. So hat sich vivavelo zu einem Highlight im       Auftakt zwei thematisch unterschiedliche E-Bike-Touren
Terminkalender der Branche entwickelt.                        durch Berlin. Und am Abend wird ordentlich gefeiert mit
                                                              einer Branchenparty mit viel Raum für Begegnungen und
Das Ziel von vivavelo ist es, den Dialog von Fahrradwirt-     das informelle Gespräch.
schaft, Politik, Medien und Wissenschaft zu fördern. Die
Branche ist spürbar im Aufwind. In vielen Regionen ist die    Herzlich willkommen zu vivavelo 2016,
Zunahme des Radverkehrs deutlich wahrnehmbar. Dieser
Trend verlangt nach besseren Rahmenbedingungen auf            Ihr
der Straße, aber auch nach einem Umdenken der Entschei-       Albert Herresthal
dungsträger. Deshalb geht es bei vivavelo um diese Fragen:
Was muss geschehen, damit der Radverkehr mehr Gewicht
in Politik und Gesellschaft erhält? Von welchen guten Bei-
spielen können wir lernen? Und auch: Wie wird sich die
Fahrradwirtschaft weiter verändern?

                                                                                                                  Seite 3
Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
programm, Montag 18. April 2016

   9.00 Uhr	Führung durch den Reichstag und Fachgespräch mit MdB Stefan Zierke
             (begrenzte Kapazität - nur mit Voranmeldung)

   ab 11.00 Uhr   Akkreditierung

   11.30 Uhr      Radtouren durch das Berliner Regierungsviertel

   14.00 Uhr      Kongresseröffnung

   ab 14.30 Uhr	1. Vortrag  Mikael Colville-Andersen, Lebensraum Straße
                 2. Vortrag	Prof. Dr. Klaus Töpfer, Mobilität – demographischer
                              Wandel – gesellschaftliche Werte
                 3. Vortrag   Franz Linder, Die Transformation der Straße
                 4. Vortrag    Burkhard Stork, Aktuelle Trends im Radverkehr

   17.45 Uhr      Podium Politik	Radverkehr: Wie schaffen wir den Quantensprung?

   19.30 Uhr	Party mit Buffet und Unterhaltung; Verleihung des VSF..Ethikpreises

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Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
programm, Dienstag 19. April 2016

                                          Mehr Radverkehr –
Forum       Zukunft E-Mobilität                                           Markt im Wandel             Test und Technik
                                          Neue Chancen

                                                                          Heiko Müller:               Michael Öhmann:
                                          Christine Fuchs,
            Dirk Zedler:                                                  Wachstum managen –          200 Jahre Draisine
                                          Peter London:
9.00 Uhr    Anspruchsdenken
                                          Radschnellwege in
                                                                          ein Fahrradhersteller       – das große Fahrrad­
            E-Klasse (Seite 16)                                           berichtet aus der           jubiläum 2017
                                          NRW (Seite 18)
                                                                          Praxis (Seite 21)           (Seite 24)

                                                                          Carolin Reber:
                                                                          Quo vadis Fahrradhandel?
                                          Dieter Mücke:                   Ein Vergleich mit anderen   Dietmar Hertel:
            Ulrich Prediger,                                              Branchen (Seite 21)
                                          Fahrradfreundliche                                          Macht Erfolg blind?
10.00 Uhr   Franz Tepe:
                                          Wohnungswirtschaft                    oder zeitgleich       Betrachtungen zum
            E-­Bike-­Leasing (Seite 16)
                                          (Seite 18)                      Hannes Neupert:             E-­Bike (Seite 24)
                                                                          Fahrradindustrie 4.0
                                                                          (Seite 22)

                                          Oliver Martini:
                                          Schöner Parken in                                           Siegfried Neuberger:
            Simon Lehmann:                Offenburg (Seite 19)            Ralf Kindermann:            Fahrräder & E-Bikes
            Herausforderungen der                                         Digitale Transformation     – Normung und
11.00 Uhr   digitalen Transformation
                                                oder zeitgleich
                                                                          im Fachhandel               rechtliche Rahmen-
            (Seite 17)                    Burkhard Stork:                 (Seite 22)                  bedingungen
                                          Radverkehr – was wollen                                     (Seite 25)
                                          die Menschen wirklich? (S.19)

                                          Thiemo Graf:
                                          Die motivierende                Thorsten Heckrath-Rose:
                                                                                                      Dirk Zedler:
            Hannes Neupert:               Radinfrastruktur (Seite 20)     Fahrradfahren in
                                                                                                      Tauschteile-Katalog
12.00 Uhr   ExtraEnergy – ein Verein            oder zeitgleich           Deutschland – Ergebnisse
                                                                                                      bei Pedelecs
            stellt sich vor (Seite 17)    Arne Koerdt:                    der ROSE Bikes Studie
                                                                                                      (Seite 25)
                                          Fahrradboom im                  2016 (Seite 23)
                                          Autoland? (Seite 20)

13.30 Uhr      Podium Branche	„Veränderte Märkte – neue Partnerschaften“

14.30 Uhr      Abschlussveranstaltung            Statement und Ausblick (bis 15.00 Uhr)

                                                                                                                    Seite 5
Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
Veranstaltungsort

Im Herzen der Hauptstadt

vivavelo findet in Berlin statt, um die nationale Bedeutung des Fahrrads zu unter-
streichen. Mitten im Botschaftsviertel, unweit von Philharmonie und Tiergarten,
befindet sich der vivavelo-Tagungsort: die Vertretung des Landes Nordrhein-West-
falen.

Ein moderner, lichtdurchfluteter, repräsentativer Bau mit Saal, großem Foyer und
verschiedenen Vortragsräumen. Auch das Fest am Abend, mit Live-Einlagen und
kulinarischen Genüssen, findet hier statt.

Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund
Hiroshimastraße 12
10785 Berlin

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Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
Radtour

Berlin by bike

Einmal mit dem Fahrrad bei der           Erstmalig haben Sie bei diesem vivavelo Kongress die Wahl zwischen zwei thema-
Bundeskanzlerin vorbeischauen,           tisch unterschiedlichen Touren: Neben der traditionellen touristischen Route bieten
durch das Brandenburger Tor hin-         wir alternativ eine Tour zu den radverkehrspolitischen Highlights und Brennpunkten
durch fahren, am Reichstag entlang,      der Stadt. Beide Touren werden von fachkundigen Guides geleitet. Die Pedelecs und
Unter den Linden und über die Muse-      Fahrräder werden zur Verfügung gestellt von den Firmen: Pegasus, Winora-Group,
umsinsel, durch den Tiergarten zur       ROSE Bikes, Flyer, Riese & Müller und Paul Lange & Co.
Siegessäule und zur Villa des Bun-
despräsidenten, dann idyllisch der         Die vivavelo-Radtouren finden unmittelbar vor der Kongresseröffnung
Spree folgen. Berlin bietet für Radler     statt. Sie beginnen am 18.04.2016 um 11:30 Uhr direkt vor dem vivavelo-
mitten in seinem Zentrum ein at­           Tagungsort und dauern 90 Minuten. Die Ausgabe der Fahrräder und
traktives Programm – besonders             E-Bikes erfolgt ab 11:00 Uhr.
im Frühjahr!
                                           Vorherige Anmeldung ist erforderlich!

                                                                                                                    Seite 7
Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
Programm

Zukunftsthemen der Fahrradwirtschaft

Der vivavelo Kongress 2016 wird vom Parlamentarischen          Der Vormittag des zweiten Kongresstages bietet vier
Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und            parallel verlaufende, unterschiedlich ausgerichtete
digitale Infrastruktur, Norbert Barthle, offiziell eröffnet.   Themenforen mit insgesamt 20 Veranstaltungen. Damit
Moderiert von dem bekannten Fernsehjournalisten                haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, eine individuelle
Thorsten Schröder folgen Plenarvorträge zu übergrei-           Auswahl zu treffen. Der Wechsel zwischen den Foren ist
fenden Themen wie „Lebensraum Straße“, „Mobilität              möglich. Es schließt eine Podiumsrunde an über die tief-
und gesellschaftliche Werte“ und „Transformation der           greifenden Veränderungen des Marktes und der Branche
Straße“. Ein kompakter Impulsvortrag über aktuelle             durch die Digitalisierung und nachfolgend die Abschluss-
Trends im Radverkehr leitet über zur Podiumsrunde              veranstaltung mit einem politischen Statement.
mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und
Wissenschaft.

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1. Vortrag

                                                            Mikael Colville-Andersen,
                                                            CEO Copenhagenize Design Co.

14.30 Uhr
Lebensraum Straße

Seit Menschen in Ballungsräumen siedeln, seit etwa          meisten Straßen nur noch, um schnell von A nach B zu
7000 Jahren, haben Straßen und Plätze eine zentrale         kommen oder Autos zu parken.
Bedeutung für das Zusammenleben. Bis zur Entwicklung
des motorisierten Individualverkehrs waren sie höchst       Doch mittlerweile beginnt in Politik und Gesellschaft ein
kommunikative Orte. Hier begegnete man sich, teilte         Umdenken. Die Städte wachsen und die Menschen wün-
Erfahrungen, tauschte Neuigkeiten aus, arbeitete, half      schen sich Lebensqualität. Erste Ansätze machen deutlich,
sich, spielte, tanzte und feierte. Bis zur Entstehung des   dass attraktive Städte entscheidend durch die Gestaltung
Automobils waren Straßen und Plätze multifunktionale,       des öffentlichen Raums geprägt werden.
demokratische Räume.
                                                            Mikael Colville-Andersen aus Kopenhagen empfiehlt bei
Diese Zeiten sind vorbei. Im Zuge der Massenmotorisie-      der Aufteilung des städtischen Raumes einen Perspektiv-
rung haben wir es im letzten Jahrhundert zugelassen,        wechsel. Ziel der Verkehrsplaner darf es nicht mehr sein,
dass der öffentliche Raum seine kulturelle Dimension        möglichst viele Autos durch die Straßen zu bewegen. Der
fast vollständig verloren hat. Politiker und Verkehrspla-   Mensch muss im Mittelpunkt der Straßengestaltung stehen.
ner haben die städtische Infrastruktur dem Kfz-Verkehr      Dies führt zu modernen und visionären Konzepten, die
vollständig untergeordnet. So sind hierzulande Städte       auch noch günstiger zu realisieren sind.
entstanden, in denen wirklicher Lebensraum vorwiegend
im Privaten zu finden ist. Heutzutage nutzen wir die        Der Vortrag wird in Englisch gehalten.

                                                                                                              Seite 9
2. vortrag

                                                             Prof. Dr. Klaus Töpfer
                                                             ehemaliger Exekutivdirektor
                                                             des Umweltprogramms der
                                                             Vereinten Nationen (UNEP)
                                                             und ehemaliger Bundes­
                                                             umweltminister

15.30 Uhr
Mobilität - demographischer Wandel - gesellschaftliche Werte

Bis zum Jahre 2050 wird die Weltbevölkerung auf rund         Dieses Ziel erfordert in der Mobilität gebieterisch eine
9 Milliarden Menschen anwachsen. Diese werden zu­            städtische Planung, die erzwungene Mobilität abbaut
nehmend in verdichteten, städtischen Siedlungsstruktu-       und der Automobilität zunehmend enge Grenzen setzt.
ren leben. Dies hat Konsequenzen für alle Bereiche der       Der Fußgänger, der Radfahrer und der öffentliche Per­
Infrastruktur und alle Umweltauswirkungen. Lineares          sonenverkehr werden die Mobilität in den Städten der
Denken, das immer zum Prinzip Wegwerfen führt, ist in        Zukunft tragen.
einer solchen Welt nicht mehr denkbar. Nur in einer kon-
sequenten Kreislaufwirtschaft kann es Grundlagen für         Es geht also um einen gesellschaftlichen Wertewandel,
eine Zukunftsgestaltung in Frieden geben.                    der – über das wirtschaftliche Wachstum hinaus – im Sinne
                                                             einer „Wende zum Genug“ nicht nur die Effizienz, sondern
Eine zentrale Bedeutung kommt dabei der Energiever-          auch die Suffizienz mit einbezieht.
sorgung der Städte in den drei Bereichen Strom, Wärme
und Mobilität zu. Eine nachhaltige, eine „Smart City“
wird eine Stadt sein, die ohne fossile Energieträger wirt-
schaftlich wettbewerbsfähig funktioniert und mit höchs-
ter Effizienz die Erwartungen der Menschen an Mobilität,
an Wärme und Kühlung, an Beleuchtung erfüllt.

Seite 10
3. Vortrag

                                                            Dipl.-Ing. Franz Linder
                                                            Planerbüro Südstadt /
                                                            P3 Agentur, Köln – im
                                                            Auftrag der AGFS

16.15 Uhr
Die Transformation der Straße

Wir befinden uns, vor allem in den Ballungsgebieten,        Kernaufgabe der kommunalen Stadt- und Verkehrspla-
im Übergang zu einem neuen Verständnis von Mobilität.       nung in den nächsten Jahrzehnten ist damit eine Trans-
Zwar bleibt eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur      formation der bestehenden Stadt- und Verkehrsräume.
weiterhin die elementare Bedingung für Mobilität. Es        Ziel ist die Realisierung von lebendigen Straßen und
kommen jedoch weitere Anforderungen an die Gestaltung       Plätzen, die sich wieder neu auf den „Maßstab Mensch“
des öffentlichen Raums hinzu. Im Fokus der aktuellen        beziehen und adäquaten Raum für körperaktive Bewe-
Verkehrsplanung steht deshalb die Frage, inwieweit die      gung bieten: Eine „gesunde Stadt“, in der Nahmobilität
bestehende, primär auf die Belange des privaten Pkw         „Basismobilität“ ist, also ein Großteil der persönlichen
ausgerichtete Verkehrsinfrastruktur in eine andere          Alltags- und Freizeitwege zu Fuß und/oder mit dem
„urbane Gestaltform“ umgewandelt werden kann: Eine          Fahrrad abgewickelt und Freizeit im Sinne von Bewe-
Verkehrsinfrastruktur, die den vielfältigen Ansprüchen      gung, Spiel und Sport gestaltet wird.
an Wohnverträglichkeit, Aufenthalt, Kinderfreundlichkeit,
Gesundheit, Lebensqualität und Barrierefreiheit gerecht     Die Zielmarke der AGFS ist, dass 60 Prozent der Wege zu
wird. Die AGFS plädiert für eine „bewegungsaktivieren-      Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Das Po-
de“ Infrastruktur, die über ihre Ausgestaltung und groß-    tenzial hierfür ist in jedem Fall gegeben.
zügige Dimensionierung hinaus vielfältige urbane Nut-
zungen zulässt und wirksame Anreize für eine gesunde
Nahmobilität bietet.

                                                                                                              Seite 11
4. Vortrag

                                                             Burkhard Stork
                                                             Bundesgeschäftsführer
                                                             Allgemeiner Deutscher
                                                             Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

17.15 Uhr
Aktuelle Trends im Radverkehr

Viele Fachleute reden über den Radverkehr – aber was         zusammen und berichtet über erfolgreiche Beispiele aus
wollen die Radfahrer eigentlich selbst? Zwar ist die Ziel-   dem In- und Ausland. Mit einer konsequenten Umsetzung
gruppe sehr vielschichtig, dennoch zeigen die Erfahrun-      könnte auch Deutschland der Quantensprung zu mehr
gen im In- und Ausland, welche Bedürfnisse vorrangig         Radverkehr endlich gelingen.
sind und welche Rezepte gut funktionieren. Dabei geht
es vor allem darum, Hemmschwellen abzubauen, die             Dieser Impulsvortrag stimmt unmittelbar auf das nach­
gegenwärtig Menschen vom Radfahren noch abhalten.            folgende Podiumsgespräch ein.
Denn es braucht „einladende“ Rahmenbedingungen,
damit mehr Menschen gerne und öfter das Fahrrad als
Verkehrsmittel nutzen.

Eine Reihe von Umfragen, aber auch die Empirie geben
deutliche Hinweise auf nachhaltig zielführende Maßnah-
men. Burkhard Stork fasst die wichtigsten Erkenntnisse

Seite 12
Podium Politik

17.45 Uhr – „Radverkehr: Wie schaffen wir den Quantensprung?“
Trotz aller Bemühungen: Beim Radverkehrsanteil im                                                     Moderator:
Modal Split bewegt sich in Deutschland wenig. Allen                                                   Thorsten Schröder
Fachleuten ist klar, dass die Rahmenbedingungen für den                                               TV-Journalist
Radverkehr entscheidenden Einfluss auf die Verkehrsmit-
telwahl der Bürger haben. Komfort und Sicherheit sind
entscheidende Faktoren. Wie also kann der Radverkehr
nachhaltig voran gebracht werden? Welche Ebenen spie-
len hierbei eine Rolle? Welche Akteure müssen mit ins
Boot und sollten zusätzlich aktiviert werden?
Ist der vielfach geäußerte Wunsch nach einem fahrrad-
freundlichen Deutschland vielleicht nur ein Lippenbe-
kenntnis? Und gelten die schönen Absichtserklärungen
nur so lange, wie man bei der Umsetzung anderen Ver-            Gero Storjohann, MdB, Mitglied im Ausschuss für Verkehr
kehrsteilnehmern „nichts wegnehmen“ muss?                       und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestages

Um Antworten auf diese und andere Fragen zu erhalten,           Marcel Spork, Vertriebsleiter SKS Germany, Sundern
diskutieren auf dem Podium Politik unter der Leitung von
Moderator Thorsten Schröder Vertreter aus Politik, For-         Prof. Dr. Stephan Rammler, Universitätsprofessor am
schung, Fahrradwirtschaft und Verbänden:                        Institut für Transportation Design, Hochschule für Bildende
                                                                Künste Braunschweig
Birgitta Worringen, Radverkehrsbeauftragte des Bun-
desministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur          Ulrich Syberg, Bundesvorsitzender des ADFC

Gero Storjohann         Ulrich Syberg           Birgitta Worringen        Prof. Dr. Stephan Rammler     Marcel Spork

                                                                                                                       Seite 13
Abendveranstaltung

vivavelo Party

Bei der vivavelo Party erleben Sie einen entspannenden
wie unterhaltsamen Abend. Eingeläutet wird er durch
ein ausgezeichnetes Buffet, musikalisch begleitet vom
„Master of Jazz & Blues“ Ben Mayson mit seiner Band.
Ehrengast an diesem Abend ist der Schauspieler Peter
Lohmeyer, der kürzlich mit dem „Deutschen Fahrrad-
preis“ als „Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2016“
ausgezeichnet wurde.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends ist die Verleihung
des VSF..Ethikpreises. Diesen erhält ein sozial engagier-
tes Unternehmen der Fahrradbranche oder ein beson-
                                                            P. Lohmeyer
ders vorbildliches Fahrradprojekt.

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Ausstellung

Zukunft der Mobilität

Die Ausstellung im Atrium der Lan-
desvertretung NRW zeigt die Vielfalt
und Kreativität der Fahrradwirtschaft.
Außerdem werden Einblicke in die
Unternehmenskulturen gegeben.

Unternehmen der Fahrradbranche
und Akteure der Radverkehrsförde-
rung präsentieren begleitend zum
Kongressprogramm auf Ausstel-
lungsinseln in­novative Produkte
und Konzepte.

                                              G E R M A N Y

                                                 Seite 15
Zukunft E-Mobilität

                             Dipl.-Ing. Dirk Zedler                                    Ulrich Prediger
                             Geschäftsführer Zedler –                                  Geschäftsführer LeaseRad
                             Institut für Fahrradtechnik                               GmbH
                             und -Sicherheit GmbH

                                                                                       Franz Tepe
                                                                                       Leiter Marketing & Werbung
                                                                                       ZEG Zweirad-Einkaufs-
                                                                                       Genossenschaft eG

9.00 Uhr                                                    10.00 Uhr
Anspruchsdenken E-Klasse                                    E-Bike-Leasing

Der Anspruch vieler Fahrradkunden an Qualität und           Leasingkonzepte sind im Fahrradbereich eine recht junge
Service ändert sich im Zuge der Elektrifizierung spürbar.   Erscheinung. Doch nachdem einige rechtliche Rahmenbe-
Zudem kommen mit dem Pedelec offensichtlich neue            dingungen angepasst wurden, boomt diese Vertriebsform.
Konsumentengruppen mit mehr Anspruch und weniger            Durch das Leasing werden auch hochpreisige E-Bikes für
„Geduld“ ins Ladengeschäft. Vermehrt werden gerichtli-      den Nutzer erschwinglich und damit wird dieses Markt­
che Prozesse von Kunden angestrengt, die Kleinigkeiten      segment gestützt.
monieren. Radhändler bekommen die Reklamation im
Vorfeld nicht in den Griff und die Hersteller bieten        In der Präsentation werden zunächst einmal die wichtigs-
scheinbar nicht die notwendige Rückenstärkung. Im Er-       ten Eckpunkte des Fahrrad- und E-Bike-Leasing genannt.
gebnis kommt es zu völlig unnötigen Gerichtsverfahren,      Anschließend stellen die Anbieter LeaseRad GmbH und eu-
die viel Zeit und Geld kosten, auch wenn nur die Kette      rorad Deutschland GmbH ihre jeweiligen Geschäftsmodel-
geschmiert werden müsste.                                   le vor. Dabei wird auch deutlich, in welcher Weise
                                                            der stationäre Fachhandel hier eingebunden wird.
Beispiele aus der Gutachter-Praxis bieten Denkanstöße
für Sofortmaßnahmen und Lösungsansätze.                     Die Veranstaltung wird moderiert von Andreas Ehrhardt
                                                            (www.die-radgeber.de).

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Zukunft E-Mobilität

                             Simon Lehmann                                                   Hannes Neupert
                             CEO Biketec AG                                                  Gründer und Vorsitzender
                                                                                             des Vereins ExtraEnergy e.V.

11.00 Uhr                                                      12.00 Uhr
Herausforderungen der digitalen                                ExtraEnergy – ein Verein stellt sich vor
Transformation
Die Digitalisierung bietet eine Vielzahl von Chancen für       ExtraEnergy.org: 28 Jahre jung, eingetragener Verein
Industrie und Handel – aber auch genauso viele Heraus­         von Privatpersonen, viel Ehrenamt. Fokus: Die Verbrei-
forderungen. Die Kundenerwartungen haben sich in allen         tung von Muskel-Elektrischer-Mobilität! Viel belächelt
Branchen fundamental gewandelt und beeinflussen die            und auch heute oft nicht verstanden. Die Entwicklung
Kaufentscheidungen in hohem Maße. Wichtige Stichworte          der Leicht Elektro Fahrzeuge geht weiter – ein Prozess,
aus Kundensicht sind hier: Unmittelbarkeit, Vertrauen und      den ExtraEnergy tatkräftig unterstützt. Dadurch haben
Relevanz.                                                      sich auch die Ziele und Aufgaben des Vereins nochmals
                                                               ausdifferenziert und weitere Organisationen wurden
Unternehmen die im Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich   gegründet, um diese umzusetzen.
sein wollen, kommen nicht umhin, sich dieser Themen auf
höchster Hierarchiestufe anzunehmen. Eine Schlüsselrolle       In diesem Vortrag erläutert der 1. Vorsitzende von
spielen dabei die Executives, die diese Transformation         ExtraEnergy, Hannes Neupert, die Struktur des Vereins
proaktiv gestalten müssen.                                     wie sie sich nun, im Jahr 2016 darstellt, seine Ziele und
                                                               Aktivitäten wie auch die Zusammenarbeit mit anderen
Simon Lehmann schöpft bei diesem Vortrag aus seinen            Organisationen.
Erfahrungen in unterschiedlichen Branchen.

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Mehr Radverkehr – Neue Chancen

                            Dipl.-Ing. Christine Fuchs                                   Dieter Mücke
                            Vorstand der AGFS (Arbeits­                                  Leiter Mitgliederservice,
                            gemeinschaft fußgänger- und                                  Prokurist, LebensRäume
                            fahrradfreundlicher Städte,                                  Hoyerswerda eG
                            Gemeinden und Kreise in
                            Nordrhein-Westfalen e. V.)

                            Dipl.-Verwaltungs­
                            betriebswirt Peter London
                            Ministerium für Bauen, Woh-
                            nen, Stadtentwicklung und
                            Verkehr des Landes NRW

9.00 Uhr                                                    10.00 Uhr
Radschnellwege in NRW                                       Fahrradfreundliche
                                                            Wohnungswirtschaft
Kommunale und regionale Radschnellwege haben im             Die LebensRäume Hoyerswerda eG gewann beim B.A.U.M.-
Konzept der Nahmobilität eine wichtige Funktion für die     Wettbewerb „Fahrradfreundliche Wohnungswirtschaft
Bündelung und Beschleunigung von massenhaftem Rad-          2015“ den 1. Preis. In diesem Vortrag zeigt das Unterneh-
verkehr. Um diesem Anspruch gerecht zu werden und die       men auf, welche Aspekte eine fahrradfreundliche Wohnungs­
erforderliche Qualität sicher zu stellen, musste zunächst   wirtschaft ausmachen. Dabei wird auch auf die Philoso-
einmal eine Definition gefunden werden, was ein „Rad-       phie des Unternehmens eingegangen.
schnellweg“ ist. Aus diesem Grund hat das Land Nord-
rhein-Westfalen u.a. Mindeststandards für sie festgelegt,   Zum Grundverständnis der Genossenschaft gehören die
einen Planungswettbewerb Radschnellwege durchgeführt        Mobilitäts- und Gesundheitsförderung der Wohnungsnutzer.
und wird sie als „Landesradschnellverbindungen“ in das      Gute Rahmenbedingungen regen die Bewohner an, mög-
Straßen- und Wegegesetz NRW aufnehmen. Dabei wurde          lichst häufig mit dem Rad zur Schule, Arbeit oder zum Ein-
die Landesregierung aktiv von der AGFS unterstützt.         kaufen zu fahren. Deshalb sind für jeden Bewohner ein
                                                            Fahrradstellplatz im Kellerbereich und sichere Abstellplät-
Christine Fuchs und Peter London berichten über die Zu-     ze vor den Häusern vorgesehen. Zu den wichtigsten Maß-
sammenarbeit der verschiedenen Akteure, die Förderung       nahmen zählen die Errichtung von Fahrradgaragen und ei-
und den aktuellen Stand von Radschnellwegen in NRW.         ner Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt, wo vor allem Kinder an
                                                            das Thema Radfahren, Fahrradtechnik und Sicherheit her-
                                                            angeführt werden. Weiterhin organisiert die Genossen-
                                                            schaft jährliche Radtouren für die Bewohner.
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Mehr Radverkehr – Neue Chancen

                             Oliver Martini                                             Burkhard Stork
                             Bürgermeister der                                          Bundesgeschäftsführer
                             Stadt Offenburg                                            Allgemeiner Deutscher
                                                                                        Fahrrad-Club e. V. (ADFC)

11.00 Uhr                                                   11.00 Uhr
Schöner Parken in Offenburg                                 Radverkehr – was wollen die
                                                            Menschen wirklich?
Die Fahrradförderung ist in der Verkehrsplanung und         Radfahren wird zunehmend beliebter. Doch bei der
-entwicklung der Stadt Offenburg seit Jahrzehnten ein       Nutzung im Alltagsverkehr gibt es noch viel „Luft nach
zentraler Baustein. Ein Schwerpunkt der Radverkehrs-        oben“. Selbst routinierte Radfahrende fühlen sich im
förderung liegt darin, attraktivere Fahrradabstellanlagen   Straßenverkehr häufig nicht sicher und vermissen Rah-
einzurichten. Der Trend zu höherwertigeren Rädern und       menbedingungen, die mehr Schutz, Komfort und Fahr-
Pedelecs wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen und    spaß für die ganze Familie bringen.
diese wollen sicher geparkt sein. Aber auch die quantita-
tiven Flächenansprüche an Standorten mit hohem Rad-         Burkhard Stork zieht am zweiten Veranstaltungstag
verkehrsaufkommen wachsen weiter und sind ebenerdig         Schlussfolgerungen aus Sicht des ADFC, welche Maß-
kaum mehr abzudecken.                                       nahmen benötigt werden, damit dies gelingt und zeigt
                                                            auf, wo es noch Forschungsbedarf gibt.
Nach dem Vorbild der „Smart-Türme“ ist in Offenburg auf
der Ostseite des Hauptbahnhofs ein bislang einzigartiges
Gebäude errichtet worden: ein vollautomatisches Fahr-
radparkhaus mit 120 wetter- und diebstahlgeschützten
Stellplätzen. Das Projekt wurde mit dem Deutschen
Fahrradpreis 2015 ausgezeichnet.

                                                                                                            Seite 19
Mehr Radverkehr – Neue Chancen

                             Thiemo Graf                                                 Arne Koerdt
                             Inhaber und Geschäftsführer,                                Leitung Referat 55 – Rad-
                             i. n. s. – Institut für                                     und Fußverkehr, Kommunale
                             innovative Städte                                           Verkehrskonzepte, Ministerium
                                                                                         für Verkehr und Infrastruktur
                                                                                         Baden-Württemberg

12.00 Uhr                                                   12.00 Uhr
Die motivierende Radinfrastruktur                           Fahrradboom im Autoland?

Die Wahl des Verkehrsmittels wird wesentlich von psy-       Welchen Stellenwert kann das Fahrrad in einem traditio-
chologischen Aspekten beeinflusst: subjektive Empfin-       nellen „Autoland“ erreichen? Baden-Württemberg möch-
dungen, eingefahrene Gewohnheiten und Routinen sowie        te eine neue Kultur des Radfahrens etablieren und den
individuelle Wahrnehmungen von Verkehrsinfrastruktur        Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2020 auf 16 % verdop-
und Raum. Im Mittelpunkt der Nutzer steht dabei beson-      peln. Der Fahrplan zum Erreichen dieser Ziele liegt jetzt
ders die Frage nach der subjektiven Sicherheit. Nur wer     vor: Die RadSTRATEGIE Baden-Württemberg.
sich auf dem Fahrrad sicher fühlt (!), schwingt sich auch
in den Sattel. Welche Möglichkeiten haben Kommunen,         Mit der RadSTRATEGIE setzt Baden-Württemberg neue
Verbände und Industrie, um vorhandene Barrieren in den      Maßstäbe bei der Radverkehrsförderung in Deutschland.
Köpfen zu überwinden? Und welche Rolle spielt der Fach-     Sie benennt für acht Handlungsfelder die Ziele und zeigt
handel dabei?                                               konkret auf, wie diese bis zum Jahr 2025 durch systema-
                                                            tische Förderung Schritt für Schritt erreicht werden kön-
                                                            nen. Bedeutung und Potentiale der Fahrradwirtschaft
                                                            sollen stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und
                                                            Innovationen angeregt werden.

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Markt im Wandel

                             Dipl.-Ing. Heiko Müller                                     Carolin Reber
                             Gründer und Geschäftsführer                                 Senior Marketing Consultant
                             des E-Bike- und Faltrad-                                    Sport, GfK – Gesellschaft für
                             Herstellers Riese & Müller                                  Konsumforschung

9.00 Uhr                                                     10.00 Uhr
Wachstum managen – ein Fahrrad­her-                          Quo vadis Fahrradhandel?
steller berichtet aus der Praxis                             Ein Vergleich mit anderen Branchen
Seit der Fahrradhersteller Riese & Müller im Jahr 2008       Wohin geht die Reise des deutschen Fahrradhandels und
in die Entwicklung und Herstellung hochwertiger E-Bikes      welchen Herausforderungen muss er sich stellen? Welche
eingestiegen ist, ist das Unternehmen Jahr für Jahr rasant   Rolle spielt E-Commerce heute und in der Zukunft? Und
gewachsen. Damit verbunden war ein permanenter Pro-          was erwartet überhaupt der Konsument? Sind Entwicklun-
zess, in dem das Unternehmen immer wieder auf die ent-       gen wie in anderen Branchen unausweichlich? Ein Blick
sprechenden Anforderungen angepasst wurde.                   über den Tellerrand zeigt Parallelen und Unterschiede auf.
                                                             Durch die Digitalisierung und das veränderte Konsumver-
Heiko Müller berichtet unter anderem über die Verteilung     halten steht der Handel vor zahlreichen neuen Herausfor-
der Verantwortung auf eine Führungsebene, die Akquise        derungen. Diese Tendenzen lassen sich in anderen Bran-
und Schulung von passendem Personal, die Anpassung           chen schon seit geraumer Zeit beobachten und scheinen
von internen Strukturen und die Finanzierung, aber auch      nun auch Einzug in die Fahrradbranche zu halten.
die Abschätzung und der Umgang mit möglichen Risiken.
Er macht deutlich: Wachstum ist ein komplexer Prozess,       Durch einen Quervergleich mit der Elektronik Branche und
der gut geplant und sorgfältig begleitet werden muss.        der Gegenüberstellung der unterschiedlichen Rahmenbe-
                                                             dingungen durchleuchtet der Vortrag mögliche Zukunfts­
                                                             szenarien im Fahrradmarkt.

                                                                                                              Seite 21
Markt im Wandel

                             Hannes Neupert                                               Ralf Kindermann
                             Gründer und Vorsitzender                                     Geschäftsführer
                             des Vereins ExtraEnergy e. V.                                internetstores GmbH

10.00 Uhr                                                    11.00 Uhr
Fahrradindustrie 4.0                                         Digitale Transformation im Fachhandel

Viele Industrien haben sich in den vergangenen 20 Jahren     Die dynamische Entwicklung des Internets seit 2003 und
aufgrund der zunehmenden Automatisierung und Digita-         die sich damit bietenden Geschäftschancen werden auch
lisierung sehr verändert. Neue Materialien und Fertigungs­   im Fahrradhandel genutzt. Die auf den E-Commerce aus-
methoden wie auch die veränderte Erwartungshaltung           gerichteten Unternehmen der Branche wachsen meist
der Kunden an die Eigenschaften der Produkte haben oft       deutlich schneller und profitabler als Händler, die diese
zu einer enormen Umstrukturierung geführt. Aus Markt-        Möglichkeiten nicht nutzen.
führern wurden so schnell Nischenanbieter oder nur
noch historisch relevante Firmenname.                        Diese gerade erst 13 Jahre „alte“ Entwicklung steht aber
                                                             erst am Beginn ihrer Möglichkeiten. Die Digitalisierung
Hannes Neupert erklärt die Grundlagen, an denen die In-      bietet künftig bisher ungeahnte Geschäftschancen durch
dustrie 4.0 ansetzt und erläutert an Szenarien, welche       die intelligente Digitalisierung der Geschäftsprozesse und
Ansätze am erfolgversprechendsten sind, um von dieser        die Vernetzung aller am Markt befindlichen Teilnehmer,
industriellen Revolution zu profitieren.                     mit dem Ziel, den Kunden und seine Wünsche in den Mittel-
                                                             punkt zu stellen. Ein Multi-Milliarden-Markt liegt vor uns –
                                                             nutzen wir ihn!

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Markt im Wandel

                            Thorsten Heckrath-Rose
                            Geschäftsführer
                            ROSE Bikes GmbH

12.00 Uhr
Fahrradfahren in Deutschland –
Ergebnisse der ROSE Bikes Studie 2016
Die ROSE Bikes GmbH analysiert seit 2011 die Gewohn-
heiten, Vorlieben und Wünsche ihrer Kunden und führt in
regelmäßigen Abständen eine umfangreiche Verbrau-
cherstudie durch. Der Vorteil einer dauerhaften Panel­
befragung besteht in der Vergleichbarkeit der Ergebnis-
se. So lassen sich Entwicklungen und Trends frühzeitig
identifizieren und die Unternehmensstrategie darauf
abstimmen.

In diesem Vortrag wird Thorsten Heckrath-Rose die
Ergebnisse der aktuellen Studie präsentieren. Unter-
sucht wurde diesmal zusätzlich, was das Radfahren im
urbanen Raum attraktiver machen könnte und welche
Maßnahmen die gefühlte Sicherheit der Radfahrer
erhöhen würde.

                                                                     Seite 23
Test und Technik

                            Michael Öhmann                                             Dietmar Hertel
                            Referat 55: Rad- und                                       Rahmenbauer und Dozent
                            Fußverkehr, Kommunale                                      der VSF-Akademie
                            Verkehrskonzepte,                                          sowie an der Meisterschule
                            Ministerium für Verkehr                                    Frankfurt
                            und Infrastruktur
                            Baden-Württemberg

9.00 Uhr                                                  10.00 Uhr
200 Jahre Draisine – das große                            Macht Erfolg blind?
Fahrradjubiläum 2017                                      Betrachtungen zum E-Bike
Im Jahr 2017 feiert eine der brillantesten Erfindungen    Fahrräder und E-Bikes gelten als ökologische Muster-
zweihundertjähriges Jubiläum: Die Laufmaschine, die       schüler. Im Vergleich mit dem MIV ist das sicher richtig,
als Urform des Fahrrads gilt, wurde vom Karlsruher        gleichwohl lohnt es sich für die Branche, einmal genauer
Karl Drais 1817 in Mannheim erfunden. Das Land Baden-     hinzuschauen, damit Entwicklungschancen aktiv genutzt
Württemberg wird das Jubiläum mit zahlreichen Partnern    werden können. Spannend sind beispielsweise diese Fra-
über mehrere Monate hinweg gebührend feiern. Gemein-      gen: Wie emissionsarm oder CO2-neutral sind Fahrräder
sam sollen zwei bis drei Leuchtturmprojekte mit überre-   wirklich, wenn man Produktion und Logistik mit berück-
gionaler Strahlkraft umgesetzt werden. Im Frühjahr 2016   sichtigt? Wie steht es um die Herstellung von Akkus und
wird ein Projektwettbewerb mit der Förderung dezent­      welche Verbesserungen sind hier möglich? In welcher
raler Aktivitäten ausgeschrieben.                         Weise verhindert der Mythos vom umweltfreundlichen
Die Chancen des Fahrrad-Jubiläums liegen in verschie-     Pedelec den technischen Fortschritt in der Branche?
denen Bereichen. Es soll u. a. als Plattform genutzt
werden, auf der sich die leistungsfähige und innovative   In diesem Vortrag geht es um eine realistische Bestands-
Fahrradwirtschaft präsentieren kann und wodurch in        aufnahme und um den aktuellen Stand der Energietech-
den Bereichen Wissenschaft und Forschung neue Impul-      nik. Weiterhin zeigt der Referent auf, welche Entwicklun-
se zum Fahrrad gesetzt werden. Der Referent zeigt den     gen zu erwarten sind – und in welchen Bereichen wir
aktuellen Planungsstand und Möglichkeiten, sich an        noch ganz am Anfang stehen.
diesem Jubiläum zu beteiligen.

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Test und Technik

                            Siegfried Neuberger                                       Dipl.-Ing. Dirk Zedler
                            Geschäftsführer ZIV e. V.                                 Geschäftsführer Zedler –
                            und Vorsitzender des                                      Institut für Fahrradtechnik
                            ISO/TC 149                                                und -Sicherheit GmbH

11.00 Uhr                                                  12.00 Uhr
Fahrräder & E-Bikes – Normung und                          Tauschteile-Katalog bei Pedelecs
rechtliche Rahmenbedingungen
In der jüngeren Vergangenheit wurden diverse gesetz­       Darf man nun oder doch nicht? Die zwingend zum
liche Regelungen und Sicherheitsnormungen auf inter-       Verkauf erforderliche CE-Kennzeichnung von Pedelecs
nationaler Ebene (ISO) erarbeitet und verabschiedet.       bringt für die Branche eine Menge neuer Herausforde-
Die Arbeiten an der europäischen Sicherheitsnorm für       rungen. Durch den elektrischen Antrieb sind Pedelecs
E-Bikes, der EN 15194, stehen kurz vor dem Abschluss       Gesetzen und Richtlinien unterworfen, die teils nicht
und die neue EU-Typgenehmigung, die u. a. für schnelle     dafür konzipiert wurden und daher zu Interpretations­
Pedelecs relevant ist, tritt am 1.1.2017 in Kraft. Was     unsicherheiten führen. Mit dem aktuellen Leitfaden für
müssen Industrie und Handel beachten? Welche Projekte      Tauschteile, der von VSF, ZIV und dem Zedler-Institut
stehen bereits auf der Agenda für die zukünftigen Arbei-   gemeinsam erstellt wurde, ist nun ein Schritt für mehr
ten? Der ZIV arbeitet federführend in vielen nationalen    Souveränität für Hersteller und Händler gegenüber
und internationalen Gremien, die sich mit der Sicher-      Gewerbeaufsichtsämtern, der Bundesnetzagentur etc.
heitsnormung und den gesetzlichen Regelungen befas-        gelungen. Im Vortrag von Dirk Zedler wird exemplarisch
sen. Die Präsentation wird die wichtigsten Fragen zum      gezeigt, was Hersteller darüber hinaus im Rahmen der
Thema beantworten und gibt einen Überblick über die        rechtlichen Vorschriften tun können, um zusammen mit
neuen Normen und Anforderungen für Fahrräder und           Fachhändlern die Wünsche der Kunden bestmöglich
E-Bikes.                                                   umzusetzen. Beispiele aus der Fachhandelspraxis für
                                                           E-Bike-Umbauten runden den Vortrag über die Regularien
                                                           für die Inverkehrbringung von Pedelecs ab.

                                                                                                           Seite 25
Podium Branche

13.30 Uhr – „Veränderte Märkte –
neue Partnerschaften“
Der Markt hat sich in den letzten zehn Jahren fundamental                                      Moderator: Markus Fritsch
gewandelt: Das Verbraucherverhalten wird zunehmend                                             Herausgeber des
durch die Digitalisierung geprägt. Dadurch verändern sich                                      velobiz.de-Magazins

auch die Vertriebswege. Zugleich hat die Branche durch das
E-Bike eine völlige Neudefinition erhalten. Daraus ergeben
sich für die Akteure substanzielle Fragen: Wie wird sich das
Verhältnis von Herstellern und Händlern verändern? Wird
der Verkauf von Fahrrädern künftig direkt vom Hersteller
erfolgen und der Händler nur noch als Servicestation vor
Ort gebraucht? Oder verlangen die veränderten Märkte
nach einer neuen Qualität vertrauensvoller Partnerschaft
zwischen Herstellern und Fachhändlern? Werden die Ein-         Monica Fassbender, Geschäftsführerin Velocity Stahlroß
kaufsverbände künftig verstärkt zu Fahrradherstellern?         Fahrrradladen GmbH, Bonn
Wie ist damit umzugehen, dass die Ansprüche der Verbrau-
cher an die Zuverlässigkeit der Produkte (insbesondere bei     Georg Honkomp, Vorstandsvorsitzender ZEG Zweirad-
E-Bikes) oft nicht mit der Produktrealität korrespondieren?    Einkaufs-Genossenschaft eG, Köln
Wie kann bei Reklamationen ein fairer Lastenausgleich
zwischen Handel und Herstellern aussehen?                      Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch eBike-Systems,
                                                               Robert Bosch GmbH, Reutlingen
Diese und andere Fragen diskutieren Branchenexperten
unter der Leitung von Markus Fritsch.                          Simon Lehmann, CEO, Flyer Biketec AG, Hutwil CH

Seite 26    Monika Fassbender               Georg Honkomp                    Claus Fleischer              Simon Lehmann
Abschluss und Ausblick

14.30 Uhr
Die politische Botschaft
Zwei volle Kongresstage mit mehr als 30 Einzelveranstal-
tungen – nun geht es darum, die vielen Eindrücke zu ord-
nen und abzurunden. Was war besonders wichtig? Was hat
berührt und bewegt? Was wird nachhaltig wirken? Bei der
vivavelo Abschlussveranstaltung 2016 werden einige per-
sönliche Einschätzungen von prominenten Teilnehmern
und Referenten dazu gehört.

Von Anfang an untrennbar mit den vivavelo Kongressen
verbunden: Das Abschluss-Statement der Fahrradwirt-
schaft. Hier positioniert sich die Branche mit einer klaren
politischen und gesellschaftlichen Botschaft in Sachen
Radverkehr. Den Entwurf des Dokuments erhalten alle
Kongressteilnehmer schon am ersten Tag. Im Rahmen der
Abschlussveranstaltung findet dann die offizielle Beschluss-
fassung statt. Das vivavelo Statement soll einen konstruk-
tiven Beitrag zur radverkehrspolitischen Fachdiskussion
leisten und hat vor allem dieses Ziel: Impulse setzen für
mehr Fahrrad!

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Februar 2016
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