Vivavelo 2016 18./19. April in Berlin Programmheft
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Michael Groschek Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen GruSSwort von Michael Groschek Zunehmendes Gesundheitsbewusstsein und effiziente der erfolgreichen „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- elektrische Antriebssysteme haben zu einer Renaissance und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in des Radverkehrs geführt. Dabei wird das Rad nicht nur im NRW“ auf 100 Mitglieder, eine Kampagne zur „bewegungs- Kurzstreckenverkehr eingesetzt, sondern immer mehr fördernden Infrastruktur“ von vier Landesministerien und auch im mittleren Bereich. Kombiniert mit Anhängern ist die rechtliche Gleichstellung von Radschnellwegen mit es alltagstaugliches Fortbewegungsmittel für Familien Landesstraßen. und Güter. Mit dem Radschnellweg Ruhr, dessen erster Abschnitt seit Die vorhandene Radverkehrsinfrastruktur ist auf den Ende November im neuen Ausbaustandard fertig gestellt derzeitigen Boom allerdings nicht ausgelegt. Notwendig ist, und den fünf Siegerprojekten aus dem Landeswettbewerb ist daher ein flächendeckender Infrastrukturausbau, der Radschnellwege wollen wir bundesweiter Schrittmacher für einer klaren Prämisse folgt: Radverkehr ist Fahrverkehr eine attraktive, effiziente und moderne Mobilitätsplanung und gehört innerorts auf die Fahrbahn! sein. Unsere Erwartung ist, dass andere Länder nachziehen und auch der Bund sich am Ausbau des Radwegenetzes im Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat bereits im neuen Ausbaustandard beteiligt. Jahr 2012 den „Aktionsplan zur Förderung der Nahmobi- lität“ aufgelegt. Der Plan beschreibt zehn grundlegende Ich freue mich, die deutsche Fahrradwirtschaft auf diesem Bausteine und viele Leitprojekte, mit denen der Rad- und Weg an unserer Seite zu wissen und wünsche Ihnen als dies Fußverkehr durch ein integriertes Vorgehen für die Zukunft jähriger Schirmherr einen interessanten und erfolgreichen fit gemacht wird. Aktuelle Beispiele sind die Ausweitung vivavelo Kongress. Seite 1
Norbert Barthle Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundes- ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur GruSSwort von Norbert Barthle „Impulse setzen für: Mehr Fahrrad“! Das Motto des dies- fördert die Attraktivität des Fahrrads – vollautomatische jährigen vierten vivavelo Kongresses findet meine aus- Fahrradparkhäuser-Apps, Fahrradcomputer und intermo- drückliche Unterstützung. Der Radverkehr ist im Auf- dale Routenplanung machen Radfahren so komfortabel schwung. Die gestiegene Bedeutung drückt sich vielerorts und einfach wie nie. Diese Beispiele zeigen die Entwick in wachsenden Radverkehrsanteilen aus. Erfreulicherwei- lungen und Potenziale des Fahrrads. se nimmt auch das öffentliche Interesse am Radverkehr stetig zu. Bereits jetzt liegt Deutschland im europäischen Der vivavelo Kongress bringt Medien, Verbände und Vergleich im oberen Drittel der Fahrradnutzung. Wir wollen Unternehmen der Fahrradwirtschaft zusammen. Nicht weiter daran arbeiten, die Rahmenbedingungen für „Mehr selten sind solche Kongresse die Geburtsstunde für gute Radverkehr“ in Deutschland und Europa zu verbessern. Ideen und innovative Projekte. Ich freue mich, Sie am 18. April 2016 auf dem vivavelo Kongress in der Landesvertre- Das Fahrrad ist schon heute ein Pionier der Mobilität. Es tung Nordrhein-Westfalen in Berlin begrüßen zu können. verbindet beispielgebend technische Innovationen der Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, die Potenziale Bereiche Digitales und Elektromobilität mit Fortbewegung, des Radverkehrs auszuschöpfen und ihm neue Impulse Transport und Umwelt- und Klimaschutz. Die Kombination zu geben. von Elektroantrieb und Lastenrad ermöglicht neue Einsatz- bereiche des Radverkehrs. Im Wirtschaftsverkehr ist das Fahrrad bereits heute ein neuer klimaverträglicher Leistungs- träger. Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft Seite 2
Albert Herresthal Vorstand des VSF g. e. V. und Initiator von vivavelo Willkommen zum vivavelo Kongress! Seit 2010 trifft sich die Fahrradbranche alle zwei Jahre in vivavelo bietet den Kongressbesuchern durch ein Pro- Berlin zu ihrem Zukunftskongress. Wichtige Akteure aus gramm aus Fachvorträgen, Workshops und Diskussions- Industrie, Handel und Verbänden finden zusammen, um foren vielfältige Anregungen. Hat der erste Kongresstag auf dieser Veranstaltung einerseits die vielfältige Bedeu- eher einen politischen Schwerpunkt, so geht es am zwei- tung des Fahrrads zu dokumentieren und andererseits ter Tag mehr um die Branche selbst. Doch es soll nicht strategische Zukunftsfragen der Fahrradwirtschaft zu nur der Kopf beansprucht werden. Deshalb gibt es zum diskutieren. So hat sich vivavelo zu einem Highlight im Auftakt zwei thematisch unterschiedliche E-Bike-Touren Terminkalender der Branche entwickelt. durch Berlin. Und am Abend wird ordentlich gefeiert mit einer Branchenparty mit viel Raum für Begegnungen und Das Ziel von vivavelo ist es, den Dialog von Fahrradwirt- das informelle Gespräch. schaft, Politik, Medien und Wissenschaft zu fördern. Die Branche ist spürbar im Aufwind. In vielen Regionen ist die Herzlich willkommen zu vivavelo 2016, Zunahme des Radverkehrs deutlich wahrnehmbar. Dieser Trend verlangt nach besseren Rahmenbedingungen auf Ihr der Straße, aber auch nach einem Umdenken der Entschei- Albert Herresthal dungsträger. Deshalb geht es bei vivavelo um diese Fragen: Was muss geschehen, damit der Radverkehr mehr Gewicht in Politik und Gesellschaft erhält? Von welchen guten Bei- spielen können wir lernen? Und auch: Wie wird sich die Fahrradwirtschaft weiter verändern? Seite 3
programm, Montag 18. April 2016 9.00 Uhr Führung durch den Reichstag und Fachgespräch mit MdB Stefan Zierke (begrenzte Kapazität - nur mit Voranmeldung) ab 11.00 Uhr Akkreditierung 11.30 Uhr Radtouren durch das Berliner Regierungsviertel 14.00 Uhr Kongresseröffnung ab 14.30 Uhr 1. Vortrag Mikael Colville-Andersen, Lebensraum Straße 2. Vortrag Prof. Dr. Klaus Töpfer, Mobilität – demographischer Wandel – gesellschaftliche Werte 3. Vortrag Franz Linder, Die Transformation der Straße 4. Vortrag Burkhard Stork, Aktuelle Trends im Radverkehr 17.45 Uhr Podium Politik Radverkehr: Wie schaffen wir den Quantensprung? 19.30 Uhr Party mit Buffet und Unterhaltung; Verleihung des VSF..Ethikpreises Seite 4
programm, Dienstag 19. April 2016 Mehr Radverkehr – Forum Zukunft E-Mobilität Markt im Wandel Test und Technik Neue Chancen Heiko Müller: Michael Öhmann: Christine Fuchs, Dirk Zedler: Wachstum managen – 200 Jahre Draisine Peter London: 9.00 Uhr Anspruchsdenken Radschnellwege in ein Fahrradhersteller – das große Fahrrad E-Klasse (Seite 16) berichtet aus der jubiläum 2017 NRW (Seite 18) Praxis (Seite 21) (Seite 24) Carolin Reber: Quo vadis Fahrradhandel? Dieter Mücke: Ein Vergleich mit anderen Dietmar Hertel: Ulrich Prediger, Branchen (Seite 21) Fahrradfreundliche Macht Erfolg blind? 10.00 Uhr Franz Tepe: Wohnungswirtschaft oder zeitgleich Betrachtungen zum E-Bike-Leasing (Seite 16) (Seite 18) Hannes Neupert: E-Bike (Seite 24) Fahrradindustrie 4.0 (Seite 22) Oliver Martini: Schöner Parken in Siegfried Neuberger: Simon Lehmann: Offenburg (Seite 19) Ralf Kindermann: Fahrräder & E-Bikes Herausforderungen der Digitale Transformation – Normung und 11.00 Uhr digitalen Transformation oder zeitgleich im Fachhandel rechtliche Rahmen- (Seite 17) Burkhard Stork: (Seite 22) bedingungen Radverkehr – was wollen (Seite 25) die Menschen wirklich? (S.19) Thiemo Graf: Die motivierende Thorsten Heckrath-Rose: Dirk Zedler: Hannes Neupert: Radinfrastruktur (Seite 20) Fahrradfahren in Tauschteile-Katalog 12.00 Uhr ExtraEnergy – ein Verein oder zeitgleich Deutschland – Ergebnisse bei Pedelecs stellt sich vor (Seite 17) Arne Koerdt: der ROSE Bikes Studie (Seite 25) Fahrradboom im 2016 (Seite 23) Autoland? (Seite 20) 13.30 Uhr Podium Branche „Veränderte Märkte – neue Partnerschaften“ 14.30 Uhr Abschlussveranstaltung Statement und Ausblick (bis 15.00 Uhr) Seite 5
Veranstaltungsort Im Herzen der Hauptstadt vivavelo findet in Berlin statt, um die nationale Bedeutung des Fahrrads zu unter- streichen. Mitten im Botschaftsviertel, unweit von Philharmonie und Tiergarten, befindet sich der vivavelo-Tagungsort: die Vertretung des Landes Nordrhein-West- falen. Ein moderner, lichtdurchfluteter, repräsentativer Bau mit Saal, großem Foyer und verschiedenen Vortragsräumen. Auch das Fest am Abend, mit Live-Einlagen und kulinarischen Genüssen, findet hier statt. Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund Hiroshimastraße 12 10785 Berlin Seite 6
Radtour Berlin by bike Einmal mit dem Fahrrad bei der Erstmalig haben Sie bei diesem vivavelo Kongress die Wahl zwischen zwei thema- Bundeskanzlerin vorbeischauen, tisch unterschiedlichen Touren: Neben der traditionellen touristischen Route bieten durch das Brandenburger Tor hin- wir alternativ eine Tour zu den radverkehrspolitischen Highlights und Brennpunkten durch fahren, am Reichstag entlang, der Stadt. Beide Touren werden von fachkundigen Guides geleitet. Die Pedelecs und Unter den Linden und über die Muse- Fahrräder werden zur Verfügung gestellt von den Firmen: Pegasus, Winora-Group, umsinsel, durch den Tiergarten zur ROSE Bikes, Flyer, Riese & Müller und Paul Lange & Co. Siegessäule und zur Villa des Bun- despräsidenten, dann idyllisch der Die vivavelo-Radtouren finden unmittelbar vor der Kongresseröffnung Spree folgen. Berlin bietet für Radler statt. Sie beginnen am 18.04.2016 um 11:30 Uhr direkt vor dem vivavelo- mitten in seinem Zentrum ein at Tagungsort und dauern 90 Minuten. Die Ausgabe der Fahrräder und traktives Programm – besonders E-Bikes erfolgt ab 11:00 Uhr. im Frühjahr! Vorherige Anmeldung ist erforderlich! Seite 7
Programm Zukunftsthemen der Fahrradwirtschaft Der vivavelo Kongress 2016 wird vom Parlamentarischen Der Vormittag des zweiten Kongresstages bietet vier Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und parallel verlaufende, unterschiedlich ausgerichtete digitale Infrastruktur, Norbert Barthle, offiziell eröffnet. Themenforen mit insgesamt 20 Veranstaltungen. Damit Moderiert von dem bekannten Fernsehjournalisten haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, eine individuelle Thorsten Schröder folgen Plenarvorträge zu übergrei- Auswahl zu treffen. Der Wechsel zwischen den Foren ist fenden Themen wie „Lebensraum Straße“, „Mobilität möglich. Es schließt eine Podiumsrunde an über die tief- und gesellschaftliche Werte“ und „Transformation der greifenden Veränderungen des Marktes und der Branche Straße“. Ein kompakter Impulsvortrag über aktuelle durch die Digitalisierung und nachfolgend die Abschluss- Trends im Radverkehr leitet über zur Podiumsrunde veranstaltung mit einem politischen Statement. mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Wissenschaft. Seite 8
1. Vortrag Mikael Colville-Andersen, CEO Copenhagenize Design Co. 14.30 Uhr Lebensraum Straße Seit Menschen in Ballungsräumen siedeln, seit etwa meisten Straßen nur noch, um schnell von A nach B zu 7000 Jahren, haben Straßen und Plätze eine zentrale kommen oder Autos zu parken. Bedeutung für das Zusammenleben. Bis zur Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs waren sie höchst Doch mittlerweile beginnt in Politik und Gesellschaft ein kommunikative Orte. Hier begegnete man sich, teilte Umdenken. Die Städte wachsen und die Menschen wün- Erfahrungen, tauschte Neuigkeiten aus, arbeitete, half schen sich Lebensqualität. Erste Ansätze machen deutlich, sich, spielte, tanzte und feierte. Bis zur Entstehung des dass attraktive Städte entscheidend durch die Gestaltung Automobils waren Straßen und Plätze multifunktionale, des öffentlichen Raums geprägt werden. demokratische Räume. Mikael Colville-Andersen aus Kopenhagen empfiehlt bei Diese Zeiten sind vorbei. Im Zuge der Massenmotorisie- der Aufteilung des städtischen Raumes einen Perspektiv- rung haben wir es im letzten Jahrhundert zugelassen, wechsel. Ziel der Verkehrsplaner darf es nicht mehr sein, dass der öffentliche Raum seine kulturelle Dimension möglichst viele Autos durch die Straßen zu bewegen. Der fast vollständig verloren hat. Politiker und Verkehrspla- Mensch muss im Mittelpunkt der Straßengestaltung stehen. ner haben die städtische Infrastruktur dem Kfz-Verkehr Dies führt zu modernen und visionären Konzepten, die vollständig untergeordnet. So sind hierzulande Städte auch noch günstiger zu realisieren sind. entstanden, in denen wirklicher Lebensraum vorwiegend im Privaten zu finden ist. Heutzutage nutzen wir die Der Vortrag wird in Englisch gehalten. Seite 9
2. vortrag Prof. Dr. Klaus Töpfer ehemaliger Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und ehemaliger Bundes umweltminister 15.30 Uhr Mobilität - demographischer Wandel - gesellschaftliche Werte Bis zum Jahre 2050 wird die Weltbevölkerung auf rund Dieses Ziel erfordert in der Mobilität gebieterisch eine 9 Milliarden Menschen anwachsen. Diese werden zu städtische Planung, die erzwungene Mobilität abbaut nehmend in verdichteten, städtischen Siedlungsstruktu- und der Automobilität zunehmend enge Grenzen setzt. ren leben. Dies hat Konsequenzen für alle Bereiche der Der Fußgänger, der Radfahrer und der öffentliche Per Infrastruktur und alle Umweltauswirkungen. Lineares sonenverkehr werden die Mobilität in den Städten der Denken, das immer zum Prinzip Wegwerfen führt, ist in Zukunft tragen. einer solchen Welt nicht mehr denkbar. Nur in einer kon- sequenten Kreislaufwirtschaft kann es Grundlagen für Es geht also um einen gesellschaftlichen Wertewandel, eine Zukunftsgestaltung in Frieden geben. der – über das wirtschaftliche Wachstum hinaus – im Sinne einer „Wende zum Genug“ nicht nur die Effizienz, sondern Eine zentrale Bedeutung kommt dabei der Energiever- auch die Suffizienz mit einbezieht. sorgung der Städte in den drei Bereichen Strom, Wärme und Mobilität zu. Eine nachhaltige, eine „Smart City“ wird eine Stadt sein, die ohne fossile Energieträger wirt- schaftlich wettbewerbsfähig funktioniert und mit höchs- ter Effizienz die Erwartungen der Menschen an Mobilität, an Wärme und Kühlung, an Beleuchtung erfüllt. Seite 10
3. Vortrag Dipl.-Ing. Franz Linder Planerbüro Südstadt / P3 Agentur, Köln – im Auftrag der AGFS 16.15 Uhr Die Transformation der Straße Wir befinden uns, vor allem in den Ballungsgebieten, Kernaufgabe der kommunalen Stadt- und Verkehrspla- im Übergang zu einem neuen Verständnis von Mobilität. nung in den nächsten Jahrzehnten ist damit eine Trans- Zwar bleibt eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur formation der bestehenden Stadt- und Verkehrsräume. weiterhin die elementare Bedingung für Mobilität. Es Ziel ist die Realisierung von lebendigen Straßen und kommen jedoch weitere Anforderungen an die Gestaltung Plätzen, die sich wieder neu auf den „Maßstab Mensch“ des öffentlichen Raums hinzu. Im Fokus der aktuellen beziehen und adäquaten Raum für körperaktive Bewe- Verkehrsplanung steht deshalb die Frage, inwieweit die gung bieten: Eine „gesunde Stadt“, in der Nahmobilität bestehende, primär auf die Belange des privaten Pkw „Basismobilität“ ist, also ein Großteil der persönlichen ausgerichtete Verkehrsinfrastruktur in eine andere Alltags- und Freizeitwege zu Fuß und/oder mit dem „urbane Gestaltform“ umgewandelt werden kann: Eine Fahrrad abgewickelt und Freizeit im Sinne von Bewe- Verkehrsinfrastruktur, die den vielfältigen Ansprüchen gung, Spiel und Sport gestaltet wird. an Wohnverträglichkeit, Aufenthalt, Kinderfreundlichkeit, Gesundheit, Lebensqualität und Barrierefreiheit gerecht Die Zielmarke der AGFS ist, dass 60 Prozent der Wege zu wird. Die AGFS plädiert für eine „bewegungsaktivieren- Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Das Po- de“ Infrastruktur, die über ihre Ausgestaltung und groß- tenzial hierfür ist in jedem Fall gegeben. zügige Dimensionierung hinaus vielfältige urbane Nut- zungen zulässt und wirksame Anreize für eine gesunde Nahmobilität bietet. Seite 11
4. Vortrag Burkhard Stork Bundesgeschäftsführer Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC) 17.15 Uhr Aktuelle Trends im Radverkehr Viele Fachleute reden über den Radverkehr – aber was zusammen und berichtet über erfolgreiche Beispiele aus wollen die Radfahrer eigentlich selbst? Zwar ist die Ziel- dem In- und Ausland. Mit einer konsequenten Umsetzung gruppe sehr vielschichtig, dennoch zeigen die Erfahrun- könnte auch Deutschland der Quantensprung zu mehr gen im In- und Ausland, welche Bedürfnisse vorrangig Radverkehr endlich gelingen. sind und welche Rezepte gut funktionieren. Dabei geht es vor allem darum, Hemmschwellen abzubauen, die Dieser Impulsvortrag stimmt unmittelbar auf das nach gegenwärtig Menschen vom Radfahren noch abhalten. folgende Podiumsgespräch ein. Denn es braucht „einladende“ Rahmenbedingungen, damit mehr Menschen gerne und öfter das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen. Eine Reihe von Umfragen, aber auch die Empirie geben deutliche Hinweise auf nachhaltig zielführende Maßnah- men. Burkhard Stork fasst die wichtigsten Erkenntnisse Seite 12
Podium Politik 17.45 Uhr – „Radverkehr: Wie schaffen wir den Quantensprung?“ Trotz aller Bemühungen: Beim Radverkehrsanteil im Moderator: Modal Split bewegt sich in Deutschland wenig. Allen Thorsten Schröder Fachleuten ist klar, dass die Rahmenbedingungen für den TV-Journalist Radverkehr entscheidenden Einfluss auf die Verkehrsmit- telwahl der Bürger haben. Komfort und Sicherheit sind entscheidende Faktoren. Wie also kann der Radverkehr nachhaltig voran gebracht werden? Welche Ebenen spie- len hierbei eine Rolle? Welche Akteure müssen mit ins Boot und sollten zusätzlich aktiviert werden? Ist der vielfach geäußerte Wunsch nach einem fahrrad- freundlichen Deutschland vielleicht nur ein Lippenbe- kenntnis? Und gelten die schönen Absichtserklärungen nur so lange, wie man bei der Umsetzung anderen Ver- Gero Storjohann, MdB, Mitglied im Ausschuss für Verkehr kehrsteilnehmern „nichts wegnehmen“ muss? und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestages Um Antworten auf diese und andere Fragen zu erhalten, Marcel Spork, Vertriebsleiter SKS Germany, Sundern diskutieren auf dem Podium Politik unter der Leitung von Moderator Thorsten Schröder Vertreter aus Politik, For- Prof. Dr. Stephan Rammler, Universitätsprofessor am schung, Fahrradwirtschaft und Verbänden: Institut für Transportation Design, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Birgitta Worringen, Radverkehrsbeauftragte des Bun- desministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur Ulrich Syberg, Bundesvorsitzender des ADFC Gero Storjohann Ulrich Syberg Birgitta Worringen Prof. Dr. Stephan Rammler Marcel Spork Seite 13
Abendveranstaltung vivavelo Party Bei der vivavelo Party erleben Sie einen entspannenden wie unterhaltsamen Abend. Eingeläutet wird er durch ein ausgezeichnetes Buffet, musikalisch begleitet vom „Master of Jazz & Blues“ Ben Mayson mit seiner Band. Ehrengast an diesem Abend ist der Schauspieler Peter Lohmeyer, der kürzlich mit dem „Deutschen Fahrrad- preis“ als „Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2016“ ausgezeichnet wurde. Ein weiterer Höhepunkt des Abends ist die Verleihung des VSF..Ethikpreises. Diesen erhält ein sozial engagier- tes Unternehmen der Fahrradbranche oder ein beson- P. Lohmeyer ders vorbildliches Fahrradprojekt. Seite 14
Ausstellung Zukunft der Mobilität Die Ausstellung im Atrium der Lan- desvertretung NRW zeigt die Vielfalt und Kreativität der Fahrradwirtschaft. Außerdem werden Einblicke in die Unternehmenskulturen gegeben. Unternehmen der Fahrradbranche und Akteure der Radverkehrsförde- rung präsentieren begleitend zum Kongressprogramm auf Ausstel- lungsinseln innovative Produkte und Konzepte. G E R M A N Y Seite 15
Zukunft E-Mobilität Dipl.-Ing. Dirk Zedler Ulrich Prediger Geschäftsführer Zedler – Geschäftsführer LeaseRad Institut für Fahrradtechnik GmbH und -Sicherheit GmbH Franz Tepe Leiter Marketing & Werbung ZEG Zweirad-Einkaufs- Genossenschaft eG 9.00 Uhr 10.00 Uhr Anspruchsdenken E-Klasse E-Bike-Leasing Der Anspruch vieler Fahrradkunden an Qualität und Leasingkonzepte sind im Fahrradbereich eine recht junge Service ändert sich im Zuge der Elektrifizierung spürbar. Erscheinung. Doch nachdem einige rechtliche Rahmenbe- Zudem kommen mit dem Pedelec offensichtlich neue dingungen angepasst wurden, boomt diese Vertriebsform. Konsumentengruppen mit mehr Anspruch und weniger Durch das Leasing werden auch hochpreisige E-Bikes für „Geduld“ ins Ladengeschäft. Vermehrt werden gerichtli- den Nutzer erschwinglich und damit wird dieses Markt che Prozesse von Kunden angestrengt, die Kleinigkeiten segment gestützt. monieren. Radhändler bekommen die Reklamation im Vorfeld nicht in den Griff und die Hersteller bieten In der Präsentation werden zunächst einmal die wichtigs- scheinbar nicht die notwendige Rückenstärkung. Im Er- ten Eckpunkte des Fahrrad- und E-Bike-Leasing genannt. gebnis kommt es zu völlig unnötigen Gerichtsverfahren, Anschließend stellen die Anbieter LeaseRad GmbH und eu- die viel Zeit und Geld kosten, auch wenn nur die Kette rorad Deutschland GmbH ihre jeweiligen Geschäftsmodel- geschmiert werden müsste. le vor. Dabei wird auch deutlich, in welcher Weise der stationäre Fachhandel hier eingebunden wird. Beispiele aus der Gutachter-Praxis bieten Denkanstöße für Sofortmaßnahmen und Lösungsansätze. Die Veranstaltung wird moderiert von Andreas Ehrhardt (www.die-radgeber.de). Seite 16
Zukunft E-Mobilität Simon Lehmann Hannes Neupert CEO Biketec AG Gründer und Vorsitzender des Vereins ExtraEnergy e.V. 11.00 Uhr 12.00 Uhr Herausforderungen der digitalen ExtraEnergy – ein Verein stellt sich vor Transformation Die Digitalisierung bietet eine Vielzahl von Chancen für ExtraEnergy.org: 28 Jahre jung, eingetragener Verein Industrie und Handel – aber auch genauso viele Heraus von Privatpersonen, viel Ehrenamt. Fokus: Die Verbrei- forderungen. Die Kundenerwartungen haben sich in allen tung von Muskel-Elektrischer-Mobilität! Viel belächelt Branchen fundamental gewandelt und beeinflussen die und auch heute oft nicht verstanden. Die Entwicklung Kaufentscheidungen in hohem Maße. Wichtige Stichworte der Leicht Elektro Fahrzeuge geht weiter – ein Prozess, aus Kundensicht sind hier: Unmittelbarkeit, Vertrauen und den ExtraEnergy tatkräftig unterstützt. Dadurch haben Relevanz. sich auch die Ziele und Aufgaben des Vereins nochmals ausdifferenziert und weitere Organisationen wurden Unternehmen die im Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich gegründet, um diese umzusetzen. sein wollen, kommen nicht umhin, sich dieser Themen auf höchster Hierarchiestufe anzunehmen. Eine Schlüsselrolle In diesem Vortrag erläutert der 1. Vorsitzende von spielen dabei die Executives, die diese Transformation ExtraEnergy, Hannes Neupert, die Struktur des Vereins proaktiv gestalten müssen. wie sie sich nun, im Jahr 2016 darstellt, seine Ziele und Aktivitäten wie auch die Zusammenarbeit mit anderen Simon Lehmann schöpft bei diesem Vortrag aus seinen Organisationen. Erfahrungen in unterschiedlichen Branchen. Seite 17
Mehr Radverkehr – Neue Chancen Dipl.-Ing. Christine Fuchs Dieter Mücke Vorstand der AGFS (Arbeits Leiter Mitgliederservice, gemeinschaft fußgänger- und Prokurist, LebensRäume fahrradfreundlicher Städte, Hoyerswerda eG Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e. V.) Dipl.-Verwaltungs betriebswirt Peter London Ministerium für Bauen, Woh- nen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW 9.00 Uhr 10.00 Uhr Radschnellwege in NRW Fahrradfreundliche Wohnungswirtschaft Kommunale und regionale Radschnellwege haben im Die LebensRäume Hoyerswerda eG gewann beim B.A.U.M.- Konzept der Nahmobilität eine wichtige Funktion für die Wettbewerb „Fahrradfreundliche Wohnungswirtschaft Bündelung und Beschleunigung von massenhaftem Rad- 2015“ den 1. Preis. In diesem Vortrag zeigt das Unterneh- verkehr. Um diesem Anspruch gerecht zu werden und die men auf, welche Aspekte eine fahrradfreundliche Wohnungs erforderliche Qualität sicher zu stellen, musste zunächst wirtschaft ausmachen. Dabei wird auch auf die Philoso- einmal eine Definition gefunden werden, was ein „Rad- phie des Unternehmens eingegangen. schnellweg“ ist. Aus diesem Grund hat das Land Nord- rhein-Westfalen u.a. Mindeststandards für sie festgelegt, Zum Grundverständnis der Genossenschaft gehören die einen Planungswettbewerb Radschnellwege durchgeführt Mobilitäts- und Gesundheitsförderung der Wohnungsnutzer. und wird sie als „Landesradschnellverbindungen“ in das Gute Rahmenbedingungen regen die Bewohner an, mög- Straßen- und Wegegesetz NRW aufnehmen. Dabei wurde lichst häufig mit dem Rad zur Schule, Arbeit oder zum Ein- die Landesregierung aktiv von der AGFS unterstützt. kaufen zu fahren. Deshalb sind für jeden Bewohner ein Fahrradstellplatz im Kellerbereich und sichere Abstellplät- Christine Fuchs und Peter London berichten über die Zu- ze vor den Häusern vorgesehen. Zu den wichtigsten Maß- sammenarbeit der verschiedenen Akteure, die Förderung nahmen zählen die Errichtung von Fahrradgaragen und ei- und den aktuellen Stand von Radschnellwegen in NRW. ner Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt, wo vor allem Kinder an das Thema Radfahren, Fahrradtechnik und Sicherheit her- angeführt werden. Weiterhin organisiert die Genossen- schaft jährliche Radtouren für die Bewohner. Seite 18
Mehr Radverkehr – Neue Chancen Oliver Martini Burkhard Stork Bürgermeister der Bundesgeschäftsführer Stadt Offenburg Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC) 11.00 Uhr 11.00 Uhr Schöner Parken in Offenburg Radverkehr – was wollen die Menschen wirklich? Die Fahrradförderung ist in der Verkehrsplanung und Radfahren wird zunehmend beliebter. Doch bei der -entwicklung der Stadt Offenburg seit Jahrzehnten ein Nutzung im Alltagsverkehr gibt es noch viel „Luft nach zentraler Baustein. Ein Schwerpunkt der Radverkehrs- oben“. Selbst routinierte Radfahrende fühlen sich im förderung liegt darin, attraktivere Fahrradabstellanlagen Straßenverkehr häufig nicht sicher und vermissen Rah- einzurichten. Der Trend zu höherwertigeren Rädern und menbedingungen, die mehr Schutz, Komfort und Fahr- Pedelecs wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen und spaß für die ganze Familie bringen. diese wollen sicher geparkt sein. Aber auch die quantita- tiven Flächenansprüche an Standorten mit hohem Rad- Burkhard Stork zieht am zweiten Veranstaltungstag verkehrsaufkommen wachsen weiter und sind ebenerdig Schlussfolgerungen aus Sicht des ADFC, welche Maß- kaum mehr abzudecken. nahmen benötigt werden, damit dies gelingt und zeigt auf, wo es noch Forschungsbedarf gibt. Nach dem Vorbild der „Smart-Türme“ ist in Offenburg auf der Ostseite des Hauptbahnhofs ein bislang einzigartiges Gebäude errichtet worden: ein vollautomatisches Fahr- radparkhaus mit 120 wetter- und diebstahlgeschützten Stellplätzen. Das Projekt wurde mit dem Deutschen Fahrradpreis 2015 ausgezeichnet. Seite 19
Mehr Radverkehr – Neue Chancen Thiemo Graf Arne Koerdt Inhaber und Geschäftsführer, Leitung Referat 55 – Rad- i. n. s. – Institut für und Fußverkehr, Kommunale innovative Städte Verkehrskonzepte, Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg 12.00 Uhr 12.00 Uhr Die motivierende Radinfrastruktur Fahrradboom im Autoland? Die Wahl des Verkehrsmittels wird wesentlich von psy- Welchen Stellenwert kann das Fahrrad in einem traditio- chologischen Aspekten beeinflusst: subjektive Empfin- nellen „Autoland“ erreichen? Baden-Württemberg möch- dungen, eingefahrene Gewohnheiten und Routinen sowie te eine neue Kultur des Radfahrens etablieren und den individuelle Wahrnehmungen von Verkehrsinfrastruktur Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2020 auf 16 % verdop- und Raum. Im Mittelpunkt der Nutzer steht dabei beson- peln. Der Fahrplan zum Erreichen dieser Ziele liegt jetzt ders die Frage nach der subjektiven Sicherheit. Nur wer vor: Die RadSTRATEGIE Baden-Württemberg. sich auf dem Fahrrad sicher fühlt (!), schwingt sich auch in den Sattel. Welche Möglichkeiten haben Kommunen, Mit der RadSTRATEGIE setzt Baden-Württemberg neue Verbände und Industrie, um vorhandene Barrieren in den Maßstäbe bei der Radverkehrsförderung in Deutschland. Köpfen zu überwinden? Und welche Rolle spielt der Fach- Sie benennt für acht Handlungsfelder die Ziele und zeigt handel dabei? konkret auf, wie diese bis zum Jahr 2025 durch systema- tische Förderung Schritt für Schritt erreicht werden kön- nen. Bedeutung und Potentiale der Fahrradwirtschaft sollen stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und Innovationen angeregt werden. Seite 20
Markt im Wandel Dipl.-Ing. Heiko Müller Carolin Reber Gründer und Geschäftsführer Senior Marketing Consultant des E-Bike- und Faltrad- Sport, GfK – Gesellschaft für Herstellers Riese & Müller Konsumforschung 9.00 Uhr 10.00 Uhr Wachstum managen – ein Fahrradher- Quo vadis Fahrradhandel? steller berichtet aus der Praxis Ein Vergleich mit anderen Branchen Seit der Fahrradhersteller Riese & Müller im Jahr 2008 Wohin geht die Reise des deutschen Fahrradhandels und in die Entwicklung und Herstellung hochwertiger E-Bikes welchen Herausforderungen muss er sich stellen? Welche eingestiegen ist, ist das Unternehmen Jahr für Jahr rasant Rolle spielt E-Commerce heute und in der Zukunft? Und gewachsen. Damit verbunden war ein permanenter Pro- was erwartet überhaupt der Konsument? Sind Entwicklun- zess, in dem das Unternehmen immer wieder auf die ent- gen wie in anderen Branchen unausweichlich? Ein Blick sprechenden Anforderungen angepasst wurde. über den Tellerrand zeigt Parallelen und Unterschiede auf. Durch die Digitalisierung und das veränderte Konsumver- Heiko Müller berichtet unter anderem über die Verteilung halten steht der Handel vor zahlreichen neuen Herausfor- der Verantwortung auf eine Führungsebene, die Akquise derungen. Diese Tendenzen lassen sich in anderen Bran- und Schulung von passendem Personal, die Anpassung chen schon seit geraumer Zeit beobachten und scheinen von internen Strukturen und die Finanzierung, aber auch nun auch Einzug in die Fahrradbranche zu halten. die Abschätzung und der Umgang mit möglichen Risiken. Er macht deutlich: Wachstum ist ein komplexer Prozess, Durch einen Quervergleich mit der Elektronik Branche und der gut geplant und sorgfältig begleitet werden muss. der Gegenüberstellung der unterschiedlichen Rahmenbe- dingungen durchleuchtet der Vortrag mögliche Zukunfts szenarien im Fahrradmarkt. Seite 21
Markt im Wandel Hannes Neupert Ralf Kindermann Gründer und Vorsitzender Geschäftsführer des Vereins ExtraEnergy e. V. internetstores GmbH 10.00 Uhr 11.00 Uhr Fahrradindustrie 4.0 Digitale Transformation im Fachhandel Viele Industrien haben sich in den vergangenen 20 Jahren Die dynamische Entwicklung des Internets seit 2003 und aufgrund der zunehmenden Automatisierung und Digita- die sich damit bietenden Geschäftschancen werden auch lisierung sehr verändert. Neue Materialien und Fertigungs im Fahrradhandel genutzt. Die auf den E-Commerce aus- methoden wie auch die veränderte Erwartungshaltung gerichteten Unternehmen der Branche wachsen meist der Kunden an die Eigenschaften der Produkte haben oft deutlich schneller und profitabler als Händler, die diese zu einer enormen Umstrukturierung geführt. Aus Markt- Möglichkeiten nicht nutzen. führern wurden so schnell Nischenanbieter oder nur noch historisch relevante Firmenname. Diese gerade erst 13 Jahre „alte“ Entwicklung steht aber erst am Beginn ihrer Möglichkeiten. Die Digitalisierung Hannes Neupert erklärt die Grundlagen, an denen die In- bietet künftig bisher ungeahnte Geschäftschancen durch dustrie 4.0 ansetzt und erläutert an Szenarien, welche die intelligente Digitalisierung der Geschäftsprozesse und Ansätze am erfolgversprechendsten sind, um von dieser die Vernetzung aller am Markt befindlichen Teilnehmer, industriellen Revolution zu profitieren. mit dem Ziel, den Kunden und seine Wünsche in den Mittel- punkt zu stellen. Ein Multi-Milliarden-Markt liegt vor uns – nutzen wir ihn! Seite 22
Markt im Wandel Thorsten Heckrath-Rose Geschäftsführer ROSE Bikes GmbH 12.00 Uhr Fahrradfahren in Deutschland – Ergebnisse der ROSE Bikes Studie 2016 Die ROSE Bikes GmbH analysiert seit 2011 die Gewohn- heiten, Vorlieben und Wünsche ihrer Kunden und führt in regelmäßigen Abständen eine umfangreiche Verbrau- cherstudie durch. Der Vorteil einer dauerhaften Panel befragung besteht in der Vergleichbarkeit der Ergebnis- se. So lassen sich Entwicklungen und Trends frühzeitig identifizieren und die Unternehmensstrategie darauf abstimmen. In diesem Vortrag wird Thorsten Heckrath-Rose die Ergebnisse der aktuellen Studie präsentieren. Unter- sucht wurde diesmal zusätzlich, was das Radfahren im urbanen Raum attraktiver machen könnte und welche Maßnahmen die gefühlte Sicherheit der Radfahrer erhöhen würde. Seite 23
Test und Technik Michael Öhmann Dietmar Hertel Referat 55: Rad- und Rahmenbauer und Dozent Fußverkehr, Kommunale der VSF-Akademie Verkehrskonzepte, sowie an der Meisterschule Ministerium für Verkehr Frankfurt und Infrastruktur Baden-Württemberg 9.00 Uhr 10.00 Uhr 200 Jahre Draisine – das große Macht Erfolg blind? Fahrradjubiläum 2017 Betrachtungen zum E-Bike Im Jahr 2017 feiert eine der brillantesten Erfindungen Fahrräder und E-Bikes gelten als ökologische Muster- zweihundertjähriges Jubiläum: Die Laufmaschine, die schüler. Im Vergleich mit dem MIV ist das sicher richtig, als Urform des Fahrrads gilt, wurde vom Karlsruher gleichwohl lohnt es sich für die Branche, einmal genauer Karl Drais 1817 in Mannheim erfunden. Das Land Baden- hinzuschauen, damit Entwicklungschancen aktiv genutzt Württemberg wird das Jubiläum mit zahlreichen Partnern werden können. Spannend sind beispielsweise diese Fra- über mehrere Monate hinweg gebührend feiern. Gemein- gen: Wie emissionsarm oder CO2-neutral sind Fahrräder sam sollen zwei bis drei Leuchtturmprojekte mit überre- wirklich, wenn man Produktion und Logistik mit berück- gionaler Strahlkraft umgesetzt werden. Im Frühjahr 2016 sichtigt? Wie steht es um die Herstellung von Akkus und wird ein Projektwettbewerb mit der Förderung dezent welche Verbesserungen sind hier möglich? In welcher raler Aktivitäten ausgeschrieben. Weise verhindert der Mythos vom umweltfreundlichen Die Chancen des Fahrrad-Jubiläums liegen in verschie- Pedelec den technischen Fortschritt in der Branche? denen Bereichen. Es soll u. a. als Plattform genutzt werden, auf der sich die leistungsfähige und innovative In diesem Vortrag geht es um eine realistische Bestands- Fahrradwirtschaft präsentieren kann und wodurch in aufnahme und um den aktuellen Stand der Energietech- den Bereichen Wissenschaft und Forschung neue Impul- nik. Weiterhin zeigt der Referent auf, welche Entwicklun- se zum Fahrrad gesetzt werden. Der Referent zeigt den gen zu erwarten sind – und in welchen Bereichen wir aktuellen Planungsstand und Möglichkeiten, sich an noch ganz am Anfang stehen. diesem Jubiläum zu beteiligen. Seite 24
Test und Technik Siegfried Neuberger Dipl.-Ing. Dirk Zedler Geschäftsführer ZIV e. V. Geschäftsführer Zedler – und Vorsitzender des Institut für Fahrradtechnik ISO/TC 149 und -Sicherheit GmbH 11.00 Uhr 12.00 Uhr Fahrräder & E-Bikes – Normung und Tauschteile-Katalog bei Pedelecs rechtliche Rahmenbedingungen In der jüngeren Vergangenheit wurden diverse gesetz Darf man nun oder doch nicht? Die zwingend zum liche Regelungen und Sicherheitsnormungen auf inter- Verkauf erforderliche CE-Kennzeichnung von Pedelecs nationaler Ebene (ISO) erarbeitet und verabschiedet. bringt für die Branche eine Menge neuer Herausforde- Die Arbeiten an der europäischen Sicherheitsnorm für rungen. Durch den elektrischen Antrieb sind Pedelecs E-Bikes, der EN 15194, stehen kurz vor dem Abschluss Gesetzen und Richtlinien unterworfen, die teils nicht und die neue EU-Typgenehmigung, die u. a. für schnelle dafür konzipiert wurden und daher zu Interpretations Pedelecs relevant ist, tritt am 1.1.2017 in Kraft. Was unsicherheiten führen. Mit dem aktuellen Leitfaden für müssen Industrie und Handel beachten? Welche Projekte Tauschteile, der von VSF, ZIV und dem Zedler-Institut stehen bereits auf der Agenda für die zukünftigen Arbei- gemeinsam erstellt wurde, ist nun ein Schritt für mehr ten? Der ZIV arbeitet federführend in vielen nationalen Souveränität für Hersteller und Händler gegenüber und internationalen Gremien, die sich mit der Sicher- Gewerbeaufsichtsämtern, der Bundesnetzagentur etc. heitsnormung und den gesetzlichen Regelungen befas- gelungen. Im Vortrag von Dirk Zedler wird exemplarisch sen. Die Präsentation wird die wichtigsten Fragen zum gezeigt, was Hersteller darüber hinaus im Rahmen der Thema beantworten und gibt einen Überblick über die rechtlichen Vorschriften tun können, um zusammen mit neuen Normen und Anforderungen für Fahrräder und Fachhändlern die Wünsche der Kunden bestmöglich E-Bikes. umzusetzen. Beispiele aus der Fachhandelspraxis für E-Bike-Umbauten runden den Vortrag über die Regularien für die Inverkehrbringung von Pedelecs ab. Seite 25
Podium Branche 13.30 Uhr – „Veränderte Märkte – neue Partnerschaften“ Der Markt hat sich in den letzten zehn Jahren fundamental Moderator: Markus Fritsch gewandelt: Das Verbraucherverhalten wird zunehmend Herausgeber des durch die Digitalisierung geprägt. Dadurch verändern sich velobiz.de-Magazins auch die Vertriebswege. Zugleich hat die Branche durch das E-Bike eine völlige Neudefinition erhalten. Daraus ergeben sich für die Akteure substanzielle Fragen: Wie wird sich das Verhältnis von Herstellern und Händlern verändern? Wird der Verkauf von Fahrrädern künftig direkt vom Hersteller erfolgen und der Händler nur noch als Servicestation vor Ort gebraucht? Oder verlangen die veränderten Märkte nach einer neuen Qualität vertrauensvoller Partnerschaft zwischen Herstellern und Fachhändlern? Werden die Ein- Monica Fassbender, Geschäftsführerin Velocity Stahlroß kaufsverbände künftig verstärkt zu Fahrradherstellern? Fahrrradladen GmbH, Bonn Wie ist damit umzugehen, dass die Ansprüche der Verbrau- cher an die Zuverlässigkeit der Produkte (insbesondere bei Georg Honkomp, Vorstandsvorsitzender ZEG Zweirad- E-Bikes) oft nicht mit der Produktrealität korrespondieren? Einkaufs-Genossenschaft eG, Köln Wie kann bei Reklamationen ein fairer Lastenausgleich zwischen Handel und Herstellern aussehen? Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch eBike-Systems, Robert Bosch GmbH, Reutlingen Diese und andere Fragen diskutieren Branchenexperten unter der Leitung von Markus Fritsch. Simon Lehmann, CEO, Flyer Biketec AG, Hutwil CH Seite 26 Monika Fassbender Georg Honkomp Claus Fleischer Simon Lehmann
Abschluss und Ausblick 14.30 Uhr Die politische Botschaft Zwei volle Kongresstage mit mehr als 30 Einzelveranstal- tungen – nun geht es darum, die vielen Eindrücke zu ord- nen und abzurunden. Was war besonders wichtig? Was hat berührt und bewegt? Was wird nachhaltig wirken? Bei der vivavelo Abschlussveranstaltung 2016 werden einige per- sönliche Einschätzungen von prominenten Teilnehmern und Referenten dazu gehört. Von Anfang an untrennbar mit den vivavelo Kongressen verbunden: Das Abschluss-Statement der Fahrradwirt- schaft. Hier positioniert sich die Branche mit einer klaren politischen und gesellschaftlichen Botschaft in Sachen Radverkehr. Den Entwurf des Dokuments erhalten alle Kongressteilnehmer schon am ersten Tag. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung findet dann die offizielle Beschluss- fassung statt. Das vivavelo Statement soll einen konstruk- tiven Beitrag zur radverkehrspolitischen Fachdiskussion leisten und hat vor allem dieses Ziel: Impulse setzen für mehr Fahrrad! Seite 27
vivavelo wird ermöglicht durch Sponsoren G E R M A N Y Medienpartner Ideelle Partner Grafik Blau: HKS 42 Grün: HKS 56 Seite 28
Anmeldung und impressum vivavelo Verbund Service und Fahrrad (VSF g. e. V.) Haus der Bundespressekonferenz, Büro 4203 Schiffbauerdamm 40 10117 Berlin kontakt@vivavelo.org www.vivavelo.org Anmelden können Sie sich online unter: www.vivavelo.org/anmeldung Impressum Herausgeber: Verbund Service und Fahrrad (VSF g. e. V.) Rhododendronstraße 52 b 26605 Aurich Tel: 049 41/ 991 98 51 Grafik: sence, Köln Fotos: VSF, Antonia Richter, Referenten, fotolia Februar 2016
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