IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF

Die Seite wird erstellt Hortensia-Sibylle Röder
 
WEITER LESEN
IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF
ImPuls
4. Ausgabe 2020

                                      MAGAZIN 50 +
                  Ein Ehrenamts-Projekt des „zentrum plus“ / AWO in Unterbilk

                                                                                  Wie ernähren wir
                                                                                uns in der Zukunft?

                                                                                Mit Veranstaltungskalender
IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF
4/20

In diesem Heft
                     In eigener Sache
                    Herzlich willkommen
                              4

                        Titelthema
                     Wie ernähren wir uns
                        in der Zukunft?
                            5-10, 14

                 Veranstaltungskalender
                 Oktober/November/Dezember
                           11-13

                     Außer der Reihe
                        Kneipenkultur
                            15-21

                         Kino/Film
                         Altersglühen
                            22-23

                     Impressum 23

       Wie sieht die Ernährung der Zukunft aus?
       Unser Titelthema gibt einen Vorgeschmack.
                                 Foto: Adobe Stock
IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF
Herzlich willkommen                                                              Wie ernähren wir uns in Zukunft?
Liebe Leserinnen und Leser,                 Begegnungen mit Mindestabstand,      Der Mensch muss essen um zu überleben!
                                            Mund- Nasenmasken und Hygiene-
nachdem die Ausgabe 3 der ImPuls            regeln in begrenztem Maße wieder     Es ist uns gelungen, im Laufe der Jahrtausende Pflanzen, Tiere und Um-
aufgrund der Corona-Pandemie                stattfinden.                         welt zu unseren Gunsten zu verändern. Doch jetzt können die einge-
ausfallen musste, freuen wir uns                                                 schlagenen Wege zum Ziel, den Hunger endgültig aus der Welt zu ver-
                                            Das in der Mitte dieses Magazins     treiben, unsere Lebensgrundlagen langfristig zerstören..
um so mehr, Ihnen heute die Aus-
                                            angekündigte Programm resultiert
gabe 4 präsentieren zu dürfen. Wir
                                            aus den Ende August geltenden Re-                                 Wie es begann.
hoffen, dass Ihnen die Themenaus-
                                            geln und Vorschriften. Je nachdem,
wahl gefällt und wünschen Ihnen                                                  Die Menschen in Europa waren bis vor 10.000 Jahren Jäger und Sammler. Um
                                            wie sich die Infektionszahlen ent-
viel Spaß beim Lesen.                                                            ausreichende Nahrungsmengen zu sammeln, legten sie täglich bis zu 40
                                            wickeln, sind Ergänzungen durch
Nichts ist mehr, wie es war. Wir            weitere Veranstaltungen möglich      Kilometer zurück.
alle mussten unsere Lebensge-               oder auch Terminausfälle.            Durch einen Klimawandel, der sich bis ca. 9000 v. Chr. hinzog, stiegen die
wohnheiten umstellen, und so hat            Bitte erkundigen Sie sich gerne      Temperaturen und die Niederschlagsmengen weltweit. Die Gletscher zogen
sich auch die Angebotsstruktur im           regelmäßig telefonisch oder per E-   sich zurück, und die Menschen eroberten sich die neuen Lebensräume. Sie
„zentrum plus“/AWO in Unterbilk             Mail nach dem aktuellen Stand.       konnten sich nun von den Wildgetreiden ausreichend ernähren und began-
stark verändert.                            Auch Beratungsgespräche sind in      nen sesshaft zu werden. Siedlungen wurden gegründet, und die Zähmung
                                            gewissem Rahmen auf diese Weise      von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen begann. Ebenso kultivierten
Als AWO ist es uns wichtig, unseren         oder auch als Hausbesuch mög-        sie Wildgetreide und Gemüse um die Erträge zu steigern und, der Ackerbau
Gästen einen geschützten Raum zu            lich.                                begann. Dieser historische Vorgang, genannt „Neolithische Revolution“, fing
bieten, in dem die Ansteckungsge-           Wir sind jederzeit für Sie da und    ca. 7000 v.Chr. an und war ca. 3500 v.Chr. abgeschlossen. Es war die erste
fahr so gering wie möglich ist. Ge-         informieren Sie gerne.               von vier Agrarrevolutionen.
rade weil viele unserer Besucherin-         Passen Sie weiterhin gut auf sich    Es folgte nun ein langer Zeitraum mit stetigen Verbesserungen der Methoden
nen und Besucher zur sogenannten            auf und bleiben Sie gesund.          zur Landgewinnung durch Waldrodung, Trockenlegung von Sümpfen und
Risikogruppe gehören und damit                                                   Mooren und der Ertragssteigerungen durch Fruchtwechsel- bzw. Dreifelder-
tendenziell eher weniger soziale            Ich freue mich auf unseren Kon-      wirtschaft.
Kontakte in der Öffentlichkeit pfle-        takt und grüße Sie mit den besten    Die zweite Agrarrevolution begann im 13. Jahrhundert n. Chr. mit planmäßi-
gen, ist es uns wichtig, die Möglich-       Wünschen                             ger Auswahl von Pflanzen, Saatgut und der Zucht von Tieren. Dadurch wuch-
keit zu angstfreien persönlichen                                                 sen die Erträge sehr stark, die Hungersnöte nahmen ab, und die Bevölkerung
                                            Ihre
Begegnungen zu bieten.                                                           wuchs um 1500 v. Chr. auf 500 Millionen Menschen heran.
                                            Inge Wehrmeister
Deshalb werden in sehr kleinen                                                   Die dritte Agrarrevolution erstreckte sich vom 15. bis ins 19. Jahrhundert n.
                                            Koordinatorin „zentrum plus“/AWO
Gruppen vor allem Gesundheits-                                                   Chr., und durch die Entdeckung Amerikas verbreiteten sich weltweit neue
                                            in Unterbilk
angebote unter strengen Hygiene-                                                 Kulturpflanzen wie z. B. Kartoffeln, Mais und Tomaten. Der Übergang vom
vorschriften durchgeführt. Aber             Telefon: 0211/60025-251              kleinbäuerlichen Familienbetrieb zur industrialisierten Landwirtschaft wurde
auch zu anderen Themen und An-              Mail: zentrumplus-unterbilk@awo-     durch den Einsatz von künstlichen Düngemittel und Maschinen vollzogen.
lässen können in kleinen Gruppen            duesseldorf.de                       Die Erträge stiegen weiter, und es wurden immer weniger Arbeitskräfte in der

                                        4                                                                             5
IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF
Landwirtschaft benötigt. die Arbeitslosen zogen in die städte. die stadtbe-                                         Vom Segen zum Fluch
völkerungen wuchsen dramatisch. Hier drei Beispiele:
                                                                                      die hochintensive Landwirtschaft hat sich zur größten Bedrohung für die Vielfalt
                                                                                      der Pflanzen- und tierwelt entwickelt. für immer höhere ernteerträge müssen
                                   Jahr     Berlin         London     new York City
                                                                                      die Ackerflächen vergrößert und Kunstdünger eingesetzt werden. Monokultu-
                                   1700    55.000         575.000        20.000
                                                                                      ren verdrängen die natürliche Vegetation. durch Züchtung niedrigwachsender
                                   1900   2.000.000       6.500.000    3.400.000      Pflanzen wird deren energie nicht in Höhenwachstum, sondern in samen und
                                                                                      Blüten gelenkt. Gegen das dadurch besser wachsende Unkraut müssen mehr
die vierte Agrarrevolution, die „Grüne Revolution“, begann Mitte der 1960er           Herbizide eingesetzt werden. Um das Wachstum zu beschleunigen, wurden
Jahre und trug besonders in den entwicklungsländern mit der Verwendung                den Kulturpflanzen die natürlichen Widerstandskräfte gegen schädlinge durch
von Hybridzüchtungen bei der Weizen- und Reisproduktion zu einer mehrfa-              Züchtung entfernt. es folgte der vermehrte einsatz von Pestiziden. der Wasser-
chen steigerung der erträge bei. sogar mehrere ernten im Jahr wurden mög-             bedarf der neuzüchtungen ist auch sehr viel größer geworden und verlangt
lich. Zunehmender, großflächiger einsatz von Mineraldünger, Herbiziden und            intensive Bewässerung.
Pestiziden sicherte die ernten. die Industrialisierung der nahrungsmittelpro-         Aber noch mehr Land und noch mehr Wasser wird für die Produktion von
duktion wurde auch auf die Aufzucht und Haltung der nutztiere ausgedehnt.             fleisch und Milch gebraucht. für kein anderes Konsumgut wird so viel Land
das war auch dringend nötig, denn die Bevölkerung in den entwicklungslän-             benötigt wie für die Herstellung von fleisch. fünf Milliarden Hektar Landfläche
dern wuchs so stark an, dass die Versorgung der Menschen dort mit den Mit-            werden derzeit weltweit landwirtschaftlich genutzt. davon werden allein 77
teln der alten Landwirtschaft nicht mehr gegeben war. Gentechnik optimierte           Prozent für die Produktion von tierfutter (soja und Getreide) und als Weiden
die Pflanzen so, dass sie gegen schädlinge und Pestizide resistent wurden.            benötigt. das so produzierte fleisch deckt aber nur 17 Prozent des Kalorien-
die steigerung der Produktion ließ die Lebensmittelpreise sinken, das Mehr            bedarfs der Menschheit. das ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten sollten!
an Geld geben die Verbraucher in den Industrieländern für Unterhaltungs-              Von 100 Kalorien aus nutzpflanzen, werden maximal 30 Kalorien aus fleisch.
elektronik, Automobile, Reisen und höherwertige Lebensmittel wie fleisch
und exotische früchte aus.

Wie unglaublich schnell die Weltbevölkerung wächst, lässt sich am besten
aus der Grafik ersehen!
 Quelle: UN Population Division,
 Lizenz: CCO 1.0, Grafik: Knüff

                                                                                       Quelle: www.boell.de/isswas – Grafik: Gesine Grotian, Lizenz: CC BY NC ND/3.0

                                                      6                                                                            7
IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF
da immer mehr nahrungsmittel erzeugt werden konnten, sanken deren Prei-          die grüne Lunge unserer erde, die sechs Prozent unseres sauerstoffs produ-
se. Im deutschland der 50er Jahre konnten sich die Menschen endlich satt         ziert und so viel CO2 speichert wie wir in zehn Jahren produzieren, brennt!
essen und die Lust auf besseres und exotisches essen wurde als „fresswelle“
                                                                                                                     Was ist zu tun?
ein Begriff. es folgte der Aufstieg der schnellrestaurants „Heute bleibt die
Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald“ und natürlich Mcdonalds, Burger         der Bedarf an Proteinquellen wird zunehmen. die endlichkeit der Landwirt-
King, und KfC (Kentucky fried Chicken). Mit weltweit identischen, auf ein        schaft und die folgen für den Klimawandel fordern dazu auf, in Zukunft al-
Minimum reduzierten schnellgerichten gelang es diesen Ketten, die ernäh-         ternative und nachhaltige Proteinquellen zu erschließen. ein großes Potenzial
rungsgewohnheiten innerhalb einer Generation nachhaltig zu verändern. die        bietet der Verzehr von Insekten. In Afrika, Asien, südamerika und Australien
fleischproduktion musste sich den Anforderungen nach pünktlicher Liefe-          verzehren rund zwei Milliarden Menschen Käfer, Raupen, Bienen, Ameisen,
rung und gleichbleibender Qualität von Rinder- und Hühnerfleisch anpassen.       Grillen, Heuschrecken, Wanzen und Würmer. sie werden frittiert, gebraten
Kleine Zuchtbetriebe und Landwirt*innen konnten dies nicht erfüllen, und es      und gekocht. sterneköche bieten schon Gerichte aus Mehlwürmern und Gril-
kam zu einer Konzentration bei Aufzucht und Vertrieb auf wenige fleischver-      len in ihren Gourmet-tempeln an. Bestehen Insekten doch aus den gleichen
arbeitungsbetriebe, deren Marktanteil von 21 Prozent (1970) auf heute 85         nährstoffen wie wir sie in der gewohnten nahrung finden: eiweiß, fett, Kohle-
Prozent gestiegen ist.                                                           hydrate, Vitamine, ungesättigte fettsäuren, Mineralien und Ballaststoffe.
die Weltbevölkerung hat sich in den letzten 50 Jahren verdoppelt. die welt-      die ökologischen Vorteile sind enorm. Insekten verbrauchen weniger Land,
weite fleischproduktion hat sich auf 335 Millionen tonnen verdreifacht und       noch weniger Wasser, setzen kaum Methangas frei, und auf Antibiotika kann
wird bis 2050 um 85 Prozent zunehmen.                                            völlig verzichtet werden.

 Quelle: www.boell.de/isswas – Grafik: Gesine Grotian, Lizenz: CC BY NC ND/3.0    Quelle: www.boell.de/fleischatlas – Grafik: Bartz/Stockmar, Lizenz: CC BY 4.0

die Ackerflächen für soja verdoppelten sich in den letzten 25 Jahren. Aktu-      Im Westen ist die Akzeptanz gegenüber Insekten als Lebensmittel sehr gering
ell werden im Amazonasgebiet die Wälder niedergebrannt, um noch mehr             und ruft bei vielen Menschen ekel hervor. dennoch genießen wir Hummer,
Acker- und Weideflächen zu schaffen.                                             Krebse, Krabben und Langusten, die wie die Käfer und Insekten zum stamm

                                             8                                                                                 9
IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF
Veranstaltungskalender
                                                                                                         des „zentrum plus“ / AWO in Unterbilk
                                                                                                           Siegstraße 2 • 40219 Düsseldorf

 Bilder oben: Bei einem „Selbstversuch“ standen Mehlwürmer, Grillen, und Heuschrecken sowie
                                                                                                  Oktober                      November                      Dezember
 geröstete Buffalowürmer mit Sesam und Mandeln (von links) auf dem Speisenplan.
                                                                 Bilder unten: Nicht jede(r)
                                                                 aus dem ImPuls-Redaktions­
                                                                 team war von den exoti-
                                                                 schen Snacks begeistert.
                                                                 Während Karin Köhn-Rommel
                                                                 eher angewidert schien, lie-
                                                                 ßen es sich Knüff und Inge
                                                                 Wehrmeister schmecken (von
                                                                 links). Fotos: Gerhard Bast

der Arthropoden (Gliederfüßler) gehören und mit ihnen drei Viertel aller Tier-
arten ausmachen. Die Abneigung gegen die krabbelnden und fliegenden
Verwandten ist historisch bedingt. Die geringe Landmasse Europas und meh-
rere Eiszeiten behinderten die Artenvielfalt. Nur zwei Prozent aller essbaren
Insekten kommen in Europa vor, und die sind auch noch sehr klein. Auch
galten Insekten schon immer als eine Plage. Von den zehn biblischen Plagen
waren drei Insekten: Stechmücken, Stechfliegen und Heuschrecken. So konn-
te sich keine Tradition im Insektenessen entwickeln.
 Wie kann man diese tiefsitzende Ablehnung von Insekten als
               Nahrungsquelle überwinden?
Eine Studie der Universität Osnabrück ergab, dass die Probanden Lebens-
mittel ablehnten, in denen erkennbar Insekten vorhanden waren. Wurden
z.B. Buffalowürmer zermahlen und zu Insektenburgern oder Müsliriegeln
verarbeitet, stieg die Akzeptanz an. In Deutschland ist es seit dem 1. Januar                                                                                      Foto: Gerhard Bast

2018 durch die Novel-Food-Verordnung erlaubt, Nahrungsmittel aus Insek-
ten in Supermärkten und Restaurants zu vertreiben. Damit ist sichergestellt,                                                  Bitte beachten!
dass nur für den menschlichen Verzehr gezüchtete Insekten verarbeitet wer-                      Aufgrund der aktuellen Coronalage gelten im gesamten „zentrum plus“ und bei den
den. Ob sich jetzt das Verspeisen von Insekten etabliert, hängt von engagier-                   angebotenen Kursen/Veranstaltungen strenge Hygienemaßnahmen und Abstands-
ter Aufklärung ab und auch davon, wie die schon jetzt vorhandenen Produkte                                     regeln, die zwingend eingehalten werden müssen.
den Verbraucher*innen „schmackhaft“ gemacht werden. Mittlerweile werden                              Außerdem kann es zu kurzfristigen Änderungen im Programm kommen.
                                                                         Weiter auf Seite 14
                                                                                                                    Telefonische Infos unter 0211/60025-251.

                                             10
IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF
Regelmäßige Veranstaltungen

Montag                                                                                 Donnerstag
 9:30 – 12:30 Uhr   Fußpflege♦                                                          9:45 – 10:30 Uhr   „Fit im Alter“ – Gymnastik
                    (Med. Fußpflege und Fußmassage jeweils 18,– €)                     11:00 – 12:30 Uhr   Wirbelsäulengymnastik für Frauen
10:00 – 11:00 Uhr   Bewegung und Entspannung für Frauen                                11:15 – 12:45 Uhr   Französisch für leicht Fortgeschrittene
ab 11:00 Uhr        Walking ♥                                                                              (Preisabsprache mit Kursleitung)
11:30 – 13:30 Uhr   Erster Montag im Monat                                             17:00 – 18:00 Uhr   „Mit Spaß in Bewegung bleiben“
                    Teambesprechung der Ehrenamtlichen                                 18:45 – 19:45 Uhr   Wirbelsäulengymnastik für Männer
13:00 – 15:00 Uhr   Kreativ-Gruppe: Handarbeiten und Basteln ♥                         20:00 – 21:00 Uhr   Nüchtern leben Gruppe der Anonymen Alkoholiker;
14:00 – 14:45 Uhr   REHA-Sport (Abrechnung über Krankenkasse möglich)                                      Kontakt: Nuechternleben@googlemail.com ♥
15:00 – 15:45 Uhr   REHA-Sport (Abrechnung über Krankenkasse möglich)
                                                                                       Freitag
17:00 – 18:00 Uhr   Französisch-Konversation (Preisabsprache mit Kursleitung)
20:00 – 21:00 Uhr   Nüchtern leben Gruppe der Anonymen Alkoholiker;                     9:45 – 10:45 Uhr   Sitzgymnastik
                    Kontakt: Nuechternleben@googlemail.com ♥                           11:00 – 12:00 Uhr   „Fit im Alter“ – Gymnastik
                                                                                       14:00 – 15:30 Uhr   Jeden 2. und 4. Freitag im Monat „Meditatives Tanzen“
Dienstag
                                                                                       Sonntag
 9:30 – 14:00 Uhr Erster und zweiter Dienstag im Monat
                  Ayurveda-Massage♦ (30 Minuten für 24,– €)                            10:00 – 13:00 Uhr Erster Sonntag im Monat Frühstück
10:00 – 11:30 Uhr	Einführung in Entspannungstechniken                                                    (Teilnahmegebühr: 5,50 € inkl. Kaffee oder Tee)
13:00 – 16:00 Uhr Seniorenclub ♥                                                       14:00 – 17:00 Uhr Jeden 3. Sonntag im Monat Sonntags-Treff ♥
                  Alle 14 Tage im Wechsel                                                                (Kaffee und Kuchen werden nach Verzehr berechnet)
13:00 – 16:00 Uhr Doppelkopf ♥                                                         15:00 – 17:00 Uhr Erster Sonntag im Monat „Fottal et Pottal e.V.“ ♥
                                                                                       	Treffen des Westafrikanischen Vereins
14:00 – 16:00 Uhr	Einfacher Umgang mit PC und Internet      ♥
17:00 – 18:30 Uhr Jazz-Gymnastik                                                       Einmal im Monat
20:00 – 22:00 Uhr Tai Chi
                                                                                       Dienstag	Treffen der Wohnprojektgruppe „VielWändePlus – Gelebte
Mittwoch                                                                               18:30 Uhr         Vielfalt“♦ am 31.03. / 21.04. / 12.05. / 09.06. ♥
                                                                                       Mittwoch          Trauergruppe♦ am 25.09./09.10./30.10./20.11./04.12./18.12.
 9:30 – 10:30 Uhr   Wirbelsäulengymnastik für Frauen
                                                                                       10:00 – 12:00 Uhr (mit vorheriger Anmeldung für neue Teilnehmer*innen) ♥
10:00 – 13:00 Uhr   Sozialberatung mit Natalie Buzov (♦0172/4484380)     ♥
                                                                                       jeden 1. Freitag  Singen♦ ♥
11:00 – 11:45 Uhr   „Fit im Alter“ – Gymnastik
                                                                                       14:00 – 15:00 Uhr
12:15 – 13:00 Uhr   „Der fröhliche Kreis“ – Sitztanz auch mit Rollator
                                                                                       jeden 3. Freitag  Malwerkstatt♦ mit Gabriele Rech und Christiane Tamme
14:00 – 15:00 Uhr   Sturzprävention
                                                                                       14:00 – 17:00 Uhr (Teilmahmegebühr: 10,– € inkl. Material)
14:00 – 16:00 Uhr   Rummikub ♥
                                                                                                         Wandern♦ am 18.04. / 09.05. / 14.06. Ziele auf Anfrage
15:15 – 16:15 Uhr   Gehirnjogging
19:00 – 20:00 Uhr   Ausgleichsgymnastik für Frauen

 ♦nur nach Terminabsprache/Anmeldung. Die mit ♥ gekennzeichneten Angebote sind kostenfrei; Teilnahmegebühren für die übrigen Angebote erfahren Sie telefonisch.
                          Weitere Auskünfte, Teilnahmegebühren, Anmeldungen bzw. Terminabsprachen unter Telefon: 0211/60025-251.

                                     12                                                                                     13
IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF
Fortsetzung von Seite 10
          in vielen supermärkten und im Internethandel Probiersets angeboten. sie
                                                                                                       Kneipenkultur
          enthalten die in europa gängigsten Insektenarten: Heuschrecken, Grillen,                     „schauen wir dem Volk aufs Maul!“
          Mehlwürmer und Buffalowürmer. die Insekten stammen aus zertifizierten
          europäischen Insektenfarmen, sind gefriergetrocknet und frei von Zusätzen
          und Konservierungsstoffen.

                                                 Bezugsquellen
          Auf saisonale sonderangebote bei edeka, Kaufland, Lidl und Rewe achten!
          Große Auswahl im Internet, nach „Insektenburger“ und „Insektensnack“ suchen.
          sehr gute Informationen gibt es auf folgender Website:
          https://insektenwirtschaft.de/insekten-lebensmittel/
          seien sie mutig und probieren es einmal! Am besten gemeinsam mit
          freund* innen!                                           Text: Knüff

                                               Quellenangaben
          John P. Neelsen (Landwirtschaft und Ernährung – UTOPIE kreativ, Februar 2008); David
          Foster Wallace (Am Beispiel des Hummers – KIWI-Taschenbuch, November 2010); Liza
          Marleen und Florian Fiebelkorn (Akzeptanz von Insekten als Nahrungsmittel in Deutsch-
          land – Eine quantitative Studie auf Grundlage der Theory of Planned Behavior und ernäh-
          rungspsychologischen Einflussfaktoren, Konferenz Papier Juni 2019 Universität Osna-
          brück, Abtlg. Biologiedidaktik); Ligaya Mishan (Why Aren’t We Eating More Insects? – The
          New York Times Style Magazine, September 2018); Fleischatlas 2014 und 2018 / Insek-
          tenatlas 2020 / Agraratlas 2019 (Kooperationsprojekt von Heinrich Böll-Stiftung, BUND
          Deutschland und Le Monde Diplomatique); Bodenatlas 2015 (Kooperationsprojekt von
          Heinrich Böll-Stiftung, BUND Deutschland, Le Monde Diplomatique und Institute for Ad-
          vanced Sustainabitilty Studies); Konzernatlas 2017 (Kooperationsprojekt von Heinrich
          Böll-Stiftung, BUND Deutschland und Le Monde Diplomatique, OXFAM, Rosa-Luxemburg-
          Stiftung und Germanwatch); Iss Was 2020 (Heinrich-Böll-Stiftung).

                                                                                                       Gemälde aus dem Jahr 1981 von Beate Bast-Jansen.
                Ihr Partner für ein gesundes und vitales Leben
                                                                                                       Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an „Kneipe“ denken?
                                                                                                       Genauso, wie fast jeder Mensch seine ganz spezielle

                Zentrum für Physiotherapie
                                                                                                       Lieblings-Kneipe hat, genauso unterschiedlich sind auch
                                                                                                       die Ansprüche der Kneipen-Besucher*innen an „ihre“
                Gladbacher Str. 6 • 40219 Düsseldorf • Tel.: 0211 - 33 67 94 45
Anzeige

                                                                                                       Stammkneipe. Mit den zwei folgenden Sichtweisen wird
                E-Mail: unterbilk@movearound.de • www.movearound.de
                                                                                                       ein leicht wehmütiges Resümee gezogen.                »

              20150204_AZ_120x60_Impuls.indd 1                                        04.02.15 17:20
                                                      14                                                                                        15
Hier meine Erinnerung an „Kneipe“              Und, mit der Zeit hat sich was geän-                zum Einkauf beim Grossisten? Kein               Schmalzstulle für den kleinen Hunger,
und meine Beobachtung ihres Wan-               dert. Geöffnet sind sie jetzt zumeist               Problem – klare Sache gegen ein paar            damit man weiter hierbleiben kann,
dels:                                          unterhalb der Woche erst am späten                  Bier.                                           wo es schön ist und sich so gut an-
So kannte man sie: laut, verqualmt             Nachmittag und geraucht wird nun vor                Sicher, es spricht sich Vieles rum, was         fühlt, dass man gar nicht nach Hause
und stickig. Und dafür wurden sie ge-          der Tür. Aber Vieles ist geblieben, wie             da so passiert, und wer mit wem und             gehen möchte. Für manche wird die
liebt! Schon bevor man die Tür öffnete,        es war. In Kneipen wird immer noch                  was, wann, wo gemacht hat. Großes               Kneipe zu einer Art zweitem Wohn-
wusste man, was einen erwartete.               anschaulich, handfest und lautstark                 Kopfschütteln und fragende Gesichter.           zimmer oder die allabendlich letzte,
„Blauer Dunst“, dass man fast nicht            darüber schwadroniert, warum die                    Aber, alle verzeihen schnell und verges-        soziale Einkehrstation, bevor es dann
mehr gucken oder atmen konnte, ein             Apokalypse naht oder warum welcher                  sen auch gut wieder, dass da was war.           möglicherweise wieder in die Einsam-
unglaubliches Stimmengewirr, lautes            Fußballtrainer gehen musste.                                                                        keit der eigenen 4 Wände geht.
Gelächter und klirrende Gläser. Die Be-        Dort ist man unter sich. Humor, Her-                Manchmal verirren sich „Fremde“ her-
                                                                                                   ein. Stammgäste fremdeln gerne. Wer                    „Die kleine Kneipe
dienung hob das Tablett mit den ge-            zenswärme und Solidarität zählen. Of-
füllten Biergläsern über den Kopf, um          fen und ehrlich möchte man sich be-                 ist der? Kennste die? Aber, keiner muss               in unserer Straße…“
sich durch die Menge hindurch zu               gegnen. Manchmal erwünscht, manch-                  unfreiwillig alleine oder gar einsam            Bei uns ist sie direkt an der nächsten
schlängeln. Striche auf ihre Deckel            mal vielleicht eher nicht, dringt man               sein - bereitwillig wird man schnell in         Ecke und tut gut. Sie scheint gegen die
mussten sich die Gäste dann auch               oftmals eher unerwartet tief ein in das             den Kreis mit einbezogen. Beim nächs-           Wirren der Weltpolitik und Großwirt-
schon mal selbst machen. Der Kellner           Leben des Gegenübers. Mal geht es                   ten Besuch kennt die Bedienung be-              schaft Stand halten zu können.
hatte keine Hand mehr frei.                    darum, sich über das noch geheime,                  reits deinen Vornamen und Getränke-
Egal, ob man sich vorher noch nicht            selbst entwickelte Kochrezept oder                  geschmack und fragt nur noch einmal             Im „Krokodil“ bedient die Chefin „Hexe“
kannte und wie wildfremd man sich              über die tolle, noch unberührt-unbe-                kurz „Du bekommst doch sicher …?“.              (Spitzname, da sie nun mal nicht „En-
war, ins Gespräch kam man sofort,              kannte Urlaubdestination aus zu tau-                Da kommt man doch gerne wieder.                 gelchen“ genannt werden möchte)
und per „DU“ war man auch in kürzes-           schen. Mal gilt es, Antworten zu finden             Nahrungsaufnahme? Eher Nebensa-                 noch höchstpersönlich, lässt sich auf
ter Zeit.                                      fürs Ego und Probleme, die einen gera-              che. Vielleicht bestellt man mal „für           fast jeden Gast mit kessen Sprüchen,
                                               de persönlich stark in die Knie zwin-               auf die Hand“ eine Frikadelle oder              warmen und kritischen Worten, Zeit
Kneipen sind keine Restaurants, keine          gen. Und dann kommt Nähe auf und
Cafés, keine Weinstuben. Sie sind nicht        tiefe Blicke in die Augen.
edel oder hipp oder megatrendy. Es             Das Publikum ist gemeinsam gealtert.
geht bodenständig, gemütlich und               Bekanntschaften wurden zu Freund-
urig zu. Kneipen gehören zum Ruhr-             schaften und haben sich oft schon
pott oder Rheinland wie die Kioske             über viele Jahre oder gar Jahrzehnte
und sind kaum weg zu denken. Aber              bewährt. Das genau macht den Charme
gerade das ist das Problem. So richtig         aus. Wir kennen uns untereinander, je-
voll sind Kneipen nur noch selten. Und         der kennt jeden. Und jeder hilft auch
es gibt immer weniger von ihnen. Man-          jedem. Und das nicht nur verbal. Hier
che sind plötzlich völlig verschwun-           wird angepackt. Das gilt auch für den
den, andere sind kaum wieder zu er-            Einsatz der Gäste für „ihre“ Kneipe.
                                                                                         Anzeige

kennen, haben sich in eine Cocktail-           Terrassenbepflanzung oder Lackieren
oder Shishabar verwandelt.                     der Terrassenmöbel, eine Autotour

                                          16                                                                                                  17
Noch immer zieht es                  Die Darter, eine Spezies für sich, ha-         auf dem großen Stehtisch ausgebrei-
                                                            stundenlang die eher                 ben hier einen Stützpunkt, „trinken            tet. Im „Duft“ von Knoblauch und Zwie-
                                                            Schweigsamen zu den                  sich gern Einen“ und kennen alle Düs-          beln wird ab 12 Uhr mittags stunden-
                                                            Geldspielautomaten,                  seldorfer Kneipen. Die Backgammon-             lang über „Trump“, Fußball, Politik
                                                            und die aktiv Orien-                 spieler dürfen weiterhin kommen, ob-           und, und… diskutiert, philosophiert
                                                            tierten bilden spontan               wohl sie so gut wie nie etwas verzeh-          und gerne in Gelächter ausgebrochen.
                                                            ein Trio für eine Partie             ren und stundenlang bei einem Glas             Des Volkes Sicht auf das Weltgesche-
                                                            Skat oder Knobeln und                Tee hocken bleiben. Anders geht‘s ab           hen. Oftmals wird dort früh- und recht-
                                                            quatschen       parallel             bei den Teilnehmer*innen von „neben-           zeitig entschieden, was in und von
                                                            dazu über alles, was                 an.de“, die sich immer wieder neu ken-         „der Politik“ erst viel später realisiert
                                                            gerade so anliegt.                   nen lernen – sie futtern sich beim Ken-        wird.
                                                            In diese Kneipe trauen               nenlernen nebenbei durch die Spei-
                                                            sich alle hinein – und               senkarte.                                      „Kneipe“ erlebt von Kindheitstagen
 Im „Krokodil“ fühlen sich nicht nur die Stammgäste wohl.
                                                            sei es nur, um zu fra-                                                              an. So erinnert sich „ne alde Düssel-
zum Quatschen und Supertipps für gen, ob sie mal eben die Toilette be-                           Was „für die Ohren“ gibt´s auch: Die           dorfer Jong“:
das Alltagsleben ein und wird somit nutzen ­dürfen.                                              Lesungen mit Musik sind mittlerweile           Am Ende der Arbeitswoche, wobei der
zur Vertrauten. Verführerisch, dass                                                              etabliert.                                     Samstag noch als Arbeitstag zählte,
                                                          „Serviert“                             Frisch gegründet ist ein Verein zum            machten die Männer sich am Sonntag-
man ihr nahezu alles über sich selbst
und, wie man so „tickt“, erzählt. Ei- Ja, die Chefin musste sich umstellen.                      Beisammensein mit allem Drum und               morgen „fein“ für den Frühschoppen.
gentlich hat sie ja Sozialpädagogik Es ist ein finanzieller Balanceakt, eine                     Dran, was zu einem echt deutschen              Der gute Anzug kam aus dem Schrank,
studiert, ist dann aber in der Gastro Kneipe zu führen. Nun gibt‘s auch                          Verein gehört – mit Präsidenten und            und frisch gebadet und rasiert ging es
hängen geblieben. Passt schon die ­Vegetarisches und Veganes, spezielle                          so. Jeden Samstag wird „Tacheles ge-           zur Kneipe.
Kombi. Kneipenpsychologie ist ein Tees, Mixgetränke und exotische                                redet“ á la „Internationaler Frühschop-        Hier trafen sich die Nachbarn, die Ar-
Fach für sich. Nun ist sie schon seit ­Biere. Das Umsteigen warf bei Stamm-                      pen“ und neben Leckereien vom Wo-              beitskollegen und wer sonst noch Lust
über 30 Jahren dabei und weiß genau, gästen allerdings die Frage auf, ob sie                     chenmarkt, hiesigen Metzgereien und            auf einen geselligen Vormittag hatte.
wie der Hase läuft. Instinktsicher diri- mal die „richtige“ Karte bekommen                       Bäckereien werden aktuelle Themen              In der Regel aber nur die Männer, denn
giert sie das Gäste-Orchester und weiß könnten.
um die Befindlichkeiten ihres Publi- DHL-Fahrer Rudi, der hier Pakete fürs
kums. Manchmal bleibt sie am Tisch ganze Haus abgibt, bekommt, eben-
kleben. Menschen sind einfach wichti- so wie der Getränkelieferer Gerd,
ger als die klingende Kasse. Andere schon mal nen Kaffee oder ne Cola
müssen dann halt auf ihr Getränk war- ausgegeben.
ten. Klar, sie ist verschwiegen wie ein        Der Chefin wird jede Woche von Liefe-
Grab und erzählt niemandem weiter,             rantin Brunhilde „vom Lande“ für Kar-
was sie gehört hat – Lästern über Lieb-        toffeln und Eiern auf die Rechnung
lingsgäste eingeschlossen.                     gratis einen frischer Strauß Blumen
                                                                                       Anzeige

„Sky“ wurde gekündigt – zu teuer; die          draufgelegt. Der thronte dann mitten-
Sparfächer aufgelöst – Zinspolitik.            mang auf dem Tresen.

                                          18                                                                                               19
die gute Fee des Hauses war mit der             nicht mehr gespielt. Da die Älteren so              gibt es keine bessere
Zubereitung des Sonntagsbratens be-             langsam verschwanden, kamen immer                   Auskunftei als die
schäftigt.                                      weniger Jüngere nach, die kaum noch                 dortige Kneipe. Geh
Als Zehnjähriger war das auch für mich          Interesse an einem Skat oder dem be-                hinein, grüße laut und
ein besonderer Tag. Ich bekam meine             liebten „Knobeln aus der Hand“ hatten.              freundlich und lass
Limonade, und die Männer tranken ihr            Das leckere Düsseldorfer Altbier muss-              dich von den dortigen
wohlverdientes Bier. Oder auch zwei,            te grünem Tee weichen, und die Früh-                Stammgästen         be-
drei.                                           schoppenzeit wurde zunehmend von                    schnuppern.
Dann wurde die vergangene Woche                 späten Frühstückern mit der gesamten
                                                                                                    Frage nach einigen
besprochen. Frau Schmitz hat nen                jungen Familie in Beschlag genom-
                                                                                                    Bieren den Wirt nach
Neuen, das Auto vom Pitter kam nicht            men.
                                                                                                    dem besten Angel-             Gemütliche Kneipen gibt es zum Glück noch an vielen Orten.
durch den TÜV und Oma Stine hat ihre
                                                Heute kommuniziert man übers Smart-                 platz oder der schöns-
Zähne verloren. Natürlich Fußball, Poli-
                                                phone, jeder ist mit dem neuesten                   ten Aussicht, und schon wird dieser ren wollen. Kneipen sind einzigartig.
tik und lokale Ereignisse. Je nach ge-
                                                Tratsch und Klatsch auf dem Laufen-                 noble Mann den Kontakt mit den ande- Konzerngeführte Food-Ketten oder
nossener Biermenge auch schon ein-
                                                den, und so wird immer mehr das Dis-                ren Gästen herstellen. Gute Tipps flie- schicke Mixturen aus Café, Restaurant
mal etwas lauter und hitziger.
                                                play zum Mittelpunkt einer Tischrun-                gen über den Tresen, du bedankst und Bar - seien sie noch so heimelig
Zügig kamen dann die Karten für ei-
                                                de. Wo früher wortreich und ausgiebig               dich mit einer Runde Bier und verlässt aufgemacht - können da nicht mithal-
nen zünftigen Skat auf den Tisch, und
                                                vom soeben erlebten Mallorca-Urlaub                 das Lokal mit einer Menge neuer ten. Es fehlt das Gefühl „Hier bin ich
auch der Knobelbecher mit einigen
                                                berichtet wurde, machen heute Dut-                  Freunde und guter Ratschläge. In der Mensch, hier darf ich‘s sein!“ ­(Goethe).
Würfeln durfte nicht fehlen.
                                                zende von Bildern, mal eben über den                Regel bessere, als das allwissende In-
Und genau dazu sind die Kneipen da.                                                                                                           Wie wäre es, wenn Sie ausgehen wollen,
                                                Bildschirm gewischt, die Runde.                     ternet dir je bieten könnte.
Nicht als die von Puritanern mit ge-                                                                                                          beim nächsten Mal in eine Kneipe zu
rümpfter Nase als Saufstuben definier-          Und auch das Besondere an diesem                    Es lässt sich zusammenfassen: Wer gehen? Sie werden es sicher nicht be-
ten Lasterhöhlen, sondern als Kommu-            einzigen Tag in der Woche, in der nicht             einmal in den Mikrokosmos „Kneipe“ reuen.
nikationsschwerpunkte eines Stadt-              die tägliche Arbeit im Vordergrund                  hinein geschnuppert hat, wird vermut-                     Text: Tania und Egbert Overmaat
viertels.                                       stand, ist auf der Strecke geblieben.               lich immer wieder dorthin zurückkeh-              Fotos: Gerhard Bast und Tania Overmaat

Pünktlich um 13 Uhr trank man aus,              Die in verschwenderischer Menge vor-
bezahlte und machte sich auf den                handene Freizeit gestattet jetzt jedem
Heimweg, da Muttern mit dem Essen               jederzeit einen Lokalbesuch, nur wer-                                                       HAFELSUMZÜGE
wartete. Es war Ehrensache, sich nicht          den die urigen Kneipen immer weni-                                                          seit 1889 Ihr Partner von Ort zu Ort
zu verspäten, und wenn es doch ein-             ger. Glatter Stahl und kühles Glas be-                                                      •   für Privat und Gewerbe

mal vorkam, musste Männe noch eben              stimmen das Ambiente, haben die al-                                                         •
                                                                                                                                            •
                                                                                                                                                sorgfältige Planung
                                                                                                                                                saubere Kalkulation

am Blumenladen vorbei, um seine hol-            ten Holzpaneele an den Wänden und                                                           •
                                                                                                                                            •
                                                                                                                                                zuverlässige Abwicklung
                                                                                                                                                mit Handwerker-Service

de Gattin zu besänftigen.                       die knarrenden Stühle ersetzt.                                                              •   professionelles Akten-Management

Im Lauf der Zeit wandelte sich dieser           Und so schwindet diese alte, schöne
                                                                                                    © bvz Werbeagentur GmbH | 02159-91330

                                                                                                                                            Hafels Umzüge

schöne Brauch. Nicht nur die Lokale             Tradition immer mehr, genau wie die                                                         Siempelkampstr. 110
                                                                                                                                            47803 Krefeld
                                                                                                                                                                   Heerstr. 105
                                                                                                                                                                   40227 Düsseldorf
                                                                                          Anzeige

änderten ihr Interieur von rustikal zu          Kneipen, die sie hervorgebracht hat.                                                        Tel: 02151 - 4792994
                                                                                                                                            Fax: 02151 - 774011
                                                                                                                                                                   Tel: 0211 - 54215810
                                                                                                                                                                   Fax: 0211 - 466509
                                                                                                                                                                                          info@hafels.de
                                                                                                                                                                                          www.hafels.de

modern, auch die Spielchen wurden               Aber kommst du in einen fremden Ort,

                                           20                                                                                                                                                21
Kinotipps –                                                mitzumachen („Fühle mich wie auf
                                                                                          dem Markt“). Er kann aber zum Weiter-
                                                                                                                                           Film ist, wie lebendig die Dar­
                                                                                                                                           steller*innen agieren. Wie sie zögern,

                               Filmempfehlung                                             machen überredet werden und öffnet
                                                                                          sich doch noch. Angela Winkler sucht
                                                                                                                                           nach Worten ringen, wie sie in Fahrt
                                                                                                                                           geraten und auf ihr Gegenüber reagie-
                                                                                          einen Partner für’s richtige Reisen.             ren. Sie spielen so echt; eben nicht wie
Altersglühen – Speed Dating für Senior*innen                                              Nicht Mallorca im Rentnerclub, son-              Figuren aus einem Drehbuch. Wie geht
                                                                                          dern Russland ganz weit draußen, da              sowas? Der Regisseur Jan Georg
Allein sein ist Mist! Allein und alt                                                      wo es keine Straßen mehr gibt. Matthi-           ­Schütte, er spielt auch den Moderator
sein ist ganz großer Mist!                                                                as Habich ist der Schriftsteller, der be-        Matysek, hat einen Dialogfilm geschaf-
Keine Partner*in mehr da: Davon                                                           wundert werden will und sich selbst              fen, der ohne Drehbuch funktioniert.
gelaufen, dement geworden, ge-                                                            sucht. Brigitte Janner will einfach nur          Die Schauspieler*innen haben nur die
storben. Das Sehnen nach Nähe,                                                            Sex. Michael Gwisdek sucht eine Frau,            Idee einer Figur erhalten, die sie dar-
Gesprächen, Berührungen und                                                               eigentlich nur zum Kochen und Auf-               stellen sollen. Da sie nicht wussten,
Sex ist noch nicht verschwun-                                                             räumen. Er ist mit dabei, weil sein              welche Figur ihre Kollegen*innen
den. Wie ändern? Was tun?                                                                 Kumpel Jörg Gudzuhn zu schüchtern                ­darstellen sollten, mussten sie mit
                                                                                          ist und er ihm beistehen will. Hildegard          höchster Konzentration oder aus dem
Express Flirten soll die Lösung sein.                                                     Schmahl lebte die letzten 20 Jahre al-            Bauch heraus agieren. Es ist ihnen
Mit dieser Idee erhofft sich der Unter-                                                   lein und will jetzt nicht mehr vom Sex            ganz großartig gelungen! Der Film ist
nehmer Matysek das große Geschäft.                                                        träumen. Sie lebt nach jedem Männer-              an zwei Dreh­tagen mit 19 Kameras
Er lädt Damen und Herren zwischen                                                         wechsel immer mehr auf, wird mutiger              ohne Wieder­holungen aufgenommen
Mitte 60 und Ende 80 in eine schmu-                                                       und kann ihre Wünsche immer klarer                worden.
cke Villa ein. Für einen Beitrag von 50                                                   äußern. Das Wunderbare an diesem                                      Text: Knüff / Foto: WDR
Euro erhalten sie die Gelegenheit, sich
gegenseitig kennen zu lernen. Dazu                                                         Impressum
haben sich zwölf Personen eingefun-            geln der Telefone begannen. Hier fin-       Herausgeber: Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf e.V. „zentrum plus“ / AWO in Un-
den. Sechs Herren, sechs Damen und             den die Begegnungen nach Plan statt.        terbilk, Siegstraße 2, 40219 Düsseldorf, Telefon: 0211 60025-251,
dazu Hilde Matysek, die Mutter des             Wenn sieben Minuten vorbei sind, bim-       Fax: 0211 60025-242, E-Mail:zentrumplus-unterbilk@awo-duesseldorf.de
                                                                                           Redaktionsteam: Karin Köhn-Rommel, Inge Wehrmeister, ­Tania Overmaat,
Moderators. Sie ist neugierig darauf,          melt das Glöckchen. Die Herren blei-        Gerhard Bast, Knüff (Wolfgang Müller), Markus Kühnel
was ihr Sohn da so treibt. Sie ist auch        ben sitzen, und Damen wechseln an           Unterstützt von der Öffentlichkeitsarbeit der AWO Düsseldorf.
nicht abgeneigt, sich in das Wechsel-          den nächsten Tisch oder an die Bar.         Umschlagfoto: Adobe Stock
spiel einzureihen und dabei ihre Wir-          Die Darsteller*innen sind das Beste,        Auflage: 2.000 Exemplare – Das Magazin erscheint alle drei Monate.
                                               was Deutschland in dieser Altersklasse      Druck: Gemeindebriefdruckerei, 29393 Groß Oesingen
kung auf die jeweiligen Partner auszu-
                                                                                           Das ImPuls-Magazin ist ein Gemeinschaftswerk. Ideen und redaktionelle Bei-
probieren. Der Rentner*innen-Reigen            zu bieten hat. Die Jüngste ist 75 und       träge werden eingebracht, im Redaktionsteam diskutiert und durch mehr-
beginnt. Die Szenerie erinnert entfernt        der Älteste ist 91. Senta Berger ist die    heitliche Entscheidung angenommen. Sofern nicht anders angegeben, liegt
an Tanzlokale aus den 60er Jahren, in          ehemalige Unternehmerin, die sich           das Urheberrecht bei der Redaktion.
denen die Besucher*innen an numme-             ­allen überlegen fühlt und daran schei-     Manuskripte, Fotos, Kritik und Hinweise an: impuls.team@t-online.de oder
                                                                                           o.g. Anschrift. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die
rierten Tischen mit Telefonen saßen             tert. Mario Adorf ist der langjährige
                                                                                           Meinung des Herausgebers dar.
und die Annäherungen mit dem Klin-              Witwer, verliert schnell die Lust hier

                                          22                                                                                          23
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
„zentrum plus“ / AWO in Unterbilk • Siegstraße 2 • 40219 Düseldorf
Sie können auch lesen