IMPULS WIE ERNÄHREN WIR UNS IN DER ZUKUNFT? - AWO DÜSSELDORF
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ImPuls 4. Ausgabe 2020 MAGAZIN 50 + Ein Ehrenamts-Projekt des „zentrum plus“ / AWO in Unterbilk Wie ernähren wir uns in der Zukunft? Mit Veranstaltungskalender
4/20 In diesem Heft In eigener Sache Herzlich willkommen 4 Titelthema Wie ernähren wir uns in der Zukunft? 5-10, 14 Veranstaltungskalender Oktober/November/Dezember 11-13 Außer der Reihe Kneipenkultur 15-21 Kino/Film Altersglühen 22-23 Impressum 23 Wie sieht die Ernährung der Zukunft aus? Unser Titelthema gibt einen Vorgeschmack. Foto: Adobe Stock
Herzlich willkommen Wie ernähren wir uns in Zukunft? Liebe Leserinnen und Leser, Begegnungen mit Mindestabstand, Der Mensch muss essen um zu überleben! Mund- Nasenmasken und Hygiene- nachdem die Ausgabe 3 der ImPuls regeln in begrenztem Maße wieder Es ist uns gelungen, im Laufe der Jahrtausende Pflanzen, Tiere und Um- aufgrund der Corona-Pandemie stattfinden. welt zu unseren Gunsten zu verändern. Doch jetzt können die einge- ausfallen musste, freuen wir uns schlagenen Wege zum Ziel, den Hunger endgültig aus der Welt zu ver- Das in der Mitte dieses Magazins treiben, unsere Lebensgrundlagen langfristig zerstören.. um so mehr, Ihnen heute die Aus- angekündigte Programm resultiert gabe 4 präsentieren zu dürfen. Wir aus den Ende August geltenden Re- Wie es begann. hoffen, dass Ihnen die Themenaus- geln und Vorschriften. Je nachdem, wahl gefällt und wünschen Ihnen Die Menschen in Europa waren bis vor 10.000 Jahren Jäger und Sammler. Um wie sich die Infektionszahlen ent- viel Spaß beim Lesen. ausreichende Nahrungsmengen zu sammeln, legten sie täglich bis zu 40 wickeln, sind Ergänzungen durch Nichts ist mehr, wie es war. Wir weitere Veranstaltungen möglich Kilometer zurück. alle mussten unsere Lebensge- oder auch Terminausfälle. Durch einen Klimawandel, der sich bis ca. 9000 v. Chr. hinzog, stiegen die wohnheiten umstellen, und so hat Bitte erkundigen Sie sich gerne Temperaturen und die Niederschlagsmengen weltweit. Die Gletscher zogen sich auch die Angebotsstruktur im regelmäßig telefonisch oder per E- sich zurück, und die Menschen eroberten sich die neuen Lebensräume. Sie „zentrum plus“/AWO in Unterbilk Mail nach dem aktuellen Stand. konnten sich nun von den Wildgetreiden ausreichend ernähren und began- stark verändert. Auch Beratungsgespräche sind in nen sesshaft zu werden. Siedlungen wurden gegründet, und die Zähmung gewissem Rahmen auf diese Weise von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen begann. Ebenso kultivierten Als AWO ist es uns wichtig, unseren oder auch als Hausbesuch mög- sie Wildgetreide und Gemüse um die Erträge zu steigern und, der Ackerbau Gästen einen geschützten Raum zu lich. begann. Dieser historische Vorgang, genannt „Neolithische Revolution“, fing bieten, in dem die Ansteckungsge- Wir sind jederzeit für Sie da und ca. 7000 v.Chr. an und war ca. 3500 v.Chr. abgeschlossen. Es war die erste fahr so gering wie möglich ist. Ge- informieren Sie gerne. von vier Agrarrevolutionen. rade weil viele unserer Besucherin- Passen Sie weiterhin gut auf sich Es folgte nun ein langer Zeitraum mit stetigen Verbesserungen der Methoden nen und Besucher zur sogenannten auf und bleiben Sie gesund. zur Landgewinnung durch Waldrodung, Trockenlegung von Sümpfen und Risikogruppe gehören und damit Mooren und der Ertragssteigerungen durch Fruchtwechsel- bzw. Dreifelder- tendenziell eher weniger soziale Ich freue mich auf unseren Kon- wirtschaft. Kontakte in der Öffentlichkeit pfle- takt und grüße Sie mit den besten Die zweite Agrarrevolution begann im 13. Jahrhundert n. Chr. mit planmäßi- gen, ist es uns wichtig, die Möglich- Wünschen ger Auswahl von Pflanzen, Saatgut und der Zucht von Tieren. Dadurch wuch- keit zu angstfreien persönlichen sen die Erträge sehr stark, die Hungersnöte nahmen ab, und die Bevölkerung Ihre Begegnungen zu bieten. wuchs um 1500 v. Chr. auf 500 Millionen Menschen heran. Inge Wehrmeister Deshalb werden in sehr kleinen Die dritte Agrarrevolution erstreckte sich vom 15. bis ins 19. Jahrhundert n. Koordinatorin „zentrum plus“/AWO Gruppen vor allem Gesundheits- Chr., und durch die Entdeckung Amerikas verbreiteten sich weltweit neue in Unterbilk angebote unter strengen Hygiene- Kulturpflanzen wie z. B. Kartoffeln, Mais und Tomaten. Der Übergang vom vorschriften durchgeführt. Aber Telefon: 0211/60025-251 kleinbäuerlichen Familienbetrieb zur industrialisierten Landwirtschaft wurde auch zu anderen Themen und An- Mail: zentrumplus-unterbilk@awo- durch den Einsatz von künstlichen Düngemittel und Maschinen vollzogen. lässen können in kleinen Gruppen duesseldorf.de Die Erträge stiegen weiter, und es wurden immer weniger Arbeitskräfte in der 4 5
Landwirtschaft benötigt. die Arbeitslosen zogen in die städte. die stadtbe- Vom Segen zum Fluch völkerungen wuchsen dramatisch. Hier drei Beispiele: die hochintensive Landwirtschaft hat sich zur größten Bedrohung für die Vielfalt der Pflanzen- und tierwelt entwickelt. für immer höhere ernteerträge müssen Jahr Berlin London new York City die Ackerflächen vergrößert und Kunstdünger eingesetzt werden. Monokultu- 1700 55.000 575.000 20.000 ren verdrängen die natürliche Vegetation. durch Züchtung niedrigwachsender 1900 2.000.000 6.500.000 3.400.000 Pflanzen wird deren energie nicht in Höhenwachstum, sondern in samen und Blüten gelenkt. Gegen das dadurch besser wachsende Unkraut müssen mehr die vierte Agrarrevolution, die „Grüne Revolution“, begann Mitte der 1960er Herbizide eingesetzt werden. Um das Wachstum zu beschleunigen, wurden Jahre und trug besonders in den entwicklungsländern mit der Verwendung den Kulturpflanzen die natürlichen Widerstandskräfte gegen schädlinge durch von Hybridzüchtungen bei der Weizen- und Reisproduktion zu einer mehrfa- Züchtung entfernt. es folgte der vermehrte einsatz von Pestiziden. der Wasser- chen steigerung der erträge bei. sogar mehrere ernten im Jahr wurden mög- bedarf der neuzüchtungen ist auch sehr viel größer geworden und verlangt lich. Zunehmender, großflächiger einsatz von Mineraldünger, Herbiziden und intensive Bewässerung. Pestiziden sicherte die ernten. die Industrialisierung der nahrungsmittelpro- Aber noch mehr Land und noch mehr Wasser wird für die Produktion von duktion wurde auch auf die Aufzucht und Haltung der nutztiere ausgedehnt. fleisch und Milch gebraucht. für kein anderes Konsumgut wird so viel Land das war auch dringend nötig, denn die Bevölkerung in den entwicklungslän- benötigt wie für die Herstellung von fleisch. fünf Milliarden Hektar Landfläche dern wuchs so stark an, dass die Versorgung der Menschen dort mit den Mit- werden derzeit weltweit landwirtschaftlich genutzt. davon werden allein 77 teln der alten Landwirtschaft nicht mehr gegeben war. Gentechnik optimierte Prozent für die Produktion von tierfutter (soja und Getreide) und als Weiden die Pflanzen so, dass sie gegen schädlinge und Pestizide resistent wurden. benötigt. das so produzierte fleisch deckt aber nur 17 Prozent des Kalorien- die steigerung der Produktion ließ die Lebensmittelpreise sinken, das Mehr bedarfs der Menschheit. das ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten sollten! an Geld geben die Verbraucher in den Industrieländern für Unterhaltungs- Von 100 Kalorien aus nutzpflanzen, werden maximal 30 Kalorien aus fleisch. elektronik, Automobile, Reisen und höherwertige Lebensmittel wie fleisch und exotische früchte aus. Wie unglaublich schnell die Weltbevölkerung wächst, lässt sich am besten aus der Grafik ersehen! Quelle: UN Population Division, Lizenz: CCO 1.0, Grafik: Knüff Quelle: www.boell.de/isswas – Grafik: Gesine Grotian, Lizenz: CC BY NC ND/3.0 6 7
da immer mehr nahrungsmittel erzeugt werden konnten, sanken deren Prei- die grüne Lunge unserer erde, die sechs Prozent unseres sauerstoffs produ- se. Im deutschland der 50er Jahre konnten sich die Menschen endlich satt ziert und so viel CO2 speichert wie wir in zehn Jahren produzieren, brennt! essen und die Lust auf besseres und exotisches essen wurde als „fresswelle“ Was ist zu tun? ein Begriff. es folgte der Aufstieg der schnellrestaurants „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald“ und natürlich Mcdonalds, Burger der Bedarf an Proteinquellen wird zunehmen. die endlichkeit der Landwirt- King, und KfC (Kentucky fried Chicken). Mit weltweit identischen, auf ein schaft und die folgen für den Klimawandel fordern dazu auf, in Zukunft al- Minimum reduzierten schnellgerichten gelang es diesen Ketten, die ernäh- ternative und nachhaltige Proteinquellen zu erschließen. ein großes Potenzial rungsgewohnheiten innerhalb einer Generation nachhaltig zu verändern. die bietet der Verzehr von Insekten. In Afrika, Asien, südamerika und Australien fleischproduktion musste sich den Anforderungen nach pünktlicher Liefe- verzehren rund zwei Milliarden Menschen Käfer, Raupen, Bienen, Ameisen, rung und gleichbleibender Qualität von Rinder- und Hühnerfleisch anpassen. Grillen, Heuschrecken, Wanzen und Würmer. sie werden frittiert, gebraten Kleine Zuchtbetriebe und Landwirt*innen konnten dies nicht erfüllen, und es und gekocht. sterneköche bieten schon Gerichte aus Mehlwürmern und Gril- kam zu einer Konzentration bei Aufzucht und Vertrieb auf wenige fleischver- len in ihren Gourmet-tempeln an. Bestehen Insekten doch aus den gleichen arbeitungsbetriebe, deren Marktanteil von 21 Prozent (1970) auf heute 85 nährstoffen wie wir sie in der gewohnten nahrung finden: eiweiß, fett, Kohle- Prozent gestiegen ist. hydrate, Vitamine, ungesättigte fettsäuren, Mineralien und Ballaststoffe. die Weltbevölkerung hat sich in den letzten 50 Jahren verdoppelt. die welt- die ökologischen Vorteile sind enorm. Insekten verbrauchen weniger Land, weite fleischproduktion hat sich auf 335 Millionen tonnen verdreifacht und noch weniger Wasser, setzen kaum Methangas frei, und auf Antibiotika kann wird bis 2050 um 85 Prozent zunehmen. völlig verzichtet werden. Quelle: www.boell.de/isswas – Grafik: Gesine Grotian, Lizenz: CC BY NC ND/3.0 Quelle: www.boell.de/fleischatlas – Grafik: Bartz/Stockmar, Lizenz: CC BY 4.0 die Ackerflächen für soja verdoppelten sich in den letzten 25 Jahren. Aktu- Im Westen ist die Akzeptanz gegenüber Insekten als Lebensmittel sehr gering ell werden im Amazonasgebiet die Wälder niedergebrannt, um noch mehr und ruft bei vielen Menschen ekel hervor. dennoch genießen wir Hummer, Acker- und Weideflächen zu schaffen. Krebse, Krabben und Langusten, die wie die Käfer und Insekten zum stamm 8 9
Veranstaltungskalender des „zentrum plus“ / AWO in Unterbilk Siegstraße 2 • 40219 Düsseldorf Bilder oben: Bei einem „Selbstversuch“ standen Mehlwürmer, Grillen, und Heuschrecken sowie Oktober November Dezember geröstete Buffalowürmer mit Sesam und Mandeln (von links) auf dem Speisenplan. Bilder unten: Nicht jede(r) aus dem ImPuls-Redaktions team war von den exoti- schen Snacks begeistert. Während Karin Köhn-Rommel eher angewidert schien, lie- ßen es sich Knüff und Inge Wehrmeister schmecken (von links). Fotos: Gerhard Bast der Arthropoden (Gliederfüßler) gehören und mit ihnen drei Viertel aller Tier- arten ausmachen. Die Abneigung gegen die krabbelnden und fliegenden Verwandten ist historisch bedingt. Die geringe Landmasse Europas und meh- rere Eiszeiten behinderten die Artenvielfalt. Nur zwei Prozent aller essbaren Insekten kommen in Europa vor, und die sind auch noch sehr klein. Auch galten Insekten schon immer als eine Plage. Von den zehn biblischen Plagen waren drei Insekten: Stechmücken, Stechfliegen und Heuschrecken. So konn- te sich keine Tradition im Insektenessen entwickeln. Wie kann man diese tiefsitzende Ablehnung von Insekten als Nahrungsquelle überwinden? Eine Studie der Universität Osnabrück ergab, dass die Probanden Lebens- mittel ablehnten, in denen erkennbar Insekten vorhanden waren. Wurden z.B. Buffalowürmer zermahlen und zu Insektenburgern oder Müsliriegeln verarbeitet, stieg die Akzeptanz an. In Deutschland ist es seit dem 1. Januar Foto: Gerhard Bast 2018 durch die Novel-Food-Verordnung erlaubt, Nahrungsmittel aus Insek- ten in Supermärkten und Restaurants zu vertreiben. Damit ist sichergestellt, Bitte beachten! dass nur für den menschlichen Verzehr gezüchtete Insekten verarbeitet wer- Aufgrund der aktuellen Coronalage gelten im gesamten „zentrum plus“ und bei den den. Ob sich jetzt das Verspeisen von Insekten etabliert, hängt von engagier- angebotenen Kursen/Veranstaltungen strenge Hygienemaßnahmen und Abstands- ter Aufklärung ab und auch davon, wie die schon jetzt vorhandenen Produkte regeln, die zwingend eingehalten werden müssen. den Verbraucher*innen „schmackhaft“ gemacht werden. Mittlerweile werden Außerdem kann es zu kurzfristigen Änderungen im Programm kommen. Weiter auf Seite 14 Telefonische Infos unter 0211/60025-251. 10
Regelmäßige Veranstaltungen Montag Donnerstag 9:30 – 12:30 Uhr Fußpflege♦ 9:45 – 10:30 Uhr „Fit im Alter“ – Gymnastik (Med. Fußpflege und Fußmassage jeweils 18,– €) 11:00 – 12:30 Uhr Wirbelsäulengymnastik für Frauen 10:00 – 11:00 Uhr Bewegung und Entspannung für Frauen 11:15 – 12:45 Uhr Französisch für leicht Fortgeschrittene ab 11:00 Uhr Walking ♥ (Preisabsprache mit Kursleitung) 11:30 – 13:30 Uhr Erster Montag im Monat 17:00 – 18:00 Uhr „Mit Spaß in Bewegung bleiben“ Teambesprechung der Ehrenamtlichen 18:45 – 19:45 Uhr Wirbelsäulengymnastik für Männer 13:00 – 15:00 Uhr Kreativ-Gruppe: Handarbeiten und Basteln ♥ 20:00 – 21:00 Uhr Nüchtern leben Gruppe der Anonymen Alkoholiker; 14:00 – 14:45 Uhr REHA-Sport (Abrechnung über Krankenkasse möglich) Kontakt: Nuechternleben@googlemail.com ♥ 15:00 – 15:45 Uhr REHA-Sport (Abrechnung über Krankenkasse möglich) Freitag 17:00 – 18:00 Uhr Französisch-Konversation (Preisabsprache mit Kursleitung) 20:00 – 21:00 Uhr Nüchtern leben Gruppe der Anonymen Alkoholiker; 9:45 – 10:45 Uhr Sitzgymnastik Kontakt: Nuechternleben@googlemail.com ♥ 11:00 – 12:00 Uhr „Fit im Alter“ – Gymnastik 14:00 – 15:30 Uhr Jeden 2. und 4. Freitag im Monat „Meditatives Tanzen“ Dienstag Sonntag 9:30 – 14:00 Uhr Erster und zweiter Dienstag im Monat Ayurveda-Massage♦ (30 Minuten für 24,– €) 10:00 – 13:00 Uhr Erster Sonntag im Monat Frühstück 10:00 – 11:30 Uhr Einführung in Entspannungstechniken (Teilnahmegebühr: 5,50 € inkl. Kaffee oder Tee) 13:00 – 16:00 Uhr Seniorenclub ♥ 14:00 – 17:00 Uhr Jeden 3. Sonntag im Monat Sonntags-Treff ♥ Alle 14 Tage im Wechsel (Kaffee und Kuchen werden nach Verzehr berechnet) 13:00 – 16:00 Uhr Doppelkopf ♥ 15:00 – 17:00 Uhr Erster Sonntag im Monat „Fottal et Pottal e.V.“ ♥ Treffen des Westafrikanischen Vereins 14:00 – 16:00 Uhr Einfacher Umgang mit PC und Internet ♥ 17:00 – 18:30 Uhr Jazz-Gymnastik Einmal im Monat 20:00 – 22:00 Uhr Tai Chi Dienstag Treffen der Wohnprojektgruppe „VielWändePlus – Gelebte Mittwoch 18:30 Uhr Vielfalt“♦ am 31.03. / 21.04. / 12.05. / 09.06. ♥ Mittwoch Trauergruppe♦ am 25.09./09.10./30.10./20.11./04.12./18.12. 9:30 – 10:30 Uhr Wirbelsäulengymnastik für Frauen 10:00 – 12:00 Uhr (mit vorheriger Anmeldung für neue Teilnehmer*innen) ♥ 10:00 – 13:00 Uhr Sozialberatung mit Natalie Buzov (♦0172/4484380) ♥ jeden 1. Freitag Singen♦ ♥ 11:00 – 11:45 Uhr „Fit im Alter“ – Gymnastik 14:00 – 15:00 Uhr 12:15 – 13:00 Uhr „Der fröhliche Kreis“ – Sitztanz auch mit Rollator jeden 3. Freitag Malwerkstatt♦ mit Gabriele Rech und Christiane Tamme 14:00 – 15:00 Uhr Sturzprävention 14:00 – 17:00 Uhr (Teilmahmegebühr: 10,– € inkl. Material) 14:00 – 16:00 Uhr Rummikub ♥ Wandern♦ am 18.04. / 09.05. / 14.06. Ziele auf Anfrage 15:15 – 16:15 Uhr Gehirnjogging 19:00 – 20:00 Uhr Ausgleichsgymnastik für Frauen ♦nur nach Terminabsprache/Anmeldung. Die mit ♥ gekennzeichneten Angebote sind kostenfrei; Teilnahmegebühren für die übrigen Angebote erfahren Sie telefonisch. Weitere Auskünfte, Teilnahmegebühren, Anmeldungen bzw. Terminabsprachen unter Telefon: 0211/60025-251. 12 13
Fortsetzung von Seite 10 in vielen supermärkten und im Internethandel Probiersets angeboten. sie Kneipenkultur enthalten die in europa gängigsten Insektenarten: Heuschrecken, Grillen, „schauen wir dem Volk aufs Maul!“ Mehlwürmer und Buffalowürmer. die Insekten stammen aus zertifizierten europäischen Insektenfarmen, sind gefriergetrocknet und frei von Zusätzen und Konservierungsstoffen. Bezugsquellen Auf saisonale sonderangebote bei edeka, Kaufland, Lidl und Rewe achten! Große Auswahl im Internet, nach „Insektenburger“ und „Insektensnack“ suchen. sehr gute Informationen gibt es auf folgender Website: https://insektenwirtschaft.de/insekten-lebensmittel/ seien sie mutig und probieren es einmal! Am besten gemeinsam mit freund* innen! Text: Knüff Quellenangaben John P. Neelsen (Landwirtschaft und Ernährung – UTOPIE kreativ, Februar 2008); David Foster Wallace (Am Beispiel des Hummers – KIWI-Taschenbuch, November 2010); Liza Marleen und Florian Fiebelkorn (Akzeptanz von Insekten als Nahrungsmittel in Deutsch- land – Eine quantitative Studie auf Grundlage der Theory of Planned Behavior und ernäh- rungspsychologischen Einflussfaktoren, Konferenz Papier Juni 2019 Universität Osna- brück, Abtlg. Biologiedidaktik); Ligaya Mishan (Why Aren’t We Eating More Insects? – The New York Times Style Magazine, September 2018); Fleischatlas 2014 und 2018 / Insek- tenatlas 2020 / Agraratlas 2019 (Kooperationsprojekt von Heinrich Böll-Stiftung, BUND Deutschland und Le Monde Diplomatique); Bodenatlas 2015 (Kooperationsprojekt von Heinrich Böll-Stiftung, BUND Deutschland, Le Monde Diplomatique und Institute for Ad- vanced Sustainabitilty Studies); Konzernatlas 2017 (Kooperationsprojekt von Heinrich Böll-Stiftung, BUND Deutschland und Le Monde Diplomatique, OXFAM, Rosa-Luxemburg- Stiftung und Germanwatch); Iss Was 2020 (Heinrich-Böll-Stiftung). Gemälde aus dem Jahr 1981 von Beate Bast-Jansen. Ihr Partner für ein gesundes und vitales Leben Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an „Kneipe“ denken? Genauso, wie fast jeder Mensch seine ganz spezielle Zentrum für Physiotherapie Lieblings-Kneipe hat, genauso unterschiedlich sind auch die Ansprüche der Kneipen-Besucher*innen an „ihre“ Gladbacher Str. 6 • 40219 Düsseldorf • Tel.: 0211 - 33 67 94 45 Anzeige Stammkneipe. Mit den zwei folgenden Sichtweisen wird E-Mail: unterbilk@movearound.de • www.movearound.de ein leicht wehmütiges Resümee gezogen. » 20150204_AZ_120x60_Impuls.indd 1 04.02.15 17:20 14 15
Hier meine Erinnerung an „Kneipe“ Und, mit der Zeit hat sich was geän- zum Einkauf beim Grossisten? Kein Schmalzstulle für den kleinen Hunger, und meine Beobachtung ihres Wan- dert. Geöffnet sind sie jetzt zumeist Problem – klare Sache gegen ein paar damit man weiter hierbleiben kann, dels: unterhalb der Woche erst am späten Bier. wo es schön ist und sich so gut an- So kannte man sie: laut, verqualmt Nachmittag und geraucht wird nun vor Sicher, es spricht sich Vieles rum, was fühlt, dass man gar nicht nach Hause und stickig. Und dafür wurden sie ge- der Tür. Aber Vieles ist geblieben, wie da so passiert, und wer mit wem und gehen möchte. Für manche wird die liebt! Schon bevor man die Tür öffnete, es war. In Kneipen wird immer noch was, wann, wo gemacht hat. Großes Kneipe zu einer Art zweitem Wohn- wusste man, was einen erwartete. anschaulich, handfest und lautstark Kopfschütteln und fragende Gesichter. zimmer oder die allabendlich letzte, „Blauer Dunst“, dass man fast nicht darüber schwadroniert, warum die Aber, alle verzeihen schnell und verges- soziale Einkehrstation, bevor es dann mehr gucken oder atmen konnte, ein Apokalypse naht oder warum welcher sen auch gut wieder, dass da was war. möglicherweise wieder in die Einsam- unglaubliches Stimmengewirr, lautes Fußballtrainer gehen musste. keit der eigenen 4 Wände geht. Gelächter und klirrende Gläser. Die Be- Dort ist man unter sich. Humor, Her- Manchmal verirren sich „Fremde“ her- ein. Stammgäste fremdeln gerne. Wer „Die kleine Kneipe dienung hob das Tablett mit den ge- zenswärme und Solidarität zählen. Of- füllten Biergläsern über den Kopf, um fen und ehrlich möchte man sich be- ist der? Kennste die? Aber, keiner muss in unserer Straße…“ sich durch die Menge hindurch zu gegnen. Manchmal erwünscht, manch- unfreiwillig alleine oder gar einsam Bei uns ist sie direkt an der nächsten schlängeln. Striche auf ihre Deckel mal vielleicht eher nicht, dringt man sein - bereitwillig wird man schnell in Ecke und tut gut. Sie scheint gegen die mussten sich die Gäste dann auch oftmals eher unerwartet tief ein in das den Kreis mit einbezogen. Beim nächs- Wirren der Weltpolitik und Großwirt- schon mal selbst machen. Der Kellner Leben des Gegenübers. Mal geht es ten Besuch kennt die Bedienung be- schaft Stand halten zu können. hatte keine Hand mehr frei. darum, sich über das noch geheime, reits deinen Vornamen und Getränke- Egal, ob man sich vorher noch nicht selbst entwickelte Kochrezept oder geschmack und fragt nur noch einmal Im „Krokodil“ bedient die Chefin „Hexe“ kannte und wie wildfremd man sich über die tolle, noch unberührt-unbe- kurz „Du bekommst doch sicher …?“. (Spitzname, da sie nun mal nicht „En- war, ins Gespräch kam man sofort, kannte Urlaubdestination aus zu tau- Da kommt man doch gerne wieder. gelchen“ genannt werden möchte) und per „DU“ war man auch in kürzes- schen. Mal gilt es, Antworten zu finden Nahrungsaufnahme? Eher Nebensa- noch höchstpersönlich, lässt sich auf ter Zeit. fürs Ego und Probleme, die einen gera- che. Vielleicht bestellt man mal „für fast jeden Gast mit kessen Sprüchen, de persönlich stark in die Knie zwin- auf die Hand“ eine Frikadelle oder warmen und kritischen Worten, Zeit Kneipen sind keine Restaurants, keine gen. Und dann kommt Nähe auf und Cafés, keine Weinstuben. Sie sind nicht tiefe Blicke in die Augen. edel oder hipp oder megatrendy. Es Das Publikum ist gemeinsam gealtert. geht bodenständig, gemütlich und Bekanntschaften wurden zu Freund- urig zu. Kneipen gehören zum Ruhr- schaften und haben sich oft schon pott oder Rheinland wie die Kioske über viele Jahre oder gar Jahrzehnte und sind kaum weg zu denken. Aber bewährt. Das genau macht den Charme gerade das ist das Problem. So richtig aus. Wir kennen uns untereinander, je- voll sind Kneipen nur noch selten. Und der kennt jeden. Und jeder hilft auch es gibt immer weniger von ihnen. Man- jedem. Und das nicht nur verbal. Hier che sind plötzlich völlig verschwun- wird angepackt. Das gilt auch für den den, andere sind kaum wieder zu er- Einsatz der Gäste für „ihre“ Kneipe. Anzeige kennen, haben sich in eine Cocktail- Terrassenbepflanzung oder Lackieren oder Shishabar verwandelt. der Terrassenmöbel, eine Autotour 16 17
Noch immer zieht es Die Darter, eine Spezies für sich, ha- auf dem großen Stehtisch ausgebrei- stundenlang die eher ben hier einen Stützpunkt, „trinken tet. Im „Duft“ von Knoblauch und Zwie- Schweigsamen zu den sich gern Einen“ und kennen alle Düs- beln wird ab 12 Uhr mittags stunden- Geldspielautomaten, seldorfer Kneipen. Die Backgammon- lang über „Trump“, Fußball, Politik und die aktiv Orien- spieler dürfen weiterhin kommen, ob- und, und… diskutiert, philosophiert tierten bilden spontan wohl sie so gut wie nie etwas verzeh- und gerne in Gelächter ausgebrochen. ein Trio für eine Partie ren und stundenlang bei einem Glas Des Volkes Sicht auf das Weltgesche- Skat oder Knobeln und Tee hocken bleiben. Anders geht‘s ab hen. Oftmals wird dort früh- und recht- quatschen parallel bei den Teilnehmer*innen von „neben- zeitig entschieden, was in und von dazu über alles, was an.de“, die sich immer wieder neu ken- „der Politik“ erst viel später realisiert gerade so anliegt. nen lernen – sie futtern sich beim Ken- wird. In diese Kneipe trauen nenlernen nebenbei durch die Spei- sich alle hinein – und senkarte. „Kneipe“ erlebt von Kindheitstagen Im „Krokodil“ fühlen sich nicht nur die Stammgäste wohl. sei es nur, um zu fra- an. So erinnert sich „ne alde Düssel- zum Quatschen und Supertipps für gen, ob sie mal eben die Toilette be- Was „für die Ohren“ gibt´s auch: Die dorfer Jong“: das Alltagsleben ein und wird somit nutzen dürfen. Lesungen mit Musik sind mittlerweile Am Ende der Arbeitswoche, wobei der zur Vertrauten. Verführerisch, dass etabliert. Samstag noch als Arbeitstag zählte, „Serviert“ Frisch gegründet ist ein Verein zum machten die Männer sich am Sonntag- man ihr nahezu alles über sich selbst und, wie man so „tickt“, erzählt. Ei- Ja, die Chefin musste sich umstellen. Beisammensein mit allem Drum und morgen „fein“ für den Frühschoppen. gentlich hat sie ja Sozialpädagogik Es ist ein finanzieller Balanceakt, eine Dran, was zu einem echt deutschen Der gute Anzug kam aus dem Schrank, studiert, ist dann aber in der Gastro Kneipe zu führen. Nun gibt‘s auch Verein gehört – mit Präsidenten und und frisch gebadet und rasiert ging es hängen geblieben. Passt schon die Vegetarisches und Veganes, spezielle so. Jeden Samstag wird „Tacheles ge- zur Kneipe. Kombi. Kneipenpsychologie ist ein Tees, Mixgetränke und exotische redet“ á la „Internationaler Frühschop- Hier trafen sich die Nachbarn, die Ar- Fach für sich. Nun ist sie schon seit Biere. Das Umsteigen warf bei Stamm- pen“ und neben Leckereien vom Wo- beitskollegen und wer sonst noch Lust über 30 Jahren dabei und weiß genau, gästen allerdings die Frage auf, ob sie chenmarkt, hiesigen Metzgereien und auf einen geselligen Vormittag hatte. wie der Hase läuft. Instinktsicher diri- mal die „richtige“ Karte bekommen Bäckereien werden aktuelle Themen In der Regel aber nur die Männer, denn giert sie das Gäste-Orchester und weiß könnten. um die Befindlichkeiten ihres Publi- DHL-Fahrer Rudi, der hier Pakete fürs kums. Manchmal bleibt sie am Tisch ganze Haus abgibt, bekommt, eben- kleben. Menschen sind einfach wichti- so wie der Getränkelieferer Gerd, ger als die klingende Kasse. Andere schon mal nen Kaffee oder ne Cola müssen dann halt auf ihr Getränk war- ausgegeben. ten. Klar, sie ist verschwiegen wie ein Der Chefin wird jede Woche von Liefe- Grab und erzählt niemandem weiter, rantin Brunhilde „vom Lande“ für Kar- was sie gehört hat – Lästern über Lieb- toffeln und Eiern auf die Rechnung lingsgäste eingeschlossen. gratis einen frischer Strauß Blumen Anzeige „Sky“ wurde gekündigt – zu teuer; die draufgelegt. Der thronte dann mitten- Sparfächer aufgelöst – Zinspolitik. mang auf dem Tresen. 18 19
die gute Fee des Hauses war mit der nicht mehr gespielt. Da die Älteren so gibt es keine bessere Zubereitung des Sonntagsbratens be- langsam verschwanden, kamen immer Auskunftei als die schäftigt. weniger Jüngere nach, die kaum noch dortige Kneipe. Geh Als Zehnjähriger war das auch für mich Interesse an einem Skat oder dem be- hinein, grüße laut und ein besonderer Tag. Ich bekam meine liebten „Knobeln aus der Hand“ hatten. freundlich und lass Limonade, und die Männer tranken ihr Das leckere Düsseldorfer Altbier muss- dich von den dortigen wohlverdientes Bier. Oder auch zwei, te grünem Tee weichen, und die Früh- Stammgästen be- drei. schoppenzeit wurde zunehmend von schnuppern. Dann wurde die vergangene Woche späten Frühstückern mit der gesamten Frage nach einigen besprochen. Frau Schmitz hat nen jungen Familie in Beschlag genom- Bieren den Wirt nach Neuen, das Auto vom Pitter kam nicht men. dem besten Angel- Gemütliche Kneipen gibt es zum Glück noch an vielen Orten. durch den TÜV und Oma Stine hat ihre Heute kommuniziert man übers Smart- platz oder der schöns- Zähne verloren. Natürlich Fußball, Poli- phone, jeder ist mit dem neuesten ten Aussicht, und schon wird dieser ren wollen. Kneipen sind einzigartig. tik und lokale Ereignisse. Je nach ge- Tratsch und Klatsch auf dem Laufen- noble Mann den Kontakt mit den ande- Konzerngeführte Food-Ketten oder nossener Biermenge auch schon ein- den, und so wird immer mehr das Dis- ren Gästen herstellen. Gute Tipps flie- schicke Mixturen aus Café, Restaurant mal etwas lauter und hitziger. play zum Mittelpunkt einer Tischrun- gen über den Tresen, du bedankst und Bar - seien sie noch so heimelig Zügig kamen dann die Karten für ei- de. Wo früher wortreich und ausgiebig dich mit einer Runde Bier und verlässt aufgemacht - können da nicht mithal- nen zünftigen Skat auf den Tisch, und vom soeben erlebten Mallorca-Urlaub das Lokal mit einer Menge neuer ten. Es fehlt das Gefühl „Hier bin ich auch der Knobelbecher mit einigen berichtet wurde, machen heute Dut- Freunde und guter Ratschläge. In der Mensch, hier darf ich‘s sein!“ (Goethe). Würfeln durfte nicht fehlen. zende von Bildern, mal eben über den Regel bessere, als das allwissende In- Und genau dazu sind die Kneipen da. Wie wäre es, wenn Sie ausgehen wollen, Bildschirm gewischt, die Runde. ternet dir je bieten könnte. Nicht als die von Puritanern mit ge- beim nächsten Mal in eine Kneipe zu rümpfter Nase als Saufstuben definier- Und auch das Besondere an diesem Es lässt sich zusammenfassen: Wer gehen? Sie werden es sicher nicht be- ten Lasterhöhlen, sondern als Kommu- einzigen Tag in der Woche, in der nicht einmal in den Mikrokosmos „Kneipe“ reuen. nikationsschwerpunkte eines Stadt- die tägliche Arbeit im Vordergrund hinein geschnuppert hat, wird vermut- Text: Tania und Egbert Overmaat viertels. stand, ist auf der Strecke geblieben. lich immer wieder dorthin zurückkeh- Fotos: Gerhard Bast und Tania Overmaat Pünktlich um 13 Uhr trank man aus, Die in verschwenderischer Menge vor- bezahlte und machte sich auf den handene Freizeit gestattet jetzt jedem Heimweg, da Muttern mit dem Essen jederzeit einen Lokalbesuch, nur wer- HAFELSUMZÜGE wartete. Es war Ehrensache, sich nicht den die urigen Kneipen immer weni- seit 1889 Ihr Partner von Ort zu Ort zu verspäten, und wenn es doch ein- ger. Glatter Stahl und kühles Glas be- • für Privat und Gewerbe mal vorkam, musste Männe noch eben stimmen das Ambiente, haben die al- • • sorgfältige Planung saubere Kalkulation am Blumenladen vorbei, um seine hol- ten Holzpaneele an den Wänden und • • zuverlässige Abwicklung mit Handwerker-Service de Gattin zu besänftigen. die knarrenden Stühle ersetzt. • professionelles Akten-Management Im Lauf der Zeit wandelte sich dieser Und so schwindet diese alte, schöne © bvz Werbeagentur GmbH | 02159-91330 Hafels Umzüge schöne Brauch. Nicht nur die Lokale Tradition immer mehr, genau wie die Siempelkampstr. 110 47803 Krefeld Heerstr. 105 40227 Düsseldorf Anzeige änderten ihr Interieur von rustikal zu Kneipen, die sie hervorgebracht hat. Tel: 02151 - 4792994 Fax: 02151 - 774011 Tel: 0211 - 54215810 Fax: 0211 - 466509 info@hafels.de www.hafels.de modern, auch die Spielchen wurden Aber kommst du in einen fremden Ort, 20 21
Kinotipps – mitzumachen („Fühle mich wie auf dem Markt“). Er kann aber zum Weiter- Film ist, wie lebendig die Dar steller*innen agieren. Wie sie zögern, Filmempfehlung machen überredet werden und öffnet sich doch noch. Angela Winkler sucht nach Worten ringen, wie sie in Fahrt geraten und auf ihr Gegenüber reagie- einen Partner für’s richtige Reisen. ren. Sie spielen so echt; eben nicht wie Altersglühen – Speed Dating für Senior*innen Nicht Mallorca im Rentnerclub, son- Figuren aus einem Drehbuch. Wie geht dern Russland ganz weit draußen, da sowas? Der Regisseur Jan Georg Allein sein ist Mist! Allein und alt wo es keine Straßen mehr gibt. Matthi- Schütte, er spielt auch den Moderator sein ist ganz großer Mist! as Habich ist der Schriftsteller, der be- Matysek, hat einen Dialogfilm geschaf- Keine Partner*in mehr da: Davon wundert werden will und sich selbst fen, der ohne Drehbuch funktioniert. gelaufen, dement geworden, ge- sucht. Brigitte Janner will einfach nur Die Schauspieler*innen haben nur die storben. Das Sehnen nach Nähe, Sex. Michael Gwisdek sucht eine Frau, Idee einer Figur erhalten, die sie dar- Gesprächen, Berührungen und eigentlich nur zum Kochen und Auf- stellen sollen. Da sie nicht wussten, Sex ist noch nicht verschwun- räumen. Er ist mit dabei, weil sein welche Figur ihre Kollegen*innen den. Wie ändern? Was tun? Kumpel Jörg Gudzuhn zu schüchtern darstellen sollten, mussten sie mit ist und er ihm beistehen will. Hildegard höchster Konzentration oder aus dem Express Flirten soll die Lösung sein. Schmahl lebte die letzten 20 Jahre al- Bauch heraus agieren. Es ist ihnen Mit dieser Idee erhofft sich der Unter- lein und will jetzt nicht mehr vom Sex ganz großartig gelungen! Der Film ist nehmer Matysek das große Geschäft. träumen. Sie lebt nach jedem Männer- an zwei Drehtagen mit 19 Kameras Er lädt Damen und Herren zwischen wechsel immer mehr auf, wird mutiger ohne Wiederholungen aufgenommen Mitte 60 und Ende 80 in eine schmu- und kann ihre Wünsche immer klarer worden. cke Villa ein. Für einen Beitrag von 50 äußern. Das Wunderbare an diesem Text: Knüff / Foto: WDR Euro erhalten sie die Gelegenheit, sich gegenseitig kennen zu lernen. Dazu Impressum haben sich zwölf Personen eingefun- geln der Telefone begannen. Hier fin- Herausgeber: Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf e.V. „zentrum plus“ / AWO in Un- den. Sechs Herren, sechs Damen und den die Begegnungen nach Plan statt. terbilk, Siegstraße 2, 40219 Düsseldorf, Telefon: 0211 60025-251, dazu Hilde Matysek, die Mutter des Wenn sieben Minuten vorbei sind, bim- Fax: 0211 60025-242, E-Mail:zentrumplus-unterbilk@awo-duesseldorf.de Redaktionsteam: Karin Köhn-Rommel, Inge Wehrmeister, Tania Overmaat, Moderators. Sie ist neugierig darauf, melt das Glöckchen. Die Herren blei- Gerhard Bast, Knüff (Wolfgang Müller), Markus Kühnel was ihr Sohn da so treibt. Sie ist auch ben sitzen, und Damen wechseln an Unterstützt von der Öffentlichkeitsarbeit der AWO Düsseldorf. nicht abgeneigt, sich in das Wechsel- den nächsten Tisch oder an die Bar. Umschlagfoto: Adobe Stock spiel einzureihen und dabei ihre Wir- Die Darsteller*innen sind das Beste, Auflage: 2.000 Exemplare – Das Magazin erscheint alle drei Monate. was Deutschland in dieser Altersklasse Druck: Gemeindebriefdruckerei, 29393 Groß Oesingen kung auf die jeweiligen Partner auszu- Das ImPuls-Magazin ist ein Gemeinschaftswerk. Ideen und redaktionelle Bei- probieren. Der Rentner*innen-Reigen zu bieten hat. Die Jüngste ist 75 und träge werden eingebracht, im Redaktionsteam diskutiert und durch mehr- beginnt. Die Szenerie erinnert entfernt der Älteste ist 91. Senta Berger ist die heitliche Entscheidung angenommen. Sofern nicht anders angegeben, liegt an Tanzlokale aus den 60er Jahren, in ehemalige Unternehmerin, die sich das Urheberrecht bei der Redaktion. denen die Besucher*innen an numme- allen überlegen fühlt und daran schei- Manuskripte, Fotos, Kritik und Hinweise an: impuls.team@t-online.de oder o.g. Anschrift. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die rierten Tischen mit Telefonen saßen tert. Mario Adorf ist der langjährige Meinung des Herausgebers dar. und die Annäherungen mit dem Klin- Witwer, verliert schnell die Lust hier 22 23
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