Von der AG-Gründung bis "Kreuz ist Trumpf" - CVJM Bayreuth
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Von der AG-Gründung bis „Kreuz ist Trumpf“ Im Juni 1972 wurde die CVJM-Arbeitsge- Der langjährige Vorsitzende Hans Wolf bat Tiere. Eigene Räume waren damals dringend meinschaft Bayreuth gegründet. Gerhard um Entlastung, weil er von einer Darmer- nötig, denn inzwischen gab es wieder richti- Nürmberger übernahm den Vorsitz. Damals krankung geplagt wurde, die langwierige ge Gruppenarbeit: eine Jungen-Jungschar, gab es im Umfeld von Bayreuth einige leben- Krankenhausaufenthalte nach sich zog. Ger- geleitet von Uwe und Andreas Götschel, dige und rührige CVJMs, in Speichersdorf, hard Nürmberger wurde neuer Vorsitzender eine Mädchen-Jungschar, geleitet von Ingrid Creußen, Aufseß, Bronn, Schreez, Mengers- und investierte seine Tatkraft nun vor allem Wendt, heute Bouillon, unterstützt von Ur- dorf-Obernsees und Pegnitz. In Bayreuth in den CVJM Bayreuth. Hans Götschel blieb sula Wendel (Kurz) und Susanne Lochmüller war noch nicht viel los, auch wenn es schon zweiter Vorsitzender und Günter Wendel (Eller), eine Jungenschaft, geleitet von Hans wieder erste „Lebenszeichen“ gegeben hat- Schatzmeister. Nach langer Pause erschien Götschel, einen Mädchenkreis, eine ge- te. Von diesem Miteinander in der AG und nun wieder regelmäßig ein „Vereinsbrief“. mischte Jungenschaft, die Dienstagsgruppe der Dynamik, die sich damals entwickelte, In dieser Zeit entstand auch der Gedanke an für junge Leute ab 16, einen Hausbibelkreis, hat der CVJM Bayreuth stark profitiert. eigene Räume, die vom CVJM Bayreuth ge- koordiniert von Hans Götschel, einen Bibel- Nach der Jugendwoche 1974 in Obernsees mietet und von der AG mitgenutzt werden abend in der Wohngemeinschaft von Ingrid kamen Krankenschwesternschülerinnen in sollten. Bei einer Versammlung der Tätigen Wendt, Irmgard Fuchs und Christine Kot- den CVJM und brachten neuen Schwung in Mitglieder 1976 legten vier TMer 1000 schate und natürlich den Posaunenchor. So- den Verein. Die „Dienstagsgruppe“ wurde Mark auf den Tisch, die für ein CVJM-Heim lange es keine eigenen Räumlichkeiten gab, neu gegründet. verwendet werden sollten. Als Ziel standen war der „Tchibo“ am Marktplatz mittags ein 1975 wurde der Vereinsname verändert: Aus bald 10.000 Mark im Raum. Um dies zu er- regelmäßiger Treffpunkt der CVJMer. den Männern wurden Menschen. Irmgard reichen, wurde vor Ostern heftig gebastelt. 1977 war es dann soweit. Die TMer wa- Fuchs, eine der Krankenschwestern, wurde Die Produkte wurden dann bei einem Oster- ren einstimmig dafür, den 1. Stock in der dann als Schriftführerin das erste weibliche basar in der Bayreuther Innenstadt verkauft. Ludwigstraße 29 anzumieten, obwohl für Mitglied im CVJM-Vorstand. Auch an der Eine besondere Attraktion waren auch die die 135 qm mit jährlichen Kosten für Mie- Spitze des Vereins gab es eine Veränderung. von Max Münch professionell ausgestopften te und Unterhalt in Höhe von 12000 Mark 1
Das vierteljährliche Vereinsprogramm wurde optisch aufgewertet, das Din-A 4-Blatt war nun doppelseitig auf farbiges Papier gedruckt und dreifach gefaltet. 1979 wurde erstmals ein Familiennachmit- tag im Evangelischen Gemeindehaus ange- boten, der für viele Jahre zu einer regelmä- ßigen Einrichtung wurde, denn schon beim ersten Mal kamen über 300 Besucher. Auch das Hoffest fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Die CVJM-Weltbund-Gebetswoche im November wurde zu einer festen Einrich- tung. 1980 wurde das CVJM-Programm in das neue „ag-info“ integriert. Das „ag-info“ war gedruckt und erschien im Format Din-A 5- quer, also schon genauso wie das heutige „cevim-programm“. Über die Jahreshauptversammlung 1980 erschien unter dem Titel „Gruppenarbeit nimmt zu“ ein Bericht im „Nordbayerischen Kurier“. Darin heißt es: „Schatzmeister Gün- ter Wendel berichtete, daß die CVJM-Räume Im ersten Stock in der Ludwig- in der Ludwigstraße rund 1000 Mark Unter- straße 29 war der CVJM mehr halt kosten. Für die gesamte Vereinsarbeit als 20 Jahre zu Hause. wurden im letzten Jahr etwa 23.000 Mark aufgewendet. Vorsitzender Nürmberger gerechnet werden musste. Das war damals In den neuen Räumen wurde auch der Mit- würdigte die Opferbereitschaft der CVJM- ein Wagnis. Von nun an wurde intensiv ge- arbeiterkreis zu einer festen Einrichtung. Mit Mitglieder. Von ihnen wird nicht nur die plant. Ab Februar konnten die Räume für die »Prisma« entstand eine gemischte Gruppe Vereinsarbeit finanziell getragen, sondern Gruppenarbeit verwendet werden, obwohl für Jugendliche, während die Dienstags- es gehen noch erhebliche Spendengelder zu diesem Zeitpunkt längst noch nicht alles gruppe mehr für junge Erwachsene gedacht an Projekte in der Dritten Welt. Nürmberger fertig war. Die offizielle Einweihung der Räu- war. Prisma wurde von Ingrid Wendt (heu- sagte, daß die eigenen Räume eine Mitglie- me fand dann am 2. Juni 1978 statt. Die te: Bouillon), Wolfgang Bouillon und Gaby dersteigerung und eine starke Ausweitung Ludwigstraße sollte für über 20 Jahre das Ramming (heute: Götschel) geleitet. Für die der Gruppenarbeit mit sich gebracht haben. Domizil des CVJM werden. Zur Einweihung Dienstagsgruppe waren Werner Kurz und Neben den elf bestehenden Gruppen sollen kam auch der damalige Oberbürgermeister Christine Kotschate, die auch zur neuen Bibelkreise für junge Familien und für Ju- Wild und drückte seine Freude darüber aus, Schriftführerin gewählt worden war, zustän- gendliche sowie eine Sport- und eine Kinder- dass das „Sorgenkind CVJM“ nun endlich in dig. Außerdem wurde ein Bibelkreis für junge gruppe für Sechs- bis Neunjährige gegründet festen Räumen untergekommen sei. Erwachsene gegründet, am Samstagabend werden.“ Der Jugendbibelkreis konnte noch wurde nun ein „offenes Haus“ angeboten. 2
Der damalige Mitarbeiterkreis des CVJM Bayreuth ßen Engagement des Vorsitzenden etwas zu tun hatte, wurde Gerhard Nürmberger zum 3. Reihe: Esther Menge, Michael Weiß, Ingrid Schuberth, Andreas Ro- Vorsitzenden des Leitenden Kreises des De- senbuch, Michael Lück, Regina Korn, Iris Wagner, Karin Voigt, Andreas kanatsjugendkonvents gewählt. Außerdem Götschel wurde er Mitglied in der Landessynode der Evangelischen Kirche. In diesem Jahr wurde noch ein neuer Haus- kreis für Junge Erwachsene gegründet, fast jeden Samstag und an vielen Sonntagen gab es das „Offene Haus“, außerdem wurde ein thematischer Monatstreff für die ganze CVJM-Familie angeboten. Werner Kurz wurde neuer 2. Vorsitzender im CVJM Bay- reuth. 1983 gab es das dritte Bibelkolleg mit CVJM-Generalsekretär Karlheinz Eber. Das Thema lautete: „In der Seelsorge des Auf- erstandenen“. Zu den einzelnen Abenden kamen jeweils 90 Besucher. In diesem Jahr wurden auch die „Glühwürmchen“, unsere Mini-Jungschar für Kinder von der 1. bis zur 2. Reihe Günter Wendel, Wolfgang Menge, Hanne Leitner, 3. Klasse gegründet. Diese Gruppe gibt es Elfriede Hemannsdörfer, Bernd Völkl, Rudi Förtsch, Günter heute noch. Auch das monatliche Mittages- Wendel, Adolf Münch, Wolfang Voigt, Gerhard Nürmberger sen an einem Sonntag wurde für lange Zeit vorne: Werner und Ursula Kurz, Ingrid und Wolfgang Bouillon, Brigitte Völkl, Gaby zu einer festen Einrichtung. Götschel, Christine Nein, Werner Büttner, Christine Crasser 1984 war dann Heinz Bogner zu einem Bi- belkolleg zu Paulus eingeladen. An jedem im gleichen Jahr gegründet werden. Die Lei- seminar durchzuführen. Zu einem besonde- Abend kamen mehr als 90 Besucher. Karl- tung hatten Hans und Uwe Götschel, Gabi ren Jungschartreff mit Karlheinz Eber kamen heinz Eber und Heinz Bogner sind wohl in Ramming (Götschel) und Nora Spick (Roß). mehr als 50 Kinder. Oberbürgermeister Wild diesen Jahren die beiden wichtigsten Wegbe- Der Bibelkreis für junge Ehepaare brauchte war beim Jubiläum dabei und wünschte sich, gleiter des CVJM Bayreuth gewesen. eine längere Anlaufzeit und startete erst ein dass die bisher eher intern gebliebene Arbeit In diesem Jahr deutete sich eine wesentliche Jahr später unter Leitung von Werner Kurz der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden Veränderung an. Bis dahin wurden alle größe- und Werner Büttner. sollte. Weitere Grußworte kamen von Dekan ren Veranstaltungen von der CVJM-Arbeits- 1981 wurden das 70jährige Vereinsjubiläum Naether und Hans Hägel aus Bobengrün. gemeinschaft verantwortet: Freizeiten, Koi- mit einem Festgottesdienst in der Friedens- Weil die Bibeltage mit Karlheinz Eber so gut nonia, Konzerte oder der Besuch des Astro- kirche und einer Festversammlung im Evan- ankamen, wurde er im März 1982 gleich nauten James Irwin. Doch während in Bay- gelischen Gemeindehaus gefeiert. Festpredi- wieder zu einem Bibelkolleg eingeladen. reuth die Arbeit wuchs und der CVJM schon ger Karlheinz Eber war schon in den Tagen Das Thema lautete diesmal „Jüngerschaft“. fast auf 200 Mitglieder zusteuerte, wurde die vorher in Bayreuth, um im CVJM ein Bibel- Weil der unverkennbare Aufschwung des Arbeit in den AG-Orten schwächer. Einige CVJM Bayreuth natürlich auch mit dem gro- 3
sene in Norwegen und die Jugendfreizeit im Programm sein. Wir wollten sogar die bes- „Reiterhof Horlofftal“ wurden in Eigenregie ten christlichen Musiker, die wir bekommen durchgeführt. Das Jahr 1984 brachte noch konnten, damit das Programm wirklich gut eine wichtige Neuerung. Zum ersten Mal gab und attraktiv wird. Für jeden Abend wurden es ein Mitarbeiterwochenende in Altenstein. zwei bis drei Interpreten eingeladen, um Dies wurde zu einer regelmäßigen jährlichen das Ganze auch sehr abwechslungsreich zu Veranstaltung und fand seitdem fast immer in machen. Für die Musiker war allerdings un- Altenstein statt. Weil es kein „ag-info“ mehr gewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, daß gab, wurde Ende des Jahres ein vierfach ge- sie dadurch nur etwa 20 Minuten gestalten faltetes A3-Blatt verteilt, auf dem alles Wis- konnten. Bei der Auswahl der Musiker wag- senswerte zum CVJM-Programm enthalten ten wir das Experiment, völlig unterschied- war. Inzwischen gab es sechs Bibelkreise. liche Musikstile zusammenzukoppeln. Das Am Ende des Jahres konnte die Dienstags- sollte gewährleisten, daß unterschiedliche gruppe ihren zehnten Geburtstag feiern. Geschmäcker zu ihrem Recht kommen, 1985 war das Jahr von „Kreuz ist verlangte von den Zuhörern aber auch ein Trumpf“, einer Großevangelisation im gehöriges Maß an Toleranz. Außerdem soll- Städtischen Eisstadion, die vom CVJM Bay- te durch diese Auswahl verdeutlicht werden, reuth veranstaltet und in Zusammenarbeit welche unterschiedlichen Musikformen man mit der Evangelischen Allianz durchgeführt zum Lob Gottes und zur Verkündigung ver- wurde. Diese Woche war sicher ein Höhe- wenden kann. Im einzelnen sah das so aus: punkt der Bayreuther CVJM-Geschichte, sie Am Sonntag gab es die Gruppe „Ninive“, ei- wurde mit einem ungeheuren Arbeitseinsatz nen Jugendchor aus Hessen, und „Pantomi- vorbereitet und zeigte Gerhard Nürmberger me und Chanson“, vertreten durch Clemens auf dem Gipfel seines Organisationstalen- Bittlinger, David Plüss und Hans-Jürgen Huf- tes, da er die Fäden bei den vielen Arbeits- eisen. Am Montag spielten die Nürnberger teams zusammenhielt, aber zugleich viel Bäckerposaunen und die Gruppe „Sacred Entfaltungsraum für Kreativität ließ. Durch Sounds of Grass“, die im Bluegrass-Stil die gemeinsame Arbeit mit den Gruppen Country-Gospels vortrugen. Die Bluegrass- der AG-Orte aus der Gründerzeit waren von und Gemeinden der Evangelischen Allianz Gruppe war am Dienstag noch einmal dabei, der CVJM-Landkarte verschwunden. Im letz- wuchs sehr viel Vertrauen zueinander. Das diesmal im Gespann mit Siegfried Fietz. Am ten „ag-info“ vom April 1984 war nur noch war eine wichtige Basis für das heutige gute Mittwoch war neben der Rockgruppe „On das Programm von Pegnitz, Speichersdorf, Miteinander innerhalb der Allianz. Wir zitie- the Way“ aus Ansbach die Sängerin Hella Goldkronach und Mengersdorf-Obernsees ren auszugsweise nun aus einer achtseitigen Heizmann zu hören. Außerdem trat der etwa abgedruckt. Der CVJM Bayreuth nahm nun Sonderbeilage, die von Bernd Völkl für die 50köpfige Bayreuther Jugendchor auf, der manches selber in die Hand: Die 4-Tages- CVJM-Nachrichten in Bayern verfasst wur- zuvor von Martin Falk, dem Jugendchorre- Fahrt zum „Gemeindetag unter dem Wort“ de. Der CVJM Bayreuth hatte damals kein ferenten des Christlichen Sängerbundes, in mit Besuch des Evangeliums-Rundfunks und entsprechendes eigenes Publikationsorgan: drei intensiven Nachmittagsproben zur Büh- der Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel „Wir wollten zwar von dem üblichen Konzept nenreife getrimmt worden war. Am Don- wurde vom CVJM Bayreuth organisiert. »Band und Predigt« wegkommen und neue nerstag gab es wieder Rock, „Damaris Joy“ Auch die Sommerfreizeit für junge Erwach- Wege gehen. Doch Musik sollte natürlich im aus Siegen, und Posaunenmusik. Unter Lei- 4
Sprung über eine Rampe. ... An jedem Tag war Doris Siegenthaler dabei, die mit ihrer flotten Mitmachgymnastik fast das ganze Eis- stadion in Bewegung brachte. Am Dienstag führten die Mannschaften aus Gefrees und Speichersdorf Indiaca vor und regten dann zum Mitmachen an, indem sie ein Dutzend Indiaca-Bälle ins Publikum schossen. Am Mittwoch war der „Freundeskreis motorrad- fahrender Christen“ dabei, außerdem ritt die ehemalige Junioren-Europameisterin im Mi- litary-Reiten, Carmen Berger, ins Eisstadion ein, das zuvor im vorderen Teil mit Sägespä- nen präpariert worden war. Am Donnerstag tung von Konrad Köstner hatten sich etwa Probe ihres sportlichen Könnens gaben und war das Programm auch wieder hochklas- 200 Bläser zusammengefunden. Am Freitag dann in Interviews und Talkshows von ihrem sig: aus der Schweiz kam der bobfahrende hatten wir wieder drei Interpreten: die Grup- Glauben an Jesus Christus erzählten. Gewichtheber Martin Schneider, der auch pen „Pieces“, inzwischen unter dem Namen Am Sonntag sorgten die beiden Ex-Weltmei- am Freitag noch einmal dabei war. Volker „Face 2 Face“ im säkularen Showgeschäft ster im Trampolinspringen, Paul Luxon und Capito, der Sieger der Rallye Paris-Dakar, tätig, den Gitarrenvirtuosen Martin Lampeitl Stewart Matthews, mit mehrfachen Saltos hatte seinen Sieger-Unimog und die von und den Gospelsänger Jan Vering, der von und Schrauben gleich für einen spektakulä- ihm konstruierte 1000er BMW mitgebracht. Johannes Nitsch, dem kommenden Musik- ren Auftakt. Außerdem waren am Sonntag Außerdem führte Markus Maggi, Kunstrad- referenten des deutschen CVJM, am Flügel und am Montag der Motocrossfahrer Georg fahrweltmeister aus der Schweiz, seine Welt- begleitet wurde. ... In Zusammenarbeit mit Kuhnert und der Radrennfahrer Klaus Dieter meisterkür vor. Er verstand es auch sehr gut, „Sportler ruft Sportler“ und durch eigenes Jesse dabei: Georg Kuhnert fuhr einmal mit sein Erleben mit Jesus Christus und seinen Spähen wurden verschiedene christliche seinem Motorrad über eine Treppe auf die persönlichen Glaubensweg zu schildern. Leistungssportler eingeladen, die jeweils eine Bühne und zeigte am folgenden Tag einen Am Freitag sorgte die Trampolingruppe des 5
den, passend zum Schlußansagen, ein kurzes Gebet und das Thema „Die Welt Angebot eines Nachtreffens. ist im Eimer“, in Die folgenden Besucherzahlen sind vorsich- Müllcontainer n tig geschätzt. Der Sportamtsleiter lag mit hereingeschoben, seinen Schätzungen immer etwas höher. Am CVJM Karlsruhe-Neureut für Humor. ... An einmal wurden sie im Siegerunimog der Ral- ersten Abend waren es etwa 2200 bis 2500 einigen Tagen brachten wir auch das neue lye Paris-Dakar hereingefahren, ein anderes Besucher. Am Montag hatten wir auch dank Verkündigungsmittel Pantomime, das sonst Mal kamen sie in einem 17 Meter langen des regnerischen, naßkalten Wetters am fast nur im kleineren Rahmen und in Fuß- Stoffwurm. An drei Abenden stand Ulrich Nachmittag etwa 300 weniger. Am Dienstag gängerzonen verwendet wird, auf eine große Parzany im Mittelpunkt des Anfangsgags, als war die Zahl vom Sonntag um 100 übertrof- Bühne. ... er auf dem Motorrad, per Rennrad oder auf fen. Am Mittwoch steigerte sich die Zahl auf Ab 18 Uhr begann im Eisstadtion das Vor- Stelzen ins Eisstadion kam. An die Begrü- 3000 bis 3200 Besucher, am Donnerstag gramm. ... Beim Hauptprogramm ... wurde ßung schloß sich eine Minipredigt an, die den waren es dann 3500 bis 3800 und am Frei- das Programm in kleinen Häppchen serviert, Kurs für den Abend angab und oft auch auf tag schließlich rund 4000. In zunehmendem ähnlich wie im Fernsehen. Für die Regie be- den Anfangsgag bezogen war. Dann gab es Maß ist es aber auch gelungen, völlig Außen- deutete das natürlich viel Arbeit, weil so ein eine gute Stunde Programm: Sport, Musik, stehende und Neugierige anzulocken. Die Konzept nur funktioniert, wenn die einzelnen Pantomime, Interviews, Mitmachgymnastik. Mitarbeiter waren immer wieder erstaunt, Programmelemente nahtlos aufeinanderfol- Der erste längere Programmpunkt war die wer alles den Weg ins Eisstadion gefunden gen und sich trotzdem ein Spannungsbogen 40-Minuten-Predigt von Ulricht Parzany, bei hat. Die erste Nachversammlung mit etwa ergibt. Im einzelnen sah das so aus: Für den der er es jeweils verstanden hat, die Leute 20 Teilnehmern war die kleinste. und dann Anfang war immer ein Gag vorbereitet, an abzuholen und ihnen die Botschaft klar und hat sich die Zahl von Tag zu Tag gesteigert. den sich die Begrüßung der Mitwirkenden verständlich nahezubringen. Nach der An- Die Treffen dauerten jeweils knappe 10 Mi- durch den Moderator Heinz Bogner an- sprache gab es noch ein Schlußstück, die nuten und beinhalteten ein Ubergabegebet schloß. Am Sonntag wurden die Mitwirken- 6
Sacred Sounds of Grass 90 000 Exemplare gedruckt und zum aller- größten Teil unters Volk gebracht. Mit die- ser „Aktion in jedes Haus“ waren auch viele persönliche Besuche, vor allem bei ehemali- gen Gruppenbesuchern, verbunden. In der Stadt wurde auch intensiv plakatiert ... Kurz vor Veranstaltungsbeginn wurden in der Tageszeitung und in allen Anzeigenblättern halbseitige Anzeigen veröffentlicht, die wir zu günstigen Preisen erhalten haben. Wäh- rend der Woche wurde das Programm der Abende noch einmal in größeren Anzeigen bekanntgegeben. Vom Programm her richtete sich „Kreuz ist Trumpf“ an die 15- bis 35jährigen. Die Älteren waren aber genauso willkommen, und im Eisstadion waren wirklich alle Alters- schichten vertreten. Und damit wirklich alle die Botschaft hören konnten, wurde auch auf die Einladung der Ausländer großer Wert gelegt. Vom Evangelischen Ausländerdienst wurde simultan in sechs Fremdsprachen und Tips für das Leben als Christ. Dann denn in einer so großen Halle kann nur At- übersetzt: Englisch, Französisch, Türkisch, bestand noch die Gelegenheit zum Einzel- mosphäre entstehen, wenn auch genügend Italienisch, Kroatisch und Vietnamesisch. Für gespräch mit Seelsorgern. An jedem Abend Leute vorhanden sind, denn nichts wirkt jede dieser Sprachen gab es spezielle Einla- waren etwa 30 bis 40 Seelsorger vor allem tödlicher als eine schwach besetzte Halle. dungen, die persönlich weitergegeben und aus Allianzgruppen dabei. Ulrich Parzany Die Presse, die nur über einen Abend einen auch bei Ausländerstellen ausgelegt wurden. hat am letzten Morgen noch erzählt. daß er spöttischen Verriß brachte, hat dies auch so In die Veranstaltung kamen nicht allzuviele, bis früh 6 Uhr im Eisstadion gewesen ist. um empfunden. Mehrmals war im Vorfeld zu le- so ist das meiste tagsüber passiert. Von den Gespräche zu führen. und daß er so etwas sen, daß für die Veranstaltung wochenlang Dolmetschern wurden während des ganzen wie in Bayreuth noch nie erlebt habe. Auch aufwendig geworben worden ist. ... Tages Hausbesuche gemacht. Eine Frau, die sei ihm die „Macht des Bösen“ noch nie vor- Etwa 14 Tage vor Beginn der Veranstaltung nie bei der Veranstaltung war, hat sich auf- her so bewußt geworden. Dieser Seelsorge- setzte die Massenwerbung ein: Die Straßen grund der Hausbesuche bekehrt. ... nacht ging eine Zerreißprobe in der Mitar- der Stadt wurden in Listen erfaßt, für die sich Die ganze Vorbereitungsarbeit, die von Ul- beitermannschaft voraus. Eine mitwirkende dann einzelne Mitarbeiter oder ganze Grup- rich Parzany sehr gelobt wurde, war fast aus- Gruppe wirkte auf manche so befremdend. pen zuständig erklären konnten. So wurden schließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern daß eine Krisensitzung des Leitungskreises etwa 40 000 Haushalte in Bayreuth und getragen, ein Zeichen dafür, daß nicht alles einberufen werden mußte, um die tragende Umgebung mit dem vierseitigen, zweifarbi- von Hauptamtlichen in Gang gesetzt und ge- Gemeinschaft wiederherzustellen. gen Einladungsinfo versorgt, das genau über leitet werden muß. Die ersten Vorbereitungs- Uns war von Anfang an klar, daß wir für das Programm und die Absicht Auskunft arbeiten lagen in den Händen eines sieben- „Kreuz ist Trumpf“ massiv werben müssen, gab. Insgesamt wurden von dieser Broschüre 7
Weltmeister Markus Maggi war die Lebens- und Dienstgemeinschaft ganz entscheidend, denn sie trug wesent- lich dazu bei, die so notwendige geistliche köpfigen Leitungskreises, der vom Mitarbei- mit der Zeit den Leitungskreis als Entschei- Gemeinschaft zu schaffen. ... Bei „Kreuz terkreis des CVJM Bayreuth gewählt worden dungsgremium ab. ... Etwa 45 Mitarbeiter ist Trumpf“ hat sich alles Schritt für Schritt war. ... Später wurden noch der Allianz-Vor- aus Bayreuth nahmen sich frei, um die gan- weiterentwickelt und auch den Mitarbeitern sitzende, Heinz Bogner und Ulrich Parzany ze Zeit mitarbeiten zu können. Dazu kamen ist erst mit der Zeit wirklich klargeworden. in den Leitungskreis berufen. Bei wichtigen noch 19 CVJM-Sekretärsschüler und die auf welche Veranstaltungsgrößenordnung Entscheidungen wurde aber immer der Mit- Mitarbeiter von außerhalb, die ebenfalls zur sie sich eingelassen haben. Die Kosten von arbeiterkreis einbezogen. Ziel war es von An- Lebens- und Dienstgemeinschaft gehörten. 100.000 DM haben zuerst viele Mitarbeiter fang an, kleine, überschaubare Arbeitsteams Die Mitarbeiter, die arbeiten mußten, stan- geschockt, doch dann ist doch Geld geflos- zu schaffen, um die Arbeit zu dezentralisie- den ab Dienstschluß für „Kreuz ist Trumpf“ sen, zum Beispiel hat ein Geschäftsmann ren. ... Zeitweilig waren bis zu 30 Teams zur Verfügung. Wenn man alle Dienste zu- ohne nähere Beziehung zum CVJM oder ei- gleichzeitig im Einsatz, für jedes wurde ein sammenrechnet, waren an den Abenden bis ner Allianzgemeinde 10 000 DM gespendet. Teamleiter ernannt, der dann dem Arbeits- zu 200 Mitarbeiter und Helfer im Einsatz. Rund Dreiviertel der Gesamtkosten konnten kreis angehörte. Dieser Arbeits- kreis löste ... Für das Gelingen von „Kreuz ist Trumpf“ durch Spenden gedeckt werden.“ 8
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