Vor bilder Erfolgreiche Steirerinnen erzählen von ihrer beruflichen Neuorientierung

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Vor bilder Erfolgreiche Steirerinnen erzählen von ihrer beruflichen Neuorientierung
Zentren für Ausbildungs-Management
                              Steiermark

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Erfolgreiche Steirerinnen
erzählen von ihrer
beruflichen Neuorientierung
Vor bilder Erfolgreiche Steirerinnen erzählen von ihrer beruflichen Neuorientierung
4Vorwort

                                                                               06                             08

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                                                                    Anita Moser         Julia Krockenberger

     Vorbilder
     Frauen erzählen über die Arbeitswelt und ihr neues Selbstbewusstsein

    Christine Marschnig   16                                      Fazilet Duman    18     Clarissa Graßhoff   20

           Maike Moser    28                                     Michaela Ranftl   30       Monika Mendl      32

Inhalt
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       Birgit Gegg10              Carina Czadil   12     Elke Treppler   14

 Claudia Simbürger22             Susanne Hauer    24                 26
                                                        Julia Verbnjak

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     Petra Macher                 Renate Bayer           Senada Jusic

 44 - 47 | Über zam
 48 - 49 | Die Regionalstellen
      51 | Impressum

                                                         Tanja Hasler    40

                                                       Hannah Assigal    42
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bilder                 Mag.a Renate Frank
                       Geschäftsführerin
                             Steiermark GmbH

Erfolgreiche Steirerinnen
erzählen von ihrer
beruflichen Neuorientierung
mit den Zentren für
Ausbildungsmanagement
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zamg´ruckt sind die steirischen Zentren für Ausbildungs-Management im Jahr 2010:
Sie haben sich unter der Dachorganisation zam Steiermark GmbH vereint.

zam´bracht haben sie in den vergangenen rund 15 Jahren unglaublich       onen erfolgt über die wichtigsten FördergeberInnen im Bereich der
viel! | Rund 60.000 Frauen haben über all die Jahre in ihrem örtlichen   Arbeitsmarktpolitik. Finanziert werden die Angebote der zam vom Ar-
zam Information und persönliche Beratung zum Thema berufliche            beitsmarktservice und dem Land Steiermark. Einzelne Ausbildungen,
Neuorientierung erhalten. Rund 17.000 Frauen konnten nach einer so       wie zum Beispiel das Frauenkolleg an der BULME Graz-Gösting, werden
genannten Perspektivenerweiterung, einem zwölfwöchigen Kurs mit          auch von anderen Förderstellen wie dem Europäischen Sozialfonds (ESF)
integrierten Praktika, ins Berufsleben einsteigen oder in der Ausbil-    unterstützt. Sämtliche Serviceleistungen der zam im Vorfeld einer Aus-
dungsplanung ihren beruflichen Qualifizierungsweg neu gestalten.         bildung sind sowohl für die Frauen als auch für die Unternehmenskund-
Speziell für Frauen nach ihrer Familienphase wird flächendeckend der     Innen kostenlos. Im Falle dualer Ausbildungen mit den Unternehmen
Kurs „Wiedereinstieg mit Zukunft“ angeboten, den bereits rund 4000       fallen für die Betriebe keine Lohn- und Lohnnebenkosten an, diese
Frauen besucht haben. Rund 3000 Arbeitsuchende fanden auf einem          werden von den FördergeberInnen finanziert. Die Teilnehmerinnen er-
dualen Bildungsweg, den Frauen gemeinsam mit Unternehmen der             halten während ihrer Ausbildungszeit ein Stipendium und eine finanzi-
steirischen Regionen in Kooperation beschreiten, nach einer soge-        elle Unterstützung samt Versicherungsleistung vom AMS.
nannten zam-Stiftungsausbildung oder einer zam-Modellausbildung          Steirische Erfolgsfrauen machen Mut | Das umfassende Service-
Arbeit. Jede einzelne wurde dabei individuell auf ihren persönlichen     angebot der Zentren für Ausbildungsmanagement bringt nur dann den
(Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet.                       erhofften Erfolg, wenn auch die Frauen selbst Zeit, Engagement und
Praxisnähe garantiert | Denn auch wenn die prinzipielle Entscheidung     Durchhaltevermögen in ihre berufliche Orientierung und Ausbildung
über die Richtung der beruflichen Neuorientierung schon gefallen ist,    investieren. Und das tun sie! Welche beachtlichen beruflichen Entwick-
werden die Frauen nach Bedarf weiterhin von ihrem zam begleitet. Ob      lungen unter dieser Voraussetzung möglich sind zeigen „vorbilder“. Mit
im Rahmen einer Modellausbildung mehrere Kundinnen gleichzeitig          dieser „Leistungsschau“ liegt der Beweis vor, dass unglaubliche Berufs-
eine innovative Ausbildung erhalten oder für eine einzelne und ihre/n    wege nicht nur im Märchen, sondern speziell in der Zusammenarbeit
zukünftige/n ArbeitgeberIn im Rahmen einer zam-Stiftung vereinbart       mit einem zam möglich sind.
wird – das Grundprinzip der zam-Ausbildungen ist dual. Das heißt, dass
neben der theoretischen Ausbildung Praktika absolviert werden oder

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bereits im Unternehmen gearbeitet wird. Die Praxisnähe ist in jedem
Fall gegeben. Auch in dieser Phase werden die Kundinnen von ihren
zam-Betreuerinnen unterstützt. zam, Unternehmen und die betroffe-
nen Frauen arbeiten so zusammen, dass Ausbildungen passgenau für
den jeweiligen Arbeitsplatz erfolgen und keine Ressourcen verschwen-
det werden.
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Inhaltlich beauftragt und finanziert durch AMS und Land | Die inhalt-
                                                                             soll all jenen Frauen Mut machen,
liche Beauftragung zur Umsetzung von Frauenförderung in Bezug auf            die sich an eine berufliche Neuorientierung
Gleichstellungsarbeit am steirischen Arbeitsmarkt und in allen Regi-         heranwagen!
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Rasante Entwicklung
von der Fließbandarbeiterin
zur Office Managerin
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vor
                                                                                                                                   bilder              7

Anita Moser
„Meine Arbeit ist interessant, ich habe tolle KollegInnen
 und eine weitere Qualifizierung ist auch möglich.“

 Der amerikanische Traum: „vom Tellerwäscher       Augen geöffnet worden“, erzählt Anita Moser.       keting – all diese Kurse waren komplettes
 zum Großunternehmer.“ Anita Moser lebt als        „Bis dahin hatte ich nicht gewusst, dass so        Neuland für sie, aber sie schloss sie mit Aus-
 Frau ihre eigene kleine Variante davon. Als sie   viel in mir steckt!“ Vier sehr unterschiedliche    zeichnung ab. Klar plagten sie zwischendurch
 von Lienz zu ihrem Partner in die Steiermark      Praktika wiesen ihr den zukünftigen Weg. Bei       auch Selbstzweifel. „Aber in der Alternative
 übersiedelte, blickte sie auf eine Ausbildung     jenem im Öffentlichen Dienst fühlte sie sich       war immer jemand für mich da. Ich bin im
 als Hotel- und Gastgewerbeassistentin zurück      sofort am richtigen Platz. Sie verstand sich gut   zam aufgebaut und motiviert worden“, resü-
 sowie – aus finanziellen Gründen – auf eine       im Team, und die Arbeit machte Spaß. Ihre Of-      miert sie. Nach erfolgreichem Abschluss ihrer
 jahrelange Berufserfahrung am Fließband ei-       fenheit und ihr kommunikatives Talent spra-        Stiftungsausbildung gab es an ihrem Prakti-
 ner Fabrik. Vom AMS Fürstenfeld erhoffte sie      chen für sie – das fachliche Know-how, das         kumsplatz keinen Job für sie. Allerdings bot
 sich nicht nur einen neuen Job, sondern auch      sie für einen derartigen Job braucht, erwarb       man ihr an, im Öffentlichen Dienst zu bleiben,
 eine Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg.        sie sich in der anschließenden einjährigen         wenn sie bereit wäre, nach Graz zu pendeln.
 Sie war 40 Jahre alt, hatte keinerlei Erfahrung   Stiftungsausbildung. Zwei Drittel der Zeit         Sie nahm an. „Meine Arbeit ist interessant,
 am Computer, aber ein ungeheures Durch-           arbeitete sie vor Ort, ein Drittel investier-      ich habe tolle KollegInnen und eine weitere
 haltevermögen, gepaart mit einer großen           te sie in den Theorie-Teil. Die Ausbildung         Qualifizierung ist auch möglich. All das wiegt
 Offenheit gegenüber der bevorstehenden            stärkte sie auch persönlich: Sie schrieb ihre      den Zeitverlust durchs Pendeln auf“, erklärt
 Veränderung.                                      Abschlussarbeit im Office Management über          Anita Moser.
 Zwölf Wochen Perspektivenerweiterung beim         Selbstmanagement und stellte dabei eine
 zam Alternative in Gleisdorf veränderten ihr      „Riesenveränderung“ an sich selbst fest.
 Leben grundlegend. „Mir sind dort wirklich die    Ihr Selbstbewusstsein wuchs. Rhetorik, Mar-
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Das zam war ihr
Wegweiser zum Erfolg
als Schilderherstellerin
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Julia Krockenberger
„Es hat sich gelohnt!“

 Eine große Portion Motivation hatte Julia         in den Kurs zur Perspektivenerweiterung. Im      beweisen musste, kommt ihr nun auch bei
 Krockenberger im Gepäck, als sie sich über das    Zuge dessen kam auch ihr lange gehegter Be-      der Arbeit zu Gute. „Es ist mir wichtig, mich
 AMS Gröbming auf Arbeitssuche machte. Was         rufswunsch, etwas im grafischen Bereich zu       den individuellen KundInnenwünschen anzu-
 ihr auf dem weiten und nicht immer leichten       machen, zur Sprache. Das zam Liezen hatte        passen und flexibel darauf zu reagieren“, so
 Weg zum neuen Ausbildungsplatz abhanden           bereits gute Kontakte zum örtlichen Schilder-    Frau Krockenberger. Im Herbst 2012 konnte
 zu kommen drohte, war die Geduld. „Ich bin        hersteller EINS PLUS und Julia Krockenberger     sie schließlich ihre Lehrabschlussprüfung mit
 zu Jahresbeginn aus Graz in die Gegend gezo-      konnte dort ein Praktikum machen. Alles hät-     gutem Erfolg ablegen und bekam gleich im
 gen, und erst mit November konnte ich meine       te gepasst, um in eine Stiftungsausbildung       Anschluss eine Vollzeit-Anstellung in ihrem
 Ausbildung zur Schilderherstellerin beginnen“,    einzutreten – die Praktikantin hatte sich im     Ausbildungsbetrieb. Sie hat bereits zahlreiche
 erzählt Krockenberger. „Zum Schluss habe ich      Unternehmen sehr wohl gefühlt und wurde          Autos beschriftet und foliert, Firmenschilder
 das Warten fast nicht mehr ausgehalten. Aber      dort auch geschätzt. Allerdings musste sie ab-   gestaltet und T-Shirts bedruckt. Mit dem zam
 es hat sich gelohnt!“                             warten, bis ihre Kollegin die Ausbildung be-     als Wegweiser ist ihr alter Traum nun doch
 Zwar hatte Frau Krockenberger ursprünglich        endet hatte, denn zwei Stiftlinge gleichzeitig   wahr geworden.
 eine Lehre zur Sportartikelkauffrau absolviert,   in einem Betrieb sind nicht erlaubt. Während
 aber sie fühlte sich im Verkauf nicht immer       der Wartezeit auf den Lehrplatz wurde sie im
 wohl und wollte ihren Neustart in einer an-       zam Liezen auf den Einstieg in den neuen
 deren Branche wagen. Daher wies ihr das           Job vorbereitet: Zeitmanagement stand da
 AMS Gröbming den Weg zum zam in Liezen.           ebenso auf ihrer Agenda wie ein EDV-Update.
 Nach einem Informationsgespräch kam sie           Die Geduld, die sie während des Wartens
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Privates Wissen für den Beruf
als Hörgeräteakustikerin und
Optikerin genutzt
vor
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Birgit Gegg
„Jetzt mache ich, was mir wirklich Spaß macht!“

Die Keimzelle von Birgit Geggs neuem Be-          Sie kündigte und wandte sich an das AMS           wenn sie erst vor kurzem mit ihrer Ausbil-
ruf liegt im Ohr ihrer Tochter. Diese hatte als   Deutschlandsberg, von wo sie an das örtliche      dung begonnen hat, kann Birgit Gegg bereits
Kleinkind häufig Mittelohrentzündung, so          zam vermittelt wurde. „Ich war offen für alles,   Hörgeräte überprüfen und reinigen, Brillen
dass ihr ein Paukenröhrchen gesetzt werden        habe aber noch einen Wegweiser gebraucht          anpassen und KundInnen beraten. Ihre fein-
musste. Wenn das eigene Kind am Trommel-          – den habe ich in meiner zam-Beraterin ge-        motorische Geschicklichkeit hat sie erst jetzt
fell operiert wird, beschäftigt man sich als      funden.“ Im zam machte sie Eignungstests,         an sich selbst entdeckt. Neu lernen musste
Mutter intensiv damit. Birgit Gegg hat alles      und da tauchte ihr Wissen im Bereich der          sie, im Verkauf aktiv auf die Leute zuzugehen.
gelesen, was sie im Internet dazu finden          Akustik als persönliche Stärke auf. Schließlich   Mittlerweile traut sie sich auch, von einer Bril-
konnte. Später benötigte ihre Tochter dann        fand Birgit Gegg einen Ausbildungsplatz beim      lenfassung abzuraten, die jemandem nicht
noch einen Schwimmschutz zum Baden und            Deutschlandsberger Optiker und Hörgeräte-         steht. Trotz stressiger Phasen mag sie ihren
Schwimmen. Dieser Schutz wird individuell         akustiker Scala. Seit Herbst 2012 hat sie dort    neuen Beruf: „Jetzt mache ich, was mir wirk-
angefertigt und angepasst – die Mutter hat in-    einen Stiftungs-Ausbildungsplatz. Den theo-       lich Spaß macht!“
teressiert dabei zugeschaut. Allerdings hat sie   retischen Ausbildungsteil absolvierte sie in
das erworbene Wissen damals noch gar nicht        der Fachberufsschule in Hall in Tirol. Sie or-
als ihre Kompetenz erkannt. Beruflich konn-       ganisierte bereits fieberhaft die Versorgung
te Birgit Gegg erst nach der Karenz so richtig    ihrer Kinder während dieser Zeit. Ihre zam-
durchstarten. Mit der Matura in der Tasche war    Beraterin betreut sie weiterhin während der
sie drei Jahre in einem Büro tätig. „Aber das     Ausbildung, und sogar zu ihren ehemaligen
Büro wird nie Meines sein“, betont Frau Gegg.     Kurskolleginnen hält sie noch Kontakt. Auch
Brückenschlag zwischen
Kieferorthopädie und
Eventmanagement
vor
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Carina Czadil
„Ich mag die Abwechslung und bin froh, dass ich mit so vielen
 verschiedenen Menschen zu tun habe.“

Matura – was nun? Für Carina Czadil führte       und bereitet sich auf ihre Lehrabschlussprü-     in diesem Bereich gesammelt – beispiels-
diese Frage über das AMS Weiz und das zam        fung im Frühjahr 2013 vor. Längst beherrscht     weise bei der Organisation des Gleisdorfer
Alternative in Gleisdorf zu einer Vielfalt an    sie die Herstellung von Zahngipsmodellen,        Frauenlaufs – die ihren Ausbildungswunsch
Weiterbildung. Als HLW-Maturantin war sie im     bearbeitet Röntgenbilder und ist Expertin im     bestärkt haben. Eine umfassende Berufs-
Bürobereich gut ausgebildet und hatte sogar      Bereich der digitalen Fotografie und der Bild-   orientierung im zam würde sie allen Frauen
bereits einen Job bei der Gleisdorfer Kiefer-    bearbeitung und -verwaltung. Sie assistiert      weiterempfehlen, die an eine berufliche Neu-
orthopädin DDr.in Elisabeth Santigli in Aus-     beim Kleben der Brackets und wenn neue           orientierung denken. Auch ihre Arbeitgeberin
sicht. Doch dort waren auch Fachkenntnisse       Bögen an den Brackets befestigt werden. Ihre     lobt das maßgeschneiderte Ausbildungsmo-
der Kieferregulierung gefragt. Über das zam      Bürokenntnisse aus der Schule liegen bei der     dell der zam-Stiftung und bezeichnet es als
Alternative kam Carina Czadil schließlich zu     Arbeit an der Rezeption auch nicht brach. Re-    „sehr gelungenen Brückenschlag“ zwischen
einer Ausbildung als Fachkraft für die Kiefer-   zeption, Büro, Behandlungszimmer – überall       Bürokenntnissen und Gesundheitsberuf.
orthopädische Praxis. Daneben peilte sie auch    ist die Allround-Fachfrau einsetzbar, und ge-
noch eine Weiterbildung für den Seminarbe-       nau das schätzt sie auch sehr an ihrem Job:
reich an. Denn ihre Arbeitgeberin ist selbst     „Ich mag die Abwechslung und bin froh, dass
Referentin zahlreicher Seminare, die direkt      ich mit so vielen verschiedenen Menschen zu
in ihrer Ordination stattfinden. Carina Czadil   tun habe.“ Trotzdem ist ihr Ehrgeiz noch lange
sollte also auch Seminare und Events orga-       nicht am Ende: Sie hat auch eine Ausbildung
nisieren können. Mittlerweile absolviert sie     zur Eventmanagerin begonnen. Bereits vor
die Lehre zur zahnärztlichen Fachassistentin     Kursbeginn hatte sie praktische Erfahrungen
Buntes Berufswissen zu einem
Regenbogen vereint
vor
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Elke Treppler
„Ich freue mich jeden Tag darauf, arbeiten gehen zu können –
 das habe ich noch nie so erlebt!“

In ihrem neuen Job, den Elke Treppler über        Auf diese Weise kann sichtbar gemacht wer-       wochenends noch ihre Fortbildung in Graz.
das zam Leoben gefunden hat, kann sie die         den, wie die Werbebotschaften im Gehirn          „Ich freue mich jeden Tag darauf, arbeiten
bunte Vielfalt ihrer bisherigen Ausbildun-        verarbeitet werden und ob dabei das Beloh-       gehen zu können – das habe ich noch nie so
gen zu einem Regenbogen vereinen: Sie             nungssystem aktiviert wird. Zu Elke Trepplers    erlebt!“, erzählt sie. Um auch neben der Fa-
absolvierte eine kaufmännische Fachschu-          Aufgaben bei Limbio Business gehören unter       milie einen beruflichen Neubeginn zu schaf-
le, ließ sich zur Masseurin, Gesundheits-         anderem die Betreuung eines Großkunden,          fen brauche man ein gut gewebtes soziales
trainerin und Arztassistentin ausbilden, mach-    die grafische Gestaltung von Marketing- und      Netz, das über Familie und FreundInnen hin-
te die Matura und Ausbildungen zur Pharma-        Werbeunterlagen sowie die Akquise der Pro-       ausgeht. Den professionellen Teil ihres Netzes
referentin sowie zur Lebens- und Sozial-          bandInnen für die Gehirnscans. Um all diese      haben die Betreuerinnen des zam Leoben
beraterin.All das erworbene Wissen kann sie nun   Aufgaben im Betrieb übernehmen zu kön-           gewebt, die sie auch auf das Stellenangebot
als Mitarbeiterin bei Limbio Business in          nen, hat sie ihrem Bildungsregenbogen mit        von Limbio Business aufmerksam gemacht
Kapfenberg einsetzen. „Wir beschäftigen uns       Hilfe des zam Leoben, das sie über das AMS       haben. Und ihr eigener Beitrag zum Erfolg?
mit Neuromarketing und testen TV-Spots oder       Mürzzuschlag kennen gelernt hatte, noch          „Man darf nicht aufhören, sich für Neues zu
Werbesujets nach neuesten Erkenntnissen           ein paar Nuancen hinzugefügt: Für die gra-       interessieren!“
der Hirnforschung“, erklärt Elke Treppler. Wäh-   fischen Aufgaben absolvierte sie zwei Photo-
rend sich ProbandInnen im Magnetresonanz-         shop-Kurse. Auch der Lehrgang „Werbung und
tomograph an der Christian Doppler Klinik         Marktkommunikation“ ist Teil ihrer Stiftungs-
in Salzburg Werbespots ansehen, werden ihre       ausbildung. Mittlerweile ist Frau Treppler bei
unbewussten Gehirnaktivitäten gemessen.           Limbio Business angestellt, absolviert aber
Am Kinderrad geübt, an der
CNC-Maschine perfektioniert
vor
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Christine Marschnig
„Ich bin ein ruheloser Mensch – ich brauche die Herausforderung!“

„Lange habe ich Facharbeit zum Hilfsarbeits- sie beim Lernen unterstützt. Die Söhne sind          Eisenbahn-Waggonachsen beschichtet, um
 lohn gemacht“, erzählt Christine Marschnig. heute ebenso im Metallbereich tätig wie ihre         den Verschleiß möglichst gering zu hal-
„Diese Zeiten sind endgültig vorbei!“ Die       Mutter. Die Ausbildung zur Dreherin wurde         ten. Die meisten Werkstücke, die Christine
 gelernte Friseurin, die nach einer längeren    ihr vom AMS Voitsberg finanziert. Selbst mit      Marschnig an der CNC-Maschine fertigt, sind
 Familienphase fast ein Jahrzehnt in einem      ausgezeichneter Lehrabschlussprüfung in der       Einzelstücke. Schon der erste Versuch muss
 Produktionsbetrieb gearbeitet hat, ist heute   Tasche, war die Arbeitssuche alles andere als     präzise gearbeitet sein – da gerät auch
 die einzige Frau in der CNC-Technik der BVT    einfach. Das zam Prisma war ihr dabei be-         die ausgezeichnete CNC-Dreherin manchmal
 Beschichtungs- und Verschleißtechnik in        hilflich. Schließlich fand sie in der BVT einen   unter Zeitdruck. Obwohl sie die Härte der
 Lannach. Daneben hält sie in „ihrem“ zam       potenziellen Arbeitgeber, der allerdings noch     Branche kennen gelernt hat, will sie anderen
 Prisma in Voitsberg, an das sie das AMS        weitere Kenntnisse von ihr verlangte. Über        Frauen Mut machen, den Schritt in den tech-
 Voitsberg vermittelt hatte, Workshops für      eine zam-Stiftung konnte Christine Marschnig      nischen Beruf zu wagen. „Ein starker Wille
 Frauen. Einfach war der Weg vom prinzipiellen  drei Monate lang noch den Niederflurkranfüh-      gehört dazu“, betont sie.
 Interesse für technische Berufe hin zur Lehr- rerschein machen sowie unternehmensspezi-
 abschlussprüfung als Dreherin für Christine    fische Kenntnisse der CNC-Technik erwerben.
 Marschnig nicht. Da gab es auch einmal Trä- „Ich bin ein ruheloser Mensch – ich brau-
 nen, als sie meinte, eine Prüfung nicht schaf- che die Herausforderung“, erklärt Christine
 fen zu können. Ihre erwachsenen Söhne, an      Marschnig. In ihrer derzeitigen Arbeit besteht
 deren Kinderfahrrädern Frau Marschnig einst    kein Mangel daran. Bei BVT werden hoch
 ihr technisches Talent bewiesen hatte, haben   belastbare Teile gefertigt, beispielsweise
Wenn der Stress
in der Ordination zum
Wohlfühlfaktor wird
vor
                                                                                                                                  bilder              19

Fazilet Duman
„Jedes Mal, wenn ich bei einem Arzt war, habe ich mir gedacht:
 Dieser Job würde mir auch Spaß machen!“

„Mehreres gleichzeitig erledigen – das liegt      zam unterstützte sie dabei, eine Tagesmut-        Familie und die anderen Kursteilnehmerin-
 mir!“, betont Fazilet Duman. Die gelernte        ter für ihren Dreijährigen zu finden, half ihr,   nen haben sie tatkräftig unterstützt. Heute
 Buchhalterin und Lohnverrechnerin war nach       sich ihre eigenen Kompetenzen bewusst zu          erntet sie die Früchte ihrer Anstrengungen:
 einer dreijährigen Familienphase auf der         machen und begleitete sie dabei, eine Prak-       Sie arbeitet mit Begeisterung bei Dr.in Doris
 Suche nach einer neuen beruflichen Heraus-       tikumsstelle zu finden. Das Hineinschnuppern      Wiesauer, einer Hausärztin in Graz. Sie nimmt
 forderung. Eine Vision hatte sie schon: „Jedes   in den realen Alltag einer Ordination festigte    gekonnt PatientInnen auf, teilt Termine ein,
 Mal, wenn ich bei einem Arzt war, habe ich       ihren Berufswunsch und so begann sie bereits      untersucht schnell eine Harnprobe – und lacht
 mir gedacht: Dieser Job würde mir auch Spaß      vier Wochen nach ihrem Kursbeginn im zam          gemeinsam mit den Menschen, die zu ihr
 machen!“ Das AMS Graz Ost vermittelte sie        Frauenservice mit dem dreimonatigen Lehr-         kommen.
 an das zam Frauenservice, wo sie sich daran      gang zur Ordinationsgehilfin. Tagsüber be-        Auch ihre Sprachkenntnisse – neben Deutsch
 machte, ihren beruflichen Traum zu verwirk-      suchte sie weiterhin den Kurs für Wieder-         spricht sie Türkisch und Kurdisch – sind ihr im
 lichen. Die Freude an der Arbeit mit Men-        einsteigerinnen, abends machte sie ihre           Job nützlich. Wenn nötig, begleitet sie Patien-
 schen, aber auch die Gabe, in einem belebten     Ausbildung – und daneben war sie auch für         tInnen auch ins Sprechzimmer und dolmetscht
 Arbeitsumfeld den Überblick zu bewahren,         ihren kleinen Sohn da. „Diese Zeit war schon      für sie. „Es lohnt sich immer, beruflich etwas
 brachte Frau Duman bereits als Stärken mit.      schwer, aber sie hat sich gelohnt“, resümiert     Neues zu probieren!“, lautet ihr Motto.
 Eine Ausbildung zur Ordinationsgehilfin hin-     Frau Duman. „Jetzt passt meine Arbeitszeit
 gegen musste sie noch machen. Gemein-            super zur Familie!“ In der intensiven Pha-
 sam mit ihrer Beraterin vom Frauenservice        se, betont sie, sei ihre Betreuerin vom zam
                                                                                                               Dr.in med. Doris Wiesauer
 recherchierte sie alle Details darüber. Das      immer für sie da gewesen. Aber auch ihre                     Allgemeinmedizinerin
Faszination an der Arbeit in der
Optik-Werkstatt entdeckt
vor
                                                                                                                               bilder              21

Clarissa Graßhoff
„Ich mag meine Arbeit, weil sie so abwechslungsreich ist.“

Zurück zu ihren Wurzeln fand Clarissa           gemeinsam mit den zam-Beraterinnen einen         ihrer Brille. Und meine große Leidenschaft
Graßhoff über das AMS Judenburg und das         Bildungsplan erstellte. Aufgrund ihrer Vorbil-   gilt nach wie vor der Arbeit in der Werkstatt.
zam Murau/Murtal. Nach der Matura hatte sie     dung konnte sie in Wien eine auf rund 18 Mo-     Zusammenbauen, herumfeilen – das hat mich
in Wien begonnen, Ernährungswissenschaf-        nate verkürzte Ausbildung zur Augenoptikerin     immer schon fasziniert.“ Das Talent ihrer fei-
ten zu studieren, doch es wurde ihr schnell     machen, die sie im November 2011 mit der         nen Finger, das ihr bei der Arbeit mit den
klar: „Mein Beruf und meine Berufung liegen     Lehrabschlussprüfung beendete. Ideal für sie     Brillen zugute kommt, hat sie in die Ausbil-
anderswo.“ Schon als Kind hatte sie leiden-     war das zam-Stiftungsmodell, bei dem der         dung mitgebracht – der Verkauf jedoch war zu
schaftlich gern gebastelt und großes feinmo-    Beruf parallel im Betrieb und in Schulungen      Stiftungsbeginn noch Neuland für sie. „Auf
torisches Geschick bewiesen. Dass das eine      erlernt wird. Ihre Ausbildung wurde von An-      Fremde einfach zugehen musste ich noch ler-
Stärke ist, die sie auch beruflich einsetzen    fang an in Kooperation mit dem zukünftigen       nen.“ Doch sie hat es geschafft, berät mittler-
kann, wurde ihr erst später bewusst. „Eigent-   Arbeitgeber-Unternehmen geplant und war          weile professionell und tritt selbstsicher auf,
lich hat mich meine Schwester auf die Idee      somit sowohl für die Arbeitnehmerin als auch     wenn sie ihren KundInnen zu mehr Durchblick
gebracht, Augenoptikerin zu werden“, er-        für den Betrieb maßgeschneidert. Mittlerwei-     verhilft.
zählt Frau Graßhoff. Also bewarb sie sich bei   le ist sie eine gute Optikergesellin, wie ihre
Optik Sattler in Knittelfeld. Das Unternehmen   Chefin bescheinigt, hervorragend ins Team
hatte bereits sehr gute Erfahrungen mit dem     integriert und sehr glücklich mit ihrem Job.
örtlichen zam gemacht und so kam es, dass       „Ich mag meine Arbeit, weil sie so abwechs-
Clarissa Graßhoff nach einem erfolgreichen      lungsreich ist“, betont Frau Graßhoff. „Ich
Praktikum bei ihrem zukünftigen Arbeitgeber     berate unsere KundInnen gerne bei der Wahl
Statt PendlerInnenschicksal den
kürzesten Arbeitsweg gewählt
vor
                                                                                                                                 bilder               23

Claudia Simbürger
„Das Arbeitsklima im Kurs war ganz toll!“

 PendlerInnenschicksale sind im Bezirk Murau       fühlte sie sich optimal unterstützt. Sie ab-   eine sehr intensive Phase. Aufgrund ihrer
 keine Seltenheit. Claudia Simbürger ist es je-    solvierte mehrere Praktika in diversen         Vorerfahrungen muss sie nur einen Teil der
 doch gelungen, dem familienfeindlichen Fah-       regionalen Betrieben. Fündig wurde sie dann    Kurstage besuchen und steht daher dem
 ren ein Ende zu setzen und gleichzeitig einen     buchstäblich vor ihrer Haustür:                Unternehmen auch in der Ausbildungszeit
 spannenden neuen Job zu finden. Die gelern-       Die Dachspenglerei Hasler GmbH in              teilweise zur Verfügung. Den Rest lernt sie
 te Einzelhandelskauffrau hatte viele Jahre Be-    Scheifling suchte eine Bürokraft, die auch     am Abend, und trotz der Belastung wirkt sie
 rufserfahrung im Bürobereich und wollte auch      über Buchhaltungs- und Lohnverrechnungs-       ungebrochen hoch motiviert. Nicht nur das
 unbedingt in ihrem angestammten Metier            kenntnisse verfügt. Obwohl sie sich man-       kommt ihrem Arbeitgeber zu Gute, sondern
 bleiben. Ebenso wollte sie in ihrem Heimat-       che dieser Qualifikationen erst erwerben       auch ihr Wohnort. „Ich wohne nur 20 Meter
 bezirk bleiben. Das AMS Murau vermittelte sie     muss, machte Claudia Simbürger unter rund      von der Firma entfernt – wenn Not an der
 an das zam Murau/Murtal, wo sie ein Clearing      40 BewerberInnen das Rennen. Gemein-           Frau ist, bin ich abrufbar“, erklärt sie. Anderen
 machte. Schnell war ihr Ziel klar – eine Wei-     sam mit dem Unternehmen und dem örtli-         Frauen, die vor einer beruflichen Umorientie-
 terbildung im Bürobereich – und sie wurde in      chen zam wurde eine Stiftungsausbildung        rung stehen, gibt sie eine klare Botschaft mit:
 einen Kurs für Verwaltungs- und Bürokräfte        zusammengestellt. Neben der Personal-          „Einen starken Willen und große Lernbereit-
 aufgenommen. „Das Arbeitsklima im Kurs war        verrechnung enthält ihr Bildungsplan auch      schaft muss man schon haben – aber es lohnt
 ganz toll! Obwohl dort so grundverschiedene       Beschwerdemanagement und das Erlernen          sich!“
 Charaktere versammelt waren, war gegen-           der benötigten EDV-Kenntnisse. Derzeit be-
 seitige Hilfe selbstverständlich“, erzählt Frau   sucht sie berufsbegleitend Kurse in einer
 Simbürger. Auch von den zam-Beraterinnen          Bildungseinrichtung und durchlebt dadurch
Von der Fotografie über
das Marketing zur
Flughafenausstattung
vor
                                                                                                                                   bilder               25

Susanne Hauer
„Ich habe eine supertolle Woche in der Alternative verbracht – und am
 Ende auch das Auswahlverfahren geschafft!“

Susanne Hauer ist gelernte Fotografin. Doch      Hauer. Von rund 60 Interessentinnen wurden         ständige Arbeiten macht ihr viel Spaß – und
zu Beginn ihrer Jobsuche – sie wollte aus        zwölf aufgenommen. Die Ausbildung sei ins-         sie hat, wo sie nur konnte, ihre frisch erwor-
dem Burgenland wieder nach Hause in den          gesamt sehr qualitätsvoll gewesen und „rich-       benen Marketingkenntnisse angewandt. Auch
Bezirk Hartberg – gelang es ihr nicht, einen     tig mitgerissen“ habe sie der Bereich Marke-       ihr Wissen als Fotografin geht im neuen Job
Arbeitgeber zu finden, der einen Blick für       ting. Bereits der erste Praktikumsbetrieb von      nicht verloren, ihre Kenntnisse im grafischen
ihr Talent hatte. Das Stellenangebot im Be-      Susanne Hauer wurde ihr späterer Arbeitsplatz.     Bereich nützen ihr auch beim Aufbereiten der
zirk war nicht gerade üppig, und sie dachte      Nach Beendigung des Lehrganges hängte sie          Werbemittel für die Firma. Weiters unterstützt
schon daran, ins Ausland zu gehen. „Nach         sogar noch eine weitere Ausbildung dran: Im        sie die Projektleiter und ist im Officemanage-
einem Jahr Arbeitslosigkeit war ich schon        Rahmen einer Stiftung absolvierte sie weitere      ment tätig. Susanne Hauer schätzt an ihrer
zu allem Möglichen bereit“, erzählt die          Schulungen im Bereich Marketing, Webde-            Arbeit, dass viel von ihr verlangt wird. Nur so
junge Powerfrau. Vorerst konnte ihr das AMS      sign und Website-Programmierung, zusätzlich        kann sie auch beweisen, was sie alles leisten
Hartberg keine Arbeitsstelle anbieten, aber      machte sie eine Ausbildung zur diplomier-          kann. Ihre Bilanz nach der Zeit im zam Alter-
trotzdem wurde dort der Grundstein für ihre      ten Exportkauffrau, an der sich auch die LUX       native: „Ich finde es super, dass es diese Insti-
jetzige Tätigkeit gelegt. Sie bekam den Folder   Tischlerei & Kooperative beteiligt hat. Ein wei-   tution gibt, und dass auf diesem Weg so gute
über eine kurz darauf beginnende Ausbildung      terer Baustein, um im Betrieb flexibel einsetz-    Ausbildungen finanziert werden!“
zur Marketingfachfrau im zam Alternative in      bar zu sein. Da die Tischlerei Flughäfen, Ho-
Gleisdorf. „Ich habe eine supertolle Woche in    tels und Fertigteilhäuser ausstattet, sind viele
der Alternative verbracht – und am Ende auch     Subaufträge an andere Gewerbe zu vergeben,
das Auswahlverfahren geschafft“, so Frau         die Susanne Hauer nun koordiniert. Das selb-
Sie hat ihr verletztes Knie als
berufliche Chance genutzt
vor
                                                                                                                                   bilder             27

Julia Verbnjak
„Ohne zam und meinen engagierten Chef würde ich wahrscheinlich
 immer noch Bewerbungen schreiben.“

Ein Segelunfall gab Julia Verbnjaks Berufs-        lich vom zam in Leibnitz und den dortigen          Ursachen dafür zu finden. Zudem schreibt sie
leben eine ganz neue Richtung. Bis dorthin         Qualifizierungsmöglichkeiten. Nach dem Auf-        die begleitenden Hilfe-Dokumentationen auf
war sie als Kellnerin tätig gewesen – routi-       nahmetest begann sie einen Büro-Intensiv-          Deutsch und Englisch. „Das zam Leibnitz hat
niert in der Praxis, aber mit einer unvollende-    kurs, in dem ihre Begabung am Computer so-         mir die Möglichkeit gegeben, diese berufliche
ten Ausbildung. Sie hatte die Höhere Lehran-       fort auffiel. Als das Consulting-Unternehmen       Entwicklung zu schaffen, darüber bin ich sehr
stalt für Wirtschaftliche Berufe in Mureck ein     pmOne, das bereits gute Erfahrungen mit            froh! Ohne zam und meinen engagierten Chef
Jahr vor der Matura abgebrochen um Vollzeit        dem zam gemacht hatte, eine Mitarbeiterin          würde ich wahrscheinlich immer noch Be-
kellnern zu können. „Mit der Schule hab ich´s      suchte, kontaktierte ihre Trainerin sie sofort.    werbungen schreiben.“ So aber steht ihr im
nie so gehabt“, gesteht Verbnjak. Gereizt hat      Julia Verbnjak begann mit einer Woche Prak-        Unternehmen eine Karriere mit vielfältigen
sie nur die Praxis. Doch eine Fehldiagnose         tikum im Unternehmen und konnte letztlich          Entwicklungsmöglichkeiten offen.
nach dem Segelunfall erschwerte die Hei-           dort bleiben. Die Leichtigkeit, mit der sie auch
lung ihres Knies, und schließlich erklärte ihr     komplexe Aufgaben am Computer bewältigt,
der Orthopäde, dass sie nie wieder im Service      hatte sie bis dorthin immer nur privat genutzt.
arbeiten dürfe. Julia Verbnjak sah die gesund-     Mittlerweile hat sie ihre Stiftungsausbildung
heitliche Krise sogar als Chance, sich beruflich   abgeschlossen, die unter anderem auch ei-
neu orientieren zu können und überlegte sich       nen Programmierkurs umfasste, und ist als
alternative Berufswünsche. Anfangs fand sie        Software-Testerin in der Programmentwick-
jedoch wenig Unterstützung für ihr Vorhaben.       lung von pmOne angestellt. Sie testet zwei
Über das AMS Leibnitz erfuhr sie schließ-          Programme nach Fehlern und versucht die
Als IT-Informatikerin in des
Vaters Fußstapfen getreten
vor
                                                                                                                                    bilder              29

Maike Moser
„Die technische Seite der Ausbildung – Computer auseinandernehmen
 und wieder zusammenschrauben – musste ich erst lernen“

Zu jung, zu unerfahren – lauteten die Argu-        formatikerin und zu ihrem Partnerbetrieb,         Maike Moser war auch ihr Vater, der selbst
mente, wenn Maike Moser eine Absage auf            der Raiffeisen Software Solution und Service      im IT-Bereich tätig ist. Seit ihrer erfolgrei-
ihre Bewerbung erhielt. Nach der HBLA-             GmbH. Nach einem persönlichen Vorstel-            chen Lehrabschlussprüfung ist sie nun fix
Matura und einem England-Aufenthalt hatte          lungsgespräch samt firmeninternem Test war        angestellt bei Raiffeisen Software Solution.
sie Kurse zur Mediengestaltung für Print, Web      die Entscheidung des Unternehmens für die         Ihr Aufgabengebiet ist die Software-Entwick-
und Motion besucht und den Wirtschaftsfüh-         junge Frau gefallen – ein Praktikum musste        lung; Hauptkunden sind Banken. Damit deren
rerschein EBDL gemacht. Den Computerfüh-           sie gar nicht mehr machen. Exzellente Com-        Rechnungen hundertprozentig stimmen, aber
rerschein samt Fortsetzungslevel hatte sie         puterkenntnisse brachte Maike Moser in die        auch die KundInnendaten fehlerlos verwaltet
längst in der Tasche. Doch trotz ihrer guten       Ausbildung bereits mit, auch den nötigen          werden, müssen die Web-Oberflächen per-
Ausbildung fand sie fast zwei Jahre lang kei-      Ehrgeiz, um die normalerweise vierjähri-          fekt funktionieren. Dahinter steckt viel Arbeit!
nen Job. Das AMS Leoben jedoch wusste ihre         ge Ausbildung in den zwei Jahren der zam-         Genau diese täglich neuen Herausforderungen
Qualifikation zu schätzen und vermittelte sie      Stiftung zu schaffen. „Die technische Seite der   liebt Maike Moser an ihrem Job, so wie den
an das zam Leoben. Dort wurde gerade eine          Ausbildung – Computer auseinandernehmen           Zusammenhalt im Team. Von Unerfahrenheit
Kandidatin für einen Stiftungsausbildungs-         und wieder zusammenschrauben – musste             ist heute keine Rede mehr.
platz gesucht, für den sich im laufenden In-       ich erst lernen“, erzählt sie. Gemeinsam mit
formationstechnologie-Grundqualifizierungs-        sieben anderen Frauen, die über das zam
kurs keine geeignete Teilnehmerin gefunden         Leoben diese Ausbildung machten, war sie
hatte. Sozusagen als Quereinsteigerin kam          auch in der Berufsschule. Gab es Probleme,
sie also zu ihrer Stiftungsausbildung zur IT-In-   unterstützte jede die andere. Hilfreich für
Als technische Zeichnerin
zu den Wurzeln ihres
Talents gefunden
vor
                                                                                                                            bilder              31

Michaela Ranftl
„Eigentlich habe ich ja in der Hauptschule schon
 Geometrisch Zeichnen gemocht.“

„Einmal Gastronomie – immer Gastronomie!“, Suche nach einem Bürojob, fand aber keinen.        Frau Ranftl. Aus einer Woche Praktikum
 hatte ihr persönliches Umfeld nach dem Be- Schließlich vermittelte sie das AMS Mureck an     wurde ein Monat, und schließlich konnte
 rufseinstieg prophezeit – zu Unrecht. Wenn   das zam Leibnitz zu einem Büro intensiv-Kurs.   ein Stiftungsausbildungsvertrag geschlossen
 Michaela Ranftl heute am Computer Pläne „Der Zusammenhalt in der Gruppe, in der ich          werden. Vom Unternehmen wurde eine pro-
 zeichnet, per Telefon die Fernwartung von    die Jüngste war, war sehr hilfreich“, erzählt   funde technische Ausbildung gewünscht. Also
 haustechnischen Anlagen übernimmt oder       Ranftl. Im Rahmen des Kurses hatte sich Mi-     begann Michaela Ranftl mit einer verkürzten
 auf der Baustelle ihre Frau steht, dann hat  chaela Ranftl seelisch schon auf ein Prakti-    Lehre zur Technischen Zeichnerin, die sie in-
 ihr Job mit Gastronomie rein gar nichts mehr kum bei einem Steuerberater eingestellt, als    nerhalb von zwei Jahren absolvieren kann.
 zu tun. Michaela Ranftl hatte zunächst an    ihre zam-Betreuerin fragte, ob sie sich auch    Im Betrieb arbeitet sie mit Feuereifer, erfreut
 der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche  eine Arbeit im technischen Bereich vorstellen   sich am Abwechslungsreichtum ihrer Tätigkeit
 Berufe in Mureck maturiert. Weil im Bezirk   könne. Es gebe einen Praktikumsplatz bei        und am kollegialen Zusammenhalt. Das Un-
 nicht leicht Jobs zu finden sind, schob sie  der TB HTR Haustechnik GmbH in Leibnitz. In     ternehmen schafft nicht nur Wohlbefinden in
 die Zukunftspläne, auf einem Schiff zu ar- diesem Technischen Büro für Heizung, Klima,       Gebäuden, sondern auch intern ein angeneh-
 beiten oder ein großes Hotel zu leiten, erst Lüftung und Sanitäranlagen konnte Ranftl        mes Betriebsklima.
 einmal auf und begann als Kellnerin in ei- nicht nur ihre frisch erworbenen Kenntnisse
 nem Wettcafé. Diese Arbeit fand sie wenig    im Bürobereich einbringen, sondern auch
 befriedigend, allerdings entdeckte sie dabei ihre alte Liebe zur Technik wieder entdecken.
 ihre Liebe zu Zahlen. Sie absolvierte einen „Eigentlich habe ich ja in der Hauptschule
 Buchhaltungskurs und machte sich auf die     schon Geometrisch Zeichnen gemocht“, sagt
Ihr neuer Beruf im Gartencenter
lässt sie aufblühen
vor
                                                                                                                                     bilder              33

Monika Mendl
„Die zam-Beraterinnen gehen super auf die Frauen ein und sie haben mir
 geholfen durchzuhalten und niemals die Hoffnung aufzugeben.“

„Ich wollte immer schon etwas mit Garten           mutigend, doch sie fand nicht schnell genug        ßem Einsatz und wurde letztlich eingestellt.
und Floristik machen“, erzählt Monika Mendl.       einen Arbeitsplatz. Als Überbrückung arbei-        Ein halbes Jahr lang machte sie über das zam
„Doch immer kam etwas dazwischen: Nach             tete sie eine Saison als Küchenhilfe. Wieder       im Betrieb eine Stiftungsausbildung, die ihr
der Schule habe ich keine Lehrstelle gefun-        arbeitslos wandte sie sich noch einmal an das      neben neuen Kenntnissen über Pflanzende-
den. Dann kamen die Kinder. Schließlich habe       zam Feldbach. „Die Beraterinnen dort gehen         koration auch Fachschulungen zu Zäunen und
ich zwei Anläufe gebraucht. Aber jetzt bin ich     super auf die Frauen ein“, streut sie ihren        Öfen brachte. Auch von den Kolleginnen ihrer
in meinem Traumberuf gelandet.“ Reinigungs-        Wegbegleiterinnen Rosen. „Und sie haben            Abteilung hat sie viel gelernt. Seit September
kraft, Buffetleiterin in einer Schulungseinrich-   mir geholfen durchzuhalten und niemals die         2012 ist sie bei OBI angestellt, und „so richtig
tung – die Berufserfahrungen von Monika            Hoffnung aufzugeben.“ Auch ihr Mann und            glücklich“. Am Ziel angelangt, hat sie schon
Mendl sind vielfältig. Ihre Vision, mit Pflanzen   ihre Schwiegermutter haben sie tatkräftig un-      das nächste vor Augen: Nach ein paar Jahren
zu arbeiten, Blumen zu binden und zu deko-         terstützt, sie ermutigt, die Kinder betreut und    Berufspraxis könnte sie sich vorstellen, noch
rieren hat sie trotzdem nie aufgegeben. Viel       ihr so den Rücken freigehalten. „Klar gab es       einen Lehrabschluss als Gartencenterkauffrau
Motivation, Kreativität und Kommunikations-        auch Durchhänger im Kurs zur Perspektiven-         zu wagen.
stärke hat sie in das zam mitgebracht, an          erweiterung – nämlich dann, als ich so lan-
das sie das AMS Feldbach vermittelt hatte.         ge keine Praktikumsstelle gefunden habe“,
Allerdings verfolgte sie auch das Ziel, mög-       räumt sie ein. Schließlich las sie, dass bei OBI
lichst schnell in einen Job einzusteigen. Die      in Feldbach ein Lehrling gesucht würde. Dem
Rückmeldungen nach ihrem ersten Praktikum          Lehrlingsalter längst entwachsen verfolgte sie
im Gartencenter eines Baumarktes waren er-         ihr Ziel trotzdem mit Hartnäckigkeit und gro-
Persönlicher Beitrag
zur Imagepolitur für die
Immobilienbranche
vor
                                                                                                                                bilder              35

Petra Macher
„ … schon der erste Tag im zam Alternative hat mich begeistert!“

Mit Petra Macher wurde der Gleisdorfer Im-        PC zu arbeiten. Zunächst setzte sie ihr neu      wie sehr mir das liegt!“ Doch damit war der
mobilienmarkt noch ein Stück dynamischer.         erworbenes Computerwissen aber für ihre          gemeinsame Weg mit dem zam noch nicht
Die gelernte Verkäuferin hatte verkauft, ge-      Bewerbungsmappe ein. „Wir haben in der           abgeschlossen: Um ihre Arbeit professionell
kellnert und schließlich 13 Jahre als angelern-   Alternative so tolle Bewerbungsunterlagen        erledigen zu können, machte sie im Rahmen
te Siebdruckerin gearbeitet, bevor sie Mutter     gemacht. Überall, wo ich mich beworben           einer Stiftung die Ausbildung zur zertifizier-
wurde. Als ihr Sohn zwei Jahre alt war und sie    habe, hätten sie mich genommen.“ Letztlich       ten ImmobilienmaklerInnen-Assistentin. Seit
ihren beruflichen Wiedereinstieg in Angriff       wurde sie von ihrem Job gefunden.                Herbst 2011 ist sie nun fix angestellt und
nehmen wollte, passte das Timing perfekt.         Der Inhaber des Immobilienbüros Groicher,        bemüht sich, ihren persönlichen Beitrag zu
Nur wenige Tage nach ihrer Kontaktaufnahme        ein alter Bekannter, überredete sie, bei ihm     einem besseren Image der Branche zu leis-
mit dem AMS Gleisdorf fand im örtlichen zam       anzufangen oder zumindest einmal ein Prak-       ten. Die Kooperation mit dem zam Alternative
Alternative der Infotag für Wiedereinsteiger-     tikum zu machen. Aufgrund des schlechten         und dem dualen Ausbildungsweg hat auch ihr
innen statt. „Zunächst war ich sehr skeptisch,    Images – „Makler sind doch als unseriös ver-     Vorgesetzter zu schätzen gelernt.
als mir vom AMS ein Kurs für Wiedereinstei-       schrien“ – wollte sie eigentlich nicht in die-
gerinnen vorgeschlagen wurde“, gibt Petra         se Branche, trotz ihres Verkaufstalentes und
Macher unumwunden zu. „Doch schon der             ihrer Freude an der Arbeit mit Menschen. Doch
erste Tag im zam Alternative hat mich begeis-     dann wagte sie ein Praktikum und fühlte sich
tert!“ Ihre ersten Arbeitsschritte am Computer    sofort wohl, im Team, aber auch beim Verkauf
fanden dort statt – und heute kann sie sich       von Häusern, Wohnungen und Grundstücken.
gar nicht mehr vorstellen, ohne Mails und         „Ich habe erst beim Schnuppern gemerkt,
Aus der Berufung einen
Existenz sichernden Beruf
gemacht
vor
                                                                                                                                bilder              37

Renate Bayer
„Ich wollte gerne weiter mit Kindern arbeiten, aber weil ich in diesem
 Bereich keine Ausbildung hatte, war ich am Arbeitsmarkt chancenlos!“

Kinder lieben und lenken – das war immer        chancenlos“, erzählt Renate Bayer. Doch auch       Sozialbetreuerin: Drei Mal wöchentlich kom-
schon Renate Bayers Berufung. Zwar hat sie      sie bekam ihre Chance: Im zam Liezen, wohin        men drei Buben aus Familien mit Unterstüt-
vor vielen Jahren eine Lehre zur Verkäuferin    sie vom AMS Liezen vermittelt worden war.          zungsbedarf tagsüber zu ihr und bekommen
gemacht, aber den richtigen Beruf hat sie im    „Die haben mich sehr gut unterstützt, mir          von ihr Geborgenheit und Orientierung im
Leben mit ihren insgesamt drei eigenen und      beigebracht, wie ich zu meiner Versicherung        Leben. Daneben absolviert Renate Bayer
15 Pflegekindern gefunden. Tagaus, tagein –     komme und wie man sich bewirbt. Online war         in Graz eine berufsbegleitende zweijährige
ohne Wochenend- oder Nachtzuschlag war sie      ich nicht so auf zack, da bin ich sehr dankbar,    Ausbildung zur Familienpädagogin, mit dem
23 Jahre lang zum Wohle „ihrer“ Kinder tätig.   dass ich da etwas lernen durfte!“ Renate Bay-      Ziel, Kinder in Krisensituationen vorüberge-
Damit hat sie nicht den Kleinen ein gebor-      er brauchte viel Geduld beim Bewerben und          hend in Pflege zu nehmen. Endlich hat sie ein
genes Zuhause geboten, sondern auch dem         gibt zu, dass sie zwischendurch schon „sehr        Zertifikat für ihr Talent in Aussicht! Was die
Staat enorme Kosten für eine Heimunterbrin-     zermürbt“ war. Die mögliche Anstellung von         Powerfrau im Zuge ihrer beruflichen Neuori-
gung erspart. Doch dann nahm ihr Leben mit      Pflegeeltern war für sie keine Lösung. Ein Um-     entierung erst lernen musste war, selbst Hilfe
der Scheidung eine Wende: Von einem Tag         stieg in das neue System hätte bedeutet, ihre      anzunehmen. Jetzt kann sie wieder den ihr
auf den anderen musste sie sich selbst finan-   bereits erworbenen Rechte als Pflegemut-           anvertrauten Kindern helfen.
ziell versorgen – und brauchte eine eigene      ter aufzugeben und auf das Ruhegeld, das
Krankenversicherung und Pensionsvorsorge.       ihr mit 60 Jahren zusteht, zu verzichten. Das
„Ich wollte gerne weiter mit Kindern arbei-     kann sie sich im wahrsten Sinne des Wortes
ten, aber weil ich in diesem Bereich keine      nicht leisten. Schließlich fand sie bei AVALON,
Ausbildung hatte, war ich am Arbeitsmarkt       einem Verein in Liezen, eine Teilzeit-Arbeit als
Sie bringt Menschen
im Spätherbst des Lebens
Freude
vor
                                                                                                                                bilder              39

Senada Jusic
„Ich bin der Wegwarte, dem AMS und dem zam so dankbar, dass sie mir
 eine Ausbildung in meinem Traumberuf ermöglicht haben.“

Begonnen hat Senada Jusics berufliche Neu-       intensiven Phase der Orientierung und Aus-        hen und zum kleinen Luxus des Lebens wie
orientierung als Hausservicekraft. Beim Put-     bildungsplanung fiel die Entscheidung für das     der Betreuung am Massagesessel. „Ich mag
zen im Knittelfelder SeniorInnenheim Weg-        Stiftungsmodell. Ein erstes Praktikum in der      alles an meiner Arbeit, auch die Pflege!“, re-
warte konnte sie ihre Aufmerksamkeit nicht       Wegwarte – diesmal wirklich ausschließlich        sümiert Jusic. Diese Überzeugung hat ihr auch
nur auf den Fleck am Boden oder den Staub        für die Menschen zuständig – bestätigte sie in    in schwierigeren Zeiten des Lernens neben
am Regal richten – sie hat immer die Men-        ihrem Vorhaben. Auch der Vergleich machte         der Arbeit geholfen. „Obwohl es manchmal
schen gesehen. Ihr Talent, den Einsamen Trost    sie sicher: Im Zuge ihrer Stiftungsausbildung     wirklich sehr anstrengend war – ich bereue
zu spenden und mit einem kleinen Scherz          absolvierte sie noch Praktika in der Hauskran-    keine Sekunde!“ Gerade hat sie die Somato-
die Gelangweilten aufzumuntern, blieb zum        kenpflege und in einem Krankenhaus. Doch          logie-Prüfung mit Gut bestanden, das stärkt
Glück nicht unentdeckt. Als sie arbeitslos       ihr ist der Aufbau einer stabilen Beziehung zu    ihr Selbstbewusstsein. „Ich bin der Wegwarte,
wurde, fand sie in der Heimleiterin eine Un-     den Menschen wichtig – so stabil und lang-        dem AMS und dem zam so dankbar, dass sie
terstützerin, die ihr zuredete, sich zur Pfle-   fristig wie eine Beziehung im Spätherbst des      mir eine Ausbildung in meinem Traumberuf
gehelferin ausbilden zu lassen. Ihr einstiger    Lebens eben noch möglich ist. „Auch dieje-        ermöglicht haben“, betont Senada Jusic.
Arbeitgeber, das SeniorInnenhaus Wegwar-         nigen, die nicht mehr sprechen können, sind
te der Gemeinde Knittelfeld, wurde so auch       offen für freundliche Worte“, lautet ihr Credo.
zum Partnerunternehmen ihrer Stiftungs-          Nun ist sie für die 38 alten Menschen, die im
ausbildung. Im Zuge ihrer Arbeitssuche war       zweiten Stock der Wegwarte wohnen, zustän-
Senada Jusic über das AMS Knittelfeld in das     dig. Dabei reicht ihre Arbeit vom Pflegen und
zam Murau/Murtal gekommen. Nach einer            der Nahrungseingabe bis zum Spazierenge-
Dort gelandet, wo auch
Frauen in der Technik
geschätzt werden
vor
                                                                                                                                bilder             41

Tanja Hasler
„Diese Veränderung muss man wirklich selbst wollen
 und hartnäckig verfolgen, sonst hat es keinen Sinn.“

 Tanja Haslers technische Karriere begann         Bruck vermittelt hatte, konnte ihr geholfen      umgehen – und so schätzt sie an ihrer Arbeit
 schon mit 14 Jahren, als sie in Kapfenberg mit   werden. Denn die zam-Betriebskontakterin-        neben der technischen Herausforderung auch
 der HTL für Kunststoff- und Umwelttechnik        nen kennen auch Unternehmen, die Frauen          das angenehme Betriebsklima. Zurzeit befin-
 startete. Nicht wirklich aus eigener Überzeu-    in der Technik gegenüber wirklich aufge-         det sie sich mitten in ihrer Stiftungsausbil-
 gung, gibt sie zu. Ihr Vater, selbst Absolvent   schlossen sind. Und so konnte Tanja Hasler       dung und absolviert einen Diplomlehrgang
 dieser Richtung, war daran interessiert, dass    nach einer frustrierenden Bewerbungspha-         zur Projektmanagerin. Schließlich soll sie im
 seine Kinder unabhängig vom Geschlecht           se schließlich eine Stiftungsausbildung bei      Unternehmen in absehbarer Zeit auch eigene
 eine solide technische Ausbildung bekom-         Secar Technologie in Hönigsberg beginnen.        Projekte übernehmen. Ebenso geplant ist
 men sollten. „Damals wollte ich das nicht        Secar produziert Teile für die Auto- und Luft-   ein Kurs über Qualitätsmanagementsysteme.
 so wirklich – heute bin ich froh darüber“,       fahrtindustrie, und zwar sowohl Bestandteile     Anderen Frauen, die einen Umstieg in den
 resümiert Tanja Hasler. Nach der Matura ging     für Autos und Flieger als auch das passende      technischen Bereich erwägen, rät sie: „Diese
 es an die Fachhochschule Joanneum, in den        Spezialwerkzeug dazu. Tanja Hasler arbeitet      Veränderung muss man wirklich selbst wollen
 Studienzweig Energie-, Verkehrs- und Umwelt-     hauptsächlich am Rechner und zeichnet der-       und hartnäckig verfolgen, sonst hat es keinen
 management. Allerdings musste sie ihr Studi-     artige Werkzeuge. „Beim Zeichnen und beim        Sinn.“
 um aus privaten Gründen vorzeitig abbrechen.     Erlernen von Computerprogrammen habe
 Auf Arbeitssuche bekam sie dann immer            ich mir immer leicht getan“, erzählt sie. Sie
 wieder Vorbehalte von Unternehmen gegen-         kann ganz in ihre Arbeit versinken und dar-
 über Technikerinnen zu spüren. Schließlich,      über alles andere vergessen. Ihre Kollegen
 nachdem sie das AMS Bruck an das zam in          in der Konstruktionsabteilung können damit
Über Umwege und das zam
zur Technik gekommen
vor
                                                                                                                                bilder             43

Hannah Assigal
„Ich schätze die Entwicklungsmöglichkeiten
 in diesem Bereich.“

Wo Hannah Assigal gerne arbeitet, muss es         werkstatt bei zam nowa lernte sie feilen,        Seit Anfang November 2012 unterstützt sie
Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geben.        fräsen und drehen kennen und frischte ihre       nun auf Leiharbeitsbasis das Stammdaten-
Als Absolventin einer HBLA war sie zunächst       Mathematikkenntnisse auf. Sie entschied sich,    management. Die vielfältigen Aufgaben rei-
in einem Hotel beschäftigt. Doch bereits nach     ihre technischen Interessen auch beruflich zu    chen von Materialstammanlage bzw. -daten-
drei Jahren fand sie den beruflichen Stillstand   nutzen. Die folgenden zwei Jahre waren kom-      änderungen im SAP-Umfeld über Datenanaly-
unerträglich. „Ich wollte meine Englisch- und     plett vom HTL-Kolleg ausgefüllt. Besonders       sen und Datenrecherche bis hin zum Support
Italienischkenntnisse auffrischen, doch das       das dritte Semester war sehr anstrengend –       von EndanwenderInnen bei Problemen rund
wurde mir nicht ermöglicht“, erzählt Assigal.     doch aufgeben kam für Hannah Assigal nicht       um das Thema Materialstamm. An ihrem
Als sie vom AMS Graz eine Information über        in Frage. Über Praxiseinheiten kam Hannah        neuen Job schätzt sie vor allem die KollegIn-
das HTL-Frauenkolleg für Wirtschaftsingenieur-    Assigal schließlich auch zu ihrem Job: Zwei      nen, aber auch die vielfältigen Entwicklungs-
wesen bekam, einer Kooperation zwischen           Sommer verbrachte sie in der AVL List GmbH       möglichkeiten, die jetzt vor ihr liegen.
dem Grazer zam nowa und der BULME                 als Praktikantin in der Abteilung für Stammda-
Graz Gösting, meldete sie sich an – und           tenmanagement (Material- / KundInnen- /
wurde genommen. „Mein Interesse an der            LieferantInnenstamm). In dieser Zeit konnte
Technik ist eigentlich im privaten Bereich        Hannah Assigal ihr theoretisch erlangtes Wis-
entstanden“, berichtet Assigal. „Mein Freund      sen in der Praxis anwenden und vertiefen.
ist Techniker im Außendienst. Manchmal durf-      Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen im
te ich mit ihm mitfahren und konnte so in die     Praktikum lag es für AVL List GmbH auf der
Branche hineinschnuppern.“ In der Technik-        Hand Hannah Assigal weiter zu verpflichten.
Die zam Steiermark GmbH
arbeitet im Auftrag des AMS Steiermark
und des Landes Steiermark
zur Förderung
der beruflichen Chancen
von Frauen in der Arbeitswelt
und dadurch zur Erhöhung
der Wettbewerbsfähigkeit
von Unternehmen
der steirischen Regionen.
vor
                                                                                                                             bilder              45

Die steirischen Zentren für Ausbildungsmanagement (zam) sind ein        Oberstes Ziel der zam Steiermark GmbH ist es, bedarfsgerechte
Bündel von Angeboten und bilden die zentrale Säule in der Förderpoli-   Lösungen für Frauen mit Interesse an Aus- und Weiterbildung und
tik zur Chancenverbesserung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.            Unternehmen mit Personalbedarf zu entwickeln und gleichzeitig die
                                                                        Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt im Auge
                                                                        zu behalten.
Durch Beratung, Orientierung und Unterstützung bei der Umsetzung
von Qualifizierungsmaßnahmen werden Frauen bessere Chancen
am Arbeitsmarkt eröffnet. Ebenso wird mit diesem frauengerechten        Sie stellt ihre Dienstleistungen zur Verfügung:
Qualifizierungsmodell auch in hohem Ausmaß den Erfordernissen der
Wirtschaft Rechnung getragen. Das Angebotsbündel wurde im Sinne           Frauen, die arbeitslos sind und sich durch eine fundierte Aus- oder
einer strategischen Partnerschaft entwickelt und steht flächendeckend     Weiterbildung beruflich verbessern möchten und
im gesamten Bundesland an 13 Standorten (mit zusätzlichen Außen-          Unternehmen der Steiermark, die berufliche Aus- und Weiterbildung
stellen) zur Verfügung.                                                   ihrer MitarbeiterInnen als wesentlichen Aspekt betrieblicher Ent-
                                                                          wicklung verstehen

                                                                        Die Stärke liegt im Zusammenführen von Qualifikationsbedarf, Arbeits-
                                                                        kräftepotenzial und Qualifizierungsangebot. Die Regionalstellen der
                                                                        zam Steiermark GmbH arbeiten an der Schnittstelle zwischen Unter-
                                                                        nehmen, die Bedarf an neuem, qualifiziertem Personal haben und
                                                                        ausbildungsinteressierten und –motivierten arbeitsuchenden Frauen.

                                                                        Erfahrene Beraterinnen erarbeiten mit UnternehmerInnen und interes-
                                                                        sierten Frauen Ausbildungspläne, die auf die Bedürfnisse beider Seiten
                                                                        abgestimmt sind.
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