Vor bilder Erfolgreiche Steirerinnen erzählen von ihrer beruflichen Neuorientierung
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Zentren für Ausbildungs-Management Steiermark vor bilder Erfolgreiche Steirerinnen erzählen von ihrer beruflichen Neuorientierung
4Vorwort 06 08 6bis43 Anita Moser Julia Krockenberger Vorbilder Frauen erzählen über die Arbeitswelt und ihr neues Selbstbewusstsein Christine Marschnig 16 Fazilet Duman 18 Clarissa Graßhoff 20 Maike Moser 28 Michaela Ranftl 30 Monika Mendl 32 Inhalt
vor bilder 3 Birgit Gegg10 Carina Czadil 12 Elke Treppler 14 Claudia Simbürger22 Susanne Hauer 24 26 Julia Verbnjak 34 36 38 44bis51 Petra Macher Renate Bayer Senada Jusic 44 - 47 | Über zam 48 - 49 | Die Regionalstellen 51 | Impressum Tanja Hasler 40 Hannah Assigal 42
vor bilder Mag.a Renate Frank Geschäftsführerin Steiermark GmbH Erfolgreiche Steirerinnen erzählen von ihrer beruflichen Neuorientierung mit den Zentren für Ausbildungsmanagement
vor bilder 5 zamg´ruckt sind die steirischen Zentren für Ausbildungs-Management im Jahr 2010: Sie haben sich unter der Dachorganisation zam Steiermark GmbH vereint. zam´bracht haben sie in den vergangenen rund 15 Jahren unglaublich onen erfolgt über die wichtigsten FördergeberInnen im Bereich der viel! | Rund 60.000 Frauen haben über all die Jahre in ihrem örtlichen Arbeitsmarktpolitik. Finanziert werden die Angebote der zam vom Ar- zam Information und persönliche Beratung zum Thema berufliche beitsmarktservice und dem Land Steiermark. Einzelne Ausbildungen, Neuorientierung erhalten. Rund 17.000 Frauen konnten nach einer so wie zum Beispiel das Frauenkolleg an der BULME Graz-Gösting, werden genannten Perspektivenerweiterung, einem zwölfwöchigen Kurs mit auch von anderen Förderstellen wie dem Europäischen Sozialfonds (ESF) integrierten Praktika, ins Berufsleben einsteigen oder in der Ausbil- unterstützt. Sämtliche Serviceleistungen der zam im Vorfeld einer Aus- dungsplanung ihren beruflichen Qualifizierungsweg neu gestalten. bildung sind sowohl für die Frauen als auch für die Unternehmenskund- Speziell für Frauen nach ihrer Familienphase wird flächendeckend der Innen kostenlos. Im Falle dualer Ausbildungen mit den Unternehmen Kurs „Wiedereinstieg mit Zukunft“ angeboten, den bereits rund 4000 fallen für die Betriebe keine Lohn- und Lohnnebenkosten an, diese Frauen besucht haben. Rund 3000 Arbeitsuchende fanden auf einem werden von den FördergeberInnen finanziert. Die Teilnehmerinnen er- dualen Bildungsweg, den Frauen gemeinsam mit Unternehmen der halten während ihrer Ausbildungszeit ein Stipendium und eine finanzi- steirischen Regionen in Kooperation beschreiten, nach einer soge- elle Unterstützung samt Versicherungsleistung vom AMS. nannten zam-Stiftungsausbildung oder einer zam-Modellausbildung Steirische Erfolgsfrauen machen Mut | Das umfassende Service- Arbeit. Jede einzelne wurde dabei individuell auf ihren persönlichen angebot der Zentren für Ausbildungsmanagement bringt nur dann den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet. erhofften Erfolg, wenn auch die Frauen selbst Zeit, Engagement und Praxisnähe garantiert | Denn auch wenn die prinzipielle Entscheidung Durchhaltevermögen in ihre berufliche Orientierung und Ausbildung über die Richtung der beruflichen Neuorientierung schon gefallen ist, investieren. Und das tun sie! Welche beachtlichen beruflichen Entwick- werden die Frauen nach Bedarf weiterhin von ihrem zam begleitet. Ob lungen unter dieser Voraussetzung möglich sind zeigen „vorbilder“. Mit im Rahmen einer Modellausbildung mehrere Kundinnen gleichzeitig dieser „Leistungsschau“ liegt der Beweis vor, dass unglaubliche Berufs- eine innovative Ausbildung erhalten oder für eine einzelne und ihre/n wege nicht nur im Märchen, sondern speziell in der Zusammenarbeit zukünftige/n ArbeitgeberIn im Rahmen einer zam-Stiftung vereinbart mit einem zam möglich sind. wird – das Grundprinzip der zam-Ausbildungen ist dual. Das heißt, dass neben der theoretischen Ausbildung Praktika absolviert werden oder vor bereits im Unternehmen gearbeitet wird. Die Praxisnähe ist in jedem Fall gegeben. Auch in dieser Phase werden die Kundinnen von ihren zam-Betreuerinnen unterstützt. zam, Unternehmen und die betroffe- nen Frauen arbeiten so zusammen, dass Ausbildungen passgenau für den jeweiligen Arbeitsplatz erfolgen und keine Ressourcen verschwen- det werden. bilder Inhaltlich beauftragt und finanziert durch AMS und Land | Die inhalt- soll all jenen Frauen Mut machen, liche Beauftragung zur Umsetzung von Frauenförderung in Bezug auf die sich an eine berufliche Neuorientierung Gleichstellungsarbeit am steirischen Arbeitsmarkt und in allen Regi- heranwagen!
vor bilder 7 Anita Moser „Meine Arbeit ist interessant, ich habe tolle KollegInnen und eine weitere Qualifizierung ist auch möglich.“ Der amerikanische Traum: „vom Tellerwäscher Augen geöffnet worden“, erzählt Anita Moser. keting – all diese Kurse waren komplettes zum Großunternehmer.“ Anita Moser lebt als „Bis dahin hatte ich nicht gewusst, dass so Neuland für sie, aber sie schloss sie mit Aus- Frau ihre eigene kleine Variante davon. Als sie viel in mir steckt!“ Vier sehr unterschiedliche zeichnung ab. Klar plagten sie zwischendurch von Lienz zu ihrem Partner in die Steiermark Praktika wiesen ihr den zukünftigen Weg. Bei auch Selbstzweifel. „Aber in der Alternative übersiedelte, blickte sie auf eine Ausbildung jenem im Öffentlichen Dienst fühlte sie sich war immer jemand für mich da. Ich bin im als Hotel- und Gastgewerbeassistentin zurück sofort am richtigen Platz. Sie verstand sich gut zam aufgebaut und motiviert worden“, resü- sowie – aus finanziellen Gründen – auf eine im Team, und die Arbeit machte Spaß. Ihre Of- miert sie. Nach erfolgreichem Abschluss ihrer jahrelange Berufserfahrung am Fließband ei- fenheit und ihr kommunikatives Talent spra- Stiftungsausbildung gab es an ihrem Prakti- ner Fabrik. Vom AMS Fürstenfeld erhoffte sie chen für sie – das fachliche Know-how, das kumsplatz keinen Job für sie. Allerdings bot sich nicht nur einen neuen Job, sondern auch sie für einen derartigen Job braucht, erwarb man ihr an, im Öffentlichen Dienst zu bleiben, eine Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg. sie sich in der anschließenden einjährigen wenn sie bereit wäre, nach Graz zu pendeln. Sie war 40 Jahre alt, hatte keinerlei Erfahrung Stiftungsausbildung. Zwei Drittel der Zeit Sie nahm an. „Meine Arbeit ist interessant, am Computer, aber ein ungeheures Durch- arbeitete sie vor Ort, ein Drittel investier- ich habe tolle KollegInnen und eine weitere haltevermögen, gepaart mit einer großen te sie in den Theorie-Teil. Die Ausbildung Qualifizierung ist auch möglich. All das wiegt Offenheit gegenüber der bevorstehenden stärkte sie auch persönlich: Sie schrieb ihre den Zeitverlust durchs Pendeln auf“, erklärt Veränderung. Abschlussarbeit im Office Management über Anita Moser. Zwölf Wochen Perspektivenerweiterung beim Selbstmanagement und stellte dabei eine zam Alternative in Gleisdorf veränderten ihr „Riesenveränderung“ an sich selbst fest. Leben grundlegend. „Mir sind dort wirklich die Ihr Selbstbewusstsein wuchs. Rhetorik, Mar-
vor bilder 9 Julia Krockenberger „Es hat sich gelohnt!“ Eine große Portion Motivation hatte Julia in den Kurs zur Perspektivenerweiterung. Im beweisen musste, kommt ihr nun auch bei Krockenberger im Gepäck, als sie sich über das Zuge dessen kam auch ihr lange gehegter Be- der Arbeit zu Gute. „Es ist mir wichtig, mich AMS Gröbming auf Arbeitssuche machte. Was rufswunsch, etwas im grafischen Bereich zu den individuellen KundInnenwünschen anzu- ihr auf dem weiten und nicht immer leichten machen, zur Sprache. Das zam Liezen hatte passen und flexibel darauf zu reagieren“, so Weg zum neuen Ausbildungsplatz abhanden bereits gute Kontakte zum örtlichen Schilder- Frau Krockenberger. Im Herbst 2012 konnte zu kommen drohte, war die Geduld. „Ich bin hersteller EINS PLUS und Julia Krockenberger sie schließlich ihre Lehrabschlussprüfung mit zu Jahresbeginn aus Graz in die Gegend gezo- konnte dort ein Praktikum machen. Alles hät- gutem Erfolg ablegen und bekam gleich im gen, und erst mit November konnte ich meine te gepasst, um in eine Stiftungsausbildung Anschluss eine Vollzeit-Anstellung in ihrem Ausbildung zur Schilderherstellerin beginnen“, einzutreten – die Praktikantin hatte sich im Ausbildungsbetrieb. Sie hat bereits zahlreiche erzählt Krockenberger. „Zum Schluss habe ich Unternehmen sehr wohl gefühlt und wurde Autos beschriftet und foliert, Firmenschilder das Warten fast nicht mehr ausgehalten. Aber dort auch geschätzt. Allerdings musste sie ab- gestaltet und T-Shirts bedruckt. Mit dem zam es hat sich gelohnt!“ warten, bis ihre Kollegin die Ausbildung be- als Wegweiser ist ihr alter Traum nun doch Zwar hatte Frau Krockenberger ursprünglich endet hatte, denn zwei Stiftlinge gleichzeitig wahr geworden. eine Lehre zur Sportartikelkauffrau absolviert, in einem Betrieb sind nicht erlaubt. Während aber sie fühlte sich im Verkauf nicht immer der Wartezeit auf den Lehrplatz wurde sie im wohl und wollte ihren Neustart in einer an- zam Liezen auf den Einstieg in den neuen deren Branche wagen. Daher wies ihr das Job vorbereitet: Zeitmanagement stand da AMS Gröbming den Weg zum zam in Liezen. ebenso auf ihrer Agenda wie ein EDV-Update. Nach einem Informationsgespräch kam sie Die Geduld, die sie während des Wartens
vor bilder 11 Birgit Gegg „Jetzt mache ich, was mir wirklich Spaß macht!“ Die Keimzelle von Birgit Geggs neuem Be- Sie kündigte und wandte sich an das AMS wenn sie erst vor kurzem mit ihrer Ausbil- ruf liegt im Ohr ihrer Tochter. Diese hatte als Deutschlandsberg, von wo sie an das örtliche dung begonnen hat, kann Birgit Gegg bereits Kleinkind häufig Mittelohrentzündung, so zam vermittelt wurde. „Ich war offen für alles, Hörgeräte überprüfen und reinigen, Brillen dass ihr ein Paukenröhrchen gesetzt werden habe aber noch einen Wegweiser gebraucht anpassen und KundInnen beraten. Ihre fein- musste. Wenn das eigene Kind am Trommel- – den habe ich in meiner zam-Beraterin ge- motorische Geschicklichkeit hat sie erst jetzt fell operiert wird, beschäftigt man sich als funden.“ Im zam machte sie Eignungstests, an sich selbst entdeckt. Neu lernen musste Mutter intensiv damit. Birgit Gegg hat alles und da tauchte ihr Wissen im Bereich der sie, im Verkauf aktiv auf die Leute zuzugehen. gelesen, was sie im Internet dazu finden Akustik als persönliche Stärke auf. Schließlich Mittlerweile traut sie sich auch, von einer Bril- konnte. Später benötigte ihre Tochter dann fand Birgit Gegg einen Ausbildungsplatz beim lenfassung abzuraten, die jemandem nicht noch einen Schwimmschutz zum Baden und Deutschlandsberger Optiker und Hörgeräte- steht. Trotz stressiger Phasen mag sie ihren Schwimmen. Dieser Schutz wird individuell akustiker Scala. Seit Herbst 2012 hat sie dort neuen Beruf: „Jetzt mache ich, was mir wirk- angefertigt und angepasst – die Mutter hat in- einen Stiftungs-Ausbildungsplatz. Den theo- lich Spaß macht!“ teressiert dabei zugeschaut. Allerdings hat sie retischen Ausbildungsteil absolvierte sie in das erworbene Wissen damals noch gar nicht der Fachberufsschule in Hall in Tirol. Sie or- als ihre Kompetenz erkannt. Beruflich konn- ganisierte bereits fieberhaft die Versorgung te Birgit Gegg erst nach der Karenz so richtig ihrer Kinder während dieser Zeit. Ihre zam- durchstarten. Mit der Matura in der Tasche war Beraterin betreut sie weiterhin während der sie drei Jahre in einem Büro tätig. „Aber das Ausbildung, und sogar zu ihren ehemaligen Büro wird nie Meines sein“, betont Frau Gegg. Kurskolleginnen hält sie noch Kontakt. Auch
Brückenschlag zwischen Kieferorthopädie und Eventmanagement
vor bilder 13 Carina Czadil „Ich mag die Abwechslung und bin froh, dass ich mit so vielen verschiedenen Menschen zu tun habe.“ Matura – was nun? Für Carina Czadil führte und bereitet sich auf ihre Lehrabschlussprü- in diesem Bereich gesammelt – beispiels- diese Frage über das AMS Weiz und das zam fung im Frühjahr 2013 vor. Längst beherrscht weise bei der Organisation des Gleisdorfer Alternative in Gleisdorf zu einer Vielfalt an sie die Herstellung von Zahngipsmodellen, Frauenlaufs – die ihren Ausbildungswunsch Weiterbildung. Als HLW-Maturantin war sie im bearbeitet Röntgenbilder und ist Expertin im bestärkt haben. Eine umfassende Berufs- Bürobereich gut ausgebildet und hatte sogar Bereich der digitalen Fotografie und der Bild- orientierung im zam würde sie allen Frauen bereits einen Job bei der Gleisdorfer Kiefer- bearbeitung und -verwaltung. Sie assistiert weiterempfehlen, die an eine berufliche Neu- orthopädin DDr.in Elisabeth Santigli in Aus- beim Kleben der Brackets und wenn neue orientierung denken. Auch ihre Arbeitgeberin sicht. Doch dort waren auch Fachkenntnisse Bögen an den Brackets befestigt werden. Ihre lobt das maßgeschneiderte Ausbildungsmo- der Kieferregulierung gefragt. Über das zam Bürokenntnisse aus der Schule liegen bei der dell der zam-Stiftung und bezeichnet es als Alternative kam Carina Czadil schließlich zu Arbeit an der Rezeption auch nicht brach. Re- „sehr gelungenen Brückenschlag“ zwischen einer Ausbildung als Fachkraft für die Kiefer- zeption, Büro, Behandlungszimmer – überall Bürokenntnissen und Gesundheitsberuf. orthopädische Praxis. Daneben peilte sie auch ist die Allround-Fachfrau einsetzbar, und ge- noch eine Weiterbildung für den Seminarbe- nau das schätzt sie auch sehr an ihrem Job: reich an. Denn ihre Arbeitgeberin ist selbst „Ich mag die Abwechslung und bin froh, dass Referentin zahlreicher Seminare, die direkt ich mit so vielen verschiedenen Menschen zu in ihrer Ordination stattfinden. Carina Czadil tun habe.“ Trotzdem ist ihr Ehrgeiz noch lange sollte also auch Seminare und Events orga- nicht am Ende: Sie hat auch eine Ausbildung nisieren können. Mittlerweile absolviert sie zur Eventmanagerin begonnen. Bereits vor die Lehre zur zahnärztlichen Fachassistentin Kursbeginn hatte sie praktische Erfahrungen
Buntes Berufswissen zu einem Regenbogen vereint
vor bilder 15 Elke Treppler „Ich freue mich jeden Tag darauf, arbeiten gehen zu können – das habe ich noch nie so erlebt!“ In ihrem neuen Job, den Elke Treppler über Auf diese Weise kann sichtbar gemacht wer- wochenends noch ihre Fortbildung in Graz. das zam Leoben gefunden hat, kann sie die den, wie die Werbebotschaften im Gehirn „Ich freue mich jeden Tag darauf, arbeiten bunte Vielfalt ihrer bisherigen Ausbildun- verarbeitet werden und ob dabei das Beloh- gehen zu können – das habe ich noch nie so gen zu einem Regenbogen vereinen: Sie nungssystem aktiviert wird. Zu Elke Trepplers erlebt!“, erzählt sie. Um auch neben der Fa- absolvierte eine kaufmännische Fachschu- Aufgaben bei Limbio Business gehören unter milie einen beruflichen Neubeginn zu schaf- le, ließ sich zur Masseurin, Gesundheits- anderem die Betreuung eines Großkunden, fen brauche man ein gut gewebtes soziales trainerin und Arztassistentin ausbilden, mach- die grafische Gestaltung von Marketing- und Netz, das über Familie und FreundInnen hin- te die Matura und Ausbildungen zur Pharma- Werbeunterlagen sowie die Akquise der Pro- ausgeht. Den professionellen Teil ihres Netzes referentin sowie zur Lebens- und Sozial- bandInnen für die Gehirnscans. Um all diese haben die Betreuerinnen des zam Leoben beraterin.All das erworbene Wissen kann sie nun Aufgaben im Betrieb übernehmen zu kön- gewebt, die sie auch auf das Stellenangebot als Mitarbeiterin bei Limbio Business in nen, hat sie ihrem Bildungsregenbogen mit von Limbio Business aufmerksam gemacht Kapfenberg einsetzen. „Wir beschäftigen uns Hilfe des zam Leoben, das sie über das AMS haben. Und ihr eigener Beitrag zum Erfolg? mit Neuromarketing und testen TV-Spots oder Mürzzuschlag kennen gelernt hatte, noch „Man darf nicht aufhören, sich für Neues zu Werbesujets nach neuesten Erkenntnissen ein paar Nuancen hinzugefügt: Für die gra- interessieren!“ der Hirnforschung“, erklärt Elke Treppler. Wäh- fischen Aufgaben absolvierte sie zwei Photo- rend sich ProbandInnen im Magnetresonanz- shop-Kurse. Auch der Lehrgang „Werbung und tomograph an der Christian Doppler Klinik Marktkommunikation“ ist Teil ihrer Stiftungs- in Salzburg Werbespots ansehen, werden ihre ausbildung. Mittlerweile ist Frau Treppler bei unbewussten Gehirnaktivitäten gemessen. Limbio Business angestellt, absolviert aber
Am Kinderrad geübt, an der CNC-Maschine perfektioniert
vor bilder 17 Christine Marschnig „Ich bin ein ruheloser Mensch – ich brauche die Herausforderung!“ „Lange habe ich Facharbeit zum Hilfsarbeits- sie beim Lernen unterstützt. Die Söhne sind Eisenbahn-Waggonachsen beschichtet, um lohn gemacht“, erzählt Christine Marschnig. heute ebenso im Metallbereich tätig wie ihre den Verschleiß möglichst gering zu hal- „Diese Zeiten sind endgültig vorbei!“ Die Mutter. Die Ausbildung zur Dreherin wurde ten. Die meisten Werkstücke, die Christine gelernte Friseurin, die nach einer längeren ihr vom AMS Voitsberg finanziert. Selbst mit Marschnig an der CNC-Maschine fertigt, sind Familienphase fast ein Jahrzehnt in einem ausgezeichneter Lehrabschlussprüfung in der Einzelstücke. Schon der erste Versuch muss Produktionsbetrieb gearbeitet hat, ist heute Tasche, war die Arbeitssuche alles andere als präzise gearbeitet sein – da gerät auch die einzige Frau in der CNC-Technik der BVT einfach. Das zam Prisma war ihr dabei be- die ausgezeichnete CNC-Dreherin manchmal Beschichtungs- und Verschleißtechnik in hilflich. Schließlich fand sie in der BVT einen unter Zeitdruck. Obwohl sie die Härte der Lannach. Daneben hält sie in „ihrem“ zam potenziellen Arbeitgeber, der allerdings noch Branche kennen gelernt hat, will sie anderen Prisma in Voitsberg, an das sie das AMS weitere Kenntnisse von ihr verlangte. Über Frauen Mut machen, den Schritt in den tech- Voitsberg vermittelt hatte, Workshops für eine zam-Stiftung konnte Christine Marschnig nischen Beruf zu wagen. „Ein starker Wille Frauen. Einfach war der Weg vom prinzipiellen drei Monate lang noch den Niederflurkranfüh- gehört dazu“, betont sie. Interesse für technische Berufe hin zur Lehr- rerschein machen sowie unternehmensspezi- abschlussprüfung als Dreherin für Christine fische Kenntnisse der CNC-Technik erwerben. Marschnig nicht. Da gab es auch einmal Trä- „Ich bin ein ruheloser Mensch – ich brau- nen, als sie meinte, eine Prüfung nicht schaf- che die Herausforderung“, erklärt Christine fen zu können. Ihre erwachsenen Söhne, an Marschnig. In ihrer derzeitigen Arbeit besteht deren Kinderfahrrädern Frau Marschnig einst kein Mangel daran. Bei BVT werden hoch ihr technisches Talent bewiesen hatte, haben belastbare Teile gefertigt, beispielsweise
Wenn der Stress in der Ordination zum Wohlfühlfaktor wird
vor bilder 19 Fazilet Duman „Jedes Mal, wenn ich bei einem Arzt war, habe ich mir gedacht: Dieser Job würde mir auch Spaß machen!“ „Mehreres gleichzeitig erledigen – das liegt zam unterstützte sie dabei, eine Tagesmut- Familie und die anderen Kursteilnehmerin- mir!“, betont Fazilet Duman. Die gelernte ter für ihren Dreijährigen zu finden, half ihr, nen haben sie tatkräftig unterstützt. Heute Buchhalterin und Lohnverrechnerin war nach sich ihre eigenen Kompetenzen bewusst zu erntet sie die Früchte ihrer Anstrengungen: einer dreijährigen Familienphase auf der machen und begleitete sie dabei, eine Prak- Sie arbeitet mit Begeisterung bei Dr.in Doris Suche nach einer neuen beruflichen Heraus- tikumsstelle zu finden. Das Hineinschnuppern Wiesauer, einer Hausärztin in Graz. Sie nimmt forderung. Eine Vision hatte sie schon: „Jedes in den realen Alltag einer Ordination festigte gekonnt PatientInnen auf, teilt Termine ein, Mal, wenn ich bei einem Arzt war, habe ich ihren Berufswunsch und so begann sie bereits untersucht schnell eine Harnprobe – und lacht mir gedacht: Dieser Job würde mir auch Spaß vier Wochen nach ihrem Kursbeginn im zam gemeinsam mit den Menschen, die zu ihr machen!“ Das AMS Graz Ost vermittelte sie Frauenservice mit dem dreimonatigen Lehr- kommen. an das zam Frauenservice, wo sie sich daran gang zur Ordinationsgehilfin. Tagsüber be- Auch ihre Sprachkenntnisse – neben Deutsch machte, ihren beruflichen Traum zu verwirk- suchte sie weiterhin den Kurs für Wieder- spricht sie Türkisch und Kurdisch – sind ihr im lichen. Die Freude an der Arbeit mit Men- einsteigerinnen, abends machte sie ihre Job nützlich. Wenn nötig, begleitet sie Patien- schen, aber auch die Gabe, in einem belebten Ausbildung – und daneben war sie auch für tInnen auch ins Sprechzimmer und dolmetscht Arbeitsumfeld den Überblick zu bewahren, ihren kleinen Sohn da. „Diese Zeit war schon für sie. „Es lohnt sich immer, beruflich etwas brachte Frau Duman bereits als Stärken mit. schwer, aber sie hat sich gelohnt“, resümiert Neues zu probieren!“, lautet ihr Motto. Eine Ausbildung zur Ordinationsgehilfin hin- Frau Duman. „Jetzt passt meine Arbeitszeit gegen musste sie noch machen. Gemein- super zur Familie!“ In der intensiven Pha- sam mit ihrer Beraterin vom Frauenservice se, betont sie, sei ihre Betreuerin vom zam Dr.in med. Doris Wiesauer recherchierte sie alle Details darüber. Das immer für sie da gewesen. Aber auch ihre Allgemeinmedizinerin
Faszination an der Arbeit in der Optik-Werkstatt entdeckt
vor bilder 21 Clarissa Graßhoff „Ich mag meine Arbeit, weil sie so abwechslungsreich ist.“ Zurück zu ihren Wurzeln fand Clarissa gemeinsam mit den zam-Beraterinnen einen ihrer Brille. Und meine große Leidenschaft Graßhoff über das AMS Judenburg und das Bildungsplan erstellte. Aufgrund ihrer Vorbil- gilt nach wie vor der Arbeit in der Werkstatt. zam Murau/Murtal. Nach der Matura hatte sie dung konnte sie in Wien eine auf rund 18 Mo- Zusammenbauen, herumfeilen – das hat mich in Wien begonnen, Ernährungswissenschaf- nate verkürzte Ausbildung zur Augenoptikerin immer schon fasziniert.“ Das Talent ihrer fei- ten zu studieren, doch es wurde ihr schnell machen, die sie im November 2011 mit der nen Finger, das ihr bei der Arbeit mit den klar: „Mein Beruf und meine Berufung liegen Lehrabschlussprüfung beendete. Ideal für sie Brillen zugute kommt, hat sie in die Ausbil- anderswo.“ Schon als Kind hatte sie leiden- war das zam-Stiftungsmodell, bei dem der dung mitgebracht – der Verkauf jedoch war zu schaftlich gern gebastelt und großes feinmo- Beruf parallel im Betrieb und in Schulungen Stiftungsbeginn noch Neuland für sie. „Auf torisches Geschick bewiesen. Dass das eine erlernt wird. Ihre Ausbildung wurde von An- Fremde einfach zugehen musste ich noch ler- Stärke ist, die sie auch beruflich einsetzen fang an in Kooperation mit dem zukünftigen nen.“ Doch sie hat es geschafft, berät mittler- kann, wurde ihr erst später bewusst. „Eigent- Arbeitgeber-Unternehmen geplant und war weile professionell und tritt selbstsicher auf, lich hat mich meine Schwester auf die Idee somit sowohl für die Arbeitnehmerin als auch wenn sie ihren KundInnen zu mehr Durchblick gebracht, Augenoptikerin zu werden“, er- für den Betrieb maßgeschneidert. Mittlerwei- verhilft. zählt Frau Graßhoff. Also bewarb sie sich bei le ist sie eine gute Optikergesellin, wie ihre Optik Sattler in Knittelfeld. Das Unternehmen Chefin bescheinigt, hervorragend ins Team hatte bereits sehr gute Erfahrungen mit dem integriert und sehr glücklich mit ihrem Job. örtlichen zam gemacht und so kam es, dass „Ich mag meine Arbeit, weil sie so abwechs- Clarissa Graßhoff nach einem erfolgreichen lungsreich ist“, betont Frau Graßhoff. „Ich Praktikum bei ihrem zukünftigen Arbeitgeber berate unsere KundInnen gerne bei der Wahl
Statt PendlerInnenschicksal den kürzesten Arbeitsweg gewählt
vor bilder 23 Claudia Simbürger „Das Arbeitsklima im Kurs war ganz toll!“ PendlerInnenschicksale sind im Bezirk Murau fühlte sie sich optimal unterstützt. Sie ab- eine sehr intensive Phase. Aufgrund ihrer keine Seltenheit. Claudia Simbürger ist es je- solvierte mehrere Praktika in diversen Vorerfahrungen muss sie nur einen Teil der doch gelungen, dem familienfeindlichen Fah- regionalen Betrieben. Fündig wurde sie dann Kurstage besuchen und steht daher dem ren ein Ende zu setzen und gleichzeitig einen buchstäblich vor ihrer Haustür: Unternehmen auch in der Ausbildungszeit spannenden neuen Job zu finden. Die gelern- Die Dachspenglerei Hasler GmbH in teilweise zur Verfügung. Den Rest lernt sie te Einzelhandelskauffrau hatte viele Jahre Be- Scheifling suchte eine Bürokraft, die auch am Abend, und trotz der Belastung wirkt sie rufserfahrung im Bürobereich und wollte auch über Buchhaltungs- und Lohnverrechnungs- ungebrochen hoch motiviert. Nicht nur das unbedingt in ihrem angestammten Metier kenntnisse verfügt. Obwohl sie sich man- kommt ihrem Arbeitgeber zu Gute, sondern bleiben. Ebenso wollte sie in ihrem Heimat- che dieser Qualifikationen erst erwerben auch ihr Wohnort. „Ich wohne nur 20 Meter bezirk bleiben. Das AMS Murau vermittelte sie muss, machte Claudia Simbürger unter rund von der Firma entfernt – wenn Not an der an das zam Murau/Murtal, wo sie ein Clearing 40 BewerberInnen das Rennen. Gemein- Frau ist, bin ich abrufbar“, erklärt sie. Anderen machte. Schnell war ihr Ziel klar – eine Wei- sam mit dem Unternehmen und dem örtli- Frauen, die vor einer beruflichen Umorientie- terbildung im Bürobereich – und sie wurde in chen zam wurde eine Stiftungsausbildung rung stehen, gibt sie eine klare Botschaft mit: einen Kurs für Verwaltungs- und Bürokräfte zusammengestellt. Neben der Personal- „Einen starken Willen und große Lernbereit- aufgenommen. „Das Arbeitsklima im Kurs war verrechnung enthält ihr Bildungsplan auch schaft muss man schon haben – aber es lohnt ganz toll! Obwohl dort so grundverschiedene Beschwerdemanagement und das Erlernen sich!“ Charaktere versammelt waren, war gegen- der benötigten EDV-Kenntnisse. Derzeit be- seitige Hilfe selbstverständlich“, erzählt Frau sucht sie berufsbegleitend Kurse in einer Simbürger. Auch von den zam-Beraterinnen Bildungseinrichtung und durchlebt dadurch
Von der Fotografie über das Marketing zur Flughafenausstattung
vor bilder 25 Susanne Hauer „Ich habe eine supertolle Woche in der Alternative verbracht – und am Ende auch das Auswahlverfahren geschafft!“ Susanne Hauer ist gelernte Fotografin. Doch Hauer. Von rund 60 Interessentinnen wurden ständige Arbeiten macht ihr viel Spaß – und zu Beginn ihrer Jobsuche – sie wollte aus zwölf aufgenommen. Die Ausbildung sei ins- sie hat, wo sie nur konnte, ihre frisch erwor- dem Burgenland wieder nach Hause in den gesamt sehr qualitätsvoll gewesen und „rich- benen Marketingkenntnisse angewandt. Auch Bezirk Hartberg – gelang es ihr nicht, einen tig mitgerissen“ habe sie der Bereich Marke- ihr Wissen als Fotografin geht im neuen Job Arbeitgeber zu finden, der einen Blick für ting. Bereits der erste Praktikumsbetrieb von nicht verloren, ihre Kenntnisse im grafischen ihr Talent hatte. Das Stellenangebot im Be- Susanne Hauer wurde ihr späterer Arbeitsplatz. Bereich nützen ihr auch beim Aufbereiten der zirk war nicht gerade üppig, und sie dachte Nach Beendigung des Lehrganges hängte sie Werbemittel für die Firma. Weiters unterstützt schon daran, ins Ausland zu gehen. „Nach sogar noch eine weitere Ausbildung dran: Im sie die Projektleiter und ist im Officemanage- einem Jahr Arbeitslosigkeit war ich schon Rahmen einer Stiftung absolvierte sie weitere ment tätig. Susanne Hauer schätzt an ihrer zu allem Möglichen bereit“, erzählt die Schulungen im Bereich Marketing, Webde- Arbeit, dass viel von ihr verlangt wird. Nur so junge Powerfrau. Vorerst konnte ihr das AMS sign und Website-Programmierung, zusätzlich kann sie auch beweisen, was sie alles leisten Hartberg keine Arbeitsstelle anbieten, aber machte sie eine Ausbildung zur diplomier- kann. Ihre Bilanz nach der Zeit im zam Alter- trotzdem wurde dort der Grundstein für ihre ten Exportkauffrau, an der sich auch die LUX native: „Ich finde es super, dass es diese Insti- jetzige Tätigkeit gelegt. Sie bekam den Folder Tischlerei & Kooperative beteiligt hat. Ein wei- tution gibt, und dass auf diesem Weg so gute über eine kurz darauf beginnende Ausbildung terer Baustein, um im Betrieb flexibel einsetz- Ausbildungen finanziert werden!“ zur Marketingfachfrau im zam Alternative in bar zu sein. Da die Tischlerei Flughäfen, Ho- Gleisdorf. „Ich habe eine supertolle Woche in tels und Fertigteilhäuser ausstattet, sind viele der Alternative verbracht – und am Ende auch Subaufträge an andere Gewerbe zu vergeben, das Auswahlverfahren geschafft“, so Frau die Susanne Hauer nun koordiniert. Das selb-
Sie hat ihr verletztes Knie als berufliche Chance genutzt
vor bilder 27 Julia Verbnjak „Ohne zam und meinen engagierten Chef würde ich wahrscheinlich immer noch Bewerbungen schreiben.“ Ein Segelunfall gab Julia Verbnjaks Berufs- lich vom zam in Leibnitz und den dortigen Ursachen dafür zu finden. Zudem schreibt sie leben eine ganz neue Richtung. Bis dorthin Qualifizierungsmöglichkeiten. Nach dem Auf- die begleitenden Hilfe-Dokumentationen auf war sie als Kellnerin tätig gewesen – routi- nahmetest begann sie einen Büro-Intensiv- Deutsch und Englisch. „Das zam Leibnitz hat niert in der Praxis, aber mit einer unvollende- kurs, in dem ihre Begabung am Computer so- mir die Möglichkeit gegeben, diese berufliche ten Ausbildung. Sie hatte die Höhere Lehran- fort auffiel. Als das Consulting-Unternehmen Entwicklung zu schaffen, darüber bin ich sehr stalt für Wirtschaftliche Berufe in Mureck ein pmOne, das bereits gute Erfahrungen mit froh! Ohne zam und meinen engagierten Chef Jahr vor der Matura abgebrochen um Vollzeit dem zam gemacht hatte, eine Mitarbeiterin würde ich wahrscheinlich immer noch Be- kellnern zu können. „Mit der Schule hab ich´s suchte, kontaktierte ihre Trainerin sie sofort. werbungen schreiben.“ So aber steht ihr im nie so gehabt“, gesteht Verbnjak. Gereizt hat Julia Verbnjak begann mit einer Woche Prak- Unternehmen eine Karriere mit vielfältigen sie nur die Praxis. Doch eine Fehldiagnose tikum im Unternehmen und konnte letztlich Entwicklungsmöglichkeiten offen. nach dem Segelunfall erschwerte die Hei- dort bleiben. Die Leichtigkeit, mit der sie auch lung ihres Knies, und schließlich erklärte ihr komplexe Aufgaben am Computer bewältigt, der Orthopäde, dass sie nie wieder im Service hatte sie bis dorthin immer nur privat genutzt. arbeiten dürfe. Julia Verbnjak sah die gesund- Mittlerweile hat sie ihre Stiftungsausbildung heitliche Krise sogar als Chance, sich beruflich abgeschlossen, die unter anderem auch ei- neu orientieren zu können und überlegte sich nen Programmierkurs umfasste, und ist als alternative Berufswünsche. Anfangs fand sie Software-Testerin in der Programmentwick- jedoch wenig Unterstützung für ihr Vorhaben. lung von pmOne angestellt. Sie testet zwei Über das AMS Leibnitz erfuhr sie schließ- Programme nach Fehlern und versucht die
Als IT-Informatikerin in des Vaters Fußstapfen getreten
vor bilder 29 Maike Moser „Die technische Seite der Ausbildung – Computer auseinandernehmen und wieder zusammenschrauben – musste ich erst lernen“ Zu jung, zu unerfahren – lauteten die Argu- formatikerin und zu ihrem Partnerbetrieb, Maike Moser war auch ihr Vater, der selbst mente, wenn Maike Moser eine Absage auf der Raiffeisen Software Solution und Service im IT-Bereich tätig ist. Seit ihrer erfolgrei- ihre Bewerbung erhielt. Nach der HBLA- GmbH. Nach einem persönlichen Vorstel- chen Lehrabschlussprüfung ist sie nun fix Matura und einem England-Aufenthalt hatte lungsgespräch samt firmeninternem Test war angestellt bei Raiffeisen Software Solution. sie Kurse zur Mediengestaltung für Print, Web die Entscheidung des Unternehmens für die Ihr Aufgabengebiet ist die Software-Entwick- und Motion besucht und den Wirtschaftsfüh- junge Frau gefallen – ein Praktikum musste lung; Hauptkunden sind Banken. Damit deren rerschein EBDL gemacht. Den Computerfüh- sie gar nicht mehr machen. Exzellente Com- Rechnungen hundertprozentig stimmen, aber rerschein samt Fortsetzungslevel hatte sie puterkenntnisse brachte Maike Moser in die auch die KundInnendaten fehlerlos verwaltet längst in der Tasche. Doch trotz ihrer guten Ausbildung bereits mit, auch den nötigen werden, müssen die Web-Oberflächen per- Ausbildung fand sie fast zwei Jahre lang kei- Ehrgeiz, um die normalerweise vierjähri- fekt funktionieren. Dahinter steckt viel Arbeit! nen Job. Das AMS Leoben jedoch wusste ihre ge Ausbildung in den zwei Jahren der zam- Genau diese täglich neuen Herausforderungen Qualifikation zu schätzen und vermittelte sie Stiftung zu schaffen. „Die technische Seite der liebt Maike Moser an ihrem Job, so wie den an das zam Leoben. Dort wurde gerade eine Ausbildung – Computer auseinandernehmen Zusammenhalt im Team. Von Unerfahrenheit Kandidatin für einen Stiftungsausbildungs- und wieder zusammenschrauben – musste ist heute keine Rede mehr. platz gesucht, für den sich im laufenden In- ich erst lernen“, erzählt sie. Gemeinsam mit formationstechnologie-Grundqualifizierungs- sieben anderen Frauen, die über das zam kurs keine geeignete Teilnehmerin gefunden Leoben diese Ausbildung machten, war sie hatte. Sozusagen als Quereinsteigerin kam auch in der Berufsschule. Gab es Probleme, sie also zu ihrer Stiftungsausbildung zur IT-In- unterstützte jede die andere. Hilfreich für
Als technische Zeichnerin zu den Wurzeln ihres Talents gefunden
vor bilder 31 Michaela Ranftl „Eigentlich habe ich ja in der Hauptschule schon Geometrisch Zeichnen gemocht.“ „Einmal Gastronomie – immer Gastronomie!“, Suche nach einem Bürojob, fand aber keinen. Frau Ranftl. Aus einer Woche Praktikum hatte ihr persönliches Umfeld nach dem Be- Schließlich vermittelte sie das AMS Mureck an wurde ein Monat, und schließlich konnte rufseinstieg prophezeit – zu Unrecht. Wenn das zam Leibnitz zu einem Büro intensiv-Kurs. ein Stiftungsausbildungsvertrag geschlossen Michaela Ranftl heute am Computer Pläne „Der Zusammenhalt in der Gruppe, in der ich werden. Vom Unternehmen wurde eine pro- zeichnet, per Telefon die Fernwartung von die Jüngste war, war sehr hilfreich“, erzählt funde technische Ausbildung gewünscht. Also haustechnischen Anlagen übernimmt oder Ranftl. Im Rahmen des Kurses hatte sich Mi- begann Michaela Ranftl mit einer verkürzten auf der Baustelle ihre Frau steht, dann hat chaela Ranftl seelisch schon auf ein Prakti- Lehre zur Technischen Zeichnerin, die sie in- ihr Job mit Gastronomie rein gar nichts mehr kum bei einem Steuerberater eingestellt, als nerhalb von zwei Jahren absolvieren kann. zu tun. Michaela Ranftl hatte zunächst an ihre zam-Betreuerin fragte, ob sie sich auch Im Betrieb arbeitet sie mit Feuereifer, erfreut der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche eine Arbeit im technischen Bereich vorstellen sich am Abwechslungsreichtum ihrer Tätigkeit Berufe in Mureck maturiert. Weil im Bezirk könne. Es gebe einen Praktikumsplatz bei und am kollegialen Zusammenhalt. Das Un- nicht leicht Jobs zu finden sind, schob sie der TB HTR Haustechnik GmbH in Leibnitz. In ternehmen schafft nicht nur Wohlbefinden in die Zukunftspläne, auf einem Schiff zu ar- diesem Technischen Büro für Heizung, Klima, Gebäuden, sondern auch intern ein angeneh- beiten oder ein großes Hotel zu leiten, erst Lüftung und Sanitäranlagen konnte Ranftl mes Betriebsklima. einmal auf und begann als Kellnerin in ei- nicht nur ihre frisch erworbenen Kenntnisse nem Wettcafé. Diese Arbeit fand sie wenig im Bürobereich einbringen, sondern auch befriedigend, allerdings entdeckte sie dabei ihre alte Liebe zur Technik wieder entdecken. ihre Liebe zu Zahlen. Sie absolvierte einen „Eigentlich habe ich ja in der Hauptschule Buchhaltungskurs und machte sich auf die schon Geometrisch Zeichnen gemocht“, sagt
Ihr neuer Beruf im Gartencenter lässt sie aufblühen
vor bilder 33 Monika Mendl „Die zam-Beraterinnen gehen super auf die Frauen ein und sie haben mir geholfen durchzuhalten und niemals die Hoffnung aufzugeben.“ „Ich wollte immer schon etwas mit Garten mutigend, doch sie fand nicht schnell genug ßem Einsatz und wurde letztlich eingestellt. und Floristik machen“, erzählt Monika Mendl. einen Arbeitsplatz. Als Überbrückung arbei- Ein halbes Jahr lang machte sie über das zam „Doch immer kam etwas dazwischen: Nach tete sie eine Saison als Küchenhilfe. Wieder im Betrieb eine Stiftungsausbildung, die ihr der Schule habe ich keine Lehrstelle gefun- arbeitslos wandte sie sich noch einmal an das neben neuen Kenntnissen über Pflanzende- den. Dann kamen die Kinder. Schließlich habe zam Feldbach. „Die Beraterinnen dort gehen koration auch Fachschulungen zu Zäunen und ich zwei Anläufe gebraucht. Aber jetzt bin ich super auf die Frauen ein“, streut sie ihren Öfen brachte. Auch von den Kolleginnen ihrer in meinem Traumberuf gelandet.“ Reinigungs- Wegbegleiterinnen Rosen. „Und sie haben Abteilung hat sie viel gelernt. Seit September kraft, Buffetleiterin in einer Schulungseinrich- mir geholfen durchzuhalten und niemals die 2012 ist sie bei OBI angestellt, und „so richtig tung – die Berufserfahrungen von Monika Hoffnung aufzugeben.“ Auch ihr Mann und glücklich“. Am Ziel angelangt, hat sie schon Mendl sind vielfältig. Ihre Vision, mit Pflanzen ihre Schwiegermutter haben sie tatkräftig un- das nächste vor Augen: Nach ein paar Jahren zu arbeiten, Blumen zu binden und zu deko- terstützt, sie ermutigt, die Kinder betreut und Berufspraxis könnte sie sich vorstellen, noch rieren hat sie trotzdem nie aufgegeben. Viel ihr so den Rücken freigehalten. „Klar gab es einen Lehrabschluss als Gartencenterkauffrau Motivation, Kreativität und Kommunikations- auch Durchhänger im Kurs zur Perspektiven- zu wagen. stärke hat sie in das zam mitgebracht, an erweiterung – nämlich dann, als ich so lan- das sie das AMS Feldbach vermittelt hatte. ge keine Praktikumsstelle gefunden habe“, Allerdings verfolgte sie auch das Ziel, mög- räumt sie ein. Schließlich las sie, dass bei OBI lichst schnell in einen Job einzusteigen. Die in Feldbach ein Lehrling gesucht würde. Dem Rückmeldungen nach ihrem ersten Praktikum Lehrlingsalter längst entwachsen verfolgte sie im Gartencenter eines Baumarktes waren er- ihr Ziel trotzdem mit Hartnäckigkeit und gro-
Persönlicher Beitrag zur Imagepolitur für die Immobilienbranche
vor bilder 35 Petra Macher „ … schon der erste Tag im zam Alternative hat mich begeistert!“ Mit Petra Macher wurde der Gleisdorfer Im- PC zu arbeiten. Zunächst setzte sie ihr neu wie sehr mir das liegt!“ Doch damit war der mobilienmarkt noch ein Stück dynamischer. erworbenes Computerwissen aber für ihre gemeinsame Weg mit dem zam noch nicht Die gelernte Verkäuferin hatte verkauft, ge- Bewerbungsmappe ein. „Wir haben in der abgeschlossen: Um ihre Arbeit professionell kellnert und schließlich 13 Jahre als angelern- Alternative so tolle Bewerbungsunterlagen erledigen zu können, machte sie im Rahmen te Siebdruckerin gearbeitet, bevor sie Mutter gemacht. Überall, wo ich mich beworben einer Stiftung die Ausbildung zur zertifizier- wurde. Als ihr Sohn zwei Jahre alt war und sie habe, hätten sie mich genommen.“ Letztlich ten ImmobilienmaklerInnen-Assistentin. Seit ihren beruflichen Wiedereinstieg in Angriff wurde sie von ihrem Job gefunden. Herbst 2011 ist sie nun fix angestellt und nehmen wollte, passte das Timing perfekt. Der Inhaber des Immobilienbüros Groicher, bemüht sich, ihren persönlichen Beitrag zu Nur wenige Tage nach ihrer Kontaktaufnahme ein alter Bekannter, überredete sie, bei ihm einem besseren Image der Branche zu leis- mit dem AMS Gleisdorf fand im örtlichen zam anzufangen oder zumindest einmal ein Prak- ten. Die Kooperation mit dem zam Alternative Alternative der Infotag für Wiedereinsteiger- tikum zu machen. Aufgrund des schlechten und dem dualen Ausbildungsweg hat auch ihr innen statt. „Zunächst war ich sehr skeptisch, Images – „Makler sind doch als unseriös ver- Vorgesetzter zu schätzen gelernt. als mir vom AMS ein Kurs für Wiedereinstei- schrien“ – wollte sie eigentlich nicht in die- gerinnen vorgeschlagen wurde“, gibt Petra se Branche, trotz ihres Verkaufstalentes und Macher unumwunden zu. „Doch schon der ihrer Freude an der Arbeit mit Menschen. Doch erste Tag im zam Alternative hat mich begeis- dann wagte sie ein Praktikum und fühlte sich tert!“ Ihre ersten Arbeitsschritte am Computer sofort wohl, im Team, aber auch beim Verkauf fanden dort statt – und heute kann sie sich von Häusern, Wohnungen und Grundstücken. gar nicht mehr vorstellen, ohne Mails und „Ich habe erst beim Schnuppern gemerkt,
Aus der Berufung einen Existenz sichernden Beruf gemacht
vor bilder 37 Renate Bayer „Ich wollte gerne weiter mit Kindern arbeiten, aber weil ich in diesem Bereich keine Ausbildung hatte, war ich am Arbeitsmarkt chancenlos!“ Kinder lieben und lenken – das war immer chancenlos“, erzählt Renate Bayer. Doch auch Sozialbetreuerin: Drei Mal wöchentlich kom- schon Renate Bayers Berufung. Zwar hat sie sie bekam ihre Chance: Im zam Liezen, wohin men drei Buben aus Familien mit Unterstüt- vor vielen Jahren eine Lehre zur Verkäuferin sie vom AMS Liezen vermittelt worden war. zungsbedarf tagsüber zu ihr und bekommen gemacht, aber den richtigen Beruf hat sie im „Die haben mich sehr gut unterstützt, mir von ihr Geborgenheit und Orientierung im Leben mit ihren insgesamt drei eigenen und beigebracht, wie ich zu meiner Versicherung Leben. Daneben absolviert Renate Bayer 15 Pflegekindern gefunden. Tagaus, tagein – komme und wie man sich bewirbt. Online war in Graz eine berufsbegleitende zweijährige ohne Wochenend- oder Nachtzuschlag war sie ich nicht so auf zack, da bin ich sehr dankbar, Ausbildung zur Familienpädagogin, mit dem 23 Jahre lang zum Wohle „ihrer“ Kinder tätig. dass ich da etwas lernen durfte!“ Renate Bay- Ziel, Kinder in Krisensituationen vorüberge- Damit hat sie nicht den Kleinen ein gebor- er brauchte viel Geduld beim Bewerben und hend in Pflege zu nehmen. Endlich hat sie ein genes Zuhause geboten, sondern auch dem gibt zu, dass sie zwischendurch schon „sehr Zertifikat für ihr Talent in Aussicht! Was die Staat enorme Kosten für eine Heimunterbrin- zermürbt“ war. Die mögliche Anstellung von Powerfrau im Zuge ihrer beruflichen Neuori- gung erspart. Doch dann nahm ihr Leben mit Pflegeeltern war für sie keine Lösung. Ein Um- entierung erst lernen musste war, selbst Hilfe der Scheidung eine Wende: Von einem Tag stieg in das neue System hätte bedeutet, ihre anzunehmen. Jetzt kann sie wieder den ihr auf den anderen musste sie sich selbst finan- bereits erworbenen Rechte als Pflegemut- anvertrauten Kindern helfen. ziell versorgen – und brauchte eine eigene ter aufzugeben und auf das Ruhegeld, das Krankenversicherung und Pensionsvorsorge. ihr mit 60 Jahren zusteht, zu verzichten. Das „Ich wollte gerne weiter mit Kindern arbei- kann sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ten, aber weil ich in diesem Bereich keine nicht leisten. Schließlich fand sie bei AVALON, Ausbildung hatte, war ich am Arbeitsmarkt einem Verein in Liezen, eine Teilzeit-Arbeit als
Sie bringt Menschen im Spätherbst des Lebens Freude
vor bilder 39 Senada Jusic „Ich bin der Wegwarte, dem AMS und dem zam so dankbar, dass sie mir eine Ausbildung in meinem Traumberuf ermöglicht haben.“ Begonnen hat Senada Jusics berufliche Neu- intensiven Phase der Orientierung und Aus- hen und zum kleinen Luxus des Lebens wie orientierung als Hausservicekraft. Beim Put- bildungsplanung fiel die Entscheidung für das der Betreuung am Massagesessel. „Ich mag zen im Knittelfelder SeniorInnenheim Weg- Stiftungsmodell. Ein erstes Praktikum in der alles an meiner Arbeit, auch die Pflege!“, re- warte konnte sie ihre Aufmerksamkeit nicht Wegwarte – diesmal wirklich ausschließlich sümiert Jusic. Diese Überzeugung hat ihr auch nur auf den Fleck am Boden oder den Staub für die Menschen zuständig – bestätigte sie in in schwierigeren Zeiten des Lernens neben am Regal richten – sie hat immer die Men- ihrem Vorhaben. Auch der Vergleich machte der Arbeit geholfen. „Obwohl es manchmal schen gesehen. Ihr Talent, den Einsamen Trost sie sicher: Im Zuge ihrer Stiftungsausbildung wirklich sehr anstrengend war – ich bereue zu spenden und mit einem kleinen Scherz absolvierte sie noch Praktika in der Hauskran- keine Sekunde!“ Gerade hat sie die Somato- die Gelangweilten aufzumuntern, blieb zum kenpflege und in einem Krankenhaus. Doch logie-Prüfung mit Gut bestanden, das stärkt Glück nicht unentdeckt. Als sie arbeitslos ihr ist der Aufbau einer stabilen Beziehung zu ihr Selbstbewusstsein. „Ich bin der Wegwarte, wurde, fand sie in der Heimleiterin eine Un- den Menschen wichtig – so stabil und lang- dem AMS und dem zam so dankbar, dass sie terstützerin, die ihr zuredete, sich zur Pfle- fristig wie eine Beziehung im Spätherbst des mir eine Ausbildung in meinem Traumberuf gehelferin ausbilden zu lassen. Ihr einstiger Lebens eben noch möglich ist. „Auch dieje- ermöglicht haben“, betont Senada Jusic. Arbeitgeber, das SeniorInnenhaus Wegwar- nigen, die nicht mehr sprechen können, sind te der Gemeinde Knittelfeld, wurde so auch offen für freundliche Worte“, lautet ihr Credo. zum Partnerunternehmen ihrer Stiftungs- Nun ist sie für die 38 alten Menschen, die im ausbildung. Im Zuge ihrer Arbeitssuche war zweiten Stock der Wegwarte wohnen, zustän- Senada Jusic über das AMS Knittelfeld in das dig. Dabei reicht ihre Arbeit vom Pflegen und zam Murau/Murtal gekommen. Nach einer der Nahrungseingabe bis zum Spazierenge-
Dort gelandet, wo auch Frauen in der Technik geschätzt werden
vor bilder 41 Tanja Hasler „Diese Veränderung muss man wirklich selbst wollen und hartnäckig verfolgen, sonst hat es keinen Sinn.“ Tanja Haslers technische Karriere begann Bruck vermittelt hatte, konnte ihr geholfen umgehen – und so schätzt sie an ihrer Arbeit schon mit 14 Jahren, als sie in Kapfenberg mit werden. Denn die zam-Betriebskontakterin- neben der technischen Herausforderung auch der HTL für Kunststoff- und Umwelttechnik nen kennen auch Unternehmen, die Frauen das angenehme Betriebsklima. Zurzeit befin- startete. Nicht wirklich aus eigener Überzeu- in der Technik gegenüber wirklich aufge- det sie sich mitten in ihrer Stiftungsausbil- gung, gibt sie zu. Ihr Vater, selbst Absolvent schlossen sind. Und so konnte Tanja Hasler dung und absolviert einen Diplomlehrgang dieser Richtung, war daran interessiert, dass nach einer frustrierenden Bewerbungspha- zur Projektmanagerin. Schließlich soll sie im seine Kinder unabhängig vom Geschlecht se schließlich eine Stiftungsausbildung bei Unternehmen in absehbarer Zeit auch eigene eine solide technische Ausbildung bekom- Secar Technologie in Hönigsberg beginnen. Projekte übernehmen. Ebenso geplant ist men sollten. „Damals wollte ich das nicht Secar produziert Teile für die Auto- und Luft- ein Kurs über Qualitätsmanagementsysteme. so wirklich – heute bin ich froh darüber“, fahrtindustrie, und zwar sowohl Bestandteile Anderen Frauen, die einen Umstieg in den resümiert Tanja Hasler. Nach der Matura ging für Autos und Flieger als auch das passende technischen Bereich erwägen, rät sie: „Diese es an die Fachhochschule Joanneum, in den Spezialwerkzeug dazu. Tanja Hasler arbeitet Veränderung muss man wirklich selbst wollen Studienzweig Energie-, Verkehrs- und Umwelt- hauptsächlich am Rechner und zeichnet der- und hartnäckig verfolgen, sonst hat es keinen management. Allerdings musste sie ihr Studi- artige Werkzeuge. „Beim Zeichnen und beim Sinn.“ um aus privaten Gründen vorzeitig abbrechen. Erlernen von Computerprogrammen habe Auf Arbeitssuche bekam sie dann immer ich mir immer leicht getan“, erzählt sie. Sie wieder Vorbehalte von Unternehmen gegen- kann ganz in ihre Arbeit versinken und dar- über Technikerinnen zu spüren. Schließlich, über alles andere vergessen. Ihre Kollegen nachdem sie das AMS Bruck an das zam in in der Konstruktionsabteilung können damit
Über Umwege und das zam zur Technik gekommen
vor bilder 43 Hannah Assigal „Ich schätze die Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Bereich.“ Wo Hannah Assigal gerne arbeitet, muss es werkstatt bei zam nowa lernte sie feilen, Seit Anfang November 2012 unterstützt sie Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geben. fräsen und drehen kennen und frischte ihre nun auf Leiharbeitsbasis das Stammdaten- Als Absolventin einer HBLA war sie zunächst Mathematikkenntnisse auf. Sie entschied sich, management. Die vielfältigen Aufgaben rei- in einem Hotel beschäftigt. Doch bereits nach ihre technischen Interessen auch beruflich zu chen von Materialstammanlage bzw. -daten- drei Jahren fand sie den beruflichen Stillstand nutzen. Die folgenden zwei Jahre waren kom- änderungen im SAP-Umfeld über Datenanaly- unerträglich. „Ich wollte meine Englisch- und plett vom HTL-Kolleg ausgefüllt. Besonders sen und Datenrecherche bis hin zum Support Italienischkenntnisse auffrischen, doch das das dritte Semester war sehr anstrengend – von EndanwenderInnen bei Problemen rund wurde mir nicht ermöglicht“, erzählt Assigal. doch aufgeben kam für Hannah Assigal nicht um das Thema Materialstamm. An ihrem Als sie vom AMS Graz eine Information über in Frage. Über Praxiseinheiten kam Hannah neuen Job schätzt sie vor allem die KollegIn- das HTL-Frauenkolleg für Wirtschaftsingenieur- Assigal schließlich auch zu ihrem Job: Zwei nen, aber auch die vielfältigen Entwicklungs- wesen bekam, einer Kooperation zwischen Sommer verbrachte sie in der AVL List GmbH möglichkeiten, die jetzt vor ihr liegen. dem Grazer zam nowa und der BULME als Praktikantin in der Abteilung für Stammda- Graz Gösting, meldete sie sich an – und tenmanagement (Material- / KundInnen- / wurde genommen. „Mein Interesse an der LieferantInnenstamm). In dieser Zeit konnte Technik ist eigentlich im privaten Bereich Hannah Assigal ihr theoretisch erlangtes Wis- entstanden“, berichtet Assigal. „Mein Freund sen in der Praxis anwenden und vertiefen. ist Techniker im Außendienst. Manchmal durf- Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen im te ich mit ihm mitfahren und konnte so in die Praktikum lag es für AVL List GmbH auf der Branche hineinschnuppern.“ In der Technik- Hand Hannah Assigal weiter zu verpflichten.
Die zam Steiermark GmbH arbeitet im Auftrag des AMS Steiermark und des Landes Steiermark zur Förderung der beruflichen Chancen von Frauen in der Arbeitswelt und dadurch zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen der steirischen Regionen.
vor bilder 45 Die steirischen Zentren für Ausbildungsmanagement (zam) sind ein Oberstes Ziel der zam Steiermark GmbH ist es, bedarfsgerechte Bündel von Angeboten und bilden die zentrale Säule in der Förderpoli- Lösungen für Frauen mit Interesse an Aus- und Weiterbildung und tik zur Chancenverbesserung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Unternehmen mit Personalbedarf zu entwickeln und gleichzeitig die Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt im Auge zu behalten. Durch Beratung, Orientierung und Unterstützung bei der Umsetzung von Qualifizierungsmaßnahmen werden Frauen bessere Chancen am Arbeitsmarkt eröffnet. Ebenso wird mit diesem frauengerechten Sie stellt ihre Dienstleistungen zur Verfügung: Qualifizierungsmodell auch in hohem Ausmaß den Erfordernissen der Wirtschaft Rechnung getragen. Das Angebotsbündel wurde im Sinne Frauen, die arbeitslos sind und sich durch eine fundierte Aus- oder einer strategischen Partnerschaft entwickelt und steht flächendeckend Weiterbildung beruflich verbessern möchten und im gesamten Bundesland an 13 Standorten (mit zusätzlichen Außen- Unternehmen der Steiermark, die berufliche Aus- und Weiterbildung stellen) zur Verfügung. ihrer MitarbeiterInnen als wesentlichen Aspekt betrieblicher Ent- wicklung verstehen Die Stärke liegt im Zusammenführen von Qualifikationsbedarf, Arbeits- kräftepotenzial und Qualifizierungsangebot. Die Regionalstellen der zam Steiermark GmbH arbeiten an der Schnittstelle zwischen Unter- nehmen, die Bedarf an neuem, qualifiziertem Personal haben und ausbildungsinteressierten und –motivierten arbeitsuchenden Frauen. Erfahrene Beraterinnen erarbeiten mit UnternehmerInnen und interes- sierten Frauen Ausbildungspläne, die auf die Bedürfnisse beider Seiten abgestimmt sind.
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