Vorbereitung der Auswertung (entspricht Kapitel 10.1 bis 10.3 - des Moduls WAIM) - Building Competence. Crossing Borders - myStudybox
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Vorbereitung der Auswertung (entspricht Kapitel 10.1 bis 10.3 des Moduls WAIM) Building Competence. Crossing Borders. Dr. Oliver Thomas oliver.thomas@zhaw.ch
10.1. Stichprobe beschreiben und argumentieren Stichprobengrösse «Stichprobengrösse» Wie viele Untersuchungseinheiten braucht man? − Stichprobengrösse hängt nicht von der Grösse der Grundgesamtheit ab − Zur Stichprobentheorie gibt es viele Publikationen. Diese beruhen aber auf Annahmen, die in der Praxis der Forschung nicht zutreffen. − Hier eine gute Zusammenfassung bezüglich Anzahl Probanden mit Angabe der Quellen, die Sie jeweils zitieren können : − Bei qualitativen Erhebungen: n = 15 bis 20 (Mayring, 2015) − Bei Experimenten: pro Gruppe (Zelle) n = 30 bis 50 (Huber, Meyer, & Lenzen, 2014) − Bei quantitativen Erhebungen: n = 60 (100) bis 300 (Pallant, 2010) − Für repräsentative Erhebung: n = 800-1200 (Kühn & Kreuzer, 2006) Zur Stichprobentheorie siehe auch: Schurz, 2006, S. 141 2
10.1. Stichprobe beschreiben und argumentieren Stichprobengrösse Nutzt es, noch mehr Daten zu haben? Ein kleiner Test mit Datensätzen: Datensatz: Korrelation bei n=25: 1.00 4.00 Korrelationen 6.00 7.00 a b 2.00 5.00 a Korrelation nach Pearson 1 * .498 3.00 3.00 Signifikanz (2-seitig) .011 4.00 7.00 N 25 25 3.00 8.00 b Korrelation nach Pearson .498 * 1 2.00 9.00 Signifikanz (2-seitig) .011 3.00 11.00 N 25 25 4.00 14.00 *. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. 5.00 12.00 4.00 9.00 6.00 9.00 5.00 9.00 Korrelation bei n=50: 7.00 7.00 Korrelationen 6.00 13.00 4.00 15.00 a b 6.00 18.00 a Korrelation nach Pearson 1 .498** 3.00 21.00 Signifikanz (2-seitig) .000 => Korrelation bei grösserem n 7.00 22.00 3.00 16.00 N 50 ** 50 gleich; Signifikanz ist aber b Korrelation nach Pearson .498 1 5.00 14.00 Signifikanz (2-seitig) .000 deutlich höher 8.00 12.00 N 50 50 11.00 15.00 **. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) 14.00 15.00 signifikant. 12.00 16.00 3
10.1. Stichprobe beschreiben und argumentieren Stichprobengrösse Nutzt es, noch mehr Daten zu haben? Ein kleiner Test mit einem zweiten Datensatz: Korrelation bei n=25: Deskriptiv bei n=25: Korrelationen Y X Deskriptive Statistiken Korrelation nach Pearson Y 1.000 .398 X Standardabweic .398 1.000 Sig. (1-seitig) Y Mittelwert hung N .024 X Y 11.6400 5.01564 25 .024 N Y 25 25 X 5.3600 3.17385 25 X 25 25 Korrelation bei n=100: Deskriptiv bei n=100: Korrelationen Y X Deskriptive Statistiken Korrelation nach Pearson Y 1.000 .398 Standardabweic X .398 1.000 Mittelwert hung N Sig. (1-seitig) Y .000 Y 11.6400 4.93906 100 X .000 N Y 100 100 X 5.3600 3.12539 100 X 100 100 => Korrelation bei grösserem n gleich; => Mittelwerte bei grösserem n Signifikanz ist aber deutlich höher gleich; Std.Abw. sinkt leicht 4
10.1. Stichprobe beschreiben und argumentieren Stichprobengrösse - Übung Übung: «Erfolg bei Frauen durch Abnehmen: Die Pille von Eddie Murphy» − Mit seiner Pille kann Eddie Murphy in «Der verrückte Professor» plötzlich schlank werden und feiert Erfolge. − Wir wollen nun empirisch prüfen, ob schlanke Männer tatsächlich mehr Erfolg bei Frauen haben als dicke Männer. a) Welche Art von Erhebung ist hierfür geeignet? b) Wie gross muss das n sein, damit wir eine valide Aussage zu ‘Erfolg’ machen können? 5
10.1. Stichprobe beschreiben und argumentieren Argumentation bei Experimenten Argument für Anzahl und Rekrutierung von Probanden bei Experimenten: (möglicher Text in einer Arbeit) «Dieses Experiment folgt der Logik der Theory Application (Calder, Phillips, & Tybout, 1981) und es wurden folglich möglichst homogene Probanden für das Experiment rekrutiert. Die Probanden wurden per Zufall einer der Experimentalbedingungen zugeteilt. Huber, Meyer, & Lenzen (2014: S 64) schlagen für Experimente ein n=30 pro Gruppe vor. Die 61 Probanden hatten ein Alter von x ± y Jahren und eine Geschlechtsverteilung von 30 männlich und 31 weiblich. Die Versuchsgruppen unterschieden sich weder altersmässig (t-Test, t=0.9; p≥5%) noch in der Geschlechtsverteilung (Chi2 = 2.4; p≥5%)» 6
10.1. Stichprobe beschreiben und argumentieren Argumentation bei Umfragen Argument für Anzahl und Rekrutierung von Probanden bei Umfragen: (möglicher Text in einer Arbeit) “Our data is from the 2010 consumer survey conducted by the Swiss Financial Market Supervisory Authority (Finma). The participants constitute a random sample of 1300 adults aged 18–79, approximately representative of the Swiss population, with a participation rate of 45%. A chi-squared test showed that the demographics of the sample did not differ significantly from the geographic and demographic distribution of the general population.” 7
10.1. Stichprobe beschreiben und argumentieren Beschreibung der Stichprobe – Beispiel Zusammensetzung Stichprobe − In einer Arbeit immer die deskriptive Statistiken zeigen − Bei Experimenten Unterschiede zwischen Untergruppen auf Signifikanz untersuchen − Im Beispiel unten zu verbessern: − Alter: Angabe des Mittelwerts +/- Standardabweichung − Gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Experimentalgruppen bezüglich Alter und Geschlecht? 8
10.1. Stichprobe beschreiben und argumentieren Beschreibung der Stichprobe – Beispiel Datenbereinigung − Zudem sollte auch immer der Prozess der Datenbereinigung beschrieben und ggf. per Wasserfalldiagramm dargestellt werden − Beispiel: 9
Agenda 10. Vorbereitung der Auswertung 10.1. Stichproben beschreiben und argumentieren 10.2. Datenaufbereitung: Tipps & Hinweise 10.3. Datenauswertung: Tipps & Hinweise 10.4. Gütekriterien beschreiben 10
10.2. Datenaufbereitung – Tipps & Hinweise a.) Hinweis zu Pre-Test Zum Pre-Test − Ein Pre-Test ist obligatorisch und muss rapportiert werden. Dies kann im Methodenbeschrieb (vorzuziehen) sein oder im Resultateteil − Beispiele aus Masterarbeiten: 11
10.2. Datenaufbereitung – Tipps & Hinweise b.) Behandlung von fehlenden Werten Wie geht man mit fehlenden Werten im Datensatz um? − Übersicht über verschiedene Methoden: Methode Eliminieren Ignorieren Imputieren paarweise implizit einfach merkmalsweise explizit multiple beobachtungsweise Decker (2008) 12
10.2. Datenaufbereitung – Tipps & Hinweise c.) Offene Fragen aus einem Fragebogen auswerten Wie kann ich offene Fragen in einem Fragebogen auswerten? − Für die Auswertung offener Fragen benötigt man, ähnlich wie bei qualitativen Auswertungen, ein Kodierschema − Daten müssen von zwei Personen kodiert werden (analog qualitativer Auswertungen) − Weiteres Problem: Interpretation der Antworten oftmals schwierig. Beispiel: − Frage: „Was hat Ihnen am Sportgerät gefallen?“ − Antworten: «Gar nichts»; «Nichts spezielles»; «Nichts» → Daher Empfehlung: offene Fragen in Fragebögen ganz weglassen! Peterson (2000, S. 33ff) 13
10.2. Datenaufbereitung – Tipps & Hinweise d.) Argumentation bezüglich des Skalenniveaus Sind Likert-Skalen ordinal- oder intervallskaliert? − Streng genommen ordinal skaliert − In der Praxis wird intervallskaliert akzeptiert − Argumentation aus einer Masterarbeit: 14
10.2. Datenaufbereitung – Tipps & Hinweise e.) Kodierung von Daten in SPSS Kodierung von Daten unbedingt protokollieren und verständliche Kürzel vergeben − Dient der besseren Übersicht für sich selbst & den Betreuer − Protokoll der Kodierung kommt in den Anhang − Das Kürzel (SPSS Variablenname) sollte möglichst selbsterklärend sein − Beispiel eines Kodierungsprotokolls: 15
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Auswertung von Mehrfachantworten Spezialfall: Wie werte man Fragen mit Mehrfachantworten aus? Beispiel: 16
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Erste Schritte bei der Datenauswertung Erste Schritte bei der Datenauswertung in SPSS: 1. Dateneingabe in SPSS immer zeilenweise pro Fall; Spalten sind die Variablen aus der Erhebung 2. ‘reversed items’ müssen umkodiert werden (1=7, 2=6 etc.) 3. Datensatz anhand deskriptiver Daten (Häufigkeiten, Min, Max, Mittelwert, Median) anschauen und auf Stimmigkeit/Ausreisser prüfen 4. Testen auf Normalverteilung 5. Testen auf Varianzhomogenität 17
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Drei zentrale Probleme In der Praxis der Datenauswertung gibt es drei zentrale Probleme, die für uns relevant sind: 1. Daten sind nicht normalverteilt 2. Gruppen weisen keine homogene Varianz auf 3. Daten enthalten Ausreisser 18
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Drei zentrale Probleme 1. Daten sind nicht normalverteilt Beispiel normalverteilter Beispiel nicht Daten normalverteilter Daten 19
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Drei zentrale Probleme 1. Daten sind nicht normalverteilt - mögliche Lösungen: a) Daten transformieren (siehe «Pallant» S. 97), z.B. − Wurzel ziehen − Logarithmus nehmen − Invertieren (=1/x) − Die weiteren «Lösungen» zum Problem sind nur bedingt nützlich b) Falls das nichts hilft, dann nicht-parametrische Verfahren anwenden (näheres hierzu im Modul WAQM) Pallant (2010) 20
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Drei zentrale Probleme 2. Gruppen weisen keine homogene Varianz auf Beispiel homogener Beispiel nicht homogener Varianzen Varianzen 21
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Drei zentrale Probleme 3. Daten enthalten Ausreisser − Bei Verwendung von 5er oder 7er Skalen tritt das Problem selten auf − Häufiger zu beobachten bei Daten wie ‘Umsatz letzten Monat’, ‘Anzahl Trainingsstunden’ etc. 22
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Überblick über die statistischen Analyseverfahren (I) – Buch Pallant Pallant (2010, S.123) 23
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Überblick über die statistischen Analyseverfahren (II) – Buch Pallant Pallant (2010, S.124) 24
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Überblick über die statistischen Analyseverfahren (III) – Buch Hair Hair (2014, S. 12-13) 25
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Überblick über die statistischen Analyseverfahren (IV) – Uni Zürich − Alternativ: Uni Zürich, http://www.methodenberatung.uzh.ch/index.html http://www.methodenberatung.uzh.ch 26
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Tipps für die Darstellung in der Arbeit Zusammenfassen der geplanten Tests in Form einer Tabelle − Beispiel aus einer Masterarbeit: 27
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Tipps für die Darstellung in der Arbeit Zusammenfassen der Ergebnisse in Form einer Tabelle − Beispiel aus einer Studie: 28
10.3. Datenauswertung – Tipps & Hinweise Tipps für die Darstellung in der Arbeit Zusammenfassen der Ergebnisse in Form einer Tabelle − Beispiele aus Masterarbeiten: 29
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