Vorlesung Personalwirtschaft - BA: Donnerstag Block 2 + 3 - SS 2019 Prof. Dr. Sabine Brunner - Moodle FH Erfurt
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Vorlesung Personalwirtschaft BA: Donnerstag Block 2 + 3 MITeinander Sprechen gerne nach Vereinbarung: sabine.brunner@fh-erfurt.de SS 2019 Prof. Dr. Sabine Brunner Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019
Gliederung der Vorlesung Organisatorisches zur Vorlesung und persönliche Vorstellung Einführung in die Personalwirtschaft Megatrend 1: Demographie Megatrend 2: Wertewandel Megatrend 3: Digitalisierung Megatrend 4: Globalisierung Zusammenfassung und Prüfungsvorbereitung Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 2
Zielsetzung der Vorlesung Personalwirtschaft Vermittlung aktueller Themenstellungen und Handlungsfelder aus der Personalwirtschaft und Reflexion vor dem Hintergrund konkreter Herausforderungen in Unternehmen Anwendung moderner Instrumente der Personalarbeit Diskussion konkreter Praxisbeispiele und aktueller Themenstellungen anhand von Megatrends in der Personalwirtschaft Diskussion aktueller personalpolitischer Trends Einblick in den Arbeitsmarkt der Zukunft und dessen Anforderungen Lernzielkontrolle: Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 3
Vorlesungsübersicht Einführung in die Personalwirtschaft Megatrend 1 Megatrend 2 Megatrend 3 Megatrend 4 Demographie Wertewandel Digitalisierung Globalisierung Aktuelle Auswahl von 4 Themenfeldern (TF) auf Basis der Megatrends in ihrer Relevanz für das moderne Personalmanagement Altersgerechtes Werteorientiertes Digitales Internationales Personalmanagement Personalmanagement Personalmanagement Personalmanagement u.a. u.a. u.a. u.a. Herausforderungen für das Herausforderungen für das Herausforderungen für das Herausforderungen für das PM PM PM PM Erhöhung der Gesundheitsförderung Werteorientierte Führung VUCA Welt und Arbeit 4.0 Globalisierungsfähigkeit Handlungsansätze Handlungsansätze Handlungsansätze Handlungsansätze Personalbeschaffung und Corporate Volonteering, Big Data Analysen Strategische internationales Personalauswahl Sabbaticals Social Media Personalmanagement Betriebliches Verhaltenscodex, Code of Mobile Recruiting Outsourcing von Gesundheitsmanagement Conduct Digitalisierungskompetenzen Personalprozessen Lebenslanges Lernen fördern Förderung von Expatriate Management Mitarbeiterpartizipation Ausarbeitung von Fallstudien, aktuelle Diskussionen, Gruppenarbeit, Projektarbeit und Erlebnis-Marktplatz Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 4
Übersicht und Vorlesungstermine Vorlesung Datum Bemerkung Vorlesung Datum Bemerkung 01 04.04.2019 Information und Einführung in die 09 30.05.2019 Christi Himmelfahrt Personalwirtschaft 02 11.04.2019 Einführung in die Personalwirtschaft 11 06.06.2019 Exkursion / Vorträge / optionales Coaching 03 18.04.2019 entfällt* 12 13.06.2019 Exkursion / Vorträge / optionales Coaching 04 25.04.2019 Einführung in die Personalwirtschaft 13 20.06.2019 Entfällt* und Einführung Projektarbeit 05 02.05.2019 Vorlesung: Megatrend 1 Demographie 14 27.06.2019 Erlebnis-Markplatz G1 + G2 06 09.05.2019 Vorlesung: Megatrend 2 Digitalisierung 15 03.07.2019 Erlebnis-Marktplatz G3+ G4 07 16.05.2019 Vorlesung: Megatrend 3 Wertewandel 16 11.07.2019 Feedback Erlebnis-Marktplatz Wiederholung und Prüfungsvorbereitung 08 23.05.2019 Vorlesung: Megatrend 4 Globalisierung Prüfungszeitraum * wird nach Vereinbarung / Bedarf nachgeholt Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 5
Prüfungsanforderungen Regelmäßige Teilnahme an der Veranstaltung Projektarbeit (2/3) siehe Lernauftrag Klausur (1/3) Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 6
Quellenauswahl – Bücher (Grundlagenwerke) Bartscher, T / Stöckl, J. / Träger, T. (2012): Personalmanagement: Grundlagen, Handlungsfelder, Praxis. München: Pearson Berthel, J. / Becker, F.G. (2013): Personal-Management: Grundzüge für Konzeptionen betrieblicher Personal- arbeit, 10. , überarbeitete und aktualisierte Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Bröckermann, R. (2016): Personalwirtschaft: Lehr- und Übungsbuch für Human Resource Management, 7. überarbeitete Auflage. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag Holtbrügge, D. (2015): Personalmanagement, 6. Auflage. Berlin/ Heidelberg: Springer Jung, H. (2017): Personalwirtschaft, 10., aktualisierte Auflage. Berlin: De Gruyter Oldenbourg Scholz, C. (2014): Grundzüge des Personalmanagements, 2., überarbeitete Auflage. München, Verlag Franz Vahlen Scholz, C. (2014): Vahlens Großes Personallexikon. München: Beck Staffelbach, B. (2016): HRM Basics: zentrale Arbeitsfelder und Theorien im Personalmanagement. München: Verlag Franz Vahlen Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 7
Quellenauswahl - Zeitschriften A&O Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie BFuP: Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis Harvard Business Review Harvard Business Manager: Das Wissen der Besten Journal of occupational and organiszational psychology Organisationsentwicklung: Zeitschrift für Unternehmensentwicklung und Change Management Organizational behavior und human performance: a journal of fundamental research and theory in applied psychology Personal quarterly: Wissenschournal für die Personalpraxis Personal: Zeitschrift für Human Resource Management Personalführung: das Fachmagazin für Personalverantwortliche Personalmagazin: Management, Recht und Organisation Personalwirtschaft: Magazin für Human Resources Personnel Journal Pychologie heute Wirtschaftspsychologie Wirtschaftspsychologie: aktuell ZfbF: Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung ZfO: Zeitschrift Führung + Organisation Zeitschrift für Personalforschung Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 8
Vorstellung und persönliche Ziele Persönlicher Steckbrief Was sind Ihre persönlichen und beruflichen Stärken? Was können Sie gut? Worauf sind sie stolz? Was ist Ihnen wichtig als Mitarbeiter/ in in einem Unternehmen? Was sind Ihre Erwartungen / Wünsche an die Veranstaltung? (10 Min Beantwortungszeit) Personalwirtschaft im Unternehmen und an der Hochschule ist so erfolgreich, wie SIE bereit sind, etwas daraus zu machen Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 10
Spielregeln der Zusammenarbeit Produktives und kooperatives Lernklima im Sinne aller Studierenden Regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung Gemeinsames Beginnen und Enden der Vorlesung Fragen stellen und aktive Beteiligung an der Stoffvermittlung und den Diskussionen Bitte um vorherige Rücksprache, sollten Sie an einer Vorlesung nicht teilnehmen können bzw. Information per E-Mail im Krankheitsfall. IHRE WÜNSCHE und ERWARTUNGEN an die VERANSTALTUNG Praxisbezug, betriebliches Gesundheitsmanagement, aktuelle Themen, Praesentationen ueben, Vorbereitung auf spaeteren Beruf, gutes Miteinander, Credits, gesundes Arbeitsklima Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 11
Bevor es losgeht … Verstehen ist wichtiger als Wissen im Zeitalter des Informationsüberflusses „Tell me and I will forget, show me and I will remember, involve me and I will understand.” Oliver Bierhoff: Trainingsprinzip des DFB-Teams in Anlehnung an Konfuzius Lernen bedeutet Informationsaufnahme und Reflektion “Ohne Reflektion und Bewertung führt die reine Informationsaufnahme zu stumpfen Auswendiglernen ohne praktischen Erkenntnisgewinn.” Information Reflektieren aufnehmen und Bewerten Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 12
Gliederung der Vorlesung Persönliche Vorstellung und organisatorisches zur Vorlesung Einführung in die Personalwirtschaft Megatrend 1: Demographie Megatrend 2: Wertewandel Megatrend 3: Digitalisierung Megatrend 4: Globalisierung Zusammenfassung und Prüfungsvorbereitung Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 13
Grundlagen der Personalwirtschaft Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird. Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden. (Georg Christoph Lichtenberg) Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 14
Einführung in die Personalwirtschft Ziele, Herausforderungen und Überblick Theoretische Ansätze, Akteure und Menschenbilder Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 15
Einstiegsfragen zum Beginn Was verstehen Sie unter Personalwirtschaft? Haben Sie persönlich schon erste Erfahrungen in der / mit der Personalwirtschaft sammeln können? Wenn ja, welche Erfahrungen? Warum spielt gerade jetzt die Personalwirtschaft in Unternehmen eine herausragende Rolle? Was war Ihre persönliche Motivation die Vertiefung Personalwirtschaft zu wählen? Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 16
Allgemeine Ziele Quelle: Abb.:Jung, 2010 Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 17
Spezielle Ziele weg von: hin zu: „Der Mensch als „Der Mensch im MITTEL“ MITTELPUNKT“ Perspektivenwechsel im Personalmanagement Wirtschaftliche Ziele Nachhaltige Ziele Soziale Ziele Individuelle Ziele Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 18
Herausforderungen Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 19
Überblick Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 20
Theoretischen Ansätze: Taylor (1911/1913) Ausgangspunkt personalpolitischen Fragestellungen ist die Theorie der wissenschaftlichen Betriebsführung (scientific management) Taylor’s Theorie basiert auf der Grundannahme des ökonomischen Menschenbildes (homo oeconomicus ): Mitarbeiter denken und handeln zweckrational und streben bei ihrer Arbeit ausschließlich danach, ihre ökonomischen Vorteile in Form von materieller Vergütung zu maximieren. Unternehmen zielen darauf ab, die menschliche Arbeitskraft möglichst produktiv einzusetzen und alle äußeren Einflüsse, die der Realisierung dieses Ziels entgegenstehen, zu beseitigen. Es gelten: Radikale Arbeitsteilung strikte Trennung von Leitungs- und Ausführungstätigkeiten Optimierung des Arbeitsvollzugs mit Hilfe von Bewegungsstudien Identifikation und Förderung tätigkeitsspezifischer Eignungen leistungsorientiertes Entgelt Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 21
Theoretischen Ansätze: Mayo und Roethlisberger (1924/1934) Ausgangspunkt des Human-Relations Ansatzes; Ziel, den wissenschaftlichen Nachweis zu erbringen, dass die Arbeitsproduktion durch die Variation der Arbeitsbedingungen positiv beeinflusst werden kann. Was sind die Gefahren einer solchen Betrachtungsweise? Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 22
Theoretischen Ansätze: Motivation Ausgangspunkt ist die Annahme, dass das menschliche Verhalten durch latente, zeitlich relativ unveränderliche Bedürfnisse bestimmt wird, die durch innere und äußere Anreize aktiviert werden können. Basierend auf dieser Grundannahme, ist Motivation demnach die Voraussetzung für zielorientiertes Handeln und Verhalten von Personen. Motivation ist demnach an Anreize und Situationen gebunden. u.a. Anreiz-Beitrags-Theorie (Bernard, 1938; March, Simon, 1958) „Ein Mitarbeiter wird bei freier Wahl des Arbeitsplatzes seine Mitgliedschaft (Teilnahme- und Bleibemotivation) und sein leistungsorientiertes Verhalten (Leistungsmotivation) in einem Betrieb beibehalten bzw. steigern, wenn und solange sein Anreiznutzen (materiellen und immateriellen Belohnungen) den Beitragsnutzen (max. Anreizwert der Belohnung, die die Person bei Tätigkeit erwarten könnte) übersteigt bzw. ihm entspricht.“ Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 23
Theoretischen Ansätze: Motivation u.a. Motivationstheorie nach Maslow () Selbst- Individualität, Güte, verwirk- WACHSTUMS- Gerechtigkeit, Selbstlosigkeit, Kreativität; lichung BEDÜRFNISSE Anerkennung, Ich-Bedürfnisse DEFIZIT- Selbstachtung, Geltung; Status/ Macht BEDÜRFNISSE Kommunikation, Partnerschaft, Liebe, Soziale Bedürfnisse Freundschaft, Gruppenzugehörigkeit ; Zugehörigkeit Materielle und berufliche Sicherheitsbedürfnisse Sicherheit, Lebenssicherheit; Geborgenheit Essen, Trinken, Schlafen, Physiologische Bedürfnisse Kleidung, Haus, Sexualität; Grundbedürfnisse Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 24
Theoretischen Ansätze: Motivation Beispiele für die Bedürfnisstufen nach Maslow bei der Anwendung in der Personalwirtschaft Selbst- verwirk- WACHSTUMS- Vom MITARBEITER zum MITGESTALTER lichung BEDÜRFNISSE Vom PERSONAL zur Ich-Bedürfnisse DEFIZIT- PERSÖNLICHKEIT Status/ Macht BEDÜRFNISSE Von der GRUPPE Soziale Bedürfnisse zum TEAM Zugehörigkeit Von der MATERIELLEN auch zur Sicherheitsbedürfnisse EMOTIONALEN SICHERHEIT Geborgenheit Physiologische Bedürfnisse Grundbedürfnisse Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 25
Diskussion an den Tischen Motivation Was sind psychische, physische und soziale Motive? Wie unterscheiden sich primäre und sekundäre Motive? Was ist intrinsische Motivation? Was ist extrinsische Motivation? Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 26
Theoretischen Ansätze: Motivation u.a. Zwei-Faktoren Theorie nach Herzberg Grundlage: Pittsburgh-Studien (1950er und 1960er) Arbeitnehmer wurden nach Situationen befragt, in denen sie hohe Zufriedenheit und hohe Unzufriedenheit verspürten. Faktoren, die Zufriedenheit erzeugen ≠ Faktoren, die Unzufriedenheit erzeugen MOTIVATOREN HYGIENEFAKTOREN = Faktoren, die die individuellen Bedürfnisse = Faktoren, bei deren Nichterfüllung des Einzelnen befriedigen können Unzufriedenheit ausgelöst werden kann -> Leistungssteigerung -> Minderleistung Bezüge zur Theorie von Maslow Bedürfnisse „höherer Ordnung“, geistig-seelisches Grundbedürfnisse, „gesunde Arbeitswelt“ Wachsen, Selbstverwirklichung Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 27
Theoretischen Ansätze: Ressourcenorientierung Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens auch auf der Ressource Personal liegt. Dieser Ansatz beschäftigt sich damit, die Personalinstrumente so zu definieren, dass die Mitarbeiter gerne bei dem Unternehmen sind und bleiben. So hat z.B. die interne Personalentwicklung eine höhere Bedeutung als die externe Rekrutierung. Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 28
Theoretischen Ansätze: Personalökonomischer Ansatz Ausgangspunkt ist die Annahme, dass personalpolitische Entscheidungen auf einem ökonomischen Kalkül basieren Grundlage bilden folgende 3 Annahmen über das menschliche Verhalten: Individuelle Nutzenmaximierung Menschen maximieren gemäß Ihrer individuellen Präferenzen ihren persönlichen Nutzen, indem sie die vorteilhafteste der sich bietenden Alternativen wählen. Opportunismus Die Verfolgung von Eigeninteressen kann auch soweit gehen, dass anderen bewusst geschadet wird, z.B. durch List und Tücke (Mobbing, Informationen vorenthalten etc.). Rationalität Kein Mensch verhält sich willentlich so, dass er sich schaden würde. Rationalität bedeutet daher nicht, dass Menschen objektiv immer die beste Entscheidung treffen, sondern diejenige, die Ihnen subjektiv die beste zu sein scheint. Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 29
Akteure im Personalmanagement Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 30
Menschenbilder im Personalmanagement Zum Beispiel im Bewerbungsprozess Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 31
Menschenbilder „Behandle die Menschen so, als ob sie schon wären, wie ihr sie haben wollt - es ist der einzige Weg, sie dazu zu machen“ (Goethe) Menschenbilder entstehen: • durch Sozialisation und sind standardisierte Muster (Grundformen) von menschlichen Verhaltensweisen, die wir im Laufe unseres Lebens immer wieder bestätigen und verfestigen (innere Haltungen, Hüther, 2013). durch Erfahrungen (z.B. Wie tritt mir die Welt gegenüber? Kann ich den Menschen vertrauen? Fühle ich mich mit Menschen geborgen?) und sind in der Regel unbewusst. Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 32
Menschenbilder Menschenbilder vereinfachen die Komplexität des HRM. Menschenbilder fassen bestimmte grundlegende Einstellungen von Akteuren im HRM zusammenfassen. verdeutlichen, warum bestimmte Akteure bestimmte Handlungen in der Arbeitswelt ausführen dienen der Überschaubarkeit, Vereinfachung und Ordnung. Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 33
Menschenbilder Aktuelle Entwicklung von Menschenbildern und ihre Bedeutung für das zukünftige Personalmanagement? Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 34
Menschenbilder Grundannahmen über den Menschen Pessimistisch Der Mensch ist undankbar. (Machiavelli) Der Mensch ist prestige- und machtsüchtig. (Hobbes) Der Mensch ist selbstsüchtig. (Smith) Der Mensch ist primitiv und triebgesteuert. (Freud) Der Mensch ist wie ein Teil einer Maschine. (Taylor) Optimistisch Der Mensch ist vernünftig. (Locke) Der Mensch wird von der Gesellschaft geprägt. (Fromm) Der Mensch ist ein soziales Wesen und Gruppenmitglied. (Mayr) Der Mensch hat auch „hochwertige“ Motive. (Maslow, McGregor) Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 35
Menschenbilder Arten von Menschenbildern nach McGregor (1970) Theorie X Der „normale“ Mensch hat eine angeborene Abneigung gegen Arbeit. Deshalb müssen Mitarbeiter gezwungen, kontrolliert, geführt werden. Der „normale“ Mensch zieht es vor, geführt zu werden und Verantwortung zu vermeiden. Er hat wenig Ehrgeiz und wünscht in erster Linie Sicherheit. Theorie Y Der „normale“ Mensch will Eigeninitiative und Selbstkontrolle. Der Mensch erlebt Arbeit als wichtiges Feld der Selbstverwirklichung. Er identifiziert sich mit den Zielen des Unternehmens und strebt nach Selbstverwirklichung. Einfallsreichtum, Kreativität und Verantwortungsfreude sind weit verbreitete Eigenschaften. Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 36
Menschenbilder Arten von Menschbildern nach Schein (1980) Der rational-ökonomische Mensch (economic man) Ist in erster Linie durch monetäre Anreize motiviert, ist passiv, wird vom Unternehmen manipuliert und kontrolliert. Sein Handeln ist vernünftig. Der soziale Mensch (social man) Ist in erster Linie durch soziale Bedürfnisse motiviert. In sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz sucht er Ersatzbefriedigung und wird mehr durch soziale Normen der Arbeitsgruppe, als durch Kontrolle des Vorgesetzten gelenkt. Der sich-selbst-verwirklichende Mensch (self-actualizing man) Der Mensch strebt nach Autonomie und bevorzugt Selbstmotivation und Selbstkontrolle und Zielerreichung. Der komplexe Mensch (complex man) Ist äußerst wandlungsfähig. Seine Bedürfnisse unterliegen dem Wandel. Der Mensch ist lernfähig und erwirbt neue Motive, die in unterschiedlichen Systemen bedeutsam werden. Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 37
Menschenbilder Aufgabe des Menschenbild Personal- managements Economic man Social man Self-actualizing man Complex man Wie werden Mitarbeiter motiviert, die diesem Menschenbild entsprechen? Wie ist die Beziehungs- ebene gestaltet? Was bedeutet das für das Personalmanagement? Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 38
Menschenbilder Welche Menschenbilder prägen uns? Diskussion an den Tischen Diskussion an den Tischen (15 Min.) Was sind die Gefahren? Prof. Dr. Sabine Brunner Fach_Personalwirtschaft SS 2019 39
Sie können auch lesen