Wasserstoff für Linienbusse und Pkw-Flotten - Symposium "Brennstoffzellen-Elektromobilität im Schienenverkehr"; Berlin, 10. Februar 2016 Heinrich ...
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Wasserstoff für Linienbusse und Pkw-Flotten Symposium „Brennstoffzellen-Elektromobilität im Schienenverkehr“; Berlin, 10. Februar 2016 Heinrich Klingenberg, hySOLUTIONS GmbH
Inhalt • Ziele und Anforderungen • Innovationslinie 109 • Europäische Beschaffungsinitiative für Brennstoffzellenbusse • Wasserstoffinfrastruktur • Zusammenfassung 1
Über hySOLUTIONS Gründung 2005 Ziel: Förderung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in Hamburg 2009: hySOLUTIONS wird Regionale Projektleitstelle Elektromobilität entsprechend den Vorgaben des Förderprogramms des BMVBS Akquisition von Förderzuwendungen aus nationalen wie europäischen Programmen Koordination von aktuell etwa 30 Vorhaben in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie sowie der Elektromobilität (Mobilität, Luftfahrt, Schifffahrt, Wasserstoff-Herstellung/-speicherung) 2
Klare Positionierung Hamburgs • Seit 2014 für die Beschaffung von Fahrzeugen in Verwaltung und kommunalen Unternehmen neue Vorgaben: Änderung des Regel-Ausnahme-Verhältnisses • Masterplan zum Ausbau der öffentlichen Lade-Infrastruktur: die Zahl der öffentlichen Ladepunkte bis Ende 2016 vervierfacht (ca. 600 Ladepunkte) • Aktuell sind ca. 1.800 E-Fahrzeuge im Einsatz mit Schwerpunkt auf Flotten • Branchenspezifische Potenziale in Hafen/Logistik, Luftfahrt, Industrie, Einzelhandel etc. werden systematisch ermittelt und umgesetzt • Ca. 500 E-Fahrzeuge in Behörden und öffentlichen Unternehmen • Elektromobilitäts-Gipfel mit BM Dobrindt, führenden Vertretern der Automotive- Industrie sowie der Städte auf Einladung des Ersten Bürgermeisters 3
Ab 2020 beschafft HOCHBAHN nur noch Busse mit emissionsfreien Antrieben • Weiterer Ausbau der Attraktivität und Leistungsfähigkeit ihres Angebotes • Sicherung der Zukunftsfähigkeit auch bei hohen Preisen bzw. sinkender Verfügbarkeit fossiler Treibstoffe (Risikoausschluss) • Neben wachsenden Anforderungen an Luftqualität auch CO2-Emissionen und Lärm ein Thema • Rechtzeitige Vorbereitung technischer Anlagen und Werkstätten und Schaffen von Expertise bei Mitarbeitern 4
Innovationslinie 109 Ziele • Sichtbar machen der neuen Technologien für die Öffentlichkeit • Sammeln von Erfahrungen mit dem Einsatz neuer Antriebstechnologien Betrieb Energieversorgung Instandhaltung Flexibilität, Produktivität Flächenbedarfe, Energieversorgung • Evaluation als Grundlage für weitere Entwicklungsschritte und Entscheidungen • Aufzeigen künftiger Entwicklungspotentiale 5
Innovationslinie 109 – innovative Bustechnik auf ganzer Linie Teil-elektrisch betriebene Busse: Diesel-elektrischer Hybridbus 5 serielle Gelenkbusse von EvoBus 5 parallele Solobusse von Volvo 15 parallele Gelenkbusse von Volvo • Effekt: weniger CO2 Plug-in-Bus 3 Solobusse von Volvo • Effekt: noch weniger CO2 • Überwiegend elektrisch und leise 6
Innovationslinie 109 – innovative Bustechnik auf ganzer Linie Rein elektrisch betriebene Busse: Brennstoffzellenbus 4 Solobusse von EvoBus • Effekt: Null CO2 • Leise und besonders komfortabel Batteriebus mit Brennstoffzelle als Range-Extender 2 Gelenkbusse von Solaris • Effekt: Null CO2 • Leise und besonders komfortabel 7
Fahrzeugeinsatz Beschreibung Hersteller Fahrzeugtyp Anzahl seit Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor Diesel-elektrischer Hybridbus EvoBus Gelenkbus, 18m 5 2010 seriell Diesel-elektrischer Hybridbus Doppelgelenkbus, Hess 2 2012 seriell 24m Diesel-elektrischer Hybridbus Volvo Solobus, 12m 39* 2011 parallel Diesel-elektrischer Hybridbus Volvo Gelenkbus, 18m 15 2014 parallel Plug-In-Bus Volvo Solobus, 12m 3 2014 Reine Elektro-Fahrzeuge Brennstoffzellenbus EvoBus Solobus, 12m 4 2011 Batteriebus mit Brennstoffzelle als Solaris Gelenkbus, 18m 2 2015 Range-Extender Batteriebus Volvo Solobus, 12m 3 ab 2016 * 34 Fahrzeuge bei Jasper/SBG Status Feb.2,.2015 8
Innovationslinie 109 Begleitende Analyse und Bewertung • Erfassen und Auswerten von Daten als Grundlage für weitere Entwicklungsschritte gemeinsam mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Verbrauchsdaten Verfügbarkeitsdaten Einsatzzeiten, Betriebsleistung • … • Vertiefende Begleituntersuchung gemeinsam mit ika - Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen University • Ergänzende Untersuchung gemeinsam mit IVI: Bewertung des Einsatzes von Elektrobussen mit Dezentraler Ladeinfrastruktur am Beispiel der HOCHBAHN 9
Erste betriebliche Erfahrungen • Bisher überwiegend Fahrzeuge und Infrastruktur im Fokus – nunmehr als System verstehen (Betrieb, Energieversorgung, Überwachung etc.) • Fahrpersonal und Betriebslenkung haben großen Einfluss auf den Umsetzungserfolg • Viele neue und zusätzliche Anforderungen an das Fahrpersonal (wird sich in Zukunft noch verschärfen) • Aufwendungen für betriebliche Schulungen sowie Steuerungsfunktionen (Betriebslenkung) anfänglich unterschätzt (insbesondere wegen der Vielzahl an unterschiedlichen Fahrzeugen gepaart mit den betrieblichen Rahmenbedingungen) • Systemkomplexität muss insbesondere für Fahrdienstmitarbeiter beherrschbar bleiben (Herausforderung im Hinblick auf engen Personalwettbewerb) 10
Erste betriebliche Erfahrung – Umlauf- und Dienstplanung • Der Personalbedarf steigt voraussichtlich aufgrund der Zunahme von Diensten (Produktivitätsnachteil bei Batteriebussen) • Plug-In: Durchgehende Sicherstellung ausreichender Wendezeiten zum Laden (auch nach der Einsetz- und vor der Aussetzfahrt) • Erheblicher Zusatzbedarf an Lade-Infrastruktur (Flächen, Energieversorgung bei Plug-In und Batterie), zentrales Konzept in Prüfung • Brennstoffzellenbusse genauso flexibel und produktiv einsetzbar wie Dieselbusse • Da die Linie von 2 Betriebshöfen bedient wird und der Fahrzeugeinsatz möglichst flexibel disponiert werden soll, mussten in kurzer Zeit rund 750 Mitarbeiter (Fahrdienst und Betriebssteuerung) geschult werden 11
Ausblick – Wir bereiten 2020 vor • Analysen zur Systemübertragungen auf andere Linien • Intensivierung der Zusammenarbeit mit Herstellern (Fahrzeuge und Infrastruktur) • Kritische Bewertung E-Cell- versus F-Cell (Technische Reife, Flexibilität, Risikovermeidung, Synergien) • Monetäre Bewertung/Simulation – Was wird das mehr kosten? • Vorbereitung der Energiebereitstellung größeren Ausmaßes (neuer Betriebshof mit mehr als 250 Bussen soll 2019 bereits neue Antriebstechnologien in Größenordnungen versorgen können) 12
Europäische Initiative für Brennstoffzellenbusse • Übergabe Letter of Intent für eine gemeinsame Beschaffung von 300 bis 400 Brennstoffzellenbussen an EU-Kommissarin für Verkehr Violeta Bulc am 23.6.2015 • 30 europäische Städte/Regionen beteiligt, aktuell werden nationale Beschaffungs- cluster gebildet • FCH JU in 2016 und 2017 jeweils einen Call für die Förderung von Bussen und Wasserstoffinfrastruktur auf Depots • Gemeinsames Beschaffungscluster in Europa sowie auf nationaler Ebene 13
Europäische Initiative für Brennstoffzellenbusse Joint Bus Procurement: • auf Basis der FCH JU Studie soll nun reale Busbeschaffung initiiert werden • Ziel: mehrere hundert Busse in europäischen Städten bis 2020 (aktuell ca. 500) • Erreichen von Skaleneffekten durch gemeinsame Standards • 5 Cluster: UK, Nord-Europa, Frankreich, Benelux, Deutschland • Deutschland/Norditalien: zehn Partner, voraussichtlich etwa 140 Busse 14
Projekt Zero-E • Einsatz von 20 Fahrzeuge des neuen Modells Mirai von Toyota zuerst in Hamburg • Die Fahrzeuge werden primär an Taxiunternehmen sowie Flottenkunden vergeben • Fahrzeuge sind alltagstauglich Reichweite: 550 Kilometer Betankungszeit: Etwa 3 min Betriebskosten aktuell noch höher als konventionelle Fahrzeuge • Evaluation Leistungsfähigkeit und Alltagstauglichkeit Datenerhebung und -aggregation Analyse Schwachstellen und Optimierungspotenziale Ermittlung zusätzlicher Marktsegmente mit funktioneller und wirtschaftlicher Analyse der künftigen Realisierungs- wahrscheinlichkeit und -menge 15
Wasserstoff auf dem Betriebshof HOCHBAHN ist Partner im EU-Projekt NewBusFuel • 13 Einzelstudien zur H2-Versorgung auf Busbetriebshöfen an 12 Standorten • Hamburg: 2 Studien für einen neuen Busbetriebshof mit 260 Bussen • 1.500 m² für Wasserstoff-Infrastruktur vorgesehen Studie 1: Produktion vor Ort via PEM-Elektrolyse Studie 2: Anlieferung per Trailer 16
Rahmenbedingungen, Annahmen für Studien
Zusammenfassung • Die Umstellung auf saubere Antriebe ist aus Gründen des Gesundheits- und Klimaschutzes von grundsätzlicher Bedeutung für die Lebensqualität (nicht nur in Städten). • Der Einsatz von Wasserstoff in Hamburg schafft eine optionale und systematische Verknüpfung zwischen den Sektoren Erneuerbarer Energie und Verkehr (steuerbare Last). Diese schafft Klimaschutzvorteile und regionale Wertschöpfung. • In Hamburg sollen ab 2020 für den ÖPNV nur noch Busse mit emissionsfreien Antrieben beschafft werden. • Die Umstellung großer Busflotten auf emissionsfreie Antriebe erfordert eine lange Vorbereitung. Dem folgt die HOCHBAHN mit ihren Aktivitäten zur Erprobung neuer Antriebstechnologien schon heute. • Damit sichert sie ihre Leistungsfähigkeit auch in der Zukunft. • Die Partner in Hamburg erstellen regelmäßige Analysen und Auswertungen, die dem VDV und anderen Interessenten (Verkehrsbetriebe, Industrie) bereit gestellt werden. • In einem europaweit aktiven Netzwerk für die gemeinsame Beschaffung von Brennstoffzellen werden die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Einsatz und eine zeitnahe Bestellung geeigneter Busse verbessert. 18
Forschungsprogramme Die umfassenden Aktivitäten der HOCHBAHN zur Erprobung innovativer Antriebstechnologien sind nur im Rahmen entsprechender Forschungsprogramme möglich. Wir danken den Zuwendungsgebern für ihre Unterstützung. 19
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