Vorwort - Deutsche Krebsgesellschaft

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Vorwort - Deutsche Krebsgesellschaft
Vorwort

Der Deutsche Krebskongress, den wir gemeinsam mit der        der Krebspatient*innen in Deutschland etabliert hat. ich
Deutschen Krebshilfe Ende Februar 2020 ausgerichtet ha­      freue mich sehr darüber, dass DKG­Mitglieder mittlerwei­
ben, war mit mehr als 11.000 Teilnehmer*innen eine der       le auch sehr interessante Forschungsprojekte entwickelt
letzten großen Präsenzkongresse im letzten Jahr. Zu die­     haben, die uns helfen werden, den Einfluss der Pandemie
sem Zeitpunkt herrschte – aufgrund der Nationalen De­        auf die Versorgung der Krebspatient*innen besser zu
kade gegen Krebs und des Europe’s Beating Cancer Plans       verstehen. Als Beispiel sei hier die vom BMBF geförderte
des europäischen Parlaments – große Zuversicht über          CancerCOViD­Studie genannt, eine initiative der Arbeits­
weitere gute Rahmenbedingungen für die Onkologie und         gemeinschaft internistische Onkologie in der DKG, ge­
die onkologische Versorgung. Unmittelbar danach folgte       meinsam mit anderen Partnern.
der erste Lockdown aufgrund der Covid­19­Pandemie. Das
Pandemiegeschehen führte dazu, dass planbare Behand­         Kein Zweifel, die Pandemie hat den Arbeitsalltag in Kli­
lungen und medizinische Maßnahmen zum Teil verscho­          niken und Praxen deutlich verändert. Das gilt auch für
ben wurden, um mehr Kapazitäten für die Behandlung           die Arbeit unserer Fachgesellschaft. Videokonferenzen
schwerer Atemwegserkrankungen vorzuhalten. Auch die          und Online­Veranstaltungen sind an die Stelle persönli­
Krebsversorgung war zeitweise von Einschränkungen            cher Arbeitstreffen getreten. Die Arbeitsbilanz 2020 der
betroffen, hauptsächlich im Bereich der Krebsfrüher­         DKG kann sich trotz dieser Umstellung sehen lassen. Das
kennung, der Nachsorge, der psychoonkologischen Be­          Leitlinienprogramm Onkologie umfasste Ende 2020 29
treuung sowie bei der initiierung klinischer Studien, aber   publizierte S3­Leitlinien, drei neue Leitlinien sind dazu­
auch bei der onkologischen Chirurgie. Das ergab sich aus     gekommen, vier wurden aktualisiert. Die Pilotphase des
den regelmäßigen prospektiven Panelbefragungen aller         Zertifizierungssystems für Hämatologische Neoplasien
Comprehensive Cancer Centers in Deutschland durch            konnte im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen werden.
eine Taskforce, die die DKG gemeinsam mit dem Deut­          Ende 2020 war die Zahl der Zentren mit einer DKG­Zerti­
schen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deut­            fizierung auf 1.525 angewachsen. Dem großen Einsatz der
schen Krebshilfe zur Überprüfung der Versorgungslage         Mitarbeitenden in den Zentren ist es außerdem zu ver­

                                  Prof. Thomas Seufferlein
                                  Präsident der deutschen Krebsgesellschaft
                                  Quelle: Stefanie Moeloth

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Vorwort - Deutsche Krebsgesellschaft
danken, dass große Versorgungsforschungsprojekte, wie           Dies sind nur einige Beispiele der erfolgreichen Arbeit der
etwa die PCO­ und die EDiUM­Studie, wie geplant fortge­         Fachgesellschaft. Mein besonderer Dank geht an die vie­
führt werden konnten, so dass wir 2021 mit Ergebnissen          len zumeist ehrenamtlichen Unterstützer*innen, die die
rechnen können. im Herbst 2020 begann darüber hinaus            DKG mit ihrer Expertise und Tatkraft unterstützt haben.
eine weitere Studie unter Beteiligung der Geschäftsstelle,      Ob in den DKG­Arbeitsgemeinschaften, im Leitlinienpro­
diesmal gemeinsam mit 40 zertifizierten Brustkrebszent­         gramm, in gesundheitspolitischen Gremien oder vor Ort
ren: „PRO B“ testet die Wirkung eines intensiven Lebens­        in den Landeskrebsgesellschaften – ohne ihr Engagement
qualitätsmonitorings bei Patientinnen mit metastasier­          wäre diese Arbeit nicht möglich. Haben Sie herzlichen
tem Mammakarzinom. Und auch im politischen Bereich              Dank dafür, und bleiben Sie gesund.
hat sich etwas bewegt: Am 1. Januar 2020 trat eine ge­
setzliche Regelung im § 65e des Fünften Sozialgesetzbu­
ches in Kraft, die zumindest teilweise die Erstattung der
Kosten in der ambulanten Krebsberatung regelt. Die Um­
setzung erfolgte ab 1. Juli 2020 auf Basis von Förderkriteri­   ihr Thomas Seufferlein
en des GKV­Spitzenverbands.                                     Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft

                                                                                                                          3
Vorwort - Deutsche Krebsgesellschaft
Gesundheitspolitik
DR. JOHANNES BRUNS, MiRJAM RENZ, DR. KATRiN MUGELE

Anfang 2020 herrschte – aufgrund der Nationalen Deka­        schoben wurden, um mehr Kapazitäten für die Behand­
de gegen Krebs und der europäischen initiative Europe’s      lung schwerer Atemwegserkrankungen vorzuhalten.
Beating Cancer Plan, die im Februar 2020 präsentiert         Darüber hinaus waren einzelne Krebsvorsorgeprogram­
wurde – großer Optimismus über weitere gute Rahmen­          me vorübergehend ausgesetzt, möglicherweise scheu­
bedingungen für die Onkologie und die onkologische           ten einige Patient*innen auch aus Furcht vor einer Co­
Versorgung. Erstes politisches Highlight war der Deut­       vid­19­infektion den Gang zum Arzt oder zur Ärztin. Um
sche Krebskongress, auf dem wir am 19. Februar 2020 den      pandemiebedingte Änderungen der onkologischen Ver­
Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn begrüßten.          sorgungssituation zu erfassen und auf mögliche Miss­
Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrich die Rolle der      stände aufmerksam zu machen, haben das Deutsche
Krebsforschung in ihrer Videobotschaft auf dem Parla­        Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Deutsche Krebs­
mentarischen Abend. Es ist eine Tradition des Deutschen      hilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft eine Taskforce
Krebskongresses, wissenschaftlich­onkologische Erkennt­      gegründet. Sie führte unter anderem eine prospektive
nisse in den großen Gegenwartskontext einzuordnen und        Panelbefragung an großen deutschen universitären
Fragen von gesellschaftlicher Relevanz zu stellen. Das er­   Krebszentren und ausgewählten zertifizierten Zentren
folgte unter anderem in sieben gesundheitspolitischen        durch. Die Ergebnisse wurden 2020 im Deutschen Ärzte­
Sitzungen. Unmittelbar im Anschluss an den Deutschen         blatt veröffentlicht (Dtsch Arztebl 2020; 117(46): A­2234 /
Krebskongress wurde der gesundheitspolitische Alltag         B­1893).
dann von Covid­19 geprägt. Den überwiegenden Teil des
Jahres 2020 kennzeichneten viele gemeinsame Anstren­          dEKAdE GEGEn KrEBS
gungen, um für Krebspatient*innen, Behandler*innen und       im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs wurde
die Politik informationen zu Covid­19 und Krebs zur Verfü­   das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)
gung zu stellen.                                             von bisher zwei Standorten in Heidelberg und Dresden
                                                             auf weitere Standorte ausgebaut. Die drei Arbeitsgrup­
KrEBS und coVId-19 – TASKForcE                               pen haben ihre Themen weiter vorangebracht. in allen
Die Covid­19­Pandemie führte dazu, dass planbare Be­         drei Arbeitsgebieten ist es das Ziel, alsbald in eine intensi­
handlungen und medizinische Maßnahmen zum Teil ver­          ve Umsetzungsphase zu kommen.

                                                                         dr. Johannes Bruns,
                                                                         Generalsekretär der deutschen
                                                                         Krebsgesellschaft
                                                                         Quelle: Georg Roither
                                                                         Mirjam renz
                                                                         Quelle: Luca Vecoli

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Vorwort - Deutsche Krebsgesellschaft
rEGElFInAnZIErunG                                            um die Leistungsfähigkeit der stationären Versorgung in
Die Sicherstellung der ambulanten psychoonkologischen        Deutschland, die wir im Heft „Krankenhausplanung“ auf­
Versorgung, einschließlich verlässlicher Finanzierung, ist   gegriffen haben. Jedes Magazin wird von einem Video
eines von insgesamt 13 Zielen des Nationalen Krebsplans.     für die breite Öffentlichkeit ergänzt, in dem Begriffe und
Am 1. Januar 2020 trat dafür eine gesetzliche Regelung im    Entwicklungen kurz und allgemeinverständlich erklärt
§ 65e des Fünften Sozialgesetzbuches in Kraft, die diesen    werden.
Bereich regelt. Die Umsetzung erfolgte ab 1. Juli 2020 auf
Basis von Förderkriterien des GKV­Spitzenverbands. Nach      PolITISchE STEllunGnAhMEn
vielen Jahren Arbeit war das – wenn auch nur teilweise       im Laufe des Jahres hat sich die Deutsche Krebsgesell­
gesichert – der Start der Regelfinanzierung für die ambu­    schaft an verschiedenen Stellungnahmeverfahren be­
lante Krebsberatung. im Dezember 2020 begrüßten wir          teiligt.
die Ankündigung des Bundesministers für Gesundheit             Zum Jahresanfang 2020 nahmen wir zu den Empfeh­
Jens Spahn, dass die gesetzliche Krankenversicherung           lungen für das Leistungsspektrum, die Qualitätskrite­
künftig 80 Prozent der Kosten für psychosoziale Bera­          rien und für Finanzierungsmodelle ambulanter psycho­
tungsleistungen decken wird.                                   sozialer Krebsberatungsstellen (Empfehlungspapier für
                                                               ambulante psychosoziale Beratungsstellen) Stellung.
„360° onKoloGIE“                                               im August beteiligte sich die Deutsche Krebsgesell­
Teil unserer politischen Kommunikation war 2020 das            schaft – vertreten durch die Arbeitsgemeinschaft
infopaket „360° Onkologie“. Themen im Berichtszeit­            Bildgebung in der Onkologie der DKG (ABO) – an einer
raum waren „Aus Daten lernen“, „Krankenhausplanung“            gemeinsame Stellungnahme von neun Fachgesell­
sowie „Patient­reported Outcomes“. im Magazin greifen          schaften und Verbänden zum Entwurf eines Gesetzes
Autor*innen aus den Bereichen Politik, Forschung, Versor­      zur Reform der technischen Assistenzberufe in der Me­
gung, aber auch Patient*innen aktuelle politische Fragen       dizin und zur Änderung weiterer Gesetze.
auf, zeigen Lösungen und diskutieren Wege zur Verbesse­        im September 2020 reichten wir beim Gemeinsamen
rung der Gesundheitsversorgung. Besonders geprägt war          Bundesausschuss eine Stellungnahme zur Änderung
das Jahr 2020 von der Pandemiesituation und Fragen rund        der Regelungen zur Konkretisierung der besonderen

                                                                                                                      5
Vorwort - Deutsche Krebsgesellschaft
Aufgaben von Zentren und Schwerpunkten gemäß               und besonders die Versorgung innerhalb Onkologischer
    § 136c Absatz 5 SGB V (Zentrums­Regelungen) ein.           Zentren betreffen.
    Ebenfalls im September hat die Deutsche Krebsgesell­       im Dezember 2020 haben wir gemeinsam mit der
    schaft zum Antrag der Fraktion der FDP im Thüringer        Stiftung Deutsche Krebshilfe und der Arbeitsgemein­
    Landtag „Dem Krebs den Kampf ansagen – wirksame            schaft Deutscher Tumorzentren zum Entwurf eines
    Therapien fördern, Neuerkrankungen reduzieren, Pa­         Gesetzes zur Zusammenführung von Krebsregister­
    tientinnen und Patienten bestmöglich unterstützen“         daten Stellung genommen: Das Gesetz hat eine hohe
    Stellung genommen.                                         Bedeutung, weil es eine optimale Nutzung der gesam­
    im November 2020 forderte die Deutsche Krebsgesell­        melten Daten für die Verbesserung der Versorgung
    schaft in einem Positionspapier ein vereinheitlichtes,     und die Fortentwicklung der onkologischen Medizin
    zentral koordiniertes Verfahren der Ethikberatung von      ermöglicht.
    multizentrischen Nicht­AMG/MPG­Studien, das klar de­
    finierte Anforderungen, Zeitrahmen, Kosten und Bear­     PolITISchE VErAnSTAlTunGEn
    beitungsstrukturen schaff t.                             im März 2020 fand das Parlamentarische Frühstück der
    Mit dem Referentenentwurf zur Weiterentwicklung der      DKG zum Thema „innovationen in der Krebsmedizin –
    Gesundheitsversorgung (GVWG) legte das Bundesmi­         ist die Art des Tumors bald egal?“ statt. im Mittelpunkt
    nisterium für Gesundheit ein umfangreiches Regelwerk     der Diskussion zwischen Fachwelt sowie Abgeordneten
    vor, das zahlreiche Adjustierungen im Gesundheits­       und Landesvertreter*innen stand das Thema tumor­
    wesen formulierte. Mit den Weiterentwicklungen der       übergreifende Zulassungen von Krebsmedikamenten. An
    Vorgaben, insbesondere zu Qualitätsverträgen, Min­       konkreten Beispielen wurde verdeutlicht, dass bei einigen
    destmengen und Transparenz in der Versorgung, stellt     Entitäten ein Medikament alternativlos sei, sich bei an­
    der Referentenentwurf die Messung und den Nachweis       deren Entitäten zugleich neue Therapieoptionen eröff­
    der Qualität der Betreuung aller Patient*innen in den    neten. Onkologische Leitlinien formulieren das bereits.
    Vordergrund. in unserer Stellungnahme im November        Die Wirksamkeit müsse tumorspezifisch gemessen, die
    2020 konzentrierten wir uns auf die genannten Berei­     Sicherheit eines Medikaments aber tumorunabhängig
    che, die die Versorgung onkologischer Patient*innen      erhoben werden.

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Vorwort - Deutsche Krebsgesellschaft
Können in Registern erfasste Daten aus der Versorgung        im Oktober 2020 fand ein fachübergreifendes wissen­
Wissenslücken in der Onkologie schließen? Bei der öffent­    schaftliches Fachgespräch mit impulsreferaten zum The­
lichen gesundheitspolitischen Diskussionsrunde „Brenn­       ma „Verhältnis von personalisierter zu evidenzbasierter
punkt Onkologie“ im September 2020 diskutierten hier­        Medizin – Ergänzung oder Widerspruch?“ statt. Das Fa­
zu Vertreter der Deutschen Krebsgesellschaft sowie des       zit: Es braucht Strategien, um evidenzbasierte Medizin
instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesund­     und personalisierte Medizin stärker zu verknüpfen. Evi­
heitswesen (iQWiG) und forderten ein zentrales Spitzen­      denz entsteht dabei nicht nur aus RCT, sondern auch aus
institut für Versorgungsforschung. Der Nachbericht ist       Knowhow des Versorgungsalltags. Tumorübergreifende,
auf der Webseite unter Gesundheitspolitik/Brennpunkt         also tumoragnostische Zulassungsstrategien, sollen vor­
Onkologie – Nachberichte 2020 zu finden.                     angetrieben werden. Ein weiteres Fazit war, dass Behand­
Nach vielen Jahren „Brennpunkt Onkologie“ haben wir          lungsstrategien prospektiv erfolgen und gut dokumen­
2020 das Format dieser etablierten Berliner Gesprächs­       tiert werden müssen. Netzwerke sind ein gutes Mittel,
runde aufgefrischt. Geändert wurden die Veranstal­           um Entwicklungen voranzubringen.
tungszeit sowie das Diskussionsformat hin zu weniger
Referent*innen und mehr Zeit für Diskussion. Der Kurz­
bericht „Telegramm“ informiert unmittelbar nach der
Veranstaltung über die inhalte, der Nachbericht auf der
Webseite informiert ausführlich. Ebenfalls neu ist das di­
gitale Vorzimmer – eine Möglichkeit, Fragen zum Thema
vorab einzureichen.

                                                                                                 Quelle Renate Babnik

                                                                                                                    7
Vorwort - Deutsche Krebsgesellschaft
Deutscher Krebspreis 2020
Renate Babnik

Der Deutsche Krebspreis 2020 ging in der Kategorie klinische For-
schung an Prof. Dr. Andreas du Bois, KEM – Evangelische Kliniken
Essen Mitte gGmbH (links). In der Kategorie translationale Forschung
wurde Prof. Dr. Rita Schmutzler vom Zentrum Familiärer Brust- und
Eierstockkrebs, Universitäts-Frauenklinik Köln, geehrt (auf dem Foto
mit Laudatorin Prof. Lisa Wiesmüller). In der Kategorie experimentelle
Forschung erhielt Prof. Dr. Andreas Trumpp vom Deutschen Krebs-
forschungszentrum Heidelberg den Preis.

Quelle: berlin-event-foto.de

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Finanzen
DR. JOHANNES BRUNS, JANiNA HENNE

Das Jahr 2020 war trotz der Corona­Pandemie ein finan­      den Arbeitsgemeinschaften heraus durchführen zu kön­
ziell stabiles Jahr, da die Finanzströme der Deutschen      nen. Einige Projekte konnten aufgrund der Corona­Pande­
Krebsgesellschaft nicht unmittelbar von einem wirt­         mie nicht rechtzeitig begonnen werden, so dass eine Ver­
schaftlichen Lockdown betroffen sind. Aufgrund von          schiebung in das Jahr 2021 erfolgt ist. Wie schon in den
Einsparungen, die sich durch den Wegfall von Präsenz­       Vorjahren hat die DKG weitere Mittel für die Förderung
veranstaltungen ergeben haben, ist kostenneutral ein        des Leitlinienprogramms Onkologie, die initiativen des
Videokonferenzsystem angeschaff t worden, so dass über      Zertifizierungsbereiches – insbesondere im Bereich der
die DKG­Geschäftsstelle Sitzungen virtuell durchgeführt     Versorgungsforschung –, die Umsetzung gesundheitspo­
werden konnten.                                             litischer Veranstaltungen und das infopaket „360° Onko­
                                                            logie – Politik und Krebs“ zur Verfügung gestellt. Die jähr­
Die von der Delegiertenversammlung 2019 beschlossene        liche Rücklagenbildung an die Deutsche Krebsstiftung
Erhöhung der Mitgliedsbeiträge der Sektion B und C ist im   ist auch im Jahr 2020 durchgeführt worden und betrug
Jahr 2020 umgesetzt worden. Dadurch sind rund 1,2 Mil­      120.000 Euro.
lionen Euro über die Mitgliedsbeiträge eingegangen – ca.
123.000 Euro mehr als im letzten Jahr. Erfreulicherweise    Die angelegten Vermögenswerte haben sich trotz leich­
konnte der Deutsche Krebskongress im Februar 2020 als       tem Einbruch zu Beginn der Corona­Pandemie wieder
einer der letzten Präsenzkongresse umgesetzt werden,        stabilisiert.
so dass die im Haushalt kalkulierten Einnahmen sicher
verbucht werden konnten. Die Einnahmen über private         Die von dem Finanzamt für Körperschaften i, Berlin, im
Spenden und Erbschaften waren leicht rückläufig und         Jahr 2017 angeordnete Betriebsprüfung für die Jahre 2013
betrugen im Jahr 2020 ca. 39.000 Euro. Eine aktive Spen­    bis 2015 wurde im November 2020 ohne nennenswerte
denakquise wurde von der DKG nicht betrieben. Über den      Feststellungen geschlossen. Der Vorbehalt der Nachprü­
Grundlagenvertrag mit der Stiftung Deutsche Krebshilfe      fung wurde aufgehoben.
sind der DKG erneut Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro
ohne unmittelbaren Projektbezug zur Verfügung gestellt      Auf Anregung der externen Buchprüfer wird die DKG ihre
worden. Des Weiteren sind im Jahr 2020 Zuwendungen          Buchhaltung zukünftig digital erstellen und an das Steu­
der Deutschen Krebsstiftung und der Krogmann Stiftung       erbüro übermitteln. Die Vorbereitungen dazu sind im Jahr
in Höhe von 43.500 Euro teilweise projektbezogen ein­       2020 erfolgt. Die Umsetzung wird mit der Januar­Buch­
gegangen. Ergänzend konnten Zuwendungen aus den             haltung 2021 beginnen.
Mitteln des innovationsausschusses beim Gemeinsamen
Bundesausschuss, von der Stiftung Deutsche Krebshilfe       Das Testat der Buchprüfer für den Jahresabschluss 2020
(auf Basis des Grundlagenvertrages) und von der Europäi­    steht zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes noch
schen Kommission verbucht werden, die zweckgebunden         aus. Wir erwarten einen positiven Abschluss mit der
verwendet worden sind.                                      Empfehlung, erneut Rücklagen in der maximalen Höhe
                                                            zu bilden.
Die DKG hat im Jahr 2020 der Sektion B erneut Struktur­
und Projektmittel in Höhe von 340.000 Euro zur Verfü­       Die finanzielle Situation der DKG war auch im Jahr 2020
gung gestellt, um initiativen, Projekte und Studien aus     stabil und ausgeglichen.

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Mitgliedermagazin FORUM
PROF. DR. ANJA MEHNERT­THEUERKAUF

Das FORUM erscheint mit einer Auflage von knapp 9.000            treter der Sektion C Dr. Hans Ulrich Jelitto und den Vertre­
Exemplaren sechs Mal im Jahr und informiert die Mitglie­         terinnen für die junge Onkologie Dr. Maren Knödler und
der der DKG über aktuelle klinische und versorgungsrele­         Dr. Lena Conradi. Vielen weiteren Personen, die sich in der
vante Entwicklungen sowie wissenschaftliche Erkennt­             DKG­Geschäftsstelle, den Landeskrebsgesellschaften und
nisse zur Krebsmedizin in Deutschland und international.         den wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften engagie­
Entsprechend der Mitgliederstruktur der DKG ist es inter­        ren, möchten wir hier ebenfalls danken.
disziplinär angelegt und adressiert Themen der verschie­
denen Berufsgruppen und Fachdisziplinen, die in den Sek­         Die Sonderstrecke 2020 adressierte das Thema Wissens­
tionen der DKG vertreten sind. Die Vielfalt dieser Themen        transfer in der Onkologie unter der Federführung von
und aktuell relevanten Entwicklungen bildet sich auch in         Dr. Johannes Bruns und Dr. Katrin Mugele, das auch mit
den Leitthemen ab.                                               Blick auf die Versorgungsforschung in der Onkologie ei­
                                                                 nen hohen Stellenwert hat. Das FORUM wird auch als die
im Jahr 2020 waren dies zunächst die Hot Topics im Rah­          führende Plattform zur Darstellung neuer und laufender
men des 34. Deutschen Krebskongresses, der unter dem             akademisch geleiteter klinischer Studien in Deutschland
Motto „informativ. innovativ. integrativ. Optimale Versor­       genutzt und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur
gung für alle.“ in Berlin stattfand. Die weiteren Leitthe­       klinischen Forschung.
men waren Digitalisierung in der Onkologie, Palliativme­
dizin, Technische innovationen, Lebensqualitätsforschung         Großer Dank gilt Prof. Dr. Florian Lordick, der das FORUM
und Patient­reported Outcomes sowie Prähabilitation              als Schriftleiter von 2015 bis Ende 2020 geleitet und zu ei­
und Rehabilitation. Jeweils ein Artikel aus jedem Heft           ner breit etablierten Zeitschrift gemacht hat. Bedanken
wird auf der DKG­Webseite allgemein zugänglich veröf­            möchte ich mich auch bei Gabriele Staab, die als Mana­
fentlicht. Eine Leseaufforderung wird über Twitter und           ging Editorin durch ihr hohes Engagement wesentlich
Linkedin verbreitet. Die Beiträge aus 2020 mit den höchs­        zum Erfolg des FORUM beiträgt.
ten Downloads (> 300) waren (1) Frühzeitige integration
von Palliativmedizin, (2) Biotechnologische innovationen
im Bereich zellulärer Therapien und (3) Onkologische Ver­
sorgung in strukturschwachen Regionen.

Der wissenschaftliche Beirat des FORUMS ist sehr aktiv in
der inhaltlichen Gestaltung und der Themenauswahl. Für
ihr großes Engagement danken wir herzlich dem Vertre­
ter der Sektion A Dr. Ralf Porzig; den Vertreter*innen der
Sektion B Prof. Dr. Stephan Grabbe, Prof. Dr. Peter Hamme­
rer, Prof. Dr. Jutta Hübner, Prof. Dr. Olaf Ortmann, Prof. Dr.
Christoph Röcken, Prof. Dr. Heinz­Peter Schlemmer, Prof.
Dr. Frederik Wenz und Prof. Dr. Sylvie Lorenzen; dem Ver­

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