Wachsen Haare schneller, wenn man sie öfter schneidet?

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Erkenntnisweg Biologiedidaktik 5, 7-21                                                       7

 Wachsen Haare schneller, wenn man sie öfter schneidet?
    Eine Untersuchung über Vorstellungen zum Experimentieren
                          Kai Niebert & Harald Gropengießer
     niebert@biodidaktik.uni-hannover.de – gropengiesser@biodidaktik.uni-hannover.de
                   Universität Hannover, Naturwissenschaftliche Fakultät,
               Institut für Biologiedidaktik, Bismarckstr. 2, 30173 Hannover

Zusammenfassung
    Naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen sind in den letzten Jahren zentraler Be-
standteil naturwissenschaftlichen Unterrichts geworden. Diese Untersuchung befasst sich im
Rahmen des Modells der Didaktischen Rekonstruktion mit den Vorstellungen zur Planung
von Untersuchungsdesigns. Dazu wurden Lerner aus Biologie-Leistungskursen, Klasse 12
im Rahmen einer qualitativen Studie aufgefordert, ein Untersuchungsdesign zur Problem-
stellung »Haare wachsen schneller, wenn man sie öfter schneidet.« zu erstellen. Dabei konn-
ten Denkfiguren zu »rezeptartigen« und »wissenschaftsorientierten« Untersuchungsschema-
ta identifiziert werden.

Abstract
   In recent years, teaching the scientific methods has become a central aspect of science
education. The aim of this qualitative study was to investigate students’ and scientists’ con-
ceptions of the scientific experiment. The results of interviews with students in intensive bi-
ology-courses, within the twelfth grade of German Secondary School are presented. The stu-
dents were presented the statement »Hair grows faster when you cut it more often.« Students
used one of two different concepts of research-designs: either a »recipe-like concept«, or a
more »scientific concept« of experimentation.

1      Einleitung
»Ein Experiment ist, wenn man sich einem Problem widmet. Man untersucht
etwas und dann stellt man einen Lehrsatz auf.« (Jana, 18)
   Tagtäglich begegnen wir Problemen. In der Regel sind wir uns dabei des
Problems gar nicht bewusst, sondern lösen es einfach. Irgendwie. Wir alle ver-
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fügen somit über Vorstellungen vom Problemlösen, die wir lebensweltlich aus
persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen heraus konstruieren. Über welche
Vorstellungen aber verfügen Lerner zum Experimentieren? Welche Vorstellun-
gen explizieren Wissenschaftler über das Experimentieren? Diesen Fragen
widmet sich die vorliegende Untersuchung.
   Mit naturwissenschaftlichem Experimentieren scheinen Lerner große
Schwierigkeiten zu haben: In den PISA-Studien (OECD 2001; OECD 2004)
zeigte sich, dass mehr als ein Viertel der deutschen Lerner auf dem untersten
Kompetenzniveau eingeordnet wurden, während nur drei Prozent das oberste
Kompetenzniveau erreichten.
   Ziel der Untersuchung ist es, Ansätze zur Optimierung von Lehr-Lern-
Prozessen zum Experimentieren als Teil des naturwissenschaftlichen Arbeitens
zu entwickeln. Dafür wurden die Vorstellungen von Lernern und Wissenschaft-
lern zur Erstellung eines Untersuchungsdesigns und zu verschiedenen Aspekten
des Experimentierens erfasst, um sie in einem wechselseitigen Vergleich ge-
genüberzustellen.

2     Theorie
2.1   Konstruktivistische Vorstellungen vom Lernen
Der Kern der konstruktivistischen Sichtweise des Lernens wird von einem Pa-
radigma gebildet, nach dem Lerner sich ihr Wissen in einem aktiven und selbst
gesteuerten Prozess konstruieren (GERSTENMAIER & MANDL 1995, 883). Ver-
fügbare Vorstellungen bilden dabei den Rahmen zur Konstruktion von Wissen
(DUIT 1995, 905). Der dieser Untersuchung zugrunde liegende moderate Kon-
struktivismus akzeptiert – im Gegensatz zu seiner radikalen Variante – eine
Welt außerhalb des menschlichen Bewusstseins, indem eine „doppelte Termi-
niertheit von Objekt und Subjekt“ (TERHART 1999, 641) beschrieben wird, die
die Sachebene (die Welt außerhalb des Individuums) und die Beobachterper-
spektive (die Welt innerhalb eines Individuums) enthält.
   Durch die Erarbeitung von Wissen durch das Individuum wird Wissen als
individuelles und subjektives Konstrukt betrachtet. Dabei kann Wissen nicht
einfach durch die Sinnesorgane passiv aufgenommen werden, sondern muss im
Gehirn des Lernenden neu geschaffen werden. „Wissen stammt also nicht aus
irgendeiner externen Quelle, sondern ist vom Individuum generiert“ (GERS-
TENMAIER & Mandl 1995, 875). Dies bedeutet, dass Wissen nicht einfach von
Person zu Person weiter gegeben werden kann.
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   Lernen im Sinne von Wissenserwerb wird dabei als Aufbau und kontinuier-
liche Modifikation von Wissensrepräsentationen verstanden (STEINER 2001,
164). Es muss somit als eine aktive Konstruktion auf Basis vorhandener Vor-
stellungen betrachtet werden (DUIT 1995, 905), wobei Wahrnehmungen in Ab-
hängigkeit von Vorwissen und bestehenden Überzeugungen interpretiert wer-
den (GERSTENMAIER & MANDL 1995, 874). Das heißt, Lerner begegnen einem
neuen Bereich in der Regel nicht inhaltsleer: Sie bringen bestimmte Vorstel-
lungen mit, die häufig lebensweltlicher Herkunft sind. Diese lebensweltlichen
Vorstellungen können verschieden von den wissenschaftlichen Vorstellungen
sein und sich gegenüber Vermittlungsversuchen als sehr resistent erweisen. So
konnten DUIT & TREAGUST (1998) zeigen, dass Lerner dazu neigen, sich nicht
von empirischen Ergebnissen überzeugen zu lassen. Die Vorstellungen, die
Lerner mit in den Unterricht bringen, können sowohl lernhinderlich sein, wenn
ihnen eine Anknüpfung der wissenschaftlichen Vorstellungen an lebensweltli-
che Vorstellungen nicht gelingt (DUIT 1995), als auch lernförderlich sein, wenn
sie als Ausgangspunkt eines Lernprozesses dienen (KATTMANN 2003).

2.2    Science Discovery as Dual Search (SDDS)
KLAHR (2002) schlägt vor, naturwissenschaftliche Forschung als einen „kom-
plexen Prozess des Problemlösens“ zu betrachten. Eine Problemlösung beginnt
an einem Ausgangspunkt (das Problem) und hat einen Zielzustand (das gelöste
Problem), der Weg dazwischen wird als »Suche im Problemraum«, oder auch
»Problemlösungsprozess« bezeichnet.
  Dabei wird davon ausgegangen, dass naturwissenschaftliches Forschen eine
Suche in zwei Räumen (Dual Search) ist: dem »Hypothesen-Suchraum« und
dem »Experiment-Suchraum«.
   Hypothesen-Suchraum: Der Hypothesen-Suchraum beginnt in der Samm-
lung von Wissen aus einem Bereich und endet in der Formulierung einer Hypo-
these. Die Suche im Hypothesen-Suchraum wird geleitet von vorhandenem
Wissen (Konzepte, Theorien) und Ergebnissen von Experimenten (Fakten).
   Experiment-Suchraum: Die Suche im Experiment-Suchraum befasst sich
damit, ein Experiment zu entwerfen, das durch die Kontrolle bestimmter Vari-
ablen interpretierbare Ergebnisse liefert. Geleitet wird die Suche von einer vor-
handenen Hypothese. Genauso kann diese Suche aber auch der Vorbereitung
einer Formulierung von Hypothesen dienen.
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3     Fragestellungen
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Lernen und Lehren des Experimen-
tierens als Teil des naturwissenschaftlichen Arbeitens zu optimieren. Dazu sol-
len mithilfe der Didaktischen Rekonstruktion die Vorstellungen von Lernern
und Wissenschaftlern kritisch analysiert werden, um daran anschließend unter-
richtliche Leitlinien zu entwerfen. Dafür sollen folgende Teilfragen untersucht
werden:
   Welche aktuellen fachwissenschaftlichen (wissenschaftstheoretischen) Kon-
zepte vom Experimentieren liegen bei den Schülern und Wissenschaftlern vor?
   Inwieweit sind Lerner in der Lage, zu der gegebenen Problemstellung (Kon-
text) ein naturwissenschaftliches Vorgehen zu planen?
   Haben Lerner ein metakonzeptuelles Verständnis von der Planung einer Un-
tersuchung? Sind Lerner somit in der Lage, Schritte, Aspekte und Kriterien ei-
ner solchen Untersuchung zu benennen?
   Es wird also sowohl untersucht, ob ein konkretes Problem gelöst werden
kann, als auch, ob und wieweit die Lerner über ein metakonzeptuelles Ver-
ständnis vom Experimentieren verfügen, und darüber hinaus, in welcher Bezie-
hung die Problemlösefähigkeit und das Verständnis stehen.

4     Untersuchungsdesign: Das Modell der
      Didaktischen Rekonstruktion
Das Forschungsmodell der Didaktischen Rekonstruktion ist als theoretischer
und methodischer Rahmen für die Planung, Durchführung und Evaluation
fachdidaktischer Forschungsarbeiten, mit dem Ziel der Gestaltung nachhaltiger
und fruchtbarer Lehr-Lernprozesse, entwickelt worden (KATTMANN & GRO-
PENGIEßER 1998, 3). Ausgangspunkt war die Einsicht, dass für die Gestaltung
optimaler Unterrichtsprozesse Fachwissen nicht einfach aus wissenschaftlichen
Kontexten herausgetrennt und in schulische Lernsituationen unbesehen über-
nommen werden kann. Vielmehr hat es sich als sinnvoll erwiesen, fachliches
Wissen unter didaktischen Gesichtspunkten einer Revision zu unterziehen, und
es mit Blick auf das Wissen der Lerner didaktisch zu strukturieren. Im Prozess
dieser Didaktischen Rekonstruktion werden die Vorstellungen von Lernern in
gleicher Weise geachtet wie die von Wissenschaftlern. Denn letztlich handelt
es sich bei dem von Wissenschaftlern geäußerten Wissen auch nur um „persön-
liche Konstrukte“ (KATTMANN & GROPENGIEßER 1998, 3), wenngleich dieses
Wissen stärker geprüft, expliziter und reflektierter ist als lebensweltliches Wis-
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sen. Auch wenn die Vorstellungen der Lerner als nicht kongruent mit denen
von Wissenschaftlern identifiziert werden, haben sie ihre Tauglichkeit in der
Regel in alltäglichen Lebenszusammenhängen erwiesen, zumindest aber in Er-
klärungskonstrukten der jeweiligen Lerner.

5      Methodik
Da Vorstellungen nach der konstruktivistischen Sichtweise vom Lernen von
jedem Individuum selbst konstruiert werden, muss sich auch die Forschungs-
methode zur Erfassung individueller Vorstellungen daran ausrichten. Dafür er-
schienen qualitative Erhebungs- und Auswertungsmethoden adäquat, weil es
darum ging, unterschiedliche, individuelle Wissenskonstrukte in ihrer Vielfalt
zu erfassen. Die qualitativ erfassten Kategorien von Vorstellungen zum Expe-
rimentieren sind dann überhaupt erst eine Grundlage für quantitative Forschung
(MAYRING 2003, 19).
    Die Erhebung der Lernervorstellungen erfolgte mittels problemzentrierter
Einzelinterviews, die durch einen Leitfaden strukturiert und anschließend quali-
tativ ausgewertet wurden. Eine qualitative Inhaltsanalyse als Untersuchungs-
methode war an dieser Stelle adäquat, weil sie sich durch Problemzentrierung,
Offenheit und Interaktivität auszeichnet (GROPENGIEßER 2005, 175).
   Da das Lehren naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen, speziell die Planung,
Durchführung und Dokumentation von Experimenten, expliziter Inhalt der nie-
dersächsischen Rahmenrichtlinien für die gymnasiale Oberstufe (1999, 7, 12ff.,
36f.) ist, wurden für die Untersuchung Lerner ausgewählt, die den 12. Jahrgang
besuchten und in der Kursstufe einen Leistungskurs Biologie belegt hatten.
   Für die Untersuchung wurden insgesamt zehn Interviews geführt, von denen
drei für die anschließende Auswertung herangezogen wurden. Die Auswahl der
auszuwertenden Interviews erfolgte anhand folgender Kriterien: a) größtmögli-
che Varianz der Lernervorstellungen, b) Kommunikativität der Lerner und c)
technische Qualität der Aufzeichnung.
   Die Entwicklung eines Untersuchungsplanes ist ein hauptsächlich kognitiver
Prozess. Damit wird allerdings nur ein Teil der zum Experimentieren benötig-
ten Kompetenz in den Blick genommen: Experimentieren ist in der Umset-
zungsphase auch mit einem hohen Maß an psychomotorischen Fähigkeiten
verbunden. In dieser Untersuchung soll jedoch das Augenmerk auf die Ent-
wicklung eines Untersuchungsdesigns gelegt werden.
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6     Ergebnisse und Diskussion
In der Untersuchung wurden die Vorstellungen von Lernern und Wissenschaft-
lern bzw. Wissenschaftstheoretikern zum Experimentieren als naturwissen-
schaftliche Denk- und Arbeitsweise (siehe 6.1) erhoben. In der Auswertung
wurde dabei zwischen den Vorstellungen, die die Lerner im Kontext »Wachsen
Haare schneller, wenn man sie öfter schneidet?« (siehe 6.2) und auf der Meta-
ebene »Welche Schritte geht man, um eine naturwissenschaftliche Problemstel-
lung zu lösen?« äußerten (siehe 6.3), unterschieden. Schließlich wurde auch die
Qualität der einzelnen Untersuchungsdesigns unabhängig von den dabei ge-
machten Schritten untersucht (siehe 6.4).

6.1   Wissenschaftlervorstellungen zum Experimentieren
Überraschend war, dass sich bei der fachlichen Klärung des »Experimentie-
rens« kein aktuelles und autoritatives Werk zum Experimentieren in der Biolo-
gie finden ließ, was auch durch die Leitung der Zentralen Einrichtung für Wis-
senschaftstheorie und Wissenschaftsethik (ZEWW) der Universität Hannover
bestätigt wurde. Deshalb wurde für die Fachliche Klärung auf die historische
Quelle »Logik der Forschung« (POPPER 1935) zurückgegriffen, relativiert und
ergänzt durch einschlägige Aufsätze der »Enzyklopädie der Philosophie und
Wissenschaftstheorie« (MITTELSTRASS 2002) und konkretisiert durch den Un-
tersuchungsplan eines befragten Fachwissenschaftlers.
   Zusammenfassend kann Experimentieren in der Biologie wie folgt beschrie-
ben werden:
   Das Experiment ist eine Methode, mit der im Erkenntnisprozess Beschrei-
bungen und Erklärungen erlangt werden sollen. Das Vorgehen eines Naturwis-
senschaftlers ist in der Regel ein deduktives, da eine gültige Verallgemeinerung
von Ergebnissen mithilfe der Induktion nicht möglich ist. Ein Experiment wird
von einer vorher aufgestellten Hypothese geleitet und ist damit bis zu einem
gewissen Grade theoriegeleitet. Die Entwicklung eines Untersuchungsdesigns
findet somit aufgrund der in der Hypothese definierten Vorannahmen statt. Die
Biologie versucht mit ihrer Forschung Erklärungen und Beschreibungen in ver-
schiedenen Dimensionen zu liefern – in der Regel auf der Basis der in Tabel-
le 1 dargestellten Aspekte für naturwissenschaftliche Untersuchungen.
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               Tab. 1: Aspekte naturwissenschaftlichen Experimentierens.
         Formulierung einer naturwissenschaftlichen Fragestellung
            • Eingrenzung eines Phänomens auf einen naturwissenschaftlich
              untersuchbaren Bereich
            • Formulierung einer Fragestellung für die Untersuchung
         Klärung des theoretischen Rahmens
            • Theorien zum Untersuchungsfeld zusammentragen
            • Vergleich konkurrierender Theorien
         Hypothesenbildung
            • Hypothesenbildung aufgrund des geklärten theoretischen Hinter-
               grunds
            • Falsifizierbarkeit der Hypothese
         Untersuchungsdesign entwickeln
            • Isolation (Störfaktoren ausschließen / randomisieren)
            • Experiment auf Untersuchung von Beschreibungs- und Erklä-
               rungsebene ausrichten
            • Wiederholbarkeit sicherstellen
            • Entscheidbarkeit des Experiments sicherstellen
            • Verallgemeinerbarkeit prüfen
            • Vergleichs-/Kontrollgruppe einbeziehen
         Durchführung des Experiments
            • Zugänglichkeit des Untersuchungsmaterials und der Instrumente
               herstellen
            • Vorbereitung des Untersuchungsmaterials und der Instrumente
            • Sammlung der Daten
         Datenaufbereitung
            • graphisch, tabellarisch etc.
            • eventuelle Anwendung statistischer Methoden
            • Vorbereitung anschließender Auswertung
         Auswertung der Daten und Schlussfolgerung
            • Interpretation der Daten anhand der zugrunde liegenden Theorie
            • Stimmigkeit der Daten zur Hypothese prüfen, ggf. Formulierung
               einer Störhypothese
            • Möglichkeit zur Stützung oder Falsifikation der Hypothese prüfen
            • evtl. Verfeinerung der Eingangshypothese
            • Formulierung neuer Fragen
         Kommunikation
           • Darstellung der Ergebnisse in geeigneter Form
           • Diskussion innerhalb der Wissenschaftler-Gemeinschaft

Folgt man Paul Feyerabends These des »anything goes« (FEYERABEND 1983),
lässt sich naturwissenschaftliches Denken und Arbeiten nicht in Schemata pres-
sen. Die in der Tabelle aufgeführten Punkte stellen somit eine Zusammenstel-
lung von Aspekten, aber keine zwingende Abfolge dar.
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6.2    Lernervorstellungen zum Experimentieren im Problemkontext
Die erhobenen Vorstellungen zum Vorgehen beim Experimentieren werden als
Konzepte kategorisiert, um sie besser vergleichen zu können. So ist es möglich,
Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den jeweiligen Vorstellungen zu identi-
fizieren.
    Im Laufe der Interviews zeigte sich, dass für alle Lerner eine Untersuchung
in mehrere Abschnitte gegliedert ist. Die einzelnen Schritte, die die Probanden
in ihren Untersuchungsdesigns ansprechen, sind im Folgenden tabellarisch dar-
gestellt. Aufgeführt ist dabei nicht, ob sie diesen Schritt explizit benennen
konnten. Kriterium für die Aufnahme war ausschließlich, dass der Untersu-
chungsschritt in der Planung berücksichtigt wurde.
   Im Folgenden soll exemplarisch der Lösungsansatz von Jana vorgestellt
werden, bevor anschließend die Lernervorstellungen verallgemeinert werden
(Tab. 2).
            Tab. 2: Auszüge aus Janas Vorstellungen vom Untersuchungsdesign.
                       Lerneräußerung                         Untersuchungsschritt
      »Die Frage ist, ob das Haar ein Abfallprodukt ist und   Formulierung der
      ob der Abfall zunimmt, wenn man das Haar ab-            Fragestellung
      schneidet?«
      »Ich müsste mich informieren und alles, was es über     Klärung des theoreti-
      Haare gibt herausfinden.«                               schen Rahmens
      »Allgemein würde ich sagen: der Haarwuchs ist nach      Hypothesenbildung
      dem Schneiden nicht stärker, weil [...]«
      »Ich messe bei 300 Personen: Der Kopf wird halbsei-     Untersuchungsdesign
      tig geschnitten und anschließend drei Wochen lang,      entwickeln
      alle sieben Tage gemessen. Die Haarlängen der
      Kopfhälften stelle ich dann in Proportion.«
      »Wenn ich mit einer Methode Ergebnisse erhalten         Wiederholung,
      habe, versuche ich sie auf eine andere Art und Weise    Verbesserung der Unter-
      zu überprüfen. Zum Beispiel herausfinden, warum         suchung
      Haare schneller wachsen. [...] Ich würde immer gu-
      cken, ob man das Experiment auch noch besser ma-
      chen kann.«
      »Dann würde ich die Ergebnisse auswerten [...] und      Auswertung der Daten,
      schließlich einen Lehrsatz aufstellen«                  Verallgemeinerung

Kategorisiert man die Vorstellungen der drei untersuchten Lerner, finden sich
folgende Untersuchungsschritte (Tab. 3):
Wachsen Haare schneller, wenn man sie öfter schneidet?                            15

            Tab. 3: Strukturvergleich der entwickelten Untersuchungsdesigns.

                Jana                     Hans                    Steffen
          Problem erkennen                                  Problem erkennen
                 ↓                                                   ↓
                                                               Fragestellung
                                                                     ↓
              Klärung des                                       Klärung des
        theoretischen Rahmens                             theoretischen Rahmens
                   ↓                                                 ↓
          Ηypothesenbildung
                   ↓
         Untersuchungsdesign                              Untersuchungsdesign
              entwickeln                                       entwickeln
                   ↓                                               ↓
          Durchführung einer      Durchführung einer      Durchführung einer
             Untersuchung            Untersuchung            Untersuchung
                   ↓                       ↓                       ↓
             Verbesserung            Verbesserung
           der Untersuchung        der Untersuchung
                   ↓                       ↓
            Wiederholung                                     Wiederholung
                   ↓                                               ↓
            Auswertung der          Auswertung der           Auswertung der
                 Daten                  Daten                    Daten
                   ↓
          Verallgemeinerung

   Es wird deutlich, dass die drei Lerner ein unterschiedlich elaboriertes Ver-
ständnis vom Experimentieren haben: Für Jana und Steffen beginnt die Unter-
suchung bei der Problemstellung und geht über die Entwicklung eines Untersu-
chungsdesigns bis zur Auswertung der Daten. Dabei sind auch Unterschiede
zwischen Jana und Steffen erkennbar. Für Hans hingegen beginnt die Untersu-
chung erst mit dem eigentlichen Experiment, das er durchführt und schließlich
auswertet.
   Die Herangehensweisen lassen sich somit in zwei Denkfiguren kategorisie-
ren, die im Folgenden »wissenschaftsorientiert« und »rezeptartig« genannt
werden. Sie sind wie in Tabelle 4 dargestellt charakterisiert.
   Aus der theoretischen Perspektive von KLAHR (2002) wird deutlich, dass
Lerner den »Hypothesen-Suchraum« und »Experiment-Suchraum« unter-
schiedlich nutzen. Hans, der ein rezeptartiges Vorgehen plant, konzentriert sich
ausschließlich auf das Experiment an sich, ohne nach Theorien oder Hypothe-
sen zu suchen und schließlich das Experiment aus ihnen abzuleiten. Er bewegt
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sich mit dem rezeptartigen Vorgehen somit ausschließlich im »Experiment-
Suchraum«. Jana und Steffen hingegen, die – mehr oder weniger differenziert –
ihrem Experiment Hypothesen und Theorien voranstellen, nutzen bei ihrem
wissenschaftsorientierten Vorgehen zusätzlich den »Hypothesen-Suchraum«.
           Tab. 4: Denkfiguren zu naturwissenschaftlichen Untersuchungen.
                                   Wissenschafts-
              Rezeptartig
                                       orientiert
                                   Problem erkennen
                                            ↓
                                      Fragestellung
                                            ↓
                                     Sammlung von          Hypothesen-
                                     Informationen          Suchraum
                                            ↓             (nach KLAHR)
                                   Hypothesenbildung
                                            ↓
                                  Untersuchungsdesign
                                       entwickeln
                                            ↓
           Durchführung einer     Durchführung einer       Experiment-
             Untersuchung            Untersuchung           Suchraum
                   ↓                        ↓             (nach KLAHR)
            Verbesserung der        Verbesserung der
             Untersuchung            Untersuchung
                   ↓                        ↓
                                     Wiederholung
                                            ↓
               Auswertung              Auswertung
                der Daten               der Daten
                                            ↓
                                   Verallgemeinerung

   Die Nutzung eines »rezeptartigen« oder »wissenschaftsorientierten« Unter-
suchungsschemas könnte auf die bisherigen unterrichtlichen Experimentierer-
fahrungen der Lerner zurückzuführen sein: In der Regel werden schulische Ex-
perimente als so genannte Einführungsexperimente oder Bestätigungsexperi-
mente durchgeführt, die rezeptartig umgesetzt werden (KÖHLER 2004, 164).
Dabei müssen die Lerner das Experiment meist nicht selbst planen, sondern le-
diglich eine vorgegebene Versuchsanleitung durchführen und die erhaltenen
Ergebnisse deuten (also auch den »Experiment-Suchraum« nur teilweise nut-
zen). Damit bleibt ihnen ein entscheidender Aspekt des Experimentierens – das
selbstständige Entwickeln eines Untersuchungsdesigns über eine Theorie bzw.
Wachsen Haare schneller, wenn man sie öfter schneidet?                      17

Hypothese aus einer Problemstellung – vorenthalten. Vergleicht man das wis-
senschaftsorientierte Vorgehen der Lerner mit wissenschaftlichen Kriterien des
Experimentierens (siehe 6.1) wird deutlich, dass Lerner relativ wissenschafts-
nahe Vorstellungen vom naturwissenschaftlichen Vorgehen haben. Unterschie-
de zeigen sich jedoch in der Bewertung und Ausführung einzelner Punkte (Iso-
lation von Variablen, Sicherstellung der Wiederholbarkeit).

6.3    Lernervorstellungen zum Experimentieren auf der Metaebene
Nachdem die Lerner ein Untersuchungsdesign zum Problem des Haarwachs-
tums als Kontext entwickelt hatten, wurden sie weiterhin aufgefordert, die ein-
zelnen Schritte einer naturwissenschaftlichen Untersuchung explizit zu
(be)nennen. Die Antworten wurden entsprechend aufbereitet, um sie den vorher
genannten Vorstellungen vom Untersuchungsdesign gegenüber stellen zu kön-
nen.
                Tab. 5: Schritte naturwissenschaftlicher Untersuchungen.
                    Jana                 Hans                Steffen

                   Problem                               Problem
                      ↓                                     ↓
                                                    Arbeit mit Theorie
                                                            ↓
              Durchführung einer Durchführung einer Durchführung einer
                 Untersuchung      Untersuchung       Untersuchung
                       ↓                 ↓                  ↓
             Stetige Verbesserung
               der Untersuchung
                       ↓
                                                     Auswertung der
                                                          Daten
              Formulierung einer Formulierung einer
                    Theorie           Theorie

   Alle untersuchten Lerner sind somit in der Lage, bestimmte Schritte einer an
einem Problem geplanten Untersuchung zu benennen und mit Inhalt zu füllen.
Im Gegensatz zu den Vorstellungen vom Experimentieren im Kontext des
»haarigen Problems« sind die Vorstellungen ohne diesen Kontext stark redu-
ziert. So äußert Jana im kontextunabhängigen Teil des Interviews lediglich,
dass „Experimente aus einem Problem entstehen und fortlaufend verbessert
werden”, während Hans dort erklärt, dass „Experimente durch ausgiebige Un-
tersuchungen und anschließendes Arbeiten mit der Theorie” charakterisiert
sind – ohne den Ursprung dieser Theorie zu benennen. Steffen hingegen äußert
18                                                    K. Niebert & H. Gropengießer

im kontextunabhängigen Teil des Interviews ein differenziertes Verständnis
vom Experimentieren: „Experimente bestehen aus einem Problem, einer Über-
legung, der Durchführung und der Auswertung“.

6.4   Qualität der entwickelten Untersuchungsdesigns
Neben der Nennung einzelner Untersuchungsschritte (6.2 und 6.3) wurde auch
die Qualität der Untersuchungsdesigns dahingehend untersucht, ob die Prob-
lemstellung »Wachsen Haare schneller, wenn man sie öfter schneidet?« mit den
entwickelten Designs überhaupt lösbar ist. Insgesamt kann festgestellt werden,
dass die Entwürfe von Jana (siehe Tab. 2) und Hans dem Untersuchungsdesign
des Wissenschaftlers ähneln und zur Beantwortung der Problemstellung beitra-
gen können. Die Herangehensweise ist jedoch unterschiedlich: Der Wissen-
schaftler plant das Experiment anhand eines statistischen Analyseverfahrens
und testet mögliche Einflussfaktoren im Vorfeld, während die Lerner Einfluss-
faktoren aufgrund von Vermutungen antizipieren und diese ohne weiteres in ihr
Untersuchungsdesign einbeziehen. Jana und Hans überbewerten jedoch die Be-
deutung von einzelnen Belegen und unterschätzen ihre Interpretation bezie-
hungsweise die statistische Analyse der Daten. Der Untersuchungsentwurf von
Steffen ist dagegen nicht dazu geeignet, die Forschungsfrage zu bearbeiten, un-
ter anderem deshalb, weil er an keiner Stelle die Eingangsvoraussetzungen sei-
ner Probanden klärt: »Man vergleicht die Haarwuchsgeschwindigkeit von
langhaarigen Frauen mit der Wuchsgeschwindigkeit von kurzhaarigen Män-
nern. Wenn die Haare der Männer schneller wachsen, stimmt die These [...]« .
Die Anfangsbedingungen sind somit völlig unklar. Dass Steffen eine Beobach-
tung und kein Experiment plant, wird ihm ebenfalls an keiner Stelle der Unter-
suchung bewusst. Es wird somit deutlich, dass Steffen wohl Vorstellungen von
einer Problemlösung hat, aber nicht in der Lage ist, dies auch tatsächlich in ei-
nem Untersuchungsdesign adäquat umzusetzen.

6.5   Fazit
Zusammenfassend können somit folgende Ergebnisse formuliert werden:
• In der Fachlichen Klärung konnten einzelne Elemente eines wissenschaftli-
  chen Experiments identifiziert und expliziert werden (Tab. 1). Eine aktuelle
  wissenschaftstheoretische Darstellung eines biologischen Experiments
  bleibt ein Desiderat.
• Es wurden zwei Denkfiguren zum Experimentieren gefunden: das rezeptar-
  tige und das wissenschaftsorientierte Vorgehen.
Wachsen Haare schneller, wenn man sie öfter schneidet?                       19

• Es wird deutlich, dass Lerner eine Problemstellung mithilfe eines Experi-
  ments lösen können, ohne die dazugehörige Theorie verstanden zu haben.
  Sie können somit eine Aufgabe praktisch bearbeiten, ohne ihr Vorgehen auf
  einer Metaebene explizieren zu können.
• In dieser Untersuchung konnte keine klare Verbindung zwischen den Vor-
  stellungen über Untersuchungsdesigns und der Fähigkeit zur adäquaten Pla-
  nung eines Experiments gefunden werden.

7      Konsequenzen für die Vermittlung
Die von den Lernern vorgeschlagene »rezeptartige Untersuchung« mit ihrer
Abfolge »Untersuchung → Verbesserung der Untersuchung → Auswertung«
ist in dieser Weise nicht in den Vorstellungen der Wissenschaftler wieder zu
finden. Es ist zu vermuten, dass diese Vorstellungen auf unterrichtliche Expe-
rimentiererfahrungen zurückzuführen sind, da die Schüleraktivität hier häufig
auf ein Abarbeiten eines vorgegebenen Experimentierschemas reduziert wird
(RYAN et al. 1992; AIKENHEAD 1987).
   Zum Verständnis naturwissenschaftlichen Vorgehens muss somit deutlich
gemacht werden, dass Naturwissenschaftler nicht sofort beginnen zu experi-
mentieren, wenn sie eine Untersuchung durchführen, sondern der Problemlö-
sungsprozess schon vorher beginnt: Bevor ein Experiment durchgeführt werden
kann, muss ein Problem erst erkannt und eingegrenzt werden, dann wird nach
der Hypothesenbildung die Suche im Experiment-Suchraum durchgeführt, um
eine adäquate Lösungsmöglichkeit zu finden. Schüler müssen also lernen, eine
zu einem Problem adäquate Untersuchung zu planen und diese auszuwerten. In
der didaktischen Literatur sind bereits mehrere Unterrichtskonzepte beschrie-
ben und evaluiert, mithilfe derer das naturwissenschaftliche Arbeiten geübt
werden kann (z. B. MAYER 2002; HAMMANN 2004; REHOREK 2004; KRUPA
2005).
   Dabei ist es allerdings nicht angebracht, den Lernern ein bestimmtes Sche-
ma naturwissenschaftlichen Arbeitens zu vermitteln, da dies nicht der tatsächli-
chen Arbeit eines Wissenschaftlers entspricht. Vielmehr sollten Lerner in Lehr-
Lernsituationen ganz unterschiedliche Problemstellungen lösen. Genau wie ein
Naturwissenschaftler seine Herangehensweise von der jeweiligen Problemstel-
lung abhängig macht, sollten Lerner in die Lage versetzt werden, Probleme
selbstständig zu erkennen, Hypothesen zu bilden, Experimente zu entwickeln,
durchzuführen und auszuwerten. Aufgabe der Lehrkraft ist es nicht, diesen
Prozess direkt zu steuern, sondern den Lernern Kriterien an die Hand zu geben,
20                                                               K. Niebert & H. Gropengießer

anhand derer die Wissenschaftlichkeit einer Untersuchung überprüft werden
kann. Dazu können Lerner mit Fragestellungen konfrontiert werden, die sich an
den in der fachlichen Klärung herausgearbeiteten Aspekten des Experimentie-
rens (Tab. 1) orientieren.
   Betrachtet man naturwissenschaftliche Forschung als eine elaborierte Form
des Problemlösens (KLAHR 2002), sollten Lerner mithilfe der in den naturwis-
senschaftlichen Fächern gelernten Lösungsstrategien in der Lage sein, diese
auch in andere Bereiche zu übertragen. Problematisch erscheint jedoch der
Begriff des »Problemlösens«. Naturwissenschaftliche »Probleme« im eigentli-
chen Sinne werden eher von Technikern und Ingenieuren gelöst. Ein rein na-
turwissenschaftliches Vorgehen besteht darin, Phänomene zu erzeugen, zu be-
schreiben und schließlich zu erklären.
   Die hier vorgestellte Untersuchung bewegt sich in einem Bereich, der – be-
sonders in der angloamerikanischen Didaktik – als Lehre von der »Natur der
Naturwissenschaften« (»nature of science«) bezeichnet wird. Wie im Laufe
dieser Arbeit auch deutlich geworden ist, ist der Begriff »Natur der Naturwis-
senschaften« jedoch irreführend, da »Natur« etwas Natürliches kennzeichnet,
welches ohne das Zutun des Menschen entstanden ist. Das Vorgehen der Na-
turwissenschaften ist jedoch keinesfalls natürlich, unumstößlich oder unverän-
derlich, sondern von Menschen erdacht und im Rahmen kultureller Entwick-
lung und intersubjektiven Austauschs entstanden (WOLPERT 1993). Von daher
wäre es angemessener, von einer »Kultur der Naturwissenschaften« zu spre-
chen. Dies könnte nicht nur Lernern, sondern auch Lehrern das Vorgehen na-
turwissenschaftlichen Forschens, das Zustandekommen und die soziale Be-
dingtheit naturwissenschaftlichen Wissens wesentlich deutlicher vor Augen
führen.

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