Wahl 2013: Jetzt die Zukunft der Traditionsschifffahrt gestalten!

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Wahl 2013: Jetzt die Zukunft der Traditionsschifffahrt gestalten!

Am 22. September ist Bundestagswahl. Wir möchten wissen, was Ihre Partei zum Erhalt der
Traditionsschifffahrt in Deutschland beitragen wird.

1. Wie steht Ihre Partei zu dem Ziel, die noch vorhandene Flotte von Traditionsschiffen in ihrer Vielfalt
inklusive dem damit verbundenen zivilgesellschaftlichen Engagement zu erhalten?

2. In welcher Form setzen Sie sich dafür ein, dass es im Rahmen der anstehenden Verhandlungen um
eine neue „Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe“ zu einem zielorientierten und konstruktiven
Beteiligungsprozess mit den betroffenen Schiffen kommt?

3. Was wird Ihre Partei darüber hinaus unternehmen, um eine langfristige Lösung für die
Traditionsschiffe zu erzielen?

4. Können Sie uns eine_n Ansprechpartner_in benennen?

HINTERGRUND
Traditionelle Segel- und Maschinenschiffe sind ein wichtiger Teil unserer Kulturgeschichte. Sie prägen
das Bild der Hafenstädte an Nord- und Ostsee und sind das Herzstück maritimer Großveranstaltungen
wie der Kieler Woche oder der Hanse Sail. Auf ihnen wird traditionelle Seefahrt lebendig und mit
aktuellen gesellschaftlichen Bedürfnissen verknüpft.
Es ist dem ehrenamtlichen Engagement zahlreicher Bürgerinnen und Bürger zu verdanken, dass an
der Nord- und Ostseeküste nach wie vor alte Schiffe in Fahrt sind. Gesellschaftliches Engagement,
vielfältige Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen sowie die Belebung wertvoller Kulturpraktiken sind
mit ihnen verbunden. Viele der Schiffe wurden aufwändig restauriert und große Summen investiert.
Viel Zeit fließt in den Betrieb und Erhalt eines jeden Schiffes.
Seit einigen Jahren fehlt den Betreiber_innen von Traditionsschiffen unter deutscher Flagge ihre
Planungssicherheit. Die Erteilung von „Sicherheitszeugnissen“ wurde zunehmend restriktiver und
undurchsichtiger. Zuletzt gab es keine verlässliche Kontroll- und Zulassungspraxis mehr. Das
Vertrauen in die zuständige Behörde (Dienststelle Schiffssicherheit in der Berufsgenossenschaft
Verkehr) ist massiv beschädigt und die Flotte bereits dezimiert.
Im Mai 2013 regte sich breiter öffentlicher Widerstand aus dem Kreis der Traditionsschiffe:
Protestausfahrten und weitere Aktionen fanden große Resonanz. Eine Petition zum Erhalt der
Traditionsschifffahrt erhielt mehr als 15.000 Unterschriften. Zahlreiche Medien berichteten über die
Bedrohung der Schiffe. Der Bundesverkehrsausschuss befasste sich mit der Thematik.
Ende Juni 2013 reagierte das Bundesverkehrsministerium. Für die Flotte wurde ein 2-jähriger
Bestandsschutz vereinbart und die „unverzügliche“ Neufassung der „Sicherheitsrichtlinie für
Traditionsschiffe“ zugesagt. Zuletzt würdigte Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer das
zivilgesellschaftliche Engagement um den Erhalt der Schiffe im Grußwort zur Hanse Sail (August 2013)
und bekräftigte den Willen, „die derzeit gültige Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe in
größtmöglichem Einvernehmen mit den Eignern und Betreibern zu überarbeiten und anzupassen, um
nun zügig Rechtssicherheit zu schaffen“.

Der Bildungslogger „LOVIS“ ist eines der betroffenen Schiffe und wird vom gemeinnützigen Verein
BÖE e.V. betrieben. Wir setzen uns für eine langfristige Lösung für alle Traditionsschiffe ein.
Über eine Antwort auf unsere Fragen an vorstand@lovis.de würden wir uns sehr freuen.
Kontakt: Bildungslogger „LOVIS“, www.lovis.de, c/o BÖE e.V., Lange Straße 60, 17489 Greifswald,
vorstand@lovis.de, Ansprechpartnerin: Frauke Wiese, 0176/20444562
Antworten der
Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU)
   und der Christlich-Sozialen Union in Bayern (CSU)
auf die Fragen von Bildungslogger „LOVIS“, c/o BÖE e.V.
               zur Traditionsschifffahrt
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1. Wie steht Ihre Partei zu dem Ziel, die noch vorhandene Flotte von Traditionsschiffen
in ihrer Vielfalt inklusive dem damit verbundenen zivilgesellschaftlichen Engagement
zu erhalten?

Antwort
CDU und CSU unterstützen das Ziel, Traditionsschiffe - die „Oldtimer“ der Seeschifffahrt -
als Zeitzeugen vergangener Seefahrtepochen zu erhalten und begrüßen, dass das
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit der Gemeinsamen
Kommission für historische Wasserfahrzeuge und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher
Museumshäfen eine Einigung erzielt hat, die den Fortbestand der vorhandenen
Traditionsschiffe sichert. Denn die Traditionsschifffahrt ist von großer Bedeutung für die
touristische Attraktivität der Häfen an Nord- und Ostsee. Ohne die Traditionsschiffe
blieben viele kleine Häfen leer.

2. In welcher Form setzen Sie sich dafür ein, dass es im Rahmen der anstehenden
Verhandlungen um eine neue „Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe“ zu einem
zielorientierten und konstruktiven Beteiligungsprozess mit den betroffenen Schiffen
kommt?

Antwort
Die Fahrzeuge, die bis Ende der Saison 2012 über ein Sicherheitszeugnis für
Traditionsschiffe verfügten, sollen bei Vorliegen der Schiffssicherheit vorerst eine
Verlängerung dieses Zeugnisses für zwei Jahre erhalten. Nach der neuen Regelung sollen
die Schiffe unter Bestandsschutz fallen und ohne weitere Prüfung weiterfahren können.
Allerdings müssen sie die Sicherheitsanforderungen erfüllen. In der Zwischenzeit soll
schnellstmöglich eine grundsätzliche neue Regelung über die Zulassung - in Einvernehmen
mit den Eignern und Betreibern - entsprechend der Vorschläge im Bundesministerium für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erarbeitet werden, damit Rechtssicherheit herrscht.
Bis zum Inkrafttreten der überarbeiteten Sicherheitsrichtlinie werden neue Anträge auf
Sicherheitszeugnisse für Traditionsschiffe nach einem Erlass beurteilt. Dieser Erlass
beinhaltet Definitionen unbestimmter, derzeit in der Sicherheitsrichtlinie für
Traditionsschiffe enthaltener Rechtsbegriffe, auf die sich Ende des Jahres 2012 das
Ministerium, die Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft und die
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Gemeinsame Kommission für historische Wasserfahrzeuge geeinigt hatten. Auf dieser
Grundlage können dann auch Zeugnisse mit einer Laufzeit von fünf Jahren ausgestellt
werden.

3. Was wird Ihre Partei darüber hinaus unternehmen, um eine langfristige Lösung für
die Traditionsschiffe zu erzielen?

Antwort
Im Vordergrund der neuen Regelung zur Zulassung von Traditionsschiffen stehen sowohl
die Sicherheit der Passagiere als auch der Einsatz eines unabhängigen
Sachverständigengremiums, welches über den historischen Wert der Schiffe entscheiden
soll und nicht mehr die Dienststelle Schiffssicherheit der Berufsgenossenschaft Verkehr
(BG Verkehr). Diese Regelung deckt alle Forderungen der Traditionsschiffbetreiber und
der Museumshäfen in Deutschland ab.

4. Können Sie uns eine_n Ansprechpartner_in benennen?

Antwort
Ansprechpartner ist Herr Eckhardt Rehberg MdB, Beauftragter der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion für die Maritime Wirtschaft.
Zukunft der Traditionsschifffahrt
Absender Bastian Langbehn - Die PARTEI (SH)   Datum 2013-09-10 00:42

Sehr geehrte Damen und Herren,

da haben Sie mit der Partei Die PARTEI ja genau die Richtigen gefunden, denn
auch wir, besonders der Landesverband Schleswig-Holstein mit seinen treuen
Untergebenen der besonders betroffenen Kreisverbände Lübeck und Kiel, wollen
etwas gegen diese seltsame neue "Sicherheitspolitik" tun! Wir dürfen hier die
Bürokratie nicht schalten und walten lassen, wie sie will!

Hier die Antworten auf Ihre Fragen:

1 - Wir sind für den Erhalt der Flotte von Traditionsschiffen! Denn wie sagt schon
ein altes Sprichwort aus der Paartherapie: Auf alten Schiffen lernt man segeln!

2 - Wenn uns jemand zu den Verhandlungen einlädt, würden wir
Fahrgemeinschaften anbieten, um den betroffenen Skippern eine Teilnahme an
den Gesprächen zu ermöglichen!

3 - Sollte uns keiner einladen, werden wir zu anderen Mitteln greifen und uns so in
sehr konsequenter Form für eine langfristige oder vielleicht sogar endgültige
Lösung einzusetzen!

4 - Als Ansprechpartnerin empfehle ich unsere Presse-Frau und Mutti für Alles
Stefanie Schütt (stefanie.schuett@die-partei-luebeck.de) oder schlicht, aber
ergreifend mich!

Falls Sie noch weiteres Infomaterial zur Hand haben, schicken Sie uns das doch
bitte an die unten genannte Adresse!!!

Mit freundlichen Grüßen usw.

Bastian Langbehn, MdBü
Vorsitzender KV Lübeck
Vorsitzender LV Schleswig-Holstein
@Facebook / @Twitter
www.die-partei-luebeck.de
www.die-partei-sh.de

Kontakt Fraktionsbüro:
Die PARTEI-PIRATEN
Rathaus Lübeck
Breite Straße 62
23539 Lübeck
Telefon: 0451 122 2386 Fax: 0451 122 2387
WG: Wahl 2013: Jetzt die Zukunft der Traditionsschifffahrt gestalten!
Absender Dialog       Datum 2013-09-06 13:52

Sehr geehrte Frau Wiese,
vielen Dank für die Übermittlung Ihres Schreibens in Sachen Traditionsschifffahrt, das wir Namen des
zuständigen Abgeordneten Torsten Staffeldt beantworten.
Der Presse war es bereits zu entnehmen: Wir haben uns erfolgreich für eine gesicherte Zukunft der
Traditionsschifffahrt in Deutschland und die Beseitigung von Rechtsunsicherheiten noch vor der
Sommerpause eingesetzt. Das Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat auf
Initiative der christlich-liberalen Koalition eine Übergangsregelung vorgelegt, wonach allen
Traditionsschiffen, deren Zulassung in diesem Jahr ausläuft, für zwei weitere Jahre neue
Schiffszeugnisse ausgestellt werden. Diese Regelung gilt auch für neue Traditionsschiffe. Das BMVBS
hat nun Zeit, entsprechend den Vorschlägen, die ich gemeinsam mit meinen Kollegen unterbreitet habe,
eine vernünftige neue Zulassungsvorschrift zu erarbeiten.
Kernpunkt wird sein, dass künftig ein externes Sachverständigen Gremium über den historischen Wert
von Traditionsschiffen entscheidet und nicht die Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr. Damit
haben wir einen zielführenden Kompromiss gefunden.
Zwischen der Gesellschaft für historische Wasserfahrzeuge (GSHW) und dem BMVBS wurde im
Einzelnen folgende Einigung erzielt:
1. Die Verhandlungen zu einer neuen Sicherheitsrichtlinie beginnen unverzüglich.
2. Bis dahin erhalten alle Fahrzeuge, die bis Saisonende 2012 über ein Zeugnis verfügten, ein weiteres
für vorerst zwei Jahre, ohne dass weitere Aspekte geprüft werden. Hiervon ausgenommen sind
Schiffsicherheitsprüfungen.
3. Für neue Fahrzeuge gilt ab sofort der Erlass.
4. Das BMVBS begrüßt ausdrücklich den Ansatz, dass die Kompetenz zur Prüfung der Historizität auf
externe Sachverständige übergeht.
Der Bedeutung der Traditionsschifffahrt für die maritime Traditionspflege und nicht zuletzt für die
touristische Attraktivität unserer Häfen an Nord- und Ostsee wird durch diese schnelle Reaktion in
angemessener Weise Rechnung getragen. Die ehrenamtlich tätigen Betreibervereine erhalten so die
dringend nötige Rechts- und Investitionssicherheit.
Der weitere Prozess wird politisch weiter begleitet werden um sicherzustellen, dass maritimes
Kulturgut erhalten bleibt. Dafür setze ich mich auch persönlich ein.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre FDP-Bundestagsfraktion
Wahl 2013: Jetzt die Zukunft der Traditionsschifffahrt gestalten!
Am 22. September ist Bundestagswahl. Wir möchten wissen, was Ihre Partei zum Erhalt der
Traditionsschifffahrt in Deutschland beitragen wird.

 1. Wie steht Ihre Partei zu dem Ziel, die noch vorhandene Flotte von Traditionsschiffen in ihrer Vielfalt
inklusive dem damit verbundenen zivilgesellschaftlichen Engagement zu erhalten?

Antwort: Wir sind für den Erhalt der Traditionsschifffahrt. Jedoch beobachten wir mit Sorge, dass
der Schiffsbestand seit 2009 um etwa ein Drittel gesunken ist. Uns ist wichtig, dass die aktuell
betroffenen Schiffe, wie z. B. die LOVIS, bei der das befristete Sicherheitszeugnis zum 30.6. auslief,
eine Verlängerung der Fahrterlaubnis erhalten haben. Dies ist nicht zuletzt auf unseren Vorschlag
hin geschehen. Wir setzen uns daher für eine neue Rechtsgrundlage ein, die für alle Seiten
Rechtssicherheit bietet

 2. In welcher Form setzen Sie sich dafür ein, dass es im Rahmen der anstehenden Verhandlungen um
eine neue „Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe“ zu einem zielorientierten und konstruktiven
Beteiligungsprozess mit den betroffenen Schiffen kommt?

Antwort: Erst im Juni hatte der Bundestags-Verkehrsausschuss über die Problematik der
Traditionsschifffahrt in Form einer Selbstbefassung auf Antrag von SPD und Grünen beraten.
Dabei haben alle BerichterstatterInnen deutlich gemacht, dass das Bundesverkehrsministerium die
Arbeit an einer neuen Sicherheitsrichtlinie intensivieren sollte und dabei die
Traditionsschifffahrtsverbände besser als bisher beteiligen muss. Wir werden uns dafür einsetzen,
dass dieser Wunsch des Parlaments in der kommenden Bundesregierung nicht wieder in
Vergessenheit gerät!

 3. Was wird Ihre Partei darüber hinaus unternehmen, um eine langfristige Lösung für die
Traditionsschiffe zu erzielen?

Antwort: Unserer Auffassung nach muss die Traditionsschifffahrt bei einer langfristigen Lösung
verschiedene Aspekte beachten. Wir wollen gleiche Voraussetzungen für alle Teilnehmer in der
Seeschifffahrt. Daher muss die Sicherheit der Fahrgäste gewährleistet sein, es muss eine klare und
eindeutige Abgrenzung zur gewerblichen Schifffahrt erfolgen und es sollte durch das Konzept
„Traditionsschifffahrt“ mit seinen vereinfachten Sicherheitsanforderungen (Sportschiffsschein statt
nautisches Patent) kein alternatives Geschäftsmodell für Passagiertransport entstehen.

Es ist außerdem zu prüfen, welche Änderungen rechtlicher Vorgaben nötig sind, um beiden Seiten
entgegen zu kommen und dabei die Sicherheit auf den Schiffen sowie das Erscheinungsbild der
Traditionssegler zu wahren. Eine langfristige Lösung muss im Vordergrund stehen.

4. Können Sie uns eine_n Ansprechpartner_in benennen?

Antwort: Ihre Ansprechpartnerin ist Dr. Valerie Wilms MdB, Berichterstatterin für maritime
Politik.
HINTERGRUND
Traditionelle Segel- und Maschinenschiffe sind ein wichtiger Teil unserer Kulturgeschichte. Sie prägen
das Bild der Hafenstädte an Nord- und Ostsee und sind das Herzstück maritimer Großveranstaltungen
wie der Kieler Woche oder der Hanse Sail. Auf ihnen wird traditionelle Seefahrt lebendig und mit
aktuellen gesellschaftlichen Bedürfnissen verknüpft.
Es ist dem ehrenamtlichen Engagement zahlreicher Bürgerinnen und Bürger zu verdanken, dass an
der Nord- und Ostseeküste nach wie vor alte Schiffe in Fahrt sind. Gesellschaftliches Engagement,
vielfältige Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen sowie die Belebung wertvoller Kulturpraktiken sind
mit ihnen verbunden. Viele der Schiffe wurden aufwändig restauriert und große Summen investiert.
Viel Zeit fließt in den Betrieb und Erhalt eines jeden Schiffes.

Seit einigen Jahren fehlt den Betreiber_innen von Traditionsschiffen unter deutscher Flagge ihre
Planungssicherheit. Die Erteilung von „Sicherheitszeugnissen“ wurde zunehmend restriktiver und
undurchsichtiger. Zuletzt gab es keine verlässliche Kontroll- und Zulassungspraxis mehr. Das
Vertrauen in die zuständige Behörde (Dienststelle Schiffssicherheit in der Berufsgenossenschaft
Verkehr) ist massiv beschädigt und die Flotte bereits dezimiert.
Im Mai 2013 regte sich breiter öffentlicher Widerstand aus dem Kreis der Traditionsschiffe:
Protestausfahrten und weitere Aktionen fanden große Resonanz. Eine Petition zum Erhalt der
Traditionsschifffahrt erhielt mehr als 15.000 Unterschriften. Zahlreiche Medien berichteten über die
Bedrohung der Schiffe. Der Bundesverkehrsausschuss befasste sich mit der Thematik.

Ende Juni 2013 reagierte das Bundesverkehrsministerium. Für die Flotte wurde ein 2-jähriger
Bestandsschutz vereinbart und die „unverzügliche“ Neufassung der „Sicherheitsrichtlinie für
Traditionsschiffe“ zugesagt. Zuletzt würdigte Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer das
zivilgesellschaftliche Engagement um den Erhalt der Schiffe im Grußwort zur Hanse Sail (August 2013)
und bekräftigte den Willen, „die derzeit gültige Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe in
größtmöglichem Einvernehmen mit den Eignern und Betreibern zu überarbeiten und anzupassen, um
nun zügig Rechtssicherheit zu schaffen“.

Der Bildungslogger „LOVIS“ ist eines der betroffenen Schiffe und wird vom gemeinnützigen Verein
BÖE e.V. betrieben. Wir setzen uns für eine langfristige Lösung für alle Traditionsschiffe ein.
Über eine Antwort auf unsere Fragen an vorstand@lovis.de würden wir uns sehr freuen.
Kontakt: Bildungslogger „LOVIS“, www.lovis.de, c/o BÖE e.V., Lange Straße 60, 17489 Greifswald,
vorstand@lovis.de, Ansprechpartnerin: Frauke Wiese, 0176/20444562
BÖE e.V.
Frauke Wiese
Lange Straße 60
17489 Greifswald

1. Wie steht Ihre Partei zu dem Ziel, die noch vorhandene Flotte von Traditionsschiffen in ihrer
Vielfalt inklusive dem damit verbundenen zivilgesellschaftlichen Engagement zu erhalten?

Traditionsschiffe sind für die Piratenpartei nicht nur Zeugen einer erhaltenswerten maritimen Tradition,
sondern Teil einer vielfältigen und partizipativen Zivil- und Kulturgesellschaft.
Viele Traditionsschiffe bieten mit ihrem Schaffen Raum für kreative und einzigartige Konzepte, die nicht
nur den Zivilgeist einer Gesellschaft fördern, sondern auch zum sozialen und kulturellen Programm
beitragen.
Die Piratenpartei setzt sich dafür ein, Kultur und Bildung nicht in eingeschränkten Bahnen zu denken,
sondern neue, alternative Wege zu gehen, um Kultur und die damit verbundenden Erfahrungen zu
ermöglichen.

Im gesamten bundesdeutschen Küstenbereich erleben wir, wie bereichernd aktive Traditionsschiffe für
den jeweiligen Standort sein können. Die Lovis engagiert sich in Fragen der Asylpolitik, bietet aber auch
den Raum für zusätzliche Bildungs- und Kulturangebote. Traditionsschiffe sind somit viel mehr als das
bloße Objekt auf dem Wasser, sie sollten als wichtiger Bestandteil der Zivilgesellschaft begriffen werden.

In Schleswig-Holstein haben die Piraten zur Landtagswahl 2012 in ihrem Wahlprogramm ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass Kulturdenkmale als Geschichtszeugnisse erhalten werden müssen.[1] Dazu
gehören natürlich auch historische Schiffe. Wir setzen uns dafür ein, dass genügend Mittel zur Verfügung
stehen, um gerade auch diese Objekte erhalten zu können, die oft in Trägerschaft gemeinnütziger Vereine
erhalten und gepflegt werden. Damit werden auch tradionelle Handwerke, kleine und mittelständische
Betriebe und der Tourismus gefördert.

[1] http://landesportal.piratenpartei-sh.de/wahlen/landtagswahl-201/wahlprogramm/#planen-und-bauen-
fur-die-zukunft

2. In welcher Form setzen Sie sich dafür ein, dass es im Rahmen der anstehenden Verhandlungen
um eine neue „Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe“ zu einem zielorientierten und
konstruktiven Beteiligungsprozess mit den betroffenen Schiffen kommt?

Die Piratenpartei steht für einen partizipativen Ansatz, das heißt wir wollen alle Betroffenen so gut es
geht in Entscheidungsprozesse einbinden. Das bedeutet, dass die Erarbeitung einer neuen
Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe sowohl mit der Beufsgenossenschaft (BG) für Verkehr als auch
mit Vertretern der Traditionsschiffe zu erfolgen hat. Das Thema Sicherheit darf hierbei nicht zum
erdrückenden Dogma erhoben werden, sondern soll vielmehr durch eine intensive Prüfung in Einklang
mit der jahrelangen Praxis bei Traditionsschiffen gebracht werden. Konkrete Maßnahmen sind für uns als
Piratenpartei schwierig zu formulieren, da wir aktuell als noch nicht im Bundestag vertretene Partei nicht
in der Position sind, weitere Schritte einzuleiten.

Vor allem die Frage der historischen Authenzität darf nicht als Vorwand genutzt werden, um
Traditionsschiffe und deren Wirken zu beenden, daher sollten bei jeder Einzelfallentscheidung Experten
zu Wort kommen.

3. Was wird Ihre Partei darüber hinaus unternehmen, um eine langfristige Lösung für die
Traditionsschiffe zu erzielen?

Für eine langfristige Lösung wird ein Kompromiss benötigt, der die Zukunft der Traditionsschiffe
gewährleistet und gleichzeitig einen sicheren Betrieb dieser vorsieht. Als Piratenpartei wollen wir diese
beiden Kategorien nicht als gegensätzlich und ausschließlich verstehen, es geht uns vielmehr darum,
kulturellen und sozialen Freiraum zu erhalten. Daher muss beim Aspekt der Sicherheit bei
Traditionsschiffe auch immer der gesellschaftliche Mehrwert berücksichtigt werden. Grundsätzlich würde
sich die Piratenpartei für eine unbürokratische und transparente Lösung einsetzen, welche die Zukunft der
Traditionsschiffe sichert. Dabei ist unser Kernanliegen, alle Beteiligten am Entscheidungsprozess zu
beteiligen, um so den besten Überblick über alle Argumente zu erhalten.

Eine im Rahmen der Beantwortung dieser Fragen aufgekommen Idee ist es, die Vorschriften für Oldtimer
und Traditionseisenbahnen auf Traditionsschiffe zu überführen. Hier bedarf es allerdings noch eines
langen Prozesses, bis dies als Meinung der Partei gelten kann.

4. Können Sie uns eine_n Ansprechpartner_in benennen?

Als Ansprechpartner können die Piraten in Greifswald oder Mecklenburg-Vorpommern herangezogen
werden.
vorstand@piraten-vg.de
vorstand@piraten-mv.de

Die Greifswalder Piraten treffen sich jeden Donnerstag 20 Uhr im "Sofa" [1] und würden sich gewiss
auch gerne über das Thema Traditionsschiffahrt informieren lassen und unterhalten.

[1] http://www.sofa-greifswald.de/
Antworten der SPD
                                  zum Fragekatalog vom
                                  Bildungslogger "LOVIS"

Frage 1:

Traditionsschiffe sind ein wichtiger Teil der maritimen Kultur an unseren Küsten. Viele
Ehrenamtliche tragen mit großem Einsatz dazu bei, sie für die Öffentlichkeit zu erhalten. Für
die SPD ist es daher sehr wichtig, dass die Traditionsschiffer ihre Arbeit fortsetzen können.
Wenn Kutter, Segler und alte Feuerschiffe nicht mehr fahren dürfen, bleiben vielerorts die
Touristen weg. Wir haben im Deutschen Bundestag dafür gesorgt, dass die aktuellen
Probleme auf die Tagesordnung des Verkehrsausschusses kamen. Der politische Druck hat
die Bundesregierung zum Einlenken bewegt.

Frage 2:

Wir wollen, dass bei den Beratungen über die neue „Sicherheitsrichtlinie für
Traditionsschiffe“ die Interessen der Schiffseigner angemessen berücksichtigt werden.
Deshalb ist die Neufassung schließlich notwendig: um für die Zukunft klare Regeln zu
schaffen, die praktikabel und für die Traditionsschiffer bezahlbar sind. Wir haben uns für die
Beratungen im Bundestag bereits eng mit den Traditionsschiffern vor Ort und ihren
Verbänden abgestimmt, und diesen Kurs werden wir auch nach der Wahl fortsetzen.

Frage 3:

Nur eine Neufassung der „Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe“ schafft langfristig
Rechtssicherheit. Nach den jüngsten Gerichtsurteilen, in denen die Anforderungen für die
Schiffseigner sehr streng ausgelegt wurden, brauchen wir endlich Klarheit. Die
Traditionsschiffe wurden häufig im Laufe von Jahrhunderten immer wieder umgebaut. Sie in
den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, ist oft gar nicht mehr möglich. Deshalb
braucht es praktikable Vorgaben und keine bürokratischen Hürden. Wohlgemerkt: Es ging
nie darum, Abstriche bei der Schiffssicherheit zu machen. Darin sind wir uns mit den
Traditionsschiffern einig.

Frage 4:

Uwe Beckmeyer, Maritimer Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion
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