ÜETLIBERG - Pro Uetliberg

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PRO                                                ÜETLIBERG
M i t g l i e d e r - I n f o                                            M ä r z                  2 0 1 9

Liebe Freundinnen und Freunde des Üetlibergs
Liebe Leserin, lieber Leser
Auch wenn Pro Üetliberg in den letzten Monaten der Öffentlichkeit keinen
Gesprächsstoff geliefert hat, sind wir nicht untätig geblieben!
Einmal mehr haben wir dabei erfahren müssen, wie mühsam sich zuweilen
der Umgang mit den Behörden und den Ämtern gestaltet.
Da steht für uns an vorderster Stelle immer noch die        und Beantwortung traktandiert habe.
Gemeinde Stallikon, wo wir verschiedene Anliegen            Unterdessen jedoch hat sich Stallikon mit einem wei-
deponiert haben.                                            teren Anliegen von Pro Üetliberg zu befassen, diesmal
Im Zusammenhang mit dem Virtual-Reality-Kino                mit einer Anzeige wegen widerrechtlichem Bauen.
hatten wir uns gewehrt gegen das weitere Aushebeln          Hier (auszugsweise) die Ausführungen unseres An-
der Bestimmungen des Gestaltungsplans (siehe auch           walts:
Info vom Oktober 2018) bei der Durchführung zukünf-         «Mit Verfügung der Baudirektion vom 4. August 2015
tiger Events. In ihrem Antwortschreiben vom 8. No-          und Beschluss der Bau- und Planungskommission
vember schreibt die Bau- und Planungskommission             vom 12. August 2015 wurden der Hotel Restaurant Uto
Stallikon: «Die Organisation der Veranstaltung Kino         Kulm AG Holzkonstruktionen mit Beschattung auf der
am Berg VR zwischen 17. Juli und 17. August, sowie          oberen und der unteren Terrasse nachträglich bewilligt.
die tiefe Anzahl der Besucher (insgesamt total 630 an       Die Baudirektion hat in den Erwägungen ihrer Verfü-
24 Abenden) hatten aus unserer Sicht keine (negativen)      gung unmissverständlich festgehalten, dass diese
Auswirkungen auf Verkehr, Umwelt usw. im und um             Holzkonstruktionen weder überdacht noch einge-
den Gestaltungsplanbereich Uto Kulm ergeben.» Stal-         wandet werden dürfen. Die Beschattung hat mit aus-
likon musste demnach keine zusätzlichen Auflagen an-        fahrbaren Stoffbahnen und Gelenkarmmarkisen zu
ordnen und findet es auch nicht nötig, diesen Anlass        erfolgen.
ans bewilligte Jahreskontingent von vier Veranstaltun-      Etwa im Dezember 2018 wurde die Konstruktion auf
gen auf den Terrassen anzurechnen! Pikanterweise be-        der oberen Terrasse eingewandet, vorne mit Holzpa-
zeichnet übrigens die Limmattaler Zeitung vom 22.           nelen und Plastikbahnen, auf der Talseite mit festerem
August 2018 dieses Reality-Kino als Publikums-Ma-           Material, wahrscheinlich Holz oder Pavatex. Die ein-
gnet, mit einer durchschnittlichen Belegung von 75 der      gehauste Terrasse hat auch eine mehr oder weniger
100 Plätze!                                                 massive Türe. Jedenfalls am 26. Januar 2019 war die
Wir gaben uns mit dieser Antwort nicht zufrieden und        Terrasse zwar unbenutzt, doch stand dort ein (ausge-
erlaubten uns, der Gemeinde nochmals die selben Fra-        schalteter) elektrischer 9000-Watt(!)-Elektroofen.
gen vorzulegen. Namentlich interessierte uns auch, auf      Die Einwandung widerspricht den klaren Anordnun-
welcher Grundlage die Absprache mit Uitikon zur             gen der Baudirektion. Sie kommt einer Erweiterung
Ausstellung der Bewilligungen für Fahrten auf den           des bestehenden Gebäudes gleich, welche neue, we-
Üetliberg erfolgte und erfolgt. Dies ist ja nicht nur für   sentliche Auswirkungen auf Raum und Umwelt be-
uns ein Dauerthema geblieben; Uitikons Polizeivor-          wirkt. Das äussere Erscheinungsbild erfährt eine
stand hat bei dieser Frage offenbar auch auf Granit ge-     wesentliche Veränderung. Die Aussenwand unter-
bissen. Eine Eingangsbestätigung von Stallikon für          schreitet zusätzlich den Waldabstand.
unseren Brief vom 22. November ist nie eingetroffen;        Die Ausnahmevoraussetzungen von Art 11 der Vor-
erst kürzlich, am 20. Februar, nach der zweiten Nach-       schriften zum Gestaltungsplan (GPV) sind nicht gege-
frage, hat Gemeindeschreiber Brunelli mitgeteilt, dass      ben. Die Einwandung führt sodann (auch wenn sie nur
er unser Schreiben für die Sitzung der Bau- und Pla-
nungskommission vom 27. Februar 2019 zur Beratung                            Fortsetzung auf der nächsten Seite
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Fortsetzung von Seite 1

in den Wintermonaten stehen bleiben mag) zu einer            auch bereits die «autofreie» Zufahrtstrasse benützen
dauerhaften seitlichen Schliessung der Terrasse und          mussten. Entsprechend treffen bei Pro Üetliberg seit
ermöglicht die Beheizung und damit den Winterbe-             langem immer wieder Reklamationen ein.
trieb, was Art. 12 GPV eben gerade ausschliesst. Nach        Alt Stadträtin Ruth Genner hat unsere Anfrage einmal
                                                             wie folgt beantwortet: «Die fragliche Parzelle liegt tat-
                                                             sächlich in der Freihaltezone auf Stadtgebiet. ABER:
                                                             Sie gehört der SZU. Diese darf die Parzelle als Park-
                                                             platz benutzen und auch Plätze vermieten. Und in der
                                                             Tat ist der Parkplatz bei der Endstation durch die SZU
                                                             an Herrn Fry vermietet, zusammen mit dem Restaurant
                                                             Gmüetliberg. Weil es sich um Bahngelände handelt,
                                                             geht das rechtlich nach Eisenbahnrecht, nicht nach
                                                             kommunalem Baurecht.»
                                                             Pro Üetliberg gibt bekanntlich nicht so schnell auf:
                                                             Unserer Meinung nach müsste dieses Gelände, abge-
                                                             sehen von bahneigenen Fahrzeugen, mit absolutem
                                                             Parkverbot belegt werden. Auch ist das Parkieren in
                                                             der Freihaltezone illegal.
                                                             Wir haben deshalb einen neuen Anlauf gemacht und
                                                             dem Amt für Baubewilligungen beim Hochbaudepar-
                                                             tement der Stadt Zürich eine Eingabe unterbreitet. Wir
                                                             ersuchen um Durchführung einer Baukontrolle und das
                                                             Treffen der gebotenen Anordnungen. Ob wir hier je
                                                             eine Antwort bekommen werden, ist völlig offen.
                                                             Gründung einer Dachorganisation
Die hässliche Einwandung aus Holz und Plastik verun-         In den mehr als 15 Jahren als kleine, nicht beschwer-
staltet die Fassade des Gebäudes.
                                                             deberechtigte Organisation haben wir erfahren, dass
dieser Bestimmung sind derartige Einrichtungen höch-         zwar verschiedene Titel zum Schutz von Landschaften
stens temporär und anlassbezogen gestattet.                  existieren, dass aber in der Realität den Schutzanliegen
Mit der gestalterischen Scheusslichkeit der Einwan-          selber, auch für BLN-Gebiete, zu wenig Nachachtung
dung werden auch die Ziele und Inhalte des BLN-              verschafft wird bzw. durchgesetzt werden kann. Wir
Objektes missachtet. Auch deshalb kann eine nachträg-        selber haben unterdessen mit verschiedenen Schutzor-
liche baurechtliche Bewilligung nicht erteilt werden.        ganisationen Kontakt gehabt, sind aber dabei lediglich
Die Bewilligung ist daher zu verweigern. Die Wieder-         Einzelkämpfer geblieben. Deshalb haben wir beschlos-
herstellung des rechtmässigen Zustandes (§ 321 PBG)          sen, uns nach Partnern umzusehen. Wir haben ver-
erweist sich ohne weiteres als verhältnismässig.»            schiedene Organisationen angeschrieben und sie
Wir verfolgen, wie im letzten Info angekündigt, die          angefragt, ob sie sich vorstellen könnten, dass zur
Aktivitäten auf dem Berg genau. Und es ist ganz              wirksameren Durchsetzung der Landschaftsschutzan-
offensichtlich nötig! Es geht nicht an, dass der neue        liegen, der bereits bestehenden Schutzverordnungen
Gestaltungsplan, der für uns und das Naherholungsge-         und Schutzziele (BLN- Gebiete, NHG, Inventare etc.)
biet Üetliberg ja nicht voll befriedigend ausgefallen ist,   sich die verschiedenen Organisationen des Kantons zu
bereits wieder ausgehebelt wird. Wir warten nun ge-          einem gemeinsamen Dach zusammenfinden könnten.
spannt auf die Reaktion von Stallikon.                       Wir haben einige aufmunternde Reaktionen bekom-
Der «Parkplatz» beim Bahnhof Üetliberg SZU                   men, warten aber auf ein noch grösseres Echo. Wir sind
ist ein Dauerbrenner.                                        auch sehr froh um Rückmeldungen von Ihnen, liebe
Seit Jahren wird bei der Endstation der SZU das ehe-         Leser und Leserinnen.                              M.G.
malige Stumpengeleise der SZU als Parkplatz rege
benützt. Jedoch ist der Üetliberg ja bekanntlich als
«autofrei» bezeichnet. Es ist deshalb ganz besonders
für Besucher, die vorschriftsgemäss zu Fuss oder per
Bahn ankommen, stossend, beim Bahnhof Gmüetli-
berg den zahlreichen hier abgestellten Fahrzeugen zu
begegnen. Ganz abgesehen davon, dass diese Autos
S
                                                                                                                3

Waldbewirtschaftung am Üetliberg: Ein Ärgernis                                             Mitgliederzuschrift
       eit Jahren beobachten wir die Waldnutzung im        Tuch, das ein Grüppchen von Demonstranten um den
       Uetliberg-Waldegg-Bereich genau. Seit über          Uitiker Rudolf Weiler hier angebracht hat. Weiler, frü-
       zehn Jahren stellen wir eine massive Zunahme        her Präsident der Grünen Winterthur und heute unter
der Eingriffe in den Wald fest. Meine Frau und ich hat-    anderem Blogger und Verleger, ist entsetzt über das,
ten schon im Oktober 2018 eine ziemliche Wut auf           was er hier im Ried erleben musste. ‹Mitten im Na-
«Grün Stadt Zürich» und ihr Vorgehen bei der Wald-         turschutzgebiet wurden zwölf Bäume einfach gefällt.
bewirtschaftung am Uetliberg: Die angekündigte             Es ist ein wunderbares Ensemble von Bäumen und
Grossaktion, 2100 von ca. 10’000 Bäumen zu fällen,         eine der letzten ursprünglichen Landschaften am Uet-
war bereits ein grosses Ärgernis. Die Argumentation        liberg›, so Weiler. Noch nie, empört er sich, habe sich
der zuständigen Stellen war sehr gesucht und diese         bisher jemand erdreistet, derart ‹in den natürlichen
wird auch beim wiederholten Lesen nicht einleuchten-       Kreislauf von Werden und Vergehen einzugreifen. Wir
der, nämlich dass grosse Bäume eine Gefahr für die         verlangen einen Stopp der unnötigen Eingriffe im Na-
darunter liegenden Liegenschaften bedeuten sollen          turschutzgebiet›.»
wenn Murgänge auf Zürich West niedergehen würden.          Nachdem wir Kontakt aufgenommen hatten mit Mar-
Genau so gut könnten wir sagen, dass grosse starke         tin Graf von der Fachstelle Naturschutz des Kantons
alte Bäume eben das Terrain festigen und stabilisieren     Zürich, vernahmen wir, dass dieser die Dezimierung
können. Wieder einmal war Pro Üetliberg zur Stelle         der Bäume im Ried als notwendige Massnahme ver-
und Margrith Gysel hat für den notwendigen Protest         teidigte. Wir erfuhren, dass eine junge Praktikantin
gesorgt. Die Wald-Verwaltung war uneinsichtig und          den Auftrag hatte, den Fällungsplan zu erstellen. Ob
wir hatten nun vier Monate lang diesen Grosseinsatz.       er selbst vor Ort war, liess er offen. Hier die Begrün-
Dass das gefällte Holz nach China verkauft wird, tönt      dung des Vorgehens:
wie ein schlechter Witz. Dass die Waldnutzung letzt-       In Auftrag gegeben hatte die Fällung im Ried die Ge-
lich defizitär bleibt, berechtigt zur Frage, weshalb man   bietsbetreuung der Fachstelle Naturschutz des kanto-
denn so viel abholzt statt da eben zu sparen!              nalen Amtes für Landschaft und Natur, das der
In der ersten Februarwoche 2019 fiel uns beim tägli-       Baudirektion unterstellt ist. «Bäume beeinträchtigen
chen Spaziergang auf, dass auch im Naturschutzgebiet       die wertvolle Riedvegetation mit zunehmender Grösse
Ried Hueb, das «von nationaler Bedeutung» ist, die         immer stärker durch Beschattung und Laubfall. Es
Motorsägen wüteten. Für uns war dies noch eine der         handelt sich dabei vor allem um Birken, die als licht-
wenigen ursprünglichen Waldlandschaften am Uetli-          liebende Pionierpflanzen schnell in solchen offenen
berg. Verteilt auf mehrere Tage wurden immer mehr          Riedflächen aufkommen», erklärt Wolfgang Bollack
Birken gefällt. Wir organisierten eine Mini-Demo.          von der Baudirektion des Kantons Zürich. Eine Ver-
20 Minuten wollte keinen Beitrag abdrucken.                jüngung des Baumbestandes sei Teil der traditionellen
Aus dem Artikel im Zürcher Tagblatt (5.2.2019): «Das       Kulturlandschaftspflege und erfolge regelmässig in
Ried Hueb an der Grenze der Stadt Zürich zu Uitikon-       grösseren Zeitabständen. Ein Teil der Einzelbäume
Waldegg wäre an diesem Wintertag eigentlich eine           bleibe jedoch stets stehen. Das Ziel von Grün Stadt
Idylle, wären da nicht das einsame Transparent zwi-        Zürich ist es gemäss Schutzverordnung unter ande-
schen zwei eleganten Birken und die Forstarbeiter mit
ihren Maschinen. ‹Stopp Baummord› steht auf dem                              Fortsetzung auf der nächsten Seite

«Stopp Baummord», steht auf dem Transparent. Doch die      Ried Hueb: In dieser ursprünglichen Landschaft wurde –
Waldarbeiter verrichten ungerührt ihr Zerstörungswerk.     völlig unnötigerweise – «der Waldrand zurückgedrängt».
4

Fortsetzung von Seite 3
rem, magere Riedwiesen zu erhalten, die Lichtung          die nehmen keiner anderen Vegetation Licht weg. Wer
offen zu halten und die Strukturvielfalt sowie das Blü-   schützt unsere Natur vor diesem Naturschutz? Unser
tenangebot zu erhöhen. Dafür müsse als Massnahme          Protest an die Fachstelle Naturschutz: «Mit Entsetzen
auch der Wald ausgelichtet und der Waldrand zurück-       haben wir beim heutigen Spaziergang im Riet festge-
gedrängt werden.                                          stellt, dass im Naturschutzgebiet schon ein paar
Ich und meine Frau allerdings können diese Argumen-       Bäume gefällt worden sind. Wir würden uns am liebs-
tation nicht nachvollziehen. Birken sind lichte Bäume,    ten an die zur Fällung vorgesehenen Bäume anketten.
                                                          Es ist ein wunderbares Ensemble von Bäumen und
                                                          eine der letzten ursprünglichen Landschaften am Uet-
    Wie weiter mit der Waldwirtschaft ?                   liberg. Im Uetlibergwald werden seit einiger Zeit Bir-
    Weil der Wald aus der Atmosphäre CO2 ent-             ken entfernt, ihre Zahl schwindet. Auch die Eiben
    nimmt und in den Pflanzen bindet, leistet er          werden nicht genügend geschützt. Wir verlangen einen
    einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.              Stopp der unnötigen Eingriffe im Naturschutzgebiet.».
    Darauf baut der Kanton Solothurn auf und                                                          R. Weiler
    startet ein spezielles Projekt zum Klima-
    schutz: In diesem Pilotprojekt gehen die
    Forstbetriebe Buechiberg die Verpflichtung
    ein, weniger zu holzen. Dadurch soll mehr             Irritierende Pfahllandschaft
    Biomasse bestehen bleiben und weiterwach-
                                                          beim Albisgüetli
    sen. Und mit mehr Wald wird mehr
    Klimaschutz erreicht. Pro Jahr rechnet das
    Pilotprojekt mit 3300 Tonnen CO2, die der
    Atmosphäre entzogen werden. Diese Leis-
    tung will das Pilotprojekt als CO2-Zertifikat
    verkaufen und damit den privaten Waldei-
    gentümern den Ertragsausfall kompensieren.
    Das Solothurner Pilotprojekt erinnert auch
    an die langjährige Tradition des Forstbe-
    triebs Basadingen-Schlattingen, der für
    seine zurückhaltende Einzelbaumpflege und
    dem daraus entstandenen Wald mit tausen-

                                                          A
    den über hundertjährigen Baumriesen 2016
    den Binding-Waldpreis erhalten hat. Dieser
    Wald ist in gleicher Weise ein Beispiel für           Von Pfählen eingekreist zum Schutz vor Lastwagen:
    klimabewusste und naturnahe Waldwirt-                 Die Nussbäume am Gänzilooweg.
    schaft.                                                        m Gänzilooweg, einem beliebten Spazier-
        Die Situation der Waldwirtschaft am                        weg, der oberhalb des Strassenverkehrsamtes
        und um den Üetliberg ist davon leider                      Richtung Höckler verläuft, stehen eine Reihe
        meilenweit entfernt.                              schöner Nussbäume. Bei diesen wurde noch letztes
    Dabei untersteht der Wald am Üetliberg und            Jahr mächtige Pfähle eingeschlagen, eine kleine Pfahl-
    am Albis dem Schutzanliegen dieses BLN-               landschaft entstand. «Was entsteht da, sollen die Nuss-
    Landschaftsschutz-Gebietes, was zusätzlich            bäume weichen?», fragten besorgte Wanderer, wohl
    zum Klimaschutz auch eine ungeschmälerte              nicht ganz ohne Grund, wurde doch dort vor nicht
    naturnahe Waldpflege verlangt.                        allzu langer Zeit eine mächtige, einzeln stehende Pap-
        Dazu sollten unserer Meinung nach                 pel gefällt.
        die langfristigen Bewirtschaftungspläne           Die Nussbäume bleiben. Die Pfähle dienen als Schutz
        von Kanton und Stadt sorgfältig
                                                          vor Lastwagen, erklärte uns Grün Stadt Zürich auf An-
        angepasst werden.
                                                          frage.
    In den nächsten Wochen finden Sitzungen
                                                          Dass sich die Spaziergänger Sorgen machen, hängt
    und Diskussionsveranstaltungen statt, an
                                                          sicher auch mit dem wenig sensiblen, schneisenartigen
    denen sich Pro Üetliberg auf dieses Ziel hin
    engagiert. Wir bleiben dran.              P.H.        Holzschlag am Üetliberghang, nicht so weit vom
                                                          Albisgüetli entfernt, zusammen.                    H.Z.
5

Sinvoll investieren: Horizontalweg

A
Station Üetliberg-Uto Staffel
          m Samstag, 9.2.2019, erschien im «Tages-
          Anzeiger» ein Artikel über das ZKB-«Ge-
          schenk» von 150 Millionen Franken an die
Bevölkerung des Kantons Zürich. Die Leserschaft
wurde aufgerufen, Vorschläge einzureichen, wie das
Geld sinnvoll und auf eine Weise eingesetzt werden
könnte, welche möglichst breiten Bevölkerungs-
schichten zugute käme.
Als alter Friesenbergler erinnerte ich mich nun an
einen SP-Gemeinderat namens Näf, welcher in meiner
Jugendzeit überparteilich einen sehr guten Ruf besass
und sich an diversen Fronten für die Allgemeinheit
eingesetzt hatte. Eines seiner jahrelang propagierten
Projekte war, einen horizontalen Verbindungsweg zu

                                                           V
bauen, welcher auf Reppischtalseite, Gemeindegebiet        Schlittelplausch bis (fast) vors Haus. Auch gehen ist auf
Stallikon, von der Station Üetliberg zum Uto Staffel       Schnee sicherer, als auf geräumter und vereister Strasse.
führen würde. Näf hatte stets bemängelt, dass Leute,
die mit der Bahn oben ankommen und nachher den             Schneeräumung
Gratweg benützen wollen, zuerst relativ steil bis Höhe              or drei Jahren hatte Pro Üetliberg mit den Ver-
Fernsehturm hinauf gehen müssen, um nachher                         antwortlichen der Stadtreinigung Zürich über
ebenso steil wieder zum Staffel abzusteigen. Vor allem              die Schneeräumung auf Wanderwegen disku-
für ältere Leute oder solche im Rollstuhl usw. sei das     tiert. Wir konnten damals erreichen, dass der Stauden-
einfach eine ungünstige Situation, und eine solche         weg im Friesenbergquartier nicht mehr geräumt wird,
Querverbindung – bescheidener Fussweg, nicht               zu Gunsten der Schlittler. Die übrigen Wege (ausser-
Strasse! – wäre genial. Näf kämpfte überall für seine      halb des Waldes) werden auch bei wenig Schnee ge-
Idee, im Gemeinderat, an Versammlungen, sogar vor          räumt und gesalzen.
Ort, und das Echo beim Volk war gross und positiv.         Dass der Hohensteinweg schon bei wenigen Zentime-
Ausgereifte Pläne waren offenbar vorhanden, aber die       tern Schnee mechanisch geräumt wird, haben diesen
Sache scheiterte an jenem Punkt, der schon vielen          Winter verschiedene Wanderer völlig überflüssig und
schönen Träumen das Aus bescherte: an den Finanzen.        sogar kontraproduktiv gefunden. Er wäre ohne
Ich schlug deshalb nun dem «Tages-Anzeiger» vor,           Schneeräumung besser begehbar gewesen, die mas-
die Idee von Näf, welcher natürlich inzwischen längst      sive Räumung habe nur zu einer Vereisung des Weges
verstorben ist, im Rahmen der ZKB-Diskussion wie-          geführt.
der aufzunehmen.                                           Unsere Anfrage bei der Stadtreinigung wurde an die
Es stellt sich allerdings jetzt die Frage, wie man sich,   Zuständigen für Wald bei «Grün Stadt Zürich» wei-
gerade aus Sicht von Pro Üetliberg, angesichts eines       tergeleitet. Aus ihrer Antwort: «Auf einigen steilen
solchen Vorhabens verhalten soll. Wäre das eine wei-       Fusswegen am Üetliberg wird ein Winterdienst durch-
tere Verschandelung unseres Hausbergs? Braucht es          geführt, mit dem Ziel eine ganzjährige Erklimmung
dies unbedingt? Oder muss man Näf recht geben und          des Üetlibergs zu ermöglichen. Der Winterdienst er-
die Sache unterstützen? Immerhin war der Initiant          höht die Sicherheit der Fussgängerinnen und Fuss-
auch ein sehr engagierter Naturfreund, und offenbar        gänger.»
fand er, dieser Weg wäre tolerierbar und zweckmässig.      Wir schlagen eine einfache Lösung vor (wenn es die
Im Moment der Niederschrift dieser Zeilen ist unge-        wirklich braucht), die viel Geld sparen und alle Win-
wiss, was der «Tages-Anzeiger» mit dem eingereich-         terwanderer, Wald- und Naturfreunde freuen wird: Am
ten Vorschlag macht, und noch ungewisser, wie sich         Anfang und Ende des Weges wird eine Tafel mit der
bei allenfalls positiver Aufnahme der Idee dann die        Aufschrift «Kein Winterdienst» aufgestellt. Die Spa-
mit der Geldverteilung betrauten Leute dazu stellen        ziergänger dürfen dann selbst entscheiden, ob sie in
würden. Lassen wir uns überraschen; aber jedenfalls        den Sandalen im Schnee den Berg «erklimmen» wol-
darf meines Erachtens auch im Rahmen unseres Ver-          len oder nicht. Soviel Eigenverantwortung dürfen wir
eins durchaus über Näfs Vision diskutiert werden.          den Leuten sicher zumuten.
                                                 H.P.K                                                         H.Z.
PRO                         ÜETLIBERG

W
Liebe Mitglieder, NaturfreundInnen und Klimabewusste
            ir können es einfach nicht glauben, dass    der des Vorstands, wie auch unser Buchhalter, unser
            jungen Menschen die Entwicklung auf         Redaktor und unser Webmaster leisten seit Jahren
            dem Üetliberg gleichgültig ist. Wenn        beträchtliche Arbeit, selbstverständlich unbezahlt.
Dutzende von geschützten Eiben umgehauen wer-           Aber der eine oder andere ist in die Jahre gekom-
den; 2100 Bäume, ein Fünftel des Baumbestandes          men! Wir brauchen dringend jüngere Leute, welche
entlang des Denzlerwegs, gefällt werden – natürlich     unsere Arbeit fortführen wollen.
nur die grössten, schönsten Exemplare; die kann         Melden Sie sich doch, wenn Sie Lust und Zeit
man ja nach China (!) exportieren. Geht man da          haben, bei Pro Üetliberg mitzumachen! Oder helfen
gedankenlos vorbei, während man auf dem                 Sie, jüngere Nachfolgerinnen und Nachfolger zu fin-
Smartphone checkt, an welchem Event man am              den und zu motivieren.
nächsten Wochenende abfeiern könnte?                    Für weitere Infos einfach unsere Präsidentin
Das kann doch nicht sein. Aber es könnte sein, dass     Margrith Gysel anrufen: 044 400 48 00.
viele Junge meinen: Ich kann ja doch nichts daran       Grossen Dank!
ändern. Lieber nicht daran denken und das Leben         Uitikon, Anfang März 2019
geniessen. Aber wie lange können wir das noch?          Der Vorstand von Pro Üetliberg
Klar, den Üetlibergwald zu schützen, ist nicht so
grossartig und prestigeträchtig, wie den Amazonas-
Regenwald zu retten. Aber unser Wald ist für das
Klima im kleinen ebenso wichtig, wie der Regen-          Die GV 2019 von Pro Üetliberg fin-
wald im grossen Massstab.                                det statt am Samstag, 16. November,
Bei Pro Üetliberg einzusteigen, ist eine gute Option,    14.00 Uhr im Forsthaus Uitikon.
um etwas für Natur und Klima zu tun. Die Mitglie-

N
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde                                        IMPRESSUM
     ach wie vor sind wir froh um Ihr Feedback und Ihre treue Begleitung.        Verantwortlich für Text,
     Wir brauchen Sie weiterhin dringend, denn wie Sie soeben gelesen            Layout und Redaktion:
                              haben, ist unsere Arbeit noch nicht zu Ende.       Hannes Zürrer      H.Z.
  Vorstandsmitglieder         Wir sind nach wie vor auf Ihre finanzielle Un-     Margrith Gysel     M.G.
  Pro Üetliberg:              terstützung angewiesen, denn immer wieder          Hans-Peter Köhli. H.P.K.
  Margrith Gysel,             stehen Anwalts- und Gerichtskosten an. Ihre        Reinhold Ryf        R.R.
  Präsidentin                 Beiträge steigern unser Durchhaltevermögen.        Paul Hertig         P.H.
  Hannes Zürrer,              Wir laden Sie ein, auf dem beigelegten Ein-        Pablo Gross (Red.) P.G.
  Vizepräsident               zahlungsschein den Zahlungszweck anzu-             info@pro-uetliberg.ch
  Gabi Kisker                 kreuzen (Mitgliederbeitrag Fr. 30.- und/oder       Pro Üetliberg
  Paul Hertig                 Spende nach Belieben). Vielen Dank jetzt           Postfach 36
  Reinhold Ryf                schon für Ihre Mithilfe zur Erhaltung des          8142 Uitikon
  Rolf Kuhn                   Naherholungsgebiets Üetliberg.                     Postkonto
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  Wir freuen uns über jedes neue Mitglied. Denn         Verwandten und Bekannten für Pro Üetliberg.
  je mehr wir sind, desto mehr Gewicht hat un-          Margrith Gysel, 044 400 48 00, nimmt Ihre An-
  sere Stimme. Werben Sie doch im Kreise Ihrer          meldung gerne entgegen.

Uitikon, März 2019                                                             Gedruckt auf Umweltschutzpapier
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