ÜETLIBERG - Pro Uetliberg
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PRO ÜETLIBERG M i t g l i e d e r - I n f o M ä r z 2 0 1 9 Liebe Freundinnen und Freunde des Üetlibergs Liebe Leserin, lieber Leser Auch wenn Pro Üetliberg in den letzten Monaten der Öffentlichkeit keinen Gesprächsstoff geliefert hat, sind wir nicht untätig geblieben! Einmal mehr haben wir dabei erfahren müssen, wie mühsam sich zuweilen der Umgang mit den Behörden und den Ämtern gestaltet. Da steht für uns an vorderster Stelle immer noch die und Beantwortung traktandiert habe. Gemeinde Stallikon, wo wir verschiedene Anliegen Unterdessen jedoch hat sich Stallikon mit einem wei- deponiert haben. teren Anliegen von Pro Üetliberg zu befassen, diesmal Im Zusammenhang mit dem Virtual-Reality-Kino mit einer Anzeige wegen widerrechtlichem Bauen. hatten wir uns gewehrt gegen das weitere Aushebeln Hier (auszugsweise) die Ausführungen unseres An- der Bestimmungen des Gestaltungsplans (siehe auch walts: Info vom Oktober 2018) bei der Durchführung zukünf- «Mit Verfügung der Baudirektion vom 4. August 2015 tiger Events. In ihrem Antwortschreiben vom 8. No- und Beschluss der Bau- und Planungskommission vember schreibt die Bau- und Planungskommission vom 12. August 2015 wurden der Hotel Restaurant Uto Stallikon: «Die Organisation der Veranstaltung Kino Kulm AG Holzkonstruktionen mit Beschattung auf der am Berg VR zwischen 17. Juli und 17. August, sowie oberen und der unteren Terrasse nachträglich bewilligt. die tiefe Anzahl der Besucher (insgesamt total 630 an Die Baudirektion hat in den Erwägungen ihrer Verfü- 24 Abenden) hatten aus unserer Sicht keine (negativen) gung unmissverständlich festgehalten, dass diese Auswirkungen auf Verkehr, Umwelt usw. im und um Holzkonstruktionen weder überdacht noch einge- den Gestaltungsplanbereich Uto Kulm ergeben.» Stal- wandet werden dürfen. Die Beschattung hat mit aus- likon musste demnach keine zusätzlichen Auflagen an- fahrbaren Stoffbahnen und Gelenkarmmarkisen zu ordnen und findet es auch nicht nötig, diesen Anlass erfolgen. ans bewilligte Jahreskontingent von vier Veranstaltun- Etwa im Dezember 2018 wurde die Konstruktion auf gen auf den Terrassen anzurechnen! Pikanterweise be- der oberen Terrasse eingewandet, vorne mit Holzpa- zeichnet übrigens die Limmattaler Zeitung vom 22. nelen und Plastikbahnen, auf der Talseite mit festerem August 2018 dieses Reality-Kino als Publikums-Ma- Material, wahrscheinlich Holz oder Pavatex. Die ein- gnet, mit einer durchschnittlichen Belegung von 75 der gehauste Terrasse hat auch eine mehr oder weniger 100 Plätze! massive Türe. Jedenfalls am 26. Januar 2019 war die Wir gaben uns mit dieser Antwort nicht zufrieden und Terrasse zwar unbenutzt, doch stand dort ein (ausge- erlaubten uns, der Gemeinde nochmals die selben Fra- schalteter) elektrischer 9000-Watt(!)-Elektroofen. gen vorzulegen. Namentlich interessierte uns auch, auf Die Einwandung widerspricht den klaren Anordnun- welcher Grundlage die Absprache mit Uitikon zur gen der Baudirektion. Sie kommt einer Erweiterung Ausstellung der Bewilligungen für Fahrten auf den des bestehenden Gebäudes gleich, welche neue, we- Üetliberg erfolgte und erfolgt. Dies ist ja nicht nur für sentliche Auswirkungen auf Raum und Umwelt be- uns ein Dauerthema geblieben; Uitikons Polizeivor- wirkt. Das äussere Erscheinungsbild erfährt eine stand hat bei dieser Frage offenbar auch auf Granit ge- wesentliche Veränderung. Die Aussenwand unter- bissen. Eine Eingangsbestätigung von Stallikon für schreitet zusätzlich den Waldabstand. unseren Brief vom 22. November ist nie eingetroffen; Die Ausnahmevoraussetzungen von Art 11 der Vor- erst kürzlich, am 20. Februar, nach der zweiten Nach- schriften zum Gestaltungsplan (GPV) sind nicht gege- frage, hat Gemeindeschreiber Brunelli mitgeteilt, dass ben. Die Einwandung führt sodann (auch wenn sie nur er unser Schreiben für die Sitzung der Bau- und Pla- nungskommission vom 27. Februar 2019 zur Beratung Fortsetzung auf der nächsten Seite
2 Fortsetzung von Seite 1 in den Wintermonaten stehen bleiben mag) zu einer auch bereits die «autofreie» Zufahrtstrasse benützen dauerhaften seitlichen Schliessung der Terrasse und mussten. Entsprechend treffen bei Pro Üetliberg seit ermöglicht die Beheizung und damit den Winterbe- langem immer wieder Reklamationen ein. trieb, was Art. 12 GPV eben gerade ausschliesst. Nach Alt Stadträtin Ruth Genner hat unsere Anfrage einmal wie folgt beantwortet: «Die fragliche Parzelle liegt tat- sächlich in der Freihaltezone auf Stadtgebiet. ABER: Sie gehört der SZU. Diese darf die Parzelle als Park- platz benutzen und auch Plätze vermieten. Und in der Tat ist der Parkplatz bei der Endstation durch die SZU an Herrn Fry vermietet, zusammen mit dem Restaurant Gmüetliberg. Weil es sich um Bahngelände handelt, geht das rechtlich nach Eisenbahnrecht, nicht nach kommunalem Baurecht.» Pro Üetliberg gibt bekanntlich nicht so schnell auf: Unserer Meinung nach müsste dieses Gelände, abge- sehen von bahneigenen Fahrzeugen, mit absolutem Parkverbot belegt werden. Auch ist das Parkieren in der Freihaltezone illegal. Wir haben deshalb einen neuen Anlauf gemacht und dem Amt für Baubewilligungen beim Hochbaudepar- tement der Stadt Zürich eine Eingabe unterbreitet. Wir ersuchen um Durchführung einer Baukontrolle und das Treffen der gebotenen Anordnungen. Ob wir hier je eine Antwort bekommen werden, ist völlig offen. Gründung einer Dachorganisation Die hässliche Einwandung aus Holz und Plastik verun- In den mehr als 15 Jahren als kleine, nicht beschwer- staltet die Fassade des Gebäudes. deberechtigte Organisation haben wir erfahren, dass dieser Bestimmung sind derartige Einrichtungen höch- zwar verschiedene Titel zum Schutz von Landschaften stens temporär und anlassbezogen gestattet. existieren, dass aber in der Realität den Schutzanliegen Mit der gestalterischen Scheusslichkeit der Einwan- selber, auch für BLN-Gebiete, zu wenig Nachachtung dung werden auch die Ziele und Inhalte des BLN- verschafft wird bzw. durchgesetzt werden kann. Wir Objektes missachtet. Auch deshalb kann eine nachträg- selber haben unterdessen mit verschiedenen Schutzor- liche baurechtliche Bewilligung nicht erteilt werden. ganisationen Kontakt gehabt, sind aber dabei lediglich Die Bewilligung ist daher zu verweigern. Die Wieder- Einzelkämpfer geblieben. Deshalb haben wir beschlos- herstellung des rechtmässigen Zustandes (§ 321 PBG) sen, uns nach Partnern umzusehen. Wir haben ver- erweist sich ohne weiteres als verhältnismässig.» schiedene Organisationen angeschrieben und sie Wir verfolgen, wie im letzten Info angekündigt, die angefragt, ob sie sich vorstellen könnten, dass zur Aktivitäten auf dem Berg genau. Und es ist ganz wirksameren Durchsetzung der Landschaftsschutzan- offensichtlich nötig! Es geht nicht an, dass der neue liegen, der bereits bestehenden Schutzverordnungen Gestaltungsplan, der für uns und das Naherholungsge- und Schutzziele (BLN- Gebiete, NHG, Inventare etc.) biet Üetliberg ja nicht voll befriedigend ausgefallen ist, sich die verschiedenen Organisationen des Kantons zu bereits wieder ausgehebelt wird. Wir warten nun ge- einem gemeinsamen Dach zusammenfinden könnten. spannt auf die Reaktion von Stallikon. Wir haben einige aufmunternde Reaktionen bekom- Der «Parkplatz» beim Bahnhof Üetliberg SZU men, warten aber auf ein noch grösseres Echo. Wir sind ist ein Dauerbrenner. auch sehr froh um Rückmeldungen von Ihnen, liebe Seit Jahren wird bei der Endstation der SZU das ehe- Leser und Leserinnen. M.G. malige Stumpengeleise der SZU als Parkplatz rege benützt. Jedoch ist der Üetliberg ja bekanntlich als «autofrei» bezeichnet. Es ist deshalb ganz besonders für Besucher, die vorschriftsgemäss zu Fuss oder per Bahn ankommen, stossend, beim Bahnhof Gmüetli- berg den zahlreichen hier abgestellten Fahrzeugen zu begegnen. Ganz abgesehen davon, dass diese Autos
S 3 Waldbewirtschaftung am Üetliberg: Ein Ärgernis Mitgliederzuschrift eit Jahren beobachten wir die Waldnutzung im Tuch, das ein Grüppchen von Demonstranten um den Uetliberg-Waldegg-Bereich genau. Seit über Uitiker Rudolf Weiler hier angebracht hat. Weiler, frü- zehn Jahren stellen wir eine massive Zunahme her Präsident der Grünen Winterthur und heute unter der Eingriffe in den Wald fest. Meine Frau und ich hat- anderem Blogger und Verleger, ist entsetzt über das, ten schon im Oktober 2018 eine ziemliche Wut auf was er hier im Ried erleben musste. ‹Mitten im Na- «Grün Stadt Zürich» und ihr Vorgehen bei der Wald- turschutzgebiet wurden zwölf Bäume einfach gefällt. bewirtschaftung am Uetliberg: Die angekündigte Es ist ein wunderbares Ensemble von Bäumen und Grossaktion, 2100 von ca. 10’000 Bäumen zu fällen, eine der letzten ursprünglichen Landschaften am Uet- war bereits ein grosses Ärgernis. Die Argumentation liberg›, so Weiler. Noch nie, empört er sich, habe sich der zuständigen Stellen war sehr gesucht und diese bisher jemand erdreistet, derart ‹in den natürlichen wird auch beim wiederholten Lesen nicht einleuchten- Kreislauf von Werden und Vergehen einzugreifen. Wir der, nämlich dass grosse Bäume eine Gefahr für die verlangen einen Stopp der unnötigen Eingriffe im Na- darunter liegenden Liegenschaften bedeuten sollen turschutzgebiet›.» wenn Murgänge auf Zürich West niedergehen würden. Nachdem wir Kontakt aufgenommen hatten mit Mar- Genau so gut könnten wir sagen, dass grosse starke tin Graf von der Fachstelle Naturschutz des Kantons alte Bäume eben das Terrain festigen und stabilisieren Zürich, vernahmen wir, dass dieser die Dezimierung können. Wieder einmal war Pro Üetliberg zur Stelle der Bäume im Ried als notwendige Massnahme ver- und Margrith Gysel hat für den notwendigen Protest teidigte. Wir erfuhren, dass eine junge Praktikantin gesorgt. Die Wald-Verwaltung war uneinsichtig und den Auftrag hatte, den Fällungsplan zu erstellen. Ob wir hatten nun vier Monate lang diesen Grosseinsatz. er selbst vor Ort war, liess er offen. Hier die Begrün- Dass das gefällte Holz nach China verkauft wird, tönt dung des Vorgehens: wie ein schlechter Witz. Dass die Waldnutzung letzt- In Auftrag gegeben hatte die Fällung im Ried die Ge- lich defizitär bleibt, berechtigt zur Frage, weshalb man bietsbetreuung der Fachstelle Naturschutz des kanto- denn so viel abholzt statt da eben zu sparen! nalen Amtes für Landschaft und Natur, das der In der ersten Februarwoche 2019 fiel uns beim tägli- Baudirektion unterstellt ist. «Bäume beeinträchtigen chen Spaziergang auf, dass auch im Naturschutzgebiet die wertvolle Riedvegetation mit zunehmender Grösse Ried Hueb, das «von nationaler Bedeutung» ist, die immer stärker durch Beschattung und Laubfall. Es Motorsägen wüteten. Für uns war dies noch eine der handelt sich dabei vor allem um Birken, die als licht- wenigen ursprünglichen Waldlandschaften am Uetli- liebende Pionierpflanzen schnell in solchen offenen berg. Verteilt auf mehrere Tage wurden immer mehr Riedflächen aufkommen», erklärt Wolfgang Bollack Birken gefällt. Wir organisierten eine Mini-Demo. von der Baudirektion des Kantons Zürich. Eine Ver- 20 Minuten wollte keinen Beitrag abdrucken. jüngung des Baumbestandes sei Teil der traditionellen Aus dem Artikel im Zürcher Tagblatt (5.2.2019): «Das Kulturlandschaftspflege und erfolge regelmässig in Ried Hueb an der Grenze der Stadt Zürich zu Uitikon- grösseren Zeitabständen. Ein Teil der Einzelbäume Waldegg wäre an diesem Wintertag eigentlich eine bleibe jedoch stets stehen. Das Ziel von Grün Stadt Idylle, wären da nicht das einsame Transparent zwi- Zürich ist es gemäss Schutzverordnung unter ande- schen zwei eleganten Birken und die Forstarbeiter mit ihren Maschinen. ‹Stopp Baummord› steht auf dem Fortsetzung auf der nächsten Seite «Stopp Baummord», steht auf dem Transparent. Doch die Ried Hueb: In dieser ursprünglichen Landschaft wurde – Waldarbeiter verrichten ungerührt ihr Zerstörungswerk. völlig unnötigerweise – «der Waldrand zurückgedrängt».
4 Fortsetzung von Seite 3 rem, magere Riedwiesen zu erhalten, die Lichtung die nehmen keiner anderen Vegetation Licht weg. Wer offen zu halten und die Strukturvielfalt sowie das Blü- schützt unsere Natur vor diesem Naturschutz? Unser tenangebot zu erhöhen. Dafür müsse als Massnahme Protest an die Fachstelle Naturschutz: «Mit Entsetzen auch der Wald ausgelichtet und der Waldrand zurück- haben wir beim heutigen Spaziergang im Riet festge- gedrängt werden. stellt, dass im Naturschutzgebiet schon ein paar Ich und meine Frau allerdings können diese Argumen- Bäume gefällt worden sind. Wir würden uns am liebs- tation nicht nachvollziehen. Birken sind lichte Bäume, ten an die zur Fällung vorgesehenen Bäume anketten. Es ist ein wunderbares Ensemble von Bäumen und eine der letzten ursprünglichen Landschaften am Uet- Wie weiter mit der Waldwirtschaft ? liberg. Im Uetlibergwald werden seit einiger Zeit Bir- Weil der Wald aus der Atmosphäre CO2 ent- ken entfernt, ihre Zahl schwindet. Auch die Eiben nimmt und in den Pflanzen bindet, leistet er werden nicht genügend geschützt. Wir verlangen einen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Stopp der unnötigen Eingriffe im Naturschutzgebiet.». Darauf baut der Kanton Solothurn auf und R. Weiler startet ein spezielles Projekt zum Klima- schutz: In diesem Pilotprojekt gehen die Forstbetriebe Buechiberg die Verpflichtung ein, weniger zu holzen. Dadurch soll mehr Irritierende Pfahllandschaft Biomasse bestehen bleiben und weiterwach- beim Albisgüetli sen. Und mit mehr Wald wird mehr Klimaschutz erreicht. Pro Jahr rechnet das Pilotprojekt mit 3300 Tonnen CO2, die der Atmosphäre entzogen werden. Diese Leis- tung will das Pilotprojekt als CO2-Zertifikat verkaufen und damit den privaten Waldei- gentümern den Ertragsausfall kompensieren. Das Solothurner Pilotprojekt erinnert auch an die langjährige Tradition des Forstbe- triebs Basadingen-Schlattingen, der für seine zurückhaltende Einzelbaumpflege und dem daraus entstandenen Wald mit tausen- A den über hundertjährigen Baumriesen 2016 den Binding-Waldpreis erhalten hat. Dieser Wald ist in gleicher Weise ein Beispiel für Von Pfählen eingekreist zum Schutz vor Lastwagen: klimabewusste und naturnahe Waldwirt- Die Nussbäume am Gänzilooweg. schaft. m Gänzilooweg, einem beliebten Spazier- Die Situation der Waldwirtschaft am weg, der oberhalb des Strassenverkehrsamtes und um den Üetliberg ist davon leider Richtung Höckler verläuft, stehen eine Reihe meilenweit entfernt. schöner Nussbäume. Bei diesen wurde noch letztes Dabei untersteht der Wald am Üetliberg und Jahr mächtige Pfähle eingeschlagen, eine kleine Pfahl- am Albis dem Schutzanliegen dieses BLN- landschaft entstand. «Was entsteht da, sollen die Nuss- Landschaftsschutz-Gebietes, was zusätzlich bäume weichen?», fragten besorgte Wanderer, wohl zum Klimaschutz auch eine ungeschmälerte nicht ganz ohne Grund, wurde doch dort vor nicht naturnahe Waldpflege verlangt. allzu langer Zeit eine mächtige, einzeln stehende Pap- Dazu sollten unserer Meinung nach pel gefällt. die langfristigen Bewirtschaftungspläne Die Nussbäume bleiben. Die Pfähle dienen als Schutz von Kanton und Stadt sorgfältig vor Lastwagen, erklärte uns Grün Stadt Zürich auf An- angepasst werden. frage. In den nächsten Wochen finden Sitzungen Dass sich die Spaziergänger Sorgen machen, hängt und Diskussionsveranstaltungen statt, an sicher auch mit dem wenig sensiblen, schneisenartigen denen sich Pro Üetliberg auf dieses Ziel hin engagiert. Wir bleiben dran. P.H. Holzschlag am Üetliberghang, nicht so weit vom Albisgüetli entfernt, zusammen. H.Z.
5 Sinvoll investieren: Horizontalweg A Station Üetliberg-Uto Staffel m Samstag, 9.2.2019, erschien im «Tages- Anzeiger» ein Artikel über das ZKB-«Ge- schenk» von 150 Millionen Franken an die Bevölkerung des Kantons Zürich. Die Leserschaft wurde aufgerufen, Vorschläge einzureichen, wie das Geld sinnvoll und auf eine Weise eingesetzt werden könnte, welche möglichst breiten Bevölkerungs- schichten zugute käme. Als alter Friesenbergler erinnerte ich mich nun an einen SP-Gemeinderat namens Näf, welcher in meiner Jugendzeit überparteilich einen sehr guten Ruf besass und sich an diversen Fronten für die Allgemeinheit eingesetzt hatte. Eines seiner jahrelang propagierten Projekte war, einen horizontalen Verbindungsweg zu V bauen, welcher auf Reppischtalseite, Gemeindegebiet Schlittelplausch bis (fast) vors Haus. Auch gehen ist auf Stallikon, von der Station Üetliberg zum Uto Staffel Schnee sicherer, als auf geräumter und vereister Strasse. führen würde. Näf hatte stets bemängelt, dass Leute, die mit der Bahn oben ankommen und nachher den Schneeräumung Gratweg benützen wollen, zuerst relativ steil bis Höhe or drei Jahren hatte Pro Üetliberg mit den Ver- Fernsehturm hinauf gehen müssen, um nachher antwortlichen der Stadtreinigung Zürich über ebenso steil wieder zum Staffel abzusteigen. Vor allem die Schneeräumung auf Wanderwegen disku- für ältere Leute oder solche im Rollstuhl usw. sei das tiert. Wir konnten damals erreichen, dass der Stauden- einfach eine ungünstige Situation, und eine solche weg im Friesenbergquartier nicht mehr geräumt wird, Querverbindung – bescheidener Fussweg, nicht zu Gunsten der Schlittler. Die übrigen Wege (ausser- Strasse! – wäre genial. Näf kämpfte überall für seine halb des Waldes) werden auch bei wenig Schnee ge- Idee, im Gemeinderat, an Versammlungen, sogar vor räumt und gesalzen. Ort, und das Echo beim Volk war gross und positiv. Dass der Hohensteinweg schon bei wenigen Zentime- Ausgereifte Pläne waren offenbar vorhanden, aber die tern Schnee mechanisch geräumt wird, haben diesen Sache scheiterte an jenem Punkt, der schon vielen Winter verschiedene Wanderer völlig überflüssig und schönen Träumen das Aus bescherte: an den Finanzen. sogar kontraproduktiv gefunden. Er wäre ohne Ich schlug deshalb nun dem «Tages-Anzeiger» vor, Schneeräumung besser begehbar gewesen, die mas- die Idee von Näf, welcher natürlich inzwischen längst sive Räumung habe nur zu einer Vereisung des Weges verstorben ist, im Rahmen der ZKB-Diskussion wie- geführt. der aufzunehmen. Unsere Anfrage bei der Stadtreinigung wurde an die Es stellt sich allerdings jetzt die Frage, wie man sich, Zuständigen für Wald bei «Grün Stadt Zürich» wei- gerade aus Sicht von Pro Üetliberg, angesichts eines tergeleitet. Aus ihrer Antwort: «Auf einigen steilen solchen Vorhabens verhalten soll. Wäre das eine wei- Fusswegen am Üetliberg wird ein Winterdienst durch- tere Verschandelung unseres Hausbergs? Braucht es geführt, mit dem Ziel eine ganzjährige Erklimmung dies unbedingt? Oder muss man Näf recht geben und des Üetlibergs zu ermöglichen. Der Winterdienst er- die Sache unterstützen? Immerhin war der Initiant höht die Sicherheit der Fussgängerinnen und Fuss- auch ein sehr engagierter Naturfreund, und offenbar gänger.» fand er, dieser Weg wäre tolerierbar und zweckmässig. Wir schlagen eine einfache Lösung vor (wenn es die Im Moment der Niederschrift dieser Zeilen ist unge- wirklich braucht), die viel Geld sparen und alle Win- wiss, was der «Tages-Anzeiger» mit dem eingereich- terwanderer, Wald- und Naturfreunde freuen wird: Am ten Vorschlag macht, und noch ungewisser, wie sich Anfang und Ende des Weges wird eine Tafel mit der bei allenfalls positiver Aufnahme der Idee dann die Aufschrift «Kein Winterdienst» aufgestellt. Die Spa- mit der Geldverteilung betrauten Leute dazu stellen ziergänger dürfen dann selbst entscheiden, ob sie in würden. Lassen wir uns überraschen; aber jedenfalls den Sandalen im Schnee den Berg «erklimmen» wol- darf meines Erachtens auch im Rahmen unseres Ver- len oder nicht. Soviel Eigenverantwortung dürfen wir eins durchaus über Näfs Vision diskutiert werden. den Leuten sicher zumuten. H.P.K H.Z.
PRO ÜETLIBERG W Liebe Mitglieder, NaturfreundInnen und Klimabewusste ir können es einfach nicht glauben, dass der des Vorstands, wie auch unser Buchhalter, unser jungen Menschen die Entwicklung auf Redaktor und unser Webmaster leisten seit Jahren dem Üetliberg gleichgültig ist. Wenn beträchtliche Arbeit, selbstverständlich unbezahlt. Dutzende von geschützten Eiben umgehauen wer- Aber der eine oder andere ist in die Jahre gekom- den; 2100 Bäume, ein Fünftel des Baumbestandes men! Wir brauchen dringend jüngere Leute, welche entlang des Denzlerwegs, gefällt werden – natürlich unsere Arbeit fortführen wollen. nur die grössten, schönsten Exemplare; die kann Melden Sie sich doch, wenn Sie Lust und Zeit man ja nach China (!) exportieren. Geht man da haben, bei Pro Üetliberg mitzumachen! Oder helfen gedankenlos vorbei, während man auf dem Sie, jüngere Nachfolgerinnen und Nachfolger zu fin- Smartphone checkt, an welchem Event man am den und zu motivieren. nächsten Wochenende abfeiern könnte? Für weitere Infos einfach unsere Präsidentin Das kann doch nicht sein. Aber es könnte sein, dass Margrith Gysel anrufen: 044 400 48 00. viele Junge meinen: Ich kann ja doch nichts daran Grossen Dank! ändern. Lieber nicht daran denken und das Leben Uitikon, Anfang März 2019 geniessen. Aber wie lange können wir das noch? Der Vorstand von Pro Üetliberg Klar, den Üetlibergwald zu schützen, ist nicht so grossartig und prestigeträchtig, wie den Amazonas- Regenwald zu retten. Aber unser Wald ist für das Klima im kleinen ebenso wichtig, wie der Regen- Die GV 2019 von Pro Üetliberg fin- wald im grossen Massstab. det statt am Samstag, 16. November, Bei Pro Üetliberg einzusteigen, ist eine gute Option, 14.00 Uhr im Forsthaus Uitikon. um etwas für Natur und Klima zu tun. Die Mitglie- N Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde IMPRESSUM ach wie vor sind wir froh um Ihr Feedback und Ihre treue Begleitung. Verantwortlich für Text, Wir brauchen Sie weiterhin dringend, denn wie Sie soeben gelesen Layout und Redaktion: haben, ist unsere Arbeit noch nicht zu Ende. Hannes Zürrer H.Z. Vorstandsmitglieder Wir sind nach wie vor auf Ihre finanzielle Un- Margrith Gysel M.G. Pro Üetliberg: terstützung angewiesen, denn immer wieder Hans-Peter Köhli. H.P.K. Margrith Gysel, stehen Anwalts- und Gerichtskosten an. Ihre Reinhold Ryf R.R. Präsidentin Beiträge steigern unser Durchhaltevermögen. Paul Hertig P.H. Hannes Zürrer, Wir laden Sie ein, auf dem beigelegten Ein- Pablo Gross (Red.) P.G. Vizepräsident zahlungsschein den Zahlungszweck anzu- info@pro-uetliberg.ch Gabi Kisker kreuzen (Mitgliederbeitrag Fr. 30.- und/oder Pro Üetliberg Paul Hertig Spende nach Belieben). Vielen Dank jetzt Postfach 36 Reinhold Ryf schon für Ihre Mithilfe zur Erhaltung des 8142 Uitikon Rolf Kuhn Naherholungsgebiets Üetliberg. Postkonto 87-383086-6 Besuchen Sie auch unsere Homepage: IBAN: CH64 0900 www.pro-uetliberg.ch und verfolgen Sie unsere Arbeit auf 0000 8738 3086 6 Facebook! https://www.facebook.com/ProUetliberg Wir freuen uns über jedes neue Mitglied. Denn Verwandten und Bekannten für Pro Üetliberg. je mehr wir sind, desto mehr Gewicht hat un- Margrith Gysel, 044 400 48 00, nimmt Ihre An- sere Stimme. Werben Sie doch im Kreise Ihrer meldung gerne entgegen. Uitikon, März 2019 Gedruckt auf Umweltschutzpapier
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