Vom Heizöl zur Bivalenten Biomasse-Heizanlage mit Solarunterstützung
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Studie zur Energieträgerumstellung Heizhaus Grimma West Vom Heizöl zur Bivalenten Biomasse-Heizanlage mit Solarunterstützung Eine technische Vision für unsere Umwelt Zwickau, im Mai 2003 Ing.-Büro Kupsch und Schmutzler Zwickau, Tel.: 0375/660080, www.solar-planen.de
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Heizhaus Grimma West Die Erneuerung der Heizung, die Energieträgerumstellung und die Sanierung des Gebäudes Schule Sport- halle Wohngeb. 1+2 KiGa Wohngeb. 3 Heizhaus Schwimmhalle Lageplan mit Heizhaus, Schule, Sporthalle, Kindergarten, Wohnhäusern und Schwimmhalle Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 2
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Vortragsinhalt 1. Die Situation 2. Die Alternative 3. Das Konzept 4. Eine Perspektive Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 3
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ 1. Die Situation Heizhaus Nordseite Heizölanlage 1 (4.750 kW) und Heizölanlage 2 (1.250 kW) im 1. Obergeschoss des Heizhauses Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 4
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Desolate Dämmung an der Fernwärmetrasse zur Schwimmhalle Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 5
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Fehlende bzw. beschädigte Dämmung an den Boilern in der Schule fehlende Dämmung an den Hauseinführungen eine der beiden 100.000,-- Liter-Tankanlagen im Erdgeschoss Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 6
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ 2. Die Alternative Eine wirkliche Alternative zum Heizen mit Öl oder Gas und dem damit verbundenen Antransport der Energieträger über 12.000 km per Schiff oder 6.000 km per Pipline ist: Der Umstieg von Öl oder Gas auf Hackschnitzel, Pflanzenöl und Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 7
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Sonnenwärme. Für den Bereich Leipzig / Grimma wird eine jährliche Einstahlung von rund 1.000 bis 1.025 kWh/m² angenommen Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 8
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ 3. Die Konzeption Bivalente Energieversorgung Holzhackschnitzel und Pflanzenöl - zwei völlig unterschiedliche Energieträger mit sehr gegensätzlichen Eigenschaften, aber einigen sehr entscheidenden Gemeinsamkeiten: a) Sie kommen aus der Region. Damit bleibt das Geld für´s Heizen in der Region, schafft Arbeitsplätze und Kaufkraft vor Ort und bringt eine moderne Identität zurück. Rapsfeld in der Nähe von Grimma, Aufnahme vom 14.05.2003 Holzstapel irgendwo in Deutschland Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 9
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ b) sie sind preiswerter als Öl und Gas. Bereits bei heutigen Energiekosten sind heimische Energieträger günstiger zu beziehen als fossile. Experten gehen davon aus, dass Durch den Aufbau einer berechenbaren Angebot-Nachfrage-Beziehung werden die Preise für Biomasse-Produkte stabil bleiben. Preise für Energieträger (in € pro 1000 MJ) Erdgas 10,8 €/GJ Heizöl 10,0 €/GJ Rapskörner 9,05 €/GJ Holzpellets 8,42 €/GJ Energiegetreide 4,84 €/GJ Holzhackschnit 2,91 €/GJ Getreide-Stroh 2,88 €/GJ China-Schilfgr 2,14 €/GJ 0 2 4 6 8 10 12 c) sie schonen die Umwelt, denn Biomasse verbrennt CO2-neutral. Holz und Ölpflanzen nehmen während ihres Wachstums die Menge an CO2 auf, welche sie bei der Verbrennung wieder abgeben . Ein geschlossener Kreislauf ohne Umweltbelastung oder Katastrophenpotenial Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 10
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ und d) sie wachsen Jahr für Jahr nach und werden verfügbar sein, solange die Sonne scheint. Die Reserven sind unerschöpflich, da letztendlich jeder Kleingärtner Energieholz liefern kann. Die Wald- und Ackerbauern von heute werden die Energielieferanten der Zukunft sein. z. Bsp. China-Schilfgras, aus energetischer Sicht wächst es ca. 10xschneller als Holz, kann bis zu dreimal im Jahr geerntet, in Hackschnitzelheizungen verheizt und: kann mit der in unserer Landwirtschaft vorhandenen Logistik produziert und geerntet werden. Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 11
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Die Technik: Kesselanlage 1: 800 KW-Hackschnitzelkessel als Grundlastanlage für den Winterbetrieb (hiermit werden ca. 60 % der benötigten Wärme erzeugt) Beispiel: eine 300-kW-Anlage in Grünbach-Muldenberg im Vogtland (1998) + Kesselanlage 2: 1.200 KW-Pflanzenölbrenner als Spitzenlastanlage für den Winter- und Grundlastanlage für den Sommerbetrieb, montiert an bisherigen Heizölkessel) (hiermit werden ca. 35 % der benötigten Wärme erzeugt) Ein Pflanzenölbrenner unterscheidet sich optisch kaum von einem Heizölbrenner Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 12
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ [[. . . . .und übrigens: diese Anlage ist so konzipiert, dass jederzeit auf konventionelles Heizöl umgestiegen werden kann, sollte der Preis ins Bodenlose fallen!!!]] + Solaranlagen auf den Wohnhausdächern (in Summe 320 m²) und dem Dach der Schwimmhalle (60 m²). Die nunmehr ausgereifte Technik von Sonnenwärmeanlagen, der Preisverfall für Sonnenkollektoren und die staatliche Förderung haben dafür gesorgt, dass heute mit keiner anderen Technik preiswerter und unabhängiger Wärmeenergie erzeugt werden kann. Wohnhausdach des größeren der beiden Wohngebäude Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 13
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Aufgeständerte Thermosolaranlage Montage einer aufgeständerten Aufdachanlage Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 14
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ 4. Die Perspektive Die beachtenswerteste Besonderheit aus Sicht des Unterzeichners bei der Gesamtbewertung der Anlage Heizhaus Grimma West sind a) der gute und grundsolide Bauzustand des Heizhaus- Gebäudes, b) die gewaltigen Lagermöglichkeiten im Erd- und Obergeschoss des Gebäudes, c) die noch vorhandenen und mit geringem Aufwand herzurichtenden Einbauten der Braunkohlezuführung unter dem Hallendach und d) die Situation im Freigelände. Bei Umstellung des Heizhauses auf eine Hackschnitzelheizung besteht durch die Bauart der Heizung nach Herstellerangaben die Möglichkeit, neben Holzhackschnitzeln folgende Brennstoffe allein oder als Beimengung zu verwenden: - Rapskörner oder die Reste aus der Rapsölproduktion, den sog. Rapskuchen, - Holzpellets in handelsüblicher als auch geringerer Qualität, - Energiegetreide, d. h., alle Sorten von Getreidekörnern sowie - Strohpellets. Da einige biogene Brennstoffe derzeit noch kostenpflichtig zu entsorgen sind und ab 2005 nicht mehr deponiert werden dürfen, (beispielsweise Garten- u. Baumschnitt, nicht zum Verzehr oder zur Verfütterung geeignetes Getreide, Reststoffe aus der Pflanzenölproduktion, Holzab- fälle, Abbruchholz, usw.), werden die sich hieraus ergebenden Vorteile für Nutzer von Biomasse-Wärmeanlagen nur denen erschließen, welche über entsprechende Lagerkapazitäten verfügen. So besteht z. Bsp. bereits heute die Möglichkeit, vereinzelt kostenfrei verregnetes Getreide zu beziehen, da dieses nicht mehr als Nahrungsmittel oder Futter gelagert und /oder verwendet werden kann. Eine kostenfreie bzw. lediglich mit den Transportkosten beauflagte Anlieferung kann jedoch nur erwarten, wer größere Mengen abnehmen kann, da sich andernfalls der Transport für den Entsorger nicht rechnet. Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 15
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Wenn auch die Optik zu wünschen übrig lässt – bautechnisch befindet sich das Gebäude in einem recht guten Zustand und begründet bei den angesetzten Sanierungsaufwendungen eine weitere Nutzungsdauer von mehr als 30 Jahren Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 16
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Das Freigelände ermöglicht den Aufbau einer Biomasse-Sammelstelle Das Heizhaus verfügt durch das gewaltige Volumen über eine große Lagerkapazität Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 17
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Die glücklicherweise noch vorhandenen Braunkohle-Schütttrichter können für die Einlagerung von Energiegetreide oder Pellets kostengünstig umgebaut werden. Die Kapazität für die Einlagerung von Energiegetreide und Pelletproduk- ten wird auf ca. 45 bis 60 t geschätzt. Bei Nutzung dieser Kapazitäten und Befüllung im Jahresverlauf oder unmittelbar vor dem Winter könnte beispielsweise auf eine Brennstoffanlieferung während der Weihnachtstage verzichtet werden (bei einer Bevorratungsmenge im Hackschnitzellager von ca. 120 srm, einer 50 %igen Zumischung von Pellets oder Energieweizen und der ohnehin konzipierten Zuschaltung der Pflanzenölheizung ist eine Betriebsdauer von bis zu 21 Tagen ohne Brennstoffanlieferung möglich) Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 18
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Sonstige wichtige Informationen: Als grobe Faustregel für den Brennstoffbedarf und die -anlieferung gilt:: • Der Betrieb von einem Holzheizwerk mit 1 Megawatt Heizleistung erfordert bei 3000 Vollaststunden jährlich maximal 4000 Schüttraummeter (srm) Hackschnitzel. (Zum Vergleich: Das Heizhaus Grimma-West hat ein Gesamt- Volumen von etwa 7400 m³ umbauten Raum, für ein Jahr wurde ein Hackschnitzelbedarf von ca. 2.800 bis 3.000 srm berechnet) • 1 Schüttkubikmeter Hackschnitzel ersetzt fast 100 Liter Heizöl. • 1 Schüttkubikmeter Hackschnitzel entspricht einem Heizwert von etwa 1 MWh. (in Abhängigkeit von der Holzfeuchtigkeit) Was ist zu beachten ? Holz beinhaltet Wasser Wasser und Feuer vertragen sich schlecht. Das im Holz enthaltene Wasser muss deshalb vor der Verbrennung verdampft werden. Dazu ist Energie erforderlich. Je höher die Holzfeuchtigkeit, desto mehr Energie benötigt die Trocknung und desto weniger Nutzenergie (Heizwert) steht zur Verfügung. Außerdem werden die Verbrennungstemperatur und der Wirkungsgrad abgesenkt, Emissionsprobleme können durch die unvollständige Verbrennung entstehen. Moderne Holzfeuerungen für Hackschnitzel erlauben auch den Einsatz von frischem Hackgut. Holzrauch riecht nicht Moderne Holzfeuerungsanlagen erlauben dank ausgereifter Konstruktion und gestufter Verbrennung die umweltgerechte Verwertung von Energieholz mit hohem Wirkungsgrad. Die Einhaltung der gesetzlichen Emissionsvorschriften ist ohne Probleme möglich. Ein Vergleich der Emissionen von modernen Holz- und Ölfeuerungen ist stark von der Gewichtung der einzelnen Schadstoffe abhängig und erfordert eine Differenzierung in lokale und globale Stoffbilanzen. Der Kohlenstoffkreislauf ist beim Einsatz von Holzenergie geschlossen, das bei der Verbrennung entstehende Kohlendioxid wird der Atmos-phäre beim Aufbau von Holz wieder entzogen. Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 19
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Gute Gründe für Holz- und Pflanzenöl- Energie Nutzen für die Gemeinden Im Vergleich zu Ölheizungen verbleiben durch den Biomasse-wärmeverbund die sechsfache Wertschöpfung und der achtfache Arbeitsbedarf in der Region. • Die Erlöse für das Energieholz tragen zur Waldpflege bei. Die Pflege- maßnahmen stärken die Schutzfunktionen des Waldes für das Grund- wasser, das Klima, den Boden, die Flora und Fauna sowie gegen Luft- schadstoffe, Lärm und Bodenerosion. Ebenso wird die Erholungsfunktion des Waldes mit ihren positiven Auswirkungen auf den Fremdenverkehr gefördert. • Im Sinne der kommunalen Daseinsvorsorge werden die Auswirkungen von internationalen Energiekrisen gemindert. • Die energetische Nutzung des Landschaftspflegeholzes vermindert die Entsorgungskosten der kommunalen Grünflächenpflege. • Die Erfahrung mit der „sicheren Wärme aus dem eigenen Wald" fordert die Identifikation und Solidarität der Bürger mit Ihrer Gemeinde. Vorteile für die Wärmekunden • Der Biomasse-wärmeverbund ist besonders sicher und zuverlässig, da Holz und Pflanzenöl immer regional vorhanden sind und durch fachmännische Konzeption und Betriebsweise eine hohe technische Verfügbarkeit gewährleistet wird. • Die Wärmekunden genießen hohen Komfort, da die Wärme jederzeit bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt wird, ohne dass sie sich um den Betrieb und die Instandhaltung der Anlagen zu sorgen brauchen. Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 20
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ • Die Vollkosten des Biomassewärmeverbundes sind oft günstiger als bei einer konventionellen Heizung. Durch die Unabhängigkeit der Biomasse- energie von Energiekrisen ist die Wirtschaftlichkeit der Versorgung auch langfristig gegeben. • Technische Neuerungen lassen sich innerhalb des Wärmeverbundes schnell und effektiv realisieren, so dass der Wärmekunde auch zukünftig immer mit wirtschaftlicher und umweltschonender Energie versorgt wird. Unterstützung für die Holz- und Ölpflanzenwirtschaft • Verkauf des Energieholzes und die Übernahme der gesamten Lieferaufgabe bis zur Heizzentrale ermöglicht den Energiebauern zusätzliche Einkommen und Beschäftigung. Entlastung für die Umwelt • Die Biomasseenergie aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist CO2 - neutral. Sie leistet einen aktiven Beitrag gegen die zunehmende Erwärmung der Erde. • Weltweite Energietransporte mit den damit verbundenen Umweltschäden und –gefährdungen sind weniger notwendig. Nutzen für die Gemeinden a) Regionale Wertschöpfung Bei Bau und Betrieb des Biomassewärmeverbundes können fast alle Lieferungen und Leistungen durch lokale und regionale Betriebe erbracht werden. Die Verlegung der Wärmeleitungen, Herstellung und Montage der Hausübergabestationen, die Errichtung der Heizzentrale und der Hack- schnitzellager werden von Handwerksbetrieben ausgeführt. Produktion und Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 21
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Bereitstellung des Energieholzes und des Pflanzenöls sind langfristige und auf Dauer angelegte Wertschöpfungen der regionalen Forst- und Energiewirtschaft. Auch der Betrieb und die Wartung eines Biomassewärmeverbundes sind langfristige Dienstleistungen, die durch regionale Handwerksbetriebe erbracht werden können. Das bedeutet, das Geld, welches von den Energiekunden für die Heizung ausgegeben wird, zu einem hohen Prozentsatz in der Region verbleibt und somit zu einer wirtschaftlichen Stabilisierung der regionalen Wirtschaft beiträgt. Das schweizerische „Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft" hat festgestellt, dass durch die Umstellung der Energieversorgung von Heizöl auf Holz ca. 60 % der jährlichen Kosten, die bisher für den Einkauf des Energieträgers Öl aufzuwenden sind, zukünftig im Lande verbleiben und der Binnenwirtschaft zur Verfügung stehen und dass vor allem durch die energetische Nutzung von Holz und Ölpflanzen gegenüber Heizölheizungen sechsmal soviel Geld in der Region verbleibt. b) Regionale Arbeitsplätze Die Wertschöpfung durch ein Biomassewärmeverbundsystem bewirkt die Sicherung vorhandener und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region. Die Kosten, die von den Wärmeverbrauchern zu tragen sind (die jedoch nicht höher sind als bei konventioneller Heizung), fließen in die Löhne und Gehälter der heimischen Energiewirtschaft und der beteiligten Unternehmen, wo sie Kaufkraft und Nachfrage bewirken, sie erbringen Zinsen und Gewinne und stärken somit die Investitionstätigkeit regionaler Unternehmen. Das oben genannte schweizerische Bundesamt hat auch hierzu festgestellt, dass durch einen Biomassewärmeverbund gegenüber Ölheizungen ca. acht mal soviel Arbeitsplätze in der Region benötigt werden. c) Nachhaltige Entwicklung Ausgelöst durch die Konferenz von Rio 1992, insbesondere die dort verab- schiedete Agenda 21, wird auch in Deutschland die Forderung zur nachhalti- gen Entwicklung häufiger gestellt. Das lässt sich auch daran erkennen, dass immer mehr Kommunen dem Klimabündnis beitreten. In der Berichterstattung über die internationalen Nachfolgekonferenzen bleibt meist unerwähnt, dass die eigentlichen Akteure der Agenda 21 die Kommunen sind. Denn nur in den Kommunen sind die erforderlichen Entscheidungskompetenzen gegeben, die Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 22
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ eine Realisierung der Agenda 21, zum Beispiel durch Energiesparen, ge- schlossene Stoffkreisläufe und Einsatz erneuerbarer Energieträger überhaupt erst ermöglichen. Der Betrieb eines Biomasse-Wärmeverbundes ist nun ein sehr deutlicher Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, da die Erlöse aus dem Verkauf des Energieholzes eine angemessene Waldpflege erreicht werden kann. Denn der gepflegte und nachhaltig bewirtschaftete Wald erfüllt neben der Bereitstellung des Holzes weitere vielfältige Funktionen, die für eine lebenswerte Umwelt von entscheidender Bedeutung sind. Besonders hervorzuheben sind dabei die Einflüsse auf • das Grundwasseraufkommen • die Eindämmung der Bodenerosion • das gemäßigte Kleinklima • die Erholungsqualität für die Bevölkerung Diese Funktionen des Waldes für eine gesunde Umwelt können auf Dauer nur gewährleistet werden, wenn der Wald auch selbst als Wirtschaftsbetrieb gesund ist. Die energetische Verwertung von Holz ist ein Beitrag zu dieser wirtschaftlichen Gesunderhaltung; d) Daseinsvorsorge Die Kommune hat die allgemeine Aufgabe der Daseinsvorsorge. Durch ein Biomassewärmeverbundsystem kann sie dieser Zielsetzung besonders wirksam entsprechen, da hierdurch einer ganzen Reihe von langfristigen Problemen begegnet werden kann: • Die negativen Auswirkungen von internationalen Energiekrisen, insbesondere Energieverknappung und Energiepreiserhöhung, können durch den Einsatz der einheimischen Biomasseenergie gemindert werden. • Die Abhängigkeit von zukünftig auch international operierenden Energiekonzernen kann durch den Aufbau einer kommunalen, dezentralen Versorgungsstruktur verringert werden. • Die langfristigen Entsorgungskosten für Landschaftspflegeholz aus öffentlichen und privaten Grünflächen können deutlich reduziert Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 23
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ werden, wenn dieses Holz, sofern hierfür keine andere Nutzungsmöglichkeit besteht, als preiswerte Beimischung dem Biomassewärmeverbund zur Verfügung gestellt wird. • Die Identifikation der Bürger mit ihrer Kommune und ihrer Region sowie ihr Selbstbewusstsein als Solidargemeinschaft werden durch mehr Unabhängigkeit bei der Energieversorgung gefördert. Die persönlich erlebte Erfahrung mit der „sicheren Wärme aus dem eigenen Wald" bewirkt Identifikation. • Durch die thermische Nutzung von Restholz leistet die Kommune einen eigenen Beitrag zur geschlossenen Kreislaufwirtschaft und hilft damit, dass Deponieraum eingespart wird. Vorteile für die Wärmeenergiekunden: - Sicher und zuverlässig Die Bürger oder auch die öffentlichen Einrichtungen, die durch einen Biomasse-Wärmeverbund versorgt werden, können gegenüber der konventionellen, mit fossilen Brennstoffen befeuerten Einzelheizung mit einem höheren Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit rechnen, da • der Energieträger Holz immer regional vorhanden ist und nicht erst aus anderen Teilen der Welt herangeschafft werden muss • die Heizzentrale meist mit einem zweiten Wärmeerzeuger ausgerüstet ist, so dass für unvorhergesehene Störungen Vorsorge getroffen ist • der Betrieb des Biomassewärmeverbundes von Fachleuten geführt wird, wodurch eine sehr hohe technische Verfügbarkeit gewährleistet - Komfortabel Die Wärmekunden eines Biomassewärmeverbundes erhalten die Wärme ins Haus - bequem und einfach wie die Elektrizität. Insbesondere ist kein Aufwand erforderlich, • die Wärmeerzeugungsanlage zu warten, instand zu halten und zu reparieren • den Brennstoff einzukaufen und zu lagern Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 24
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ • die regelmäßigen, gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen an Feuerung, Schornstein und Tankanlage zu besorgen. Mit Perspektive für die Zukunft Der Biomassewärmeverbund ist auch vorteilhaft bei zukünftigen Weiterent- wicklungen in der Energietechnik, die der Energieeinsparung und dem Um- weltschutz dienen. Neuerungen können in einem vorhandenen Wärmever- bund leichter umgesetzt werden, da es viel einfacher ist, nur eine Heizzentrale nachzurüsten als viele einzelne, kleine Heizungen. Außerdem sind technische Verbesserungen für den einzelnen Bürger, der dafür bezahlen soll, oftmals fachlich und wirtschaftlich nicht leicht verständlich, was dazu führt, dass diese meist unterbleiben. Hier bietet der Wärmeverbund die Möglichkeit, dass Ver- besserungsmöglichkeiten professionell geprüft, sachkundig eingeplant und mit überschaubaren finanziellen Auswirkungen entschieden werden können. Der Biomassewärmeverbund bietet also die Gewähr, dass zukünftige Entwicklung- en schnell und zuverlässig berücksichtigt werden können und dass der Wärmekunde immer mit umweltschonender und wirtschaftlicher Energie ver- sorgt wird. Unterstützung für die Forst- und Landwirtschaft Zusätzliche Erlöse durch Biomasseenergie In Deutschland wird seit über 200 Jahren nachhaltige Forstwirtschaft be- trieben, was nur wenigen Menschen bekannt ist. Das bedeutet, dass nicht mehr Holz aus dem Wald entnommen wird, als dort nachwächst. Bei nachhaltiger Forstwirtschaft müssen die Wälder gepflegt werden, um einen vitalen und gesunden Wald entstehen zu lassen. Das bei der Waldpflege anfallende Durchforstungsholz wird überwiegend an Säge- werke verkauft. Schwächeres Holz, aus dem keine Bretter oder Balken mehr erzeugt werden können, wird in der Regel an die Papier-, Zellstoff- und Spanplattenindustrie geliefert. Sonst nicht verwertbares Holz kann zu Hackschnitzel verarbeitet werden, womit für die Forst- und Holzwirtschaft zusätzliche Arbeitsplätze und Erlöse entstehen. Darüber hinaus wird dem umweltpolitischen Ziel der in sich Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 25
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ geschlossenen (und damit nachhaltigen) Kreislaufwirtschaft Rechnung getragen. In den Sägewerken entstehen beim Einschnitt des Stammholzes nicht nur Bretter und Balken, sondern auch die Sägenebenprodukte, wie Sägespäne, Spreißel, Rinden und Hackschnitzel, die insgesamt etwa ein Drittel des Stammholzes ausmachen. Der Verkauf der Sägenebenprodukte an die Industrie ist ebenfalls zurückgegangen, so dass auch aus diesem Bereich langfristig weniger Deckungsbeitrag für die Sägewerke zur Verfügung steht. Der Einsatz der Sägenebenprodukte als Energieholz ermöglicht der Sägeindustrie zusätzliches Einkommen. Neue Aufgaben durch Brennstoffversorgung Die pünktliche und zuverlässige Anlieferung der Hackschnitzel zur Heiz- zentrale ist eine wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren eines Biomasse-Wärmeverbundsystems. Diese Aufgabe wird bisher von verschie- denen Marktpartnern wahrgenommen. Für Wald- und Ackerbesitzer und deren Zusammenschlüsse ist dies eine neue Möglichkeit, die Wertschöpfung innerhalb der Forst- und Landwirtschaft zu erhöhen. Damit ist auch die Chance gegeben, die Mischung des Brennstoffes zugunsten der Biomasse zu beeinflussen. Entlastung für die Umwelt Aktiver Beitrag zum Klimaschutz Die energetische Nutzung von Holz setzt die gleiche Menge an CO2 frei, die die Bäume und sonstigen Energiepflanzen im Verlaufe ihres Wachstums der Atmosphäre entzogen haben. Damit steht ein Energieträger zur Verfügung, durch dessen Nutzung kein zusätzliches CO2in die Atmosphäre gelangt, somit auch kein zusätzlicher Treibhauseffekt entsteht. Biomasse gilt deshalb insgesamt als „CO2-neutral" unter der Voraussetzung, dass die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden. Ein positiver Beitrag zum Klimaschutz entsteht nun daraus, dass die Bio-masse als Energieträger dort Verwendung findet, wo bisher fossile Energie-träger wie Kohle, Öl oder Gas eingesetzt wurden. Wie bereits dargestellt, Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 26
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ beträgt bei dem Berechnungsbeispiel der 100 Wohnungen die Einsparung von CO2 mehrere hundert Tonnen jährlich im Vergleich zu den Energieträgern Öl und Gas. Jeder Bewohner des Neubaugebietes reduziert somit seinen statistischen CO2-Ausstoß von 11 t CO2; um ca. 1,8 t . Weniger Umweltkatastrophen Die Energieträger Öl und Gas sind sowohl bei der Förderung als auch beim Transport mit erheblichen Umweltrisiken belastet, die meist nur durch spek- takuläre Ereignisse wie Tankerhavarien, Gasexplosionen und kriegerische Auseinandersetzungen in das öffentliche Interesse geraten. Dabei sind es jedoch gerade die fast unbemerkten, ständigen Umweltverschmutzungen wie Tankerreinigung ins Meer, ungeregelte Beseitigung von Reststoffen und Leckagen an Leitungen, die weltweit irreparable Schäden bewirken. Die Produktion und der Transport der regional anfallenden Hackschnitzel und des Pflanzenöls hingegen enthalten keine umweltrelevanten Risiken. Argumente gegen Bedenken und Hemmnisse - Biomasseenergie sei unmodern und umweltbelastend Sehr viele Menschen, die sich in den letzten 20 bis 30 Jahren daran gewöhnt haben, dass die Heizung mit Öl oder Gas problemlos funktioniert, sind zu- nächst erstaunt, wenn sie von der neuen Möglichkeit der Biomasseenergie hören. Verbinden sich mit Biomasseenergie doch Vorstellungen über pras- selnde Lagerfeuer, knackende Kaminfeuer oder auch wohlige Wärme aus dem Kachelofen, immer verbunden mit intensiven Gerüchen und der lästigen Aschenbeseitigung. Und in der Tat ist die Zeit auch noch nicht allzu lange her, als man zu Recht über Belästigungen durch Geruch und Staub aus Holzfeu- erungen die Nase rümpfen musste. Die große Zahl Von etwa 1000 Kommu- nen in Deutschland, die in ihren Satzungen sogenannte Verbrennungsverbote für Festbrennstoffe haben, liefern noch heute Zeugnis von der weitverbrei- teten, und damals auch berechtigten Abneigung gegen Holzfeuerungen. Diejenigen Holzfeuerungen, die zehn Jahre und älter sind, entsprechen im Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 27
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ allgemeinen nicht mehr dem Stand der Technik. Die Weiterentwicklung der Holzfeuerungen ging im wesentlichen von unseren südlichen Nachbarländern Österreich und Schweiz aus, in de- nen sehr bald die lokalpolitische und auch die nationale Dimension der Energieversorgung aus eigenen Quellen erkannt wurde. Heute gibt es über den gesamten Leistungsbereich von Heizungen und Heizwerken eine breites Angebot von Serienprodukten, die den Öl- und Gasheiz- ungen hinsichtlich Bedienungskomfort, Regelqualität und geringem Schadstoffausstoß nicht nachstehen. - Biomasseenergie sei teurer Dieser Einwand stimmte früher häufiger, in den letzten Jahren jedoch zuneh- mend weniger. Die Gründe für zu teure und damit unwirtschaftliche Anlagen sind vielfältig. In den letzten Jahren wurden jedoch aus Erfahrungen Schlüsse gezogen. Dies führt dazu, dass • die Anlagenkonzepte verbessert werden (z.B. höhere Vollbenutzungsstunden), • der bauliche Aufwand für Heizhaus und Silo auf das nötigste reduziert wird, • die Hackschnitzel nicht mehr nur aus dem Wald bezogen werden, sondern aus verschiedenen Quellen zu einem preiswerten Brennstoffmix kombiniert werden. Trotz aller Verbesserungen wird es manchmal nur durch öffentliche Förderung zu einer ausreichenden Wirtschaftlichkeit für den Betreiber kommen können. Es gibt jedoch genügend Beispiele für Holz - Nahwärmeanlagen, die von privaten Investoren (Contractoren) wirtschaftlich betrieben werden. - Die Belieferung mit Biomasseenergie sei nicht sicher Verständlicherweise ist derjenige, der sein Heizöl vom Brennstoffhandel be- zieht, zunächst nicht darüber informiert, dass es einen funktionierenden Handel mit Rest- und Abfallhölzern, gibt. Selbst wenn eingeräumt werden muss, dass der Handel mit Energieholz noch nicht die flächendeckende Qualität des konventionellen Brennstoffhandels erreicht hat, so ist damit noch Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 28
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ lange nicht die Behauptung gerechtfertigt, die Belieferung mit Energieholz sei unsicher. Die Hackschnitzel werden in verschiedenen Qualitäten europaweit gehandelt, so dass bei eventuellen, kurzfristigen Lieferengpässen der regio- nalen Lieferanten immer überregionale Lieferkapazitäten verfügbar sind. Biomasse als Energieträger - eine Zusammenfassung In Deutschland wird seit etwa 200 Jahren nachhaltige Forstwirtschaft betrieben, dabei wird dem Wald nicht mehr Holz entnommen, als dort nachwächst. Zur Zeit werden nur zwei Drittel des jährlichen Zuwachses von ca. 6 Festmetern je Hektar entnommen. Ein Drittel des Zuwachses verbleibt im Wald und erhöht damit den Holzvorrat. Waldholz wird bei der Durchforstung und bei der Stammholzernte gewonnen. Eine weitere Quelle für Energieholz ist das Landschaftspflegeholz, das bei der Pflege der öffentlichen und privaten Grünanlagen und des Straßenbegleitgrüns anfällt. Für die Kommunen und die Landkreise ergibt sich hier in Anwendung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes eine zusätzliche Verwertungsaufgabe. Die Sägenebenprodukte aus den Sägewerken stehen zu etwa 25 % für die energetische Nutzung zur Verfügung. Naturbelassene Althölzer aus Verpackungsmaterial werden zunehmend für die energetische Nutzung angeboten. Kurzumtriebsplantagen aus schnellwachsenden Baumarten werden bisher erst versuchsweise betrieben, doch die Ergebnisse der letzten Jahre stimmen sehr hoffnungsvoll. Das Energiepotential der naturbelassenen Hölzer in Deutschland beträgt ca. 67 bis 92 Mrd. kWh. Damit ließen sich 1,7 - 2,3 % des bundesdeutschen Bedarfs an Primärenergie ersetzen oder 5 - 8 % des Endenergiebedarfs für Wohnraumheizung und Warmwasser. Bei der Beurteilung des Energiepotentials einer Gemeinde kann angenommen werden, dass je 1000 ha Waldfläche soviel Waldrestholz und Sägenebenprodukte zur Verfügung stehen, dass damit ein Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 29
INGENIEURBÜRO KUPSCH & SCHMUTZLER Wehrweg 15, 08064 Zwickau, Tel.: 0375/6600-80, Fax: -82 ____________________________________________________________________________ Wärmeverbund aus ca. 400 freistehenden Einfamilienhäusern versorgt werden kann. Bei der derzeitigen Nutzung des Energieholzes entfällt der größte Anteil auf das Stückholz. Hackschnitzel können im Wald durch mobile Hacker hergestellt und in Großcontainern direkt zur Heizzentrale befördert werden. In den Sägewerken werden Hackschnitzel als Nebenprodukte erzeugt. Bei der Bevorratung der Heizzentrale werden die Hackschnitzellager überwiegend so erstellt, dass die Befüllung einfach durch Abkippen der Container erfolgen kann. Die Hackgutzuführung zur Heizung übernimmt dann die Schubbodenanlage. Die Anlieferung der Hackschnitzel erfolgt entweder durch die Waldbesitzer, Forstämter und Sägewerke direkt oder durch den Spänehandel. Der Schlüssel zur umweltschonenden Holzfeuerung heißt "gestufte Verbrennung". Dabei wird durch eine entsprechend gestaltete Feuerraumgeometrie und durch eine intelligente Regelung sichergestellt, dass die verschiedenen Phasen der Umwandlung, nämlich Trocknung, Entgasung und Verbrennung möglichst vollständig und nacheinander ablaufen. Dadurch wird ein vollständiger Ausbrand bei hohem Wirkungsgrad erreicht, die Emissionen bleiben gering. Zwickau, d. 16.05.2003 H. Schmutzler Studie Heizhaus Grimma West / 05-2003 30
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